Ein Wald zwischen Ursten und Drahim

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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ERZÄHLER
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Zwei kugelrunde, tiefschwarze Augen warfen den Schein der Flammen zurück, die allmählich das Lager des Nilfgaarder Kommandos zerfraßen. Als sicher war, dass die beiden Zauberer verschwunden waren, schälte sich ein Wesen aus seiner Deckung - einem dornigen Gestrüpp von Brombeeren und Hainbuche. So wildwüchsig dieses Gesträuch wirkte, erschien es erstaunlich, wie das kindlich anmutende Geschöpf heraus glitt und dabei weder ein Geräusch machte, noch nennenswert in den dornigen Ranken hängen blieb. So als gebe das Unterholz die Gestalt freiwillig frei. In den Lichtkreis des Feuers trat ein zierlicher, nicht einmal ganz drei Ellen hoher Mann, dem man trotz seiner geringen größe ansah, dass er bereits mehr als nur ein paar Saovine-Feuer gesehen hatte. Er trug Kleidung, die an jene der Dryaden erinnerte und ihn mit dem Gehölz hatte verschmelzen lassen, keine Schuhe und an seinem Gürtel baumelte ein Eichhörnchen-Schwanz. In selbigem Gürtel steckte ein kurzes Messer und um die Schultern hatte er eine Tasche, die er nun öffnete und ein kleines Kästen heraus nahm, dessen Deckel er nach erneut kurzem Umsehen öffnete.
"Herrin?", flüsterte er.
Es dauerte einen Moment, bevor aus dem Inneren des Kästchens ein bläuliches Licht die Züge des Halblings zusätzlich zum Feuerschein erleuchtete. "Ich höre dich, Benno."
Angesprochener wirkte kurz erstaunt darüber, dass das Gerät in seinen Händen wirklich die Stimme der Anführerin so klar und deutlich wiedergab, dann sah er sich ein weiteres Mal nach den beiden Zauberern um und ging in die Hocke, das Kistchen auf den Knien absetzend. "DeLewellins Truppe ist aufgerieben und der Major gefangen. Zwei Zauberer, von denen einer fast so gut mit Wurfgeschossen umgeht wie ein Halbling.", berichtete Benno dem Kistchen eilig, während sein Blick immer wieder über das brennende Lager flackerte. Er wartete, das Kistchen schwieg einen Moment.
"Keine Überlebenden, nur der Major?"
Benno nickte, obwohl sein Gegenüber dies nicht sehen konnte. "Sieht ganz so aus."
"Bedauerlich." Doch ein Lächeln schien in der Stimme mitzuschwingen. "Zauberer sagst du. Erzähle."
"Zwei große Männer in schwarzen Lederrüstungen. Menschen, denke ich. Der Eine verschwand dauern und tauchte woanders auf, warf sehr gut mit Messern. Der Andere..." Benno musste einen Moment überlegen, um in Worte zu fassen, was er gesehen hatte. "Der Andere war schnell, schneller als er sein dürfte und irgendwie... immer da, wo er sein musste. Seine Augen leuchteten mit grünem Feuer." Wie die seiner Herrin, aber das wagte er nicht auszusprechen. Das Kistchen schwieg wieder einen Moment.
"Sehr gut, Benno. Geh zurück in deine Werkstatt. Sjevik wird auf dich warten. Sag ihm, dass unsere Freunde überfallen wurden und es keine Überlebenden gibt. Er soll sich bereit halten."
"Ja, verstanden."
Das Leuchten erlosch und Benno klappte das Kistchen zu, um es wieder zu verstauen. Noch einmal sah er sich um, dann tauchte er in den Wald und schon im nächsten Augenblick war es, als sei er niemals da gewesen.

Fernab in Est Tayiar lehnte Emyja sich in ihrem Stuhl zurück betrachtete nachdenklich die nun dunkle Kugel aus schwarzem Obsidian, die in einem komplizierten Arrangement aus Halterungen, Spiegeln und Drähten zu schweben schien. Ihre Finger spielten mit dem Amulett an ihrem Hals und auf den Lippen lag ein leichtes Lächeln.
Alles lief nach Plan.
Sindra
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von: Friedhof -> Richtung Ursten
Datum: Nachmittag des 6. August 1278
betrifft: Sindra
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Cat starrte. Starrte auf das Lager, die Decken.
Ihr Gesicht war zu ein erstarrt.
„Ja.“, sagte sie nur. Mehr brachte sie nicht heraus.
Die Frau, dessen Gestalt sie angenommen hatte war tot. Nur stunden nachdem sie sie festgebunden hatte. Und sie hatte nicht nur gewusst, dass Sindra sterben würde, sie hatte es hingenommen. Ganz einfach. Ganz nebensächlich. Kalt. Eiskalt.
Würde sie so werden? Sollte sie die Gestalt Doch wechseln?
Nein…Sie würde sich dieser Herausforderung stellen.
Und nicht so werden wie es Catlya von Layda vor ihrem Tod war.
Sie war nicht kalt. Sie würde nicht morden.
„Ich hab Hunger.“, war das einzige, was sie sagte.
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Reuven von Sorokin
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"Kann ich mir vorstellen, ich hab auch Hunger."
Er ahnte nciht einmal einen Bruchteil dessen, was Sindra oder auch Cat bewegte. Er war nciht dabei gewesen.
"Wie gut, dass deine Leute uns etwas dagelassen haben... Catlyas Leute... Wie ist das wenn du jemanden kopierst... wie viel erfährst du? Alles, das ganze Leben? Und mischt sich das dann mit dem was du bisher bist, also... wirst du sozusagen immer mehr oder fällt auch wieder etwas weg?"
Es war nun der Hexer, der Fragen stellte während er sich auf dem Lager niederließ. Obwohl es Sommer war, waren die Decken etwas klamm, im Schatten der Bäume waren sie nicht ganz getrocknet. Er nutzte wieder seine Magie um das Feuer anzufachen und ließ es ordentlich hochlodern, dass Reh war schon einen Tag lang hier aufgespießt, wer wußte was schon alles daran genagt hatte. Er war zwar in der Regel nicht wählerisch, aber er wußte nicht genau wie robust der Magen eines Dopplers war.
Sindra
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„Ich erfahre Erinnerungen, Gefühle. Die der letzten paar Tage detailliert. Die Dinge davor sind schwerer abrufbar. Da muss ich mich schon konzentrieren. Was aber vorwiegend bleibt ist das Wesen, die Psyche, die…sagen wir die Seele. So in der Art. Was oft genutzt wird, Kampf- oder Jagterfahrung zum Beispiel, bleibt auch nach dem Wechsel.“
Sie atmete tief durch.
„Sobald ich die Gestalt gewechselt habe, fallen die alten Erinnerungen weg. Es sei denn, ich habe sie mit vorher genauer angesehen vorher.“
Cat hob den Blick und sah Reuven an. „Je mehr der Fähigkeiten der Vorlage ich nutze, desto mehr kann ich mitnemen.“ Sie stutzte.
„Rede ich grad wirres Zeug, oder ist das verständlich?“
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Reuven von Sorokin
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Reuven nickte.
"Ja, doch, ich verstehe. Interessante Art zu lernen. Jetzt bist du also kaum noch Sindra... was ich mich gefragt habe ist, wer bist du, was ist dein Kern?"
Er drehte das Reh, noch war es nicht ganz durch.
Er hätte auch gerne so einfach gelernt, für ihn hatte es immer geheißen, Bücher zu wälzen. Und er hasste lesen... und lernen. Einfach einen seiner Lehrmeistern imitieren und... Nein, werden wie Dimitar? Besser nicht.
Er saß am Boden, auf den Decken, die Tasche neben sich, die Schwerter hatte er behalten., mit seinem Messer stocherte er im Reh herum, probierte gelegentlich.
"Dauert noch etwas..."
Sindra
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„Mein …Kern…“
Cat nahm neben Reuven auf der Decke Platz und starrte in die Flammen.
„Ich glaube, Sindra war schon nahe dran. Am…Kern…Im Grunde weiß ich nicht mal genau, was mein Kern ist. Kern klingt so…fest. So…unveränderlich. Ich glaube eher, mein Kern ist…flexibel.“
Diese Sätze hätte zumindest Sindra so nicht gesagt.
Sich hinter Reuven gesetzt und ihm den Rücken gekrault, hätte der Doppler aber auch in seiner alten Gestalt.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Irgendwie traf das ja auf alle Menschen zu. nur vielleicht nicht auf Hexer.
Sie schmiegte sich an ihn, und irgendwie beruhigte es ihn. Hatte er die Befürchtung gehabt, er wäre nun, da sie kein kleines Mädchen mehr war uninteressant geworden? Dass sie ihn nur anhimmelte weil sie so junge war, dass er einer stärkeren frau nichts zu bieten hatte? Vielleicht.
"Ich glaube, das Reh ist durch..."
Er schnitt probeweise etwas ab. Schmeckte nicht einmal schlecht, war eigentlich nicht verdorben. Es fehlten ein paar Gewürze, Salz, Pfeffer, aber das war verschmerzbar. Später in der Taverne würde es etwas besseres geben, oder morgen, aber warum so ein Reh verkommen lassen, wenn es so verlochend auf dem Weg lag.
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Crehwill von Seren
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von: da
Datum: Abend des 6. August 1278
betrifft: Reuven, Sindra
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Langsam näherte sich jemand dem Feuer und wenn man genau darüber nachdachte, hätte man ihn schon vorher hören müssen. Aber jetzt erst bemühte er sich lauter zu sein, um niemand zu erschrecken. Sehen konnte man ihn außerhalb des Feuerscheins schlecht und noch war er nicht nah genug dran, aber bald.

Crehwill hatte den Braten gerochen. Reh. Nicht ganz frisch. Dennoch hatte er sich erst vorsichtig und leise genähert bis er sich sicher war, dass er das knuddelnde Paar am Feuer erkannte. Hatte nun zur Folge, dass er sich schon ein Stück unbemerkt angeschlichen hatte, aber wieder umdrehen und lauter nochmal ankommen wollte er auch nicht.

Zumindest ist er diesmal auch für Katzenhexer ordentlich gekleidet, also eine Rüstung und beiden Schwerter sogar eine Handarmbrust hängt am Gürtel. Die Hände hatte er lieber leicht ergeben erhoben, nicht dass der Katzenhexer ihn gleich anspringt.
Zuletzt geändert von Crehwill von Seren am Montag 2. Januar 2023, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Reuven von Sorokin
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Auch wenn sein Geruchssinn vielleicht beeinträchtigt war, seine Ohren waren es nicht.
Es näherte sich ganz eindeutig jemand dem Feuer, leise. Leiser als ein Mensch die gekonnt hätte, ein versprengter Nilfgarder fiel also aus, dass eigentlich nur einer in Frage kam ging ihm allerdings nicht auf. Auch mit jemand anderem naheliegendem verwechselte er ihn nicht. Es dachte in anderen Kategorien, mehr an... Monster. Hätte man ihn gefragt hätte er aber auch dazu keinen genaue Vorstellung gehabt, denn bei was für einem Monster war es eine gute Idee, es anzuspringen?
Vielleicht hatte er jemanden wie den Werwolf Ritter im Kopf... Oder doch einen Kollegen?
Fakt war, er ließ die beiden Schwerter liegen und sprang. Und bei einem Hexer fiel so ein Sprung durchaus beeindruckend aus. Noch ehe sehen konnte, dass es Crehwill war der die Hände gehoben hatte landete bereits der andere Hexer auf ihm. Man schlich sich einfach nicht an das Lager eines Kollegen an.
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Crehwill von Seren
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Uffz. Sie waren schon verdammt schnell diese Kater. Crehwill plumpste nach hinten um. Zum Einen hatte er sich eh schon darauf vorbereitet sich nicht groß zu wehren, zum Anderen war der Andere schwer und entschlossen. Seine linke Schulter ächze beim Aufprall, was der Ochse an Kraft gehabt hatte konnte Reuven an Übung ausgleichen. Sarray würde ihn tadeln. Aber er grinste den Anderen an, nachdem man sich erkannt hatte und schubste ihn von sich runter oder fast. Schließlich lag man schon im Dreck und wann hatte man sich das letzte Mal mit jemand gerauft, der ähnlich körperlich fit war?

Sindra, Cat, die Dopplerperson konnte sehen oder vielleicht auch nicht sehen, weil die Zei doch recht schnell waren und es dunkel war, wie die beiden begangen sich zu balgen wie junge Hunde. Einfach nur Raufen und Kräfte messen,m wie man das früher im Kaer gemacht hatte. Zumindest Crehwill hatte seine Freude daran, sich mit seinem Kontrahenten über den Boden zu wälzen als wäre er 80 Jahre jünger. Was Cat möglicherweise weniger gefiel war, dass der Neue irgendwann die Oberhand gewann und den Kater auf den Boden drückte. Freundlich, dankbar und schwer atmend nickte Greif ihm zu, bevor er aufstand und Reuven liegen ließ.

Nur kurz wischte er sich etwas Dreck von der Rüstung, bevor seine Augen Cat fanden und er sich wieder galant vor ihr verneigte, als würde er sie zum höfischen Tanz auffordern: „Höchst erfreut Euch wieder zu treffen, Catlya von Layda. Miss Cestay sendet ihre liebsten Grüße und diesen Beutel kandierte Mandeln.“ Er zog vom Gürtel besagtes Geschenk, das nach dem Gerangel allerdings ein ein wenig verbeult aussah und reichte es Cat.

Erst nachdem sie es angenommen hatte, reichte er Reuven die Hand zum Aufstehen. „Sei Du auch begrüßt, Bruder.“
Sindra
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Der Doppler stand mit verschränkten Armen und rollenden Augen über den sich balgenden Jungs.
Das gefiel ihr nicht. Kam hier angeschlichen und störte sie beim Essen.
Und dann…überreichte er ihr Süßkram. Von der Zwergin. Verwirrend. Naja. Vielleicht doch nicht so übel.
Sie nahm den Beutel an und nickte.
„Danke.“ Das wars aber auch schon mit Gesprächigkeit. Sie nahm am Feuer Platz und drehte das Reh.
Es war fertig. Aber verbrennen sollte es nicht.
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