Hafenviertel | Im Kerker von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Crehwill von Seren
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‚haben ihn aus meinem Bett gezerrt‘ war die Wortwahl Sarrays gewesen. Tatsächlich hatte er die Hose auch nur an, weil sie an die Tür gegangen war und den Besuch kurz abgewimmelt hatte.

Die rosa Augen schienen den Neuen sehr genau zu beobachten, während der Hexer eher auf dem Stuhl lümmelte. Seine Haut war dunkler als seine Augen, von Wetter und Sonne gezeichnet, gerade jetzt im Sommer. Mit einem „Crehwill“ und einem höflichen Nicken stellte auch er sich vor, nachdem es Slava tat. Auch wenn er wusste, dass man seinen Namen sicher weitergegeben hatte, aber er wollte sich nicht vorwerfen lassen unhöflich zu sein.

Offenbar hatte er nichts dagegen, wenn jemand die Handschellen entfernt, denn Crehwill beugte sich mit einem schiefen Grinsen nach vorne und legte seine Hände auf dem Tisch ab. „Nicht gegen Euch…“ Das Grinsen wurde etwas breiter und er schielte kurz über die Schulter zu dem Korporal.

„Ich will keinen Ärger… Herr“, es klang ein bisschen resigniert, aber irgendwo ehrlich. „Euch zu verletzten oder ähnliches hilft dabei sicher nicht.“ Und ja, auch den Korporal nicht. Aber es ist genauso klar, dass er aus Notwehr handeln würde – auch wenn er gar nichts dagegen hätte, wenn es nicht so weit kommt. Er kann es allerdings nicht lassen einen tieferen Atemzug zu nehmen, um an den Neuen zu schnuppern.

Sollte Slava diese Antwort genügen, zeigte sich der Hexer erleichtert, reib sich die Handgelenke, schüttelte seine Finger und Hände, als wären sie eingeschlafen, bevor er befreiend nach seinem Haarband griff. Dabei etwas langsamer wurde, als ihm einfiel, dass man diesen Handgriff vielleicht als aggressiv werten könne, wenn er eine vergifte Haarnadel herauszöge. Deshalb drehte sich eine Hand mit der Handfläche zu Slava, als sie schon im Haar steckte, wie man eben tut, wenn man sich den Zopf neu macht, während die andere betont sichtbar das rote Haarband heraus zog, es kurz schüttelte, um zu zeigen, dass nichts anderes darin ist, um sich dann die Pferdeschwanz neu zu binden. Nicht im Nacken, sondern oben – wie es in Slavas Welt in den 90igern bei den Mädels voll in war, zumindest im Westen. Erst als er damit fertig war, kam das Hemd dran.
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Vyacheslav Sokolov
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Der Hexer gab ihm sein Wort und der Korporal schloss auf.
Befreit von den Handschellen streckte sich der Hexer provozierend und band sich die Haare zusammen und zog dann das Hemd an, zeigte ihm seine Hände. Der Mann hatte offenbar Erfahrungen mit der Justiz. Slava nickte, ließ sich nicht provozieren, blieb ruhig. Der Hexer lümmelte im Stuhl, aber auch er saß nicht aufrecht wie ein Soldat, das hatte er sich längst abgewöhnt und das hatte sich immer schon als wenig Rückenschonend erwiesen.
"Hier steht auch etwas von einem Genadij... und der Haftbefehl wegen Einbruch und Diebstahl und Vergewaltigung ist noch offen. Soweit ich weiß verjährt so etwas nicht." Hier nicht. Wahrscheinlich gab es nicht einmal den Begriff Verjährung.
"Ich will nur zwei Fragen beantwortet haben. Erstens: Arbeitet ihr in irgendeiner Weise für Nilfgard?
Und dann... Was war damals wirklich los?"
Sein Tonfall war ruhig und neutral, als wäre es eine reine Formsache.
Er musterte ihn aufmerksam, konnten Hexer offen lügen?
Und die Assoziation kam Slava tatsächlich, nur dass es in seinem Land noch etwas länger als bis in die 90er gehalten hatte diese Palmenfrisur. Zumindest bis in die 2000er. Danach hatte er nicht mehr darauf geachtete.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Crehwill atmete hörbar aus. Seufzte. Er dachte darüber nach, was er jetzt hier alles erzählen konnte oder sollte. Warum passierte ihm so etwas immer hier? Jedes Mal den Kerker von innen zu sehen, machte doch keinen Spaß. Aber immerhin fragte dieser Sokolov nach. ‚Wirklich‘ hatte er gesagt. Was war damals wirklich los. Dieses ‚wirklich‘ implizierte zumindest, dass er nicht blind glaubte, was irgendjemand da mal notiert hatte. Er sollte es mit der Wahrheit versuchen. Crehwill atmete hörbar aus.

Bei ‚verjährt‘ hatte er mit den Schultern gezuckt. Er hatte keine Ahnung ob etwas verjährt, aber manchmal sterben die Leute einfach, die ihm mal ans Bein pissen wollten oder ähnliches. Die Welt ist nicht gerade friedlich und Menschen werden nicht ganz so alt.

Slava konnte sehen, dass der Hexer nachdachte, eher um selbst seine Gedanken zu ordnen als sich eine Lügengeschichte auszudenken – zumindest wirkte es so. Er war bemüht zu kooperieren, kam schließlich aus seiner Lümmelhaltung heraus und legte seine Hände und Unterarme auf dem Tisch zwischen ihnen ab. So konnte man sie gut sehen.

„Nilfgard“ Crehwill nickte, er hatte so langsam eine Ahnung worum es hier ging. Diese Expansionsgeschichte konnte man schlecht übersehen und Nowigrad ist die Nächste. „Natürlich arbeite ich auch für Nilfgard oder Menschen, die unter Herrschaft Nilfgards leben, wenn sie mich dafür bezahlen einen Troll aus ihrem Feldern zu pflücken. Aber nicht für ihre Armeen oder ihre Herrschenden oder Söldner. Ich halte mich an unser Gelöbnis zur Neutralität. Als Hexer ist das weder meine Aufgabe noch mische ich mich in Politik ein. Als Bezahlung für die Monsterhatzen nehme ich was ich kriege, da kann ich nicht wählerisch sein.“ Wirklich reich war zur Zeit kaum jemand, aber er musste irgendwie über die Runden kommen. Er wartete einen Moment, zeigte damit, dass er die erste Frage beantwortet hatte und gab Slava Zeit irgendwas zu notieren oder rückzufragen, bevor er weiter machte.

„‘Genadji‘ ist der Name, den ich mir nach meiner Ausbildung gegeben habe. Nach ein paar Jahrzehnten hatte ich aber das Bedürfnis wieder meinen… richtigen Namen zu tragen.“ War es sein richtiger Name? So genau wusste er es nicht, aber er hatte das Gefühl, dass dieser Name schon immer seiner war. Auf jeden Fall schien es nicht aus Strafverfolgungsgründen passiert sein. Zu den Vorwürfen schloss er kurz die Augen.

„Einbruch? Ja.“ Er sah da wohl keinen Sinn, den abstreiten. Slava wusste vielleicht selbst, dass man auf der Suche nach irgendwas, schnell mal irgendwo einbrach.
„Diebstahl? Nein.“ Ein Nein, wie wenn man ein Kind fragt, ob es Kekse genascht hat, wenn es eigentlich nur den Kuchen gegessen hatte.
„Vergewaltigung? Sicher nicht.“ Dabei schüttelte er energisch den Kopf. Sexuelle Gewalt widerte ihn an, sein Verhalten machte das deutlich. Aber der Reihe nach:

„Als ich Dusica kennen lernte war sie sieben oder acht Jahre alt. Ich hatte ein Verhältnis mit ihrer Mutter. Diese war Witwe und eine Gräfin Redaniens. Sie kümmerte sich um ihr Lehnen, bereitete ihren Ältesten auf das Erbe vor und nahm sich für die Freizeit einen Liebhaber.“ Ihn – auch wenn er es nicht direkt aussprach. Aber das sollte sich erschließen. „Dusica hatte wenig Verständnis dafür, vermisste ihren Vater und gab mir die Schuld an Allen. Als… ihre Mutter schließlich verstarb, suchte ich das Weite, aber sie stöberte mich hier auf und ließ mich wegsperren. Zumindest denke ich das. Irgendwann kam ich raus, brach ihr Landhaus ein und holte mir meine Sachen zurück. Wie meine Schwerter, die hingen in ihren Privatgemächern an der Wand.“ Also ja, er hatte was aus dem Haus gestohlen, aber wohl nur etwas, was mal ihm gehört hatte. Dennoch beendete der Hexer die Erzählungen nicht, sondern versank in Gedanken, starrte auf den Tisch.
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Vyacheslav Sokolov
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Wenigstens spielte der Hexer nicht, er schien ernsthaft an der Aufklärung interessiert.
Auch seine Aussage was Nilfgarder betraf wertete er als ehrlich, eine Lüge hätte ihn weiter aus der Schussbahn gebracht, seine Aussage hätte ihn durchaus an den Galgen liefern können, allein das er auch Aufträge von Nilfgardern annahm. Dass notierte er jedoch nicht, nickte nur.
Wenn jemand Verständnis dafür hatte, dass die Kunst Opfer erforderte dann er.
Zu dem Haftbefehl notierte er seine Aussage, auch seinen aktuellen Namen.

Auch dass mit den Hexerschwertern hatte er mitbekommen, die waren wohl fast heilig.
"Gut. Ich werde euch gehen lassen. Die Zwergin Sarray Cestay erwartet euch schon sehnsüchtig. Trotzdem würde ich mich gerne noch unterhalten, wenn ihr noch einen Moment habt. Wenn ihr zum Beispiel Arbeit sucht... Nehmt ihr auch Aufträge für Hexen an? Nicht die armen kräuterkundigen Frauen, die nur missverstanden sind, sondern die von der wirklich üblen Sorte, die Menschen manipulieren und kaltblütig töten. Hat wohl auch einen von euch auf dem Gewissen. Wie steht ihr eigentlich zur Katzenschule?"
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Er lässt ihn gehen? Ein wenig ungläubig sah Crehwill auf und drehte den Kopf schief in Richtung Schulter, so wie es Greifvögel manchmal machen, wenn sie etwas neugierig betrachten. Innerlich traute der Hexer den Braten nicht, hörte aber weiter zu, schob den Kopf langsam wieder gerade und musste sanft lächeln, als er Sarrays Namen hörte. Erwartet ihn sehnsüchtig, klingt besser als hatte nichts dagegen, dass Du nicht zum Frühstück geblieben bist.

Aber dann kam sie, die Gegenleistung in Form eines Auftragsmords. Der Korporal hatte zumindest schon gesagt, dass der Neue Arbeit hätte. Ne Hexe, also. Konnte alles sein. Natürlich nicht irgendjemand und im Sinne der Ordnungsmacht und auch nicht direkt als Erpressung, aber so ganz war es nicht zu leugnen, dass sein Gegenüber seine Meinung auch jeder Zeit wieder ändern könne. „Vielleicht. Die Zwergin Sarray Cestay sagte, ich solle mich die nächsten Tage schonen und auf Hauerei verzichten. Ich hoffe, sie hat wegen mir keinen Ärger.“ Da klang ehrliche Sorge mit.

„Die Kater?“ Natürlich blieb er den Moment sitzen. „...schleichen einem schmeichelnd um die Beine, bevor sie zu beißen. Aber hab vor allem über sie gelesen und nicht viele gesprochen, sind lieber alleine und offener für andere Arbeit, aber sie halten mich wahrscheinlich für einen ehrbaren Vollidioten.“ Er grinste dabei und zuckte mit den Schultern. „Warum fragt Ihr?“

Sein Blick ging dabei beiläufig auf all das Papier auf dem Tisch, das konnte nicht nur ihn betreffen.
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Vyacheslav Sokolov
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Slava schüttelte den Kopf.
"Sie hat keinen Ärger. Dies ist kein Pogrom wie in Wyzima oder in Riva, ich jage nicht jeden Anderling... ich gehe nur gründlich vor. Es ist auch kein Geheimnis, dass ein Nilfgardischer Stoßtrupp vor den Toren der Stadt gewartet hat um einzudringen und Nowigrad in den nächsten Wochen der Armee zu öffnen. Das haben wir verhindert, aber wir suchen noch einige Informanten, weswegen kurzfristig jeder verdächtig war, der Nilfgardisches Geld oder Schriftstücke bei sich hatte."
Den Blick zum dem Stapel an Papieren bemerkte er wohl, machte aber keine Anstalten, darüber zu reden.
"Ich habe auch nicht vor, euch mit dem Auftrag zu erpressen, ich bezahle natürlich. Sagen wir, ich habe nur die Gelegenheit genutzt."
Und was selbiger über die Katzenhexer sagte passte sogar wie die Faust auf's Auge.
"Diese Hexe... oder neutral ausgedrückt, eine Magiebegabte Frau, sammelt Terroristen um sich und mordet bisher ungestraft. Und es heißt, dass auch sie gegen die Stadt ziehen will. Was sie sich davon verspricht, ob sie ebenfalls für den Emhir arbeitet oder nur zufällig in die gleiche Richtung zielt weiß ich nicht, aber ich werde nicht zulassen, das Nowigrad fällt. Hinsichtlich der Hexe scheint es mir auch nicht sinnvoll sofort loszuschlagen, sondern koordiniert vorzugehen. Hexer oder nicht, auch ihr seid sterblich.
Und nach den Katern frage ich, weil es ein Katzenhexer bereits vergeigt hat. Er hat versucht sie umzulegen und ist gescheitert. Behauptet, sie hätte einen Stoß mit dem Silberschwert durch das Herz überlebt. Ob er mich reinlegen wollte weiß ich nicht, aber er kennt sich dort aus, und wenn ihr gemeinsam vorgeht, vielleicht habt ihr mehr Erfolg. Unterschätzen solltet ihr sie jedenfalls nicht."
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Crehwill von Seren
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Lokalpolitik. Sicher, die freie Stadt Nowigrad möchte die freie Stadt Nowigrad bleiben. Er wollte sich nicht für eine Seite rekrutieren lassen, aber irgendwie war er gerade dabei. Gnarhmpf… Crehwill senkte den Kopf ein wenig und rieb sich mit den Fingern die Stirn. Klar, keine Erpressung. Der Hexer sah treuherzig auf, stütze die Ellenbogen auf den Tisch und legte sein Kinn auf den Handrücken ab, sodass er einer Tiffany beim Frühstück Konkurrenz machen könnte.

„Dennoch habt Ihr mich am Sack, Herr, und niemand weiß wie lange Ihr ihn nur krault.“ Irgendwann wird ihm die Sicherheit der Stadt wichtiger als ein paar Ideale. Dennoch lächelte Crehwill leicht auf die Aussicht eine Bezahlung zu bekommen, nicht, dass er sehr scharf auf Reichtum war, aber besser als ausgenutzt zu werden. Sein Blick ging deshalb fragend auf seinen Haftbefehl, den Slava eben so nett weiter beschrieben hatte. Zwei Finger der rechten Hand wackelten ein bisschen, deuteten darauf – Papier brennt ja recht leicht. Es passierte aber gar nichts. Die Geste war viel zu plump und hatte wenig mit einem Zeichen zu tun. Es war eine stumme Frage. Eine Aussicht auf eine mögliche Bezahlung, dass ohne ein Wort gesagt wurde. Der Korporal musste auch nicht alles mitbekommen. Darauf lehnte sich der Hexer aber wieder zurück auf seinen Stuhl.

Die Leute haben immer gute Gründe, warum sie jemand anderen umbringen möchten oder tot sehen. Und ihr meint, wenn ein Hexer nicht gereichtet hat, nehmt ihr beim nächsten Versuch zwei? Kater haben es nur nicht so mit Partnern.“ An der Streiterei darüber, ob man sich Beute teilen will, ist die Hexerschaft einst zerbrochen. „Wobei ein Dritter schon vorher sein Leben gelassen hat? - Das macht es ja fast persönlich...“ Sarray sagte, sie hätte ein paar getroffen, hoffentlich sind die nicht alle an dieser Hexe gescheitert.
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Vyacheslav Sokolov
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Zu der Metapher lächelte er nur, schockieren hatte man ihn mit solchen Anspielungen noch nie können und irgendwie sah er sich plötzlich in getauschten Rollen hier sitzen. Früher war er es gewesen, der dem Generaloberst Markin gegenüber gesessen hatte und sich bei einem neuen Auftrag spitzfindig gezeigt hatte. Nun vergab er die Aufträge. Andersherum hatte e ihm irgendwie besser gefallen. Er hatte nie befördert werden wollen, aber hier hatte keiner gefragt.
Wobei, doch, er hatte die Wahl gehabt, aber keine andere Möglichkeit gesehen... oder?
"So lange es nötig ist." war die einfache Antwort.
Zu der Geste und dem Papier nickte er nur.
"Ich kümmere mich darum." der Korporal an der Türe würde bei den Worten keinen Verdacht schöpfen und die Akte würde verschwinden, er hatte da seine eigenen Methoden.
"Ich weiß, ihr arbeitet normalerweise alleine, aber in dem Fall wäre es tödlich. Und ich versichere euch, früher oder später wärt ihr auch alleine auf die Idee gekommen, gegen sie vorzugehen, denn sie geht gegen alle vor, die Monster jagen und ihr ist es wohl sehr wohl bewusst dass sie selbst bereits ein Monster ist. Und ich habe auch nicht vor, nur zwei Hexer zu schicken. Ich werde dieser Frau eine Handvoll ausgesuchter Spezialisten entgegenstellen." Die er gerade noch zusammenrekrutierte. Er hatte da bereits einen Plan.
Und er lächelte, und wenn man in diesem Moment etwas psychopathisches in seinem Blick suchte fand man es vielleicht auch.
"Wenn ihr einverstanden seid, lasst es mich wissen. Wenn nicht... und ihr habt die Wahl, zweifellos, denn nichts ist so einem Vorhaben abträglicher als mangelnder Einsatz dafür - dann lasst es mich auch wissen."
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Crehwill von Seren
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Crehwill lächelte zurück, nickte, so lange es nötig ist und hörte weiter zu. Handvoll ausgesuchter Spezialisten? Ob er denen auch alle den Sack krault? Wenn sie einen Sack haben. Aber zu kraulen findet man immer was. Er lächelte weiter und erfreuter, als man sich bei der Akte einig wurde. Vielleicht doch ‚verjährt‘ oder was auch immer. Die Details waren ihm auch egal, solange ihn hier niemand mehr darauf anspricht.

„Die Katzen sind die Einzelgänger, die alleine jagen. Greifen jagen meist in Pärchen. Bleiben über Jahre monogam zusammen, ziehen den Nachwuchs groß. Kümmern sich sehr liebevoll um ihn.“ Sein Blick wurde ein bisschen versonnen. Dumm nur, dass Greifen hin und wieder auch Menschen verfüttern, besonders, wenn sie in ihr Revier eindrangen. „Na ja“, wirft er den Gedankengang weg. „Sagt mir wann es los geht.“

Oder sich kennenlernt, trifft, was auch immer. Er hatte wohl noch ein paar Tage Zeit sich über diese Hexe zu erkundigen. Falls ihn sein Gegenüber nicht aufhielt, stand der Hexer dann auf, um zu gehen. Wartete aber durchaus, wie man reagierte. Jetzt nicht die gute Stimmung kaputt machen. Erst als er ein paar Schritte vom Tisch weg war, wendete er sich nochmal an Slava: „Eine Frage noch: Wo bekommt man Schnittblumen?“
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Vyacheslav Sokolov
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Einen kurzen Moment starrte Slava den Hexer an.
Schnittblumen? Hatte er das wirklich gefragt? Noch jemand, der solche Anachronismen kannte. Ein reisender, den sie zum Hexer gemacht hatten... auch nciht ausgeschlossen. Aber gerade war es zu früh um über soetwas zu reden.
Er war sich nicht ganz sicher, ob er die Metapher über Greifen und Katzen verstanden hatte und ob es tatsächlich eine Metapher gewesen war.
Er nickte jedoch dem Korporal zu, er sollte den Hexer gehen lassen, der Mann war frei.
Vom Korporal erntete er einen fragenden Blick, aber er befolgte die Befehle.
"Ich gebe euch einen Tipp... besorgt der Zwergin irgendetwas kandiertes. Nüsse, Obst, Hauptsache mit Zucker drum herum."
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Crehwill von Seren
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„Was zum Naschen?Zuckerrüben... Crehwill zog leicht irritiert die Augenbrauen zusammen und blieb am Türrahmen gelehnt stehen. „Wie gut kennt ihr euch?“

Aber er winkte ab. Das Gespräch nahm eine unerwartet persönliche Wendung und man musste den Herrn Korporal nicht noch weiter verwirren. Der Hexer nickte Slava freundlichst zum Abschied zu und deutete eine Verbeugung an - Ja, irgendwo hatte er Manieren gelernt. - und ließ sich raus führen.

Raus aus diesem Loch. Der Korporal war von diesem Ausgang nicht sonderlich begeistert, tat aber pflichtbewusst seine Arbeit und Crehwill konnte sich sein Buttermesser wieder in den Stiefel stecken. Mehr hatten sie zum Abnehmen nicht gefunden.

Als er nach draußen trat, war der Vormittag weit fortgeschritten, aber dieser Kerkerbesuch war ja einigermaßen erträglich. Er amtete die fische Luft ein, bevor er mit den Händen in den Hosentaschen los stapfte. Ist da noch was drin.?
Zuletzt geändert von Crehwill von Seren am Dienstag 3. Januar 2023, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.
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