Das Haus der Melitele - Kräutergarten

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Jakob von Nagall
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Nun war es Jakob, der einfach nur nickte, womit er gleichermaßen die Entschuldigung annahm als auch den Hinweis, besser auf seine Gestik zu achten. War nur leichter gesagt als getan. Besser er kehrte Wyzima bald den Rücken. Entsprechendes formulierte er: "Geht sowieso bald zurück nach Nowigrad." Die Tatsache half nicht gerade dabei, seine Laune zu bessern. Immerhin löste der Apfel das Problem mit dem Zuckerspiegel relativ flott und die Hungerlaune schlug in eine leichte Melancholie um. Der Streit - nein - die Diskussion mit Slava hatte ihm die schiere Größe seiner erklärten Ziele vor Augen geführt und zugleich die Tatsache, dass sie damit nahezu unerreichbar waren. Die Debatte hatte ihn tatsächlich geistig ausgelaugt und auch seine Toleranzgrenze in solchen Auseinandersetzungen wie eben drastisch gesenkt. Hätte Melanie nicht eingelenkt, er hätte sie wohl tatsächlich einfach stehen gelassen oder - schlimmer - ihr alles Mögliche vor die Füße geworfen, was sie entweder nichts anging oder sie nicht verstehen konnte. Er wurde weich auf diesem Kanal und auch das war etwas, was er wieder in den Griff bekommen musste, ganz abgesehen von der Körpersprache. Früher, hinter seinen hohen Mauern verborgen, war die Welt noch einfacher gewesen. Da war er unantastbar gewesen, der ewig schweigsame und die Verletzungen, die er anderen zufügte, hatten ihn einen Scheiß interessiert. Trotzdem würde er nicht in die Festung zurück kehren. Dazu war es zu spät.
Er sah Melanie einen Moment lang nachdenklich an. Dann veränderte sich der Schwung der Augenbrauen etwas - eine Regung der Mimik, die bei den meisten Menschen einem Lächeln voraus ging, bei Jakob allerdings in diesem Stadium fest fror. Trotzdem wirkte er damit weniger angriffslustig. "Lange Geschichte. Jarel und ich verbringen schon eine Weile damit, zu lernen, wie man der außergewöhnlichen Fauna beikommt. Als Fremder endet man eben schnell als Mitternachtssnack. Nicht mal aus Unvermögen, sondern weil man mit manchem nicht rechnet." Er wurde etwas gesprächiger, während er den ersten Apfel fast schon inhalierte und zum Brunnen schlenderte, wo er sich auf den Rand setzte. "In meiner Welt gab es neben Vampiren und Werwölfen allerlei Gezücht, aber hier hat mich inzwischen schon so einiges überrascht. Ich vermeide es auch, nachts draußen zu sein. Trotz allen Trainings." Wenn er wollte, konnte er sehr unsteif sein. Meistens wollte er nur nicht und ein Stück weit hatte sie recht damit, wenn sie mutmaßte, dass diese Welt eine Mitschuld trug.
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Melanie Johnston
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Melanie schwieg und folgte Jakob nun einfach mal. Es war schön etwas Wahres daran was Kate gesagt hatte. Manchmal war es wirklich besser einfach die Schnauze zuhalten. Naja, oft endete es eher damit das Jemand einen auf die Schnauze bekam. Meistens zum Glück eben Jemand anderes, manchmal sie, aber so war das nun mal. Innerlich zuckte sie mit den Achsel, äußerlich verzog sie etwas den Mund, es tat schon noch etwas weh, aber in dieser neuen Umgebung war sicher nicht der empfehlenswerte Weg auf einmal anzufangen wehleidig zu werden. Als Jakob Nowigrad erwähnte war sie wieder ganz da, nicht nur physisch, auch Gedanklich. Nowigrad, das hatte doch dieser Slava erwähnt, und das sie mitkommen konnte. Sie wurde erstmal dahin gehen wo sie weiter lernen konnte und ganz wichtig. Wo auch Leute waren die sie verstanden. Wenn das dieses Nowigrad war, dann ging sie eben dort hin. Zur Abweselung mal was einfaches zu entscheiden. "Ja das hatte dieser Slava gesagt, ich soll.. kann wohl mitkommen." Meinte sie und blieb bei einem der letzten bissen fast im Apfel hängen mit den Zähnen. Es brauchte etwas bis dieser zu groß bemessene Bissen wieder gekaut und geschluckt war. Man sollte auch nicht übertreiben, sie hörte schon wieder ihre Mum wie sie schimpfte wenn sie zu viel Torte aß. Da gab es nur einen entscheidenden Unterschied. Es war Torte, da gab es kein zuviel!
Sie grinste breit bei dem Gedanken an Torte und verlor sich kurz in dem Gedanken an die Frage ob es hier Torte gab. Die Geschichte vom aufgefressen werden und Vampiren und Werwölfen brachte sie wieder zurück. Sie ließ sich viel zu oft von ihren Gedanken ablenken. Zurück zum Personenschutzdenken, so war sie viel aufmerksamer. So sehr das man ihr sogar Ansehen konnte wie sie die Umgebung viel genauer in sich aufnahm. "Ja Vampire und Werwölfe gibt es bei uns auch. Und Feen und Faune und Dämonen und fast alles was du dir vorstellen kannst. Die sind aber nicht das Problem, die sind in den meisten Fällen friedlich. Schlimm sind die Konzerne die im Verborgenen versuchen das was 'natürlich' ist besser zu machen, oder Profit aus ihnen schlagen wollen." Diesmal zuckte sie wirklich die Achseln, auch wenn es kurz etwas weh tat. Sie überspielte das gekonnt und biss lässig von dem Apfel ab. Sie setzte sich zu Jakob und schaute ihn nachdenklich an. Ob sie ihm wohl zumindest ein wenig vertrauen konnte? "Würdest du mir das emphelen oder eher davon abraten? Das mit in dieses Nowigrad zu kommen..." Sie hob eine Augenbraue und stellte zu der Frage noch eine nonverbale dazu. 'Kann ich dir wohl vertrauen?' huschte durch ihre Gedanken.
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Jakob von Nagall
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War ja klar, dass Slava seine Tentakel auch schon nach Melanie ausgestreckt hatte. Manchmal glaubte er, der Mann habe einen extravaganten Sammeltrieb: er sammelte Menschen, vornehmlich welche, die ihm nutzten. Obwohl Stop, ein Elf war auch dabei. Also musste er die Sammlung eher als 'Humanoide' bezeichnen, wobei sich das ja vielleicht auch noch änderte. Er konnte nicht verhindern, dass ihm ein Schnauben entkam und als es zu spät war, beschloss er, Ehrlichkeit wäre wohl geraten. Ihr Blick war ihm letztlich nicht entgangen.
"Slava und ich sind nicht gerade Freunde, darum enthalte ich mich lieber eines Kommentars. Nowigrad ist zumindest eine freie Stadt und nicht besetzt von Nilfgaard wie Wyzima. Außerhalb dieser Tempelmauern herrscht Krieg, das vergisst man hier leicht. In Nowigrad herrscht das, was man hier so normal nennt." Sollte sie mit ihnen kommen, würde er sie vorsichtig auf dieses Normal vorbereiten müssen, zu dem öffentliche Hinrichtungen ebenso zählten wie staatliche und kirchliche Willkür. "Manche meinen aber auch, Nilfgaard bringt technologischen Fortschritt und mehr Gleichheit der Rassen. Kann ich nicht beurteilen, da ich auf der anderen Seite der Front gelandet bin. Es ist deine Entscheidung, aber Fakt ist: kommst du mit uns, hast du Leute um dich, die den Weg schon mal gegangen sind. Bleibst du, bist du auf dich gestellt." Mehr an Offenheit hatte er gerade nicht zu bieten.
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Melanie Johnston
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"Wir sind in einer besetzten Stadt... Es herrscht Krieg?" Sie schaute sich um als suche sie nach beweisen für diese Aussage und schaute dann wieder zu Jakob. Großartig, das war es dann mal wieder mit den einfachen Entscheidungen. Manchmal fragte sie sich was in ihrem früheren Leben falsch gelaufen war das ihr Karma so kaputt war. Vor allem bei all den guten Dingen die sie jetzt tat. Seufzend legte sie den verbliebenen Apfel auf ihre Knie, in der Rinne die ihren Oberschenkel bildeten rollte dieser zu ihrem Schoß als sie sich vorbeugte und die Hände auf die Augen presste. Ein leise Schluchzen entwich ihr, trotz ihres Vorsatzes nicht vor anderen zu weinen. Das schluchzen war aber alles das sie sich erlaubte, dennoch blieb sie in dieser Haltung und wiegte sich langsam vor und zurück. Melanie drehte den Kopf langsam auf die Seite und schaute zu Jakob auf. "Weist du dass ich nun in dieser Welt bin hab ich als Chance gesehen. Neu anfangen ohne Bindungen ohne Dinge die mich zurück halten.. und jetzt hänge ich hier zwischen zwei Fronten. Und ich weiß nicht was ich tun soll. Ich bin nicht unauffällig, weder äußerlich noch charakterlich. Egal wo ich hingehen werde werde ich es schwer haben ein neues Leben aufzubauen. Ich werde anecken so oder so. Egal wie ich mich entscheide." Sie drehte ihren Kopf wieder so das sie auf den Boden schauen konnte. Ein gedämpfter Schrei entführ ihr, anscheinend hatte sie ihre Faust halb im Mund um den Krach zu dämpfen. "Alles was ich bin eckt an. Ich könnte besser wieder in den Wald gehen und mich irgendwo verkriechen." Sie versuchte sich durch Atemübungen zu beruhigen und schwieg eine Weile ehe sie wieder aufschaute um sich dem Apfel in aufrechter Haltungbzu widmen zu können. "Ich muss mehr wissen und das kann ich nur wenn ich auch verstehe was ich höre...
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Jakob von Nagall
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Na super. Wenn er mit etwas noch weniger umgehen konnte, als mit Frauen, dann waren es weinende Frauen. Wieso konnte er auch nicht einfach die Klappe halten und das Reden den Leuten überlassen, die das gerne machten und oder Talent dafür hatten? Da hatte er nun die Quittung. Andererseits wäre eine schonendere Version auch nur wie ein Kissen auf dem Fakirbrett. Die Nägel blieben und irgendwann kamen sie doch durch das Polster und erinnerten einen an die Realität. War es dann nicht besser, die harten Fakten zu haben? Keine Ahnung - für ihn schon. Er schwieg eine Weile zu ihren Worten. Was genau er sagen wollte oder sollte, wusste er nicht und bevor er schwafelte, war er lieber still und sortierte seine Gedanken. So war er gestrickt. Eine Antwort bekam man in der Regel erst, wenn die Sortierung der Worte in einem Satz vollständig durch seinen Kopf gegangen war.
Sein gewöhnlicher Impuls wäre gewesen, zu gehen und ihre Probleme nicht zu seinen zu machen. Darin war er fast so gut wie im Schweigen. Aber Melanie erinnerte ihn in ihrer direkten, görenhaften Art schmerzhaft an Miriam - ein Grund weshalb er zuerst so ruppig zu ihr war und nun trotzdem sitzen blieb. Sein Zwilling hatte auch nie damit hinterm Berg gehalten, was sie von jemandem hielt oder über ihn dachte und war damit oft genug angeeckt, vor allem bei ihrem Vater. Und sie war pure Energie gewesen, wo er eher das ruhende Wasser darstellte. Gegenpole, hatte ihre Mutter immer gesagt. Jakobs ruhendes Wasser war mit Miriams Tod zu einem tobenden Ozean geworden, als müsse das Schicksal jene zweite Hälfte, die nun fehlte, irgendwo an ihm unterbringen. Entsprechend war er tückisch geworden wie die See - meistens ruhig, aber urplötzlich riss es einen in den Untergang.
Er spielte mit seinem zweiten Apfel und sah sie nach einer Weile wieder an, die stechend hellen Augen wie so oft direkt auf sein Gegenüber gerichtet, ohne Bewegung in den Lidern. Als müsste er niemals Blinzeln. "Diese Welt hier ist wie sie ist, daran ändern wir im Moment nichts. Ich kann dir nur anbieten, sie dir zu zeigen. Try and error ist einfach nicht zu empfehlen. Ich hatte das Glück, jemandem zu begegnen, der mir diese Welt gezeigt hat und ich denke, es ist nur recht, wenn ich das so gut es geht weiter gebe.", erwiderte er nüchtern. Dann zuckte es kurz an einem seiner Mundwinkel. "Im Wald gibt es Monster. Die stinken meistens, machen Ärger und schmecken nicht mal." Hatte er gerade einen Scherz versucht? Schwer zu sagen...
Jakob richtete sich etwas auf. "Wir können einen Deal machen. Du kommst erstmal mit uns und lernst die Sprache. Bilde dir eine Meinung, aber lass dich begleiten. Danach kannst du immernoch entscheiden. Und das mit dem Anecken..." Er zwinkerte tatsächlich! "Wir verkaufen dich notfalls einfach als besessen." Doch, er machte definitiv blöde Witze. Für Jakob ein bisschen ein Testballon, ob man sie ähnlich gut anzünden konnte, wie seine Schwester einst.
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Melanie Johnston
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Jakob hatte in dem Fall das Glück das Melanie es nicht lange aushielt zu weinen. Das sie es jetzt überhaupt gemacht hatte war schon eine gewaltige Ausnahme. Und es als weinen zu bezeichnen war dann doch etwas übertrieben. Weinen, wirklich geweint hatte sie das letzte Mal als Amber in ihren Armen gestorben war. Sie fragte sich oft wie das Schicksal so grausam sein konnte. Erst starb ihr Verlobter am Abend des Antrags dann gewährte das Glück ihr eine zweite Chance mit der Schwangerschaft und Amber. Nur um ihr Amber zwei Jahre später wieder zu entreißen. Das Schicksal war viel zu oft der Grund dafür das sie den Tränen nachgeben musste. Zur Abwechselung hatte sie gehofft das es diesmal vielleicht anders sein würde.
Melanie nahm die Brille ab, wischte sich die Augen wieder trocken, wobei sie ja nicht wirklich geweint hatte, und setze die Brille wieder auf um ihm dann zuzuhören. Sie nickte zu seinen Worten. "Das wäre toll wenn du mir da helfen könntest. Allein bin ich da ziemlich aufgeschmissen. " Sie lächelte sacht auch wenn das nicht so super charmant rüber kam, aber das war wohl ihrem derzeitigen Gemütszustand geschuldet. Sie musste bei dem versuchten Scherz doch etwas schmunzeln. "Monster schmecken selten, ich warte ja noch auf eine übernatürliche Sushibar, erst das grausige Fischmonstr erlegen und dansch schön zu Sushi verarbeiten." Sie kicherte etwas und fing sich dann schnell wieder um ihm weiter zuzuhören bei seinem Vorschlag. "Klingt fair. So machen wir das." Sie setzte sich wieder auf und biss in ihren Apfel. Spuckte diesen Bissen aber wieder in ihre Hand und lachte drauf los. Diesmal weinte sie wirklich, aber eher vor Lachen. Nicht das der Scherz so unglaublich lustig gewesen wäre, er war bloß unglaublich zutreffend. Besessen, das war sie im wörtlichen Sinne ja nun mal wirklich. Sie musste sich wieder die Augen wischen und schaute Jakob höchst belustigt an. "Der hat echt gesessen..." Sie musste Husten und hielt sich den Bauch. "Danke.. Geht mir gleich viel besser Jakob." Sagte sie freundlich und konnte sich nun ihrem Apfel zuwenden. "Weißt du vielleicht ob ich in das Zimmer wieder gehen darf? Ich meine es geht mir ja schon viel besser..." Sagte sie, stand auf und schaute sich um, zumindest finden würde sie es wohl.
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Jakob von Nagall
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Die junge Frau brach diesmal in so herzliches Gelächter aus, das nicht viel gefehlt hätte und Jakob wäre davon mitgerissen worden. Ja, sie hatte definitiv Züge seiner Schwester. Natürlich anders, aber tendenziell ähnlich impulsiv und extrovertiert. Leicht zu reizen, wenn auf den richtigen Zeh getreten und leicht zum lachen zu bringen. Vielleicht. Vielleicht aber auch nur das Glück des Moments. Vermutlich würde er es erfahren, denn sie hatte zugestimmt, mitzukommen. Jakob war sich nur noch nicht sicher, wie er sich damit fühlte, sie quasi überredet zu haben. Sicher war es leichter, sich ihnen anzuschließen, aber war es auch in jedem Fall richtig?
Während Jakob noch in sich hinein lauschte, ob er nun froh war, sie überzeugt zu haben oder ob er damit nur mal wieder Slava in die Karten spielte, fing Melanie sich wieder. Was genau so zu ihrer Erheiterung beigetragen hatte, würde er wohl nicht erfahren, aber es war eigentlich auch egal. Lachend war sie ihm lieber als heulend, zumindest wenn er es war, der Schuld an dem Zustand hatte. Er rührte sich nicht, als Melanie vom Brunnenrand sprang, sondern folgte ihr nur mit den Augen.
"Sushi. Hab nie verstanden, was an kaltem Fisch so toll ist. Aber auf der Reise jemanden für Schwertkampftraining haben, würde mir passen, wo Jarel außer Gefecht ist. Also vorausgesetzt, du trägst die Dinger nicht nur als Deko am Outfit mit dir rum."
Locker stieg er vom Brunnenrand, trat zu ihr und blickte zu ihr hinunter. Maß sie regelrecht. Bisschen klein, aber die kleinen Gegner waren beim Langschwert oft die gemeinen.
"Wie es dir geht, also die Genesung meine ich, entscheiden hier gerne mal andere für einen. Ich denke also, das Zimmer kannst du noch haben." Er biss in seinen Apfel und steuerte den Durchgang zum Hof an.
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Melanie Johnston
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Sie musste noch Einige tiefe Atemzüge nehmen um sich wieder ganz zu fangen. "Puh... Das tat gut. Danke." Melanie lächelte leicht und verdrückte nun das Stück Apfel das auf ihrer Hand gelandet war. Hätte sie gewusst das ihn diese Entscheidungshilfe so sehr beschäftigte, so hätte sie ihn sicher beruhigen können. Nicht sehr selten waren ihre Entscheidungen wenig nachvollziehbar gewesen. Oft wirkten sie bedrohlich, gar gefährlich. Aber immer entpuppte sie sich am Ende als ein Glücksfall. Niemand hätte zum Beispiel ahnen können das die Vampire denen sie helfen wollten um noch fiesere Vampire aufzuhalten, letztlich die eigentlichen Bösen waren. All das hatten sie nur herausgefunden weil Melanie sich schützend vor ein Kind gestellt hatte und so das Vertrauen der Vampirfürstin Camilla errungen hatten. Sie schmunzelte bei dem Gedanken daran und wischte sich noch mal die Augenwinkel trocken. "Nein die sind keine Deko, ich kann dir damit aber ein super Sushi zubereiten." Sie kicherte etwas und klopfte sich die Hosenbeine ab als er sie musterte. Die größte war sie sicher nicht gewesen das musste sie zugeben, aber das war definitiv nie nötig gewesen. Sie musterte Jakob auch, ein wenig dezenter vielleicht. "Ach du wirst schon genügen, vielleicht lerne ich ja noch das ein oder andere." Grinsend zuckte sie die Achseln und schaute in die falsche Richtung zu den Quartiere ehe Jakob die Richtung wies und sie ihm einfach mal folgte. "Wie reißen wir denn?" Fragte sie neugierig und war im Grunde wieder guter Laune.
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Jakob von Nagall
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Schon seltsam. Sie konnte ihn nicht provozieren, obwohl ihre Worte genau den Hitzkopf auf eben selbigen trafen. Jakob musterte sie noch einen Moment länger. Wenn er nicht aufpasste, fing er noch an, sie zu mögen - nicht wie Iola, das ganz bestimmt nicht. Eher wie eine Schwester. Ja, sie löste in ihm lange tot geglaubte Bruderreflexe aus. Bis sie sich nach so einer Vorlage allerdings in einem Schwitzkasten inklusive Kopfnuss wiederfinden würde, ging noch einiges an Wasser den Pontar hinunter.
Seine Brauen hoben sich also nur und er strich sich mit dem Daumenrücken an der Unterlippe entlang durch den Bart. Er war kein Prahler, er nahm jeden Gegner zunächst ernst, denn wenn man das nicht tat, war man viel zu schnell tot. Aber er wusste auch, was er konnte, entsprechend ließ er sich von Melanie erst einmal nicht verunsichern. "Bestens.", sagte er also nur, offen lassend, was er davon hielt für 'genügend' abgetan zu werden. Wer am Ende wem genügte, würde sich weisen, bis dahin ließ er sich das Urteil offen und biss in seinen Apfel.
Im Schlendergang ging er Richtung Hauptgebäude und warf Melanie nur einen kurzen Seitenblick zu, als er antwortete: "Zu Pferde." Nur noch ein PS, vielleicht mal zwei vor einem Wagen. Daran hatte er sich auch erst gewöhnen müssen, aber je länger man auf die Langsamkeit der eigenen zwei Füße zurück geworfen war, desto mehr Spaß konnte ein schneller Ritt auf einem guten Pferd bringen. Es war alles eine Sache der Gewohnheit, auch wenn er wohl nie zu einem Pferdenarr werden würde, wofür auch der Name seines Hengstes sprach: Sauerbraten.
Im Schatten des Säulenganges blieb er stehen und blinzelte Richtung Sonne. "Ich muss bald zurück ins Kloster. Wir sehen uns also morgen, zur Jagd auf deine sieben Sachen?", wollte er noch wissen.
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Melanie Johnston
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Sie war im Moment fast nur noch ein einziges Grinsen. Warum konnte sie nicht so genau sagen, vielleicht lag es auch daran das sie einen Scherz nicht erst erklären musste wie bei Ion noch. Nicht das sie das gestört hatte, aber das hier, dieses Gespräch war einfach irgendwie... Unkompliziert. Jakob war ja wahrlich keine Quasselstrippe, eher die Sorte einsilbiger schweigsamer Riese, ein bisschen grummelig und irgendwie doch ziemlich nachdenklich. Aber das bekam sie schon noch in den Griff, zumindest war sie der Ansicht. Ob das von Erfolg gekrönt sein würde war eine andere Frage. Sie konnte zumindest mal testen wie viel Melanie er von Melanie ertragen konnte. "Eh.. Zu Pferde. Die haben noch nie sonderlich mit mir harmoniert. Außerdem kann ich überhaupt nicht gut reiten. Also auf Pferden." Sie schmunzelte etwas in sich hinein und vertilgte nun den Rest des Apfels. Die Kerne waren das einzige was übrig blieb. Auch wenn die Chance gering war das es andere Äpfel waren, hielt sie es dann doch bei der vorsichtigen Herangehensweise. In ihrer Welt waren ja mehrere Eimer Apfelkerne nötig damit sich genug Blausäure bilden würde, aber sicher ist sicher. Sie behielt die Kerne in der Hand und warf sie nicht achtlos irgendwo in den Garten. Wer weiß wer sie einsperren würde wenn hier an unpassender Stelle aufeinmal Apfelbäume wuchsen. Sie schaudert einen kurzen Moment bei der Vorstellung und schaute dann wieder zu Jakob auf. "Oh nadann viel... Äh... Spaß?!" So sicher was es da ansonsten zu wünschen gab war sie sich da nicht. Aber Spass bei dem was man auch immer tat war nie verkehrt. Sie schaute in Richtung der Quartiere und dann wieder zu Jakob. "Ja bis morgen dann, aber kannst du mir noch sagen ob es da irgendeine Markierung gibt um mein Zimmer zu finden. Das sieht ja alles gleich aus hier." Sie seufzte etwas und ließ tatsächlich ein wenig die Schultern hängen. Trotzdem ließ sie es wie eine Übung aussehen um die Schulter zu prüfen. Melanie nahm die Sache mit dem keine Schwäche zeigen sehr genau. Wenn man mal von dem kleinen Ausbruch im Garten ab sah.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob verspeiste seinen Apfel bis auf den Stiel und auf selbigem kaute er noch etwas herum. Was Harmonie mit Pferden anging, hatte er in Melanie wohl ebenfalls eine Seelenschwester gefunden, zumindest wenn stimmte, was sie sagte. Er selbst hatte Sauerbraten anfangs wirklich gehasst und das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit. Er wusste nicht, wie oft er im Dreck gelandet war und auch nicht wie oft er sich gefragt hatte, ob Jarel das irgendwie als Strafe für ihn arrangiert hatte. Sicher, der Hengst war recht hübsch für ein Pferd, aber eben auch temperamentvoll wie ein Sack Silvesterknaller. Die Zeit hatte sie einander näher gebracht, aber es gab sie noch immer, diese Momente, in denen der Gaul einfach verrückt spielte und mehr forderte, als Jakobs Können her gab.
"Mit mir auch nicht. Aber besser als zu Fuß.", war entsprechend die knapp gehaltene Antwort. Zum Spaß schwieg er sich aus. Manchmal war es das tatsächlich, dann wieder bitterer Ernst oder Langeweile. Wie eine Schule eben. Besser Klosterschule mit kriegerischer Ausrichtung...
Ihre Frage zerrte seine Aufmerksamkeit von diesem Bild weg und er überlegte selbst einen Moment. "Wenn du in den Gang zu den Quartieren kommst, ist das erste Zimmer rechts das von Jarel und danach sollte deins kommen." Sie würde schon klar kommen, sie war ja schon groß. Trotzdem streifte sie ein abschätzender Blick, als Jakob sich fragte, ob er sie wirklich sich selbst überlassen konnte.
Schluss damit. Er hatte genug eigene Sorgen. Der Knappe spie den Apfelstiel ins Gras und formte das Zeichen der Ewigen Flamme vor dem Körper. "Bis morgen dann. Stell nichts an." Er hob Kinn und Brauen zu etwas, was autoritär aussehen sollte und verließ die junge Frau dann. Kurz überlegte er noch, ob er noch einmal nach Jarel schauen sollte, doch dann würde er sich wirklich verspäten. Also nahm er nach ein paar zögerlichen Schritten Fahrt auf und marschierte weit ausgreifend auf das Tor zu.

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