An verschiedenen Orten - ein Zwischenspiel

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

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von/nach: Slavas Erste Reise
Datum: Dezember 1277
betrifft: niemanden direkt
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Die Vorbereitungen für die Expedition waren bald abgeschlossen, Proviant für einige Wochen, ein Quartiermeister, der sich um alles kümmerte, mehrere Wagen, Zelte, Öfen, Feldbetten, Mehl und eine bewaffnete Eskorte. Außerdem ein Fährtenleser und er hatte auch die Archäologin aus Oxenfurt hinzugezogen.
Neben der ritt er nun, vor den Wagen, aber hinter ein paar der bewaffneten und hinter dem Späher.
Diese wusste noch immer nicht was die dem dem Mann halten sollte, der sie in ihrem Büro über die Steine ausgefragt hatte - zu dem Zeitpunkt hatte er ganz anders gewirkt, auch wenn er auch da schon diese schwarze Lederrüstung getragen hatte wie ein Hexer. Aber er war ihr wie ein interessierter gebildeter Mann vorgekommen... nun auch daran hatte sich wenig geändert. Er war immer noch gebildet, interessiert, nur... verschlossener, und es ging nun etwas unangenehmes von ihm aus, das sie nicht so recht fassen konnte. In ihrem Büro hatte sie noch gerne mit ihm Tee getrunken, nun vermied sie das.
Ebenso wie Fragen zu stellen, danach was diese Expedition zu bedeuten hatte, die relativ gut ausgestattet war.
Daher beschränkte sich ihre Konversation auf das fachliche, und auch das blieb unpersönlich und rein fachlich.

Auf den Hexer als Begleitung hatte Slava letztlich doch verzichtet, dafür hatte Dijkstra ihm eine allerlei magisches Equipment mitgegeben, nachdem er ihm erklärt hatte, dass er Portale erforscht hatte. Auch Dijkstra wusste erstaunlicherweise das eine oder andere darüber, nämlich, dass wohl ein bestimmter Stamm von Elfen genetisch dazu veranlagt wäre, Portale öffnen zu können. Allerdings sei diese Gabe bis auf ganz wenige Linien fast ausgestorben und selbst die Elfen suchten danach. Wenn er nun einer Möglichkeit auf der Spur wäre... Hier hatten Dijkstras Augen angefangen zu glänzen, es schien ihn auch persönlich zu interessieren, und er hatte sofort in die Waagschale geworfen was er hatte beitragen können.
Überhaupt saßen die beiden Männer durchaus des Öfteren Abends zusammen, rauchten Pfeife und tranken Wein, schweren süßen Rotwein, wie ihn auch Slava bevorzugte. Und da war noch etwas, dass er schnell zu schätzen lernte: Dem Regierungschef gehörte ein großes Bad in der Stadt, in dem sie sich gerade im Herbst und Winter des Öfteren trafen zu Besprechungen, allerdings auch einfach der Entspannung wegen. Allerdings artete auch die beste Entspannung immer schnell zu etwas beruflichem auf, das war eben so, wenn beide Gesprächspartner zu sehr in ihrer Berufung aufgingen.

Tatsächlich waren die letzten Wochen schnell vergangen, und auch wenn niemand mehr missfallen an Slavas Neigungen geäußert hatte, so verstanden es alle Beteiligten ihn zu beschäftigen, so dass keine Gelegenheit mehr war, den Ritter zu treffen. Es war allerdings auch keine Gelegenheit gewesen, wirklich in Ruhe nachzudenken, so dass er auch kein Treffen forcierte, immerhin wusste er selbst noch nicht, was er genau wollte. Und Antworten zu finden schob er auch immer wieder auf.
Das nun holte er auf der Reise nach, als er vorne ritt, den Nebel beobachtete und seinen Gedanken nachhing.
Wieder war so viel geschehen, eines jedoch stand fest. Seine Arbeit, die liebte er, darin ging er auf, und dafür lebte er.
Und er hatte nun wieder fast etwas vergleichbares gefunden.
So schnell konnte Redanien zwar Russland nicht ersetzen, aber es gab durchaus Ähnlichkeiten, vom Geheimdienstler als Regierungschef einmal abgesehen den redanischen Adler zum Beispiel. Das war zwar nur ein Symbol, aber manchmal brauchte es auch das. Allerdings waren auch die Menschen nicht unähnlich, es steckte viel slavisches in dieser Welt, ihre Besprechungen in der Banja und die Beratungen mit den Handelsräten. Einmal hatte Slava sie tatsächlich Dijkstra gegenüber als 'Oligarchen' betitelt, er hatte den Begriff nicht gekannt, aber gelacht, ihn sich herleiten können und von nun an nannte sie die Räte so. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich der Begriff durchsetzte.
Aber auch es gab auch manches, das ihm doch von Zeit zu Zeit Respekt abnötigte.
Es erstaunte Slava dann immer wieder, wie viel in dieser Welt über Genetik bekannt war. Sie züchteten Mutanten für verschiedenste Zwecke, Insekten die Grundstücke bewachen konnten - und auch wenn es sich als nicht besonders ausgereift herausstellte, die Idee schien ihm sehr modern. Magische Türschlösser mit etwas wie einer DNA Erkennung. Und eine magische Form eines GPS Trackers. Ähnlich vielleicht Jarels Dolch. und die eine oder andere Spielerei lag gut verpackt auf einem der Wagen, unter besonderer Bewachung.
Auch wenn das Wissen dieser Welt in Mancher Hinsicht beachtlich war, man durfte nicht vergessen, dass dies das tiefste und finsterste Mittelalter war.
Und Slava würde nie darauf verzichten auf den Weg zu achten. so auch jetzt.

Wie immer, wenn er die Stadt verließ trug er die schwarzen Lederrüstung, nun im Winter mit einem schweren Pelzmantel und er ritt auf einem großen grauen Schlachtross. Es war nicht mit Jarels Mariposa zu vergleichen, aber kräftig und gut ausgebildet wie man ihm versichert hatte. Zumindest ans Reiten war er mittlerweile gewöhnt, er würde nie ein besonders guter Reiter werden aber er kam ohne Peinliche Zwischenfälle voran. Und er würde auch nie ein besonders guter Schwertkämpfer werden, bewaffnet war er also nur mit zwei kurzen Messern und einer neuen Armbrust.
Jene, die Thorben ihm geschenkt hatte hing nun Zuhause über dem Kamin, ein Andenken, er würde sie in Ehren halten. Diese hier war moderner, mit einem Federstahlbogen, wie auch immer die den erzeugt hatten. Das würde er später noch herausfinden.
Mit der Armbrust war er besser als die meisten, auch wenn es kein Sturmgeweht war, er konnte damit arbeiten. Noch besser aber war er in Sachen Wort und Intrige. Sein Schwert war tatsächlich die Feder. Das Ränkespiel der Könige hier war nicht leicht zu durchschauen, aber das politische Geflecht zwischen den Oligarchen Russlands, dem Präsidenten und den Medien war ungleich komplizierter gewesen und er war nicht untergegangen. Auch wenn ihn dort wohl auch sein Name geschützt hatte, er hatte diese Art des Überlebenskampfes mit der Muttermilch aufgesogen und so fand er sich in der mittelalterlichen Version davon deutlich leichter zurecht, zumal er Hilfe hatte.
So erkannte er bald schon die unschätzbaren Vorteile. Die Einschränkung durch Recht und Gesetzt fielen für ihn weitgehend weg. Man konnte ohne weiteres jemanden verschwinden lassen ohne sich größere Scherereien einzuhandeln. Erpressung funktioniert wunderbar und manchmal war der Weg zum Ziel geradezu erschreckend leicht, musste man nicht das Internet oder die Presse fürchten.

Und zu guter Letzt: Er hatte tatsächlich eine Wohnung.
In der Stadt, Altbau... wobei, aus seiner Sicht war hier alles Altbau. Das Fachwerk war durchaus hübsch, der Dachstuhl regelrecht malerisch. Unten war ein Salon und eine Küche, die übrigen Zimmer verteilten sich auf drei Stockwerke. Die Häuser hier waren in der Regel schmal und hoch, Aufzüge gab es freilich keine, aber das hielt ihn fit. Die Küche war luxuriös im Vergleich zu der vieler anderer Häuser, mit Fliesen gekachelt, und einem Brunnen direkt im Haus an dem man sich auchh waschen konnte.
Er nannte außerdem eine kleine Bibliothek sein eigen - im 3ten Stock - und im Obersten Stock unter einem Fenster dass einen wunderschönen Blick auf die Stadt bot, stand ein Doppelbett.
Er hatte grinsen müssen bei der Überlegung, mit welchen Hintergedanken es in Auftrag gegeben worden war, oder für wen. Wen sahen die Handwerker in diesem Bett? Eine Frau? Einen Mann? Oder war es tatsächlich egal. Wobei, letzteres wohl nicht.
Nur einmal war dieses Thema zur Sprache gekommen. Nach einer Besprechung im Badehaus waren auch einige leichte Damen aus dem Passiflora eingeladen gewesen, zur Erquickung der Gäste - ihrerseits allesamt hochrangige Räte der Stadt und auch Hemmelfart war anwesend.
Slava hatte verstanden, was Dijkstra damit bezweckte. Auch wenn es ihm tatsächlich widerstrebt hatte, er hatte sich recht offen mit einem der Mädchen vergnügt, wie im übrigen die anderen Männer auch. Annähern jeder hatte sich vergewissern können, dass er ganz normal funktionierte.
auch etwas, dass ihm aus einschlägigen Kreisen des organisierten Verbrechens nicht unbekannt war. Ja, er kannte die meisten Spiele und Regeln dieser Gesellschaften. Nach erfolgter Demonstration hatte ihm allerdings Dijkstra einen Trumpf in die Hand gegeben. In seinem Arbeitstisch lag nun Hemmelfarts Akte und darin aufgeführt, das eine oder andere pikante Detail. Auch wenn niemand mehr ein Wort darüber verlor, Slava war es Antwort genug gewesen.

Er war sogar irgendwie froh, dass Dijkstra ihn genötigt hatte, es mit der Prostituierten zu tun, es hatte Spaß gemacht, natürlich, er war nun nicht plötzlich schwul geworden, aber er hatte seinen Horizont erweitert, und Gefallen an Männern gefunden. Er hatte auch noch weiter herumprobiert, hatte sich auch einen jungen Mann gebucht, allerdings war der ihm der schnell langweilig geworden, und er hatte sogar abgebrochen, sich noch an einer der Damen des Hauses abreagiert und war gegangen. Es war nicht das Gleiche, Jarel war besser.
Und da war etwas, das er selbst verdauen musste, dieses winzige Glühen in der Leiste, wenn er an ihn dachte, wenn er sich selbst an die letzte Begegnung erinnerte, die ihm zunächst Angst gemacht hatte, selbst dann pulsierte dieser Funke. Vielleicht war es nur Sex, aber er war scharf auf ihn, nicht auf irgendeinen Mann und auch wenn er die Frauen nie ganz beiseite lassen würde, vermutlich war er wenigstens das seinem neuen Posten und auch Dijkstra schuldig, dass er von Zeit zu Zeit jeden Verdacht zerstreute, aber dann, dann konnte es funktionieren. Und sollte jemand vom Orden Jarel Druck machen würde er den Obersten Hierarchen freundlich an die Akte erinnern.

Slava vergaß nicht auf den Weg zu achten während er den Gedanken nachhing. Er blickte auch nach oben, in die Baumwipfel, suchte den Himmel ab, alles war ruhig. Fast schon zu ruhig.
Was also wollte er. Seine Arbeit hatte er zurück, seine Freiheit neu gewonnen, und nun?
Er war nach wie vor nicht in der Lage oder so weit, zu jemandem zu sagen, er würde lieben, und er machte sich nichts vor, das würde er auch so schnell nicht mehr lernen, aber er dachte oft an Jarel, an all das was der Ältere ihm gezeigt und eröffnet hatte, und er wollte es durchaus fortsetzen. Nur war und blieb seine Befürchtung, dass eines Tages der Punkt erreicht war an dem der andere mehr wollte. Und dann würde es schmerzhaft werden.
Er selbst war den Weg immer gegangen, solange es ging und hatte darauf vertraut, dass er auch die Prügel am Ende irgendwie überleben würde. Das aber konnte er nicht von jedem verlangen. Dieses Grundvertrauen trug er selbst, das musste er seiner Welt hoch anrechnen, sein Umfeld, seine Eltern und auch sein Land hatten ihm mitgegeben, das Vertrauen darauf, dass schon alles so in Ordnung wäre.
Aber Jarel war anders, er war hinter seiner rauen Schale weit verletzlicher als er selbst.

Es war immer noch ruhig, auch wenn sein Instinkt fast greifbar schrie, dass etwas geschehen müsse. Er hob die Hand zum Zeichen, dass der Tross stoppen solle. Es dauerte immer eine Weile, bis der Befehlt umgesetzt war. Langsam ritt er selbst weiter. Sofort folgten im die Bewaffneten, die auch ein wenig seine Leibwächter wie Aufpasser waren, so mutmaßte er. Sicher erstattet einer von ihnen Dijkstra selbst Bericht.

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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

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von/nach: ...aus der Zone...
Datum: Noch im Juli 1278
betrifft: niemanden direkt
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Erneut waren zwei Männer aus dem Himmel gefallen.
Dort, an jenem Ort, den zuvor einer mit Namen Gwain Faron besucht hatte.
Dort... wo sie bereits erwartet wurde. Und dies hatte eine Vorgeschichte:

Während er erklärte hatte Valentine zugehört, nachgedacht, etwas den Kopf schief gelegt, sich das Kinn gerieben als zupfe er an einem imaginären Bart. Was nicht ging, die Stoppeln waren höchstens einen Tag alt. Nachgedacht hatte er dann tatsächlich noch eine Weile, aber das Ergebnis hätte man auch schnell vorweg nehmen können. Er war dabei.
Alexander alias Schura, alias Bogdan alias hatte am wenigsten von allen zu verlieren. Er hatte keine Familie - mit der hatte er gebrochen - die einzigen, die für ihn eine Familie waren, das waren die Männer in der Zone, und davon war nun im Grunde niemand mehr übrig. Bis auf... Valentine. Der wie er selbst zunächst für den Feind gearbeitet hatte und den Slava in seiner unnachahmlichen Art auf ihre Seite gezogen hatte.
Aber Valentine hatte Familie, eine geschiedene Frau und einen Sohn... Ob er diese zurücklassen würde?
Deshalb hatte Schura eine Weile gezögert, ehe er ihm den Vorschlag unterbreitet hatte. Doch es war ihm zu gefährlich, alleine zu gehen, deshalb tat er es dann doch. Und Valentine hatte nachgedacht, zumindest hatte es so ausgesehen, aber irgendwie wirkte es am Ende als hätte er nur drauf gewartet und als stünde seine Entscheidung längst fest.
Dennoch hatte er gewartet bis Schure seine Argumente auf den Tisch gelegt hatte, in Form der Nachricht, die Nikolavo gefunden und die Amir vor seinem Verschwinden noch abgesendet hatte. Und die stammte unverkennbar von Slava. Sicher, er hatte nicht unterschrieben, aber die Bezüge konnte nur er kennen. Die Zeilen aus dem Lied und die Koordinaten, die, und hier hatte er Wolodja noch überzeugen können ihm noch einmal Zugriff auf die Karten zu geben, wo er sie alle dem selben Quadranten zuordnen konnte.
Dort also musste sich ein Portal befinden dass in eine fremde Welt führte, etwas wie jene aus der dieser Nikolavo gekommen war und in der Slava nun festsaß. So seine Vorstellung. Aber er war noch ausrechend bei Verstand hatte vielleicht sogar genug von seiner Arbeit auswendig im Kopf gehabt um herauszufinden welches Portal zurückführte.
Weshalb sonst bat er um Zigaretten?
Und nur wenig später waren die beiden unterwegs - viel Zeit für Vorbereitungen blieb nicht, es war zu erwarten, dass Wolodja, bekam er Wind von der Sache, sie aufhalten würde... vielleicht sogar verhaften.
Schura hatte also auf die Schnelle sämtliche Vorräte eingepackt, die trug Valentine, er selbst hatte Munition, ein Notebook und Akkus, alles womit man die Arbeit im Feld noch für ein paar Woche, war man sparsam, fortführen konnte. Ein Notstromaggregat wäre zu schwer gewesen, zu auffällig... aber Schura wäre sonst auch bereit ein solches mitzunehmen.
Die Quadraten waren jeweils einige Meter Kantenlänge, eine feinere Einteilung hatte damals keinen Sinn gemacht, nun aber kostete es Zeit, das Karee Schritt für Schritt abzusuchen ohne sich in Gefahr zu bringen, mit dem Detektor und mit kleinen Steinen... Und dann...
Dann fanden sie es tatsächlich.
Es gleißte auf als der erste Stein flog.
Da pulsierte etwas kurz und verschwand wieder. Valentine hatte es gefunden.
Daraufhin begannen die beiden akribisch die genaue Position zu bestimmen, die Ausdehnung und die Rändern, so wie Slava es ihnen gezeigt hatte. Er hatte betont wie gefährlich diese Dinger waren denn sie trennten ab, was überstand, das waren Löcher im Raum Zeit Gefüge, das nahm eine Rücksicht auf lebende Materie.
Auf diese Weise produzierten sie auch einige wunderbar scharf halbierte Steinchen ehe sie die groben Umrisse hatten.
Es war nicht hoch, dafür breit, aber groß genug, dass ein Erwachsener sich hindurchrollen konnte.

Einen Moment atmeten sie noch durch davor, zuerst würden die Rücksäcke gehen, dann sie selbst. So der Plan, aber nicht nur Schura schlug das Herz nun im Hals, nun da es daran ging, dieses Wagnis tatsächlich einzugehen. Wäre er einfach losgelaufen, vermutlich hätte er vergessen Angst zu haben, aber sie hatten zu viel Zeit damit verbracht es sich anzusehen und so hatte er auch zu viel Zeit gehabt nachzudenken, was alles schief gehen konnte... Ein anderer Planet, vielleicht, Aliens womöglich? Oder eine Version der Erde die sie nicht wiedererkennten?
Wortlos reichte ihm Valentine einen Flachmann. Nicht die schlechteste Idee.
Die beiden soffen noch einmal dann atmeten sie tief durch und die beiden Rucksäcke rollten.
Und dann ging Schura vor, rollte sich hindurch und dann Valentine.
Sie hatten sorgfältige Arbeit geleistet, aber nichts konnte sie darauf vorbereite, was sie drüber erwartete.

Aber ihrer Vorbereitung war es zu verdanken, dass sie unverletzt ankamen.
Dem Vodka - so dachten sie zuerst - hatten sie es zu verdanken, dass sie, sobald sie sich aufrichteten anfingen zu reihern und die Welt drehte sich...
Und wem sie es zu verdanken hatten, dass sich Hellebarden auf sie richteten, kaum dass sie Luft geholt hatten, dass ahnte keiner von ihnen.
Die Männer, die wirkten als kämen sie aus einem Historienepos hätten aber die letzten Jahre in ihren Requisiten geschlafen sprachen nicht viel. Sie gestikulierten und das war aussagekräftig genug. Sie wirkten zwar überrascht, aber weit weniger überrascht als man es sein sollte, wenn just zwei Männer aus der Luft fielen und seltsame Kleidung trugen.
Man nahm ihnen sofort die automatischen Gewehre ab, ebenso die Rucksäcke, und noch ehe sie die Übelkeit vollständig im Griffhatten wurden sie in Ketten gelegt und abgeführt. Man machte sich kaum die Mühe ihnen etwas zu erklären, die Sprache verstanden sie nicht, und so blieb den beiden wenig übrig als sich zunächst zu fügen.
Bis sie verstanden hatten wo sie gelandet waren, was hier los war...
Zu fragen, ob hier jemand einen Slava oder Ockotnik kannte war müßig. Zumal zu befürchten war, dass er einen ähnlichen Empfang bereitet bekommen hatte und vielleicht gar nicht in Freiheit war... vielleicht hatte er es nur irgendwie geschafft, die Nachricht zu schicken und verrottete nun in irgendeinem Kerker in einer rückständigen Welt wie dieser...
So berieten die beiden kurz und kamen überein, dass sie sich dahin bringen lassen würden, wohin man sie auch immer brachte. Immerhin schien es ja fast so, als hätten diese Wachen nur darauf gewartet, dass etwas durch das Portal fiel.
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