Das Haus der Melitele - inneres Heiligtum

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Svettele Fini Banik
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„Schwester Svettele ist völlig ausreichend. Vor- und Nachname hat die ehrwürdige Mutter Nenneke in Ellander immer nur verwendet, wenn man etwas angestellt hat.“ Das Grinsen der Priesterin dazu verreit, dass sie möglicherweise auch mal Dinge angestellt hatte. „Aber ja, Tine sieht zufrieden aus, das meine ich auch.“ Zumindest im Augenblick.

„Wie viele schöne Frauen dem Ritter auf seinen Reisen schon begegnet sind, weiß ich nicht. Aber die Ritter des Flammenrosenordens leben im Zölibat und so wie es klang hält er sich daran – schon länger, schon… immer.“ Sie hüstelte, musterte kurz ihr Gegenüber. Elli war alt genug, um schon mal die Freuden der Zweisamkeit genossen zu haben. Sie selbst hatte in dem Alter auch bereits ihren Prinzen wieder verloren, aber das musste sie nicht weiter vertiefen. „Auf jeden Fall ist ihm die Gegenwart von Weiblichkeit deshalb etwas unangenehm, besonders wenn sie ihm in die Seite kneift…“ Der Schalk, der sich dabei in ihrem Gesicht breit machte, könnte darauf hindeuten, dass sie es ausprobiert hatte. Aber sie wollte jetzt nicht kichern, auch wenn ihre Augen Elli verrieten, dass sie es würde, wenn man nicht in Hörweite diverser Mitpriesterinnen wäre. Deshalb weiter reden:

„Aber ich würde nun nicht sagen, dass ich Liam das Leben gerettet hätte. Im Tempel haben wir alle dafür gesorgt, dass er wieder gesund wird und so schlimm war er auch nicht beieinander. Er brauchte nur etwas Ruhe und ein paar Kräuter und jemanden der auf ihn aufpasst, während er vor sich hin fiebert. Aber das meiste hat er ganz alleine geschafft.“ Möglicherweise war ihr das auch ein wenig peinlich, sich als Lebensretterin zu sehen. „Es ist unsere Aufgabe und genauso Wunsch den Menschen zu helfen, bei Verletzungen, bei Liebeskummer, bei Geburten, bei Hochzeiten oder mal die Ernte zu segnen. Alles was so im Alltag wichtig ist, aber die Herrschenden sich wenig kümmern. Gerade aber war es mein Wunsch nach Nowigrad zu gehen, um den Tempel wieder aufzubauen und man hat es mir erlaubt. Dabei habe ich noch nie so eine große Stadt gesehen. Aber man wächst mit seinen Aufgaben, nicht wahr?“ Sie tätschelte Tine an der Nase. „Machen wir morgen nochmal einen Ausflug mit Virado, hm?“

Etwas Gedanken verloren strich sie der Mulistute über die Nase. Eine Stelle, die das Tier wohl besonders gerne mochte. „Die Frage ist, Elli. Wie neugierig wir sein wollen?“ Verschwörerisch beugte sie sich zu ihr runter und ihre Stimme wurde etwas leiser: „In der Bibliothek gibt es bestimmt ein paar Werke über die wichtigeren Persönlichkeiten und Adelsgeschlechter Wyzimas oder Kriegsveteranen und Offizieren. Wir könnten diese Listen durchgehen und sehen, ob wir jemanden finden, der auf Deine Beschreibungen passt.“ Oder auch nicht. Sie sind ja nur hier um das Pferd zu streicheln.
Dandelion
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„Dann gern Schwester Svettele und ihr könnt mich Elli nennen, wenn Ihr wollt“, bot Dandelion der Priesterin erneut an. Denn mit ihrem Namen verhielt es sich ähnlich. Elli wurde sie zumeist von allen in ihrem Zuhause genannt, doch wenn sie etwas angestellt hatte…

Der Ritter hatte das Versprechen gegeben, sich nie eine Frau zu nehmen oder mit ihr die Lust des Fleisches zu erleben. Elli röteten sich die Wangen ein wenig. Er hatte diesen Schwur gegeben, ehe er… Sie selbst sah in solcherlei Versprechen keinerlei Sinn, es war nur etwas, was viel zu oft gebrochen wurde und einen vor noch mehr Aufgaben stellte als man eh schon hatte. Aber was sie selbst betraf…

Dandelion schwang sich gekonnt auf eine der halbhohen Boxenwände und lauschte den Worten der Schwester aufmerksam. Die Priesterin mochte den Ritter, so macht es ihr den Anschein, sehr gern. „Ein Fieber zu bekämpfen, das von einer eitrigen Wunde herrührt, ist nicht einfach… Es war jedenfalls gut, dass er bei Euch gelandet ist und so habt ihr auch gleich einen Reisegefährten an Eure Seite bekommen.“ War ihre Meinung dazu. Die Aufgaben der Schwestern waren vielfältig, kein Wunder, dass so viele diesem Glauben folgten. „Das sagt Mama auch immer, dass man an seinen Aufgaben wächst. Und ich sehe keinen Grund, warum Ihr dies nicht gut machen solltet.“ Sie ließ ihre Beine baumeln, ganz undamenhaft.

Die junge Frau sah dabei zu wie die Schwester die Mulistute liebkoste, sie mochte ihre Tine und sie war auch süß, nicht unbedingt so schön wie eines der edlen Pferde von hohen Herren, aber sie gewann wohl dennoch schnell viele Herzen. „Hm?“, hatte Dandelion gemeint, als es um die Neugier ging. Sie konnte der Schwester nicht gleich folgen, doch diese erklärte ihre Aussage etwas genauer. „Solche Aufzeichnungen gibt es?“ Von solchen Dingen hatte sie nun keine Ahnung, deshalb hatte sie auch gefragt. „Wenn Ihr nichts anderes zu tun habt, von dem ich Euch sonst vielleicht nur abhalte, wäre ich gern neugierig, denn wer nicht neugierig ist, erfährt nichts!“
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Svettele Fini Banik
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„Ja ja, solche Aufzeichnungen gibt es!“ Fini nickte überzeugt dem Gast zu, dass diese auf der Boxwand saß schien sie nicht zu stören. „Sind nicht so beliebt wie Abenteuerromane, Forschungsreisen, heldenhafte Kriegsgeschehen oder Pornografie. Aber es gibt sie... Kataloge, Dokumentation, Verzeichnisse und so weiter. Etwas Aktuelles gibt es bestimmt.“ Sie gab Tine einen Abschlusskuschler und reichte Elli die Hand, damit sie wieder von ihrem Sitz springen könne. Bestimmt konnte es Elli auch selbst und hätte es auch ohne die Hilfe der größeren Frau geschafft. Aber die Priesterin hatte dabei dieses abenteuerliche Grinsen, das bereit war gemeinsam Pferde zu stehlen.

Aber man ließ die Pferde im Stall und überquerte erneut den Hof des Tempels soweit hatte man Fini heute Vormittag schon herumgeführt, sodass sie wusste wo man die Bibliothek fand. „Da drüben ist sie, dort rein und ums Eck. Nur vorher Hände waschen und drinnen. Pssst.“ Fini legte den Finger auf die Lippen und führte den Besuch in einen Raum, der sicher über zwei Stockwerke ging und die Wände bis zur Decke voller Bücherregale waren.
Dandelion
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Die junge Frau machte große Augen, als Schwester Svettele aufzuzählen begann, was alles in kostbaren Büchern geschrieben stand. Mit Abenteuerromanen hatte sie nun nicht gerechnet oder mit Por….

Dandelion nahm gern die Hand der Schwester und hopste von der Boxenwand herunter und folgte der Priesterin mit einem leise vor Aufregung schlagendem Herzen. Ob sie wahrhaftig etwas herausfinden würden? Und ob sich diese Entdeckung vielleicht mit Liams Aussage decken würde? Die gemeinsamen Schritte brachten sie der Bibliothek immer näher, bis sie schlussendlich davor standen. Schwester Svettele gab noch ein paar Anweisungen und Elli nickte. “Darf man hier denn gar nichts sagen?”, fragte sie wispernd. Sie hoffte nicht, wie sollten sie sich dann verständigen? Die Augen der Pferdefrau wurden groß, als sie die Massen an Büchern sah. Für sie waren es Massen. Auf dem Hof gab es auch Bücher, so war das nicht, aber nicht in dieser Fülle. Elli drehte sich um sich selbst, um den Raum auf sich wirken zu lassen. “Wo sollen wir da nur anfangen?”, hauchte sie.
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Svettele Fini Banik
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„Sehr leise“, zwinkerte Fini und ließ die junge Frau mit in die Bibliothek, nachdem sie sich ordentlichst die Hände am Brunnen gewaschen hatte. Schließlich wollte sie keine Pferdefettflecken auf irgendein Papier bringen. „Wir beginnen unsere Suche im Register.“ Flüsterte die Priesterin und warf einen Blick auf die Tische und Sitzgelegenheiten in der Mitte des Raumes. Es gab bequeme Ottomanen zum Lesen, Schreibtische samt Bestuhlung zum Abschreiben, was gerade zwei Novizinnen taten oder Lesepulte, räumlich war manches durch weitere Regale getrennt anderes nicht. Fini steuerte auf einen riesigen Karteischrank zu. So wirklich kannte sie sich in dieser Bibliothek nicht aus. Aber verglichen mit Ellander war der Raum überschaubar, zumindest wenn es nur diesen einen wenn auch sehr großen Raum gab. „Bei Büchern ist es immer wichtig zu wissen, welches man wo findet. Eine unaufgeräumte Bibliothek nichts wert. Wissen bleibt unentdeckt nur weil eine Mitschrift hinter den Schrank gerutscht ist. So aber muss ich nur wissen, wo ich nachschlagen muss, wenn ich etwas nicht weiß.“ Sie öffnete ein paar Schubladen, zog sehr vorsichtig Kärtchen teilweise heraus und überflog was darauf stand. „Kannst Du lesen? Ja. Wie viele Sprachen und Alphabete?“ Fini lächelte gütig, natürlich hatte sie das nicht von Elli erwartet. „Gemein sollte auch ausreichen…“ oder nilfgaardisch? Hm… sie betrachtete eines dieser vielen Papiere in dem Schränkchen und suchte schließlich mit den Augen die Regale ab. Irgendwann nickte sie wissend, packte alles wieder weg, nahm Elli bei der Hand und ging ein paar Schritte weiter bis sie vor einem der hohen Regale stehen blieb. „Halt kurz die Leiter… ist ganz da oben glaube ich. Sagte ja, interessiert niemand.“ Wieder ein amüsiertes Grinsen, bevor sie die Stufen erklomm.

Finis Herz begann ebenso zu schlagen, je mehr Stufen sie vorsichtig nahm. Nachdem der Ritter so flott verschwunden war, waren ihre Gedanken nicht stehen geblieben und lange hatte es nicht gedauert bis die Krone gefallen war. Sie selbst hatte heute den Worten eines Lothars gelauscht, eines Lothar den Liam offensichtlich kannte. Sie hatten sogar kurz über ihn geredet. Welche Konsequenzen das hatte? Wusste sie auch nicht, aber die Neugier war schon längst geweckt. Zielsieger zog sie ein Buch heraus und kam damit die Leiter wieder runter.

„Sieh an. Die neuste Ausgabe von 1275, schwarzer Einband mit goldener Sonne und weißen Lilien.“ Ach ja, man war nicht mehr alleine in Temerien. Langsam schritt Fini an ein Lesepult heran und legte das Buch darauf ab. Tatsächlich fühlte es sich ein wenig so an, als ob sie die erste Person ist, die es öffnet. „Jetzt müssen wir unter all den wichtigen Leute, nur noch einen passenden finden.“ Sie machte eine einladende Geste zu ihrem Gast, damit diese mit ins Buch sehen konnte. „Eine Idee wo wir anfangen?“
Dandelion
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Auch die junge Frau hatte sich die Hände gewaschen, dass sie es hielt, wie die Priesterin gesagt hatte. Elli war noch immer von dem Raum selbst fasziniert und fragte sich, wie viele Antworten man hier wohl finden würde, wenn man welche suchte. Sie waren nicht allein, hätte sie auch gewundert. Schwester Svettele erklärte genauer, was es mit dem Register der Bibliothek auf sich hatte und Dandelion hatte immer wieder leicht genickt. Alles sehr verständlich. “Ich kann die Gemeinsprache lesen und die Ältere Rede leidlich”, beantwortete sie leise die Frage der Schwester und folgte dann dem leichten Zug an ihrer Hand. “Mache ich”, versicherte die junge Frau und umklammerte mit ihren Händen die Leiter, sobald die Priesterin begann, die Leiter zu erklimmen. Eine Frau der Tat. Das gefiel Elli sehr. Als Svettele wieder herunter kam, machte die junge Frau Platz. Sie hatte tatsächlich ein Buch in Händen und ein sehr schön anzusehendes auch noch. Wieder folgte sie und sie kamen an einem Pult zu stehen. Die Frage ließ sie überlegen. “Ich denke, länger als zwanzig Jahre brauchen wir nicht zurückgehen… also glaube ich zumindest. Vielleicht helfen uns die Schlachten um Sodden und Brenna weiter?”, fragte sie etwas unschlüssig.
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Svettele Fini Banik
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Fini musste schmunzeln und zeigte noch mal den Einband mit seiner Heraldik. „Das da ist der schwarze Leopard der Stadt Wyzima auf gelben Grund, hier sind die drei silbernen Lilien Temeriens auf schwarzen Grund und schützend darüber die goldene Sonne Nilfgaards auf ebenfalls auf schwarzen Grund.“ Ihr Finger deuteten dabei auf die einzelnen Elemente. „In diesem Buch finden wir ein aktuelles Adelsregister und sonstige wichtige Persönlichkeiten der Stadt und Königreiches. Angaben zu Schlachten finden wir woanders, aber da Nilfgaard, die genannten verloren hat, wahrscheinlich in einer ganz anderen Ecke. Das Kaiserreich möchte dem Volk eher nicht sein heldenhaftes Versagen zeigen. Die Sieger schreiben die Geschichte…“

Die Priesterin schlug das Buch auf und zeigte Elli beispielhaft eine Stelle. „Niobe aep Vildim Flasag, Stadthalterin Wyzimas von nilfgaards Gnaden. Es heißt sie kam eher unfreiwillig zu ihren Posten, nachdem ihr Vorgänger ein paar Wochen nach Abreise des Kaisers einen Schiffsunfall auf dem See hatte. Und wie immer wenn sich Männer nicht trauen wegen bedauerlicher Unfälle wie diesen, schicken sie eine Frau vor. Zumindest reime ich mir das so zusammen. Sie konnte sich die letzten Jahre hier behaupten. Ist wohl eine bessere Politikerin.“

Fini überließ Elli das Buch. „Jetzt musst Du nur nach dem Namen suchen…“ Vielleicht musste ein armer Tropf sogar einen Glossar anfertigen? Sie hätte wohl noch ein paar Hinweise geben können, aber gerade war Fini im Lehrerinnenmodus, das Kind sollte selbst darauf kommen. „Sieh mal was Du findest und ich, suche nach Büchern über die Kriege…“
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Dandelion folgte den Worten und zeigenden Finger von Svettele. Und mit den Erklärungen wurde Elli immer klarer, was die Schwester sich gedacht hatte. “Denkt Ihr denn, ohne den Nachnamen lässt sich jemand finden?”, fragte sie ein wenig unsicher. Ob Lothar ein weit verbreiteter Name war. Sie kannte nur diesen. Der Name der Statthalterin war ein Zungenbrecher, daher versuchte die junge Frau ihn gar nicht auszusprechen. “Sehr interessant, was alles in dieser Art von Büchern steht”, meinte sie leise und aufrichtig. Und auch interessant, was die Schwester alles wusste. Sie hatte sich aber auch noch nie für wichtige Persönlichkeiten interessiert.
Elli nickte mit einem: “Einverstanden” und machte sich daran, die Zeilen und Seiten zu überfliegen. Sie suchte den Namen Lothar…. Auf die Idee, im Glossar nachzusehen, kam sie nicht, bislang hatte sie so etwas noch nie tun müssen.
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Svettele Fini Banik
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„Ohne Nachnamen lassen sich sogar noch mehr finden…“, murmelte Fini beim Abwenden. Also noch einmal zurück zum Register. Über die beiden Schlachten würde es man genug finden. Von denen hatte sie natürlich auch schon etwas gelesen, gehört, Verletzte gesehen, Augenzeugenberichte von Priesterinnen über Lazarette bekommen und so weiter. Bei beiden soll er beteiligt gewesen sein. Jemand den man in einer Schlacht gerne neben sich stehen hat, hatte Liam gesagt. Die Schwester der Melitele warf noch einen Blick über die Schulter auf die junge Frau, bevor sie ihren Kopf im Register versteckte.

Elli konnte bald feststellen, dass aufregend tatsächliche andere Werke als Adelsregister waren. Von dem ein oder anderen Adeligen hatte sie vielleicht sogar mal gehört, aber nachdem Krieg hatte sich eh alles geändert. Es waren nachfolgende Generationen nachgerückt oder ganze Familien gab es nicht mehr, dazu eine nilfgaardische Herrscherschicht, teilweise eingeheiratet, teilweise neu belehnt und dann die Sache mit dem ehemaligen Königshaus. Welche Nachfahren dort noch existierten oder gar versteckt gehalten wurden, um Nilfgaard doch wieder zu stürzen? Oder königliche Bauernopfer? In sehr weiten Verwandtschaft kommt sogar ein Lothar vor, ein Neffe Dritten Grades oder so. Aber dieser wurde erst 1269 geboren und scheidet damit wohl aus.

Interessanter ist ein Lothar Briermo, Winzer geboren 23. September 1228 in Rinde, hat Weinberge an der Ismena und ein Stadthaus in Wyzima, steht der Brauer- und Winzerzunft vor. Der wäre zumindest alt genug, allerdings wird nichts militärisches erwähnt. Außer Kampftrinker vielleicht.

Unter den Kirchen findet Elli dafür:

Lothar von Tretogor, geboren 17. März 1235 in Dreiberg, Zweitgeborener Sohn von Baron Eberhard von Tretogor und der Edlen Lasiya von Tretogor geborene Yamurlak, seit 1273 Großmeister des Ordens der Flammenrose, durchlief während der Kriegsjahre militärische Ränge bis zum Major.
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Leise lachte Elli über die Anmerkung der Priesterin. Das stimmte wohl, machte es aber vielleicht auch nicht einfacher. Denn je größer die Auswahl war und vielleicht auch noch Ähnlichkeiten bestanden… Aber sie hatten hier eine gute Möglichkeit und Dandelion würde sie nutzen.

Die junge Frau war fasziniert von den gesammelten Informationen, die dieses Buch über Personen und Familien barg. Den Namen Lothar erblickte sie sogar ein paar Mal…. Sie las sicherlich nicht so schnell, wie die Schwester es tat und manche Abschnitte musste sie auch ein zweites Mal lesen, aber sie kam gut voran. Hatte insgesamt drei Lothars entdeckt. Da Mama und ihr Großvater nie davon gesprochen hatten, dass Ellis Vater nicht mehr leben würde, strich die junge Frau gedanklich den entfernten Neffen des Königs. Das würde auch alles nur noch komplizierter machen, dachte sie für sich. Der Winzer… Elli glaubte nicht, dass dieser es sein sollte, ihm fehlte neben dem militärischen Hintergrund auch eine Verbindung zum Adel. Gut, da war die Braunhaarige sich nicht absolut sicher, aber sie hatte eben ihre Vermutungen und er passte weniger ins Bild. Die Seiten zu den Kirchen wollte Elli eigentlich gar nicht lesen, tat es dann aber doch. Lothar von Tretogor… Sicher war sie sich nicht, aber es gab Übereinstimmungen… Alter, Adelig, Militär… Dennoch blätterte sie weiter, bis sie im Glossar endete und dort dann nochmal nach den Namen sah… Sollte sie der Schwester zeigen, was sie entdeckt hatte? Ein Mann der Kirche… Sie blickte sich nach der netten Priesterin um, ohne aber das Lesepult zu verlassen.
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Svettele Fini Banik
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Fini hatte die Register-Schublade wieder verlassen und befand sich gerade im sehr leisen Gespräch mit einer der Novizinnen, die beim Abschreiben saß. Unter ihrem Arm klemmte ein Buch. Sie nickte freundlich, verzog aber leicht genervt die Miene. Innerlich schüttelte sie den Kopf, aber anderes war auch nicht zu erwarten gewesen. Sie waren nicht in Ellander. Immerhin war das Mädchen auskunftsbereit.

Im Glossar fand Elli noch einen vierten Lothar: Lotaar de Zwjibok, geb 1231 in Ban Glean. Ein geadelter Ritter und berühmter Koch, aber vor allem Gatte von Soshia aep Clyllon aus Nazair Oberstleutnant und Veteranin des letzten Krieges, die als Dank für ihre Dienste am Kaiserreich mit einem Dorf in der Nähe Wyzimas belehnt wurde.

Fini kehrte schließlich zu ihrem Schützling zurück. „Hab leider nur ein Buch zu Altenpuppen aus nilfgaarder Sicht gefunden. Da wird nicht so viel über die Beteiligten der anderen Seite drin stehen.“ Dass die Bücher, die die Gegenseite geschreiben hatte, in einem abschlossen Bereich der Bibliothek standen, behielt sie vorerst für sich und kramte stattdessen in ihren Erinnerung, Meister Jarre hatte häufiger über diese Schlacht gesprochen.
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