Im Wyzimasee, nahe dem Fluss Ismena

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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So eine richtige Sumpfhexe konnte es ja nicht sein, sonst wäre der Orden der Flammenrose schon längst hier gewesen. Dennoch fühlte sich der Pfad ein bisschen so an. Vielleicht war die Tageszeit noch die Beste, um zwischen den Bäumen einem leicht matschigen Weg zu folgen. Im Halbschatten des Gebüsches und Farne konnte man sich allerhand Geister und Sumpfmonster vorstellen. Allerdings huschten die meisten Bewohner ob des Pferdes eher ängstlich zur Seite, sodass Liam vor allem die Geräusche von flüchtenden Viehzeug vernahm.

Die Hütte war kaum unter all dem Ranken von Efeu ähnlichen Pflanzen auszumachen. Aber es gab eine Tür, die halb offen stand und aus einem Kamin drang eine dünne weiße Rauchsäule. Außerdem kam aus dem Inneren ein melodisches Gesumme.
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Liam von Alensbach
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Der Reiter schlug sich durch den schmalen Pfad immer tiefer in Wald und Sumpf hinein. Von einer Hexe im Sumpf hatte er auf den Strassen der Stadt nichts gehört und wenn, der Orden hätte das bestimmt nicht geduldet. Sollte wirklich eine Hexe auf Ihn warten, er würde kurzen Prozess mit ihr machen.

Das Häuschen war so gut versteckt, dass der Ritter zweimal hinschauen musste um es zu entdecken. Die aus dem Kamin aufsteigende Rauchsäule verriet, dass jemand zuhause war. Virado spitzte die Ohren, er hatte den Gesang bereits vernommen. Sein Reiter hörte es erst, als er kurz davor war.

Geschmeidig rutschte er aus dem Sattel, band den Hengst am Zaun an und trat zur Tür des Häuschens, welche einen Spalt breit offen stand. Dadurch konnte er einen Blick ins Innere werfen.

Die Hexe Nadscha tat was alle Hexen so taten, sie stand am Kamin über einem Kessel, um in diesem mit einem großen Holzsuppenlöffel zu rühren. Als sie der Schritte an der Tür gewahr wurde, drehte sie sich um und leuchtete mit der Laterne, die am Sims der Feuerstelle stand, Liam ins Gesicht.

„Ach, Du Scheiße!“ war ihre Begrüßung. „Sag nicht, ihr müsst von etwas Innenpolitischen Ablenken und braucht deshalb was zum Verbrennen?“ Den sicher armlangen Löffel hielt dabei weiter in einer Hand, möglicherweise entschlossen sich damit zu wehren.

Liam blinzelte ins Licht hinein und betrachtete die alte Frau mit einem Stirnrunzeln. Die Reisen hatten ihn gelehrt, nicht voreilig zu reagieren. „Keineswegs, gute Frau. Ich bin nur hier um eine Antwort auf eine Frage zu finden und hoffte, ihr könntet mir dabei behilflich sein.“ Der Ritter hob die Mundwinkel, deutete ein höfliches Kopfneigen an. „Von Alensbach.“ stellte er sich vor.
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Die ‚Hexe‘ ließ den Holzlöffel sinken, stecke ihn wieder in den Kessel und stellte die Laterne auf dem kleinen Tisch ab. Immerhin standen um diesen drei Hocker, sodass Besuch nicht völlig abwegig schien. „Nadscha Ridenbre“, stellte sie sich mit einer leicht krächzenden Stimme vor, die ältere Menschen gerne mal haben. „Setz Dich, mach gerade Abendessen. Mogst was?“
Eine Wahl hatte sie eh nicht, wenn der Flammenrosenritter sie mitnehmen wollen würde, könnte sie vorher noch genauso gut etwas essen und so schlimm sah er nicht aus. Man muss die Gäste nehmen wie sie kommen.

„Fragen hab ich schon einige beantwortet. Lebensweisheiten, Bauernsprüche, Traditionen, was die Leute so wissen wollen, was ihnen das Leben leichter macht. Andere nennen das Blasphemie.“ Sie warf ein Wurzelgemüse in den Topf, rührte. „Hab drei Kinder durchgebracht, die haben mir sieben Enkelkinder geschenkt und bei deren Kindern… hab ich aufgehört zu zählen. Alle ham se Fragen an die Omama, meist geht es um die Liebe und so… aber da scheidest Du ja aus, was?“ Sie kicherte in ihren Topf.
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Liam von Alensbach
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Der Ritter trat ein, als sie ihm Platz machte und dachte einen Augenblick über ihre Frage nach. Einerseits wollte er nicht unhöflich erscheinen und ablehnen, andererseits mochte er nicht das wenige, was sie zum Essen hatte auch noch wegfuttern. "Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, Frau Ridenbre, und mich an Eurem Mahl satt essen wie ein Gierschlund. Gestattet mir nur eine Frage, so bin ich rasch wieder fort." Ein leichtes Lächeln huschte über seinen Mund. "Ein jeder schätzt Euren Rat und Euer Wissen. Weisheit darf nicht mit Blasphemie verwechselt werden." Liam zog die Tür wieder soweit zu, wie sie zuvor war und musste leise lachen. "Liebe... da scheide ich aus, das ist wohl wahr." Der Besucher nahm ihre Aufforderung wahr und setzte sich an den Tisch, wobei er das Schwert ein wenig zurecht rückte. "Man sagte mir, ihr würdet Euch mit alten Geschichten und Sagen in unmittelbarer Umgebung auskennen."

Die Unterarme finden auf den Tisch, die behandschuhten Hände übereinander. So ganz wollte der Ritter mit dem blutroten Wappenrock nicht in diese einfache Behausung passen, nicht in diese Hexenküche. Die sich auch bei einem längeren Blick nicht als eine solche entpupte. Gut so, denn es bedeutete, der Orden hatte seine Hausaufgaben gemacht.
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„Brich das Brot und sei Willkommen.“ Ein alter Brauch: wer das Brot brach, zeigte sich an die Sitten der Gastfreundschaft zu halten. Deshalb legte Nadscha eben dieses auf den Tisch. Es duftete sehr frisch, wohl erst heute gebacken.

„Ach, ich kenne vor allem alte Geschichten weil ich alt bin“, schmunzelte die Gastgeberin. „Aber Du hast sicher eine bestimmte im Sinn? Du magst nicht wissen wie die alte Ursel sich beim Anblick einer Ringelnatter übergehen hat?“ Sie kicherte.
Ein bisschen hexenhaft vielleicht, das ein oder andere Kraut hing zum Trocknen von der Decke. Doch sonst zeigte wenig in der morschen Hütte auf Zauberei hin. „Also welch Abschaum suchst Du? Der Müller hat sich selbst im See ertränkt und der Hexer hat sich besudelt, um dann ab zu hauen. Auf die üblichen Ertrunkenen musst Du nur warten. Die Geister treiben sich wie immer im alten Friedhof herum...“

Trotz wenig füllte sie zwei Schüsseln mit Suppe und stellte dem Ritter eine hin. Sie nahm gegenüber Platz, musterte mit einem Grinsen den jungen Mann und begann ihr Essen zu schlürfen.
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Liam von Alensbach
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Liam zog die Handschuhe aus, legte sie beiseite und brach das Brot wie es der Brauch wollte. Unter seinen Fingern spürte er die Wärme, der verlockende Duft frischen Brotes stieg ihm in die Nase. "Das habe ich." nickte er, legte das Brot zurück auf das Holzbrett und nahm die Schüssel mit Suppe entgegen. Ungerührt liess er sich mustern, während er ein kleines, kurzes Gebet an die Flamme richtete und begann mit der Mahlzeit. Ohne Schlürfen.

"Ich möchte nur wissen, gute Frau, ob ihr von einem Wesen mit Löwenmähne und Natternkopf wisst, dass sich im See herum treibt. Es gab eine unfreundliche Begegnung zwischen dieser Kreatur und mir." fragte er sie, nach ein paar Löffeln Suppe.
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„Oh...“ Die Alte war ehrlich überrascht und nahm die andere Brothälfte.
„Du machst tatsächlich Jagd auf echte Ungeheuer, guter Junge.“

Oma Nadscha ließ sich ihre Suppe schmecken und war sichtlich erfreut: „Aber ja... hmm... hmm... zwei Köpfe. Eine Mähne, eine Schlange. So was hat meinen Verlobten gefressen.“ Ach ja, sie seufzte. Der Verlobte, ist nichts daraus geworden. „Er war Schmied. Unten in Viererlen. Ich wollte ihn besuchen, als plötzlich dieses Vieh auftauchte. Wie aus dem Nichts mit einem Donnerschlag. Es stürzte sich direkt auf Hubertus, der gerade am Amboss stand. Er hatte ganz reines Metall besorgt, um uns Ringe daraus zu schmieden. Aber es blieb nichts davon. Gar nichts. Es zertrümmerte die ganze Schmiede, verschluckte ihn und was er tat im Ganzen und verschwand wieder. Als die Staubwolken sich gelegt hatten war es weg. Ich hatte nichts mehr... außer...“

Ihre Augen waren etwas trüber geworden und sie blickte auf einen Tontopf, der neben der Laterne auf dem Sims stand.
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Liam von Alensbach
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Liam sah die Alte schweigend an, tunkte einen Kanten Brot in die Suppe, ass und als er den Mund wieder frei hatte, sagte er: "Ungeheuer gibt es in verschiedenen Gestalten, gute Frau." Man konnte den Satz wohl auslegen wie man wollte, was Liam wirklich damit meinte oder dachte, liess er im Verborgenen.

Überrascht, dass sie wusste von welchem Untier er sprach, liess der Ritter die Hand mit dem Löffel sinken und folgte ihrem Blick zum Tontopf. "Mein aufrichtiges Beileid für Euren Verlust." sagte er und obschon Liam nicht wusste wie es sich anfühlte jemanden zu verlieren, der in Liebe verbunden war, konnte er sich dem Ausdruck in ihren Augen nicht verschliessen. "Es wird Euch Euren Verlobten nicht zurückbringen, aber ich werde dafür sorgen, dass dieses Untier sein Ende findet." Schweigen seinerseits zog ein, wohl aus Respekt, sollten ihre Gedanken noch bei Hubertus sein. "Sind über die Jahre noch mehr Opfer zu beklagen gewesen?" fragte er schliesslich vorsichtig nach.
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Die Suppe schmeckte gar nicht schlecht.

„Jaja“ gab es zu den Ungeheuern, in verschiedenen Gestalten. So mancher sah in Flammenrosenritter Ungeheuer, andere in Hexern, wieder andere in Frauen, die Ahnung von Botanik hatten oder in Männern. Sie enthielt sich eines weiteren Kommentars.

„Danke… das hab ich seit 50 Jahren verkraftet.“ Sie kicherte wie nur ältere Frauen kichern können. „Nein, nein. Das Vieh wurde seitdem nie wieder gesehen. Es kamen ein paar schlaue Leute vorbei: Priester und Zauberinnen. Schließlich hat mein guter Hubertus auch Waffen für die hohen Leute geschmiedet. Das fehlte. Waren sich nur irgendwie einig, dass es sich magisch von einem Ort zum anderen plötzlich bewegen könne. Seitdem hat es niemand mehr gesehen… Glückwunsch, ihr seid der Erste. Zumindest kam es mir nicht zu Ohren.“

Langsam erhob sich Nadscha und ging zu dem Tontopf. Sie musste sich ein bisschen strecken, um diesen zu erlangen und trug ihn schließlich zum Tisch. „Das ist das einzige was ich in der Schmiede noch gefunden habe… war vorher sicher nicht da.“ Sie krutsche im Topf. Es klang als würde sie dort Münzen und anderen Kleinkram aufbewahren. Schließlich zog sie ein kleines Plättchen raus. Wie eine halbe Münze. Aus Messing oder so. Es war – wie zu erwarten – angelaufen. „Das geht mit ein bisschen Zitrone weg.“ Soviel Hexenkünste hatte sie wohl und reichte bald dem Ritter ein rötliches Stück Metall: ein Halbkreis mit der Aufschrift: ‚...x 0002 ALPHA‘.

„Ich kann nicht lesen.“
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Liam von Alensbach
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Liam verzog die Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. Auf die Begegnung hätte er lieber verzichtet, doch wie es aussah, war das Ungeheuer keines, dass auf Befehl Lothar verschlingen sollte. Sehr gut.

Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er das Plättchen und die Inschrift. "Da werde ich nicht wirklich schlau, darf ich es behalten oder zumindest ausleihen?" Liam drehte es beim Betrachten zwischen den Fingern. Er würde es später Lothar zeigen.
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„Ausleihen?“

Das wollte noch keiner dieser Ritter. Beschlagnahmen war das, was sie neben einfach mitnehmen sonst taten. Nadscha hatte sich eh schon davon verabschiedet, nachdem sie es herausholt hatte. Wollte der da es wirklich? „Ausleihen… aber sicher. Nimm’s mit. Vielleicht erfahre ich ja doch irgendwann noch, was den guten Hubertus auf dem Gewissen hat.“
Sie lachte, glauben würde sie nicht wirklich, dass der Ritter sich noch einmal hierher bequemte um ihr Bericht zu erstatten. Sie begann mit dem Brot die Rest ihrer Suppe aufzusaugen.
„Das wär’ was...“
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