Oxenfurt - Stadtwache - die Zellen

Eine von den zwei freien Städten in Redanien. Oxenfurt liegt an den nördlichen Ufern des Pontar-Stroms. Die Stadt ist bekannt und berühmt für die Universität, die die größte Akademie der nördlichen Königreiche.
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ERZÄHLER
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von/nach: von der Straße in die Zellen
Datum: 19. September 1277, Vormittags
betrifft: Jake
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Den eben Inhaftierten brachte man umgehend in eine massiv gebaute Zelle. Ein fest gemauerter Raum ging von einem langen Gang ab und in langer Reihe unterhalb der Stadtmauer lagen Zelle um Zelle aneinander, verschlossen durch eine massive Eisenverstärkte Türe mit massiven riegeln, kein Gitter, keine Möglichkeit einen anderen Inhaftierten zu sehen oder sich mit ihm abzustimmen. Auch um Hilfe rufen war hier vergebens.
Die Zellen waren allerdings trocken und halbwegs sauber, es stand kein Wasser am Boden, keine Fäkalien.
Eine Holzpritsche mit etwas Stroh und einem alten geflickten Laken das auch nicht übermäßig stank waren der einzige Luxus. An den Wänden waren Haken, ebenso an der Decke. Besonders aufmüpfige und gefährliche Gefangene konnte man aufhängen, so dass sie keinesfalls zur Flucht imstande waren. Aber Jake saß ja sozusagen in Untersuchungshaft, daher die Vorzugsbehandlung. Man stieß ihn nur in die Zelle, knallte die Türe hinter ihm zu und verschloss sie. Das wars.
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Jakob von Nagall
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aus den Straßen

Keine unsanfte Bekanntschaft mit einer Motorhaube, einer Mauer oder dem Rinnstein. Keine Hände an Stellen, wo man sie definitiv von einem Polizisten nicht haben wollte. Nicht mal ein Polizeigriff, mit dem Seth und er schon herum experimentiert hatten, aber aus dem man wirklich nur raus kam, wenn er noch nicht fest saß. Die beiden Wächter nahmen ihn einfach in die Mitte und führten ihn ab. Ihn und Gerrik nicht. Der hatte zuvor geredet wie ein Wasserfall, in jener Sprache, die Jakob erst noch lernen musste, und scheinbar hatte er den richtigen Ton getroffen. Oder die richtige Wahrheit erfunden. Immer wieder hörte er dieses Wort aus dem Lamenti - Hexer. Der Knappe konnte sich nicht verteidigen und zudem saß noch immer jenes 'Alles was Sie ab jetzt sagen...' in seinem Kopf fest und hieß ihn schweigen. Das man solche Querelen hier tatsächlich auf der Straße ausdiskutieren könnte, würde er ebenfalls noch lernen müssen. Wenn er noch einmal die Gelegenheit dazu bekam. Wer wusste schon, wie die hier solche Vergehen ahndeten? Dies hier war wie das tiefste Mittelalter seiner Welt - was hieß das? Stehlen - Hand ab? Lügen - Zunge raus? Leichtes Unbehagen machte sich in ihm breit.
Die Wächter brachten ihn zu einem Gebäude an der Stadtmauer. Man nahm ihm das Schwert ab, was er dann doch einige Momente lang verteidigte. Das Gerangel war nur kurz, dann stießen sie ihn vor sich her eine Treppe hinunter. Es war dunkel, es war muffig und eng. Ein langer Gang, eisenbeschlagene Türen. Durch eine dieser Türen wurde er gestoßen und schwer fiel sie hinter ihm ins Schloss. Dunkelheit hüllte ihn einen Moment lang ein, bis seine Augen sich an das schummrige Licht gewöhnten, das in fahlen Fetzen durch ein Gitter unterhalb der Decke drang.
Das war definitiv was anderes als eine U-Haftzelle in Phoenix. In was für eine Scheiße hatte er sich da nur wieder hinein geritten? Statt Auge um Auge sollte er es das nächste Mal vielleicht doch lieber mit der linke Wange, rechte Wange Taktik versuchen. Zumindest bis er wusste, wie man die hiesige Stadtwache belaberte. Wo er so eine Labertasche war... zu Hause hatte immer Seth sie raus geschwatzt und das, obwohl er ein Schwarzer war. Der Junge hatte es einfach drauf gehabt, Worte zu verwenden und Argumentationsketten aufzubauen, denen sich selbst der fetteste, weiße Bulle nicht verschließen konnte. Trotzdem waren sie immer in einer Zelle gelandet und irgendwer vom Kloster holte die reuigen Sünder ab. Meistens Mallory - Seths Ritter - manchmal Alexej. Letzteres war immer besonders mies gewesen. Mallory war zwar auch nie begeistert gewesen, aber was Strafen und die richtige Wortwahl anging, war Alexej einfach kreativer. Dann folgten Wochen von Putz- und Küchendienst, zusätzliche Trainingseinheiten und verdammt wenig Schlaf. Und wenn wieder alles normal war, fanden sie den nächsten Ärger.

Jakob sah sich in seiner neuen Unterkunft um. Eine Pritsche, halbwegs trockener Boden, ein Eimer. Haken an der Decke und an den Wänden, deren Anblick allein ihm kalte Schauer über den Rücken laufen ließ. So viel zum Thema er kam hier schon allein klar, wenn er musste. Sicher. Immerhin hatte er jetzt ein paar hübscher vier Wände und ein Dach über dem Kopf - ob es Vollpension gab, würde sich noch weisen und aus was die dann bestand auch. Vielleicht ließen sie ihn auch einfach hier verrotten. Aus den anderen Zellen war kein Laut zu hören gewesen, was in einer Stadt dieser Größe schon seltsam genug war.
Er setzte sich auf die Pritsche, stützte die Hände zu den Seiten auf das alte Holz. Immerhin eine Pritsche - als er mit Jade in Samuels Keller gesessen hatte, war da nichts gewesen. Nackter Beton und Ratten. Ratten kamen immer und überall hin, und wenn sie den Eindruck hatten, man machte es nicht mehr lang, wurden sie verdammt penetrant. Bis Jade eine tot geschlagen und säuberlich vor dem Ritz platziert hatte, durch den sie immer kamen - da war es ihr noch halbwegs gut gegangen. Wieso musste er nur in letzter Zeit dauernd an sie denken? Dieses Kette rauchende Schandmaul mit dem Hang zu großen Kalibern. Zumindest bei Knarren. Sie hatte ihm so viel von sich erzählt, weil er sie gezwungen hatte, damit ihr Kopf bei ihm blieb. Und als sie völlig unterzuckert nur noch gezappelt hatte, hatte er ihr alles von sich erzählt, weil er nicht mehr weiter wusste. Man hatte ihm gesagt, er hatte sie selbst im Rettungswagen - viel später - nicht los lassen wollen. Er erinnerte sich nicht mehr. Er trug Narben von ihren Zähnen an den Fingerknöcheln und dem sowieso nekrotischen Arm - auch daran erinnerte er sich nicht mehr. Er hatte irgendwann abgeschaltet. Gewartet. Einfach nur gewartet und gebetet.
Und nun wieder ein Keller, doch diesmal allein. Und er würde wieder warten. Nur beten würde er nicht. Diese Welt kannte seinen GOTT nicht und ohnehin konnte er sich nicht daran erinnern, dass der HERR jemals ein Gebet erhört hätte. Noah allein war es zu verdanken gewesen, dass man sie rechtzeitig befreit hatte. Noah, ein Vampir in Templerdiensten. Ironie des Schicksals.
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Vajdan Jaromer
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zuletzt hier.

Es war der nächste Tag seit Vajdán, Hauptmann Jaromér aus Oxenfurt zurückgekommen war und schon überstürzten sich auch schon die Ereignisse.
Auf der Liste der Personen, wegen derer man ihn stören durfte standen auch tatsächlich Hexer, auch wenn er tatsächlich bisher wenig bis gar nichts mit ihnen zu tun hatte und was er bisher gehörte hatte war wenig schmeichelhaftes - gerade erwartete er ja einen. Dieser behauptete, die Schwerter wären die seinen und gestohlen worden.
Dass man nun einen Hexer verhaftet hätte, der eine Prügelei angezettelt haben sollte war vor diesem Hintergrund ein interessanter Zufall.
Was Vajdán derzeit missfiel war in erster Linie, dass die zwei Hauptattraktionen der Auktion offenbar Diebesgut und Hehlerware sein sollten, und er glaubte nicht an Zufälle, was also nur bedeuten konnte, dass das so hochgelobte und vielgerühmte und obendrein hoch seriöse Auktionshaus weit weniger sorgfältig seine Waren beschaffte und prüfte als immer angepriesen. Würde das also herauskommen und es hing jemand an die große Glocke, der Ruf des Hauses wäre ruiniert.
Nicht dass ihm persönlich viel an den Borsodys lag, aber durchaus an Recht und Ordnung und wenn dann wäre es zwangsläufig er, der den Ruf auf dem gewissen haben würde und der sich den Hass der Händergilde zuziehen würde, die ihm im Folgenden sicher das Leben schwer machen konnte.
Auch wenn die Wache der Stadt und lenzlich der Krone unterstellt war, die Krone, die es nicht gab wurde wiederum vom Handelsrat gestützt, sie saßen also eindeutig am längeren Hebel. Und genau das missfiel ihm.
Wenn sich nun also herausstellen würde, dass der Hexer gelogen hatte oder insgesamt ein Störenfried war was es rechtfertigen würde, die Schwerter doch zur Versteigerung zuzulassen, dann käme ihm das durchaus entgegen.

Seine Hoffnung schwand allerdings bereits, als man ihm das Schwert zeigte, welches man bei dem jungen Mann sichergestellt hatte. Es gab eine Schrift über bekannte Hexerklingen und aus den wunderbar detailliert gefertigten Zeichnungen ließ sich ein Muster ableiten.
Dieses Schwert passte nicht hinein.
Auch wenn es eine meisterliche Arbeit war.
Dann ließ er sich den Bericht über den Unruhestifter geben. Wobei der Begriff 'Bericht' dem unleserlichen Gekrakel und den ungelenken Skizzen nicht gerecht wurde. Wie sehr hatte er sich Zuhause daran gewöhnt gehabt, dass fast jeder schreiben konnte.
Aber einer wie Vajdán resignierte nicht.
Er seufzte, nahm es zur Kenntnis und in seinem Kopf entstanden bereits Strategien. In diesem Fall würde es aber ein langwieriges Projekt werden.

Nachdem er sich also so gute es ging ein Bild gemacht hatte suchte er den jungen Mann in der Zelle auf. Man hatte ihm auch mitgeteilt, er spräche nur Nilfgardisch. Dies ähnelte der Älteren Rede, die er sich ebenfalls angeeignet hatte, auch wenn sein Akzenz noch stärker war als der in der Gemeinsprache.
War er also kein Hexer, vielmehr ein Nilfgarder? Ein Deserteur womöglich? Für einen Spion verhielt er sich wohl zu ungeschickt, es sei denn es wäre ausgerechnet seine Absicht gewesen in die Wache gebracht zu werden. Aber diese Seite der Zellentüre kam ihm dann doch reichlich ungünstig für ein solches Unterfangen vor.
Es half alles nachdenken nichts, er würde mit ihm sprechen müssen um sich Klarheit zu verschaffen.

Man hatte den Verhafteten also tatsächlich warten lassen bis Hauptmann Jaromér sich die Zellentüre öffnen ließ. Solange drang kaum ein Laut von draußen in die Zelle. Nun standen zwei Wachen mit Piken bereit, auch er selbst war allerdings nicht unbewaffnet. Er trug allerdings keine Rüstung, nur einen sauberen Gambeson in den Farben der Stadt. Ein weiterer Wachmann stand bereit und trug eine Laterne, die das spärliche Licht in der Zelle etwas aufbesserte, so dass der Hauptmann den Delinquenten besser beurteilen konnte, denn Nachtsicht gehörte nicht zu seinen Talenten.
Was dem jungen Mann vermutlich auffallen würde waren der dezente Duft nach Gewürzen und Sandelholz, auffällig und fein in einer derart dreckigen Welt, der sauber gestutzte Bart und die eigentlich symmetrischen schönen Züge, nur verunstaltet durch eine aus einer Laune der Vererbung heraus etwas zu großen Nase. Die Narben der einstigen großflächigen Verbrennung, die an einen Säureunfall erinnern mussten waren fast verblasst und bei diesen Lichtverhältnissen nur mit Mühe zu erkennen.
Er blieb nahe des Einganges stehen, die Hände auf dem Rücken und musterte den jungen Mann mit dem kühlen Blick aus hellblauen Augen.
Wie ein Hexer sah er wirklich nicht aus. Der eine, den er gesehen hatte hatte jene auffälligen Augen gehabt, wenn auch die Kleidung durchaus ungewöhnlich war.
Er blieb an Ort und Stelle stehen, während sein Blick damit fortfuhr, den Mann zu sezieren, etwas, dass dem wohl merkwürdig vertraut sein musste - allerdings wohl aus dem Spiegel.
"Wollt ihr mir in eigenen Worten schildern, was geschehen ist?" wandte er sich an den Mann in der Älteren Rede, vorerst würde er Ergebnissoffen an die Befragung herangehen.
Zuletzt geändert von Vajdan Jaromer am Mittwoch 27. Juli 2022, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Jakob von Nagall
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Wie viel Zeit war vergangen? Er wusste es nicht. Irgendwann zwischen seiner Ankunft und jetzt hatte er sich auf der Pritsche ausgestreckt - voll bekleidet - einen Arm unter dem Kopf und hatte die Decke angestarrt. Wie so oft, wenn er in Ruhe kam, rekapitulierte er die jüngsten Ereignisse, Beobachtungen und Gespräche - so man das, was sie zum kurzen Frühstück geführt hatten, Gespräch nennen konnte. Die Schlägerei hatte er schnell unter 'passiert halt' abgehakt, denn er hatte die Erfahrung gemacht, dass er so etwas schon mal auslöste. Ein falscher Blick und schon hieß es: Ey, was gibt's zu glotzen? Das es dann wiederum eskalierte, lag teils an den Leuten, die so hoch intelligente Fragen stellten und teils an ihm, der einfach niemals aufhörte zu 'glotzen' und noch weniger Lust hatte zu erklären, wieso er das tat. Die Nacht mit Aria wollte ihm nicht im Kopf bleiben, obwohl er sich daran klammerte - an etwas Positives klammerte, weil danach alles nur noch Scheiße gelaufen war. Doch dieses kurze Intermezzo mit Jarel und Slava drängte sich immer wieder in den Vordergrund. Er wollte nicht weiter darüber nachdenken, aber er konnte auch nicht verhindern, dass ihm alles immer und immer wieder vor Augen ablief, wie ein Film. Er die Worte hörte, sich dabei zusehen und zuhören musste, wie er sich zum Idioten machte. Warum hatte er überhaupt irgendwas gesagt? Es war nur mal wieder der Beweis, dass man am besten die Fresse hielt und sich seinen Teil dachte. Ein Schritt weg von dieser ehernen Regel, die er für sich selbst als die beste Lösung empfand, und schon gab es um die Ohren.
Menschen. Dieses ganze Miteinander machte ihn krank.

Schritte. Ein Schlüssel wurde gedreht. Die Tür schwang auf.
Jakob ließ sogleich die Beine von der Pritsche schwingen und nutzte ihr Gewicht, um sich elastisch in eine sitzende Position zu begeben. Dem Blick des Mannes, der eintrat, begegnete er ebenso forschend und mit kühler Ruhe, wie der ihn sogleich betrachtete. Sehr helle Augen, ähnlich Jakobs, doch eher blau als grün. Und auch der Ausdruck darin kam ihm bekannt vor. Und noch etwas war seltsam - wenn er eines begriffen hatte, dann das diese Welt auch olfaktorisch genau dem entsprach, wie man sich in seiner Zeit das Mittelalter vorstellte, doch mit diesem Menschen wehte ein würziger Duft heran, fast als trüge er ein teures Rasierwasser. Sehr dezent, aber definitiv da. Vermutlich wäre es Jakob an einem anderen Ort nicht aufgefallen, aber im Kontrast zu den ihn aktuell umgebenden Gerüchen, denen auch seine Kombi noch das ihr eigene Odeur zuaddierte, wirkte dieser Duft deplatziert und drängte sich einfach auf. Er war groß und sicher der Typ Mann, dem die Frauen in Scharen nachliefen, schon allein der Uniform wegen. Uniform stach irgendwie immer alles. Motorradkombi kam erst danach.
Jakob musterte also den Mann, wie dieser ihn musterte und versuchte aus der Uniform schlau zu werden. Vermutlich ein hohes Tier, entschied er und fragte sich, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Die Art wie der Wachmann mit der Laterne dabei stand, erhärtete den Verdacht, dass dieser Typ der Ranghöhere von beiden war. Mit dem intensiven Blick kam er klar, nur die militärisch anmutende Haltung ließ ihn unruhig werden - so stocksteif, als verlese der Typ gleich sein Todesurteil. Dann sprach er wirklich, aber er sprach kein Urteil. Noch nicht.
Der Akzent war schwer zu verstehen und Jakob krauste unwillkürlich die Stirn, als er angestrengt Worte und Satzfragmente auseinander dröselte, um den Sinn in der Frage zu finden. Sicherlich half, dass die meisten Bullen immer das gleiche fragten. Offene Fragestellung... Er wollte schon seufzend erwidern, dass er seine Rechte kenne, seinen Anruf wollte und sonst nicht sagen würde, da fiel ihm wieder ein, wo er war und das er hier allerhöchstens eine Brieftaube bekäme, wenn er denn überhaupt irgendwelche Rechte hatte. Er kaute auf seinen Wangen. Das System hier würde sicherlich ganz anders sein und der große Haken war, dass er es nicht einmal im Ansatz kannte. Seine Geschichtskenntnisse dahingehend waren mit rudimentär noch nicht ausreichend beschrieben.
Er beschloss sich erst einmal auf die Sprachbarriere zurück zu ziehen. "Langsam sprechen - nicht meine Sprache, eure." Er überlegte einen Moment aktiv, als suche er nach Worten, aber eigentlich suchte er eher nach dem Inhalt. "War vielleicht... Missverständnis?" Dumm stellen half bei der Polizei von Phoenix meistens nie, aber darum musste man ja nicht gleich aufhören, es zu versuchen, wenn man einen neuen Konstabler, oder was auch immer der da vor ihm war, vor sich hatte. Er hob dazu fragend die Hände und gab sich alle Mühe, unschuldig auszusehen. "Nehme falschen Weg - neu in Stadt - wollte zu Alchemie, aber gehen in diese Straße und plötzlich viele Menschen und Mann mit Holz. Rufen etwas, ich nicht verstehen und dann gehen mit Holz. Kommen?" Er verschliff absichtlich die Grammatik noch etwas stärker und wählte falsche Vokabeln. Unwissenheit schützte bekanntlich nicht vor Strafe, aber vielleicht gab es ja mildernde Umstände auch schon in dieser Zeit. Oder es ging total nach hinten los.
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Vajdan Jaromer
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So hölzern wie der junge Mann versuchte zu erklären, nicht seine Sprache, Missverständnis, falscher Weg. Er blieb ungewöhnlich ruhig für die meisten Menschen, die er kannte, geradezu gleichgültig. Jeder andere den er an der gleichen Stelle angetroffen hatte, hatte gefleht, geheult, argumentiert. Dieser hier nicht.
Vielleicht war es sein Glück, vielleicht sein Pech, das er ausgerechnet an Vajdán geraten war. Einer wie er ging an jede Ermittlung vollkommen ergebnisoffen heran, egal wie unwahrscheinlich die zur Auswahl stehenden Thesen auch waren.
Und es stand für ihn schnell fest, dass dieser junge Mann nicht vom Kontinent stammen konnte. Sowohl ein Skelliger also auch ein Nilfgarder hätten entweder die Ältere Rede oder die Gemeinsprache beherrscht, egal mit welchem furchtbaren Akzent und welch kurioser Betonung.
Nur blieb die Frage zu klären, wie weit er gereist war.
Jenseits der Berge lagen Ophir und Serrikanien doch niemand wusste bisher was östlicher lag und was kam südlich von Nilfgard und nördlich von Kovir und Poviss? Was lag jenseits des Ozeans? Wenn es die Gnomen und Elfen und die Zwerge wussten, dann behielten sie es für sich.
Er konnte von jenseits der Blauen Berge stammen, keine Frage, nur: Wäre er auf herkömmlichem Wege gereist, er hätte sehr lange gebraucht, Wochen, wenn nicht Monate und unterwegs hätte er sicher etwas mehr von der Sprache gelernt. Seine Reisezeit musste also erschreckend kurz gewesen sein. Ganz als wäre er einfach aus dem Himmel gefallen.
Also entweder ihm stand eine extrem schnelle Kutsche zur Verfügung oder ein Portal.
Es war also für ihn, der gesehen hatte, dass es mehr als eine Welt gab nicht einmal besonders abwegig zu vermuten, dass er jemanden vor sich hatte, der einen ähnlichen Weg gegangen war.
Ganz abgesehen davon passte dieser junge Mann so gar nciht in diese Welt.
Vajdán trat etwas näher um ihn besser sehen zu können und winkte den Laternenträger auch näher heran. Er hatte wenig Angst vor ihm.
"Hauptmann, ihr kö..." Vajdán unterbrach ihn mit einer ungeduldigen Geste und brachte ihn zum Schweigen. Doch, er konnte.
Er trat bis auf etwas mehr als einen Schritt heran, musterte ihn aufmerksam.
Er war groß und schlank, passte anhand der Statur eher zu einem Gelehrten als zu einem Kämpfer, vielleicht zu einem Adeligen. Außerdem war seine Haut zu gut und zu glatt und zu wenig vernarbt für diese Welt. Die meisten Menschen zeigten Zeichen von schlechter Ernährung, Schädlingsbefall und Verletzungen. Er sah eindeutig zu gesund aus.
Und noch etwas fiel Vajdán auf.
Nur schwer zu erkennen, aber das waren offenbar tote Insekten, die dort an der Jacke klebten, vor allen am Oberkörper und den Schultern. Sie sahen zerquetscht aus, als wären sie viel zu schnell dort eingeschlagen, oft regelrecht zerfetzt. Nur wer bewarf einen Mann mit Fliegen? Das war dann doch die unwahrscheinlichere Version. Hatte also doch er selbst sich so schnell bewegt? War das aufgrund seiner Reise geschehen?
Nun galt es mit möglichst wenigen Fragen zum gewünschten Ergebnis zu kommen.
Er atmete tief durch, eine Geste, zufällig ausgewählt, sie schien ihm passend.
Wieder verzichtete er drauf, sich vorzustellen, in der Hinsicht hatte er nichts dazugelernt.
"Woher kommst du... und wie und womit bist du gereist?"
Seine Stimme war sachlich, streng vielleicht, denn er wünschte eine Auskunft, allerdings nicht feindselig.
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Jakob von Nagall
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Für den jungen Menschen war die Situation zwar unangenehm, aber im Grunde genommen fühlte er sich nicht bedroht. Wenn man aus einer Zeit kam, in der Folter zwar eine Praxis war, die nicht ausgestorben, aber durchaus keine übliche Methode örtlicher Gesetzeshüter war, machte man sich um derlei keinen Kopf. Das das hier anders sein und der Soldat vor ihm unter Umständen durchaus körperliche Methode einsetzen könnte, um an seine Antworten zu kommen, kam Jakob im ersten Moment nicht in den Sinn. Dazu war er dann doch zu naiv und zu sehr im zivilen Leben groß geworden. Daher fiel es ihm auch leicht, ruhig zu bleiben. Hätte er gewusst, was die hier lebenden Menschen wussten und was sie sich noch dazu spannen, dann wäre er wohl auch durchaus nervöser gewesen und hätte ähnlich Gerrik versucht sich sofort irgendwie raus zu reden. Zumal die Willkür der Exekutive auf diesem Kontinent ein Ausmaß hatte, das Jakob noch nicht einmal ansatzweise verstanden hatte. Dazu hätte er die Chancen, die sich ihm für Fragen und Antworten in der Reisegruppe geboten hatten, auch nutzen sollen. Bisher hatte er allerdings einfach noch nicht kapiert, dass hier wirklich alles anders lief und das würde ihm auf Dauer weiter Probleme machen.
Der Mann vor ihm zeigte keine Regung, aber Jakob zweifelte nicht daran, dass es hinter der Stirn des Soldaten auf Hochtouren arbeitete. Der Wächter mit der Laterne dagegen wirkte nervös, vor allem als sein - was auch immer - noch einige Schritte näher trat. Jakob blieb sitzen und folgte dem Mann nur mit den Augen. Als dieser einen Schritt vor ihm stehen blieb und sowohl Jakobs Kleidung, als auch diesen selbst mit unverhohlenem Interesse musterte, richtete er sich lediglich ein wenig auf. Einen Florin, oder wie das noch hieß, für die Vermutungen, die der Wächter gerade über ihn anstellte. Jakob hatte den Eindruck, dass die Kreativität und Fantasie der Menschen dieser Welt geradezu furchterregend ausufernd war. Zumal bei einem wie ihm, der offensichtlich fremd war. Zumindest so viel hatte er schon begriffen - sie reimten sich gern was zusammen und zumindest der Pöbel erklärte einem die eigene Version dann gern gleich mit dem Knüppel. Du siehst komisch aus, du bist bestimmt... und bang. Nur fehlte ihm aktuell einfach die Möglichkeit, sich anders einzukleiden und er wollte niemanden für ein paar Münzen anpumpen. Seine Klamotten waren intakt und bequem, nur passten sie eben nicht so ganz ins Schema. Hoffentlich machte ihm das nicht hier auch noch Probleme.
Der Wächter atmete durch. Dabei hatten sie das Gespräch doch noch nicht mal begonnen und Jakob hatte sich wirklich Mühe gegeben, nicht gleich am Anfang wieder zu störrisch zu sein. Und auf einen Namen oder wenigstens Rang wartete er ebenfalls weiter vergeblich. Das war eigentlich das hauptsächlich Kuriose an dem Typ. Normalerweise hielten einem die Bullen doch immer gleich die Marke unter die Nase, teilten einem mit, wem man vor sich hatte und wunderten sich, wenn man nicht vor Ehrfurcht in den Staub sank, weil das Gegenüber weiß der Geier was für eine tolle Rangbezeichnung hatte, die Jakob sowieso nicht auseinanderhalten und schon gar nicht sortieren konnte. Dieser hier nicht.
Dafür stellte er nach einem weiteren schweigenden Moment eine überraschende treffsichere Frage. Obwohl man diese auch ganz unverfänglich verstehen und so beantworten konnte, hatte Jakob das untrügliche Gefühl, dass der Mann ganz genau wusste, was es mit ihm auf sich hatte. Oder es zumindest ahnte. Großartig. Er musste ja auch direkt an den Sherlock dieser frühen Version einer Polizeiwache geraten!
Er erwiderte den Blick noch einige Herzschläge lang, während der zwar unaufdringliche, aber trotzdem immer präsente Geruch ihn einzuhüllen begann. Nur der Umstand, dass Jakob so ziemlich niemandem vertraute, schon gar nicht irgendwelchen fremden Wachmännern, die ihn einsperrten, ließen ihn weiter auf seiner Schiene laufen. Obwohl ihn irgendetwas zwingen wollte, sich dem Kerl anzuvertrauen - aber nein, NEIN. Ali nix Schuld, Ali nix verstehen. Er zuckte also mit den Schultern, das Leder knarrte leise bei der Geste.
"Mit Kutsche von... Süden? Sumpf... mmh, Velen nennt.", antwortete er also wahrheitsgemäß. Die anderen Mitglieder der Reisegesellschaft ließ er dabei ebenso geflissentlich außen vor, wie den zweiten Karren und das Schlachtross. Erstmal schauen, wie weit er kam, ohne gleich auch noch die anderen mit in die Scheiße zu reiten.
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Vajdan Jaromer
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So kamen sie hier nicht weiter.
Zwar war Vajdán nicht so grausam wie die meisten seiner Vorgänger und wie es wohl auch das Amt erlaubte, allerdings weniger aus Mitgefühl, sondern weil er es für ineffizient hielt. Folter brachte Geständnisse aber keine echten Informationen. Er hatte nicht vor Folter einzusetzen, aber er war durchaus bereit, damit zu drohen, kam er hier nicht weiter.
Aus Velen also.
Er war dem Laternenträger einen Blick zu, der - ganz im Sinne der Effizienz - nicht nur ein Armleuchter war sondern auch die Berichte seiner Informanten einsammelte. Auch der Geheimdienst der Krone hatte seine Spione in der Stadt, das wusste fast jeder Wächter, aber von denen war Zusammenarbeit zu erwarten, sie berichteten ausschließlich dem Ratsvorsitzenden. Aber Vajdán hatte schon immer seine eigenen Methoden, er lies seine Leute einfach den Spionen folgen, wo sie etwas interessantes fanden, da gab es auch etwas für ihn zu entdecken. Sicher geschah das schon bald auch umgekehrt und oftmals führten sie sich dann gegenseitig in die Irre, aber er wusste in der Regel was sie erfuhren und wenigstens was es neues in der Stadt gab, vor allem in Bezug auf ungewöhnliche Gäste. Und er war es immerhin auch, der die Torre kontrollieren ließ.
"Wer kam gestern aus Richtung Velen? ...das Westtor." fügte er hinzu, als der Mann zu lange nachdacht. Möglicherweise doch auch nicht die hellste Kerze.
"Gestern Abend eine Kutsche aus Skellige angekommen, vermutlich Adelige allerdings in Begleitung eines Fuhrwerkes, von einem Zwerg gelenkt. Ah..." Dann schien ihm ein Licht aufzugehen. "Der Diensthabende Leutnant gab an, es wären auch drei merkwürdige Menschen dabei gewesen, merkwürdig, weil sie in Begleitung eines Ritters der Flammenrose reisten, die anderen beiden..." Er musterte den gefangenen, doch er selbst hatte keinen Wachdienst gehabt, er würde ihn, selbst wenn er sich erinnern würde nicht gesehen haben können. Dennoch machte er einen Eindruck schweren Nachdenkens.
Vajdán war bereits etwas ungehalten, es könnte alles um so viel besser und schneller funktionieren, wäre alle Menschen nur eine Spur schneller im Denken, aber jene die es waren meldeten sich meist nicht für die Wache. Er musste einen weg finden, das zu ändern. Dass vielleicht er selbst an der falschen Stelle war kam ihm lange nicht in den Sinn.
"Das muss eine sehr schnelle Kutsche gewesen sein." Bemerkte er nur lapidar, es war allerdings keine Frage. "Warst du in Begleitung?"
Er blieb bei den einfachen Sätzen. Doch das ganze versprach mühsam zu werden.
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Aufmerksam folgte er dem kurzen Gespräch zwischen Hauptmann und Wachsoldat - so zumindest klassifizierte er die beiden inzwischen - auch wenn er von der Gemeinsprache noch immer kaum etwas verstand. Immerhin schnappte er die Worte 'Velen', 'Skellige', 'Kutsche', 'Zwerg' und 'Flammenrose' auf, die er von Arias kleinen Unterrichtseinheiten tatsächlich behalten hatte und was ihm selbst mit mangelnder Sprachkenntnis klar machte, dass ihre illustre Reisegruppe aufgefallen war. Damit machte es auch wenig Sinn, sich dahingehend weiter zu verkünsteln - seinen Aufzug gab es in dieser Stadt ganz sicher kein zweites Mal. Sowohl Slava als auch er fielen hier auf die die bunten Hunde - es würde wohl keine fünf Minuten dauern, bis der Wächter, der ihn am Tor so angestrengt nicht beachtet hatte, weil Jarel direkt neben der Kutsche ritt, sich an sie beide erinnerte. Vielleicht war es sogar der Lampenhalter. Jakobs Gedächtnis für Gesichter war nicht besonders gut - er konnte sich Sprengpläne besser merken als Gesichtszüge. Konnte also schon sein. Zumal die in diesen Rüstungen irgendwie alle gleich aussahen.
Die hellen Augen des Knappen begegneten wieder dem kühlen Blick des Mannes direkt vor ihm, als dieser das Wort wieder an ihn richtete. Dass dieser sich gerade innerlich über mangelndes Denkvermögen oder besser dessen Langsamkeit beklagte, war unwissentlich Ironie des Moments, denn Jakobs Auffassungsgabe war schneller, als er schauspielern konnte. Er verstand sofort und er verriet sich auch sofort (4/100), indem er den Blick kurz auf seine Jacke fallen ließ. Erst dann schaltete er und verdrehte über sich selbst die Augen. Super gemacht. Er zweifelte daran, dass Sherlock diese kleine Einlage entgangen war. Damit konnte er nur noch Schadensminimierung betreiben. Kurz zuckten seine Brauen in die Höhe. "Genug Pferde?", setzte er an, erinnerte sich dann jedoch daran, dass der Witz hier erstens keinerlei Sinn machte und er sich vielleicht zweitens nicht auf Kosten der Ordnungsmacht lustig machen sollte. Also lieber die Frage beantworten, die wirklich gestellt war, anstatt dumme Kommentare zu geben.
"Ja. Ich kam mit Ritter Jarel von der Flammenrose. Ich bin sein Knappe." Die ewige Flamme hatte auf wundersame Weise Grammatik vom Himmel regnen lassen, aber das war ihm dann jetzt auch schon gleich. Er hoffte einfach, dass diese Information irgendwie reichte und der Hauptmann nicht auch noch nach den anderen fragte. Auch wenn diese Erklärung wieder nur zur Hälfte einer Belastung stand halten würde, denn genau genommen war er ja noch kein Knappe der Rose. Er hatte keinen Schwur geleistet, sondern war auf dem Weg dahin.
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Er zuckte kurz und blickte auf seine Jacke. Eine schnelle Kutsche also. Vajdán kommentierte die Geste mit einer einzelnen hochgezogenen Augenbraue.
"Feldwebel Deinuko, schickt einen der Rekruten um diesen Ritter zu suchen, vielleicht kann er mehr erklären. Nehmt die Wachen mit, ich werde mich alleine mit ihm unterhalten."
Der Feldwebel wollte protestieren, dann gab er aber Vajdán die Laterne und machte sich auf den Weg, die beiden Wachen folgten ihm und blieben draußen vor der Türe stehen. Eine solche Anweisung war nicht ungewöhnlich und meist folgte, dass sich der Gefangene bei einem besonders ungeschickten Sturz sehr seltsame Verletzungen zuzog. Dieses mal jedoch nicht.
Genügend Pferde. Vajdán ahnte wohl, dass der junge Mann sehr wohl wusste, dass diese Erklärung nicht zog. Er wollte selbst schon dazu ansetzen, dass die Maximal Geschwindigkeit durch das langsamste Tier bestimmt werden würde, in der Theorie, in der Praxis gab es wohl einfach Chaos. Aber er schwieg, zu seinem Glück. Er war einer, der auch einen guten Wortwitz wohl kaum verstanden hätte.
"Also gut..." Vajdan überlegte tatsächlich, wie er die angespannte Situation auflockern konnte, nur fiel ihm keine Geste dazu ein. sich zu setzen fiel aus, nicht auf die Pritsche. Er verschränkte statt dessen die Arme, die während der ganzen Zeit auf dem Rücken gelegen hatten vor der Brust und lehnte sich an den Türrahmen.
"Wie schnell sind die Kutschen in deiner Welt?"
Auf den ersten Blick eine vollkommen unverfängliche Frage, aber auch wirklich nur auf den ersten.
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Wieder wurden Worte gewechselt, die Jakob nicht verstand und dann ließen die Wächter sie allein. Nie ein gutes Zeichen, auch in seiner Welt nicht. Und hier gab es nicht mal einen Spiegel, hinter dem eventuell noch jemand zusah, der bei einer eventuellen Eskalation eingreifen konnte. Immerhin war er nicht gefesselt, also konnte er sich wehren. Entwerder unterschätzte dieser Typ ihn oder er hatte tatsächlich vor, einfach unter vier Augen zu reden. Immerhin kannte der nicht unbescholtene Knappe diese Geste. Dieses 'Ich stehe zwischen dir und dieser Tür, also rede lieber.' Fast hätte er geseufzt, aber überflüssige Regungen waren ebenso nicht seins wie zu viele Worte oder zu viel Gezappel. Er rutschte lediglich auf seiner Pritsche etwas nach vorn, sodass er die Füße vollflächig aufstellen konnte. Eine unbewusste Geste, aber so wäre er schneller auf den Beinen, wenn er musste.
Doch erstmal noch mehr Fragen. Seine Welt. Er hatte es durchaus korrekt verstanden, aber er beschloss, sich weiter auf sein mangelndes Vokabular zurück zu ziehen. Zeit schinden, in der Hoffnung, dass man in der Zwischenzeit nach Jarel schickte. Trotzdem ratterte es in seinem Kopf - woher wusste dieser Soldat von einer anderen Welt? Seiner oder welcher auch immer? Wie viele Leute an diesem seltsamen Ort gab es denn noch, die woanders her kamen. Also wirklich woanders, nicht nur aus einem anderen Land oder über den Ozean? War er anderen begegnet? Oder war er am Ende selbst einer?
Er klappte den Mund auf und wieder zu. "Welt - meint... was? Land? Ich habe gelebt in Wüste." Auf die Schnelligkeit der Kutsche wollte er vorerst gar nicht wirklich eingehen. Er hoffte einfach, dass es auch hier weit entfernte Wüsten gab, in denen seltsame Völker lebten, die man eher vom Hörensagen kannte. War das nicht überall gleich?
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Vajdan Jaromer
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Lebenslauf: Vájdan

Eigentlich war es vollkommen egal, was er von sich preisgab.
Er hatte nicht vor, den Gefangenen zu misshandeln, er würde nicht einmal offen damit drohen. Er selbst hatte keine Angst vor dem Gefangenen, vielleicht war das Selbstüberschätzung, aber er draußen warteten die Wachen, schon beim geringsten Lärm wären sie wieder hier.
"Ich habe nach der Welt gefragt, dann meine ich das auch genau so. Aber wir können dein Spiel weiterspielen. Gut. woher also? Ophir? Serrikanien? Kovir? Oder aus Aedirn? Aus welcher Wüste kommst du?" Natürlich eine Fangfrage, die Korath Wüste hatte er gar nicht aufgezählt, aber es hieß ja auch, dort wäre kein Leben möglich.
Egal was er also auswählte, es wäre falsch.
Man würde den fraglichen Ritter herbringen, aber er würde auch ihn zuerst befragen, nicht eher würde er sie miteinander reden lassen, er hätte dann zwei Druckmittel und er würde sie auch gegeneinander einsetzen.
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