Oxenfurt - Gaststätte 'Zur Alchemie'

Eine von den zwei freien Städten in Redanien. Oxenfurt liegt an den nördlichen Ufern des Pontar-Stroms. Die Stadt ist bekannt und berühmt für die Universität, die die größte Akademie der nördlichen Königreiche.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob ließ sich von der kalten Nachtluft umarmen und atemte nach dem stickigen Mief der Taverne tief durch. Die Stadt trug ihre ganz eigenen Gerüche, aber wenigstens waren sie durchsetzt mit deutlich mehr Sauerstoff und das weckte seine Lebensgeister. Das Orden wie der Seine und der Jarels eine doppelte Moral pflegten, war auch Jakob klar, aber so direkt damit konfrontiert, schreckte er dennoch davor zurück. Sich ergab es immer Argumente, ein richtig und ein falsch, eine Lehre, zu der eine andere nicht passte. Er maß mit seinem Maß, seiner Ethik, aber diese Welt hatte sicher ihre ganz eigenen Wertvorstellungen, die sich mit seinen nicht unbedingt decken mussten. Nicht decken würden. Was ihm blieb, war seine eigenen Werte zu erhalten und zu prüfen, inwiefern er eine Schnittmenge mit Jarel fand. Bisher schien ihm da eine Menge Potential, auch wenn er dazu neigte, sich vielleicht was schön zu reden, weil der den Ritter mochte. Tatsächlich mochte. Nichts, was er diesem auf die Nase binden würde - nicht so bald jedenfalls. Aber etwas, was ihn dazu brachte, sich für dessen Lebensansichten zu interessieren und dazu gehörte eben auch der Orden und der Glaube an diese Ewige Flamme. Soweit er das verstanden hatte, taten sie auch Dienst an den Menschen - nur die Schattenseiten hatte Jarel bisher irgendwie ausgelassen. Er würde sicher Gelegenheit haben, diese Lücke zu schließen.
Als er die Tür der Taverne hörte, glaubte er kurz, der Ritter wäre ihm schon wieder auf den Fersen. Aber dann hörte er leichte Schritte und seinen Namen aus einer definitv weiblichen Kehle. Jakob wandte sich um. "Sindra.", stellte er unnützer Weise fest. Sie wollte ihm seine Münze zurück geben. Jakob hatte keine Ahnung, welchen Wert er ihr da überhaupt hinterlassen hatte - es war um das Spiel gegangen.
Er versuchte zu Lächeln, aber es gelang ihm nicht. Nicht mal Ansatzweise. Aber der Versuch ließ seine bis eben düsteren Züge milder werden - immerhin. Wie sie so vor ihm stand, wirkte sie noch zierlicher als im Schatten des Hexers. Vor allem da ihre schlanke Silhouette so überdeutlich durch ihre Kleidung betont wurde. Wäre sie wirklich seine Schwester, er hätte so lange an den Klamotten herum gespottet, bis sie sich in was vernünftiges gekleidet hätte. Miriam war so gewesen, stur wie er - Rüge brachte rein gar nichts. Man musste lästern, dass sich die Balken bogen, wenn man etwas bewirken wollte. Aber sie war Sindra, eigentlich eine Fremde und trotzdem ein Wesen, dass man einfach beschützen wollen musste. Ging gar nicht anders, bei diesen Augen.
"Schon fertig mit üben?", fragte er ähnlich leise wie sie, als befürchtete er sie zu vertreiben, wenn er zu laut sprach. Er machte keine Anstalten, die Münze zu nehmen und wünschte sich zum wiederholten Male Hosentaschen, um die Hände darin vergraben zu können.
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ERZÄHLER
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Lebenslauf:

Die kleine sah auf die Münze. „Ich bekomme es nicht hin, kannst du es mir…“

Den Rest bekam Jake nicht mehr mit, denn die Tür wurde aufgerissen und jemand stand schwankend darin. Ein großer, klobiger Kerl mit schwieligen Händen wie Schaufeln und Unterarmen wie Jakes Oberschenkel. Vielleicht sogar noch mehr.
Breite, muskelbepackte Schultern, kaum ein Hals, seltsam vorgebeugte Körperhaltung, überlange Arme, schwarzes fettiges Haar. Selbst am oberen Rand der Tunika lugten Büchel von Körperbehaarung hervor. Dümmlicher Gesichtsausruck und ein Gestank nach Harnstoff, nassem Haar und Leder vervollständigten das Bild. Am Gürtel trug er ein seltsames Messer. Ein wuchtiger Griff, die kurze Klinge unten breit und in einem Bogen nach vorne Spitz zulaufend. Der Griff war sogar länger als die Klinge. Doch wirkte die Waffe nicht harmlos. Man ahnte, wie scharf das Ding war.

Halb drinnen, halb draußen drehte er sich um. Der Hexer hatte seine Absichten bemerkt. So´n Mist.
Zuletzt geändert von ERZÄHLER am Donnerstag 28. Juli 2022, 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Es war keine Lüge gewesen, so wenige Doppler wie es noch gab, es war nicht einmal ausgeschlossen, dass sie mit demjenigen verwandte gewesen war, den sie als Chappelle verbrannt hatten.
Wahrscheinlich erinnerte der Ritter sich sogar daran. Es war nur etwa zwei oder drei Jahre her und hatte Wellen geschlagen, doch er würrde ihn nie dannach fragen, denn damit hätte er auch verraten was Sindra war.
Er hatte damals auch nur so viel in Erfahrung bringen können, dass wohl ein Doppler den Platz von Chappelle eingenommen hatte. eEr war über lange Jahre der Statthalter für Sicherheitsfragen in Novigrad gewesen und außerdem Leiter des Novigrader Geheimdienstes und das Oberhaupt der Kirche des Ewigen Feuers. Zweifellos einer der mächtigsten Männer der Stadt. Heute war dass ein anderer, mit dem er auch schon glaubte Bekanntschaft gemacht zu haben.
Es war damals aufgefallen, dass sich Chappelle verändert hatte. Er hatte sich plötzlich einsichtiger gezeigt Anderlingen gegenüber, hatte begnadigt und war aus seiner Sicht plötzlich 'gerecht' gewesen, wo er bis dahin ein Fanatiker gewesen war. Bis dann der Orden den Skandal aufdeckte: Ein Doppler habe ihn heimtückisch ermordet um seinen Platz einzunehmen. Und der Dopple wurde noch im Eilverfahren auf den Scheiterhaufen gebracht. Zu groß war die Angst, er könne jemand anderen kopieren.
Er selbst war wenige Wochen später in der Stadt eingetroffen und hatte die Reste noch sehen können. Man hatte ihm erklärt wie erleichterte man war dass der Spuk nun ein Ende hätte... und ab dann hatte es wieder angefangen, die Hetzte gegen alles andere. Dabei war er sicher, dass ein Doppler nicht zu so einem feigen Mord in der Lage war. Aber wenn ein Doppler so etwas zustande brachte, wozu waren dann erst Elfen fähig? Und Zwerge und Gnome und Hexer?
Es würde wohl nie ein Ende nehmen.
Und dem Ritter tat es leid.
Ja, sicher.
Er quetschte Sindra weiter aus, wollte ihr Alter wissen. Er ahnte schon wohin das führte, er sah doch die Blicke der beiden Männer. Sie dachten, sie wäre zu jung für ihn. Klar, war sie wohl auch, wie alt mochten Doppler werden? Sie war vielleicht erst ein knappes duzend an Jahren in dieser Welt. Aber es war ihre Entscheidung, wen sie kopierte und nicht an ihm, sich dafür zu rechtfertigen, dass er ein wenig Spaß aus der Sache zog, sie zu schützen.
Der Junge war ihm von allen der anwesenden Menschen noch der sympathischste, aber er ging, und Sindra folgte ihm. Dass sie ihn um seine Erlaubnis fragte machte die Sache nicht besser, das wusste er schon. Sie musste das nicht und was sich die Männer dabei dachte konnte er an ihren Gesichtern ablesen.
Sein Instinkt sagte ihm was nun kommen würde.
Verdammt.
Das konnte kein gutes Ende nehmen.
Auch dass sich nun der Soldat an ihn wandte. Dass nicht viel gefehlt hätte und er hätte ihn am Kragen gepackt, das spürte der Hexer mit dem Instinkt für Konflikte. Aber er war noch bemüht zu deeskalieren, dass würde er auch später betonen und man musste es auch sehen. Er blieb ruhig, legte die Hände auf den Tisch, wo jeder sie sehen konnte.
Keine Zeichen, keine Waffen.
"Ich habe nichts mit ihr getan. Es ist ihre freie Entscheidung."

Und dann nahm das Unglück seinen Lauf.
Er hatte gesehen wie der Betrunkene nach ihr gegrapscht hatte. Sie wich ihm aus, verließ die Taverne, doch der Mann schien sich etwas in den Kopf gesetzt zu haben. Reuven konnte buchstäblich sehen wie sich der Entschluss in seinem Gesicht abzeichnete. Ein lüsterner Ausdruck, der genau verriet was er nun plante und mit wem. Er war nur zu betrunken um den direkten Weg zu nehmen. Das gab ihm Zeit, sein Bier auszutrinken, denn er ahnte schon, dass nachher keine Zeit mehr wäre. Er fand auch noch die Zeit, eine Münze auf den Tisch zu legen, genug für das Bier und auch für Tee und Gebäck.
Er sah noch wie der Soldat die Stirn runzelte ehe auch er begriff was sich abzeichnete war der Hexer aber schon unterwegs.

Er atmete tief durch, vermied es, seine Schwerter auch nur anzufassen. Er war klug genug um keine Klinge gegen einen Unbewaffneten zu erheben, es reichte, wenn ein Hexer einen Mann angriff.
Aber er musste es versuchen, ehe es eskalierte.
"Bleib in der Taverne, guter Mann. Du handelst dir nur Ärger ein."
Sprach er den Betrunkenen an.
"Wiije retest'tu mid mia, Freundschen?" maulte der ihn an, aber Reuven stellte sich ihm in den Weg.
"Ge mia uas'm weg du Pissa, sonst hau ich dir eene..."
weiter kam er nicht, Reuven wollte ihn mit Axii beruhigen, doch in einem Gastraum randvoll mit Leuten war das nicht so einfach. Auch wenn ihm der Mann glaubte, dass er müde wäre und nun lieber nach Hause gehen sollte (71/100) so hatte doch der halbe Gastraum gesehen was er getan hatte (13/100).
"He, habt ihr gesehen? Er hat ihn verhext!"
"Da ist er ja wieder, der Scheißkerl!"
Wurden sofort Stimmen laut und der angetrunkenen Stimmung war es anzulasten, dass nach dem ersten Satz auch schon gleich die erste Faust flog. Sie hätte den Hexer mitten ins Gesicht getroffen, hätte der sie nicht abgefangen und den Mann der dranhing zu Fall gebracht. Er war redlich bemüht, niemanden ernsthaft zu verletzen, einer aber stolperte über einen anderen und schlug hart mit dem Kopf auf einer Bank auf und schon floss Blut. Und es dauerte nur Augenblicke ehe sich der Rest auf ihn stürzte, als hätten sie nur auf einen Auslöser gewartet. Vielleicht war es auch so. Und auch wenn er stark war und schnell, so einer übermacht hatte auch ein Hexer wenig entgegenzusetzen (17/100).
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Trunkenbold schickte sich an, dem Mädchen zu folgen. Einen Moment hatte Jarel nicht aufgepasst, und schon gab es Schwierigkeiten.
Reuven versuchte den Tunichtgut zurück zu halten und kassierte dafür die Aggression der Tavernenbesucher. Das war kein Missverständnis. Das war reine Rauflust.

Jarel erhob sich. „Aufhören!“, brüllte er, doch entweder er wurde nicht gehört, oder der Respekt vor seinem Orden war doch nicht so groß wie es den Anschein machte.
Der Ritter knurrte genervt. Sein Schwert hatte er nicht einmal dabei, aber die Dolche. Für den Notfall. Selbstverständlich.
Mit geballten Fäusten trat er an den Pulk heran und versuchte, den ersten Angreifer von Reuven herunter zu zerren.
Der Betrunkene rechnete ganz offensichtlich nicht damit, dass dem Hexer jemand zur Seite sprang.
Mit einem Ordensritter erst recht nicht. Er wurde vom Hexer weg und in den Raum hineingeschoben (60/100). Beim zweiten hatte Jarel weniger Glück (25/100). Der hatte mitbekommen was los war und fuhr herum, noch ehe der Ritter ihn zu greifen bekam, schwang herum und verpasste dem Ritter einen rechten Schwinger, der ihn zurücktaumeln ließ (68/100).
Einen Moment irritiert bleib Jarel an der Theke hängend, gegen die er gestolpert war, stehen. Er zog sich hoch und betastete seinen Kiefer. Erneut ein Knurren, jetzt war Jarel tatsächlich geladen.
Die Fäuste gehoben stürzte er sich zurück ins Getümmel.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Nachdem Slava auf der Bank gesessen hatte mit dem Rücken zur Wand, gelang es ihm als letzten, sich zu befreien.
Dafür hatte er einen guten Blick auf das Geschehen gehabt, er hatte noch einmal live gesehen wie der Hexer seine Geste gemacht hatte um den Mann einzuschüchtern, zu beeinflussen. Von einem Moment zum anderen war der Mann, der tatsächlich hinter Sindra her gewesen war, ruhig geworden und war wie ferngesteuert seiner Wege gezogen. Nur kurz hatten die Katzenaugen des Hexers dabei geglüht. Beeindruckend, ja, aber auch Slava missfiel es wenn jemand einen anderen derart manipulieren konnte, vor allem, wenn es jemand war, an dessen sozialer Integrität durchaus gezweifelt werden konnte. Womöglich hatte er bei dem Mädchen einen ähnlichen Trick benutzt. Dass die Wirkung schon nach wenigen Minuten verflog ahnte er ja nicht.
Aber immerhin hatte er auch gesehen, dass Reuven wirklich versucht hatte zu deeskalieren, daher war auch für ihn klar, in welche Richtung er eingreifen würde.

Leider hatte den Trick des Hexers auch der Rest der Anwesenden gesehen und das nun führte von einem zum anderen.
Auch Jarels versuch, sie zu stoppen verhallte. Diese Menschen WOLLTEN sich prügeln, sie würden nicht einfach auf einen Befehl hin aufhören.
Statt dessen stürzte er sich ins Getümmel... Wollte er sich etwa auch einfach nur schlagen?
Slava machte sich nichts vor, er war nicht bei Kräften. Er war ein guter Nahkämpfer, aber in seinem Zustand...
...schaffte er es nicht einmal einem anderen Mann auszuweichen, den ihm irgendeiner entgegenschupste. (38/100) und er wurde, noch ehe er hatte eingreifen können gleich wieder auf die Bank gesetzt. Jetzt war er der Lederrüstung dankbar. in seiner Jacke hätte er zusammen mit dem Kerl, den er nun von sich schob, schmerzhaft mit dem Rücken gegen die Tischkante geprallt. Das war er so auch, aber statt Kante gegen Rücken verteilte das harte Leder den Schlag. Man konnte sich daran gewöhnen, es presste ihm nur kurz die Luft aus den Lungen, aber dann stand er auch schon wieder.
Und er statt sofort zuzuschlagen hatte er nun die Haupträdelsführer identifiziert. Ein Mann, der zuvor als erster gebrüllt hatte stand im Zentrum und hetzte auch den Rest immer wieder auf und er hatte noch zwei Kumpanen.
Einen davon hatte der Hexer beinahe an die Wand geworfen, derjenige über den der Mann gefallen war, der nun am Boden lag und blutete. Für ihn sah es nicht gut aus, wenn er keine ärztliche Hilfe erhielt.
Dann, mit schnellen Schritten war er bei dem Hauptaggressor, der Mann wußte nicht wie ihm geschah, da hatte er ihn in einem schmerzhaften Armhebel und Polizeigriff - der von der schmerzhaften Sorte, wie die OMON ihn lehrten (93/100) und führte ihn ab, Kopf nach unten, der leistete keinen Wiederstand mehr.
So beförderte er ihn nach draußen, "Verpiss dich, sonst brech ich dir nicht nur den Arm!" herrschte er ihn an, auch das ein Tonfall der keinen Widerspruch duldete und der ganzen Familie Konsequenzen androhte. Der Mann starret ihn nur kurz erschrocken an, dann ergriff er tatsächlich die Flucht. Zumindest schürte nun keiner mehr die Aggressionen.
Dennoch gehörten eben zu einer Wirtshausschlägerei mehr als nur einer... und in dem Moment in dem Slava sich umdrehte um sein Werk fortzusetzen kam ein Krug geflogen. Zu seinem Glück ein einfacher Tonkrug, Steinzeug hätte ihm womöglich den Schädel zertrümmert, denn dort schlug er ein und für einen Moment musste Slava aussetzen. (9/100) Als er Augenblicke später wieder bei Bewusstsein war und die geplatzte Augenbraue betastete, war die Rauferei fast unverändert im Gang.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Sindra begann einen Satz und dann ging plötzlich alles drunter und drüber. Die Tür flog auf und ein wankender Berg stand darin, offenkundig in dem Unterfangen, dem Mädchen nachzustellen, was scheinbar so allein nach draußen entschwunden war. Jakobs erste Reaktion war, sie hinter sich zu ziehen, doch der Kerl kam nicht heraus, statt dessen passierte drinnen etwas und es fiel wieder das Wort, das Jakob schon in Schwierigkeiten gebracht hatte: Wiedzmin. Und dann flogen von einem Moment auf den nächsten die Fetzen. Wie tief konnten Hass und Vorurteile sitzen, dass es so wenig brauchte, um eine bis eben noch friedliche Tavernengemeinde in einen Hexenkessel zu verwandeln? Wie verrückt waren die Menschen hier?
Er zögerte nicht lange, denn durch die offene Tür konnte er sehen, dass Reuven sich zwar gut schlug, aber eben einfach in der Unterzahl war - einer gegen alle. Wieso er sofort für ihn Partei ergriff, war einfach erklärt: Jakob war aus dem gleichen banalen Grund in eine Schlägerei geraten und irgendwie verband das. Außerdem war er der Letzte, der einer guten Keilerei aus dem Weg ging. Er sah vielleicht nicht so aus, aber für einen Christen hielt er deutlich zu selten auch die Linke Wange hin.
Ein Blick zurück zu Sindra. "Bleib hier." Draußen war sie immer noch sicherer als in dem drinne gerade entstehenden Tumult. Dann lief Jakob zurück zur Tür und packte die Beine eines Stuhls, den ein Gast eben auf Reuvens Rücken nieder gehen lassen wollte. Ausholend hatte der Mann das Gewicht nach hinten verlagert und so brachte ihn der Ruck, mit dem Jakob ihn rückwärts zog, ins Staucheln. Er fiel in Jakobs wartendes Knie, während der ihm gleichzeitig den Stuhl entriss und ihm diesen selbst überzog (95/100). Leider zerbrach er nicht filmreif, also ließ er ihn einfach fallen und drehte sich über den gestürzten steigend der Theke zu - nur um von einem weiteren Trinkbruder die ineinander verschränkten Fäuste in die Magengrube zu bekommen (9/100).
Dass er nicht zu Boden ging, war nur dem Umstand geschuldet, dass er schon nach einem unfreiwilligen Schritt rückwärts gegen Reuvens Rücken stieß (72/100). Das sah sicher wahnsinnig draufgängerisch aus, war aber doppelt schmerzhaft, da nun zum Magenschmerz auch noch der Einschlag in die Schwertscheiden auf dem Rücken des Hexers dazu kam, der ihm, hätte er noch Luft in den Lungen gehabt, diese ausgetrieben hätte.
"Vorurteile, hm?", schnappte Jakob mit einem Zug staubiger Tavernenluft, bevor er Reuven einfach als Widerlager nutzte, um dem Kerl, der ihm den Magen püriert hatte, mit einem Tritt die Nase neu zu sortieren (83/100).

Plötzlich stand der Wirt auf seinem Tresen und bellte etwas in die Runde. Wäre er der Gemeinsprache mächtig gewesen, hätte Jakob zu hören bekommen, dass der untersetzte Mann, jedem, der weiter seine Einrichtung demolierte, die Beine ausreißen und in den Arsch schieben würde, bis er Zehnnägel kotzte. So aber blieb dem Knappen dieses Meisterwerk halbzwergischer Diplomatie verschlossen.
Sindra
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Lebenslauf:

Sie prügelten sich! Sie taten ihrem Herrn weh!
Jetzt konnte sie beweisen, dass sie nicht zerbrechlich war. Wie sehr sie dieses Wort hasste!
Sie war nicht zerbrechlich! Sie war zäh!!!
Statt draußen stehen zu bleiben, nahm sie all ihren Mut zusammen und sprang den Typen, der gerade auf Reuven einprügelte in den Rücken und…
…biss ihm ins Ohr. Es brachte… nichts. Einem Hieb nach hinten saß Sindra auf dem Hosenboden und hielt sich die blutende Nase. Doch zerbrechlich?
Nein! Mit einem quietschenden Kampfschrei versuchte sie es gleich nochmal.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Sie hatten ihn kurz zu Fall gebracht, aber Reuven war mit einem schnellen Satz wieder auf den Beinen. Dann bekam er einen Stuhl in den Rücken. Zum Teil schützen ihn seine Schwerter, aber auch so hätte er das wohl ausgehalten. Ein Stuhl war einfach nichts im Vergleich zu einem Hieb mit dem Flügel eines Greifen. Was mit dem Stuhl im weiteren Verlauf geschah sah er nicht.
Jemand stieß an seinen Rücken und fast hätte er dem gleich eins übergezogen, aber rechtzeitig erkannte er Jakob und lenkte den nächsten Schlag um und traf statt dessen das Kinn eines Mannes in der Nähe mit dem Ellenbogen, so dass Zähne flogen.
Aber er brachte ihn kurz zum Grinsen.
"Sagte ich doch... reicht oft ganz wenig und die drehen durch." Er war nur froh, dass noch immer mit Fäusten gekämpft wurde und nicht mit Mistgabeln.
Der Junge Mann schlug sich gut, ebenso der Soldat, der einen der Männer einfach nach draußen beförderte. Dann bekam er einen Bierkrug an den Kopf und er verlor ihn aus dem Blick.
Aber zu lange konnte er sich nicht nach Verbündeten umsehen, Auch wenn die drei nun für ihn ebenso Prügel kassierten. Und für Sindra. Auch der Ritter schien sich für ihn zu schlagen. Es blieb ihm keine Zeit, sich zu wundern.
Der Wirt stand auf seinem Tresen und wollte so die Keilerei beenden.
Reuven begrüßte den Vorstoß, was hätte er darum gegeben, das alles friedlich zu beenden.
Nur einen Lidschlag lang hielten die Prügelnden Inne, dann flog ein ein weiterer Bierkrug, da war offenbar ein talentierter Werfer am Werk, der Wirt störte hinter seinen Tresen und blieb dann dort in Deckung. Reuven duckte sich unter einem weiteren Schlag hinweg (61/100) und wo er schon einmal unten wag säbelte er mit einem Rundkick einem weiteren die Beine weg, der fiel zur Seite weg und nahm einen Kameraden mit und verschaffte ihm so ein wenig Platz.
Er duckte sich unter einem weiteren Schlag hinweg und rammte einem den Ellbogen in die Rippen, der taumelte rückwärts und hatte erst einmal genug. Die Schläge des Hexers saßen, die Reihen lichteten sich schon, aber noch hatten die Anwesenden nicht genug.
Was es am ende an Ärger bedeutete war noch nicht abzusehen.
Einen Moment sah er sich nach den drei anderem um., ein Fehler, wie sich herausstellte.
Jemand hatte eine Servierplatte gegriffen, eine aus Metallblech auf der zuvor Schinken und Käse und Wurst dekorativ drapiert gewesen war. Auf ihrem Weg durch die Luft verteilten sich noch einzelne Wursträder in der Luft, ehe das Gesicht des Hexers den Flug stoppte und Bewegungs- in Verformungsenergie umwandelte.
Selbstverständlich ahnte er von dieser Transformation nichts. (39/100) nur die Auswirkungen spürte er.
Sein Schädel brummte und er taumelte rückwärts. Weit kam er jedoch nciht, sie hatten ihn immer noch umringt.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Die kleine kam hereingerannt und sprang einen der Kämpfenden an wie ein Floh. Mit derselben Wirkung. Sie kassierte einen Schlag vors Gesicht und setzte sich auf den Hosenboden und sprang gleich wieder auf. Das durfte doch nicht wahr sein. Sie wollte sich wieder ins Getümmel werfen. Das konnte der Ritter nicht zulassen. Das war ein Kind verdammt!
Er versuchte sie zu packen und wegzuziehen. Die kräftigen Hände des Ritters griffen sich Sindra an der Taillie, drehe sich mit der Kleinen am langen Arm um die eigene Achse und setzte sie wie eine zappelnde Puppe auf den Tresen. „Sitzenbleiben!“, blaffte er sie an.
Dann waren wieder die Angreifer dran. Er tippte einem der Typen auf die Schulter, wartete bis er sich umgedreht hatte und drosch zu. Zu seinem Erstaunen zuckte der Typ nur zusammen. Er fiel nicht um. Er schüttelte nur heftig den Kopf, als würde er ein Insekt verscheuchen und verpasste dem Ritter einen Schwinger in die Nieren.
Jetzt war es am ehemaligen Schattenläufer sich zu schütteln und wütend zu werden. Den Schmerz des Schlages nahm er nicht einmal wahr.
Er griff den Raufbold am Kragen, packte ihn und warf ihn in Richtung eines weiteren Typen, der wild mit einem Krug drohend auf sie zu kam. Wie ein wie von der Kugel getroffener Kegel purzelten die beiden übereinander.
Sofort wollte sich Jarel den nächsten packen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Es dauerte, bis Slava wieder soweit auf den Beinen war um mitzumischen. Immer noch brummte ihm der Schädel und Blut floss ihm aus einer Platzwunde ins Auge.
Er sah noch zu wie sich Jake und der Hexer im Zentrum des Geschehens abmühten während Jarel und er selbst immer wieder an den Rand gedrängt wurden. Letzterer setze Sindra auf dem Tresen ab und griff wieder an. Slava schüttelte kurz den Kopf.
So löste man einfach kein Handgemenge auf. Aber die Miliz, die er dazu gebraucht hätte gab es auch nicht und er vermutete stark, dass die Wachen hier ein anderes Eingreifen praktizierten. Er griff sich den nächstbesten, den er erwischen konnte und beförderte ihn hinaus. Er war nicht mehr wirklich bei Kräften, (44/100) aber um seinen Gegner stand es nicht besser. (32/100) Also noch einer wenige. Die Reihen der Kämpfer lichteten sich schon, hier und da lagen Bewusstlose und man lieb Gefahr auf einen Menschen zu treten - was sicher manchen auch schon geschehen war. Unblutig war diese Schlägerei ohnehin nicht mehr zu beenden.
Einer, der wohl gesehen hatte, wie Jarel zuvor das Mädchen auf dem Tresen abgesetzt hatte machte sich nun wieder an sie heran.
"Du kannssi nich füa dischallein habm!" lallte er.
Slava wollte auch den packen und nach draußen befördern, doch der wand sich einfach weg (18/100) betrunken oder gerade deswegen er schien nicht ausreichend Knochen zu besitzen um ihn zu halten dafür hatte er sich in den Kopf gesetzt, das wertvolle Gut auf dem Tresen in seinen Besitz zu bringen. Slava holte einfach aus, traf ihn am Kinn und schickte ihn ins Land der Träume. Dann schüttelte er seine Faust aus. Ein menschlicher Kiefer konnte verdammt hart sein und er hatte das Knacken zwischen seinen Mittelhandknochen gehört. vorsichtig bewegte er die Finger. Es schmerzte, aber immerhin schien nichts gerochen. Es war eben kein Film. In diesem furchtbar schlecht synchronisierten Italowestern sah alles so einfach aus, dort zerbrachen auch Glasflaschen auf Köpfen. Klar, die Requisiten waren aus Zuckermasse. Der Krug hingegen, der ihn am Schädel getroffen hatte lag am Boden, es war nur eine kleine Ecke abgeplatzt, und zwar vom Aufprall auf der Holzbank, und er konnte froh sein, dass er nur eine Platzwunde hatte.
gleiches galt für den Mann hinter dem Tresen. Nachdem er wenig ausrichten konnte blieb er bei Sindra und beim Wirt.
"Wie geht es euch, seid ihr verletzt?"
Der Wirt schüttelte resigniert den Kopf. Ihm schien es gut zu gehen, aber er kalkulierte wohl schon die Schäden durch, die ihm an der Taverne entstanden.
"Jarel, es bringt nichts, ihnen die Fresse zu polieren, wir müssen sie trennen. Ohne Tränengas und Wasserwerfer ist das komplizierter... aber pack du dir den fetten mit der komischen Mütze, ich bring den mit dem zerfetzten Wams raus."
Auch wenn es vielleicht wirklich zwecklos war, aber Slava verfolgte noch ganz andere Pläne, etwas, wovon er sicher war, dass es einer wie der Hexer noch nicht begriffen hatte.
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Jarel Moore
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Registriert: Freitag 25. März 2022, 23:06
Lebenslauf: Jarel

„Sie tun ihm weh!“ Sindras Stimme war hoch. Panisch. Sie hatte Angst um den Hexer. Die Kleine sprang auf, stand auf dem Tresen und wollte wieder in den Pulk hinein hechten. Sie antwortete zwar nicht auf Slavas Frage – dazu war sie schlicht zu aufgeregt – aber aus dem Stubsnäschen lief immer noch Blut.
"Bleib!" Slava hielt sie am Arm fest. "Ich denke der hält mehr aus als du oder auch ich..." und die Beobachtung gab ihm recht. Die konnten beide sehen wie er sich schüttelte nachdem er das Blech abbekommen hatte und schon gleich wieder weitermachen.
Die kleine maulte und maunzte, zeterte und zappelt. Doch schien sie ein Einsehen zu haben und blieb auf dem Tresen stehen. Sie hätte sich so gern verwandelt. In ihre erste Form hatte hier etwas erreichen können. Nein…der Vampir! Der wäre perfekt. Aber ihr Herr hatte ihr gesagt, sie dürfe sich nicht verwandeln. Zu groß war die Gefahr, dass sie auf irgendeinem Scheiterhaufen…
Nein. Und all diese Gewalt nur wegen ihr. Wegen ihres Aussehens.

Jarel wand sich kurz der Stimme zu. Slava. Er blutete aus einer Wunde an der Stirn. Er blutete!
Bisher hatte sich der Schwarze nicht geregt. Dieser Anblick jedoch weckte seine Aufmerksamkeit und sorgte für tiefe, brodelnde Wut.

Der Fette mit der komischen Mütze also. Die Mütze sah so aus, als würde sie bald ihre Beine ausstrecken und weglaufen. Der Ritter nutze seine Wut, packte den genannten Typen am Kragen, schleifte ihn zur Tür und warf ihn in einer einzigen Bewegung hinaus.
Immer noch wütend stürzte er zurück. „Mir reichts! Wer bei drei nicht draußen ist, landet auf dem Scheiterhaufen!“, brüllte er und wollte sich den nächsten greifen doch dieser war plötzlich nicht mehr da, wo er sein sollte.
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