Die Sturmfelder außerhalb Nowigrads

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
Sindra
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Als Reuven erwachte, war sein Rücken wohlig durchgewärmt. Und auch sonst war es muckelig warm.
Etwas Weiches schmiegte ich an seinen Rücken. Etwas Großes, dumpf brummendes, weiches.
Der Duft in der Höhle allerdings war nicht so berauschend. Es roch – nein stank – scharf nach wildem Tier.
Nachdem der Hexer sich umwandte um zu sehen, was ihn das wärmte und stützte, leckte ihm ein halbwüchsiges Bärenjunges quer durchs Gesicht. Ein Weibchen, vielleicht ein Jahr alt, etwas hager, aber mit herrlich weichem Bauchfell.
Sindra hatte sich dem Höhlenbewohner angepasst. Er hatte mit der Bärin Honig gestohlen und Fische gefangen. Und so viel Zeit wie ihr möglich war beim bewusstlosen Hexer verbracht.
Es hatte einiges gedauert, doch nachdem sie sich Emyjas Einfluss endlich entledigt hatte begriff sie ansatzweise, dass die Empfindungen in der Elfenstadt nicht die ihren waren.
Und dass sie IHREN Hexer beinahe verraten hätte dafür. Sie schämte sich. Und sie hatte Angst. Angst, dass er Menschenmann den sie so mochte nicht mehr erwachen würde. Angst, dass er sie verlassen würde, sollte er erwachen. Jetzt war er erwacht.
Würde er gehen. Oder?
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Langsam kam das Leben in den Hexer zurück als sein gemarterter Körper sich ausreichend regeneriert hatte um es ihm zu erlauben, wieder das Bewusstsein zu erlangen. Wie viele Tage vergangen waren ahnte er nicht, Er war hungrig, durstig... Die Regeneration hatte ihn ausgezehrt, er war dünner geworden, aber er war am Leben. Er war nciht erfroren und er war nicht gefressen worden. Das war gut.
Dass es in der Höhle stank nahm er nicht wahr, er schlief schon die ganze Zeit dort, es störte ihn längst nicht mehr. Aber da war Honig... Jemand hatte ihn mit Nahrung versorgt... Sicher nicht der Bär.
Wohl aber das Bärenjunge, jenes dass ihn wärmte...
Er ahnte schon was sich unter dem dichten weichen Pelz verbarg.
Er stammte sich hoch, es würde dauern, bis die Kraft ganz zurückgekehrt war, er würde trainieren müssen um wieder in Form zu kommen, aber vorher mußte er essen, viel essen.
Der Honig stand brav und zivilisiert in einer Holzschale. Er schlürfte und leckte alles bis auf den letzten Tropfen leer. Hätte er bessere Kiefer besessen, er hätte auch die Holzschale verzehrt.
Dann war da noch ein Hase. Nur zur Hälfte gegessen... vielleicht auch ein Geschenk des Bären... der Bärin?
Er war nicht mehr frisch, aber er brauchte alles an Proteinen... Das Fleisch würde sogar ihn vergiften, aber nicht die Maaden darin. Es war egal wie es schmeckte, er klopfte diese heraus und aß sie.
Die Übelkeit würde sich bald wieder legen. Es dauerte noch eine Weile, bis er es wagte aufzustehen. Aber es war noch alles da... niemand hatte ihn um seine Schwerter erleichtert, niemand hatte ihm die Kehle durchgeschnitten. Er hatte seinen Auftrag erledigt. Wenigstens die Hexe erledigt. Aber das Pferd war weg. Er fing also wieder bei Null an. wieder einmal.
Er war immer noch etwas müde...
"Sindra? ...du verstehst, weshalb ich das tun musste? Du bist nicht weggelaufen... also verstehst du es..."
Er redete einfach, vielleicht auch um zu testen, ob seine Stimme noch da war. Er würde wieder aufstehen und weitermachen.
Den nächsten Auftrag finden. Und er ging nicht.
Sindra
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Der Bär…brummte… natürlich.
Nein. Sie verstand es nicht. Aber sie gehörte zum Hexer. Und egal was er tat, sie vertraute ihm.
Doch jetzt, leckte sie ihm nochmal durchs Gesicht und trabte dann weg.
Sie verschwand. Und doch wusste der Hexer, sie würde zurückkommen.
Und das tat sie. Etwas mehr als eine halbe Stunde später trottete sie wieder heran. Mit einem riesigen Lachs im Maul, den sie ihm ungelenk vor die Füße warf.
Der Bär nahm plumpsend Platz, brummte.
Es musste ein Fluss in der Nähe sein, denn der Lachs war nicht salzig. Aber ungeheuer saftig.
Der Bär beobachtete den Hexer. Die Bärin im hinteren Teil der Höhle meldete sich mit einem Brummen, das Junge antwortete ebenso und legte sie vor Reuven lang hin.
Die schwarzen Knopfaugen ließen den Menschen nicht aus den Augen. Was brauchte er? Mehr zu futtern? Sollte sie ihn zum Wasser bringen? Wollte er schlafen?
Egal was, sie würde ihr Bestes geben. Er war wieder wach. Er würde gesund werden. Wenn sie sich nur genug Mühe gab.
Noch einmal brummte der Bär und streckte sich aus.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

"Ich muss raus um ihn zu braten... den Fisch kann ich nicht roh essen..." Aber er lächelte.
"Danke..."
Er ging tatsächlich raus, er konnte gehen, fühlte sich schwach, aber er kam auf die Beine.
Draußen kramte er halbherzig etwas trockenes Laub und Reisig zusammen und Reste eines morschen umgestürzten Baumes.
Die Sammlung steckte er mit Igni an... ja, auch die Zeichen funktionierten noch.
Eine Weile blieb er sitzen, den aufgespießten Fisch über der Glut.
"Ich muss wieder in die Zivilisation..."
Auch wenn er selbst stank wie ein Bär, aber was erwartete man von Hexern, er wollte in einem Bad entspannen, wieder in einem Bett schlafen.
"Ich muss diesen Leuten sagen, dass ich erfolgreich gewesen bin... Du hast doch den Ritter gehört... Sie wurde der Blutmagie beschuldigt, das ist abscheulich... Sie hat einen Mann dazu gebracht für sie ins Feuer zu gehen und sie herauszuholen... und sie wollte sich in meine Gedanken schleichen ...sie hat sich in deine Gedanken geschlichen, sie hatte die Elfen in ihrer Gewalt... Was sie vorhatte... ich weiß es nicht, aber sicher nichts gutes. Sie musste gestoppt werden."
Versuchte er zu erklären.
"Wenn du mich dafür verurteilst... du musst nicht bei mir bleiben, ich würde es verstehen. Ich töte nicht gerne Menschen, aber manchmal ist das nötig." eine Weile blieb er noch sitzen, dann aß er den Fisch. Es fehlten Gewürze, ganz eindeutig. Etwas Dill wäre gut gewesen und Salz... und vielleicht sogar ein herber Käse. aber er musste zu Kräften kommen.
Er blickte den kleinen Bären an.
Sindra
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Die Bärengestalt setzte sich, streckte sich, bog sich. Und verwandelte sich in das Mädchen, das ihm so vertraut war. In den hautengen Hosen und dem roten Hemd. Sie ließ ihn nicht aus den Augen, zog die Knie unters Kinn, schlang ihre Arme darum.
„Ich hab ihr geglaubt. Die Lügen waren so schön, dass ich sie glauben wollte. Hätte sie es verlangt…ich hätte dich vergessen.“
Der Doppler schämte sich, ihre Kiefermuskulatur zeichnete sich erstaunlich scharf in dem zarten Gesicht ab. Sie war traurig. Regelrecht entsetzt. Aber sie würde nicht weinen. Nein. Würde sie nicht.
„Dabei…hab ich dich doch gern. Ich hab nicht mal versucht mich zu wehren. Hab jede ihrer Fragen beantwortet. Jede. Was sagt das über mich?“ Sie legte die Stirn auf den Unterarmen ab.
„Soll ich gehen?“
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Reuven von Sorokin
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Reuven schüttelte entschieden den Kopf.
"Nein, du bleibst bei mir. Ich hab geschworen dich zu beschützen... obwohl du mich beschützt hast. Du hast mir das Leben gerettet... Du hattest keine Chance gegen die Frau... Selbst mich hätte sie gehabt, hätte ich gezögert."
Dann stand er auf, stand auf wackligen Beinen, aber es würde schon gehen. Irgendwie.
"Ausserdem... der Sex ist zu gut." er zwinkerte, lächelte verschmitzt.
"Komm schon. Gehen wir in die Stadt... ich brauche ein Bad und ein neues Hemd. Und ich will in einem weichen Bett schlafen..."
Er zog das Mädchen an sich, wenn auch zum Teil um sich auf sie zu stützen.
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Sindra schmiegte sich an ihn, legte seinen Arm um ihre Schulter und stützte ihn.
„Ich könnte versuchen, ob ich ein Pferd hinbekomme…dann könntest du reiten. Soll ich?“, fragte sie sehr leise. Die vergangenen Ereignisse ließen sie nicht los. Vor allem, weil die vorgegaukelten Tatsachen in der Elfenstadt ihr so sehr gefallen hatten. Weil sie sich in der Illusion so sehr verloren hatte, dass sie sich sogar selbst vergessen hätte.
Sie schämte sich, sehnte sich gleichzeitig danach. Und war sich ihrer Selbst nicht mehr sicher.
Mit gesenktem Blick versuchte sie, was sie konnte, damit Reuven es nicht zu schwer hatte.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Der Hexer stützte sich auf sie. So ein Doppler war etwas erstaunliches, aber er hatte doch auch seinen Stolz.
"Nicht nötig, ich schaffe das. Erzähl mir lieber was sie dir erzählt hat... was hat dir so gefallen?"
Als Pferd würde sie nicht erzählen können, aber es interessierte ihn.
Sindra
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Sindra sah erstaunt zu ihm auf. Warum fragte er das nur?
„Sie war lieb zu mir. Also in meinem Kopf. Hat mir vorgegaukelt, dass ich zur Familie gehöre. Dass alle eine große Familie sind. Sie, die Eichhörnchen, du, ich. Es war alles so romantisch. Sie würde sich kümmern. Um dich, um mich…um alle. Sie hat mir das Gefühl gegeben, wichtig zu sein. Etwas Besonderes. Eine Freundin.“ Sindra suchte nach Worten.
„Ich wollte ihr gefallen. Hab alles getan. Als sie mich über den Hauptmann ausgefragt hat, hab ich alles gesagt. Ich schäme mich...“
Sie zog die Nase hoch.
„Ist sie wirklich tot?“ Sie kamen gut voran. Doch in der kurzen Stille nach Sindras Worten wurde es einen Moment laut. Der Magen des Dopplers beschwerte sich und Sindra machte sich noch kleiner.
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Reuven von Sorokin
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Reuven atmete schnell ein. machte "Ha!" dabei.
"Lieb war sie zu mir weniger, sie war auch in meinem Kopf, aber in erster Linie weil sie mir ihre Macht demonstrieren wollte. Vielleicht hoffte sie, du könntest ihr nützen... was sie auch vorhat... " und dann erst ging ihm auf... was sie da tat, sie baute eine Armee auf. Das war es. deswegen fragte sie ihn auch über den Hauptmann aus. Sie wollte vielleicht die Stadt angreifen.
"Ich bin sicher. Ich habe ihr das Schwert durch's Herz gestoßen und gewartet bis es aufhörte zu schlagen. Sie ist tot. Wenn sie nicht mehrere Leben hat ist sie tot. Ich habe meinen Auftrag erfüllt. Und das muss ich jetzt auch meinem Auftraggeber mitteilen. Leider... wir müssen nach Nowigrad."
Zumindest er war davon überzeugt, das genügte ihm.

Sie gingen noch eine Weile, kamen nicht so schnell voran wie gedacht, aber am zweiten Tag erreichten sie tatsächlich Nowigrad.
Die Wachen rümpften zwar die Nase, starrten Sindra an.
Der Hexer bot keinen besonders stattlichen Anblick, allerdings war das bei diesem speziellen Exemplar auch eher selten der Fall. Aber er war ein Hexer. Und wurde nicht gerade einer gesucht?
"Bleibt da, Meister Hexer. Man will euch sprechen!"
Der Wachhabende ließ keinen Zweifel daran, dass er das notfalls auch mit Gewalt durchsetzen würde.
Sindra
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Sindra funkelte die Wache böse an. Sie brauchten Hilfe, dass war doch wohl zu sehen, und diese Wache behandelten sie schon wieder wie Aussätzige.
Sindra fletschte die Zähne zu einem erbosten Lächeln. Etwas, was sie vorher nie getan hatte.
Auch in ihr hatte sich etwas geändert. Sie spürte Misstrauen.
Nicht Reuven gegenüber. Aber allen anderen. Der Missbrauch der Hexe hatte es gesät, hatte etwas in ihr verschoben. Vielleicht nicht das schlechteste in dieser Welt.
Keinen Millimeter wich sie von Reuvens Seite.
Auch während dem letzten Teil der Reise war sie nur dann gegangen wenn er ruhte. Hatte alles Mögliche gesammelt von dem sie dachte, man könne es essen. Wobei Reuven ihr hatte beibringen müssen, dass man von manchen Pilzen und Beeren besser die Finger lies.
Die Ausbeute war mager ausgefallen und der Wechsler hatte darauf bestanden, dass er es allein aß. Entsprechend hungrig war das Wesen nun. Und schlecht gelaunt.
So stand sie neben ihm, dass Kinn erhoben, die wütend funkelnden Augen auf die Wache gerichtet.
Am liebsten hätte sie ihre erste Gestalt angenommen, den Berglöwen, und die Wache gerissen.
Doch stattdessen veranstaltete sie nur ein Wettstarren mit ihrem Gegenüber.
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