Stadtteil | Ferneck - vor der Stadtmauer Nowigrads

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Er hatte Familie gehabt und so wie er von ihnen sprach, einem Sohn und einer Ziehtochter und wohl auch eine Frau, auch wenn er sie nicht erwähnte. Vor 15 Jahren verloren. Sicher Tot. Sie rechnete kurz nach, es passt wohl... Die Schlacht von Marnadal und Sodden und das Massaker von Cintra. Also hatte sie Recht behalten, er stammt aus dem Grenzland zu Nilfgard und gehörte wohl zu den ersten Opfern. Sie nickte nur, irgendwie hatte sie vielleicht sogar eine kleine Träne im Auge. Bier machte sie immer melancholisch. Viele Männer wurden aggressiv, wenn sie tranken und suchten Streit, sie hingegen hing dann immer in der Vergangenheit.
Sie hatte wie Sarray und wie auch Jarel das Gulasch im Brot bestellt. Das gute war, man aß im Grunde den Topf gleich mit, es war gut und reichhaltig.
Ljerka hatte auch Hunger, aber sie unterhielten sich während sie aßen, und während sie das eine tat vergaß sie oft das andere. Sarray schlang das Gulasch regelrecht runter. Irgendwie schaffte sie es zu schlingen und gleichzeitig zu reden. Ljerka bekam immer nur eines davon ordentlich hin.
Die Zwergin quetschte den Ritter dabei regelrecht aus.
Ob er eine Freundin hatte, wie es im Orden so zuging, ob sie keusch bleiben mussten und ob alle sich daran hielten. Zwei oder dreimal hatte sie sich fast an ihrem Bissen verschluckt, aber Jarel antwortete immer souverän, manchmal mit einer Gegenfrage, manchmal nur in Andeutungen deren genauen Sinn sie erst später begriff und dann lachen musste als sie den Witz durchschaute.
Er war scharfsinnig, das war klar. Ruhig, nicht aufbrausend gewitzt und intelligent. Es gab nicht viele Männer wie ihn, die wenigsten davon trugen Waffen. Es waren dann eher Barden, wie der bekannte Rittersporn, dessen Balladen sie sehr schätzte und den sie bewunderte. Und so ging der Abend viel schneller vorbei als ihnen lieb war. Der Ritter verabschiedete sich auf sein Zimmer und sie kehrten nach Hause zurück.

"Verdammt bin ich voll... Dicht und vollgefressen."
Ließ sie verlauten, als sie den "Flussbarsch" verließen. So häufig trank sie auch nicht mehr, dass sie es gewöhnt war, und mochten manche Männer problemlos mehr als zwei oder drei handvoll der Halbliterkrüge und mehr trinken, ihr reichte schon weniger als die Hälfte.

weiter hier.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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von hier.

Sie hatten mittlerweile wieder die Stadt erreicht und Ljerka steuerte direkt die Taverne an. Sie konnte sehen, dass der Ritter müde war und sich dahinschleppte, an der Türe wäre er fast vorbeigelaufen. Sie zogen Bliche auf sich, denn er trug nach wie vor nur eine Hose und kein Hemd, in Verbindung mit einem Schwertgurt sah das verwegen aus.
Sie traten ein, man erkannte sie zumindest sofort vom Vortag und sie setzte sich an den gleichen Tisch, wie am Tag zuvor, bestellte ihm einen Tee und eine gemischte Wurstplatte und Brot, das versprach am schnellsten zu kommen. Ihm fielen am Tisch ja fast schon die Augen zu,
"Wenn ich doch jetzt nur schon diese Koffeakirschen angebaut hätte... daraus kann man einen Trank brauen, der einen wieder wach macht." murmelte sie vor sich hin.
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Jarel Moore
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„Schwarzfelsbräu. Der beste Kaffee den ich je getrunk….“ Er blinzlte. „Es gibt hier keinen Kaffee, richtig?“, fragte er. Dann kam die Bestellung und Jarel begann zu essen. Unhöflicherweise als erstes und ohne auf sie zu warten, zudem noch mit den Fingern und – zumindest zuerst – auch ohne zu kauen.
Der Tee war bereits verschwunden, bevor er sich über die Platte her machte.
Erst nach einigen Broten und diversen Scheiben Fleisch wurde der Menschenmann ruhiger.
„Entschuldige. Wie unhöflich.“ Er deutete ihr mit anbietenden Handbewegung ebenfalls zuzugreifen.
„Woher hast du denn hier Kaffekirschen?“
Er selber aß auch weiter. Langsamer. Immer noch hungrig, aber nicht mehr wie ein Verhungernder.
Mit einem Winken bestellte er noch Tee. Und Bier für Ljerka.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Sie sah ihm zu, wie er schlang. Die Verwandlung musste eine Menge Kraft schlucken. Sie hatte schon gehört, dass jede form von Magie Kräftezehrend war, und man genug essen musste um nicht die eigene Substanz anzugreifen. Nur ab und zu stibitzte sie sich ein Rädchen Wurst oder brach sich eine Ecke vom Brot ab, sie hatte nicht so viel Hunger nach der Völlerei der letzten Tage. Da war immer noch etwas vertrautes, das nicht so schnell weg ging. Freunde wohl... aber wohl nicht mehr.
"Die Kirschen wachsen in Ophir, hier aber nicht."
Dankbar nahm sie das Bier an, als Jarel bestellte, trank einen Schluck und prostete ihm zu.
" Ich hoffe, ich kann hier welche anbauen und dann rösten. eine nützliche Pflanze. Du kennst es?"
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Jarel Moore
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„In meinem vorherigen Leben habe ich das Zeug jeden Morgen getrunken.“ Er winkte die Bedienung herbei und bestellte dieselbe Platte nochmal, dazu einen Krug Wasser.
„Mit Zucker mag ich ihn am liebsten.“
Die zweite Platte wurde gebracht und Jarel nahm sie der Bedienung höflich ab.
Da war er wieder, der altmodische Ritter.
Als er die Platte abstellte streiften seine Finger ‚zufällig‘ ihre Hand. Er sah sie jedoch nicht direkt an, sondern beobachtete ihre Reaktion nur aus dem Augenwinkel.
„Ich hoffe, der Wirt hat das Zimmer nicht vergeben. Und sollte ich das Zimmer nochmal bekommen.“ Er lächelte schief. „Müsste ich noch Mari und meine Sachen bei euch abholen.“
Er unterdrückte ein Gähnen und aß gemäßigt weiter. Immer noch mit den Fingern, jedoch ruhig und gesittet.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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"Wenn Mari mit mir mitgeht bringe ich sie dir her. Deine Sachen auch."
Mari musste das Pferd sein. Sie lächelte. Die zufällige Berührung machte sie ein wenig wehmütig. Zwar wäre sie wohl zurückgewichen, hätte er sie absichtlich berührt und sie hielt den kurzen Kontakt tatsächlich für rein dem Zufall geschuldet, trotzdem sah wünschte sie sich kurz dem Moment kurz nach der Rückverwandlung zurück, ehe sie gewusst hatte, dass er Kerle bevorzugte.
"Schlaf dich aus... Bis morgen werden die Kirschen zwar nicht gewachsen sein, aber mit etwas Glück kannst du schon bald wieder etwas ähnliches trinken. Meinetwegen auch mit Zucker."
Ein Gedanke, an dem sie sich festhalten würde, trotzdem ein Gedanke voller Wehmut.
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Jarel Moore
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„Das ist wirklich sehr freundlich von dir.“ Er lächelte wieder dieses warme Lächeln, dass seine Augen leuchten ließ. „Ich esse nur kurz auf und spreche dann mit dem Wirt.“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka nickte, einen Moment überlegte, o sie bezahlen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Sie würde zurückkommen, sollte der Ritter wirklich darauf vergessen, sie konnte immer noch einspringen. Tatsächlich aber würde die Frage nicht mehr gestellt werden, zumindest nicht ihr.

Sie kehrte also nach Hause zurück, weit war es ja nicht. Es ging bereits auf den Abend zu und Sarray war nicht zu sehen. Vermutlich trieb sie sich irgendwo herum. Sie konnte sich so herrlich verzetteln. Da traf sie jemanden, der Süßkram verkaufte, erwischte den nicht gleich, folgte ihm, traf dann vielleicht jemanden, den sie kannte, ging ein paar Schritte mit, sah dann eine interessante Schmiedearbeit, ging dorthin und ehe sie sich versah war sie in Gildorf., am anderen Ende der Stadt. Sie hatte diese Leichtigkeit nicht verloren, und das schätzte sie so sehr. Sie brauchte so jemanden, denn sie selbst sah den Abgrund zumindest von dort aus wo sie ging. Metaphorisch gesehen natürlich. Und der Ritter? Schwer zu sagen, aber er war wenigstens genauso nahe dran wie sie selbst, vielleicht ein wenig näher, vielleicht hatte er schon mehr hinabgespäht und war umgedreht.
Das Pferd jedenfalls war nicht weggegangen, und es war gigantisch, also für ein Pferd.
Einen kurzen Moment war Ljerka unsicher, wie die dem Tier begegnen sollte.
"Mariposa heisst du, oder? Ich bin Ljerka."
stellte sie sich vor und ließ das Tier an der Hand schnuppern.
Natürlich war es sinnlos dem Tier seinen Namen mitzuteilen, aber sie hatte einmal gehört, dass ein Pferd wenigstens die Absicht dahinter spüren konnte, und was schadete der Versuch schon. Und das Pferd schnupperte aufmerksam und ließ sie nahe genug heran und zu sehen was der Mann alles draufgepackt hatte.

Mit dem kompletten Hausstand des Ritters stand das mächtige Tier am Balken, und es mußte auch diese Größe haben, jedes andere wäre unter der Last zusammengebrochen.
Bestohlen worden war sie auch nicht, was vielleicht der Tatsache geschuldet war, dass Jarel seinen Wappenrock geschickt platziert hatte.
Wenn man näher kam, konnte man die Rose sehen. Für manch einen Grund genug die Finger davon zu lassen.
Ljerka lächelte sacht. Der Man tat wirklich nichts ohne Grund.

Die Stute warf ein paar mal den Kopf als Ljerka sich näherte und schnaubte freundlich.
Doch da war noch der Seesack des Ritters. Den hatte er drinnen abgestellt. Ljerka wollte aufschließen, doch die Tür war nicht abgeschlossen. Man konnte erkennen, dass jemand etwas gesucht hatte. Eine Weile musterte sie das Durcheinander. Es standen auch noch Reste von einem weiteren Frühstück da.
Ein paar Tränke fehlten, Verbandszeug. Und Sarrays Umhängetasche. Eine Phiole aus dem Regal war herunter gefallen und zerschellt, ohne das sich jemand bemüht hätte die Scherben wegzuräumen. Nun war es an Lajerka, sich Sorgen zu machen. Hatte sich das Mädchen doch als Gaunerin entpuppt?
Aber zuerst musste sie dem Ritter sein Pferd bringen.

Schnell schloss sie ab, verstaute auch den Seesack auf dem Pferd. auf die Idee in fremden Sachen zu wühlen kam sie gar nicht.
Auch am Gasthof war sie wieder recht schnell und die Sture folgte ihr erstaunlich gehorsam. Ein gutes Pferd.
Sie band sie auch hier wieder draußen an, schnappte sich den Seesack und brachte ihn hinein. Dort erwartete sie beriets der Wirt, der ihr erklärte, der Mann sei einfach eingeschlafen, habe noch um das Zimmer verhandelt, das gehöre ihm, aber dann wäre er nicht aufgestanden. Nun würde er schlafen, am Tisch. Kein Wort allerdings über Bezahlung, das hatten die beiden also wohl noch erledigt. Ljerka nickte.
Sie wusste auch nicht recht, was sie anstellen sollte, tragen konnte sie ihn auch nicht, doch zu ihrer Überraschung ließ er sich als sie ihn am Arm packte wie ein Schlafwandler führen. Wirklich ein seltsamer Mensch.

Sie brachte ihn auf sein Zimmer, und ließ ihn sich auf's Bett legen, stellte dann auch den Seesack neben ihm ab.
Einen Moment betrachtete sie ihn noch, so halb über dem Bett, in Hose und Stiefeln aber ohne Hemd. dann zog sie ihm zumindest die Stiefel aus, und den Schwertgurt und legte beides neben ihn um ihn dann noch zuzudecken. Die Hose würde sie ihm nicht ausziehen, sie wusste ja, dass er derzeit nichts drunter trug. Sie würde sicher auch so schon seltsame träumen.
"Schlaf gut, Jarel... träum ...von deinem Elfen." murmelte sie.
Dann ließ sie ihn schlafen, kehrte nach Hause zurück.
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Jarel Moore
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Er murmelte etwas und drehte sich auf die Seite und weiter schlief.
Doch das war nicht der Name eines Elfen.
Es war der Ihre.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Vielleicht hörte Ljerka gar nicht mehr, was Jarel murmelte, oder sie wollte es auch gar nicht hören...

wird hier fortgesetzt/endet hier.
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Jarel Moore
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Orden der Flammenrose
Datum: Abend des 5. August 1278
betrifft: Ljerka, Slava, Jarel
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Nicht die ganze Zeit zu grinsen fiel Jarel schwer.
Er war auf dem Weg ‚seine‘ Menschen zu sehen. Seine beste Freundin und den Mann den er liebte und – was das erstaunlichste und gleichzeitig schönste an der Sache war - der seine Liebe erwiderte.
Er hatte sich bereits damit abgefunden, dass Slava nichts für ihn empfand und dann…die Liebeserklärung würde er niemals vergessen. Bis zu seinem letzten Atemzug nicht.
Mit entsprechend guter Laune hatte er sich herausgeschlichen um als erstes in den Scherben ein paar Kleinigkeiten zu besorgen, wie sich das für einen anständigen Gast gehörte. Nicht einmal die Aussicht darauf, dass die Zwergin wahrscheinlich versuchen würde dem Spion den Kopf abzureißen trübte seine Stimmung. Das würde schon gut gehen. Wahrscheinlich.
Mit einem Körbchen am Arm kam er am Häuschen der beiden Heilerinnen an, hob die Hand um zu Klopfen…und erstarrte.
Dafür brauchte es keinen wölfischen Gehörsinn. Da drin vergnügten sich …eine Mann und eine Frau.
Das Weibchen ging ganz schön ab und auch dem Männchen schien es zu gefallen.
Schmunzelnd ließ der Ritter die Hand sinken, ohne geklopft zu haben.
Das eine war die Zwergin, so viel war klar. Die hohe Stimme der kleinen Heilerin schmerzte ihm schon beinahe in den Ohren. Und was noch klar war: Er störte gerade.
Und Slava würde auch stören. Er musste ihn abfangen, bevor es unangenehm für irgendjemanden wurde.
Vielleicht erreichte er ihn auf dem Weg. Mit leicht geröteten Wangen drehte er auf dem Absatz um.
Er wusste ja, wo er hin musste.
Zuletzt geändert von Jarel Moore am Sonntag 11. Dezember 2022, 17:36, insgesamt 1-mal geändert.
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