Nowigrad | Gildorf | das Var'Attre Anwesen, später das Krankenhaus

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Matea Pajak
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Klang einleuchtend. Hexer arbeiteten für Geld und ein Arzt würde davon genügend haben. Die Behandlung war schließlich auch kostenlos. Ein glücklicher Umstand, den sie sich dringend merken musste. Die Mädels hatten immer wieder mal Blessuren oder Nöte und einen Arzt, der sie dann kostenlos behandeln würde, wäre sehr hilfreich. Vor Jahren war eines der Mädchen bei der Geburt ihres Kindes gestorben. Das war ein gewaltiger Aufwand danach, sowohl die Leiche unter die Erde zu bekommen, als auch das Kind unter zu bringen. Miss Gwen hat Wochenlang von den Kosten und dem Ärger geschimpft. Seid dem Tag durfte jedes Mädchen, das schwanger wurde das Bordell verlassen und zusehen wo sie blieb. Miss Gwen kannte in diesem Falle kein Pardon mehr. Sie durften danach wieder kommen, aber bis das Kind aus dem Körper raus und die Mädchen wieder arbeitstauglich waren, hieß es klar kommen.
Ihr Blick abermals zu Dharka und danach in Richtung Büro, in das der Arzt verschwunden war. "Weißt du, wie lange so etwas dauert? Also das Bewusstlos sein?" In Medizinischen Fragen kannte sich Matea nicht gut aus. Sie wusste zwar wo es bei einem Mann besonders weh tat, wenn sie kräftig hinlangte, aber reparieren? Nein. Das war nicht ihr Ding.
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Nikolavo Vaclav
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Wie lange würde es dauern. Er hatte sich kaum Gedanken darüber gemacht. Jetzt tat er es.
Der Mann, den sie mit durchtrennten Rückennerven gebracht hatten da hatte Arvijd gemeint, es könne sein, dass er nie wieder zu sich käme. Das hinge von so vielen Faktoren ab. Er war zu sich gekommen und hatte dich dann gewünscht, tot zu sein. Das würde das Mädchen hier vielleicht auch.
"Das weiß niemand."
Fiel daher die Antwort wieder einmal knapp aus.
Aber das war eine Frau... nicht Viktor, der konnte einfach schweigen. Frauen redeten pausenlos... irgendwie fühlte er sich verpflichtet etwas zusagen. Wenn ihm nur etwas sinnvolles eingefallen wäre...
"Du arbeitest als Prostituierte?" Kam daher die wenig einfühlsame Frage.
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Matea Pajak
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Die erste Antwort gefiel Matea überhaupt nicht, was vor allen daran lag, dass sie schon Geschichten gehört hatte von Leuten die aus so einer Bewusstlosigkeit nie wieder erwachten und verhungerten und verdursteten. Hoffentlich würde das bei Dharka anders sein. Sie würde sich sonst den Rest ihres Lebens vorwürfe machen. Ok. Wahrscheinlich nicht den ganzen Rest des Lebens und auch nicht Pausenlos. Zeit heilt alle Wunden, hieß es ja. Aber in Wirklichkeit verliert der Schrecken an Intensität und man kann ihn in den Hintergrund schieben. Er wird immer da sein, aber man kann lernen auch wieder zu lachen, obwohl er da ist. 'Bitte wach wieder auf kleine Elfe.' sagte sie sich in Gedanken und legte ihre Hand auf den Bauch des Mädchens. 'wenn schon nicht für dich, dann für dein Baby.'
Ein wenig traurig sah sie auf Dharka herab, als Nikolavo seine wenig einfühlsame Frage stellte. Überrascht sah sie auf und schmunzelte leicht. 'Taktgefühl ist wohl nicht deine Stärke. Aber wie auch, wenn man unter so rauen Männern aufgewachsen ist.' Für sie war er Hexer, da gab es keinen Zweifel. "Ja. Das bin ich." antwortete sie mit einem leicht amüsierten Unterton. "Im Nachtigall. Da wo ich auch das Mädchen gefunden habe. Aber ich bin auch Rausschmeißer, wenn sich Männer nicht benehmen können." Um ihre Worte zu unterstreichen, schlug sie sich mit der Faust in die andere flache Hand. "Wieso fragst du?"
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Nikolavo Vaclav
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Der Dämon hielt auch immer noch den Ohrring in der Hand.
Ein Ortungszauber... Vielleicht war es auch besser, wenn man das Schmuckstück weit von dem Mädchen wegbringen würde.
"Ihr wisst womit ich mein Geld verdiene, ich wollte nur nachfragen. Ist das nicht das, was Menschen so als Geplauder bezeichnen?"
Den Rausschmeißer glaubte er ihr gerne, sie war nur wenig kleiner als er selbst und wirkte imposant. Jemand, vor dem auch er buchstäblich den Schwanz einzog, denn auch wenn er in seiner Dämonengestalt mehr als bedrohlich wirken konnte, das tatsächliche Wesen dieses Dämons war ein ganz anderes.
"Ich sollte den Ohrring wegbringen. Der sollte nicht hier mit ihr zusammen sein... sonst finden die hier her."
Diejenigen, die das Mädchen suchten, wer auch immer das war.
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Matea Pajak
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Neugierig betrachtete Matea den Ohrring und sah dann zu Dharka. "Funktioniert der denn noch, wenn er nicht bei ihr in der Nähe ist? Was wenn es gar nicht der Ohrring ist, sondern etwas an ihr, oder in ihr? Sagtest du nicht, dass das Ding reagiert, wenn es näher an sie heran kommt?" Unschlüssig wog sie hin und her. "Ich will nicht, das wer auch immer hier her kommt um ihr zu schaden. Ich will aber auch nicht, dass er weiter frei herum läuft und vielleicht noch anderen weh tut." Die Situation war verzwickt. "Bring ihn weg. Hier könnten wir den wahrscheinlich eh nicht festnehmen. Und wir sind nur zu dritt. Der kommt bestimmt nicht alleine." so viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Und leider verstand sie selber nur die hälfte von dem was hier vor sich ging. Magie erschloss sich ihr einfach nicht. "Ja. Bring ihn weg. Nicht das sie erwacht und der steht dann hier." Matea war sichtlich unruhig, denn eigentlich musste sie dringend zurück zur Arbeit. Aber das ging gerade nicht. Das Mädchen würde sich wahrscheinlich zu Tode erschrecken, wenn sie wach wurde und Der da war dann alleine mit ihr. Unwillkürlich ging ihr Blick zum Arbeitszimmer. "Ist der Arzt hier ganz alleine am arbeiten?"
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Nikolavo Vaclav
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"Ich weiß nicht genau, wie er funktioniert, aber er reagiert auf sie und ich bin sicher, solange er in ihrer Nähe ist kann es ihr schaden." fasste er zusammen.
Er begann sich nun aufzurichten, ließ aber den Blick nicht von dem Mädchen.
"Arvijd ist im Moment der einzige Arzt. Ion hilft ihm und... es werden noch andere kommen, sicher bald."
Er zögerte noch, dann nickte er ihr noch einmal zu.
"Ich bin bald zurück." versprach er, ohne zu ahnen, dass er das Versprechen nicht würde halten können.
Dann verließ er das Anwesen und das Schicksal begann seinen Lauf zu nehmen.

<schließt hier an>
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Matea Pajak
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Matea blieb alleine zurück, ein wenig verloren und unschlüssig, wie es weiter gehen sollte. Sie setzte sich neben die Liege und hielt Wache. Wartete auf das was da kommen würde oder auch nicht. In ihren Gedanken drehte sich alles, wusste sie zu genau, wie Miss Gwen auf ihre Abwesenheit reagieren würde. "Du machst ja Sachen." fing sie leise an zu reden und nahm Dharkas Hand. "Es würde sehr helfen, wenn du aufwachen würdest. Für dich, für dein Baby und auch für uns. Am wichtigsten aber für dein Baby. Du bist entkommen. Gib nicht auf, denn sonst wäre alles umsonst gewesen. Wach auf, Lebe und zeige deinem Kind, wie schön diese Welt sein kann." Sie glaubte zwar selber nicht mehr wirklich an eine schöne Welt, aber schaffte es immer wieder sich an Kleinigkeiten zu erfreuen, die ihr dann über den Tag halfen. Ganz in Gedanken versunken saß sie einfach nur da.
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Arvijd Kostjunari
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Der Arzt war noch da und nach einer ganzen Weile, nachdem der Bericht fertiggestellt war, stand er wieder in der Türe.
Der Dämon hatte ihm noch mitgeteilt, dass er den Ohrring aus der Stadt bringen würde, nicht weit, aber weit genug, dass keine Gefahr für irgendjemanden drohte, der dem Signal folgte. Und dort würde er warten.
Was das bedeutet konnte der Arzt sich vorstellen, aber es war nun einmal auch so. In der Stadt war es gefährlich für ihn und so hatte er eine Aufgabe und war in Sicherheit. So nahm der Arzt an.
Nun beobachtete er Matea. Es brach ihm fast das Herz, sie da sitzen zu sehen und ihr nichts tröstliches sagen zu können. Ob das Mädchen je wieder zu sich kam wußte er nicht. Es war allerdings anders als der Schiffskoch, den er einst verarztet hatte, ihre körperlichen Gebrechen waren nicht so schwerwiegend, die waren nicht der Grund.
Nur einen kurzen Moment war da ein Geistesblitz. Es glich viel mehr dem anderen jungen Mann, den sie am gleichen Tag gebracht hatten, seine Seele war geraubt worden und sein Körper war gefangen in einer eigenartigen Stasis, nicht tot und nicht lebendig. Seine Seele war hinter einem Spiegel gefangen gewesen und ein Feenabkömmling hatte sie ihm wieder einsetzen können. Dem Fall glich das Mädchen viel mehr. Aber wie das funktionierte hatte er nie begriffen.
"Wenn sie nicht zu sich kommt... brachen wir vielleicht einen Magier."
Er legte Matea tröstend eine Hand auf die Schulter, hoffte aber einfach, dass es nicht so weit kam.
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Matea Pajak
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Matea sah zu Arvijd auf und schien kurz zu überlegen. "Es gibt Magier in der Stadt, aber ich glaube nicht das die sich herablassen um ein verwahrlostes Mädchen zu behandeln. Und wir wissen auch nicht, wer ihr das angetan hat. Wenn wir an den geraten, liefern wir Dharka auf dem Tablett." Dann sah sie zu Boden. "Außerdem kenne ich keinen Magier. Wie sollen wir da einen finden?" Die Möglichkeiten wurden mehr und die Optionen nicht einfacher. "Kann der Hexer ihr nicht helfen? Der kann doch Magie machen?" fragte sie, wenn auch nicht sehr überzeugt. Er hatte was über Magie erzählt. Aber sie erinnerte sich nicht mehr richtig daran. Dann sah sie wieder auf das Mädchen. "Sie muss einfach wieder aufwachen. Wenn nicht für sich, dann für ihr Baby. Kann man den Tod herauszögern?" Es klang irgendwie grausam, aber welche Wahl hatten sie. Dharka war eh schon in einem schlechten Zustand. "Wie lange?" fragte Matea. "Wie lange würde es dauern, bis sie stirbt?"
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Arvijd Kostjunari
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"Ich kenne mich selbst nicht mit Magie aus, aber das was ein Hexer kann ist wohl zu schwach. Das ist komplex... Ein Fae könnte helfen."
Er schüttelte den Kopf, die letzte Bemerkung war eher sinnlos gewesen.
"Hoffen wir einfach, dass es nicht so weit kommt und sie erwacht einfach. Noch ist ja nichts verloren."
Alles andere wollte er sich nicht ausmalen. Konnte man den Körper am leben erhalten? Kam darauf an was noch funktionierte. Hatte sie Schluckreflex dann konnte man ihr Nahrung einflössen, dann zumindest so lange bis das Kind kam. Spätestens wenn sie es nicht auf natürlichem Weg gebären konnte musste man es chirurgisch holen und dabei würde sie vermutlich verbluten.
Die Überlegungen schlugen sich vielleicht in seinem Minenspiel wieder, aussprechen wollte er sie nicht.
"Hoffen wir das beste."
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Matea Pajak
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Matea beobachtete den Doktor und was auch immer er ihr nicht sagte, irgendwie war sie froh, es nicht zu wissen. Sie nickte nur, atmete schwer durch und drückte die Hand leicht. In ihrer Hilflosigkeit sah sie sich schon das Mädchen ins Gesicht schlagen, um sie zu wecken. Aber auch sie wusste, das es sich hierbei nicht um einen besoffenen Freier handelte, der einfach die Augen nicht mehr offen halten konnte. Trotz alle dem war gerade das herumsitzen, warten und nichts tun für Matea eine Qual. "Kann ich mich irgendwie nützlich machen, solange ich hier bin?" Sie sah sich um und versuchte etwas zu sehen, was sie auf jeden Fall erledigen konnte. "Aufräumen, Putzen, irgendwas? Wenn ich nur herum sitze denke ich zu viel nach." sie tippte sich gegen die Stirn. "das macht Kopfschmerzen."
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