Das Haus der Melitele - Quartiere
- Melanie Johnston
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Melanie blickte schließlich zwischen den beiden hin und her Iola entschuldigend und Jakob mit Neugier und auch Resignation. Normalerweise war sie so gar nicht auf solche Fragen gefasst, oder überhaupt gewillt auf sie einzugehen. In ihrer Welt war das ganze eher im verborgenen und die wenigsten wussten etwas über 'Magie'. Die Art wie sie hier? Angekommen war und das sie direkt so darauf angesprochen wurde ließ sie da etwas... weicher werden was den Status Quo anging. Sie nickt Jakob schließlich zu. "Vorweg lass mich ausreden, ich habe keine Lust dauernd auf zwischenfragen zu reagieren. Wenn ich fertig bin beantworte ich gerne Fragen... Aber ich will auch einige beantwortet haben." Sie redete ziemlich ernst und es war recht offensichtlich das sie Widerworte was das anging nicht akzeptieren würde. Sie versuchte den Kopf irgendwie etwas höher zu platzieren so daß sie ihn ansehen konnte ohne einen Krampf im Nacken zu bekommen. "Das ist eine lange Geschichte, ich halte es also kurz, Rückfragen später. Ja das ist magisch. Und nein es ist nicht gefährlich, solange ihr mir nicht gefährlich werdet, da ihr mir geholfen habt, schließe ich das aus, für's Erste." Sie redete recht schnell, aber dennoch deutlich, sie hatte zwar diesen ausgeprägten britischen Akzent, aber sie war es anscheinend gewohnt vor Menschen zu sprechen und sprach jedes Wort sehr präzise aus. "Zu deinen Fragen.. Ich komme aus England, London um genau zu sein. Das letzte mal das ich heute morgen auf den Kalender geschaut habe war es Freitag der 13te September 2024. Es hat geregnet wie aus Eimern und war auf einer Landstraße unterwegs. Ich hatte einen Taco zum Abendessen." Sie endete und schaute Jakob nun erwartungsvoll an, sie hatte ihn zwar die ganze Zeit gemustert als sie erzählt hatte um an seinem Mienenspiel etwas ablesen zu können, aber für ihre normalerweise gute Menschenkenntnis war sie einfach zu erledigt von den Ereignissen des Tages und vorallem des Abends und der Nacht. Falls jemand nachgesehen hatte gab es zumindest für das Datum und, das sie abends unterwegs war eine Bestätigung auf ihrer Armbanduhr.
- Jakob von Nagall
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Der stille Mann lehnte an der Tür und hörte zu, äußerlich scheinbar unbewegt, auch wenn es in ihm auf Hochtouren arbeitete. Die erklärenden Worte waren im Vergleich zur voraus geschickten Ansage, keine Zwischenfragen zu stellen, relativ spärlich und warfen mehr Fragen auf, als sie beantworteten. Wobei es bei Jakob nicht nötig war, ihn davon abzuhalten, zu unterbrechen. Im Gegenteil: man musste ihn eher dazu zwingen, sich am Gespräch zu beteiligen. Entsprechend dehnte sich das Schweigen noch eine Weile, nachdem Melanie geendet hatte.
2024. Zwanzig, nein einundzwanzig Jahre in seiner Zukunft. London, also immerhin seine Welt, aber doch wieder nicht, denn sie sprach tatsächlich von Magie. Iolas Instinkt oder der von Philippa hatten die Schwestern also nicht getrogen. Das machte alles nur komplizierter... Besser sein Orden bekam davon nichts mit. Was wiederum hieß, er musste darauf achten, dass Lothar und Melanie sich nicht über den Weg liefen. Und Jarel war nun auch wieder hier... Beim Licht, es wäre wohl das Beste, wenn er sich nur noch im Tempel aufhielt, aber... sein Blick streifte Iola und wurde augenblicklich weicher. Den kalten Augen entlockte normalerweise nichts auch nur einen Hauch von Emotion... normalerweise. Aber was war schon noch normal, seit... Jakob zwang sich, Melanie wieder anzusehen und hob leicht das Kinn.
Dafür, jemandem etwas schonend beizubringen, war er nicht talentiert, also sagte er: "Wir schreiben das Jahr 1278 nach dem Kalender der Menschen. Du befindest dich nicht mehr in London, nicht mal in Europa oder der Welt, wie du sie kennst. Das Portal, durch das du mit deiner Maschine gekommen bist, verbindet so etwas wie parallele Universen." Ein Mundwinkel zuckte freudlos. "Tacos gibt's hier nicht."
Er wartete nur einen Moment, dann fügte er hinzu: "Magie ist hier bekannt, aber die wenigsten stehen ihr unvoreingenommen gegenüber." Immerhin platzte er nicht gleich damit heraus, dass sie im blödesten Fall auf dem Scheiterhaufen endete, vor allem wenn sein Orden ihrer habhaft wurde.
2024. Zwanzig, nein einundzwanzig Jahre in seiner Zukunft. London, also immerhin seine Welt, aber doch wieder nicht, denn sie sprach tatsächlich von Magie. Iolas Instinkt oder der von Philippa hatten die Schwestern also nicht getrogen. Das machte alles nur komplizierter... Besser sein Orden bekam davon nichts mit. Was wiederum hieß, er musste darauf achten, dass Lothar und Melanie sich nicht über den Weg liefen. Und Jarel war nun auch wieder hier... Beim Licht, es wäre wohl das Beste, wenn er sich nur noch im Tempel aufhielt, aber... sein Blick streifte Iola und wurde augenblicklich weicher. Den kalten Augen entlockte normalerweise nichts auch nur einen Hauch von Emotion... normalerweise. Aber was war schon noch normal, seit... Jakob zwang sich, Melanie wieder anzusehen und hob leicht das Kinn.
Dafür, jemandem etwas schonend beizubringen, war er nicht talentiert, also sagte er: "Wir schreiben das Jahr 1278 nach dem Kalender der Menschen. Du befindest dich nicht mehr in London, nicht mal in Europa oder der Welt, wie du sie kennst. Das Portal, durch das du mit deiner Maschine gekommen bist, verbindet so etwas wie parallele Universen." Ein Mundwinkel zuckte freudlos. "Tacos gibt's hier nicht."
Er wartete nur einen Moment, dann fügte er hinzu: "Magie ist hier bekannt, aber die wenigsten stehen ihr unvoreingenommen gegenüber." Immerhin platzte er nicht gleich damit heraus, dass sie im blödesten Fall auf dem Scheiterhaufen endete, vor allem wenn sein Orden ihrer habhaft wurde.
Der Ton hatte sich geändert.
War da…eine Drohung? Die Worte verstand Iola nicht, aber von einem Moment auf den anderen fühlte sich die Novizin nicht mehr wohl.
Natürlich durfte sie das nicht zeigen. Oder besser…sollte…
Doch Jakob würde es auffallen, den gesenkten Blick, den zwischen den Schultern gezogenen Kopf und das leichte zur Seite drehen, schließlich gab es da etwas zu schützen, das wichtiger war als ihr Leben. Wichtiger als alles andere auf dieser Welt.
Hilfesuchend sah Iola zu Jakob. Der Drang, sich zum Schutz in seine Arme zu werfen war kaum noch zu unterdrücken.
War da…eine Drohung? Die Worte verstand Iola nicht, aber von einem Moment auf den anderen fühlte sich die Novizin nicht mehr wohl.
Natürlich durfte sie das nicht zeigen. Oder besser…sollte…
Doch Jakob würde es auffallen, den gesenkten Blick, den zwischen den Schultern gezogenen Kopf und das leichte zur Seite drehen, schließlich gab es da etwas zu schützen, das wichtiger war als ihr Leben. Wichtiger als alles andere auf dieser Welt.
Hilfesuchend sah Iola zu Jakob. Der Drang, sich zum Schutz in seine Arme zu werfen war kaum noch zu unterdrücken.
- Melanie Johnston
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Melanie versuchte in seiner Miene irgendwas abzulesen, aber herrje, der war ja noch schlimmer als Mailin und das sollte schon was heißen, immerhin arbeitete sie für die Chinesen. Sie seufzte und wartete auf Fragen, vergeblich im Moment wie es schien, dabei hatte sie es absichtlich so knapp gehalten das Fragen fast unausweichlich waren. Natürlich hatte sie auch haarklein alles erklären können, aber dafür war sie heute Abend einfach zu erledigt. Sie sank wieder ein wenig mehr auf das Kissen und hörte ihm nun zu. Und was sie da zuhören bekam, naja es war abgedreht, aber bei weitem nicht das abgedrehteste was sie in den letzten 10 Jahren mitgemacht hatte. Sie verzog den Mund etwas, es musste den Anschein erwecken das sie völlig schockiert war, aber es war nur eine Erinnerung, zugegeben an ihren Tod, eventuell, so genau wusste sie das bis heute nicht. Es hatte zumindest so geklungen als die Anderen es ihr erzählten und machte auf eine verdrehte Weise auch Sinn. Feuer, verbrennen und dann der Phönix. Sie schüttelte den Kopf um wieder gedanklich in der Kammer zu sein. Mittelalter also.. Kein Wunder das Magie hier nicht so gern gesehen war. Sie schauderte etwas als ihre Gedanken zur Hexemverbrennung wanderten. Unweigerlich musste sie anfangen zu lachen, herzlich und ungehemmt, ihr stiegen Tränen in die Augen und ein wenig Schmerz in ihre Züge, was wahrscheinlich den schmerzenden Rippen geschuldet war. Jedenfalls kriegte sie sich gar nicht mehr ein und lachte einfach nur noch. Wenn man von der Situation mal absah dann war es ein unheimlich ansteckendes und ehrliches Lachen. Keine Spur von Angst oder Verwirrung. Es war einfach nur vollkommen unpassend für die Nachrichten die sie gerade gehört hatte.
- Jakob von Nagall
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Iolas Reaktion auf die Worte Melanies hatte er bemerkt und es erinnerte ihn daran, dass er übersetzen musste. Das hatte er vergessen. Die junge Priesterin wirkte plötzlich angespannt und beunruhigt.
Sie sagt, die Tätowierung sei tatsächlich magisch, aber wir...", begann er, wurde aber vom plötzlichen Heiterkeitsausbruch der anderen Frau unterbrochen. Was war das jetzt? Ein hysterischer Anfall? Aber dafür klang es zu herzlich und frei. Er tauschte einen Blick mit Iola und trat endlich näher an sie heran, weil irgendetwas an ihrer Haltung bei ihm wiederum einen Mechanismus in Gang setzte, der dafür sorgte, dass er sie beschützen wollte. Sanft legte er ihr eine Hand zwischen die Schulterblätter, ohne wirklich zu wissen, was er tat. Aber wem sollte Melanie auch etwas verraten? Sie sprach kein Wort Gemein und war vielleicht nicht ganz dicht, so wie sie gerade los gackerte, also ließ er die Vorsicht etwas fallen.
"Du musst nicht bei ihr bleiben, Violetta, wenn sie dich beunruhigt.", sagte er leise zu Iola, dann etwas lauter zu Melanie: "Alles in Ordnung? Ich habe das durchaus ernst gemeint."
Ein Lachen konnte so ansteckend sein, wie es wollte, bei Jakob brauchte es viel, um ihn mitzureißen. Der Knappe wirkte auf Außenstehende völlig humorlos und für sein Alter viel zu ernst. So beobachtete er Melanie auch jetzt wieder aus diesen hellen Augen, die scheinbar niemals blinzeln mussten. Immerhin hatte es ihn über die Zeit hier so weit verändert, dass das Lachen ihn nicht aggressiv machte, was zum großen Teilen Jarels Verdienst war.
Sie sagt, die Tätowierung sei tatsächlich magisch, aber wir...", begann er, wurde aber vom plötzlichen Heiterkeitsausbruch der anderen Frau unterbrochen. Was war das jetzt? Ein hysterischer Anfall? Aber dafür klang es zu herzlich und frei. Er tauschte einen Blick mit Iola und trat endlich näher an sie heran, weil irgendetwas an ihrer Haltung bei ihm wiederum einen Mechanismus in Gang setzte, der dafür sorgte, dass er sie beschützen wollte. Sanft legte er ihr eine Hand zwischen die Schulterblätter, ohne wirklich zu wissen, was er tat. Aber wem sollte Melanie auch etwas verraten? Sie sprach kein Wort Gemein und war vielleicht nicht ganz dicht, so wie sie gerade los gackerte, also ließ er die Vorsicht etwas fallen.
"Du musst nicht bei ihr bleiben, Violetta, wenn sie dich beunruhigt.", sagte er leise zu Iola, dann etwas lauter zu Melanie: "Alles in Ordnung? Ich habe das durchaus ernst gemeint."
Ein Lachen konnte so ansteckend sein, wie es wollte, bei Jakob brauchte es viel, um ihn mitzureißen. Der Knappe wirkte auf Außenstehende völlig humorlos und für sein Alter viel zu ernst. So beobachtete er Melanie auch jetzt wieder aus diesen hellen Augen, die scheinbar niemals blinzeln mussten. Immerhin hatte es ihn über die Zeit hier so weit verändert, dass das Lachen ihn nicht aggressiv machte, was zum großen Teilen Jarels Verdienst war.
Iola wusste sehr wohl, dss sie ihre Zuneigung zum jungen Knappen nicht zeigen durfte, aber seine Berührung war genau das, was sie in diesem Moment brauchte. Gern hätte sie sich in seine Arme geflüchtet, aber mehr als ihm das Gesicht zuzuwenden und ein verkrampftes Lächeln zu schenken war in diesem Moment nicht drin.
„Hat sie uns gedroht?“, fragte die Novizin leise. Sie war verunsichert und hoffte inständig, dass die mangelnden Sprachkenntnisse der Patientin keine Finte war um sie auszuhorchen.
„Und warum lacht sie?“
Tatsächlich war Violetta nach weglaufen, aber das kam nicht in Frage. Sie diente in diesem Hause jedem, der Hilfe benötigte, ob nun Freund oder Feind.
„Hat sie uns gedroht?“, fragte die Novizin leise. Sie war verunsichert und hoffte inständig, dass die mangelnden Sprachkenntnisse der Patientin keine Finte war um sie auszuhorchen.
„Und warum lacht sie?“
Tatsächlich war Violetta nach weglaufen, aber das kam nicht in Frage. Sie diente in diesem Hause jedem, der Hilfe benötigte, ob nun Freund oder Feind.
- Melanie Johnston
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Es dauerte tatsächlich eine gefühlte Ewigkeit bis sich Melanie halbwegs beruhigt hatte. Sie hustete nun einige Male bis sie wieder halbwegs ein Wort herausbringen konnte. "Entschuldigung... Ich musste nur an etwas denken.. Eine Freundin hat zu der Zeit auch schon gelebt in meiner Welt... Sie hat noch ein Original des Malleus Maleficarum.. Das hätte sie amüsiert das ich jetzt hier bin." Sie hustete nochmal und schaute an die Denke. "Ich glaube dir was du gesagt hast.. Ich dachte nur nicht das so etwas möglich wäre... Wundern tut es mich nicht bei all dem scheiß der Wirklichkeit ist..." Sie drehte den Kopf schließlich etwas zu Iola und Jakob und einige dicke Tränen Tannen ihre Wangen hinab. Sie brauchte in diesem Fall keine Worte ihre Gesten und Verhalten erzählten ihr mehr als die beiden bereit waren zu sagen. Auch wenn sie niemand außer Jakob verstehen konnte sprach sie nun leise und mit einer hörbar sehr traurigen Stimme zu Iola. "Du bist schwanger! " Es war eher eine Feststellung denn eine Frage, dieses Verhalten war universell und sie hatte es selbst auch bei sich selber schon gesehen und gespürt. Ihre Augen wanderten kurz zu Jakob. "Du bist der Vater!" sagte sie ganz leise und lächelte leicht, ein wenig wehmütig, sie legte sich dann den Zeigefinger auf die Lippen. Noch so ein universelles Zeichen, sie würde Schweigen.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Eine Freundin hat zu der Zeit auch schon gelebt... Malleus Maleficarum. Die Worte schlugen in Jakobs Schädel gleich mehrere Alarmglocken an und statt ihre Heiterkeit gelassen zu nehmen, verdüsterte sich sein Blick. Über 700 Jahre wurde man in seiner Welt nur alt, wenn man zum Vampir gewandelt war und damit zum Feind gehörte. Sicher gab es wenige Ausnahmen unter den Freien und auch unter den Tempelrittern, aber das Gros gehörte eben nicht zu den Menschenfreunden. Und Melanies weitere Worte sorgten trotz der Geste. Nicht gerade dafür, dass er sich entspannte, obwohl er Iola eigentlich die Furcht nehmen wollte.
Etwas heiser sagte er mit Blick zu dieser: "Nein, sie droht uns nicht. Sie sagte, sie ist für uns nicht gefährlich, solange wir ihr nicht gefährlich werden." Trotzdem klang durch, dass er sie nicht noch einmal allein mit dieser Frau lassen würde. Dann hob er die unter düsteren Brauen dunkler wirkenden Augen wieder zu Melanie, sprach aber weiter Gemein. "Und sie hat erraten, dass du ein Kind erwartest. Von mir." Es von jemand anderem zu hören hatte zweierlei Wirkung - zum einen fühlte es sich plötzlich doppelt real und unumstößlich an, was ihn nervös werden ließ. Zum Anderen machte es ihm deutlich, dass sein Verhalten Iola gegenüber zu auffällig war, denn eine völlig Fremde vermochte es richtig zu deuten. "Ich muss vorsichtiger werden, Iola.", sagte er leise und sah ihr in die hübschen, blauen Augen. Im Gegensatz zu ihr hatte er keinen Zweifel daran, dass Melanie kein Wort verstand. Nur was machte er jetzt mit dieser? Irgendwann würde sie sich ausdrücken können und dann konnte sie zum Problem für ihn werden.
Sicher, gerade in Wyzima und Nowigrad rannten bestimmt hunderte von Bastarden irgendwelcher Rosenritter herum, aber er wollte nicht irgendein Ritterbruder sein und bleiben. Er hatte inzwischen Ambitionen und die erforderten eine makellose Legende. Eine ganze Weile musterte er Melanie daher schweigend.
"Du solltest dich ausruhen.", sagte er schließlich unterkühlt auf Englisch. "Der Tee hilft gegen die Schmerzen und beruhigt. Wir reden später weiter." Er musste nachdenken. Darüber, dass sie fort laufen könnte, machte er sich keine Sorgen. Wo sollte sie schon hin? Und wenn doch, musste er sich keinen Kopf mehr machen.
Lügner.
Etwas heiser sagte er mit Blick zu dieser: "Nein, sie droht uns nicht. Sie sagte, sie ist für uns nicht gefährlich, solange wir ihr nicht gefährlich werden." Trotzdem klang durch, dass er sie nicht noch einmal allein mit dieser Frau lassen würde. Dann hob er die unter düsteren Brauen dunkler wirkenden Augen wieder zu Melanie, sprach aber weiter Gemein. "Und sie hat erraten, dass du ein Kind erwartest. Von mir." Es von jemand anderem zu hören hatte zweierlei Wirkung - zum einen fühlte es sich plötzlich doppelt real und unumstößlich an, was ihn nervös werden ließ. Zum Anderen machte es ihm deutlich, dass sein Verhalten Iola gegenüber zu auffällig war, denn eine völlig Fremde vermochte es richtig zu deuten. "Ich muss vorsichtiger werden, Iola.", sagte er leise und sah ihr in die hübschen, blauen Augen. Im Gegensatz zu ihr hatte er keinen Zweifel daran, dass Melanie kein Wort verstand. Nur was machte er jetzt mit dieser? Irgendwann würde sie sich ausdrücken können und dann konnte sie zum Problem für ihn werden.
Sicher, gerade in Wyzima und Nowigrad rannten bestimmt hunderte von Bastarden irgendwelcher Rosenritter herum, aber er wollte nicht irgendein Ritterbruder sein und bleiben. Er hatte inzwischen Ambitionen und die erforderten eine makellose Legende. Eine ganze Weile musterte er Melanie daher schweigend.
"Du solltest dich ausruhen.", sagte er schließlich unterkühlt auf Englisch. "Der Tee hilft gegen die Schmerzen und beruhigt. Wir reden später weiter." Er musste nachdenken. Darüber, dass sie fort laufen könnte, machte er sich keine Sorgen. Wo sollte sie schon hin? Und wenn doch, musste er sich keinen Kopf mehr machen.
Lügner.
Erschrocken legte Iola die Hand auf die Brust und rang nach Luft.
‚Er‘ musste vorsichtiger werden? Das mussten sie beide.
Hieß das, sie durften sich nicht mehr sehen?
Iola schlug augenblicklich den Blick nieder und reichte Mel die Tasse mit dem Tee.
„Sagst du ihr bitte, dass ist gegen die Schmerzen?“ Iolas Stimme zitterte, mindestens eine Oktave höher als üblich.
Sie hatte Angst. Das und der Gedanke, Jakob nicht mehr sehen zu dürfen reichten in ihrem hormongefluteten Kopf um ihr die Tränen in die Augen schießen zu lassen. Und das versuchte sie zu verschleiern, in dem sie den beiden nicht mehr in die Augen sah.
‚Er‘ musste vorsichtiger werden? Das mussten sie beide.
Hieß das, sie durften sich nicht mehr sehen?
Iola schlug augenblicklich den Blick nieder und reichte Mel die Tasse mit dem Tee.
„Sagst du ihr bitte, dass ist gegen die Schmerzen?“ Iolas Stimme zitterte, mindestens eine Oktave höher als üblich.
Sie hatte Angst. Das und der Gedanke, Jakob nicht mehr sehen zu dürfen reichten in ihrem hormongefluteten Kopf um ihr die Tränen in die Augen schießen zu lassen. Und das versuchte sie zu verschleiern, in dem sie den beiden nicht mehr in die Augen sah.
- Melanie Johnston
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- Lebenslauf:
Melanie sah natürlich die Mienen der Beiden und schaute doch irgendwie entschuldigend drein. Sie schwieg und betrachtete sie eine Weile, hörte Jakob zu und nickte sacht. Sie war auch eigentlich sehr erledigt und hatte Schmerzen, auch wenn sie das ganz sicher nicht zugeben würde. Viel mehr sorgen machte sie sich allerdings weil sie ihre Begleitung nicht mehr aktiv wahrnehmen konnte. Was sie etwas beruhigte war das sie sie spüren konnte. Sie war bei ihr auch wenn das vielleicht nur ganz schwach war. Sie nahm Iola den Tee ab und schaute zu Jakob. "Ich werde nichts sagen.." kurz schaute sie im Raum herum. "Bitte sorge dafür das meine Sachen sicher sind. Du kannst sie wegschliesen, aber bitte pass darauf auf." Meinte sie fast flehend und nahm einige schlucke von ihrem Tee. Normalerweise wäre sie vielleicht misstrauisch gewesen, aber man hatte ihr geholfen, warum sollte man ihr nun schaden wollen? Nach einigen weiteren Schlucken schlief sie mit vielen verwirrenden Gedanken und etwas weniger Schmerzen ein.
- Jakob von Nagall
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- Lebenslauf: Jakob von Nagall
Jakob nickte zu Melanies Worten. "Ich passe drauf auf.", nur mit einem Schwert bewaffnen, würde er sie vorerst nicht. So viel Vorsicht war auch in ihm inzwischen wieder hoch gekommen. Ein Blickwechsel noch, dann sah er wieder zu Iola hinunter, deren Furcht ihm fast körperlich unter die Haut kroch. Leicht nahm er sie beim Ellenbogen. "Komm. Sie soll sich ausruhen. Und du kannst auch Ruhe vertragen." Und nicht nur sie. Mit sanftem Nachdruck brachte er sie dazu, ihm zu folgen.
Vor der Tür gab er endlich dem Drang nach, die junge Priesterin in seine Arme zu ziehen und fest an sich zu drücken. "Keine Sorge, Violetta. Sie spricht nur die Sprache meiner Heimat, sonst nichts. Sie kann uns vorerst nicht verraten.", murmelte er in ihr Haar und drückte Lippen und Nase hinein. Das sie beide dafür schon ausgezeichnet selbst sorgten, brauchte er nicht zu wiederholen. Aber eines war sicher: diese Nacht würde er nicht im Tempel des Ewigen Feuers verbringen.
Bis zur Morgenandacht waren es nur wenige Stunden, doch Jakob nahm an dieser ohnehin nicht teil. Nicht hier im Tempel der Melitele und in seinem eigenen war er noch immer abgemeldet. Er würde die Zeit nutzen, um mit der Reisenden zu sprechen, so sie denn schon wach war. Also ließ er sich das Frühstück für Melanie geben - eine Grütze mit getrockneten Früchten, Nüssen und Sahne, dazu weiterer Tee - und klopfte vorsichtig an die Tür ihres Quartiers.
Vor der Tür gab er endlich dem Drang nach, die junge Priesterin in seine Arme zu ziehen und fest an sich zu drücken. "Keine Sorge, Violetta. Sie spricht nur die Sprache meiner Heimat, sonst nichts. Sie kann uns vorerst nicht verraten.", murmelte er in ihr Haar und drückte Lippen und Nase hinein. Das sie beide dafür schon ausgezeichnet selbst sorgten, brauchte er nicht zu wiederholen. Aber eines war sicher: diese Nacht würde er nicht im Tempel des Ewigen Feuers verbringen.
Bis zur Morgenandacht waren es nur wenige Stunden, doch Jakob nahm an dieser ohnehin nicht teil. Nicht hier im Tempel der Melitele und in seinem eigenen war er noch immer abgemeldet. Er würde die Zeit nutzen, um mit der Reisenden zu sprechen, so sie denn schon wach war. Also ließ er sich das Frühstück für Melanie geben - eine Grütze mit getrockneten Früchten, Nüssen und Sahne, dazu weiterer Tee - und klopfte vorsichtig an die Tür ihres Quartiers.