Das Rücker Anwesen

Velen ist die nordwestlichste Landschaft der Königreichs Temerien im Mündungsgebiet des Pontar. Sie grenzt, durch den Pontar getrennt, im Norden an das Königreich Redanien und im Westen an das Nördliche Meer. Zudem ist Velen durch zwei große Brücken mit Oxenfurt und Novigrad verbunden und ist daher ein wichtiger Handelsdurchgang zwischen Temerien und Redanien.
Velen wurde von Krähenfels aus regiert - Krähenfels ist eine Palisadenfestung im Herzen Velens mit ungefähr 50 Einwohnern. Der Blutige Baron, der in Krähenfels regierte, ist allerdings für unbekannt Zeit verreist.
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Nikolavo Vaclav
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"Ogroide. Verwandte mit anderen eben Oger ähnlichen. Wie Trolle und so etwas. Nicht ausgeschlossen, dass sie alle ursprünglich von einer Welt kamen. Die meisten sind intelligent. Nicht wie der Mensch es versteht, aber eben auch kein Tier, sie benutzen Werkzeuge, kenne etwas wie Kunst. Ihr Leben ist nicht so komplex wie Menschen, unterscheidet sich aber signifikant von dem von Tieren. Der Vorläufer einer Kultur."
Erklärte er, fast froh, über etwas anderes reden zu können. An den Dämon war tatsächlich ein Naturforscher verloren gegangen.
"Es gibt sehr viele nicht indigene Arten in dieser Welt, also wesen, die von der Sphärenkonjunktion hier abgeladen wurden und deren Zahl groß genug war damit sie sich hier vermehren konnten. Sicherlich sind im Laufe der Zeit neue Arten entstanden."
Zurückgehen war eine gute Idee. Auch er hatte Hunger und er wollte weg von dem grausigen Scheiterhaufen, der hier noch schwelte.
"Was ist das?" Er nickte in Richtung des kleinen kristallähnlichen Dingen in der Hand des Elfen. das war da zuvor noch nicht gewesen, dessen war er sich sicher.
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Avarion DeSpaire
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Ion hörte aufmerksam zu, während sie langsam den Weg zurück gingen, den sie gekommen waren. "Hmm. Bei uns sind Oger und Trolle zwei gänzlich eigene Spezies. Oger sind riesig, sehr füllig und etwas kognitiv suboptimiert. Die Trolle in unserer Welt sind deutlich größer als wir, drahtig und vielfältig intelligent." Kurz überlegte er und sah einmal zurück. "Wären diese Nekker mit einer Spezies aus unserer Welt verwandt, dann am ehesten mit Goblins. die Größe würde passen und mehrere Details was das äußere angeht. Aber die Goblins sind sehr clever, sie sind Tüftler und leidenschaftliche Händler. Alles was Reichtum angeht oder Profit abwirft, da ist ein Goblin nicht weit weg."
Die zweite Frage hatte er beinahe vergessen, als er die Sanduhr am Kettchen in die Hand angelte und diese einen langen Moment nachdenklich betrachtete. "Das sind Seelensplitter. Darin bewahre ich die Seelen der Gefallen auf. Sie dienen mir als Energiequelle, wie dir deine Ringe. Nur das sie sich nicht von selber wieder aufladen. Wenn ich deren Energie verbrauche, zerfallen die Kristalle zu Staub und lösen sich komplett auf." Langsam ließ er die Sanduhr wieder herab. Dann blieb er stehen und sah zu der Sanduhr herunter. "In meiner Welt, kann ich die Seele in einen verstorbenen Körper zurück geben und dieser kann, wenn sein Körper noch Lebensfähig ist, wieder leben. Es klingt einfacher als es tatsächlich ist. Die Seele kann ewig in einem dieser Splitter überleben, aber der Körper, ist er Tod, hat nur ein begrenztes Zeitfenster in dem eine solche Rückkehr möglich ist. Mit einem Priester, der dank eines Zaubers einen gefallen Körper gesunden lassen kann, ist eine Rückkehr fast immer Problemlos. Schicke ich die Seele zurück, ohne das der Körper wieder gesund ist, oder soweit gesund ist, das er am Leben bleibt, wird er trotz alle dem sterben und ist er erst einmal Tod, kann ich seine Seele nicht mehr retten."
Er blinzelte kurz. es klang selbst in seinen Ohren merkwürdig von retten zu reden, wo er gerade den Nekker regelrecht abgeschlachtet hatte. Eine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen, als er darüber nachdachte. Es war für ihn immer selbstverständlich gewesen Seelen zu ernten. Nie hatte er seine Professur in Frage gestellt und jetzt stand dieser Dämon neben ihm und er fing an zu hinterfragen, was sein Meister Horatio ihn gelehrt hatte. "Lass uns weiter gehen." sagte er etwas nachdenklich.
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Nikolavo Vaclav
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"Ob etwas verwandt ist hat nicht unbedingt etwas mit der Größe zu tun. Die winzigsten Hunde stammen vom Wolf ab und die nächsten Verwandten mancher großer Landtiere schwimmen sogar wie Fische im Wasser. Füchse und Katzen dagegen sind fast gleich groß, gehören aber unterschiedlichen Arten an.
Wenn wichtige Elemente der Organe und des Skeletts ähnlich sind kann der größte Troll mit dem kleinesten Goblin verwandt sein. So wie der Drache im weitesten sinne zu den Reptilien zählt wie eine winzige Eidechse." es klang fast wie ein Zitat. Tatsächlich hatte er Bücher gelesen, sich auch immer wieder mit Gelehrten auseinander gesetzt.
Etwas anderes waren diese Kristalle. Der Dämon hörte aufmerksam zu. Seelen vom Körper trennen und in Kristalle binden.
Es war keine ganz unbekannte Praxis, nicht auf seiner Heimatwelt, allerdings eine geächtet.
"Die Seelenhexen meiner Welt können das auch. Und sie können auch eine Fremde Seele in einen Körper bannen. Deshalb werden sie gejagt und jeder der in Verdacht stand, dieses Talent zu besitzen wurde vernichtet." Viele hohe Hexen waren dieser Säuberungsaktion zum Opfer gefallen. Er wusste bis heute nicht ob das auch hinter dem Plötzlichen Tod seiner Mutter stand. "Ein Genozid deshalb ist falsch, jeder entscheidet, wie er seine Fähigkeiten einsetzt. Aber Seelen zu rauben... ist irgendwie auch falsch."
Nur was unterschied es, eine Seele zu rauben um den Magievorrat zu ernähren und ein Tier zu töten zu dem selben ZWecke? Er war kein Philosoph das zu erörtern, es fühlte sich einfach falsch an und den moralischen Kompass hatte ihm ein Arzt eingesetzt, der es grundsätzlich für falsch hielt zu töten, egal zu welchem weck.
Den Hügel hinab über die Felsen.
Bald wären sie wieder zuhause.
"Und diese Nekkerseele... kannst due sie auch in einen Menschen binden?"
Nun überwog doch das wissenschaftliche Interesse.
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Avarion DeSpaire
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Ion sah ihn nachdenklich an und versuchte zu verstehen, wie Nikolavo zu dem Seelenraub stand. "Generell kann ich eine fremde Seele in einen Körper einsetzen. Aber jede Seele hinterlässt ein Echo im eigenen Körper und eine Fremde muss sich erst zurecht finden. Manche finden sich nie zurecht und verkümmern, oder sterben einfach. Das ist nie mit Organen, auch die lassen sich nicht willkürlich in einen anderen einpflanzen." Seine Schritte folgten automatisch einen auf dem anderen und immer wieder ging sein Blick zu dem Dämon neben sich. "Ich kann auch eine Seele in einen, sagen wir, bereits beseelten Körper setzen. Je nachdem wie kompatibel die beiden Seelen mit dem Körper sind, werden sie sich einig, oder aber eine oder beide sterben. Eine kompatible Seelenvereinigung habe ich erst zwei mal in meinem Leben gesehen. Also nur das Resultat. Die Risiken sind einfach zu groß, das es nicht klappt." Noch einmal fischte er nach der Sanduhr. "Der Nekker wird mir nur als Energiequelle dienen. Es macht keinen Sinn ihn in einen anderen Körper zu zwingen." In Gedanken fügte er hin 'obwohl ich meinen Feinden gerne beim wahnsinnig werden zu sehen würde.'
Sie erreichten das Haus und Ion wurde von seinem Pferd wiehernd begrüßt. Er lächelte leicht. "Da hat mich jemand vermisst." Er wand sich an Nikolavo. "Wenn es dir nichts aus macht, kümmere ich mich ein wenig um ihn und mache mir Gedanken, wie und womit ich anfange dir was bei zu bringen."
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Nikolavo Vaclav
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Von Seelenraub hielt er tatsächlich nciht sehr viel, allerdings wusste er auch dass er der letzte war der ein Recht hatte so etwas anzuprangern.
Dann erreichten sie das Anwesen wieder. Ion würde sich zuerst um sein Pferd kümmern, der Dämon nickte schweigend und kehrte ins Haus zurück. Er musste nachdenken, über so manches.
Magie, Seelen, die Reisen.
Sein Bild dieser Welt veränderte sich ständig und am liebsten hätte er sie einfach ignoriert, aber das war selten die beste Strategie. also erforschte er sie und kam auch nur selten weiter.
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Nikolavo Vaclav
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Etwas später machte sich der Dämon noch einmal auf den Weg, ein weiterer Streifzug über die Dörfer und sein üblicher Tauschhandel.
Etwas geben und etwas nehmen. Und so langsam war ihm bewusst geworden, dass er den frei gewordenen Platz eines alten grausamen Naturglaubens eingenommen hatte. Einst hatte es die Muhmen gegeben, die die Menschen beschützt hatten, denen man Kinder opferte und Ohren und Augen, aber die waren irgendwann weg gewesen ohne dass jemand genau wusste wie und wohin und seit dem klaffte eine Lücke im Volksglauben.
Und dann tauchte dieser Dämon auf, oder besser jemand den nie einer zu Gesicht bekommen hatte und bot einen viel humaneren Tauschhandel an, Essen und Kleidung und ab und zu das eine oder andere Werkzeug. Im Gegenzug lieferte er Wild und nun... die Köpfe lästiger Nekker.
Dafür nahm er sich wieder etwas Essen und Kleidung, etwas bessere Kleidung.
Wie das den Tauschhandel in Zukunft beeinflussen würde war noch unklar. Aber es würde Folgen haben.
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Avarion DeSpaire
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Bevor sich Ion um sein Pferd kümmerte, kam er noch einmal mit hinein und holte ein paar von den getrockneten Apfelscheiben und eine Bürste aus der Satteltasche. Auf dem Weg nach draußen, hielt er Biztal einen Keks hin, den dieser sofort nahm und sich auf seinen Lieblingsplatz auf dem Fenstersims zurück zu ziehen. Gedanklich war er allerdings nicht ganz bei der Sache. Nachdenklich trat er wieder nach draußen und blieb einen Augenblick auf der Terrasse stehen, ließ den Blick über das Gelände gleiten.
Hier musste es mal sehr schön gewesen sein. Die Anzahl der Gebäude ließ auf ein florierenden Anwesen schließen. Auf dem Platz hatten bestimmt mal viele Kinder gespielt. Langsam schritt er die Treppe hinunter, ging am Brunnen vorbei und zu dem Zaunelement, an dem Dune angebunden war. Was hatte Nikolavo erzählt. Hier musste etwas schlimmes geschehen sein. Die Bilder, die der Dämon geschaffen hatte, waren Echos von den Ereignissen gewesen. 'Was hat die Leute wohl dazu bewegt, sich gegenseitig umzubringen, oder besser den Vater'
'Ich hätte Nikolavo besser zuhören sollen, als er hiervon erzählt hatte.'

Langsam und fast schon bedächtig striegelte er den Hengst, der die Zuwendung sichtlich genoss. Er entlastete ein Bein und ließ den Kopf leicht längen. Immer wieder schnaubte er leicht und nur wenn eine Fliege sich ungebeten auf dem Fell absetzte, zuckte das schöne Tier.
Alleine nur mit der Fellpflege verbachte der Elf eine knappe Stunde. Dann tat er etwas gänzlich unerwartetes. Er griff in die Mähne des Hengstes und sprang mit ein wenig zug auf dessen Rücken. Sofort kehrte das Leben in den Körper zurück und aufgeregt tänzelte das Tier auf der Stelle. Doch statt dem Wunsch nach zu geben, ließ Ion ihn nur langsam los gehen. Er ritt auf die fast gänzlich zugewucherte Straße und folgte ihr ein paar Minuten, bevor sich der Weg etwas öffnete und mehr Sicht frei gab. Erst hier erlaubte Ion dem Hengst sich schneller zu bewegen und im leichten Galopp ging es den Weg entlang.
Wie weit er geritten war, bemerkte er erst, als ihm das erste Leben wieder über den Weg lief oder besser fuhr. Ein einfacher Wagen, mit einem Ochsen davor und einem verhärmten grauen Mann auf dem Bock. Ion grüßte ihm langsam vorüber reitend und bemerkte den seltsamen Ausdruck des Menschen. Das er seine Haare offen trug und die spitzen Ohren sehr gut zu sehen waren, dann in der schwarzen Robe mit den ganzen magischen Insignien am Körper, erinnerte er sich spätestens als der Mensch krampfhaft wieder weg sah.
Die Flanken des Hengstes bebten von der Anstrengung und er schnaubte wild und laut. Wofür auch immer der Mann ihn hielt, es hatte ihm offensichtlich Angst gemacht oder aber er wollte einfach keinen Ärger. Ion verstand nicht ganz wieso er sich so benahm und ließ ihn ziehen. Jetzt war er schon fast ein Jahr in dieser Welt und wusste immer noch viel zu wenig. Erst als der alte Mann mit seinem Fuhrwerk außer Sicht war, drehte Ion um, um den Weg den er gekommen war auch wieder zurück zu reiten. Es grenzte fast schon an ein Wunder, dass er sich beim ersten mal so sehr verlaufen hatte.
Deutlich später als vor dem ganzen geplanten 'ich kümmere mich erst um das Pferd' kam er wieder zurück zum Anwesen und brachte das nun deutlich ausgeglichenere Tier zurück in die Scheune. Er gab ihm Futter und frisches Wasser und kam zurück ins Haus.
Als er ins Haus hineinkam, sah er sich kurz um und fing an die Robe schon einmal zu öffnen. Was seine Kleidung anging, war es eine äußerst bescheuerte Idee gewesen, ohne Sattelzeug los zu reiten. Nun war seine Hose überall verdreckt, wo sie sich mit dem Fell des Pferdes gescheuert hatte. Er musste die Kleidung nun dringend waschen.
"Ich bin zurück. Verzeih das es länger gedauert hat."
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Nikolavo Vaclav
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"Du musst dich nicht entschuldigen und bist mir auch keine Rechenschaft schuldig." Erklärte der Dämon. Er war ja selbst unterwegs gewesen und hatte nicht vor genauer zu erläutern wohin, geschweige denn sich abzumelden.
Was er sonst noch sagen sollte wusste auch er gerade nicht, außer dem universellen Thema, das immer ging.
"Hab noch was zu Essen besorgt. Die Leute hier halten mich für... Ich weiß nicht wofür. vielleicht für einen Gott des Waldes. Sie lassen mir Opfergaben da wenn ich ihnen helfe. Ich habe ihnen die Köpfe der Nekker gebracht, dann waren sie noch zu etwas gut. Sie fühlen sich sicher und wir haben zu Essen."
Er war immer noch etwas nachdenklich.
Dass der Elf der Ansicht war, er müsse sich waschen, hätte er nicht bestätigen können. Ein paar Stunden auf dem Pferd waren so gut wie nichts. Er war oft Wochenlang unterwegs gewesen ohne eine Möglichkeit, sich zu waschen und er hatte sicher abscheulich nach Pferd gestunken. Aber das waren alles Gerüche, die vollkommen normal waren.
Zum Glück sprach er es nicht laut aus sonst hätte sich vielleicht auch der Dämon gefragt ob das eine Anspielung auf seinen Geruch hatte sein sollen.
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Avarion DeSpaire
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Ion nickte nur und verschwand für eine kurze Zeit in der Küche um sich um zu ziehen. Die Robe hängte er auf, den Gürtel mit dem ganzen Anhang verstaute er gut in seiner Tasche. Als er nach einer kurzen Weile wieder heraus kam, trug er eine schlichte helle Leinenhose und ein luftiges Hemd, das erst ab der Mitte der Brust zugeschnürt war. In der Hand hielt er ein Buch, unter dem Arm eine Decke. Mit beiden suchte er den Platz vor dem Kamin auf, legte die Decke zu einem kleineren Viereck gefaltet auf den Boden und setze sich im Schneidersitz darauf. Das Buch legte er vor sich ab. "Wenn du soweit bist, fangen wir an." bat er Nikolavo zu sich und deutete ihm, sich ihm gegenüber hin zu setzen.
Einen Augenblick sah er abwesend auf einen Punkt vor sich, ohne wirklich etwas an zu sehen. Fast sah es so aus, als ob eines seiner Augen drohte nach innen zu wandern, zuckte dann aber nur kurz und richtete sich wieder aus. Dann beugte er sich vor und suchte nach einem kleinen Stück zu Kohle verbrannten Stück Holz und nahm es zur Hand. Er fing an zwischen Nikolavo und sich auf dem Boden mit der Kohle ein paar Runen zu zeichnen, um genau zu sein, waren es ein paar mehr, aber was sein musste, musste halt sein. Dabei schrieb er jede einzelne so flüssig, als wären es die Buchstaben des Alphabets seiner Muttersprache. Streng genommen war es ein auch genau das, nur nicht unbedingt seiner Muttersprache. Wohl aber die des Dämons in ihm.
Als er fertig war, deutete er auf die einzelnen Runen. "Jede dieser Runen ist Bestandteil der Beschwörung von Schatten." fing er an zu berichten und deutete auf gut die hälfte derer, die er gezeichnet hatte. "Diese hier." er deutete auf den Rest. "sagen aus, zu was die Schatten werden sollen." Dann machte er die Bewegung, mit der er schon im Wald die Schatten regelrecht emporgehoben hatte, gefolgt von einer stoßenden oder wegwerfenden Handbewegung. "Wohin die Schatten dann fliegen sollen, sagst du ihnen durch die richtige Bewegung." Kurz sah er mit seinen Augen zu Nikolave um sich zu vergewissern, das der Dämon zuhörte. "Kannst du die Runen lesen?" fragte er nach, denn das würde die ganze Sache deutlich vereinfachen.
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Nikolavo Vaclav
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Neugierig beobachtete er die Vorbereitungen, jede Geste und alles was Ion malte, schließlich setzte sich der Dämon.
Er musterte die Runen, legte den Kopf schief... Betrachtete die Zeichen. Nein, nichts daran kam ihm auch nur ansatzweise bekannt vor.
"Nein, lesen kann ich sie nicht aber ich kann sie mir merken. Muss ich die jedes mal schreiben...oder genügt es wenn ich sie mir vorstelle?"
Wobei er nicht ganz sicher war, ob Runen etwas brachten, wenn er deren Bedeutung nicht kannte. Soweit er gelernt hatte halfen Runen vor allem dabei die Kraft gezielt zu lenken. Aber wenn er den Mechanismus hinter den Runen kannte konnte er die Zauber vielleicht auch in ein Amulett oder einen weiteren Satz Ringe bannen, vor allem wenn es offenbar mehr gab zu dem die Schatten werden konnten.
Die Bewegung gab wieder seine Geste vor, das leuchtete ihm ein. Er nickte, fast schon begeistert.
"Was sind die Schatten? Brauchen sie auch Kraft... wie Bewegung und Wärme?"
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Avarion DeSpaire
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"Schatten sind das fehlen von Licht. Und das gibt es immer und überall." Ion nahm eine Kerze, die er aus der Tasche mitgebracht hatte und entzündete sie, ohne ein Streichholz zu benutzen. "Es ist ein bisschen anders als eine Elementare Energie an zu zapfen. Feuer, Erde, Luft und Wasser sind Ressourcen, die man der Natur direkt entnehmen kann. Licht und Schatten gehören nicht zu dieser Familie. Und das Chaos ist noch mal eine andere Quelle. Ich habe zuerst die Schatten und das Feuer gelernt und später kamen Chaos und das Dämonenfeuer dazu."
Ion hielt die Kerze schief und tröpfelte etwas Wachs auf den Boden, in welches er die Kerze stellte, damit sie sicher stand. "Die Runen brauchst du später nicht mehr. Sie sind nur zu Anfang ein Hilfsmittel um den Zauber richtig und vor allem komplett zu sprechen. Das sprechen selber wird irgendwann ebenfalls wegfallen, wenn der Zauber so sehr in Mark und Bein über gegangen ist, da du sie intuitiv benutzt."
Er deutete auf die erste Runengruppe und sprach ein paar Worte, die tief aus der Kehle wie schwerer Teer zu kriechen schienen. Die Runen fingen an dunkel zu schimmern. Dann deutete er auf die nächste Runengruppe und sprach wieder fremd klingende Worte, die aber so klar und rein klangen, als ob man mit einem Klangstab einen Eiszapfen zum singen brachten. Auch diese Runen fingen an zu schimmern und es sah so aus, als ob die Schatten innerhalb der Runen dunkler wurden. Die Hände hielt er nun rechts und links der Flamme und wie Nebelschwaden waberten die Schatten auf seine Hände.
Die Flamme in der Mitte zitterte und ihr Licht hatte mühe sich gegen die zunehmende Dunkelheit durch zu setzen. Immer schwacher wurde ihr Schein. Sie zuckte und zitterte wie ein Waidwundes Tier was um sein Leben kämpfte. Langsam hob Ion die Hände und führte sie über der Flamme zusammen, worauf ihr Licht gänzlich erlosch.
"Der Weg zum Zauber ist recht simpel. Die Richtigen Worte in der richtigen Reihenfolge mit der entsprechenden Bewegung. Aber alles richte Sprechen nützt nichts, wenn du die Energien nicht spüren kannst. Deshalb ist es wichtig, selber die Fähigkeit zum Zaubern zu haben."
Ion löste die Bewegung und das Licht der Kerze leuchtete wieder heller und erreichte den Boden und die beiden Männer, die um das kleine Feuer herum saßen. Kurz sah der Elf angestrengt auf die Kerze und schien nach etwas zu suchen. "Wie beschreibe ich am besten das Gefühl." Angestrengt rieb er sich das Kinn. "Ich würde sagen. Schatten fühlen sich kalt an. Und drückend. Sieh auf das Feuer und versuche zu fühlen, wie die Schatten drum herum, vor dem Lichtschein zurück weichen."
Er atmete durch. "Schließ die Augen und wiederhole die Worte. Wir gehen jede Rune einzeln durch." Und Ion sprach. Silbe für Silbe, ruhig dunkel, klar und schneidend. Und jede Silbe wiederholte er, wenn die Tonlage von Nikolavo noch nicht passte. "Versuch aus dem Bauch und aus der Kehle heraus die dunklen Töne zu sprechen. Nicht aus dem Kopf."
Er legte eine Hand auf seinen Bauch. "Tiefe Töne von unten. die Hellen und klaren aus dem Kopf." Mit geschlossenen Lippen stimmte er einen Ton an und öffnete dann langsam den Mund, um diesem einen anderen Klang zu geben. Er legte sich eine Hand auf die Kehle. "Hier spürst du es vibrieren. Der Ton muss noch eine Spur tiefer geboren werden." Dann öffnete er den Mund etwas weiter und es klang, als ob der dunkle Ton abgeschnitten wurde. Fast hatte man das Gefühl ein knacken zu hören und Ion wechselte in die Kopfstimme, die so kristallklar klang. "Das schwierigste ist der Übergang. Deine Stimmbänder werden bei den ersten Malen schmerzen, aber das geht vorüber und verzweifele nicht, wenn es nicht sofort klappt." Er reichte Nikolavo die Kohle. "Wenn du magst kannst du dir die Laute aufschreiben, so wie du dich an sie erinnerst."
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