Außerhalb von Wyzima, ein Wald

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Was hatte er ihm angetan?
Jakob verharrte in seiner manchmal fast beunruhigend zu nennenden Reglosigkeit und da war sie wieder, die Mauer, aus der speziell hier in Wyzima bereits dutzende Steine heraus gebrochen waren - an dieser Stelle gab es allerdings bisher keine Bresche und Jakob verschwand fast reflexhaft dahinter. Denn die Dinge zu benennen, hieße die Erinnerung zuzulassen und das würde er wie immer so lange vermeiden, bis es nicht mehr anders ging. Er hätte sowieso nicht gewusst, was es bringen sollte, all die Nächte und Tage zu zählen, in denen man ihn nicht hatte schlafen lassen. Das zielsichere Spiel mit seinen Ängsten. Die Strafen, die Schikanen und Psychospielchen. Er wollte nicht mehr daran denken, denn es gehörte zu einer anderen Welt und einem anderen Ich. Eigentlich hatte Jarel ja Recht: welche Macht hatte der andere Ritter hier schon noch?
Trotzdem bekam der Ausdruck des jungen Menschen wieder diese leere, störrische Kälte, die in letzter Zeit zwar selten geworden, aber nie gänzlich verschwunden war. Die Erwähnung einer möglichen Seelenwanderung ließ ihn allerdings den Blick wieder auf den Mann am Feuer richten und sich spontan bekreuzigen. Die Seele, das wichtigste Gut eines jeden Christen... aus dem sterblichen Leib gerissen und statt zum Schöpfer in einen fremden Körper gesperrt. Und was passierte mit dem ursprünglichen Körper?
Die Lippen zu einem dünnen Strich gepresst, beobachtete er Viktor noch einen Moment und entschied sich dann, nur die letzte Frage zu beantworten.
"Ich schwöre, meine Rede, meine Kräfte und mein Leben in die Verteidigung des Bekenntnisses des in den Mysterien des Glaubens gegenwärtigen Gottes zu heiligen. Ich gelobe dem Großmeister des Ordens Unterwerfung und Gehorsam.", zitierte er sehr leise, dann blickte er Jarel endlich wieder in die Augen.
"Er ist mein mir vom Großmeister angeschworener Rittervater. Ich habe ihm Treue und Gehorsam zu leisten, bis das Brandmal auf meinem Hals ist." Wer wenn nicht Jarel sollte verstehen, was das bedeutete? Im Grunde hatte er seinen Treueeid gleich zweifach gebrochen, doch das wurde ihm erst jetzt bewusst, da er sich jäh mit der Option konfrontiert sah, man könnte nach ihm suchen. Der Ausdruck der hellen Augen bekam etwas hilfesuchendes.
"Er kann alle Eide, die ich hier geschworen habe, für nichtig erklären. Theoretisch kann er mich sogar der Abkehr vom Glauben anklagen.", wobei letzteres gerade bei Alexej lächerlich wäre, aber fraglos würde er das akzeptieren müssen, ob es ihm nun gefiel oder nicht.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Jarels Hand lag noch immer auf Jakes Schulter.
„Jakob, hör mir gut zu. Er ist allein hier. Allein. Er hat keinen Zugriff auf dich. Das Einzige, dass dich zwingen kann irgendwem abzuschwören, ist dein Gewissen.“ Der Schattenläufer suchte den Blick des jungen Mannes und versuchte ihn einzufangen. „Und das sollte du nicht fragen, was du in deinem früheren Leben getan hast, sondern was du daraus machen willst. Du dienst dem Guten. Egal unter welchem Namen. Es bleibt…deine…Entscheidung.“
Der Ritter konnte sich ansatzweise vorstellen, was in seinem Knappen vorging.
Dem Jungen gingen Rituale, Schwüre und Gelübde über alles. Das waren seine Pfeiler, seine Leuchtfeuer, sein Weg.
Und nun drohte sich ihm Jemand in den Weg zu stellen und ihm die Entscheidung abzunehmen. Schlimmer noch. Jemand wollte ihn den gegangenen Weg zurück zerren und alle bereits überquerten Brücken abbrennen.
„Ich pass auf dich auf.“, er versuchte sogar, sich ein Lächeln abzuringen. „Vertrau auf mich.“
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Gelübde und Schwüre, ja, das waren der Rahmen, in dem Jakob sich bewegte - die Regeln und Grundsätze, aus denen heraus er sich definierte und ohne die er nichts wäre. Der Ritter hatte das wohl inzwischen besser begriffen, als sein Knappe selbst. Denn dieser handelte in vielen Dingen wie konditioniert, instinktiv ahnend, dass er hilflos wäre, würde dieses Gerüst aus klaren Strukturen je in sich zusammenfallen. Er wäre ein Niemand, ein Mensch, dem man vergessen hatte beizubringen, wie man man selbst war. In dieser Hinsicht war der junge Mann wie ein Kind, das Bücher auswendig gelernt hatte, anstatt sie wirklich zu lesen und ihren Inhalt zu begreifen. Wie oft hatte er mit dem Mann, der nun seinen Blick zu halten versuchte über theologische Konstruktionen diskutiert, ja fast gestritten. So wie gestern... war das wirklich erst gestern gewesen?
Seine Entscheidung. Seine allein und die hatte er bereits vor fast einem Jahr getroffen.
Die narbige Rechte des Knappen legte sich über die Finger des Ritters, welche noch immer auf seiner Schulter ruhten. Eine ungewöhnliche Geste für den jungen Menschen, der körperliche Nähe meistens lieber zu vermeiden suchte und somit viel mehr, als jedes Wort hätte ausdrücken könnte. Er vertraute nicht nur auf Jarel, er vertraute ihm und ihm allein. Traute ihm. Wie seltsam, sich dessen so gewiss zu sein, nach allem, was in letzter Zeit geschehen war. Jakob atmete tief durch, ließ die Ruhe, die die Hand auf seiner Schulter auf ihn ausstrahlte wirken und saugte sie regelrecht in sich auf. Er blickte wieder zu Viktor.
"Ich rede mit ihm. Und ich werde nicht auszurasten." Es klang fast, als müsse er sich selbst davon überzeugen. Dann ließ er die Hand sinken und sah Jarel noch einmal an. "Erzpriesterin Varelia lässt dir ausrichten, dass du es nicht wagen sollst, Iola sich selbst zu überlassen." Noch ein Durchatmen, Jarel einen Moment gebend dem abrupten Themenwechsel zu folgen - doch mit Jakob zu leben bedeutete, mit plötzlichen Themensprüngen oder aus heiterem Himmel Tage später wieder aufgenommenen Gesprächen umgehen zu lernen. "Violetta war durcheinander. Ich habe ihr gesagt, dass jeder von uns seine Schatten mit sich trägt, auch du. Aber ich bin nicht gut in sowas. Vielleicht habe ich alles nur schlimmer gemacht." Er presste die Lippen einmal mehr zu einem schmalen Strich und zog sich unter der schweren Hand heraus, um seiner Ankündigung Taten folgen zu lassen.
Mit vorsichtigen Schritten, als nähere er sich einem verwilderten Hund, ging er zum Feuer und ließ sich in gleichermaßen ausreichend Abstand zu den Flammen und dem Fährtenleser nieder. Es dauerte, doch nach einer Weile sprachen die beiden leise Miteinander.
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Melanie Johnston
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Lebenslauf:

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von/nach: Ordenskloster --> Tempel der Melitele
Datum: 28. August 1278
betrifft: Jake, oder wer will
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Mitternacht. Eigentlich war um diese Uhrzeit ziemlich viel los in London, zumindest dort wo die gruseligsten Gestalten zugedröhnte Partygänger waren. Hier in der Unterstadt war das schon etwas aderes, hier fürchtete man sich vor Vampiren oder Ghulen und anderem aber nicht Melanie. Für sie war diese Gegend eher ein Hobby, oder besser gesagt für sie war es ein Hobby Streitigkeiten beizulegen ohne das jemand gefressen wurde. Manchmal dachte sie sich das ihr Leben vor gerade einmal 10 Jahren sehr viel ruhiger war und naja sehr viel langweiliger. Und ungefährlicher. So war das halt wenn man in diese ganze Sache hinein gezogen wurde.

Sie machte ihre übliche Tour an den Buden vorbei an denen Speisen fragwürdiger Herkunft angeboten wurden. Und an den kleinen Kiosk ähnlichen Schuppen in denen man allerhand Krimskrams kaufen konnte. Von nutzlosen Steinen, die wahrscheinlich eher getrocknete Rattenscheise war, bis zu hübschen Anhängern und, wirklich selten, etwas das nicht nur hübsch anzusehen war sondern auch die eine oder andere nutzliche Eigenschaft hatte. Zum Glück war es heute und die letzten Tage recht trocken gewesen, auf ein Schlammbad hatte sie keine besondere Lust, auch wenn das ab und zu sicher auch seine Vorzüge hatte. Nicht auf dem Basar natürlich, sondern in einem Spa.
Angemehmerweise verlief die heutige Nacht ziemlich ruhig, der einzige Wermutstropfen war, naja viele Tropfen, es fing an zu regnen. Bereits auf dem Weg zurück zu ihrem Motorrad hatte es angefangen in Strömen zu regnen. Den Helm schon aufgesetzt und gestartet heulte der Motor ihrer schwarzen Kawasaki Ninja auf und sie fuhr Richtung Landstraße. Hier war der Regen noch nicht angekommen und sie beschleunigte grinsend unter ihrem Helm. Ihr langer Ledermantel, der ihre Waffen geschickt verbarg und doch einen schnellen Zugriff erlaubte, flatterte im Fahrtwind hinter ihr her. Auf der Landstraße fühlte sie sich immer wie ein Held aus einem ihrer Bücher. Bloß hatte sie kein Pferd und sie war nicht auf dem Weg um eine Prinzessin zu retten. Eine Prinzessin wäre eh nicht so ihr Typ gewesen, nicht so sehr weil es eine Frau war, da war sie nicht so wählerisch, aber ihr war dann doch die Räubertochter oder der Räuber lieber.

In Gedanken verloren ward sie vom Regen eingeholt worden ohne das sie ihr Tempo verringert hätte. Vor ihr tauchte plötzlich ein wirbeldes etwas auf ohne den Regen wäre sie sicher rechtzeitig zum stehen gekommen. So allerdings... "Oh schei..." schrie sie noch kurz bevor sie mit dem Motorrad in dem Wirbel eintauchte und verschwand.

"...se!" Als sie wieder sah wo es lang ging sah sie nur noch einen Baum auf sie zu kommen. Die Entscheidung, für die sie ohnehin nur Sekunden hatte, fiel ihr nicht besonders schwer. Mit noch immer 150 Sachen gegen einen Baum fliegen... FLIEGEN! Oder abspringen. Sie entschied sich für zweiteres und sah nur noch wie ihre geliebte Maschine sich um den Baumstamm wickelte, ehe sie der Schwerkraft nachgeben musste und es abwärts ging. Dicke Äste und Laub flogen an ihr vorbei und sie schlug einige Male auf den Ästen auf ehe sie mit einem wenig Damenhaften oder gar grazielen Knall auf dem Waldboden aufschlug. Ein unangenehmes plopp und Krachen später rollte sie sich ächzend auf die Seite. Sie war wahrlich nicht wehleidig aber ein schmerzhaftes Keuchen drang durch das minimal offenstehende Visir ihres Helms. Sie brauchte eine ganze Weile ehe sie sich an dem blöden Baum hochziehen konnte. Sich einen Augenblick konzentrierend versuchte sie abzuschätzen ob sie sich bei dem ungeplanten Stunt etwas gebrochen hatte. Da waren mindestens zwei Rippen gebrochen, mehrere weitere sicher angebrochen und ihre linke Schulter definitiv nicht dort wo sie sei sollte. Als sie aufschaute sah sie vor sich eine dunkle in Schatten gehüllte Gestalt.
Zuletzt geändert von Melanie Johnston am Donnerstag 22. Juni 2023, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

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von/nach: kommt noch --> Wald am Wyzimasee
Datum: Nacht vom 28. auf den 29. August 1278
betrifft: Melanie, Jarel
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Jakob war aus einem Erschöpfungsschlaf besonderer Güte aufgeschreckt. Bemerkenswert in der Hinsicht, dass er lange nicht mehr so tief und traumlos geschlafen hatte und er eigentlich vermutet hatte, so einfach nicht aus den Tiefen des Schlafs aufzuwachen. Einen Moment lag er im Dunkeln, lauschte, überlegte. Ein Geräusch hatte ihn geweckt, altvertraut und doch in dieser Welt wie ein weißer Klecks auf einer Teerwand.
Er setzte sich auf, griff nach dem Gürtel mit den Messern. Langsam dämmerte ihm, was er da glaubte gehört zu haben: Vierzylinder Reihe, ziemlich hohe Drehzahl und dann die unangenehme Stille nach einem dumpfen Schlag.
"Jarel? Bist du wach?" Jakob warf sich schon den Mantel über. Wenn wahr war, was er glaubte gehört zu haben, war sehr wahrscheinlich Eile geboten. Da spürte er im Dunkel schon die Präsenz seines Rittervaters neben ihm, stumm, lautlos, ein Schatten. Der Knappe nickte, als fänden sie eine stumme Übereinkunft, dann war er draußen und schlug die Richtung ein, aus der er das Geräusch gehört hatte.
Lange suchen brauchten sie nicht. Der Baum des Geschehens brannte in den oberen Ästen - oder besser etwas schmorte da. Am Stamm eine Gestalt mit Helm und Lederkluft. Jakob blieb fast das Herz stehen angesichts dieser für ihn als "normal" zu betrachtenden Kleider. So eng geschnitten, dass man deutlich erkannte, dass es sich um eine Frau handelte. Seine Welt. Seine Zeit. Eilig trat er näher und fiel automatisch ins Englische, einfach weil es auf der Erde seiner Zeit die universelle Sprache war.
"Hey, Ma'am, sind Sie verletzt?" Sein Blick glitt allerdings sorgenvoll nach oben. Nicht dass das Wrack sich doch entschloss, seiner Fahrerin zu folgen.
Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Montag 7. August 2023, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Jarel Moore
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„Bei Sargeras schiefen Zähnen…war das ein Motorrad?“, fragte ihn jemand aus der Dunkelheit heraus in der Gemeinsprache, direkt hinter ihm – natürlich.
Angestrengt sah der Schattenläufer sich um. Teile eines Fahrzeuges. Keines der gnomischen stinkenden knatternden Geräte. Zumindest soweit das aus den Überresten aus Metall, Gummi und…wie hieß das noch…Plasting?...erkennen konnte. Nicht aus seiner Welt.
Der Ritter begann sofort die Umgebung zu sondieren. Wo war das Portal? Nicht, dass sie einen Schritt nach vorn machen und plötzlich verschwand ein Arm von der Schulter an.
„Beweg dich vorsichtig.“, brummte er in einem strengen Ton.
„Nicht, dass wir in das Portal rennen…“
Dass das Mädchen dort noch lebte, war sehr unwahrscheinlich…
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Melanie Johnston
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Etwas geknickt stand sie da, vor dem Baum der ihre Reise sehr unsanft beendet hatte. Und wie zur Hölle kam mitten auf die Landstraße ein Baum? So benebelt konnte sie doch gar nicht gewesen sein das sie diesen Weg, den sie gut hundert mal gefahren war, auf einmal so verschlafen hatte. Irgendwie dämmerte ihr das dort etwas nicht mit rechten Dingen zu ging. Selbst wenn sie von der Straße abgekommen war, wieso traf sie den Baum nahe der Krone und fiel diesen verdammten Baum hinab. Und was viel dringlicher war, warum hatte Shizuko nicht gerettet als sie herunter fiel? Das waren zu viele Fragen um ihren Verletzungen jetzt nicht erst einmal ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Seltsam sie hatte auch kein Netz um Abby anzufufen. Sie schaute sich nochmal um, das sah so garnicht nach England aus, außerdem gab es hier auf dem Weg nicht so große Bäume. Was zur Hölle war hier also passiert? "Scheiße.. Verdammt." Nörgelte sie und blickte nach oben wo ihre Kawasaki vor sich hin glimmte. "Oh nein..." Zornig stampfte sie mit dem Fuß auf, was sie gleich bereute. Keuchend sank sie auf die Knie und schaute auf als sie eine, nein zwei Stimmen vernahm. Eine davon konnte sie nicht recht verstehen, aber das lag doch wahrscheinlich an der offensichtlichen Entfernung. Etwas mühsam drehte sie den unverletzen Arm nach hinten und hielt, durch den Eingriff, ihr eines Tanto am Griff. Sie lauschte und entschied sich dann doch ihre genauere Position Preis zugeben. "Wer ist da?" kam es auf englisch zurück, was auch sonst immerhin glaubte sie ja in England zu sein.
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Jakob von Nagall
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"Ja, klang so. Ein Reihenvierzylinder.", war die knappe Antwort auf die Frage des Ritters gewesen. Klar, was sonst?
Dann hatte sie die Nacht geschluckt, die ohne Lichtverschmutzung doch durchaus dunkel war hierzulande.
Zu Jarels Warnung hatte er genickt. Richtig, das Portal könnte immerhin noch offen sein, aber wenn man bedachte, wo das Motorrad hing und wo der Boden begann... Gut, es könnte größer sein als er es sich vorstellte. Jakob blieb stehen und blinzelte in die schwach erhellte Dunkelheit - trog ihn seine Wahrnehmung oder konnte er zum Teil in die Schatten hinein oder durch sie hindurch sehen? Das würde er mit Jarel besprechen müssen... Später. Nicht jetzt.
Die Gestalt am Baum regte sich und er bekam eine Antwort, gedämpft vom Helm. Klar, durch das getönte Visier sah sie wohl noch weniger als er im Dunkeln, doch was ihn überraschte, war das klare Englisch. Nein, eigentlich überraschte es ihn nicht. Doch um ihre Herkunft zuzuordnen, dazu war er nicht native Speaker genug.
"Mein Name ist Jakob. Mein Mentor und ich waren in der Nähe. Sind Sie verletzt?" Er wagte noch einen Schritt weiter auf sie zu, aber die Haltung - wenn auch von den Schatten verzerrt - ließ ihn vorsichtig bleiben. Er wusste Jarel in der Nähe, verriet diesen aber vorerst nicht weiter, denn sie hatte was von einem verletzten Tier in der Enge. Kaum zu glauben, dass sie nach dem Abflug dort stand und fast sofort antwortete.
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Jarel Moore
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Instinktiv bewegte Jarel sich in einem übersichtlichen Halbkreis so, dass er nicht zu nah an Jakob stand. Das Wesen in der seltsamen Kleidung – vermutlich ein Weibchen höchstwahrscheinlich ein Mensch – hatte etwas an sich, dass die Instinkte des Schattenläufers auf den Plan rief. Und sollte sie angreifen, konnten sie das Wesen so in die Zange nehmen. Den Geruch konnte er nicht werten, der war vollkommen Fremd. Sie bewegte sich angeschlagen, eine Schulter zu tief, der Atem gepresst. Verletzt. Was aber nicht bedeutete, dass sie harmlos war.
„Ist das Änglisch, Jakob?“, brummte der angeschlagene Ritter in der hier hiesigen Gemeinsprache.
„Ist das eine Kriegerin aus deiner Welt? Sie scheint verletzt…“
Kriegerin. Oder - wenn das alles Leder war an ihrem Körper - Assasine? Oder etwas ganz anderes?
Bevor allein sein Auftreten dazu führte, dass die Situation eskalierte, breitete er ganz langsam die Arme aus und präsentierte seine leeren Handflächen:
Das internationale Zeichen für ‚ich bin harmlos‘, dass im krassen Gegensatz zu seinen breiten Schultern, seiner angespannten Körperhaltung und vor allem seinem zerschlagenen Gesicht stand.
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Melanie Johnston
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Im Moment kniete sie ja etwas vor dem Baum hinter bzw. über ihr quälte ihre Maschine in der Baumkronen. Das sie verletzt war konnte man sicher sehen, auch wenn es sehr dunkel war waren die Augen der unbekannten sicher schon an diese Lichtverhältnisse angepasst. Das ihr linker Arm offensichtlich, mit minimalen anatomischen Kenntnissen, sichtbar verletzt und nicht einsatzfähig war beunruhigt sie. Ebenso war sie durch die an und gebrochenen Rippen gezwungen eher flach zu atmen. Je nach Witterung sah man eventuell ihre Atemwölkchen. Sie schien zu zögern das Visir hoch zuschieben und die Hand von der Waffe zu nehmen. Aber das Risiko war es wert besser sehen zu können. Also schob sie das Visir langsam und möglichst leise nach oben. Ebenso langsam schob sie die Hand wieder durch den Eingriff ihres Mantels um den Griff des Tanto wieder zu fassen zu bekommen.
Durch den Halbkreis in dem sich der zweite näherte bemerkte sie ihn nicht wirklich, vielleicht hätte sie das wenn sie nicht verletzt, verwirrt und sauer gewesen wäre. Vielleicht wäre sie dann auch auf die Idee gekommen die Thermalsicht ihrer Brille zu nutzen. Aber an all das dachte sie im Moment nicht. "Natürlich bin ich verletzt, was für ne doofe Frage." Kam es nun etwas deutlicher durch das geöffnete Visir, hörbar war es eine eher jüngere Stimme. Auch konnte man vielleicht das weiß ihrer kurzen Haare sehen das minimal im Wind wehte.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Sie bewegte sich und er hörte das leise Rattern der Visiermechanik, als sie dieses nun nach oben schob. Im Dunkel konnte er nicht viel erkennen, außer dem etwas helleren, querliegenden Oval ihrer Augenpartie. Er war immer noch etwas sprachlos darüber, dass jemand ähnlich hier ankam wie er und die Maschine dabei genauso nachhaltig zerstört wurde. Als hätte das Universum etwas gegen moderne Technik in dieser Welt.
Jarels dunkler Bass drang durch die nächtliche Stille und Jakob nickte unsinniger Weise. "Ja, genau. Englisch, aber ich glaube nicht genau aus dem Land, aus dem ich kam. Zeit kann ich noch nicht einschätzen. Meine, Slavas... oder ganz andere.", erwiderte er in Gemein, während die Frau vor ihm verbal schnappte.
"Verletzt und zickig.", vervollständigte Jakob weiter in der Gemeinsprache, bevor er auf Englisch sagte: "Nur die Ruhe Ma'am, wir wollen Ihnen nichts tun. Wir wollen nur helfen. Ich komme jetzt zu Ihnen." Sein Englisch war dabei deutlich US amerikanisch gefärbt. Letztlich überbrückte er mit bedachten Schritten die letzten Meter und hoffte einfach, sie würde ihn nicht abknallen. Auch er hielt die Hände so, dass sie sie sehen konnte und versuchte ein harmloses Bild abzugeben, was dem schmaleren Knappen wohl besser gelang als dem massiv gebauten Ritter mit der Schlägervisage.
Im Zwielicht konnte er nun erkennen, dass sie sehr helle Augen hatte und auch, dass weißblonde Haare unter dem Futteral heraus schauten. Sie hielt sich nicht besonders gerade und das nicht nur, weil sie auf Abwehr aus war. Ihr linker Arm wirkte... schief, zu tief. Auch das eine Verletzung, die Jakob am eigenen Leib kannte. Nur hatte ihm sein früherer Rittervater den Arm ausgerenkt, um ihn gleich darauf wieder einzuhebeln. Schmerzhafte erzieherische Maßnahme und mit der Orthese war er hier angekommen. Leider war die in Nowigrad geblieben, aber man würde sich behelfen können, wenn...
"Jarel? Hast du schon mal eine Schulter eingerenkt?", fragte er diesen in Gemein. Dann wieder Englisch für die junge Frau. "Wir sollten uns um die. Schulter kümmern. Wenn das Gelenk erst anschwillt, wird es schwierig." Die medizinische Versorgung hier war eben bei weitem nicht so weit wie jene in der Welt, aus der sie offensichtlich kam.
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