Eine abgelegene kleine Bucht an der Mündung des Pontar

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Sarray Cestay
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Das war doch anstrengender gewesen als gedacht. Zitternd blieb sie auf allen vieren hocken und sah zu der Stimme auf, die sie in diesem unangenehmen Ton angesprochen hatte.
Oh Scheiße. Die Schwarzen. Wo war ihr Glück?
Das war doch zum Kotzen.
Bei dem Thema… Obwohl die Pieken auf sie gerichtet waren, krabbelte die Zwergin ein Stück zur Seite und übergab sich lautstark.
Nach Luft schnappend versuche sie auf die Beine zu kommen.
„Hinter….“ Sie atmete immer noch schwer. „Hinter uns sind Modderviecher. Wir sind …“
Pause, Luft holen. „…vor ihnen geflohen.“
Endlich stand sie, schwankend, aber sie stand. Die Zwergin strich kurz mit den Fingern über ihre Nadel und die Anzeichen auf der Weste, um den Blick der Wachen darauf zu lenken, hob dann die Hände und schielte zur Steinkante, hinter der Lysira gleich auftauchen musste.
Sie würden sie sicher gleich gehen lassen. Es würde sich sicher gleich alles aufklären…
…ganz bestimmt.
Lysira
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Als Lysira die Stimmen der Männer hörte, hielt sie kurz inne. Sie musste sich tarnen. Ganz langsam verlagerte sie das Gewicht, löste eine krallenbewährte Hand und wartete, bis die Krallen sich zurückgezogen hatten, ehe sie mit den nun zart wirkenden Fingern nach dem festen Boden über ihr tastete. Sie fand Halt, hielt aber wieder einen Moment inne, bis auch die andere Hand wieder normal aussah. Dann zog sie sich hoch, optisch nun nur noch eine hübsche junge Frau, splitternackt unter dem offenen Mantel. Sie hätte ihn schneller zuziehen können um ihre Blöße zu bedecken, aber sie ließ sich bewusst die paar Sekunden Zeit, die nach menschlichen Maßstäben durch Erschöpfung und Überraschung plausibel wären, denn auf diese Weise sprachen die großflächigen offenen Wunden für sich.
Dann zog Lysira den Mantel zu und schaute beschämt drein, imitierte ein Keuchen und tat so, als bereitete ihr das Aufstehen Probleme.
„Bitte verzeiht uns… unser unbefugtes… Eindringen. Wir wurden… angegriffen. Wir wollen… keinen Ärger…“, brachte sie unter gespielt heftigen Atemzügen hervor und schwankte ein wenig.
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Vielleicht hatten die Wachen einen guten Tag, vielleicht waren sie auch - immerhin handverlesen - ehrenwerte Männer. Der Hauptmann machte zwar keine Anstalten den Frauen aufzuhelfen, aber auf einen Wink wurden die Piken angehoben.
Einen Moment noch lag der Blick des eher blassen dunkelhaarigen Mannes auf der jungen Frau. Zwar fehlte jede Lüsternheit in dem Blick, dennoch hatte er sich sehr genau angesehen was unter dem Mantel offenbar wurde.
Es vergingen noch einige endlose Sekunden in denen er wohl nachdachte, dann nickte er.
"Gut, wir eskortieren euch hinaus, seht zu, dass ihr zu einem Heiler kommt."
Ein Wink und die Männer nahmen sie in ihre Mitte.
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Sarray Cestay
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Glück gehabt. Ha! Sie hatte es gewusst!
Sarray rang sich ein Lächeln ab. Nur ihr Puls wollte sich einfach nicht mehr beruhigen.
„Vielen Dank. Meliteles Güte mit euch.“, schnaufte sie und taperte hinter der Wache her, sah sich dabei immer wieder nach Lysira um.
„Solltet ihr mal selber einen Heiler brauchen, findet ihr uns in Ferneck.“
Nochmal sah Sarray sich um und wand sich der Wache zu, die anscheinend das Sagen hatte. „Die Viecher scheinen uns nicht gefolgt zu sein, aber vielleicht solltet ihr eine Wache hier lassen. Man weiß ja nie!“
Lysira
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„Habt Dank“, keuchte Lysira und lächelte, während sie sich mit Sarray hinaus eskortieren ließ. Sie zeigte sich deutlich weniger gesprächig als ihre kleinere Gefährtin. Es hatte funktioniert und nun wollte sie ihrer beider Glück nicht noch unnötig herausfordern. Noch immer spielte sie ihre Rolle, tat stärker verletzt als sie war, humpelte sogar ein wenig, hielt aber trotzdem mit den Wachen, die die hinausgeleiteten Schritt. Im Geiste war sie schon viel weiter, ging im Kopf durch, wo ungefähr sie jetzt sein mussten und welches von hier aus der kürzeste ihr bekannte Weg nach Ferneck war. Sie machte sich Sorgen, weil Sarray sich übergeben hatte. War das nur die Folge der Überanstrengung gewesen oder machten sich jetzt schon die ersten Symptome bemerkbar? Ihr mangelte es an medizinischem Wissen um das einschätzen zu können und das verstärkte ihre Sorge und auch innere Unruhe. Sie. hatten. keine. Zeit…
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Der Hauptmann entließ sie vor dem Tor und sah ihnen noch ein Stück nach. Was auch der Wächter registrierte war, dass auch der Blick eines Bettler dem ungewöhnlichen Paar folgte. Der zerlumpte junge Mann saß natürlich rein zufällig vor der Tür des Anwesens und er scheuchte ihn weg, Gesindel wie den wollte man hier und vor allem in dieser Gegend nicht sehen.
Der Bettler ließ sich geradezu bereitwillig vertrieben und schlurfte weiter durch die Straßen. Er folgte den beiden aber nicht, bog in eine ganze andere Straße ab um dort weiter sein Glück zu versuchen.
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Sarray Cestay
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Dem Bettler schenkte die Zwergin kaum Aufmerksamkeit, auch die Wachen waren ihr in dem Moment egal, in dem sie sie laufen ließen. Sie hatte gerade anderes zu tun.
Nämlich nach Hause zu kommen. Sie war müde. Ihr war kalt. Sie hatte brennenden Durst. Sie schwitzte.
„Scheiße.“, erklärte die Mini-Blondine und sah zu ihrer neuen Freundin hoch. Sogar für einen ordentlichen Fluch fehlte es ihr an Energie.
„Erste Anzeichen einer Sepsis. Und wie geht es dir? Schaffst du es, wenn ich etwas Gas gebe?“
Und das tat Sarray. Sie gab Gas. Für Lysira kein Problem, ein normaler Mensch hätte seine Mühe gehabt. Je näher sie dem Ziel kamen, desto langsamer wurde die Zwergin jedoch.
„Da vorne…“ Die Zwergin deutete von der Brücke aus in Richtung einer kleinen Hütte, vor der ein selbstgemaltes Schild hing, das Heilung und Alchemie anpries.

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