Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Heilerin - neben dem der Alchemistin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Er sah noch wie alles gereinigt wurde. So viel Weisheit besaß er dann doch, um zu schätzen zu wissen, dass ein Arzt, Heiler, Feldscher oder wie man ihn oder sie auch immer nennen mochte, sorgfältig arbeitete.
Sie hatte ihn gefesselt, und auch wenn er sich unwohl fühlte, so ausgeliefert - und wenn er so so festgebunden war, dann hätte er sich wenigstens gewünscht, dass ihm eine der beiden Frauen die Hose... - nein, er musste sich konzentrieren und zwar nciht darauf. Es erforderte etwas Übung, auch mit offenen Augen zu meditieren, allerdings half das seltsame Gerät, dass sein trübes Auge offen hielt und Übung hatte er. Und ob es die Augentropfen der Alchemistin waren oder ob er einfach keinen Schmerz fühlte, es war auszuhalten. Er blieb ruhig und ließ die Prozedur über sich ergehen. Wie er vermutet hatte war das mit dem glühenden Nagel heillos übertrieben (3/10) und dann war es auch schon vorbei.
Wie groß der Erfolg war würde sich erst später zeigen, doch schien es fast so, als würde sich das Blatt für ihn wenden.
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Sarray Cestay
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Lebenslauf:

Mit dem letzten Korn der Sanduhr nahm Sarray ein Tuch und eine Flasche zur Hand.
„Gleich geschafft.“, sagte sie und drehte Reuvens Kopf so, dass sich das verletze Auge oben befand.
Mit Hilfe der Flüssigkeit in der Flasche spülte sie die Erste Tinktur in Richtung der Nase mit einem präzise dosiertem kleinen Rinnsal aus, dass die mit dem Tuch an der Nase auffing. Sie tupfte alles trocken, drehte seinen Kopf zurück und tropfte – wieder drei Tropfen – einer weiteren Flüssigkeit in das Auge, bevor sie sehr vorsichtig das kleine Gestell entfernte.
Ein weiteres Abtupfen, dann ließ sie sich Verbandsmaterial von Ljerka geben und legte ein Paket schneeweißen Stoffes auf das behandelte Auge.
„Bist du so gut und machst ihn los?“, bat die Zwergin die Menschenfrau.
„Wir helfen euch gleich, euch aufzurichten, Hexer. Keine plötzlichen Bewegungen, euch wird schwindelig werden.“, prophezeite sie nüchtern.
Gemeinsam richteten sie den Menschenmann auf und Sarray begann, das Paket mit einem großzügigen Verband zu fixieren.
„Ihr wart verdammt tapfer, Reuven.“ In Sarrays ruhiger Stimme lag tatsächlich Anerkennung.
Sie betrachtete ihr Werk und lächelte.
„Bleibt bitte so lange sitzen, bis der Schwindel verschwunden ist. Am besten trinken wir noch einen Tee zusammen. Sonst fallt ihr noch von eurem Pferd.“
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Vor allem war Reuven froh, als er wieder losgebunden war. Er setzte sich auf und die Grauhaarige hielt ihn mit erstaunlich hartem Griff fest. Etwas, dass ihm durchaus gefiel und erneut seine Durchblutung umzuverteilen drohte. Ihn wurde nicht schwindelig, zumindest nicht so lange er saß, aber er wollte jetzt auch nciht den Helden spielen, wozu auch. Dazu war auch der Griff der Frau fest genug, dass er es nicht versuchen wollte. Statt dessen griff er nach der Phiole mit der Schwalbe und leerte sie zur Hälfte, nur zur Sicherheit.
Und dann nannte ihn die Zwergin tapfer und Ljerka war nciht schnell genug.
"Ich kann euch gerne zeigen wie tapfer..."
"Nichts was den Blutdruck zu stark hebt und senkt. Heute keine Kämpfe mehr und auch kein Bettsport."
"Auch kein Sex? Verdammt, bis wann genau?"
Ljerka rollte erst nur mit den Augen.
"Zumindest das Gerücht über euch Hexer stimmt dann wohl, oder?"
Die Antwort war nur ein Blick des nur scheinbar jüngeren Mannes. Aber der war ausdrucksstark genug.
Sie wandte sich um und begann Tee zuzubereiten, mehr wollte sie gar nciht wissen.
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Sarray Cestay
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Sarray schüttelte grinsend den Kopf. „Keine ruckartigen Bewegungen. Nichts was den Blutdruck hoch treibt. Keine Erschütterungen. Prügeln fällt also genauso aus wie Sex. Bis morgen früh. Und dann kommt die zweite Behandlung.“, erklärte Sarray, kletterte vom Tritt und schob Stühle an den Tisch, auf dem Reuven gerade noch gelegen hatte. Die Zwergin half – nunja, im Rahmen ihrer Möglichkeiten – dem Hexer auf dem Stuhl Platz zu nehmen, bevor sie ein Fenster öffnete um den Alkoholgestank aus dem Raum zu treiben,
„Habt ihr schon gegessen heute? Euer Körper braucht die Energie.“
Noch immer war sie die ruhige, konzentrierte Version ihrer selbst. Erstaunlich. Und unheimlich.
"Sollen wir auch nach eurem Geruchssinn sehen wenn alles durchgestanden ist?"
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

"Ich habe gut gefrühstückt." erklärte der Hexer. Immerhin war er ja Koch.
Die nächsten Witze verkniff er sich dann doch und hoffte inständig, dass ihm der Wolf am Abend keine Probleme machen würde.
"In dem fall bleibe ich einfach noch eine Weile hier sitzen und genieße die Aussicht."
Das Teewasser begann auf dem Herd zu kochen.
"Woher stammt das Schwert? Und die Stiefel, die ihr gestern getragen habt?" Wollt Ljerka dann doch wissen, sie hatte es nicht vergessen. "Die haben einem Offizier der Temerischen Armee gehört, richtig?"
"Ja, haben. Desserteure. Haben mich gestern angegriffen. ist ihnen nicht bekommen. Da war es das minderste, dass ich mir das Schwert leihen durfte."
Das stellte Ljerka zufrieden, halb. Zu gerne hätte sie geglaubt, dass der Hexer sie provoziert haben musste, aber sie wusste genauso gut, dass in der letzten Zeit Soldaten orientierungs- und Führerlos ihr Unwesen trieben.
Und dann kam noch ein zusätzliches Angebot.
Reuven hätte nun wirklich gerne die Augenbrauen hochgezogen, das ließ er besser.
"Das könnt ihr auch? Aber davor muss ich erst noch Geld verdienen. Vorerst bin ich pleite."
Er zuckte mit den Schultern, legte die restliche Summe in Münzen noch auf den Tisch.
Zuletzt geändert von Reuven von Sorokin am Freitag 13. Mai 2022, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Sarray Cestay
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Sarray stand auf und holte Tassen, Teller und Messer, während Ljerka den Tee zubereitete.
Aus dem Vorrat stellte sie alles auf den Tisch, was sie an Brot, Aufschnitt und Aufstrichen zur Verfügung hatten, wie es das Gesetz der Gastfreundschaft gebot.
Zur Krönung landete noch eine Schale mit gerösteten Nüssen auf dem Tisch.
„Haben Hexer nicht eigentlich Silberschwerter?“, fragte sie nun doch neugierig und bestrich sich ein erstes Brot mit Butter.
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Reuven von Sorokin
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Er nahm dann doch etwas von dem angebotenen.
"Eigentlich schon. eines aus Silber, eines aus Stahl..." er griff auch nach den gerösteten Nüssen. Auch Hexer schienen eine Vorliebe für süßes zu haben.
"...aber mir wurde zu allem Überfluss auch meine Tasche gestohlen. Meine Schwerter, alle Tränke und meine Rezepte." Er atmete tief durch. Den beiden Damen gegenüber konnte er es sagen. "Und wenn ich den Wolfsfluch nicht brechen kann muss ich versuchen ihn mit diesem schweren Ding zu erledigen."
Er wog das Schwert in der Hand und seine Geste machte klar, dass es nicht das Mittel seiner Wahl war. "Ich geb euch das Schwert als Bezahlung, wenn ihr es wollt..."

Ljerka griff danach, der Hexer gab es ihr ohne Widerspruch. mit seinen Schwertern hätte er das wohl nicht getan.
"Schlecht ist es nicht. Ich denke drüber nach." Reuven nickte nur und nahm es wieder an sich.
"Ich brauche meine Schwerter wieder... Aber dass meine Sinne wieder intakt sind ist mehr wert." Und er schenkte der Zwergin ein Lächeln, so gut er eben konnte. Allerdings geriet es, vor allem auch dank der frischen Narben im Gesicht etwas schief.
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Sarray Cestay
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„Hm….“, machte Sarray.
Irgendwie war es eine Mischung aus einer aufkeimenden Zuneigung für den Hexer und den Stolz auf ihre Arbeit, die nicht verdorben werden sollte, das sie das folgende tun ließ:
Sie verschwand im Nebenzimmer. Sie kam zurück und legte vor dem Hexer etwas auf den Tisch.
Einen Dolch in einer Schiede. „Gut drauf aufpassen. Der bedeutet mir etwas. Ist nur geliehen.“
Es war die Waffe, die sie nach dem Tod ihres Bruders von ihm geerbt hatte. Nichts Überragendes. Aber aus Silber.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Der Hexer starrte auf den Dolch. Eine hervorragende Mahakamer Arbeit, das konnte er sofort beurteilen. Dann blickte er zu Sarray.
Wenn man selten einen verwirren Hexer sah, dann war das so eine Ausnahme. Er wog den Dolch in der Hand, nützlich wäre er auf jeden Fall, aber er bedeutete ihr etwas. konnte er das annehmen? Eine Leihgabe nur, aber auch das war nicht selbstverständlich.
Er war nun plötzlich ganz ernsthaft, auch er konnte umschalten und war dann ganz der Profi, der ein Hexer sein sollte, wenn auch ein manchmal etwas etwas hektischer.
"Danke..."
Aber etwas andres stand in seinem gesunden Auge, er hatte niemanden, der einem Freund derzeit nahe kam. Gaetan war wie sein Bruder, sie waren fast gleich alt, waren zusammen eingesammelt wurden und hatten zusammen die Kräuterprobe überlebt. Das verband. Aber der war untergetaucht nach dem Massaker in Ehrendorf. Dann war da noch Dahlia, seine derzeitige Arbeitgeberin, aber ob er sie einen Freund nennen konnte? sie bezahlte ihn gut und gab ihm eine gute Unterkunft, er würde auch jederzeit mit ihr schlafen, aber das machte sie noch nicht zu Freunden. Die Zwergin lieh ihm ihren Dolch, eine weitaus intimere Geste in seiner Welt.
"Ich kann euch nicht gleichwertiges bieten, aber ihr habt einen Gefallen bei mir gut. Wenn ihr jemals meine Hilfe braucht bin ich da."
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Sarray Cestay
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Sarray lächelte einen Moment, dann geriet das gerade noch deine Lächeln zu ihrem sonst üblichen frechen Grinsen.
Sie sah zu Ljerka. "Da fällt uns bestimmt was ein."
Und da war sie wieder, die immer aufgedrehte Zwergin
"Du erlebst bestimmt viel Aufregendes. Erzähl doch mal eine Geschichte.", sprach es und schenkte ihn einen weiteren Tee ein.
"Oder warte... kennst du Wesen, die ihre Gedanken teilen können? Ich war letztens an einem Ort, egal wo ich jemanden etwas erzählt - oder es auch nur gedacht hatte - im nächsten Moment wussten es alle dort. Wie ein einziger, Gedanken lesender, Organismus. Man... DAS war vielleicht gruselig.... "
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Die Zwergin entschärfte die ernsthafte Situation sofort wieder, aber Reuven meinte es absolut ernst. Der Dolch konnte am Abend für ihn über Leben und Tod entscheiden und zu seinem Wort würde er stehen.
Erlebte er aufregendes? Er wollte nicht behaupten, dass jedes Monster für ihn Alltag war, auch wenn es seine Arbeit war, so wie andere die Felder bestellten oder schiemdeten oder eben heilten. Monster zu bekämpfen war etwas anderes, es war ungleich gefährlicher und es konnte wirklich jeder Tag der letzte sein. Beim Felder bestellen war das nicht so... wobei... wie oft hatte er schon gehört und gesehen dass plötzlich statt der angebauten Gerste plötzlich Archesporen aus dem Boden geschossen waren und den Knecht bei lebendigem Leib fraßen? Auch wenn es nicht der Alltag war, so bestand durchaus das Risiko und die Menschen hatten dem wenig entgegen zu setzen. Oder wenn der Dorfbrunnen plötzlich von einer Mittagserscheinung okkupiert war und das Dorf zu verdursten drohte. Aber aufregend war viel mehr der Spießrutenlauf ins Dorf und wieder hinaus.
Monster waren mehr oder weniger berechenbar, das richtige Öl, der richtige Trank, wenn man sich nicht vertat war das nicht sehr überraschend.
Aber es war jedes Mal spannend ob die im Dorf bezahlten. Oder ob sie ihn mit Heugabeln verjagten, weil sie der Ansicht waren, einen Kater müsse man gar nciht bezahlen, die wären ohnehin nur Halunken. Und dann nicht auszurasten, weil man genau wußte, am nächsten Tag würde man das Pferd versetzen müssen wenn man leben wollte, wenn man Tränke brauchte und ein neues Wams.
Wenn man hörte - und er hörte gut - wie hinter seinem Rücken getuschelt wurde. Wie sie Witze machten, weil sie ihn in Wahrheit fürchteten. Das schmerzte. Hexer waren nicht gefühllos, obwohl das Gerücht immer noch verbreitet wurde, sie waren auch keine kaltblütigen Schlächter, wie man gerne erzählte. Zumindest nicht alle. Sie gehörten sicher nciht zu den sensibelsten Vertretern der menschlichen Art, aber im Grunde waren sie einfache Menschen. Nur nicht dazu in der Lage, die eigenen Bedürfnisse richtig zu artikulieren, wie es schien.
Deshalb erzählte er was ihm einfiel.
"Vorgestern habe ich einen Hym erledigt... Erscheinungen oder Geister, die von Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen leben. Sie nisten sich in einem Menschen oder auch Zwerg oder Elf ein, manipulieren dessen Gedanken und Gefühle... Lassen ihn vielleicht sogar töten um die Schuldgefühle noch zu vermehren..." Er wollte nichts von dem jungen Menschen erzählen der diese seltsamen Gegenstände bei sich hatte und ein Silberschwert. Das ging keinen etwas an.
"Er muss schon relativ alt und satt gewesen sein, wir haben viele Leichen gefunden, aber er ließ sich verhältnismäßig leicht bekämpfen, ich habe aber auch schon von anderen gehört. Aber das was ihr erzählt... vielleicht liegt ein Fluch auf dem Ort? Wo immer sich unkontrolliert Magie sammelt kann im Grunde alles passieren. Ich kann es mir gerne ansehen."
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