Stadtteil | in den Scherben

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

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von/nach: Taverne "The black Horseman" -> Viertel 'die Scherben'
Datum: 15. September später Vormittag
betrifft: niemanden sonst
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Er verließ das Gasthaus nur kurze Zeit später.
Hexer neigten eigentlich nicht, Gedanken nachzuhängen. Ebensowenig er.
Trotzdem brachte die Stadt immer wieder Erinnerungen mit sich.
Er wusste, dass ihn die Hexer hier vor vielen Jahrzehnte eingesammelt hatten, er war demnach ein gebürtiger Nowigrader, aber Familie hatte er wohl keine mehr. Die Hexer sammelten bevorzugt Waisen ein, es gab genug und das gab keinen Ärger - im Gegenteil, sie taten der Stadt damit wohl einen Gefallen. Er war damit so ein Gefallen.
Manchmal erinnerte er sich daran, wenn er überlegte, ob ein Händler, ein Handwerker noch dort war wo er sie in Erinnerung hatte. Und manchmal blitzen dazwischen andere Erinnerungen auf, die er nicht recht einsortieren konnte, Erinnerungen die wohl aus seiner Kindheit stammen mussten und die weder die Zeit noch die Kräuterprobe hatten auslöschen können. Aber sie waren nicht besonders erfreulich, deswegen vergaß er sie auch gerne wieder.
Und die Stadt veränderte sich.
Alte Häuser, die er immer schon da wußte, waren nun abgerissen worden und statt dessen gruben neue Baugerüste wie Spinnen ihre Beine in den Boden, dann erinnerte er sich daran, dass die Stadt eigentlich seine Heimat sein sollte. Aber zuletzt war er vor so vielen Jahren hier gewesen...

Aber auch wenn sich vieles veränderte, eines blieb doch genug gleich, die Aufteilung nämlich. Die Handwerker, die etwas taugten, die Anderlinge, die Fachleute und jene, die man auch bezahlen konnte fand man in den Scherben.
Die Werkstätten der Menschen in den besseren Vierteln waren schön, geräumig, wunderbar dekoriert mit bunten Glasfenstern, aber die Waren bezogen sie oft direkt von den Anderlingen aus den Scherben, zumindest wenn es etwas tauen sollte, nur verkauften sie es dort dann mit einem gehörigen Aufschlag.

Seine Füße fanden den Weg durch die Stadt wie von selbst.
Ein Kürschner war schnell gefunden, er glaubte auch früher schon Rüstungen bei ihm gekauft zu haben, aber er wusste nicht mehr ganz genau wann und wie lange das her war, und vermutlich war es auch schon sein Nachfolger. Zumindest kannte ihn der schwer einschätzbare Typ, der durchaus Gnomische Vorfahren gehabt haben konnte, nicht. Und einen Hexer merkte man sich in der Regel.
Er erstand eine gebrauchte aber sehr gut erhaltene Lederhose mit einem weicheren Einsatz innen, geeignet zum Reiten und gehärtetem Leder außen, was etwas Schutz bot sowie gepanzerte Stiefel. Die Offiziers Stiefel gab er in Zahlung. Der Gnom stellte auch keine Fragen, besser so. Dazu dann noch einen breiten Waffengurt, den er über der Schulter tragen konnte und der damit auch etwas Schutz bot. So konnte er zumindest das Offiziersschwert wie gewohnt tragen, auch wenn es sich schwerer ziehen ließ. Mehr war nicht drin, das Hemd musste reichen.
Und der Gnom... er hatte auch einen Namen, aber den hatte sich Reuven nicht gemerkt. Gramen... Gramen... Gra... irgendetwas mit Gra.
Auf jedenfall konnte ihm der Gnom einen Schmied empfehlen, einen echten Geheimtipp, Hatori, ein Elf, der erst seit wenigen Jahren wieder im Geschäft war, und bei dem erkundigte er sich nach Schwertern.
Allerdings war, was der im Angebot hatte teuer und nicht was er suchte. Ein Hexerschwert aus Meteoritenstahl und eines aus einer entsprechenden Silberlegierung konnte er vielleicht anfertigen, wenn der an das Material kam die anderen Aufträge zurückstellte und wenn dann... aber da hatte Reuven schon aufgehört zuzuhören, denn was er hinter den Worte vernahm: Es wird teuer und lange dauern. Da hatte der Hexer das Interesse verloren. Und leider wirkte Axii bei Elfen nicht besonders gut.
Aber er hatte noch einen Tipp für ihn, in Oxenfurt, so hieß es kämen in wenigen Tagen Hexerschwerter bei Borsodys unter den Hammer... allerdings Wolfsschule, so hieß es, vom berühmten Hexer Geralt von Riva.
Hier schnaubte Reuven wieder.
Diesem lackierten Affe und Pomadenhengst wollte er die Schwerter nicht einmal stehlen. Er wußte zwar, dass er Gaetan damals auch hätte umlegen können, aber diese herablassend edle Art die der verfickte weiße Wolf immer an den Tag legte war ihm derart zuwider.
Trotzdem dankte er für den Tipp, der Elf konnte ja nichts dafür.
Das Offiziersschwert hätte er immerhin in Zahlung genommen, er hatte bereits einen Abnehmer dafür, doch Reuven brauchte es noch, besser als gar keines. Er versprach aber, wiederzukommen.
Außerdem ließ er sich noch einen Rüstungsmacher empfehlen, bei dem er dann noch Armschienen erwarb, für mehr reichte das Geld nicht, etwas musste er noch zurückbehalten. Es war auch so mit der Ausbeute ganz zufrieden, und das ganz ohne Axii einzusetzen. So sah er wenigstens wieder wie ein Hexer aus.

Schließlich zog er weiter zu dem Alchemisten, den er kannte. Goldstein, oder so war sein Name gewesen. Wo dieser allerdings früher gewirkt hatte war nun ein Barbier. Es heiß, der Vorbesitzer der Räumlichkeiten wäre überraschend verstorben, und er habe 'Holzbein' geheißen. So konnte man sich eben irren. Er bot ihm noch höflich einen Haarschnitt an... Reuvern hörte ganz deutlich dass er nicht von einem 'neuen' Schnitt sprach, sondern überhaupt einem. Außerdem riet er ihm dazu, sich rasieren zu lassen, aber der Hexer war mit seinen etliche-Tage-Stoppel ganz glücklich, sie störten ihn nicht. Und wozu brauchte man einen Haarschnitt, wenn man ein Messer hatte?
Der Barbier hatte wenig Verständnis für diese Ansichten, aber das war auch zu erwarten gewesen. allerdings konnte auch der ihm wieder weiterhelfen, denn der hatte wiederum von einem neuen Alchemisten in Ferneck gehört.
Der Hexer dankte für den Tipp und machte sich auf den Weg.

geht hier weiter.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

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von: Heilerinnenhaus
Datum: Nachmittag, 6. August 1278
betrifft: Sarray
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Crehwill ließ sich von der Zwergin die Stadt zeigen, schön mal mehr als nur den Kerker kennenzulernen. Am Platz des Hierarchen war zu sehen gewesen wie man fleißig Galgen errichtete. Das Getuschel der Menge verriet, dass heute Abend hier noch drei Verräter gerichtet werden würden, die man wohl heute Morgen gefasst hatte. Aber die beiden waren gerade nicht in der Stimmung solch unschöne Themen weiter zu vertiefen. Zumal das Auftauchen des Hexers, die Gerüchteküche weiter anfachte. Hatte man heute morgen nicht gesehen, dass man den auch verhaftet hatte? Warum ist der jetzt hier? Und hat ein Kind als Geisel? Oder wie? Man verschwand lieber früher als später im Buchladen.

Dort hatte sich leider wenig ergeben: Zumindest fiel dem Hexer wieder ein, dass das Buch, das er gelesen hatte ‚Liber Melandryum‘ oder so ähnlich hieß. Jamal der Buchhändler bedauerte sehr, dass er so alte Sachen nicht da hat, auch wenn ihm das Buch etwas sagte und er beteuern konnte, dass man es hier in Nowigrad nicht finden würde. Aber er zeigte Crehwill den ein oder anderen Schatz, nachdem er gemerkt hatte, dass sein Kunde ein grundsätzliche Ahnung von Büchern hatte und sogar einige davon gelesen. Die beiden verschwanden plaudernd in einem der Gänge und Sarray wurde das Gefühl nicht los, dass das Kundengespräch leicht in nette Schäkerei umschlug.

Vielleicht ein Grund mehr ihn am Ärmel zu packen, um endlich Nüsse kaufen zu gehen. Eigentlich wollte Crehwill sie ein paar Sachen fragen, über die Hexe über Reuven über Sokolov. Aber sie redete viel über anderes, besonders über all die Möglichkeiten wie man Dinge kandieren konnte und welche Dinge man kandierte oder wie man Marmelade aufkochte. Irgendwie war es auch schön einfach nur einer Stimme zu lauschen, die wie ein Bach dahin plätscherte. Der Junge mit den süßen Nüssen war auch bald gefunden und diesmal hatte Sarray einen Packesel dabei, zumindest ließ sich der Hexer gut mit Einkäufen beladen. Sie konnte zufrieden den Haufen Süßes vor sich betrachten und wieder mit nach Hause nehmen.

„Ich möchte vorher noch zum Mietstall, nach Rekin sehen und ein paar Münzen – einheimische – da lassen“, warf die größte Nuss ein: „Morgen sollte ich sie wieder bewegen, aber wir könnten zum Sumpf reiten, denke ich?“
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Sarray Cestay
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Der Ausflug in die Scherben war für Crehwill eine völlig neue Erfahrung, die andere Seite der Medaille.
Als Hexer brachte man ihm – selbst bei dem umwerfenden Aussehen – nicht immer Sympathien entgegen. Ganz im Gegensatz zu Sarray, die besonders in den Scherben bekannt war wie ein bunter Hund. Sie wurde begrüßt, manchmal um Ratschlag gebeten oder um einen Hausbesuch.
Und die Zwergin badete darin, schwatze unentwegt und hielt sich dabei immer in Crehwills Nähe, als wolle sie sich mit dem Hexer schmücken, ob das nun ihrem Ruf zuträglich war oder nicht.
Im Buchladen ließ sie die beiden Reden und - später dann – auch flirten.
Als aber ein Buch, auf das sie ein Auge geworfen hatte vollkommen außerhalb ihres Budgets lag und der Buchhändler auch noch auf den Flirt einging wurde es ihr zu viel. Sie drängte sich mit breiter Brust – was an und für sich eher lustig aussah – zwischen die beiden und zerrte Crehwill unter einem fadenscheinigen Vorwand aus dem Laden.
Ihr Baum! Daran durfte nur sie allein pinkeln!
„Hast du das Pferd schon lange?“, fragte Sarray auf dem Weg zum Mietstall und futterte dabei die ersten Nüsse. Das einzige Säckchen, dass sie selber trug. Für den Rest hatte sie ihr Goldlöckchen.
Herrlich! So konnte ruhig jeder Tag sein.
Während sie weiter gingen, ging sie gedanklich den Möglichkeiten nach, die sich ergaben.
Der Heuboden über dem Mietstall zum Beispiel. Die Gefahr erwischt zu werden verpasste ihr ein angenehmes Kribbeln. Vielleicht nicht die schlechteste Idee.
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Crehwill von Seren
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Der Hexer schien es mit einem Lächeln hinzunehmen, gerade einfach nur der Anhang der beliebten Heilerin zu sein. Er selbst war nicht menschenscheu, nur die meisten Menschen waren hexerscheu. Aber als sich die furchtlose Dreijährige näherte, war er sich nicht zu fein in die Hocke zu gehen und sich von ihr am Pferdeschwanz ziehen zu lassen, während Sarray wichtige Gespräche mit ihrer Mutter führte. Das Kind quietschte fröhlich dabei Hexer und sein Medaillon neugierig zu befingern, während der Rest der Familie es argwöhnisch beobachtete. Wäre Sarray nicht da neben gestanden, wäre man sicher dazwischen gegangen. So aber trennten sie sich erst als die Zwergin sich wieder zu ihnen umdrehte. Beide taten unauffällig als wäre nichts gewesen: Crehwill richtete sich auf, das junge Mädchen spazierte davon und freute sich über ihre Beute oder Geschenk in Form einer gebrannten Mandel, die sie lieber schnell in den Mund schob, bevor jemand auf die Idee kam, dass es nichts für sie sein könnte.

Dass Crehwill überall auffiel war er gewohnt. Heute morgen in Handschellen, jetzt mit der lebensfrohen Zwergin und selbst ohne Ausrüstung hatte ihn der Katzenhexer aufgespürt. Und bei nichts davon hatte er irgendwie ‚hier‘ gerufen, aber das war irgendwie… schon immer so.

„Meine Stute Rekin?“ Er musste eine Weile überlegen, während man wieder Richtung Außenbezirke ging: „Nein, sie ist noch recht jung. Ich hab sie erst ein paar Jahre. Rekin die… Dritte.“ Warum konnten Pferde nicht älter werden? Ganz unabhängig von dem Gefahrenpotenzial, das sich ergabt, wenn man mit einem Hexer reiste. Irgendwann wurden sie zu alt und das half nicht, wenn man sich mit Monstern anlegte. „Reitest Du?“

Am Mietstall trat ihnen Mathei mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Klar, die Heilerin kannte er und der Fuß erinnerte sich gleich an all die Schmerzen, die der Pferdehuf hinter lassen hatte und sie lindern konnte. Aber der Hexer mit seinen Münzen und den Wachen heute morgen. Er hatte sich schon am Galgen gesehen. Zum Glück waren die erstaunlich umgänglich. Nahmen ihm die Geschichte mit dem Hexer ab und ihn nach dem Hinweis die Füße still zu halten nicht mit. Aber vielleicht war der Hexer jetzt irgendwie unfreundlich? Jetzt war er auch gerüstet. Doch, dass er nach seiner Stute sieht ist nicht überraschend, hatte schließlich nur für eine Nacht bezahlt. Wenn man Florin wie Kronen berechnete, was aber nicht stimmte und er eh den vierfachen Preis bekommen hatte, wenn man nicht gerade mit Nilfgard verfeindet wäre. Kurz Mathei konnte nicht verhindern, dass der Hexer ihm Angst machte. Heute mehr als gestern. Deshalb entschloss er ihn zu ignorieren - vorerst. Und wandte sich lieber Sarray zu, die kannte er und begrüßte sie freundlich.

Crehwill hatte nichts dagegen, ignorierte den Stallmeister ebenso und sah nach seinem Pferd.
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Sarray Cestay
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"Reiten? Ich? Neeee.....", erklärte Sarray, nachdem sie ein paar Worte mit dem Stallmeister gewechselt hatte. "Willst du ausreiten?", frage sie ohne besonderen Unterton und sah den hübschen Hexer aufmerksam an.

Crehwill stand inzwischen in der Box bei seiner Stute, streichelte es liebevoll, sah nach, ob man sie gut behandelt hatte und musste grinsen, als sie Reiten eher ablehnte. Aber die männlichen Zwerge hatten da meist ähnlich reagiert. "Jetzt? Eigentlich nicht, aber vielleicht morgen zum Sumpf. Oder kennst Du eine nette Ecke in der Gegend?" Er sah hinter dem Pferderücken vor und sein Gesicht machte deutlich, was für eine Art von netter Ecke er meinte.

Sarray begann hinterlistig zu schmunzeln und sah dann - ganz langsam - nach oben in Richtung Heuboden. Dann hob sie zwei Mal schnell hintereinander fragend die Brauen und sah ihn dann fragend an.

Der Hexer folgte ihrem Blick, lächelte verschmitzt und nickte verstehend. "Die Hinterbeine noch..." sprachs und wendete sich den Hufen zu. "Aber vielleicht sollte ich vorher für die Woche bezahlen... oder hast Du etwas ausgemacht?" Nicht, dass man hier rausgejagt wird und anschließlich alles teuer wird.

"Du bekommst Rabatt. Und Mat ne Gratisbehandlung, wenn ihm der nächste Gaul auf den Fuß steigt. Aber bezahlen musst du noch.", erklärte sie, sah sich kurz um und als sie dachte, keiner sieht zu sprang sie Behände auf eine Zwischenwand zwischen den Boxen, sprang, schaffte es aber nicht ganz sondern hing an den kurzen Arme am Boden, auf dem sich das Heu verlockend stapelte.

Hm. Ein bisschen konnte Crehwill sich das schon ansehen, wie sie da vor ihm hing. Die Muskeln an ihren Armen spielten und dabei den Blick auf ihren Oberkörper freigaben. Ein bisschen zu lang ließ er sie hängen, bevor er schlicht unter sie trat, seine Schultern als Steighilfe sollten reichen, dass sie nach oben verschwinden konnte und er konnte von unten gucken. "Dann bezahl ich ihn mal, bin gleich wieder da..."

"Beeil dich!", flötete sie und sah sich um. Als er zu ihr auf den Heuboden kletterte, lag se schon auf dem Bauch, einen Heuhalm im Mundwinkel und wippte mit den Beinen. Den nackten Beinen. Ihre Kleidung las vollständig in zwei Schritt Entfernung auf einem Haufen.

"Du... hast das perfektioniert", seinen Augen sprachen deutlich, dass es ihm gefiel, was er da sah. Ein bisschen musste er sich ducken, um nicht an der Decke anzustoßen, weshalb er neben ihr auf die Knie ging. Da er hoch gerüstet etwas länger brauchen würde, fing er mit dem Haarband an und ließ die Mähne frei fallen, während er sie in den Nacken küsste und sich langsam mit mehr Küssen die Wirbelsäule nach unten arbeitete...

Sie seufzte und..."Ubs...wir müssen leise sein.", raunte sie und rollte sich auf den Rücken. Nicht, dass sie seine Küsse nicht mochte. Ganz im Gegenteil. Aber wenn...dann bitte nackt.
Er genau wie sie.

Zum Glück war sie mal bei der Armee. Denn da gab es eine Menge Schnallen zu lösen und Bändchen zu entknoten bis die erste Schicht abgelegt war. Alleine mit den Waffen, die er mit sich herumschleppte konnte man drei Personen ausrüsten. Ein bisschen hinderte er sie, wenn er gelegentlich neckend mit seinen Lippen nach ihren Knopsen schnappte. Nur die Schwerter legt er doch behutsam zur Seite, wie all die Einkäufe. Aber warum dann noch warten? Und irgendwann bedeckte ihn nur noch das Medaillon, um nicht völlig schutzlos zu sein.

"Ich kenn nen Ritter, der hat auch so viel Schnürzeug dran...", murmelte sie, zuppelte, zerrte und zupfte.

Wenig später war sie am Ziel. Und sie genoss es. Unten zu liegen, oben zu sitzen...hinten, vorn, links, rechts...es wurde schon Abend, als Sarray endlich genug hatte und klebrig verschwitzt ihr Haupt auf seiner Brust bettete. "Du bist echt außergewöhnlich.", seufte sie und zog sich einen Heuhalm aus dem Haar, was auch nicht viel brachte. Es waren noch genug da.

Auch der Hexer wirkte fix und fertig. Vielleicht hat sich dafür der ganze Aufwand mit dem Tisch gelohnt. Wie sie auf seiner Brust lag, konnte sie seinen langsamer werdenden Herzschlag hören, seine Atmung spüren. „Danke, Du aber auch...“ Er atmete tief ein: „...weiß nicht, ob ich die ganze Woche so mithalten.“ Er musste schmunzeln, schloss die Augen und streichelte ihr über den Kopf. Was das hier wohl wird? Diesen Jamal hatte sie doch entschieden abgewimmelt. Was soll's. Eine Weile kam er zur Ruhe bis seine Gedanken wieder anfingen zu arbeiten: „Magst Du mir irgendwann mehr sagen? Über den Schoßhund? Warum weiß er, dass Du Süßigkeiten so magst?“ Schwingt da ein bisschen Eifersucht mit? Vielleicht, aber eigentlich glaubt Crehwill nicht daran.

"Sokolov?" Sarray schnaufte. "Das ist kompliziert.", begann sie zögerlich. Sie wollte weder Ljerka noch den Ritter in die Pfanne hauen. Vielleicht konnte sie dieses Riff umschiffen "Er hatte ein Auge auf uns geworfen, um etwas über einen unserer Pateinten herauszubekommen." Nicht gelogen so weit. Nur dass der Ritter Ljerkas bester Freund war und Sokolov eine Affäre mit ihm hatte und vermutete, der Ritter gehe ihm mit Ljerka fremd. Dabei war der Ritter stockschwul. Dachte zumindest Sarray. Sie setzte sich auf und begann zu erzählen. "Er ist erst in unser Haus eingebrochen um uns Angst zu machen und hat mich später in eine Falle gelockt, um mich zu verhören. Aber da hat er sich geschnitten. Von wegen Angst. Eine Zwergin Mahakams hat keine Angst." Stolz reckte und hob sie ihr Kinn. Ob Zwergin oder Milchling, die halbe Portion hatte ein doppelt so großes Ego. "Und dann stellte sich auch noch raus, dass er die Rechte Hand vom Obermotz Dijkstra ist. Oberster der Spione. Hat den kompletten Geheimdienst unter sich." Sarray atmete durch. Vielleicht hätte sie bei der Begegnung doch etwas vorsichtiger sein sollen. Aber...er hatte sie zur Weißglut gebracht mit seinem Übergriff. Hätte auch ganz anders enden können.

Er ist eingebrochen. Der Hexer musste leise und kurz auflachen. Der Zweck heiligt die Mittel. Zumindest soweit hatte er sich in ihn nicht geirrt und Geheimdienst na toll. „Erklärt mir immer noch nicht, warum die Heilerin aus dem Vorort sich erlauben kann ihm auf die Fingern zu hauen und dazu in der Kürze der Zeit zum Obersten des Geheimdienst vorgelassen wird...“ Ein Seufzer klang aus seiner Brust und sah treuherzig zu ihr auf. Worauf hat er sich da eingelassen? Offenbar will sie ihm nicht Alles sagen. Warum auch? Er ist ein Fremder. „Es ist kompliziert, ja? Kompliziert wird es meist wenn irgendwelche Liebschaften dabei sind...“, begann er zu überlegen: „...oder Du bist mehr als Du zu gibst und er steht gar auf Deiner Gehaltsliste oder... beides.“ Crehwill lächelte sie an, streichelte mit einer Hand über ihren Kopf, holte einen weiteren Halm aus ihrem Haar und schloss müde seine Augen. „Ich will nur wissen, ob ich ihn richtig einschätze. Wenn ich schon jemand für ihn umbringen soll...“

Der dämliche Gesichtsausdruck der Zwergin war herrlich. "Sokolov? Auf MEINER Gehaltsliste?" Sie kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und legte den Kopf schräg. "Du verarschst mich.", knurrte sie leicht verärgert. "Er ist gefährlich.", fasste sie zusammen. "Und ein Arsch. Aber er scheint auf der richtigen Seite zu stehen. Egal wie gefährlich und wie arschig."

"Hm" fasste Crehwill zusammen - so ähnlich hatte er ihn auch eingeschätzt - und lächelte sie entschuldigend an: "Es würde niemand darauf kommen, wenn Du die wahre Herrin Nowigrads wärst und alle Fäden in Deine Hand zusammenliefen." Auch er setzte sich auf, strich ihr durchs Haar und gab ihr einen zarten Kuss auf die Wange, wenn sie es zu lässt. Antworten hatte er immer noch keine, aber zumindest wusste er, dass er keine Weiteren bekommen würde. "Glaubst Du es ist richtig diese Hexe zu erschlagen?"

Sie ließ sich küssen und hell lachend nach hinten ins Heu fallen. "Herrin Novigrads..." laut prustend. bekam sie sich kaum ein m

Er sah ihr zu, beugte sich über sie „Für mich bist Du es wohl“ und diesmal legte er seinen Kopf auf ihrer Schulter ab, um seine Wange an sie zu schmiegen und um sie zu halten. „Du passt auf mich auf, gibst mir was zu essen und ein warmes Bad sowie Bett. Es war schön mit Dir in der Stadt, auf dem Markt mit all den Leuten… ich erlebe sie selten so... offen.“

Aufpassen, Essen, Bett und Bad. Das klingt er als halte er sie die einen Mutterersatz. Nein. Dafür war das Sahnehäubchen viel zu lecker. Sie seufzte wohlig. "Als Hexer hast du es nicht leicht, nicht wahr?"

„Nicht leicht...“ Sarray konnte mehr den Atem seiner Wörter auf ihrer Brust spüren, als sie sie hörte. „...sie fürchten einen, sind dankbar, wenn man eine Gefahr beseitigt hat, sie verjagen einen, man muss aufpassen, dass man sich nicht zu sehr wehrt… sonst gibt es nur wieder wilder Geschichten. Aber...“ Er richtete sich wieder etwas auf und betrachtete sie. „...man gewöhnt sich daran. Ich weiß nicht, welche Geschichten Du gehört hast. Von ein paar davon wolltest Du Dich wohl überzeugen.“ Er lächelte, küsste sie. „Ich frag mich wie lange noch.“

Noch einmal schien er im Anblick der kleinen Dame zu versinken, bevor aufhorchte und seufzte. „Vielleicht sollten wir uns langsam auf den Heimweg machen. Mat hat gerade zum dritten Mal überprüft, ob wir noch da sind…“

"Ubs...", kicherte Sarray, drückte ihm noch mal einen fordernden Kuss auf die Lippen, bevor sie auf dem Heuboden herumhüpfte um sich anzuziehen.

Der Hexer beobachtete sie bis sie fertig war, zupfte sich dabei den ein oder anderen Heuhalm aus dem Haar, um sich seinen Pferdeschwanz zu binden. Erst dann zog er sich langsam an. Man konnte merken, dass ihm der durch die Abendstimmung immer dunkler werdende Heuboden wenig daran hinderte seine Sachen wieder zu finden. Gerüstet, hüpfte er vom Boden und reichte seiner Dame die Hand, um sie runter zu heben.
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Crehwill von Seren
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Bevor man aber den Stall wieder verließ, knuddelte der Hexer noch einmal zärtlich seine Stute und versprach ihr morgen einen Ausritt zu machen. Ein letzter Blick ob sie alles hatte und er trug bereitwillig die Einkäufe nach Hause.
Den Weg kannte Sarray besser und so folgte er der gut gelaunten Zwergin, vielleicht etwas nachdenklicher als auf dem Hinweg. Wohin diese Romanze gehen sollte, wusste er nicht. Gerade hatte sie offensichtlich Spaß mit ihm und erwartete nicht wirklich mehr. Aber es würde ihn nicht überraschen, wenn es so plötzlich endete wie es angefangen hatte. Er wusste, welche Beziehungen sie in dieser Stadt hatte, aber es waren irgendwie mehr als sie zugab. Auch wenn ‚die Herrin Nowigrads‘ darüber gelacht hat, zumindest die Bewohner der Scherben waren ihr wohlgesonnen und würden möglicherweise mehr für sie tun als für ‚den Obermotz‘. Aber er sollte sich weniger Gedanken machen und die Zeit genießen. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.

„Reuven von Sorokin hat mich auf dem Weg zu Dir angesprochen und…“ Ein paar Herzschläge musste er nach den passenden Worten suchen: „… mich zum Abendessen eingeladen. Das würde ich gerne annehmen, wenn ich ihn in absehbarer Zeit wiederfinde.“

Zumindest war der Kater über diese Brücke hinter dem Stadttor gelaufen, als er ihn zuletzt gesehen hatte und dort sollte es leicht sein seine Spur aufnehmen.
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Sarray Cestay
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„Wie ist das mit den Hexersinnen?“, fragte Sarray, während sie gut gelaunt halb gehend, halb hüpfend neben ihm herging.
„Kannst du dich an die Zeit ‚vorher‘ erinnern? Vor der Kräuterprobe? Siehst du jetzt mehr?“ Wie stellte man so eine Frage. Für ihn war seine Sicht genauso normal wie für sie ihre.
Wie unterschied man da das eine von dem anderen? Wie konnte man ‚mein rot‘ von ‚deinem rot‘ unterscheiden? ‚Mein Normal‘ von ‚deinem Normal‘?
„Kannst du Spuren…sehen? Oder eher riechen?“ Sie gestikulierte etwas hilflos in der Luft herum.
„Ich hab mich noch nie näher mit einem Hexer näher zu tun gehabt als ihn zusammenzuflicken. Ich bin so furchtbar neugierig, wie ihr funktioniert. Also…als Hexer und so…“ Irgendwie wollten ihr die passenden Worte nicht einfallen.
„Wie zum Beispiel kannst du Reuven finden? Riechen? Sehen? Fühlen?“
Mit großen, fragenden Augen sah sie ihn an. Und da war noch mehr in ihrem Blick. Sie wollte doch nicht schon wieder…nein….das war eher Faszination als Lust.
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Crehwill von Seren
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Zusammenflicken. Sie hatte zusammenflicken gesagt, nicht
zusammenficken“
, wie Crehwill zuerst verstanden hatte. Soviel zu guten Hexersinnen, aber auch Hexer können mal nicht zuhören.

„Reuven? Riechen.“ Da bestand keine Frage. „Natürlich kann ich ihn oder seine Spuren genauso sehen, wie jeder andere auch, der sich auf Fährtensuchen versteht.“ Hing eher davon ab, ob er irgendwelche Spuren verwischt hatte. „Aber seine Rüstung riecht, als ob er sie einem betrunkenen, nassen Bären abgenommen hätte. Das sollte deutlich genug sein...“
Ja, er hatte keine Zweifel daran, dass er den Kater nicht verfolgen könne. Außerdem wüsste Crehwill nicht, warum Reuven sich aktiv verstecken sollte oder es ihm besonders schwer machen.

Beim Thema Kräuterprobe wurde er etwas nachdenklicher. War auch schon eine Weile her.

„Als ich meine Augen wieder bewusst aufgemacht habe, war mein erster Gedanke, dass alles anderes aussah als vorher. Auch wenn ich wenig Vorstellungen von 'vorher' hatte. Nur alles in mir sagte es sei jetzt anders. Manchmal träume ich oder es kommen Bilder in meinen Kopf, die nicht kenne oder nicht mehr kenne. Die irgendwie 'anderes' aussehen. Während die Räume im Kaer, die anderen Leute, die Lehrer oder der Speiseraum mit dem Kamin waren bekannt und doch nicht. Das 'Vorher' hab ich mehr und mehr vergessen. Ich kann Dir nicht mehr sagen wie anderes. Detailreicher? Voller? Vielleicht... hm... “ Er zuckt mit den Schultern. „Ich konnte nicht überhören, dass jemand gestern Abend zu Deinem Haus gekommen ist und wieder gegangen ohne geklopft zu haben. Er hat uns wahrscheinlich bemerkt. Oder wie die Wachen vor Deiner Hintertür unkonzentriert wurden und die vor dem Fenster begonnen haben, darüber zu tuscheln ob Scoia'tael auf fliegenden Kühen reiten... Hast Du die Entenkücken eben gehört?“
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Sarray Cestay
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„Entenküken?“, Sarray sah sich um. „Ne…nicht gehört.“
Das mit dem nassen Bären konnte sie bestätigen. Der Katzenhexer hatte es nicht so mit der Körperhygiene. Da war Crehwill ganz anders. Er war in vielen Dingen ganz anders.
Sarray beobachtete ihn verstohlen von der Seite.
Echt schade, dass er ein Mensch – Verzeihung: Hexer – war. Als Zwerg hätte sie sofort um ihn gebuhlt.
Wie das wohl war, alles zu hören und zu sehen? Bestimmt spannend. Aber auch lästig. Hätte sie all das gestern Abend gehört…sie hätte nicht…und das wäre sehr schade gewesen. Sehr, sehr schade.
„Können Hexer auch Gedanken lesen?“, fragte sie und hoffe sehr, er würde das verneinen.
Sonst würde er nur mitbekommen, wie unanständig ihre Gedanken wurden, wenn sie ihn sah.
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Crehwill von Seren
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Crehwill wusste nicht wie Zwerginnen buhlen oder wie sich dies, von dem was sie gerade mit ihm tat, unterscheiden würde.

Gedanken lesen? „Nein...“, er betrachtete Sarray, wie sie neben ihm lief. Fand mit den Augen noch einen Heuhalm in ihrem Haar, lächelte darüber und versuchte ohne Magie etwas in ihrem Gesicht zu lesen, während seine Finger zärtlich nach dem Halm fischten.
„...aber vielleicht erraten.“, er grinste sie breit und liebevoll an.

„Mach ich Dir Angst?“ Nein, das waren nicht ihre Gedanken, eher seine Befürchtungen... vielen Leuten machte er Angst und sie fragte so viel.
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Sarray Cestay
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„Angst?“ Sarray lache amüsiert.
„Ich hab ne Bruxa gebumst, mich mit dem Winter-Vran angelegt und vor Altepupen gekämpft. Was glaubst du? Seh ich aus als hätte ich Angst?“ Bei der Bemerkung über die Bruxa schlich sich für einen Sekundenbruchteil Trauer in ihre Augen. Doch war das schnell wieder verschwunden.
Sie grinste frech zu ihm hoch und obwohl sie so vielkürzere Beine hatte als erhielt sie locker Schritt, wirkte sogar so, als wäre da noch mehr rauszuholen.
„Ich bin nur neugierig. So Hexersinne müssen toll sein.“
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