Das Haus der Melitele - Quartiere

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Svettele Fini Banik
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„Oh Mist, ich wollte Euch nicht wecken, Ser.“ Aber wenn sie schon mal da war, dann konnte sie ihm ebenso auch etwas aus dem Krug nachschütten und zu trinken reichen. „Braucht Ihr noch mehr oder gab es nicht so viel Sauerei? Sperma kann ja unschön kleben.“ Diese Worten plätscherten mehr so aus ihr heraus: da war keine Wertung in der Stimme nur Hilfsbereitschaft. Vorerst blieb sie allerdings stehen, auch wenn ihr Lämpchen wenig Licht spendete, betrachtete sie den Patienten rasch, ob alles passte. „Ihr solltet liegen bleiben und Euch ausschlafen. So ganz genesen seht Ihr nicht aus.“

Sie fühlte seine Stirn, mehr aus Reflex als aus Notwendigkeit. „Ja, Svettele Banik, aus Ellander auf der Durchreise“, bestätigte sie. „Und Ihr seid auch ein Ritter der Flammenrose?“ Hatte sie da einen Namen aufgeschnappt? „Moo’res, oder so? - Ach, Liam schläft sich gesund. Gerettet hat ihn Glück, dass die Kralle den Dünndarm nicht wirklich erwischt hat und sein Dickkopf beim Zurückreiten nicht vom Pferd zu fallen. Ich habs mit Meliteles Hilfe nur wieder zusammengefügt. Er will morgen früh schon zu seinem Großmeister und nach der Nachtruhe bekommt er das hin. Er ist zäh.“ Sie wirkte da sehr zuversichtlich und gar nicht besorgt.
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Jarel Moore
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Beinahe hätte Jarel das gerade getrunkene Wasser in einem von Überraschung verursachten Hustenanfall wieder ausgespien, so schaffte er es gerade noch unten zu halten und das Husten zu nach kurzer Zeit zu unterdrücken.
Die Augenbrauen des Ritters wanderten einen Moment lang hoch bis zum Haaransatz.
Diese Schwester war definitiv anders als die, die er hier kannte.
Eher…nun nannten wir es ganz vorsichtig volksnah.
„Keine Sauerei.“, rutschte ihm heraus. Warum eigentlich nicht? Die Dame schien sich an solchen Körperlichkeit nicht zu stören und auch Berührungsängste hatte sie nicht.
Bruder Moore.“, korrigierte er lächelnd. Die Dame war eine Marke für sich, das war mal sicher.
„Jarel, wenn ihr möchtet.“, fuhr er freundlich fort. „Ich diene der ewigen Flamme ebenso wie von Alensbach. Ich möchte mich noch einmal ausdrücklich für meine Störung gestern entschuldigen. Liam und ich habe einige Zeit Seite an Seite gedient und ich hatte Sorge das er…nun…ihr habt das schlimmste verhindert. Meinen aufrechten Dank.“ Er beugte das Haupt und betrachtete sie aus den warmen braunen Augen erneut.
Für ihn war es auch bei den Lichtverhältnissen hell genug zu erkennen, dass die Schwester müde wirkte. Nicht so, als würde sie gleich umfallen, aber auch nicht mehr fit. Seinen Gedanken, die Dame um Heilung für sich zu bitten schob er damit auf. Morgen vielleicht. Dafür müsste die Schwester aber am nächsten Tag noch da sein.
Ihr seid auf der Durchreise? Darf ich fragen, wie lange ihr noch hier seid?“ Er versuchte seine Frage nebensächlich klingen zu lassen, doch tief drinnen regte sich eine gewisse Unruhe. Vielleicht könnte er dieses verfluchte Zimmer bald auf eigenen Beinen und gesundet verlassen. Jakob beistehen, vor Lothar treten, Slava vor der Abreise sehen…
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Svettele Fini Banik
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Oha, erhöhte Temperatur. So an der Grenze zum Fieber. Da waren sich die Lehrbücher etwas uneinig, ab wann Fieber los ging, aber eigentlich genau richtig, um sich gesund zu schlafen. Er war auch fit genug gewesen, um… äh… lächelnd einzuschlafen. „Fini.“ Noch so eine Sache, in der er sich von Liam unterschied. Liam ist es immer noch leicht peinlich, wenn ihr sein Vorname raus rutscht und so vorgestellt hatte er sich auch nie wirklich. Aber gut er war ihm Fieberwahn.

„Dafür müsst Ihr Euch nicht entschuldigen, Jarel. Wer um das Wohl eines Liebsten fürchtet, der handelt nicht immer wohlüberlegt und rational.“ Dass Jarels Liebsten auch mehr sein könnten als Kameraden, daran denkt Fini gerade überhaupt nicht. Sondern schenkt ihm lieber noch einmal nach, nachdem er sonst keine Hilfe zu benötigen scheint. Morgen früh sollte sie vielleicht nochmal nach ihm sehen, aber er war hier bereits in guten Händen.

„Bestimmt noch ein paar Tage.“ Würde sie hier sein. War es eine beiläufige Frage oder eine mit tiefen Hintergrund? Fini dachte nicht darüber nach, ihre Aufmerksamkeit galt Jarels Gesundheitszustand, aber wirklich zu tun hatte sie gerade nichts, sodass sie ihre Hände wieder zu sich nahm und in die Hocke ging, damit er nicht aufsehen musste. Dieser Ritter war zwar ein wuchtiger Kerl, aber klein war die Priesterin ebenfalls nicht.

„Von Alensbach bietet mir noch ein Stückchen Geleitschutz. Also zuallererst muss er wieder reisefähig sein und dann noch irgendeinen Ordenskram hier erledigen, von dem er noch nicht genau wusste wie lange es dauert. Deshalb bin ich bestimmt noch ein paar Tage hier, bevor wir gemeinsam abreisen. Wir wollten zum Abend der Abreise nochmal ins Neu-Narakort, um all die Zivilisation zu genießen, bevor es wieder auf Reisen geht.“ Sie lachte beinahe dabei.
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Jarel Moore
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‚…das Wohl eines Liebsten...‘
Was zum Nether dachte die Schwester? Dass er sich nach der Begegnung im Krankenzimmer auf die Erinnerung an Liams Hintern einen Runterholen hatte wollen?
Wie nah sie damit an der Wahrheit lag, wie sehr ihm Liam damals gefallen hatte, dass ihm das Geschlecht der Person die er begehrte egal war und nicht zuletzt sein Bruch des Zölibats schob er schnell in den Hintergrund seiner Überlegungen. Nein. Das konnte die Schwester nicht wissen.
Die Wortwahl war sicherlich unüberlegt gewesen. Oder hatte die Schwester etwa selber etwas….nein…und wenn, dann war er die letzte Person, den da etwas anging.
Jarel räusperte sich, um den Klos im Hals loszuwerden.
„Ich weiß, es ist nach einem so harten Tag viel verlangt, aber darf ich euch um einen Gefallen bitten? Meine Ziehtochter ist hier Novizin. Und sie hat mich heute den ganzen Tag gemieden und ich fürchte, es könnte ihr nicht gut gehen. Sie erwartet ein Kind und die Schwangerschaft bekommt ihr nicht gut. Es ist das Zimmer am Ende des Flures.“
Der Ritter wischte sich über das Gesicht.
„Und aus reiner Neugier…wie viel Energie müsst ihr auf so einen Zauber verwenden? Hat es einen hohen Preis?“
Er wollte sich nicht die Hoffnung auf eine schnelle Heilung machen, wenn es die Schwester zu viel kostete. Schließlich würde es ihm irgendwann ohnehin besser gehen.
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Svettele Fini Banik
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Die Schwester hatte sehr viel über ihre Worte nachgedacht, aber in eine ganz andere Richtung. Man konnte lieben, ohne mit jemanden Sex zu haben. Man konnte gemeinsam Sex haben nur um der Lust willen. Oder sich lieben und Sex haben oder weder das Eine noch das Andere. Mit den meisten Bekanntschaften schlief man nicht und liebte sie auch nicht besonderes. Die Liebsten waren schlicht alle, die einem irgendwie wichtig waren, auf welcher Ebene auch immer.

„Iola, die Dritte.“ Fini wusste offenbar von wem Jarel redete. Eine Ziehtochter. Spannend. War der Orden gar nicht so verschlossen was Familie außerhalb der Ordensfamilie anging? War da ein großer Unterschied im Verantwortungsgefühl zwischen einem Zieh- und einem leiblichen Kind? Oder nannte man es nur bei dem einen Namen, weil der andere etwas anderes implizierte. Ein klein wenig runzelte sie die Stirn.
„Aber natürlich sehe ich nach ihr. Solange ist sie noch nicht schwanger, nicht wahr? Da geht es im Körper schon mal drunter und drüber bis der sich auf Schwangerschaft eingestellt hat. Keine Sorge, hier ist sie mit Sicherheit in besten Händen und ich erkundige mich gleich nach ihrem Befinden. Wahrscheinlich alles halb so wild, während der ersten Wochen ist man einfach mal durch den Wind.“ ‚Die Gebärmutter drückt aufs Hirn’ hatte Mutter Nenneke gesagt, aber so wollte sie es gegenüber dem sorgenden… Ziehpapa nicht ausdrücken.

Bei der letzte Frage schüttelte sie jedoch leicht irritiert den Kopf. Energie? Zauber? Preis? Sie betrachtete ihr Gegenüber nun etwas ausführlicher. Was wusste dieses alles? Ihre Magie war subtil und so ganz hatte sie sie selbst noch nicht begriffen. Die Gelehrten, besonders die Magier mussten für alles natürlich irgendwelche wissenschaftlichen Erklärungen finden und schoben die Kraft der Druiden oder Priesterinnen natürlich in einen bestimmten Topf. Es war alles Magie nur irgendwie anderes und natürlich nicht so toll wie ihre eigene. Nur autodidaktischer Hexenkram. Auf jeden Fall kam es eher selten vor, dass es von außen bemerkt wurde. Jarel war nur kurz im Raum gewesen, hatte gesprochen, war abgelenkt, sorgte sich um Liam und hatte irgendeine gefühlvolle Vergangenheit oder gar Gegenwart mit den beiden anderen Herren: dem Elfen und dem Oberst. Aber dennoch bemerkt, wie nahe ihr die Göttin war.

„Es ist ein Geschenk Meliteles und allein ihre Entscheidung wie viel ihrer Wärme sie mir schenkt oder wie leicht sie es mir macht diese Kraft zu finden, zu ordnen und einem bestimmten Zweck zu zuführen. Um es… magietheoretischer auszudrücken. Es…“ Sie kam etwas ins Grübeln. „…hängt von so vielen ab. Mir, der Umgebung, der Aufgabe, den Personen, besonderes der, die meine Hilfe braucht.“ Und war sie in seinen Augen nun eine Hexe? Sie wusste selbst nicht, wie Liam dazu stehen würde. Magie war Magie und gehörte nicht in Menschenhand, oder? „Müsst Ihr mich jetzt verbrennen?“
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Jarel Moore
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Er lachte. Kurz, dunkel und warm.
Das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes strahlte gutmütig, seine Augen funkelten belustigt, auch wenn Fini dies alles im Halbdunkel nicht sehen konnte.
„Sicher nicht, Mylady. Ich wollte euch eher fragen, ob ihr vor eurer Abreise noch versuchen könntet, meine Verletzungen zu heilen. Ich werde auch ohne Hilfe genesen, da bin ich mir sicher, aber mir fällt hier die Decke auf den Kopf und es gibt so viel Unerledigtes. Daher…wenn es euch nicht zu viel kostet, würdet ihr vor eurer Abreise einen Versuch wagen mich zu heilen? Wo reist ihr überhaupt hin, wenn ich mir die Neugier erlauben darf?“
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Svettele Fini Banik
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„Ich kann Euch bei Tageslicht mal ausgiebiger untersuchen, dann weiß ich besser was nötig ist“, schlug Fini ein wenig zurückhaltend aber freundlich vor. Ein Flammenroseritter mit einer offeneren Einstellung zum Zölibat und der Bitte um ‚magische‘ Heilung damit es ein bisschen schneller ging? Weiterhin spannend und sicher, dass es keine Falle für sie sein soll?
„Aber es ist alleine Meliteles Güte, die Euch heilen lässt, sowie Ihre unendliche Weisheit und Kraft. Auch Euer Herz sollte sich ihr öffnen.“ Nein. Ein Kuhhandel war es nicht. Aber er sollte ja wissen, was es heißt zu glauben. Ihre Gesichtszüge nahmen dabei etwas mütterliches an, im Zweifel würde sie sich schon kümmern. Auf die Nachfrage wohin die Reise gehen sollte, verschwanden diese schlagartig und machten Platz für den Schalk eines jungen Mädchens: „Ach, ich bin unterwegs nach Nowigrad, um dort den alten Tempel der Göttin wieder zu besetzten. Mutter Nenneke meinte meine große Klappe wäre dort gut eingesetzt und die Stadt könnte sicher Beistand brauchen. Der Orden soll dort ja sehr dominant sein.“ Sie zwinkerte und beugte sich gespielt verschwörerisch zu Jarel hinüber, als müsste er darüber genauso mutmaßen. Was er aber wahrscheinlich nicht muss. „Wart Ihr schon mal in der großen Stadt?“
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Jarel Moore
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Erkenntnis und Erstaunen huschten über Jarels Augen, auch wenn das eine noch immer zugeschwollen war.
„Ich danke euch schon jetzt und kann euch versichern, ich trage Melitele ebenso im Herzen wie die ewige Flamme.“
Er ließ diese Worte kurz wirken und betrachtete die Schwester genau. Für einige Erzkonservative waren seine Worte bereits jetzt Blasphemie und er würde sogar noch weiter gehen. Wie das auf die Dienerin der großen Mutter wirken musste, ahnte er durchaus. Was er damit riskierte ebenso.
Wenn das geplante so klappte – wenn Slava bei Lothar Zuspruch fand und Wenzel ihm keine Steine in den Weg legte – würden sie mit dieser Konstellation ein ganz neues Bild von den beiden Orden schaffen.
Es würde eine Veränderung in Gang setzen, die im besten Falle sogar den Boden für Jakobs Pläne ebnete. Große Pläne. Riskante Pläne.
Und er hatte gerade eine der wichtigsten Personen in diesem Plan kennengelernt, noch vor Minuten ohne die Spur einer Ahnung davon.
„Ich diene der Flamme in Novigrad.“ Eine weitere Pause. „Mir wurde zugetragen, dass der Meliteletempel wieder eröffnet wird und es steht der Vorschlag im Raum, dass Orden und Tempel ein engeres Verhältnis pflegen könnten, indem der Orden eine Tempelwache stellt.“
Und – der Theatralik wegen – noch eine Pause, bevor die Überraschung platzen ließ.
„Wenn beide Parteien dem Zustimmen werde ich euch in Novigrad als Schwert und Schild zur Seite stehen.“
Auf die Reaktion war er nun gespannt.
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Svettele Fini Banik
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„Ach?“ Kaum merklich rümpfte Fini die Nase. Eine Tempelwache vom Orden direkt in ihrem Tempel? Sie erhob sich nachdenklich und wandte sich der Göttinnenstatue im Raum zu. Begeisterungsstürme sahen anders aus. Sie musterte den geschnitzten Faltenwurf am Gewandt der Göttin und dachte an den errichteten Schrein in Ximunwieś, an Kohle und Moos und frische Brötchen. Unterbewusst und mit einem Lächeln wischte ein Finger über ihre rechte Wange, als wäre dort ein Krümmel oder so gelandet.
„Der Mutter Herdfeuer ist eine seit Jahrhunderten gepflegte ewige Flamme“, kam es mit fester Stimme. Vielleicht eine stumpfe Spitze, dass ihre Kirche ein kleines bisschen älter ist als sein Orden, aber vor allem kaum eine Überraschung, dass man Melitele und Flamme verehren konnte. Neben den offensichtlichen Unterschieden gibt doch ein paar Gemeinsamkeiten, wie ihre Reise hier her gezeigt hatte und Fini suchte lieber diese als auf den Unterschieden herumzureiten.

Dennoch „Eine Tempelwache vom Orden? Nur für mich und mein Häuschen?“ Sie drehte sich wieder zu ihm um. „Bitte versteht mich nicht falsch, Ser. Das ist eine große Ehre und so, solch ein Schwert und Schild zum Schutz zu bekommen, aber… es fühlt sich ebenso ein wenig an sich eine Niederlage einzugestehen, bevor die Schlacht überhaupt begonnen hat.“ Als ob sie alleine in Nowigrad sich nicht würde behaupten können und den Schutz des Ordens brauchen würde, mit dem sie durchaus auch Meinungsverschiedenheiten haben würde. So willkürlich Leute oder Bücher verbrennen zum Beispiel… vielleicht war es auch nur kindlicher Trotz, dass man es alleine schaffen wollte. „Aber natürlich werde ich dem Rat meiner ehrwürdigen Mutter folgen, welcher auch immer das sein mag.“

Sie legte ihre Hände über ihren Schoß zusammen und wirkte wieder mehr wie eine weise Priesterin, als ob ihre Haare etwas grauer würden. Aber wahrscheinlich war es nur das Licht. Sie musterte diesen Flammenrosenritter noch einmal genauer: er war anders als Liam, nicht nur was den Umgang mit Morgenlatten anging. Er wirkte jünger, aber irgendwo auch gebeutelt und… hm noch etwas… rastlos. Ja, genau das. Wie ein Maus, die von ein paar Katern gejagt wurde.

„Wir werden schon gut auskommen.“ Sie grinste. Ein Grinsen das zeigte, dass sie Phantasie hatte.
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Jarel Moore
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Mit Begeisterungsstürmen hatte Jarel nicht gerechnet.
Mit bissig kaltem Gegenwind allerdings auch nicht.
Der Gegenwind drückte die Flamme seiner eigenen Begeisterung zwar nieder, löschte sie aber nicht.
„Es geht nicht um Kontrolle, wenn ihr das denkt. Oder darum, dass der eine Glaube besser oder schlechter ist als der andere.“ Das seine Stimme leiser war als noch vor der Spitze konnte er jedoch nicht verhindern.
Das es anstrengend werden würde wusste er. Vor der anstehende Portion Politik, die über ihn hereinbrechen würde fürchtete er sich mehr als vor einer Klinge aus dem Hinterhalt in finsterer Nacht. Aber konnte diese Pflanze überhaupt gedeihen, wenn sie nicht beide dahinter standen.
Wie sehr wünschte er sich Varelia an die Stelle von Schwester Banik. Wie sehr.
Vielleicht sah er die Sache seiner düsteren Stimmung wegen auch zu schwarz.
Vielleicht musste die Schwester die Nachricht auch erst verarbeiten. Sie bekam jemanden vor die Nase gesetzt, den sie nicht kannte und der ihr sogar gefährlich werden konnte.
Seid versichert, ich werde euch nicht ins Handwerk pfuschen, versuchen euch zu beeinflussen oder euch ausspionieren und verraten. Es geht nicht um eine Schlacht. Ganz im Gegenteil es geht um den Frieden um die Annäherung unserer Häuser. Und…um ehrlich zu sein…es geht mir darum, dass ich mich der Göttin ebenso nahe fühle wie der ewigen Flamme. Und das ich beiden dienen möchte. Ich werde mir euer Vertrauen noch verdienen, wenn ihr mir die Möglichkeit dazu gebt.“

Jarel verstummte. Im Grunde brütete er gerade ungelegte Eier, denn nur weil er von der Idee geradezu besessen war hieß das noch lange nicht, dass der Orden das ganze zulassen würde. All dies war sein Wunsch und seine Meinung. Hätte er hier besser schweigen sollen? Abwarten?
In diesem Moment bereutet er einmal mehr, an der richtigen Stelle die Klappe nicht halten zu können.
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Svettele Fini Banik
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„Mein Häuschen in Nowigrad, auch wenn ich es noch nicht kenne,…“ Sie musste dabei über sich selbst grinsen. Sie hatte ja keine Ahnung, in welchem Zustand das Gebäude sein würde, aber sie hatte auch keine Sorge, dass man das nicht alles erledigen konnte wie gewünscht. Sie war optimistisch. Kälte konnte man bei ihr nicht wirklich spüren, selbst als gerade all ihre Pläne für die Zukunft über den Haufen geworfen wurden. „…mein Tempel steht Dir, Jarel, jeder Zeit offen. Ich bin Dein Ohr und Deine Schulter solltest Du dessen benötigen. Ganz gleich, in welcher Funktion Du in den Tempel der Mutter kommst oder welche Aufgaben Du in der Stadt erfüllst. Als Kind der Göttin hast Du bereits mein Vertrauen. Es ist nicht an mir Dein Gewissen zu leiten. Ich bin nur da, wenn es Dich beißt und Du den Rat der Alten brauchst.“

Fini trat wieder vor den Flammenrosenritter und legte segnend eine Hand auf seinen Kopf, stricht dabei nebensächlich, aber zärtlich ein paar Haarsträhnchen aus seinem Gesicht. „Mutter und Flamme schenken uns Wärme in unserem Herzen, auf dass wir einander verstehen und aufeinander zu gehen.“ Ein paar Herzschläge ließ sie ihre Hand an seiner Stirn liegen, um die Körperwärme des jeweils Anderen zu spüren. Auch um selbst ihren leichten Ärger zu vertreiben, warum hatte man sie nicht als Erste gefragt? Woher kam der Vorschlag? Ein lautloses Seufzen. Sie schloss halb die Augen, atmete ein und suchte die Nähe zu ihrer Göttin, von ihr unbemerkt begann ihre Finger die Kopfhaut zu kraulen. Von außen konnte man es nicht sehen, aber sehr wohl spüren. Erst als sie eine Narbe dort spürte hielt sie inne und sie blickte auf. „Wer hat das denn vernäht?“ Sie sprach es mehr zu sich selbst...
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