Skelliger Reisekutsche (Innenraum)

Velen ist die nordwestlichste Landschaft der Königreichs Temerien im Mündungsgebiet des Pontar. Sie grenzt, durch den Pontar getrennt, im Norden an das Königreich Redanien und im Westen an das Nördliche Meer. Zudem ist Velen durch zwei große Brücken mit Oxenfurt und Novigrad verbunden und ist daher ein wichtiger Handelsdurchgang zwischen Temerien und Redanien.
Velen wurde von Krähenfels aus regiert - Krähenfels ist eine Palisadenfestung im Herzen Velens mit ungefähr 50 Einwohnern. Der Blutige Baron, der in Krähenfels regierte, ist allerdings für unbekannt Zeit verreist.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

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von/nach: Im Sumpf
Datum: Herbst 1277
Uhrzeit: später morgen
betrifft: @Aria
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Sie blieben zu zweit in der Kutsche, da Aenye diesmal auf den Kutschbock kletterte. Jakob wusste noch nicht, ob ihm der Gedanke behagte, aber Aria gab sich sogleich Mühe, seinen Gedanken eine unverfängliche Richtung zu geben. Sie hatte Schreibzeug hervor geholt: eine edles Kästchen mit Feder, Sand und Tintenfässchen, das in einer ausgeklügelten Halterung steckte, die sich in zwei Achsen frei drehte, sodass das Fässchen immer waagerecht stand, egal wie sehr die Kutsche wankte. Er kannte diese Konstruktion von Kompassen oder speziellen Fernsehkameras.
Aria hatte sich ein Blatt Papier auf ein Brett gelegt und schrieb etwas in Buchstaben, die ihn an Kyrillisch erinnerten. Dann informierte sie ihn, dass das 'Aria' hieß und reichte ihm das Brett samt Papier und Feder. Er betrachtete das altertümliche Schreibinstrument und überlegte kurz. Dann schrieb er A R I A und A r i a in arabischen Buchstaben neben ihre feine Handschrift. Seine wirkte dagegen sehr eckig, fast gedruckt und beim letzten a ging der Feder die Tinte aus. Er tunkte sie wieder ein, allerdings zu tief, was einen dicken blauen Klecks am Ende ihre Namens zur Folge hatte.
"Ups." Spontan malte er ein paar gewundene Strahlen rund um den Klecks, sodass es wie ein Stern oder eine Sonne aussah. Dann, als die Feder wieder saubere Striche von sich gab, schrieb er J a k o b in arabischen Buchstaben und reichte ihr Brett, Papier und Feder zurück. "Jakob.", immitierte er ihre Geste und schaute ihr dann zu, wie sie in ihrer feinen Handschrift seinen Namen schrieb.
Sie hatte etwas an sich, was es ihm leichter machte, aus sich heraus zu kommen. Und einmal angefangen, nahm er ihr jedes Mal, kaum das sie geschrieben hatte, das Papier weg und suchte nach dem nächsten Wort. So hangelten sie über sich Aenye, Thorben, Slava und Reynegh zu Skellige, Velen und Nowigrad. Danach zu Hauptwörtern wie Kutsche, Pferde, Weg, Hände, Füße.
"Gibt zwei Sprachen, ja?", wollte Jakob schließlich wissen. "Diese, wie ich verstehe und diese wie Slava versteht."
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Aria
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Es schien fast so als hätte Jake erst keine wirkliche Lust gehabt. Doch er verstand schnell und über die gemalte Sonne musste Aria lachen. Immer wieder suchten ihre Augen die seinen. Doch die Schüchternheit ließ sie den Blick immer wieder schnell abwenden. Unbewusst war Aria näher an Jake herangerückt, um etwas mehr von seiner Schreibweise zu sehen und zu verstehen. Sie fand das alles hochinteressant und war froh, dass Jake nun doch so reges Interesse zeigte.
„Naja…es gibt schon mehr als zwei Sprachen. Es gibt alte und neue Sprachen ja! Slava versteht die Gemeinsprache…sie gehört ist die neue Sprache! Aber du sprichst die alte Sprache. Nur Gelehrte, Elfen oder auch Magier sprechen sie. Dort wo ich herkomme, also den Skellige Inseln…“
Sie nahm nun wieder die Karte und deutete auf die Skellige Inseln.
„Dort sprechen wir die Alte Sprache vermischt mit unseren Akzenten!“
Sie fühlte sich ein bisschen wie eine Lehrerin und grinste über sich selbst. Aber sie wollte das Jake mehr erfuhr und sie genoss die Zeit mit ihm. Es lenkte sie von den ganzen dunklen Ideen ab, die in ihrem Kopf spukten.
Dann legte sie das Schreibzeug zur Seite und sah Jake noch etwas neugieriger an als vorher.
„Jake…oder Jakob? Sag mir…wieso kannst du Haare flechten?“
Es gab natürlich auch auf Skellige Männer, die ihre Haare flechten konnten. Manche flochten auch gerne ihre Bärte kunstvoll zusammen. Es war nichts ungewöhnliches, aber Jake hatte kurze Haare.
„Deine Haare sind kurz und du hast keinen Bart!“
Sie merkte nicht, dass sie vielleicht eine Grenze überschritt, doch Jake war für sie einfach ein sehr schöner junger Mann. Sie strich ihm eine Strähne aus der Stirn und sah ihn dabei fragend an.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Jakob hatte die Lederjacke ausgezogen und auf die Sitzbank gegenüber geworfen - es war warm in der Kutsche oder lag das an Aria, die schon fast seinen Arm berührte, so nah saß sie bei ihm, um ihm beim Schreiben zuzusehen?
Sie erklärte und er gab sich alle Mühe, ihr zu folgen. Es war nicht leicht, manchmal musste er sie bremsen und bitten, es anders zu sagen, andere Wörter zu wählen, die mehr Sinn für ihn ergaben. Trotzdem blieb ihm manches, was sie sagte, ein Rätsel. Er verstand, dass es eine Gemeinsprache und eine Art Gelehrtensprache gab. Letztere ähnelte Latein und hatte Einschläge von Deutsch und Niederdeutsch, sodass er daraus etwas basteln konnte, um sich halbwegs verständlich zu machen. Es bedeutete aber auch, dass er damit bei der Landbevölkerung wohl nicht unbedingt weiter kam. Das er so gut Latein sprach war ja selbst zu Hause ein Sonderfall, der mit dem Ordenshaus und den dortigen Lehren einher ging. Latein war eben schon immer die Sprache des Klerus gewesen und vor allem alte Schriften der Templer waren in Latein verfasst. Er würde wohl das lernen müssen, was sie die Gemeinsprache nannte und was scheinbar den slawischen Sprachen näher lag. Daher hatte Slava es leichter. Nachdenklich betrachtete er das Blatt Papier, auf dem sich nun bis in die letzte Ecke Worte in drei Sprachen verteilten.
Aria legte das Brett beiseite und faltete statt dessen eine Karte auf. Die Land- und Küstenlinien waren Jakob völlig fremd. Seine Augen huschten über die Berge und Flüsse, Seen und Städte. Wieder diese fremdartige Schrift. Sein Gedächtnis speicherte ihre Fingerzeige, sortierte die Wege und Städte. Er konnte schon immer gut mit Karten und merkte sich Wege leicht. Kam wohl mit dem cruisen auf der Duc.
Aria wies auf Skellige und er ließ sich Nowigrad zeigen, die Stadt, zu der sie unterwegs waren.
Ihr Blick huschte immer wieder an ihm empor, aber wenn er ihn erwiderte, senkte sie eilig die Lider, als wäre es etwas Verbotenes. Dann betrachtete er immer noch einen Moment ihr fein geschnittenes Profil, bevor wieder auf das Papier oder die Karte blickte. Ihre Nähe war unfassbar anziehend und er musste sich immer wieder zwingen, seine Gedanken und erst recht seine Finger und Blicke im Zaum zu halten. Es war, wie Slava sagte. Aria hatte etwas an sich, was einem direkt ins Stammhirn kroch, vorbei an allen Kontrollen.
Dennoch - oder gerade weil ihm das bewusst war - schreckte er reflexhaft zurück, als sie die Hand hob, um ihm das Haar aus der Stirn zu streichen. Auf irrationale Art hatte er das Gefühl, dass er auf keinen Fall zulassen durfte, dass sie ihn berührte. Zumindest nicht physisch. Auf andere Art hatte sie ihn längst berührt, zerrte mit ihrer Anziehungskraft an seiner Selbstbeherrschung. Sein Blick ruhte auf ihren Zügen, verfing sich im leuchtenden Grün ihrer Augen. Was, wenn er diesem Zug einfach nachgeben würde? Scheiß auf Ehrenkodex und in Stein gemeißelte Regeln...
Jake oder Jakob. Er klammerte sich an ihre Worte, blinzelte. Sowas war ihm wirklich noch nie passiert. Normalerweise fiel es ihm sehr leicht, sich passiv und abweisend zu geben, selbst wenn er das gar nicht fühlte.
Wieso konnte er Haare flechten? Ohne es zu ahnen half ihm diese Frage aus ihrem Netz. Sein Herz krampfte sich zusammen.

"Jakob." Er räusperte sich, blickte zu Boden, rückte etwas ab von ihr. "Jake ist auch gut. Abkürzung in anderer Sprache."
Er blickte aus dem Fenster, versuchte die Erinnerung an Miriam aufrecht zu erhalten, die ihm half sich von Arias Zauber etwas zu lösen, auch wenn es schmerzte. Die Antwort blieb er ihr schuldig, lehnte den Kopf an den Fensterrahmen und testete, was es bewirkte, wenn er sie nicht ansah. Der Erfolg war, dass er sie vor dem inneren Augen hatte und zwar weder mit geflochtenem Haar, noch mit Kleid. Es wollte ihn fast wütend machen - war sie nicht mehr als ein schöner Körper und große grüne Augen? Das war es ja! Er hatte keine Ahnung! Er reagierte genauso von irgendwelchen Trieben gesteuert wie die Männer, die er dafür verurteilte. Es machte ich zornig auf sich selbst, weil er nicht in der Lage war, anzuwenden, was man ihn in so vielen Jahren gelehrt hatte und dabei war es völlig irrelevant, ob sie ein Vampir war oder nicht. Irgendwas war an ihr und es nagte an ihm und er konnte sich dem nicht entziehen, außer er würde aussteigen und laufen.
Kurz zog er es in Erwägung, da tauchten Häuser auf und lenkten ihn ab.
"Ein Dorf.", stellte er überflüssigerweise fest. "Wo?", er wies auf die Karte.

schaut aus der Kutsche
Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Dienstag 8. Februar 2022, 06:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Aria
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Aria war kurz verwundert über Jakes Reaktion. Einerseits war er so zurückhaltend und andererseits flicht er ihr die Haare. Er brodelte innerlich, das spürte sie. Ivar war genau so. Ein innerliches Spiel aus Licht und Schatten.
Sie lächelte sanft und lies ihm etwas mehr Raum zum atmen. Auch ihre Frage beantwortete er nicht. Sie war wohl zu weit gegangen.
„Verzeih mir Jake…ich war zu neugierig! Es geht mich nichts an! Du bist nur so…anders“
Sie sah ihn an, wie er so aus dem Fenster blickte. Das Lichtspiel auf seiner Wange war wunderschön. Wie eigentlich der ganze Kerl…wahrscheinlich wusste er gar nicht wie schön er selbst war. Sein schlanker Oberkörper wurde sehr gut durch diesen seltsamen Stoff betont. Doch Aria Ross sich zusammen, nochmal würde sie ihn nicht einfach so anfassen und wenn sie es noch so sehr wollte.
Da trabte auf einmal Rey an ihrem Fenster vorbei und murmelte etwas von er würde es ihnen schon zeigen.
Sie erblickte die Dorfbewohner und ihre Augen weiteten sich…

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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

fällt zurück in die Kutsche

Aria sprach eindringlich auf den Naramianer ein und ihre Worte schienen Wirkung zu zeigen - Reynegh wirkte auf seinem Reittier wie ein finsterer Riese und doch beugte er sich Arias Willen. Diesem zierlichen Persönchen, in dessen Stimme doch so viel Kraft lag. Was auch immer es war, was sie umgab, es zog sich immer enger um Jakob zusammen, je länger er in ihrer Nähe war.
Reynegh fiel hinter die Kutsche zurück, Jakobs Blick folgte ihm misstrauisch. Doch der Naramianer schien sich damit zu begnügen, die Leute mit seinem und Vendens Theater zu provozieren. Fast kam es ihm so vor, als wollte er, dass sie den ersten Stein warfen. Der Knappe beobachtete ihn angestrengt und sah den niedrigen Ast nicht kommen, als sie sich dem Dorfrand näherten und in den Wald eintauchten.
Urplötzlich fühlte er sich gepackt und nach hinten in die Kutsche gezogen, während die Zweige des Astes durch den Kutscheneingang peitschten. Unzweifelhaft hätten sie ihn wohl unsanft nach draußen befördert, doch statt dessen lag er nun rücklings auf dem Boden der Kutsche und sah sich wieder zwei leuchtend grünen Augen gegenüber. Sehr nah. Viel zu nah. Er konnte ihre Wärme durch den dünnen Stoff seines Shirts spüren und ihr Duft drängte sich noch stärker in seine Wahrnehmung als er dies ohnehin in der Enge der Kutsche schon tat. Dann wich sie zurück, hinterließ einen rasch erkaltenden Fleck dort, wo eben noch ihre Hand gewesen war und Jakob ertappte sich dabei, sich diese Hand zurück zu wünschen. Was machte sie nur mit ihm? Die Verwirrung stand ihm wohl deutlich ins Gesicht geschrieben.
Er rappelte sich auf, blieb allerdings bei ihr am Boden sitzen - die Kutsche bot ohnehin nicht allzu viel Platz, um wieder auf genügend Abstand zu gehen. Ihm kam es sowieso so vor, als würde ein Ozean nicht reichen, um genug Abstand zu schaffen, diese Frau aus seinen Gedanken zu vertreiben. Eine Geißel vielleicht. Zumindest könnte die für Ablenkung sorgen.
Aria brach einfach so in seine gut gehütete Welt ein, ließ alle Mauern, die er je säuberlich aufgeschichtet hatte, bedrohlich wanken und schuf das starke Bedürfnis in ihm, sie zu berühren. Fast schon verzweifelt kratzte er alles an Kontrolle zusammen, was er noch aufbringen konnte (43/100), um sie nicht gleich wieder an sich zu ziehen. Doch er konnte nicht verhindern, dass er nach der Hand fasste, die eben noch so warm auf seiner Brust gelegen hatte und mit dem Daumen sacht über ihre zarten Finger strich. Seine Hand war dagegen rau, schwielig vom Schwert.
Irgendwo in seinem Kopf schrie es, dass er jetzt besser kurz aussteigen sollte, Luft schnappen, vielleicht eine Weile bei Thorben und Slava fahren. Er könnte dem Soldaten das Papier zeigen und ihn fragen, ob das Kyrillisch war. Er könnte auch einfach laufen - so schnell waren die Kutschen nicht - wieder klar werden. Aber die Stimme war sehr leise (17/100) und so blieb er sitzen, gefangen vom Blick dieser Augen.
"Wie machst du das?", leise, als würde ein zu lautes Wort dieses Vögelchen von einer Hand zwischen seinen Fingern zum Aufflattern bringen. Vieles konnte er meinen - den Kater bändigen, sämtlichen Männern den Kopf verdrehen, ihn unerbittlich aus seinem Kokon zerren...
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Aria
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Die junge Frau wollte sich gerade zurückziehen als Jakob nun ihre Hand ergriff und zu sich zog. Er strich mit seinem Daumen über ihre Haut. Sie kannte ihn gerade mal ein paar Stunden, doch sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Sie mochte ihn. Vielleicht war es auch schon etwas mehr als mögen. Aber wer wusste schon was die richtige Bezeichnung hier war? Aria ließ ihm die Hand und strich vorsichtig über die Schwielen seiner Hand. Nur die fleißigen Krieger hatten solche. Die, die keinen Tag ohne Schwert oder Axt lebten. Diese Art Mann war ihr bekannt, liebte sie und wünschte sie sich.
Dann fragte er sie wie sie das mache….Zuerst dachte sie, er wollte wissen wieso ihre Haut so weich war, doch dann verstand sie. Er meinte ihr ganzes Sein. Wieso Männer, teilweise auch Frauen in Staunen versetzt waren, wenn sie auftrat.
Sie senkte ihr Haupt und strich abermals über seine Schwerthand, ehe sie sich die Antwort zurechtgelegt hatte.
„Ich war schon immer so…“ Sie sprach wieder langsam und blickte kurz an der vorbeidriftenden Landschaft. „Niemand weiß, ob es ein Segen oder Fluch ist…Niemand konnte uns sagen was das hier ist…“ Sie blickte ihm wieder in die Augen und deutete demonstrierend auf ihr Gesicht und dann auf ihren Körper.
„Die meisten denken es ist ein Segen…aber ich denke manchmal es ist doch eher ein Fluch!“ Jakob folgte ihren Worten und schien erst nicht recht überzeugt, zumindest meinte Aria das aus seinem Blick zu deuten. Sie lächelte.
„Sieh mal…ich werde nie wissen ob mich jemand für das liebt, was hier ist…“ Sie legte seine Hand auf die Stelle ihres Herzens „…oder eben nur für das was hier ist…“ Nun legte sie ihr Gesicht in seine Hand. Sie schmiegte sich perfekt in seine große, starke Hand und für den kürzesten Moment blieben sie so.
Dann gab sie ihm seine Hand zurück und zuckte verlegen mit der Schulter. „Ich weiß… wahrscheinlich denkst du…das, dass kein wirkliches Problem ist…und wenn man bedenkt, dass ich nicht wirklich die Wahl habe, ist es doch eh hinfällig!“
Sie seufzte und lehnte sich an der Wand der Kutsche an. Es war ganz bequem hier unten. Dann blinzelte sie wieder zu Jakob „Hast du gedacht ich habe dich verhext?“ Spielerisch zog sie die Augenbraue nach oben und grinste neckisch. Dann klopfte es unvermittelt an der Kutsche. Der Elf fragte Jake ob er nicht lernen wollte wie man Kutsche lenkte. Sie sah zu Aenye und ärgerte sich etwas, dass dieser Moment der Süße unterbrochen wurde. Doch vielleicht war es besser so...schließlich sollte sie bald jemanden heiraten.
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Jakob von Nagall
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Sie strich über seine Hand, folgte den Linien und schien die Schwielen nicht befremdlich zu finden. Auf die Art hätte sie ewig schweigen können und es wäre ihm nicht mal aufgefallen, bis sie eben doch noch antwortete. Viele Worte, manche entzogen sich wieder seiner Kenntnis, doch er verstand Segen und Fluch. Und er verstand die Gesten, ließ sie einfach gewähren. Ihre Wange in seiner Hand war fast noch weicher als ihre Finger, fügte sich perfekt ein und die Berührung zog ihn nur noch fester in ihren Bann. Als sie seine Hand wieder sinken lassen wollte, ließ er flüchtig seine Fingerspitzen entlang ihres sanft geschwungenen Kiefers gleiten, bevor er sie zurück zog. Woher auch immer er den Mut dafür nahm. Fakt war, er war nicht bei der Sache und bestätigte so unbewusst ihre Worte, von denen ohnehin die Hälfte fremd für seine Ohren waren.
Keine Wahl. Immerhin das blieb hängen. Sie hatte keine Wahl - richtig, sie waren unterwegs, um sie ihrem Bräutigam zu bringen, erinnerte er sich. Egal was er dazu dachte, sie war so unerreichbar wie die Sterne. Wieso stimmte ihn das traurig? Sollte es nicht gut sein, dass sie beide etwas band, was sie voneinander fern halten sollte - zumindest in der Theorie?
Aria lehnte sich zurück, warf ihm ein keckes Lächeln zu. Verhext.
Ja, verhext, verzaubert, gebannt, verflucht. Alles auf einmal und bitte mehr davon.
Er fragte sich, ob es das war, was die Ghule an ihre Herren band und der Gedanke ließ ihn wieder etwas freier atmen. Es war nur in seinem Kopf - sie war in seinem Kopf. Er musste einfach nur den Mechanismus finden, nach dem ihre Einflüsterungen funktionierten, selbst wenn sie es nicht absichtlich tat. Wenn ihm das gelang, konnte er sich sehr wahrscheinlich daran anpassen und einen Weg finden, sie zu umgehen. Sich gegen sie wappnen.

Aenye klopfte urplötzlich von oben auf das Dach und Jakob warf tatsächlich einen Blick nach oben, als erwarte er da ein Schiebedach, durch das die zierliche Frau sie beobachtete. Doch da war nur der Bezug der Kutschenwand und so kehrten seine Augen schnell zu Aria zurück. "Eigentlich nicht.", flüsterte er nur für sie und wenn es auch noch immer seine Lippen nicht verziehen wollte, schimmerte doch ein kleines schalkhaftes Leuchten in den hellen Augen des Knappen. Ein Relikt einer fernen Vergangenheit und eines anderen Jakob. Eines Jungen, der sich Streiche ausdachte, Kuchen stahl und den im Geheimversteck mit der Schwester verputzte.
Lauter rief er: "Klar. Wollte ich schon immer mal!", und dankte der Elfe innerlich für die Atempause.
Er zog sich auf die Füße, blieb an der Tür, deren Blatt noch immer offen war und bei jedem Schlagloch gegen den Korpus klopfte, noch einmal stehen. Sein Blick verfing sich noch einmal mit Arias, dann sprang er aus der fahrenden Kutsche, rannte ein paar Schritt nach vorn und schwang sich behände zu Aenye auf den Kutschbock.
Das Papier hatte er mitgehen lassen.
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Aria
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Die Luft prickelte zwischen ihnen. Aira konnte ihr Herz stärker pochen spüren und eine Hitze in ihrem Unterleib, zwischen ihren Beinen. Die zarte Röte in ihren Wangen blieb und verstärkte sich jäh, als Jakob ihr einen letzten Blick zuwarf.
Sie sank an die Wand zurück und biss sich auf die Lippen. Sie wusste was Lust ist. Wusste aus Büchern und Erzählungen von Freundinnen und Zofen, wie man als Frau sich Lust verschaffen konnte. Wie man sich anfassen musste oder wie es ein Mann tun musste, um ein Beben durch den Körper zu schicken…um einen kleinen süßen Tod zu sterben.
Doch Aria war ungeküsst und unberührt. Zwar hatte sie ein kleines Erlebnis mit einer Zofe gehabt, doch es war eher eine Lehrstunde als ein Liebesakt. Zusammen waren sie unter den Laken gelegen und sie zeigte ihr die Stellen, die einer Frau Lust bereiteten. Sie hatte ihr auch gezeigt, wie man küsste, richtig küsste…
Aria griff sich an ihr Herz und strich dann über ihre Brust. Durch den seidenen, dünnen Stoff war die Erregung ihrer Brust deutlich zu sehen. Würde sie es wagen? Sie dachte an Jakes Berührung, konnte sie noch ganz deutlich fühlen. Wie er ihr über den Kiefer strich und ihre Hand zu sich gezogen hatte. Ihr Atem beschleunigte sich. Die Landschaft glitt an ihr vorbei und der Wind kühlte ihre Haut.
Sie setzte sich gerade auf und drapierte sich nun wieder auf der Bank der Kutsche. Ob Jake wusste, was er in ihr auslöste? Nun verschränkte sie ihre Arme und schloss die Augen. Stellte sich nochmal vor, wie Jake sich zu ihr beugte, rief sich seinen Duft und seine Hände in Erinnerung…doch dann verblasste alles. Was tat sie da?
Ja auf den Skelligen war man liberaler, aber sie war nicht auf Skellige und sie war eine Prinzessin und bei weitem nicht so frei wie eine Schildmaid oder Zofe…
Die Brüder und Wachen wussten es zu verhindern, dass ihre Jungfräulichkeit ernsthaft in Gefahr war. Allen war bewusst, dass sie jungfräulich mehr Marktwert hatte als ohnehin schon. Ihr Blick glitt zum Kutschbock, dann zu Reynegh. Wenn sie so frei wäre wie er, dann könnte sie mit Jake einfach abhauen. Ein wildes Leben führen…ihn küssen und mehr. Schwer war der Kloß in ihrem Hals, den sie nun schluckte. Bald schloss sich eine goldene Käfigtür hinter ihr…hoffentlich war ihr Zukünftiger so wie Jake…dann wäre es halb so schlimm.
Als sie Reynegh in seiner Wildheit beobachtete, war sie nicht nur neidisch, sondern auch besorgt. Hier war er einfach nicht sicher. Sie musste ihn irgendwie nach Skellige bringen. Dort war man Wesen wie ihm deutlich aufgeschlossener. Vor allem Ubbe würde ihn vergöttern…diesen Gott des Todes.
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