Niederwirr

Velen ist die nordwestlichste Landschaft der Königreichs Temerien im Mündungsgebiet des Pontar. Sie grenzt, durch den Pontar getrennt, im Norden an das Königreich Redanien und im Westen an das Nördliche Meer. Zudem ist Velen durch zwei große Brücken mit Oxenfurt und Novigrad verbunden und ist daher ein wichtiger Handelsdurchgang zwischen Temerien und Redanien.
Velen wurde von Krähenfels aus regiert - Krähenfels ist eine Palisadenfestung im Herzen Velens mit ungefähr 50 Einwohnern. Der Blutige Baron, der in Krähenfels regierte, ist allerdings für unbekannt Zeit verreist.
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Thorben Denger
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von/nach: Im Sumpf
Datum: Herbst 1277
Uhrzeit: später morgen
betrifft: @Vyacheslav Sokolov
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Es war bereits am späten Morgen, als die illustre Abenteuergruppe ihr Lager abgebaut hatte und den Weg nach Nordenwesten, aus dem Sumpf heraus, einschlug. Thorben fuhr mit Bessie und dem kleinen Karren voraus. Einerseits, da die alte Stute nicht mit der Geschwindigkeit einer Reisekutsche mithalten konnte und er somit das Tempo für sie angeben konnte. Andererseits, weil er sich hier auskannte. Gut, das mochte die Elfe auch tun, und Aria hatte eine Karte zu lesen gewusst. Aber schließlich war er nunmal der Anführer des Haufens. Also führte er auch.
Nah an ihn gedrängt saß saß Slava und das Sitzbrett des Karrens reichte beinahe nicht für die beiden breitschultrigen Männer aus, ohne sich gegenseitig vom Gefährt zu stoßen. Der Zwerg hatte dem Menschen vorgeschlagen, hinten im Karren auf dem Proviant und der Ausrüstung mitzufahren, doch dieser ging wohl lieber auf Tuchfühlung, um mit ihm ein Gespräch zu führen. Ein echter Soldat halt. Scheute sich nicht vor Körperkontakt mit seinen Kameraden.

Erneut war ein warmer, sonniger Tag angebrochen, was relativ untypisch für den Herbst in Velen war. Das seichte Rumpeln des Karrens, der nun endlich wieder auf einem halbwegs ebenen, ausgetretenen Weg fahren konnte, die warme Sonne, die auf sie hinab schien und das leise Summen naher und ferner Insekten sorgten erneut für eine einschläfernde Stimmung und Thorben war froh, seinen Geist mit Fragen und Antworten wach halten zu können, bevor er einschlafen und Bessie sie in ein Sumpfloch oder einen Abgrund hinunter ziehen würde.
Sie näherten sich nun dem kleinen Dorf Niederwirr am Rande des Sumpfes. Sowohl Thorben hatte dort auf seiner Hinreise einen Abstecher gemacht und den Kuchen gekauft, als auch hatte Slava erzählt, wie ihn dort eine Heilerin wieder zusammen geflickt hatte. Allerdings würden sie dieses Mal dort wohl keinen Halt machen. Noch reichten die Vorräte für ein paar Tage und sie waren ja auch erst seit kurzer Zeit wieder auf der Straße. Die nächste Rast würde es entweder in Lindental im Westen oder in Lurtch im Norden geben, je nachdem für welchen Weg er sich entscheiden sollte. Beide hatten ihre Vor- und Nachteile. Der Pfad an der westlichen Küste entlang wurde oft von Banditen überwacht, die von der anderen Seite des Sees aus operierten. Der Weg nach Norden hingegen war sehr wild und ungezähmt. Viele Monster und Wildtiere streiften dort durch die Gegend und machten es den dort siedelnden Leuten tagtäglich schwer.
Noch hatte Thorben sich nicht entschieden. In Niederwirr würde er es dann wie immer machen. Dem Geruch des Windes oder der Seite einer geworfenen Münze folgen.

Aus dem Augenwinkel beobachtete er Slava neugierig. Der alte Soldat ließ immer wieder seinen Blick zwischen den Bäumen hin und her wandern. Auch vergaß er nicht, wie so viele andere, die Baumkronen mit den Augen abzusuchen. Ein erfahrener Mann, das stand mal fest. Und immer auf Zack. Einerseits half das, in einer grausamen Welt zu überleben, andererseits brannte man auch viel zu schnell aus, mit solch einer übervorsichtigen Lebensweise.
Schmatzend steckte er sich seine vorab gestopfte Riesenpfeife in den Mund, entzündete sie und nuckelte genüsslich daran. Mit der anderen Hand - Bessies Zügel waren nur lose um sein Handgelenk gewickelt - reichte er Slava seinen Tabakbeutel.
"Also,... du suchst einen Weg zurück? Ein Kerl mit deinen Talenten könnte es hier als Söldner weit bringen. Vor allem, wenn du weißt, wie du sowas hier herstellen kannst."
Er holte eine der leergeschossenen Patronenhülsen aus seiner Manteltasche hervor, grinste breit und hielt auch diese vor Slavas Nase.
"Solch ein Wissen kann hier eine Menge Geld einbringen. Und Startkapital hätte ich, falls du einen Partner brauchst. Überleg's dir, Kumpel. Wir sind hier vielleicht nicht so fortschrittlich, wie ihr da oben zwischen den Sternen, aber auch wir wissen, wie man es sich gut gehen lassen kann. Und mit genug Geld kannst du dir auch bei uns eine Menge Träume erfüllen."

Die ersten Häuser von Niederwirr kamen in Sicht und Thorben deutete in die Ferne.
"In dem Kaff müssen wir uns für einen Weg entscheiden. Den gefährlichen, oder den gefährlichen Weg. Nach Novigrad spielt es von der Entfernung keine Rolle. Aber falls du die Gelehrten in Ochsenfurt aufsuchen möchtest, sollten wir den nördlichen Weg einschlagen. Der führt dort näher dran vorbei."
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Vyacheslav Sokolov
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von hier.

Er saß neben dem Zwerg, der doch erstaunlich breit war für seine geringe Größe und beobachtete die Umgebung, immer noch das Egel-Walroß vor seinem geistigen Augen.
"Mit welchen Biestern muss man denn hier noch rechnen?"
Er überlegte noch, wie er das Vieh von heute morgen beschrieben wollte, aber ihm fehlten eindeutig die Worte. Egel war jedenfalls nciht das gewünschte, und er wusste auch nciht ob es hier Walrosse gab und ob es dann auch das gleiche Wort war. Statt dessen zeigte ihm Thorben eine seiner Patronenhülsen.
Daran hatet er auch schon gedacht... wie kam er wieder an Munition.
Gedankenverloren nahm er sie an sich und drehte sie zwischen den Fingern.
"Bei uns haben wir spezielle Maschinen... Apparate? Fabriken... hm... spezialisierte Schmiede, die stellen das her. Aber warum nicht. Zurück muss ich... ich habe dort... hm... eine Aufgabe? Nicht zurückzugehen ist wie Desertieren... Aber ich weiß ja nicht wann und wie sich eine Gelegenheit ergibt... bis dahin muss ich hier irgendwie überleben. Warum also nicht so."
Verbündete würde er brauchen, auch das stand außer Zweifel.
Aber dann passierten sie erst einmal Niederwirr.
Das Dorf kam zusammengelaufen als die Karawane vorbeizog und er grüßte wie selbstverständlich vom Wagen herab die Heilerin, zwinkerte ihr zu. Sie warf ihm ein fast schon verschämtes Lächeln zu, Zumindest konnte er davon ausgehen, dass er im Ernstfall hierher zurückkehren durfte. Einen kurzen Moment suchte er nach Visionen... er selbst an der Seite dieser Tamara... in einer der Hütten... aber da war nichts. Keine Bilder, keine Tagträume. war er denn wirklich frei?
"Nette Leute."
und während der Zwerg sich die Pfeife stopfte zündete er sich auch noch mal eine Zigarette an. Er hatte sich zuvor etwas von dem Pulver der Elfe beschafft, das linderte das Zittern seiner Hände wenigstens, aber auch darum musste er sich kümmern.
"Wie unterscheiden sich die beiden Gefahren? Ich würde allerdings sagen, wir bringen erst die Prinzessin nach Novygrad und erst wenn ich die Sprache etwas besser kann such ich mir einen Gelehrten zum diskutieren. Bei meinem jetzigen Kenntnisstand... hm... Wissen redet mich der an die Wand und ich verstehe nur... Bahnhof... also ich verstehe dann gar nichts. Woher haben die Städte ihre Namen? Manche klingen wie bei uns? Novygrad... Ich kenne Novgorod... gleicher Wortstamm. Und Ochsenfurt... Klingt wie eine Stadt in dem Land aus dem Jakob kommt. Weißt du etwas über die Besiedelung eures... Kontinents nennt ihr das, oder?"
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Thorben Denger
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Thorben schaute Slava belustigt an, als dieser sich nach der Fauna des Kontinents erkundigte.
"Mit welchen Biestern? Kumpel,... wo hört deine Phantasie auf? Selbst ich sehe hier noch ständig neue Kuriositäten."
Mit einem stummeligen Daumen zeigte er über die Schulter in Richtung von Reyneghs Reittier, welches gemütlich neben der langsam dahinrollenden Kutsche einher trottete.
"Aber wenn du's wirklich wissen willst,... Ghoule kennst du ja schon. Die hat es fast überall. Eine Plage, sag ich dir. Soll angeblich ein fehlgeschlagenes Experiment von Nekromanten gewesen sein und nun vermehren sie sich wie die Ratten. Der westliche Weg würde am Ufer des Sees her führen. Das heißt, Ertrunkene. Kennst'e ja auch schon. Dazu halt noch die menschlichen Bestien, die ihre eigene Mutter zerstückeln würden, wenn ein paar Oren dabei rausspringen."
Er zog genüsslich an seiner Pfeife und pustete einen recht ansehnlichen Ring aus Rauch in die Luft, der sich allerdings durch den schwachen Fahrtwind schnell in seine Einzelteile zerlegte. Neugierig beäugte er Slavas Zigarette. In der ersten Nacht bei der Ruine hatte er keinen guten Blick darauf werfen können, aber jetzt faszinierte ihn diese schlanke, mit Tabak gefüllte Rolle. Definitiv praktischer, als ständig die Pfeife stopfen und reinigen zu müssen. Und es sah auch verdammt cool aus.
"Der nördliche Weg,..." fuhr er fort und schaute grob über die Dächer von Niederwirr. "... hat alles, von Wildtieren, wie Wölfen und Wildhunden, bis hin zu Greifen und Basilisken, die in den Hügeln nordöstlich ihre Horste,... Horte? Verstecke haben."

Dann lauschte der Zwerg dem Soldaten eine Weile, als er von seinen Plänen und Absichten sprach und ein hoffnungsvolles Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Wenn sie beide das hin bekommen würden, diese seltsamen Waffen und winzigen Kartätschen zu bauen,... er würde in Geld und Ruhm bald schwimmen. Aber es konnte nicht schaden, den Kerl noch ein wenig weiter zu motivieren.
"Einen Weg zurück zu finden, wird sicher nicht einfach sein. Ich meine, der Kater kommt wieder von 'nem anderen Stern, als du. Du solltest schon genau nachforschen, wohin die Reise geht, wenn es so weit ist. Und bis du die Sprache gelernt und genug Geld gemacht hast, um die Gelehrten zu bezahlen, können wir dein Wissen wirklich sinnvoll nutzen. Also ich helf' dir auch weiterhin, wenn du mir deine Spielzeuge erklärst. Oder besser noch einem Schmied, den ich kenne. Und der ist zufällig auch in Novigrad, wo wir die Prinzessin abliefern sollen. Also, Kumpel. Was sachst'e?"
Er reichte Slava seine viel zu große Hand im Vergleich zum eher kleinen Körper, damit er einschlagen konnte.

Über die restlichen Fragen des Soldaten grübelte er dann erstmal einige Zeit, bevor er entschied, dass er da völlig überfragt war.
"Wortstämme,... Besiedlung,... Geschichte. Das sind alles redanische Dörfer für mich. Da hab' ich keine Ahnung von und solange es nich' für 'nen Auftrag wichtig ist, mach' ich mich da auch nich' schlau drüber. Ich weiß, dass die Zwerge ursprünglich aus Mahakam im Osten kommen und auch heut' noch dort leben. Aber es gibt ja immer ein paar, die über den Tellerrand schauen wollen. Aenye kann dir sicher was zur Geschichte der Elfen erzählen, aber halt ein Taschentuch bereit, denn die wird dabei total auf die Tränendrüse drücken. Für alles andere,... Ochsenfurt."

Thorben musste breit grinsen, als nach Slavas Kommentar zu den 'netten Leuten' die ersten Schreie über den Dorfplatz hallten. Einige Menschen rannten weg, andere hatten ihre Heugabeln und andere Werkzeuge drohend erhoben und wieder andere starrten einfach nur Reyneghs wundersames Reittier an, welches durch den allgemeinen Aufruhr recht gereizt erschien und sich gegen seine mit der Kutsche befestigten Zügel stemmte, was wiederum die Kutsche ein wenig bei ihrer Fahrt ins Wanken brachte. Reynegh selber beachteten die Menschen nicht sonderlich. Vermutlich erkannten sie unter der Kleidung gar nicht auf den ersten Blick, was für ein Wesen dort auf dem Kutschbock saß. Vielleicht galten einige Rufe der Elfe. Zwerge waren hier schon nicht sonderlich beliebt, wobei Thorben durch seine offene, freundliche Art dennoch schnell Freunde fand. Aber Elfen hatten es hier wirklich schwer.
"Wie war das mit den netten Leuten?" fragte er noch einmal mit Sarkasmus in der Stimme.
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Aria
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Aria spürte die Anspannung die nun in der Luft lag, sie sprang in der Kutsche auf und beugte sich aus dem Fenster „Rey!!! Nein!“.
Sie sah die Mistgabeln und ihr schwante übles.
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Vyacheslav Sokolov
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Ein wenig hoffte er, dass Greifen und Basilisken nur besondere Arten von Vögeln und Agamen waren, aber etwas sagte ihm, dass er mit der Hoffnung wohl enttäuscht werden würde.
Es würde darauf hinauslaufen, dass er noch mehr Munition verschwendete. Es war also fast egal, welchen Weg sie nahmen. Entweder die bekannte Gefahr oder die unbekannte... aber darüber hinaus dachte der Kurze erstaunlich klar und pragmatisch. Der Kater war aus einer anderen Welt, und auch wenn Jakobs und seine sich glichen war es doch nicht die selbe. Also gab es schon vier verschiedene Welten. Und sie waren innerhalb kurzer Zeit hintereinander angekommen. Vielleicht noch ein paar mehr und sie hatten es nur nicht mitbekommen, ziemlich sicher noch ein paar mehr...
Es gab also keinen einfachen Weg zurück, selbst wenn er ein aktives Portal finden konnte.
"Ich schätze, du hast recht." Und sein Blick wanderte zur AK, die auf seinen Knien ruhte. Die Leute hier mit Sturmgewehren bewaffnen... Ob das allerdings eine gute Idee war? es gefiel ihm jetzt schon nicht, gleich würde seine Meinung noch eine Bestätigung erfahren. Trotzdem schlug er vorerst einmal ein, denn so eine freundliche Geste sollte man wohl nicht abschlagen.
Er ging zwar nicht davon aus, dass er in irgendeiner Form die Vergangenheit seiner Welt damit beeinflussen konnte, oder auch nur die Gegenwart, aber trotzdem... So ganz gefiel es ihm nicht.
Allerdings würde er selbst entweder auf andere Waffen umsteigen müssen oder eben einen Schmied finden, der Munition machen konnte.
"Wir werden sehen. Bring mich auf jeden Fall mal zu diesem Schmied, dann sehen wir weiter." Thorben konnte auf jeden Fall noch nützlich sein, auch wenn er ihm zur Geschichte wenig sagen konnte. Er verwies statt dessen auf die Elfe. "Wenn sie mit mir redet ohne mit etwas abzuschneiden versuch ich es..." erwiderte er mit einem Lachen. Aber er ging fest davon aus, dass er sie schon zum Reden bringen würde. Auf die Tränendrüse drücken... Auch dazu grinste er, aber vielleicht traf er ja den richtigen Ton, dass sie sich in der Rolle der Unterdrückten sah hatte er herausgehört, er brachte sicher noch ein paar Floskeln der sowjetischen Arbeiterbewegung zusammen, das konnte genau in die richtige Kerbe schlagen, so nahm er an.

Ihr Wagen hatte nun das Dorf fast hinter sich gelassen, aber nun war die Kusche auf Höhe der Bauern angelangt. Und bis dahin waren sie auch tatsächlich nett gewesen, die Leute.
Aber nur exakt so lange bis sie den Wagen mit der Elfe und Reynegh sahen. Anderlinge, wie Aenyye sie genannt hatte.
Und allmählich begriff er wie tief wohl die Spaltung ging.
Das war etwas anders als man es in diversen Fantasy Produktionen gezeigt bekam, in denen alle Respekt hatten vor dem hohen Elbenvolk und jeder sofort akzeptiert wurde, egal wie groß und egal welche körperlichen Merkmale ihn unterschieden. Aber so war der Mensch eben nicht, der war viel mehr so wie die Bauern, die ihnen nun mit Mistgabeln Spalier standen. Und so würd der Mensch auch immer bleiben. Hier waren es spitze Ohren und eine Katze, in seiner Welt fand man das vielleicht interessant, denn das gab es nicht, aber jeder Tschetschene in Moskau durfte sich warm anziehen und jeder der auch nur entfernt so aussah.
"Scheisse. Menschen sind wohl immer gleich... Denkst d es wäre gut, wenn jeder von ihnen so ein Gewehr hätte?" Wollte er statt dessen von Thorben wissen.

Er sah, wie der große Kater über den Wagen klettere auf sein eigenes Reittier. Wozu auch immer... und dabei konnte man auch deutlich sehen, dass er sich nicht bewegte wie ein Mensch. Eine Katze, egal wie groß, hatte einfach die Gelenke an anderen stellen und nutzte sie auch ein wenig anders, da war die Kapuze schon egal.
Slava blieb allerdings vorerst sitzen, keine hektischen Bewegungen, dann geschah vielleicht auch nichts. Natürlich könnte er ein paar von ihnen im Nahkampf zu Boden bringen und den Rest mit der Makarov... Aber jetzt ein Blutband unter Zivilisten anzetteln?
Aria beugte sich aus dem Fenster und reif nach dem Kater.
"Na immerhin vögeln sie nicht." kommentierte er nur lakonisch.
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Thorben Denger
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"Vielleicht steht sie auf nen flotten Dreier und der Kater soll helfen." kommentierte Thorben nur trocken, nuckelte besorgt an seiner Pfeife und ließ die Zügel schnalzen.
"Komm schon, Bessie! Alte Mähre! Lauf schneller, sonst steck' ich dir die Pfeife wieder ins Maul!"
Grummelnd konzentrierte der Zwerg sich auf die Straße vor sich und die alte Stute schaffte es doch tatsächlich, ein klein wenig schneller zu traben.

Der ungefederte Karren holperte chaotisch dahin und ließ den beiden Passagieren die harte Rückenlehne der Sitzbank schmerzhaft ins Kreuz schlagen. Allerdings bemerkte Thorben dies nur am Rande. Er war mit seinen Gedanken gerade schwimmen. In Geld. Von diesen Hülsen erwirtschaftet. Vielleicht konnte man auch in den Hülsen schwimmen. Auch total sexy irgendwie. Aber wenn er Slava wirklich dazu bringen konnte, Hattori in Novigrad die Fertigung dieser Waffen und Hülsen oder dieser leuchtenden Tafeln zu erklären, waren sie alle gemachte Männer. Hattori war der beste Waffenschmied weit und breit und einer der wenigen Elfen, die es weit in der Welt gebracht haben. Und was seine Fähigkeiten überstieg, gab er an seine Geschäftspartner weiter. Diese Hülsen waren so fein gearbeitet, dass es vielleicht einen Goldschmied benötigen würde. Aber solange der alte Soldat willig war, machte er Thorben Denger zu einem glücklichen Zwerg.

Dann erinnerte er sich an Slavas Frage und grinste breit.
"Ich fänd' das eine hervorragende Idee, Kumpel. Wenn jeder auf der Welt so ein Ding hat, hat auch jeder eine Chance im Leben. Die Kräfteverhältnisse wären ausgeglichen und würden nicht vom Reichtum bestimmt werden. Oder von Größe oder Kraft. Versteh' mich nicht falsch. Ich hab' keinen Bock auf 'nen Kuschelkurs, wo alle ihre Arbeit und ihr Geld teilen und so tun, als würden sie glücklich sein. Schreckliche Vorstellung, so ein Land, in dem alles geteilt wird und keiner mehr am Geld scheffeln interessiert ist. Aber eine Waffe sollte jeder haben."
Er nahm seine Pfeife aus dem Mund und drehte sich zu den Gefährten hinter ihnen um.
"Lasst sie einfach in Ruhe. Die tun nix,... wollen nur spielen!"

Ob er damit seine Gefährten oder die tobende Menge meinte, war nicht wirklch sicher. Wahrscheinlich nicht einmal ihm selbst.
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Jakob von Nagall
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schaut aus der Kutsche

Sie blieb ihm eine Antwort schuldig, denn draußen kam Unruhe auf. Und dann trampelte etwas über das Dach der Kutsche und Jakob hörte die Stimme Aenyes, die irgendetwas in der Gemeinsprache rief. Aria steckte den Kopf aus dem Fenster und schien nicht begeistert, was sie dort sah. Schien mit dem Kater zu tun zu haben. Ohne wirklich darüber nachzudenken, dass er sie eigentlich nicht hatte anrühren wollen, nahm er die Prinzessin beim Arm und zog sie bestimmt in die Kutsche zurück, damit er die Tür öffnen konnte. Von der Bewegung und dem Fahrtwind schwang das Türblatt herum und schlug gegen den Korpus, nur um den Blick auf eine Gruppe Leute freizugeben, die mit Mistgabeln fuchtelten und die Fäuste reckten. Freundlich sahen die jedenfalls nicht aus und das Ziel ihrer Bemühungen saß auf einem zwei Meter hohen Monster mit Klauen und Zähnen. Reynegh trieb sein Reittier vor der Kutsche auf und ab, wie ein Heerführer sein Schlachtross vor den Linien seiner Truppen. Auf Arias Ruf hin kehrte er allerdings zu ihrer Kutsche zurück.
"Mach uns nicht zu Feinden.", hörte er sich auf Englisch sagen. Sein Schwur würde Jakob geradezu dazu zwingen, einzugreifen. Tempelritter beschützten Menschen - eigentlich vor Vampiren, aber vor wild gewordenen Katzen wäre auch mal was Neues. Er wusste zwar, dass er gegen dieses aus einem Märchenbuch entstiegene Vieh keinerlei Aussichten auf einen Sieg hatte, aber er würde auch nicht zusehen. Jakob blickte in die unlesbaren Katzenaugen und ihm war klar, dass Reynegh das selbe dachte. Wenn er sich gegen ihn stellte, wäre er der erste, der fiel.
Ganz unterdrücken konnte er die Erleichterung demnach nicht, als das Katzenwesen einlenkte. Irgendwie schien es sich Aria verpflichtet zu fühlen und Jakob wandte den Kopf, um sie anzublicken. Hatte ihre Ausstrahlung sogar Wirkung auf dieses fremdartige Geschöpf? Wenn dem so war, hatte es schon fast etwas Beängstigendes.

Jakob hängte sich aus der Kutsche und blickte nach vorn, wo Thorbens Karren etwas an Fahrt aufgenommen hatte, dann sah er hoch zu Aenye und winkte ihr, den Pferden Beine zu machen, was diese sich angesichts des Biests nahe der Kutsche nicht zweimal sagen ließen. Er blickte zurück auf die Leute des Dorfes. Scheiterhaufen und Mistgabeln.

Willkommen in einer schönen, neuen Welt.

zurück in die Kutsche
Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Donnerstag 10. Februar 2022, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Reynegh
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Von Kutschbock gesprungen

Der Elf schien von seinem Vorhaben nicht begeistert, was Reynegh jedoch anfänglich nicht wirklich davon abbringen konnte. Er ließ Venden vor der Kutsche Arias auf und ab traben, hatte das Schwert jedoch noch nicht gezogen. Die emotionslosen Katzenaugen musterten den Mob aus Bauern, die ihnen wüsten Beschimpfungen entgegen schrien. Nicht wenige, durchaus. Aber nicht unmöglich. Sie waren nur Menschen, wenn es nach den elukunya ging, nicht mehr wert als der Brennwert ihres Fleisches, mochten sie auch noch so mutig streiten. Er ließ Venden einen Scheinangriff starten. Blitzschnell lief das Tier an und stoppte nach wenigen Galoppsprüngen wieder rutschend, Dreck sprühend. Mit dem Erfolg, dass die Leute in der ersten Reihe zurück wichen.
Arias Stimme durchschnitt die Luft, forderte seine Aufmerksamkeit, hatte er ihr doch so etwas wie Treue geschworen. Gefolgschaft sicher nicht, dazu fehlte ihrem Schwertarm die Macht. Einmal ganz abgesehen vom Schwert. Doch er hatte verstanden, dass sie in ihrer Heimat - in dieser Welt - so etwas wie eine edesanya war und mit seiner Zustimmung ihrem Tross zu folgen, hatte er sich den Gesetzen nach ihrem Urteil zu unterwerfen. Langsam ließ er Venden rückwärts gehen, wobei der provokant mit den Klauen die Luft fegte. Reynegh war rys, sein Clan seit jeher die leichte Reiterei. Er beherrschte sein ereymiu bis zur Perfektion und er spielte mit diesem Können, posierte, ließ das Tier tanzen. Säbelrasseln gehörte zu jeder guten Schlacht, auch wenn Aria beschlossen zu haben schien, dass es hier und heute keine Schlacht geben sollte. Er wollte, dass diese Menschen sahen, dass er ihnen überlegen war. Das er jedem von ihnen mit Leichtigkeit ir armseliges Leben nehmen könnte, wenn er denn wollte.
"Nicht ich habe sie zuerst angegriffen.", grollte die Stimme des Kriegers in den Köpfen der beiden Welpen in der Kutsche, als Reynegh wieder auf ihrer Höhe war. Seine Bernsteinaugen hielten Jakes Blick Stand, stumm versprach die Katze dem Menschen einen schnellen Tod, wenn er sich gegen ihn stellen sollte. Er wusste um das Können des Menschlings - es reichte nicht auf Ellen an seines heran. Doch er honorierte die Entschlossenheit und den Mut, auch wenn er die Dummheit nicht ganz begreifen wollte.
Dann fiel sein Blick auf Aria, deren dunkelgrüner Blick es einmal mehr schaffte, ihm das Gefühl zu geben, er blicke in die Augen einer surela. Auch wenn er kein Mensch war und nicht auf menschliche Reize reagierte, bewegte sie dennoch etwas in ihm. Sie strahlte die gleiche respektgebietende Präsenz wie die Priesterinnen in Tol'Nadar aus, die einen geradezu zwingen wollte, ihnen Folge zu leisten (13/100). Und so neigte er leicht den Kopf. "Ich habe mich Euch angeschlossen, Herrin Aria, also werde ich Eurer Weisung folgen, solange man mich nicht direkt angreift."
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Vyacheslav Sokolov
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Slava behielt die Leute hinter sich im Auge. doch es schien derzeit, dass sein Eingreifen nicht nötig war. Zwar war der Kater drauf und dran, die Menschen zu attackieren, aber sowohl Jake als auch Aria hielten ihn zurück und sogar Aenye versuchte es zumindest halbherzig. Es war zumindest nicht alles Hopfen und Malz verloren. Und es war ganz interessant die Dynamik zu beobachten, mit welcher Art von Leuten sie so unterwegs waren. Die imaginäre Personalakte eines jeden einzelnen von ihnen wuchs stetig.

Der Zwerg dagegen gefiel ihm immer besser. Einen Dreier mit der Katze, der nahm kein Blatt vor den Mund. Ganz nach seinem Geschmack.
"Ich weiß ja nicht einmal ob diese Katzen anatomisch kompatibel ...also ob's passt..." er wusste es auch bei den Katzen der Erde nicht. Wann immer er so ein Vieh umgedreht hatte - und das kam selten genug vor - war nichts zu erkennen außer einem pelzigen Bauch. Es musste diese Details geben, aber gesehen hatte er es nie. Es hatte ihn aber auch nicht interessiert.

"Ich werd es dir mal zeigen, aber so ein Gewehr ist schon etwas anderes als eine Mistgabel oder ein Schwert. Die Hemmschwelle, zu töten ist ungleich niedriger..."
und irgendwie kam es ihm wie Doppelmoral vor, dass ausgerechnet er einen Vortrag dazu hielt, aber er wollte sich diese Bauern nicht unbedingt mit Sturmgewehren vorstellen. Die Situation wäre sicher eskaliert, während es derzeit so aussah als kämen sie vorbei ohne dass Blut vergossen wurde.
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Aria
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„Reynegh…das sind einfache Menschen…sie haben nur Angst vor dir! Sie wissen es nicht besser! Wenn sie angreifen lass mich versuchen mit ihnen zu reden! Ansonsten kannst du tun was du für richtig hältst!“
Rief sie ihm zu in der Hoffnung dass er verstand warum Angriff hier nicht die beste Lösung war.
Dann sah sie zu Jake der sich wagemutig aus der Kutsche hing. Sie sah nach vorne und sah einen Ast näher kommen Jake sah aber in eine andere Richtung. Ohne viel nachzudenken warf sie ihre Arme um seine Hüfte und zog ihn im letzten Moment in das Kutscheninnere. Der Ast peitschte vorbei und Aria landete halb auf Jake. Sie starrte ihn an. Verwundert über ihre schnelle Reaktion und ihre Kraft.
Sie ließ sofort von ihm ab und machte ihm Platz. Ihr war noch in Erinnerung wie er zuvor vor ihrer Berührung weggezuckt war.
„Aufpassen!“ sagte sie dann und grinste leicht. Sie war schon etwas stolz auf sich. Nun hatte sie mal jemanden gerettet.
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Thorben Denger
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Grummelnd schaute der Zwerg ab und an über die Schulter zurück und ließ den Blick zwischen Reisekutsche und den wütenden Bewohnern Niederwirrs hin und her schweifen. Ungehalten schmatzte er auf seiner riesigen Pfeife herum. Normalerweise bestätigte sich ja das Gerücht, dass je schöner eine Frau war, sie mit immer weniger Hirnschmalz daher kam. Zauberinnen waren da wohl wohl die Ausnahme. Und Aria scheinbar auch, wobei nicht auszuschließen war, dass auch sie in irgendeiner Form magiebegabt war. Sirenen-Magie, oder sowas.
Zumindest war die schöne Prinzessin aus Skellige wohl neben Thorben selbst, die einzige, die hier versuchte, zu deeskalieren. Alle anderen schauten nur passiv zu - selbst die Elfe war wohl von ihrem Selbsterhaltungstrieb aus ruhig geblieben - oder waren, im Falle von Reynegh, sogar unpassend aggressiv.
Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, sich diese Menagerie der Absonderlichkeiten als Reisegruppe zuzulegen.

Er warf Slava einen Seitenblick zu, der Bände sprach.
"Dann solltest du dem Bettvorleger auf keinen Fall so ein Gäwähr geben. Der hat allein schon keine Hemmungen zu töten. Die Menschen,... die sind immer mutig, sobald viele von ihnen versammelt sind. Da ist es schnurzpiepegal, ob sie Gäwähre, Mistgabeln oder Puddinglöffel als Waffen tragen."
Sie hatten nun das Dorf hinter sich gelassen und auch die Kutsche war außerhalb der Reichweite potentieller, geworfener Steine und in wenigen Sekunden würde auch kein Kurzbogen mehr hinterher kommen. Thorben prüfte den Sonnenstand und zuckte mit den Schultern.
"Wir müssen das Tempo beibehalten. Das Flauschvieh hat uns die Entscheidung abgenommen, da wir an der Abzweigung nach Westen vorbei gerauscht sind. Auf dem nördlichen Weg sollten wir vor Einbruch der Dunkelheit so viele Meilen zurück legen, wie wir nur können. Die gefährlichsten Monster sind nachtaktiv."
Er grinste breit und produzierte einige erstklassige Rauchringe, die leider viel zu schnell vom Fahrtwind davon geweht wurden.
"Eigentlich schade. Der westliche Weg wäre gar nicht sooo gefährlich gewesen. Ich hatte auf dem Hinweg schon eine Konfrontation mit den Banditen. Glücklicherweise nur drei, weil sie wohl dachten, mit einem einsamen Zwerg leichtes Spiel zu haben, aber nachdem zwei von ihnen Bolzen in die Kniescheiben bekommen hatten, wurden sie plötzlich ganz friedlich. Schau mich nicht so an, Kumpel! Das in der Ruine waren,... erschwerte Bedingungen!"
Grummelnd ob Slavas skeptischem Blick, konzentrierte der Zwerg sich wieder auf den Weg voraus.
"Jedenfalls hätte die Muschi sich gut an den paar Banditen abreagieren können, die uns doch noch aufgelauert wären. Bei der nächsten Rast müssen wir Aria mal darauf ansetzen, Reynegh davon zu überzeugen, die nächsten Siedlungen zu umreiten und ähm,... zu kundschaften, oder sowas."

Ein plötzlicher Niesanfall hätte ihm beinahe seine Pfeife aus dem Mund katapultiert. Verdammtes Katzenvieh. Kaum verschwendete er mehr, als einen Gedanken gleichzeitig daran, fing die Allergie wieder an. Er kramte ohne hinzuschauen hinter sich im Karren herum und holte eine Flasche Vodka hervor. Das einzige, was akkurat gegen das Niesen half, wenn Reynegh in der Nähe war.
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