Taverne | The black Horseman

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Dahlia
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Sie sah die Gestalt hereinkommen und blickte sie fasziniert an. Sie war der Wahnsinn. Connor lies fast das Tablett fallen als auch er sie erblickte. Dieses schöne Halbwesen war ein seltener Anblick. Und natürlich setzte sie sich zu Silas. Kurz sah Dahlia zu Boden ehe sie die Dynamik zwischen den beiden erhaschen konnte und die Frau freundlich und ehrlich anlächelte. Sie nickte auf ihre Bestellung hin und entschwand hinter den Tresen. Levi sah sie kurz besorgt an aber Dahlia nickte grinsend.
„Schon gut…natürlich ist es so!“ die beiden hatten eine recht kryptische Art miteinander zu reden. Doch sie verstanden sich fast blind. Das war in dem Geweebe auch ganz nützlich aus den verschiedensten Gründen. Natürlich hatte genau der Mann, der Dahlia seit langem gefiel eine wunderschöne Dame an seiner Seite. Natürlich - alles andere wäre einfach und langweilig oder zu schön.
Sie füllte zwei frische Krüge mit dem guten Met und servierte sie dem attraktiven Paar galant. An die Frau gerichtet sagte sie „Lasst es mich wissen wenn ihr etwas essen möchtet! Es ist noch genug von allem da“ sie nickte ihr mit einem warmen Lächeln zu und sammelte auf dem Rückweg wieder schmutziges Geschirr ein.
Levi trat vorsichtig an sie heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Zuerst stockte Dahlia, blickte kurz auf das Spülwasser und prustete dann los. Auch Levi musste über das Gesagte so heftig lachen, dass ihm glatt die Tränen kamen.
Diese Tragikomödie, die Dahli ihr Leben nannte wurde von Tag zu Tag unterhaltsamer. Was blieb da anderes übrig als zu Lachen? richtig! Trinken. Also stellten sie beide sich kleine Gläser hin und die Wirten holte den teuersten Schnaps von Regal. Da ließ sich auch Connor nicht lumpen. Er kam zu ihnen herüber, drückte seine Schwester ganz kurz und unauffällig, ehe er sich auch ein Glas hinstellte.
„Was kommt Mohren Dahli? Schwangerschaft oder brennt das Haus hier endlich ab?“
Schallendes Gelächter und sie kippten die Flüssigkeit hinunter.
Danach ging die Wirtin zu den Handwerkern die Drifa ebenfalls gierig beäugten.
Als Dahlia bei ihnen stand kamen sie langsam zu sich und bestellten nun die fünfte…oder sechste Runde.
Einer der Handwerker beäugte Dahlia nun eingehender. Bei der Schönheit an Silas Tisch gab es nur Ärger, aber so viel er wusste war die reizende Wirtin gerade ohne Mann….warum nicht?
Dahlia merkte nichts davon sonder ging langsam an den Tischen entlang um nach dem Rechten zu sehen. Da schwang die Türe auf. Endlich! Will war gekommen. Der Junge für alles im Haus. Er sah etwas erschrocken aus, als er Dahlia so aufrecht und fröhlich vorfand. Skeptisch blickte der Knabe an ihr herab. Sie kam schnell zu ihm herüber und zog ihn mit sich in die Küche. Tristan stand am Herd und schälte gedankenverloren ein paar Kartoffeln.
„Nun sieh mich nicht so an Will“
Er blieb stumm vor ihr stehen.
Sie blickte ihm in die Augen, auch er hatte viel mitgemacht in letzter Zeit. Sie atmete lange aus und pickte seine Stimmung auf. „Mir geht es wieder besser…ich vermisse Reuven auch…vielleicht kommt er ja wieder!“ sie hob sein Kinn an und schloss ihn kurz in die Arme. Wenn er weiter so wuchs, war er bald so groß wie Connor. Tristan hob den Kopf und lies lautstark die Kartoffel in den Eimer fallen, als er sah dass Will es ein bisschen zu sehr genoß von seiner Chefin umarmt zu werden. Dahlia lies den Jungen los und schickte ihn dann nach oben. Er sollte das Gemeinschaftsbad putzen und nochmal nachsehen ob alle Betten frisch bezogen waren.
Sie lief eine weitere Runde die Tische entlang, wobei sie etwas langsamer an Silas Tisch vorbeiging und ein paar Wortfetzen aufzuschnappen. Kinder…oh…
Nach einer Weile winkte Silas dann zu sich und sie kam zu ihnen herüber. Langsam jedoch denn sie spürte, dass die Stimmung irgendwie nicht so gut war.
„Was kann ich euch gutes tun?“
Fragte sie dann in einem höflichen Ton, den alle guten Wirte drauf hatten, wenn sie merkten dass es vielleicht mehr als einen Drink brauchte.
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Silas Patt
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Silas erhob sich vom Barhocker und legte ein paar Münzen, die dem Preis des Essens, als auch dem zweiten Krug Met entsprachen, auf den Tresen. "Ich will mein Zimmer sehen", knurrte der Jäger nun wieder unwirsch, da in seiner Laune getrübt. Doch er rang sich ein "Bitte", ab, denn er wusste ja, dass Dahlia am Wenigsten dafür konnte. Eine Hand schloss sich um seinen Unterarm. Zierliche Hände, doch man sollte sich nicht täuschen lassen. Sie rissen Bäume aus, wenn ihnen danach war. Gefährlich, diese Halbwesen. "Silas", wagte Drifa sich doch tatsächlich, seinen Namen auszusprechen. Er warf ihr einen kalten Blick zu, entriss ihr seinen Arm jedoch nicht. Warum etwas versuchen, was aussichtslos war, wenn sie ihren Willen durchzusetzen gedachte? "Lass mich dich treffen, vielleicht, wenn Matthes arbeiten ist?" Der Kopfgeldjäger betrachtete seine Vergangenheit eine Weile, die zugleich seine ungenutzte Chance im Leben darstellte.
Hätte er Dahlias Gedanken vorhin lesen können, wäre seine Antwort auf die Frage immer gewesen: besser es wissen, als sich immer fragen: was wäre wenn. Ungewissheit war schlimmer, als etwas verloren,aber erlebt zu haben. So sah er es jedenfalls.
Und er hatte verloren. Drifa lebte noch. Doch sie hatte etwas getötet, was auch ihm gehört hatte. Nicht auf der Welt konnte diesen Vorwurf jemals aus seinem Kopf löschen. Liebe war eben nicht immer genug. Eigentlich nie.

"Nein." Seine Antwort kam weder wütend, noch zischte er, oder wurde laut. Ein einfaches dunkel gerauntes Nein. Voller Überzeugung. Auch die Halbelfe musste das erkennen, denn sie liess von ihm ab. "ich könnte dich HIER besuchen?" Silas atmete durch und drehte sich dann zu Dahlia um, die er warten liess. "Lass uns gehen", damit liess er Drifa hinter sich, deren spitze Ohren unter dem Haarschleier verborgen lagen.
Der Kopfgeldjäger mochte keine "schönen" Frauen. Sie zogen ihn nicht an. Nicht wirklich. Jeder Mann konnte seinen Blick nicht von einem vollen Dekolleté abwenden, denn es waren ja auch BRÜSTE! Welcher Mann wusste ein gutes Paar Brüste nicht zu schätzen? Ebenso wie einen prallen Arsch in den Händen.
Doch dies diente der Lust. Seinem Herzen diente es nicht. Silas hatte ein Auge für Makel. Für Sommersprossen. Für einen schiefen Zahn, der beim Lachen aufblitzte. Für Narben, die Geschichten erzählten und die er in den Gesichtern der Tragenden küssen würde, um zu versichern, dass es nichts gab, was eine wahre Schönheit entstellte. Sein Kopf drehte sich freilich nach kurzen Röcken um. Nach wallendem glänzenden Haar und klimpernden Wimpern. Er war nicht imun gegen solche Avancen der gesellschaftlich geschätzten Schönheiten. Doch diese Frauen versuchten es zu sehr. Änderten Dinge, die ihnen die Natur anders angedacht hatte. Trugen Düfte auf. Bemalten sich. Begradigten schiefe Zähne, erschufen neue künstliche Kurven, und büßten so ihre Natürlichkeit ein, die sie manchmal nie wieder zurück erlangten. Diese frauen liebten sich selbst nicht.

Und schimpften auf Männer, die sich mochten, wie sie waren. So wie er, der sich als der glitzerndste Diamant unter der Sonne ansah.
An Drifa hatte ihn ihr Halbwesen in den Bann gezogen. Die ungewöhnlichen Augen, das eisige Gemüt. Er hatte ihre Unnahbarkeit und Wankelmütigkeit zu spät erkannt. Nun schlug sich ein anderer damit rum und wenn er so in sich reinhorchte, war er froh darüber.

Der Hüne folgte Dahlia durch den Raum und zwinkerte Connor noch provokant zu, ehe er ihr nach oben in das Geschoss folgte, wo die Zimmer für die Reisenden lagen.
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Dahlia
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Natürlich bekam Dahlia nun glass ganze Hin und Her zwischen den beiden mit. Sie erfasste die Lage doch recht schnell und trat respektvoll einen Schritt zurück, wandte sich ab um das Betteln davon Drifa nicht mitzubekommen…sie hörte es zwar, konnte aber durch das Abwenden zumindest dafür sorgen, dass sich Drifa zumindest nicht von ihr belauscht fühlte.
Sie kannte die Geschichte nicht, sah nur ein kleines Puzzelteil der ganzen Geschichte. Doch irgendwie fühlte sie mit beiden mit. Mit Drifa die Silas Nähe wollte und offenbar gelangweilt von ihrem alten Leben war. Mit Silas der sich vor Drifa verschloss und sie abwies und sich selbst zu schützen. Auch das kannte sie.
Wärmend die beiden noch miteinander rangen, zündete sie die Kerze auf der Mitte des Tisches an, der vor ihr stand. Einfach um der Situation etwas zu entfliehen.
Dann riss Silas sie aus ihrem Tun mit der Aufforderung, sollten beide nun hoch gehen.
Sie drehte sich um und blickte die Halbelfe für einen kurzen Moment an.
Mitgefühl aber kein Bedauern lag in ihrem Blick, welchen Silas nicht sehen konnte.
Dann nickte sie ihm zu und stieg mit ihm die Treppen empor. Seine Provokation Connor gegenüber sah sie nicht.
Connor setzte das Glas ein bisschen fest in dem Moment auf und taxierte Silas.
Doch er wusste schon was das sollte. Was Silas konnte, konnte er schon lang. Also zuckte seine Augenbraue nur leicht nach oben und er ließ ein spielerisch fießes Grinsen über sein Gesicht fliegen.
Geschickt füllte er einen Krug mit dem feinen Met und brachte es Geschmeidig zu Drifa herüber.
„Geht aufs Haus!“
Er lächelte sie kurz an. Nicht aufdringlich, einfach nur charmant.
Connor war ein attraktiver Mann und wusste das auch. Dennoch lies er es sich nicht so heraushängen. Er hatte seinen Spaß mit dem Frauen, suchte noch nichts ernsthaftes, denn noch war er zu jung dafür.
Oben kam ihnen Will entgegen der seiner Chefin knapp zunickte.
Kurz blieb Dahlia stehen Und rief dem Jungen hinterher „Danke Will…“ und schüttelte dann leicht den Kopf über ihn. Was war nur in ihn gefahren?
Oben tat sich der erste Stock vor ihnen auf. Zu ihrer Rechten war ein kleiner offener Raum an dessen Wänder Bücherregale standen und davor zwei gemütliche Sessel. Der Gang vor ihnen beherbergte die Gästezimmer. Zwei kleine vorne links und zwei große dahinter. In dem ersten linken Zimmer quartierten sich für gewöhnlich Huren ein. Selbstständige Damen, die ihren Verdienst nicht mit einem Bordell teilen wollten. Sie mussten lediglich die Miete zahlen. Derzeit hatte sich eine gewisse Natalie eingemietet. Eine etwas ältere, gutaussehende Frau. Gerade schien sie aber nicht hier zu sein. Ohne sich umzudrehen zeigte Dahlia auf ihre Türe. „Hier wohnt derzeit Natalie…sie bietet hier auch ihre Dienste an wenn du Bedarf hast! Seid zur Nachtruhe nur bitte etwas leiser!“
Dahlia öffnete die erste Türe rechts. Vor ihnen erschien ein schönes, sehr geräumiges Bad. Ein Kamin war auf der rechten Seite an welchem man sich das Wasser für den Zuber erwärmen konnte welcher vor dem Fenster stand. Daneben fanden sich Waschbecken und kleine und große Wannen und Schüsseln, welche die Gäste für ihre hygienischen Bedürfnisse nutzen konnten außerdem fand sich in dem Raum ein großer Holzschrank den Dahlia nun öffnete um ihn Silas zu zeigen.
„Beiden dich einfach und wird die benutzen Sachen dann einfach hier rein! Unsere Haushälterin kümmerlich um alles!“ sie deutete auf einen Weidenkorb neben dem Schrank. Der Schrank selbst war gefüllt mit Handtüchern, Seife, Bürsten, Lappen und anderen Utensilien wie Kämmen, die man zur Pflege gebrauchen konnte. Dahlia war war stolz auf diesen Service den sie ihren Gästen bieten konnte. Sie mochte es einfach gut für andere zu Sorgen. Es machte sie glücklich. Sie schloss den Schrank wieder und sah Silas nun prüfend an. „Wenn du möchtest lasse ich Will ein Bad für dich richten?! Wir berechnen dafür nichts extra“
Doch sie wartete die Antwort nicht ab sondern führte einhalten nun zu seinem Zimmer. Er würde das hinterste bekommen. Hier war es ruhig und man bekam so eine erholsame Nachtruhe.
Das Zimmer war geräumig und freundlich. An der der einen Seite stand ein großes, frisch bezogenes Bett aus hellem Holz, daneben ein kleiner Nachtisch auf dem eine Kerze stand.
Gegenüber fand sich ein kleiner Holzschrank und ein kleiner Tisch an welchem ein Stuhl stand. Auf dem Boden neben dem Bett lag ein runder, roter Teppich.
„Das wäre dann dein Zimmer!“ Sie stand nun mitten im Raum und deutete mit einer Geste in den Raum, während sie sich Lächeln zu ihm drehte.
Der Schlüssel steckte in der Tür.
„Kann ich dir sonst noch irgendwas gutes tun Silas?“ fragte sie nun ganz die perfekte Gastgeberin.
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Silas Patt
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Er hatte das Erscheinen Drifas noch nicht richtig verarbeitet, da kam Dahlia, oben angekommen im ersten Stock, mit der nächsten Hiobsbotschaft. "Was?" Lachte Silas auf und gluckste dann in seine Hand, die über seinen Mund
fuhr, um sich selbst zur Ruhe zu bringen. Diese Taverne wartete ja mit allerlei auf. Sogar mit Huren. "Nein danke."
Das Stockwerk wies vier Zimmer auf, wie er an den Türen abzählen konnte.
Als die Tavernendame rechts von ihm eine Tür öffnete, zeigte sich dahinter ein grosszügiges Bad. Und mit allem ausgestattet, was es brauchte, um sich den Dreck und die Kruste vom Körper zu schrubben und sich danach
wieder menschlicher und wohler in der eigenen Haut zu fühlen. Auch, wenn Silas der Schmutz auf Haut und Haaren nichts ausmachte und er auch nicht danach strebte, nach Blumen zu duften, so schätzte er es auch, im warmen Wasser zu liegen und wieder die Farbe seines wirklichen Hauttons erblicken zu können. Danach sah er immer so zivilisiert aus, dass der Wunsch schnell in ihm aufkeimte, sich wieder im Wald mit Erde, Blut und Schlamm zu beschmutzen. Silas Patt war eben ein Vagabund. "Ja, ich denke ein Bad kann nicht schaden...ganz offensichtlich."

Danach besah er sich noch sein Zimmer.
Mehr als gross genug. Geräumig. Bett, Stuhl, Tisch, Schrank. Erstgenanntes war das Wichtigste. Dahlia erwies sich erneut als zuvorkommend. "Ich denke, ich habe genug eurer Zeit in Anspruch genommen. Wenn ihr mir diesen Will vorbei schickt, dann nehme ich noch das Bad und werde mich schlafen legen." Die Badewanne hatte tatsächlich wieder den sauberen, gereinigten Mann zum Vorschein gebracht, der sich unter dem ganzen Blut gut versteckt hatte. Silas war im Nachhinein fast amüsiert über die braune Suppe gewesen, aus der er am Ende gestiegen war. Nun, in Leinenhemd und Unterhose, streckte er sich auf dem Bett aus. Die letzten Stunden hatte er damit zugebracht, seinen Lederharnisch zu säubern und seine Waffen zu polieren.Nun, da alles säuberlich angeordnet über Tisch und Stuhl hing, konnte er es sich gemütlich machen. Doch sein Kopf hatte andere Dinge vor.

Die Nacht erhob sich sternenklar von den Feldern und Tümpeln. Der Mond , noch halb versteckt hinter aschgrauen Wolken, schien fahl und dünn, beleuchtete die wenigen Häuser, die sich in dieser ländlichen Gegend manifestierten. Sie waren allesamt reetgedeckt, der Rest bestand aus losen Brettern, zusammengeschustert von Menschenhand, ohne zu wissen,
wie sie sich gegen die stark schwankende Witterung schützen sollten. Zu jedem Gehöft gehörten einige Hektar Land, die von jedem Bauern anders genutzt wurden. So zeichneten sich Viehweiden, Felder mit Raps und Weizen, als auch eine kleine Mühle weiter unten am Bach ab, der das Land durchzog, als sei er ein flüssiger Wegweiser,
der hinunter zu den Sümpfen und morastigen Wäldern führte. Silas bahnte sich eben durch diese Szenerie seinen Weg. Sein schwarzes Haar war unter der Schicht von Staub und Schmutz, die sich wie Grind auf seiner Kopfhaut abgesetzt hatten, nur schwer aus zu machen. Es fiel ihm in fettigen Strähnen in die Stirn. Er schwitzte vor Anstrengung. Seine Augen, blaue Kieselsteine in einem verhärmten Gesicht, strahlten seine ganze Entschlossenheit aus. Kurz kam er ins Straucheln, balancierte den Gewichtsverlust mit den Armen aus und fing sich wieder ohne auch nur eine Sekunde lang zurückzublicken. Er keuchte, sein Brustkorb hob und senkte sich bei jedem Schritt in blinder Panik, als sei er ein in die Enge getriebenes Tier. Doch sein Verfolger war zugleich auch das, was ihn lockte. Jeder Atemzug erschien als weisse Dunstwolke in der Luft, veranlasste ihn dazu, den Umhang fester um die breiten Schultern
zu ziehen. Blut troff dem jungen Mann von den Unterarmen, endete als Rinnsale an seinen Fingern und fiel in kleinen Tropfen zu Boden, wo es eine Spur hinterliess, der das eine oder andere Tier des Waldes neugierig folgte. Die Wunde stammte von einem Sturz, knappe zehn Meter zuvor, als er versucht hatte, die von der Ernte umgeknickten Halme zu bezwingen. Doch diese hatten ihm in die blanken Waden gestochen und ihn nach kurzer Zeit in die Knie gezwungen, um sich in seine Arme zu bohren wie ein Messer, welches durch Butter glitt. Gespürt hatte er nichts, etwas Anderes faszinierte ihn zu sehr, als dass er sich um solche Nichtigkeiten hätte kümmern können. Der Tod kreiste über ihm, noch unsichtbar und nicht zu verstehen, doch mit jedem Schritt , schien er bedrohlicher zu werden .Angst lag wie eine Decke auf ihm, schnürte ihm die Luft ab und brachte seinen Atem zum Stehen, bis seine Lungen brannten. Er hielt inne und sog die klare kalte Nachtluft tief ein. Das Brennen legte sich, Sauerstoff reicherte sein zirkulierendes Blut im Körper an und erreichte seinen Kopf. Normalerweise würde dies zur Folge haben, dass sein Verstand wieder einsetzte, doch dieses Mal nicht. Er hegte nur einen Wunsch…dem Gesang zu folgen, egal wie gross das Grauen vor
dem sein mochte, was er instinktiv befürchtete…

Der Hüne im Bett schwitzte stark, als er sich, gefangen in seinen Träumen, auf die andere Seite warf.


Das erste Mal hatte er die Stimmen gehört, als er in einem seiner Träume gerade dabei war, Holz für die kalten Abende zu hacken, die sich bereits durch leichten Bodenfrost in der Nacht ankündigten. Gerade als er die Axt gehoben und schwungvoll angesetzt hatte, um einen weiteren Scheit kraftvoll zu spalten, war diese zarte Melodie an sein Ohr gedrungen. In der Nacht darauf war einer der umliegenden Höfe geplündert worden…von dem Besitzer fehlte jede Spur, er blieb verschwunden. Einige Tage vergingen und wieder hörte er diese Melodie,
so deutlich, dass er beinahe seine Saat zerstört hatte, die er über die Felder trug. Wie erwartet verschwand wieder ein Bauer und hinterliess einen Hof, eine Familie, dem Hungertod ausgesetzt. Das war vor drei Tagen gewesen…und nun.. träumte er erneut und nun war ER des Todes.
Alles, wonach es ihm verlangte, war, Herr dieser Stimme zu werden, die leise wisperte, nach ihm rief und ihn mit ihren Silben zu umgarnen schien. Jedes Wort streichelte seine Haut, seine Seele, seine Existenz. Schien ihn wertvoller zu machen, bedeutend und gross. Als sei er Auserkoren und nur er, diesen lieblichen Klängen zu folgen, die nur für seine Ohren bestimmt zu sein schienen. Ein König, so glaubte er, könne nicht reicher sein als er in diesem Augenblick. Herbstblätter, rot , gelb und braun waren vor längerer Zeit zu Boden gefallen und hatten sich dann durch ihre Trockenheit zusammengekräuselt. Doch nun mit zunehmenden Niederschlag wurden diese bunten ansehnlichen Herbstboten zu zertretendem Matsch ...und man konnte den Winter bereits riechen, ein Umstand, der die Bauern nun bereits zur Eile trieb und sie Tag und Nacht zum Arbeiten zwang. Doch nicht ihn.. nicht jetzt, nicht in dieser Nacht. Er hatte seine Arbeit niedergelegt, um seinem Schicksal entgegenzutreten. Der Boden unter ihm raschelte, in der Dunkelheit begannen die Tiere ihre Wege zu gehen, lautlose Räuber, denen auch er nicht immer gewachsen war. Grüne und gelbe Augen blickten ihm mit Argwohn nach, territoriales Verhalten spannte die Luft. Er war ein Eindringling, ein ungebetener Gast, eine Gefahr, die es auszumerzen galt. Obgleich er dieser Gefahr trotzen müsste, oder sie wahrnehmen sollte, zog dieses Band an ihm. Endlich kam er der Stimme näher, verlangte danach. Es war ihm, als habe er bislang wie ein Blinder gelebt und die Frau, die nach ihm rief, könne ihn sehend machen. Sein Herz und sein Körper lechzten nach der Berührung einer bislang völlig Fremden und dachten nicht daran, sich zu zügeln, denn unbändige Lust wallte in ihm auf und brachte ihn dazu, alles zu tun, nur um einmal seine Hände um den Leib dieser Person schlingen zu können, um mit ihr gemeinsam zu vergehen. Er schwang nach rechts und plötzlich erstarb alles an Lieblichkeit. Der Gesang hatte gestoppt und wie der Vorhang in einem Theater sank die nächtliche Ruhe herab mit all ihrer bittersüssen Gefahr darin. Es schauderte ihn, erst jetzt bemerkte er, wie weit er sich von seinem Heim entfernt hatte. Ein Blick zurück liess die Lichter der Häuser nur noch stecknadelkopfgross erscheinen. Wie nur hatte er in so kurzer Zeit eine solche Strecke zurücklegen können? Die aufkeimenden Schmerzen in seinen Fusssohlen, die von Blasen und Schrammen übersäht waren, sagten es ihm sogleich. Ein Atemzug in die Stille, noch einer..noch einer..Minuten vergingen, in denen er nicht wusste, was er hier tat und warum er hierhergekommen war. Chaos beherrschte seine Gedanken, ihm war nicht klar, warum, doch er hatte das Gefühl, einer Aufgabe gefolgt zu sein, einem Aufruf…doch wie sehr er sich auch anstrengte, er erinnerte sich nicht. Gerade als er sich umwand und seinen beschwerlichen Heimweg antreten wollte, raschelte etwas hinter ihm, gefolgt von einem Lachen, so glockenhell, dass er den Kopf wand, sich fast den Hals verrenkte, nur um einen Blick auf die Person zu erhaschen, der es vergönnt war, solche engelsgleichen Töne von sich zu geben. Er wusste wieder, was er wollte, warum er hier war und welches Verlangen ihn antrieb.
Ein Schatten löste sich aus dem Dunkel. „Zeig dich.“ Es sollte bedrohlich, ja auch fordernd klingen, doch seine Kehle machte ihm einen Strich durch die Rechnung, liess ihn bitten und betteln, liess ihn auf die Knie sinken und starren wie ein kleines Kind, dessen grösste Versuchung nur eine Hand breit von ihm entfernt lag. Endlich schob sich ein blasser
schmaler Fuss in das Mondlicht, es folgte eine schlanke Silhouette. Die Frau vor ihm hatte wache Augen, deren Brauen sich schwungvoll bogen. Ihre Pupillen schien die Iris geradewegs zu verschlucken, ihre Nase war schmal und gerade, ihre Lippen voll und geschwungen. Er starrte und blickte abwärts.. Ihre Arme ruhten zu ihren Seiten, sie hatte eine gerade stolze Haltung, ihre Beine waren lang und kräftig, ein Geflecht aus Moos und Blumen umrankte wie Schmuck ihre Knöchel. Ihr Haar war blond wie der reine Sonnenschein und rankte sich wild nach oben,
umspielte ihre Ohren, ihre Stirn in purer Wildheit und Ungezähmtheit. Doch was ihn am Meisten in den Bann zog, war das wissende Lächeln, welches sie ihm schenkte. Jahrhunderte alte Weisheit prallte auf ihn ein…Sie machte eine Bewegung, lange helle Fingernägel schossen aus ihren Händen, gute zwanzig bis dreissig Zentimeter lag,
um ihm damit zu drohen.

Silas stöhnte leise und legte sich einen Unterarm über die Augen. Es war so real. Immer fühlte es sich so echt an. Was nur wollte ihm sein Verstand zuflüstern? Was übersah er?


Nun grinste sie, doch es war todbringend. Ihr Gebiss war scharf, die Zähne spitz und nach seinem Fleisch trachtend. All der Zauber fiel von ihm ab und vermochte nicht, ihn noch länger aufrecht zu halten. Es war als würde ein Alkoholiker auf einen Schlag nüchtern werden. Bereits auf Knien sackte sein Oberkörper nach vorne und schlug dumpf
auf dem matschig-erdigen Boden auf. Doch sie liess ihm keine Zeit, um sich zu fangen oder sich zu wappnen, denn kaum, dass er endlich die Augen schliessen konnte, begann sie erneut zu summen…er erhob sich schwerfällig und blickte sie aus glasigen Augen an, gefangen von ihrem Blick. Sie sprach und es war ihm, als würde in ihm etwas zerbersten,
was nie wieder zu kitten war. Ob es seine Eigenständigkeit war, die Fähigkeit rational zu denken, er konnte es nicht sagen, doch eines war gewiss: nichts war mehr so wie früher.
„Nenne mir deinen Namen..“, verlangte sie und heftete ihre Augen auf ihn, in denen nichts zu sehen war als grau in grau, verschwommen und doch klar. Er schluckte, sein Mund war trocken, die Zunge schien ihm am Gaumen zu kleben und seine Kehle war wie ausgedörrt. Als er sprach, krächzte er mehr, als dass er seinen
eigenen Klang zu nutzen vermochte.


"Silas", keuchte er und schoss nach oben. Der Jäger atmete keuchend und sah sich in dem dunklen Raum der Taverne um. The black horseman. Er war noch hier. Mit einem Seufzen liess er sich in die
durchgeschwitzten Laken fallen und zwang seinen Atem zur Ruhe, ehe er versuchte, wieder in einen Schlaf zu finden, der hoffentlich traumlos verlaufen würde.
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Dahlia
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Sie nickte fast artig und lies ihn dann allein. Sein Tag war wohl lang gewesen und das Bad hatte er nötig.
Unten angekommen schickte sie ihm Will nach oben, der nach kurzer Zeit das Bad fertig für ihn hatte. Will beäugte Silas prüfend und vielleicht auch etwas abschätzig, sagte aber kein Wort in seiner Gegenwart.
Der Abend schritt voran und die Taverne füllte sich. Noch mehr Leute aus Nowigrad, aber auch Reisende. Dahlia vermietete noch ein Zimmer an einen unscheinbaren Mann, der dann ebenfalls noch ein Bad nehmen wollte.
Will wirkte nun etwas genervt, was Dahlia und Connor argwöhnisch beobachteten, jedoch noch keinen Anlass sahen es anzusprechen. Der Junge war eben in einem schwierigen Alter.
Handwerker, Söldner und vereinzelte Damen tummelten sich nun auf den Brettern der Taverne. Tranken, sangen, tuschelten und verschwanden nach und nach in die Nacht. Auch Natalie fand zurück in das Gemäuer. Im Schlepptau hatte sie einen Offizier, der eigentlich verheiratet war. Dahlia starrte ihn kurz an, ehe Conner sie in die Seite kniff. Richtig…es ging sie nichts an. Es war Natalies Geschäft und des Offiziers Schande. Die Nacht war schon weit vorangeschritten, als Dahlia das letzte Glas in das Spülwasser tauchte und auf einem Tuch daneben zum Trocknen aufstellte. Diese Nacht hatte ihr gut getan. Seren war nur wenige Male in ihren Gedanken gewesen und hatte dann diesen stechenden Schmerz verursacht. Der Handwerker, welcher Dahlia beäugt hatte, hatte es diesen Abend nicht mehr bei ihr versucht. Er wurde von seinen Saufkumpanen aus dem Etablissement von seinen Freunden getragen. Aber auch das bemerkte die Wirtin nicht. Sie Schluss die Haupttüre ab und sah zu wie ihre Brüder die Treppe hinaufsteigen um sich schlafen zu legen. Sie selbst blieb in dem leeren Raum und räumte hier und da noch Dinge auf, wischte Flecken von den Tischen und schickte letztlich auch endlich Levi nach Hause.
Alles war getan, der Raum war sauber, die Theke aufgeräumt und die Küche bereit für morgen. Sie merkte die Müdigkeit ihres Körper, doch sie hatte Angst dass ihr Kopf keine Ruhe geben würde. Doch sie wagte es. Sie nahm die erste Stufe der Treppe nach oben. Es wirkte auf sie, als müsste sie einen Berg besteigen. Langsam nahm sie eine Stufe nach der anderen und sah nochmal prüfend auf den Schankraum. War alles wirklich erledigt? War nicht noch irgendwas zu tun? Aber nein…da war keine Arbeit mehr…nichts mehr was sie vor den einsamen Gedanken retten konnte. Selbst der Flur des ersten Stockes war leise. Friedlich sogar…Doch sie wollte nicht in ihr Bett…diesen Ort, den Seren nie mit ihr erforschen hatten können. Gerade der zweite Flur machte ihr zu schaffen…der Ort wo sie mit Seren getanzt hatte…wo sich ihre Herzen verbunden hatten….und dan. Das Monster zum Vorschein gekommen war. Längst sah man nichts mehr davon. Auch ihre Verletzungen waren so gut wie verheilt. Dahlia beschloss also das Bad zu kontrollieren und dabei so leise wie möglich zu sein. Aber auch hier hatte Will schon alles erledigt. Also blieb nur übrig, die Bestände zu zählen. Sie zählte die Handtücher, Seifen und Bürsten….alles noch ausreichend vorhanden. Durch das Fenster schien der Mond, der bereits seine halbe Bahn gezogen hatte. Vorsichtig schloss sie die Türe wieder hinter sich und blickte den Gang entlang zu Silas Zimmer. Sie hörte ihn stöhnen.
Leise trat sie zu seiner Türe um zu hören ob alles in Ordnung war. Doch sie hörte wie er sich im Bett drehte und anscheinend weiterschlief. Sie atmete lange aus und trat dann den Weg nach oben an. Ihr Körper war so unglaublich müde. Als sie im zweiten Stock war, schloss sie einfach die Augen, doch es half nicht. Sie sah diesen Raum und ihrer Kehle entfloh ein wilder Schluchzer, den sie sofort mit ihren Händen erstickte. Sie wand sich ab und versuchte ruhig zu atmen. Connor und Tristan schnarchten derweil um die Wette. Die dünne Gestalt drückte sich an die Wand und versuchte sich wieder zu fangen, doch es gelang ihr nicht gleich. Tränen kamen keine mehr, doch würde man sie sehen, brauchte man auch keine Tränen um zu erkennen was für ein Häufchen Elend sie war.
Es kostete sie all ihre restliche Kraft sich loszureißen und nach oben in ihr Stockwerk zu gelangen.
Der dritte Stock gehörte ganz ihr und war elegant eingerichtet. Doch all dies spielte keine Rolle als sie sich, fast kriechend die Treppe hochschleppte und erst nach einer Weile wieder zu Atem kam. Die Panik wich nur ganz langsam und erst dann konnte sie sich die Kleider abstreifen und in ihren Zuber steigen. Das Wasser war lau, fast kalt…Doch sie merkte es kaum. Fast mechanisch fing sie an, sich zu waschen. Sie realisierte eigentlich nicht wirklich was sie da tat. Nachdem sie dann doch anfing zu frieren, stieg sie aus dem Wasser, ölte ihre Haut ein, Steiff ein weißes Leinenkleid über und legte sich in ihr riesiges Bett. Nie sah sie einsamer aus als jetzt.
Endlich, nach einer quälenden Stunde, übermannte sie die Müdigkeit. Traumlos war der Schlaf, doch sie wachte beim ersten Hahnenkrähen mit Salz in ihrem Gesicht auf. Getrocknete Tränen, welche immer noch Seren galten.
Sie war die erste in der Küche und bereitete schon mal das Frühstück für Familie und Personal. Eier, Brot, Butter und Tee standen bereit. Heute trug sie eines ihrer roten Kleider und man sah das Rot in ihren Augen nur, wenn man ihr sehr nahe kam.
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Silas Patt
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Nachdem er wieder hatte einschlafen können, war der Rest dr Nacht ruhig verlaufen. Trotzdem fühlte er sich nicht erholt, als er entgültig die Augen aufschlug und sich durch das zu allen Seiten abstehende Drahtbürstenhaar fuhr. Mit einem Gähnen streckte er sich und liess sich nochmal in das Kissen fallen, ehe er seinen Unterarm über seine Stirn legte und an die Decke sah. Ein neuer Tag. Voller Möglichkeiten und Optionen. Silas schätzte sich glücklich, keinen festen Wohnsitz zu haben, den es zu säubern galt. keine Familie, für die er sorgen musste. Keinen Job, der ihn zu einer bestimmten Stunde irgendwo hin zwang. Er war im Gröbsten das, was der Volksmund als frei schimpfen würde. Und doch fühlte er sich so gefangen. In seinen Träumen und eben genau in jenem, der ihn in der letzten Nacht heim gesucht hatte. Er wusste wieso. Er hörte noch ihren Gesang. Er wusste um die Opfer, die sie auf dem Gewissen hatte und dass er ihr entkommen war, glich bis heute einem Wunder. Doch sie würde niemals aufhören, nach ihm zu rufen. Silas rieb sich über das noch müde drein blickende Gesicht und stand dann auf.
Nachdem er sich angekleidet - , sowie alle seine Waffen an Ort und Stelle festgebunden hatte, machte er sich auf den Weg nach unten in den Schankraum, wo so langsam Leben einkehrte. Nicht alle Seelen blieben bis in die frühen Morgenstunden wach. Nicht alle Männer hatten bis zur Besinnungslosigkeit gesoffen und mussten arbeiten. So wie er. Es galt, heute den Mantel abzuholen, oder dem Schneider genug Angst zu machen, damit er schneller arbeitete. Und sich nach einem neuen Auftrag umzusehen. Ach und da war ja noch der Gaul.
Als Dahlia an ihm vorbei eilte, heute als Lady in red des Hauses, hob er grüssend eine Hand und setzte sich an die Theke. Gefiel ihm dort. Er musste nicht immer alles im Blick haben. Die Konzentration auf das Wesentliche war dem Jäger lieber. Und jetzt galt sein Interesse einem Frühstück bestehend aus Speck und Eiern und einer Scheibe Brot. Sowie Kaffee. Eine Rarität. Doch the black Horseman hielt, was es versprach und servierte ihm das bittere Gebräu, schwarz wie die Nacht. Silas pustete den Dampf fort und nahm einen Schluck, ehe er aufsah und die Menschen um ihn herum musterte. Wann würde er sich niederlassen? Einer ehrlichen Arbeit nachgehen? Eine Familie gründen? All das tun, was er genau jetzt noch als so hinderlich für seinen Freiheitsdrang empfand? Und wäre es ihm überhaupt möglich? Welche Arbeit konnte er verrichten? gelernt hatte er nichts, nur das Töten. Eine Frau bis zum Ende seines Lebens? Er würde aus dem Heulen gar nicht mehr raus kommen. Kinder? Wem sollte ER ein Vorbild sein? Es war zum Schmunzeln. Genau das tat sein Mund, ehe er ihn mit Ei vollstopfte und weiter aß, die anderen Menschen um sich her nicht weiter beachtend. Wie immer, zahlte er sofort. Rechnungen standen niemals offen, wenn er es nicht verhindern konnte. "Dahlia?" Er wischte sich den Mund sauber und spülte den letzten Rest Kaffee hinab, ehe er sich an die Wirtin wendete. "Danke für das Zimmer, bitte sag mir, was ihr für die Nacht berechnet." Auch die Wirtin sah müde aus. Vielleicht eine lange Schicht? Der Kopfgeldjäger betrachtete sie eine Weile und hob dann eine Augenbraue in Richtung Haaransatz. "Hat euch niemand gesagt, dass einen Augenringe älter aussehen lassen? wenn ihr nicht gerade mit einem Waschbär verwechelt werden wollt, verstehe ich nicht, wie ihr zu wenig schlafen könnt." Er grinste kurz, aber Aussage kräftig.
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Dahlia
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Dahlia hatte den Schankraum geöffnet, gelüftet und nochmal die Tische gerichtet, als ihre Brüder und Will zu ihr kamen. Sie wünschten sich einen guten Morgen und aßen dann zusammen Frühstück. Will sollte danach die Vorratskammer bearbeiten. Also eine Inventur machen und danach die fehlenden Sachen besorgen, damit war er für den Tag beschäftigt. Die Haushälterin machte sich zunächst an den großen Hühnerstall. Die Tiere wurden sehr gut behandelt. Fast zu gut befanden einige, aber Dahlia liebte sie und es war ihr egal was andere darüber dachten.
Tristan machte sich wieder daran nun Frühstück für die Gäste zu richten und Connor bediente.
Sie selbst ging mit einer Gartenschere hinaus und pickte hier und da ein paar Blumen aus dem Hinterhof für den Schankraum. Hier draußen in der Stille merkte sie ihre innere Müdigkeit und auch die Trauer schlich sich wieder an sie heran.
Währenddessen nickte Connor Silas zu. Er war freundlich zu ihm und brachte ihm kommentarlos seine Bestellung ehe er sich dann wieder den anderen Gästen widmete. Er gab ein paar Leuten ein paar Aushänge mit, die sie für den Horseman in ihren Geschäften anbringen würden. Auf diesen Aushängen suchten sie nach Personal. Einem Kellner und einem Koch. Lange würde Tristan nämlich nicht mehr so friedlich dieser Arbeit nachgehen. Er tat es Dahlia zuliebe, wäre selbst war viel lieber ganz wo anders.
Eben diese Schwester betrat nun den Raum, im Arm ein paar Blumen die sie nun hier der Theke zurechtschneiden würde. Zunächst bemerkte sie Silas nicht, erst als er sie ansprach, blickte sie kurz erschrocken auf, lächelte dann aber sanft.
Sofort kam auch schon wieder ein flotter Spruch bzw. Eine Neckerei über seine Lippen. Ihre Augenbraue zuckte spielerisch nach oben, sie legte die Blumen und die Schere langsam beiseite und blickte auf Silas Mund.
Nun kam sie geschmeidig zu ihm herum, stellte sich dicht vor ihn und blickte noch einmal auf seinen Mund bevor sie folgendes sagte:
„Ich mag Augenringe wie ein Waschbär haben, aber du hast Ei im Bart!“
Noch ehe er sich wehren konnte pickte sie vorsichtig das Stückchen aus seinem Oberlippenbart und lies es in die Spülschüssel hinter der Theke fallen.
Weil sie so dicht bei ihm stand, würde niemand ihre Unterhaltung hören.
„Außerdem bin ich, glaube ich, nicht die einzige hier, die Nachts nicht gut schläft!“ setzte sie noch nach und senkte dann erst wieder die neckende Augenbraue um nun wieder etwas ernster mit ihm zu sprechen.
„Silas…du bist noch bestimmt Jäger oder zumindest etwas in die Richtung?…“ nun sah sie ihn aus geschäftig wirkenden Augen an. Einen Jäger zu kennen, hatte einige Vorteile. Es lohnte sich also, Silas etwas auf den Zahn zu fühlen.
„Wenn du ein geschickter Jäger bist, hätte ich dir ein Geschäft anzubieten!“
Sie machte eine winzige Pause, richtete den Blick nun wieder auf seine Augen.
„Du bringst uns einen Hirsch und das Zimmer oben gehört dir für eine Woche inkl. Was du hier verzehrst?“
Hirsche waren im Moment rar und ein guter Braten aus dem Tier war immer beliebt. Es würde den Horseman mal wieder vor die anderen guten Tavernen setzen, die sich im Moment bestimmt schwer taten dieses Gericht anzubieten.
Sie lies ihre Worte wirken und trat nun wieder eine. Kleinen Schritt zurück um wieder etwas Distanz zwischen die beiden zu bekommen. Dabei drehte sie sich und ergriff ihre Tasse mit Kaffee. Sie trank ihren allerdings mit Milch ohne Zucker. Nachdem sie eine. Schluck genommen hatte, sah sie Silas nun erwartend an.
Wenn er einwilligte, hätte natürlich nicht nur die Taverne was davon. Dahlia mochte die Vorstellung, diesen Mann etwas länger um sich zu haben. Er lenkte sie so herrlich ab und vertrieb die Dunkelheit aus ihren Gemüt. Er gefiel ihr und auch wenn es vielleicht nicht auf Gegenseitigkeit beruhte, tat es ihr einfach gut. So würde sie nicht doch noch an einen der Schnösel geraten die sich sonst um sie tummelten. Er erinnerte sie an das, was sie wirklich wollte. Etwas wildes und ungezähmtes. Einer der nicht der Norm entsprach, entsprach sie doch selbst auch nicht dem, was die meisten Männer wollten. Niemand würde aus dieser Wirtin je ein braves Heimchen machen. Das Haus würde sie sowieso nie gehen lassen. Wagte sie sich zu weit weg, rief es unerbittlich nach ihr, bis sie den Schlüssel wieder im Schloss umdrehte. An den meisten Geschichten, die man sich über das Haus erzählte, war tatsächlich etwas dran. Es hatte tatsächlich ein gewisses Eigenleben und Willen. Es band seine Besitzer fest an sich, schützte sie, liebte sie, aber lies sie niemals mehr los.
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Silas Patt
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Als Dahlia mit spitzen Fingern etwas Ei aus seinem Bart zupfte, rümpfte Silas unangenehm berührt die Nase. So war das eben als echter Kerl. Da blieb hier und da eben was hängen. Blut...Dreck...Ei. Glatt rasiert war irgendwie unmännlich und man(n) sah sofort aus wie ein Knabe. Desweiteren kam sie umgehend auf wenig erholsamen Schlaf zu sprechen. Silas brummte. "Das nennt man Halbohrschlaf. Wegen den Feinden und so. Nützlich, wenn man im Wald pennt...und auch sonst." Sagte man frauen nicht nach, dass sie immer an der Wand-, oder Fensterseite schliefen, da sie evolutionär gesehen vermieden, am "Höhlenausgang" alias der Tür zu liegen?
Die Tavernendame war heute aber redselig. Interessiert beobachtete er sie und schmunzelte dann. "Ja so etwas in die Richtung bin ich wohl. Was hat mich verraten?" Mit einem Nicken nahm er hin, dass sie ihm Kaffee nachschenkte. Das Gespräch verriet also, sich in die Länge zu ziehen und ihm einen Auftrag zu verschaffen. Der Hüne nahm einen Schluck des schwarzen Goldes und lauschte. Einen Hirsch also. Für eine Woche Taverne samt Verpflegung. Er hatte schon schlechtere Geschäfte gemacht. "Hirsche sind nicht gerade das, was ich zahlreich vertreten nennen würde, wenn ich den Wald betrete. Tut es denn kein Dachs?" Dahlias Augenbraue hob sich ein wenig mehr an. Frauen. Natürlich reichte der Dachs nicht. Und wer hatte denn schon mal, abgesehen von ihm, Dachsfleisch probiert? Wohl niemand. Es schmeckte gar nicht so schlecht. Nunja, wenn man wirklich Hunger hatte, war wohl selbst das unliebsamste, einfachste Gericht, ein wahres Festmahl.
Er starrte vor sich hin, wog das für und wider ab. Zu verlieren hatte er nichts. Und im Wald rumkrabbeln tat er auch so. Wenn ihm auf dem Weg dabei ein Hirsch über den Weg lief, um so besser. "Gut, wir haben ein Geschäft." Er reichte ihr seine schwielige Pranke entgegen. Als frau der Tat, zu der die Arbeit in diesem Familienunternehmen sie gemacht hatte, schlug sie fachmännisch ein. Silas grinste und schüttelte ihren dünnen Arm einmal, um sie zu ärgern, ehe er sie los liess. "N bisschen schwach auf der Brust, was Fräulein?" Sein Grinsen wurde breiter. "Mit den dünnen Ärmchen kein Wunder." Und wie sie es schaffte, noch das Tablett mit den Krügen und voll beladenen Tellern herum zu tragen, wusste wohl auch nur sie selbst.
"Gut..." Silas leerte den Kaffee, verbrannte sich dabei den Gaumen, legte ihr ein paar Münzen auf den Tresen, die er aus seinem Geldbeutel fischte und hob zwei Finger an die Stirn, um kurz zu salutieren. "Klein Silas muss los. Erstmal einen Gaul besorgen." Damit drehte er sich fort vom Tresen und rutschte vom Hocker, was ein Klirren zur Folge hatte, als durch die Bewegung seines Körpers, alle Messer aneinander schlugen.

Byron, den Dahlia ihm empfohlen hatte, hielt an Auswahl, was er versprach. Nur leider entsprach keines der gezähmten Pferde dem, was es brauchte, um an seiner Seite und bei dem, was er tat, zu bestehen. Keines war kampferprobt, obgleich zugeritten. Silas schnaufte. Wenn das teure Pferd dann durchging, nur weil eine Klinge direkt neben seinem Kopf laut krachend auf sein Opfer, oder auf eine andere Waffe traf, nützte das bravste Gemüt nichts. Byron zuckte die Achseln. Mehr konnte der Mann nicht für den Kopfgeldjäger tun. "Aber wissen sie..." byron rieb sich das Kinn und schien mit sich zu hadern, ehe er den Entschluss fasste, Silas einzuweihen. "Der Schlachter bekommt immer mal wieder Pferde, die nicht zu gebrauchen sind. Wild...aber schnell. Vielleicht seht ihr euch dort um?"
Silas nahm den Ratschlag an und suchte den Schlachter auf. In einem Pferch stand allerlei Vieh, dem es bald an den Kragen gehen würde und etwas ausserhalb, in einer abgezäunten Koppel stand ein Pferd. Ein BILD von einem Pferd!
Gross, Schwarz, lange Mähne, geblähte Nüstern und ein Temperament, welches ihm Angst machte. Der noch junge Hengst war nicht besattelt. Er trug keine Trense im Maul und trotzdem buckelte er wie wild herum, rannte, wieherte, schrie beinahe. Ob er ahnte, was ihm blühte und sein uneinsichtiges Verhalten bereute? Denn auf ihm war sicher noch niemand geritten. Silas stellte sich an den Zaun, hinter dem der Satan tobte und stemmte die Unterarme auf den obersten Holzbalken, ehe er das Pferd beobachtete. byron wollte ihn wohl umbringen. Jeder, der dieses Pferd bestieg, war des Todes.
"Ich bin verflucht. Ja, das bin ich", murmelte Silas in seinen Bart hinein und suchte den Schlachter auf. Als dieser die Absichten des Jägers hörte, starrte er zuerst stumm, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach. Doch! Er verkaufte. Zu einem lächerlich hohen Preis, der alte Halsabschneider. Und Silas ging mit Pferd, Sattel und Zaumzeug wieder auf die Strasse zurück. Hiess, er zerrte das Pferd hinter sich her, welches nicht einsah, seinem Retter zu folgen. So viel zu seinem Bedauern, MISTVIEH! Die Leute, an denen Silas vorbei ging, tuschelten, oder kicherten hinter vorgehaltener Hand. Sollten sie doch. Dieses pferd war, sollte er es jemals reiten können, ein Champion. Und so wie bei ihm, sah nur niemand, was sich hinter der rauen Fassade verbarg. Als er es gefühlte Jahre später geschafft hatte, ein wenig abseits der Hauptstrassen mit dem Gaul zu landen, setzte er seinen Fuss auf den Steigbügel und linste misstrauisch zu dem Hengstkopf hinüber. "Ich kann dich noch immer an den Schlachter verscherbeln klar? Und ich esse dein Fleisch höchstpersönlich, dass das klar ist." Damit schwang er sich auf den Rücken des Hengstes. Für ganze zwei Sekunden thronte Silas Patt stolz auf diesem schwarzen Ungetüm, ehe die Welt einmal Kopf stand und er nach vorne über in den Matsch flog. "UFF" Das Pferd wieherte. Er könnte schwören, dass es ein Lachen war. "Scheisse", mit einem Stöhnen und einem dröhnenden Kopf richtete er sich wieder auf, was ein schmatzendes geräusch erzeugte, als sich sein Körper vom Untergrund löste. So viel zum erst genommenen Bad. Missmutig blickte er zu seinem Gaul hoch. "DU- bist das personifizierte Böse."
Dreckbesudelt wie er war, betrat er wieder die Taverne. Nur mit der schlechtesten Laune seit Langem. "Dahlia?" Die Blonde sah von einem Tisch auf, den sie gerade bediente. "Ich brauche einen eurer Plätze in den Stallungen."
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Dahlia
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Das dürre Ding freute sich sichtlich als Silas den Deal annahm und ihr dann demonstrativ den Arm etwas zu hart schüttelte. Diese raue, aber irgendwie liebevolle Art erinnerte sie sehr an Connor, der war auf eine brüderliche Art auch immer etwas rau zu ihr gewesen. Aber das hatte sie abgehärtet und für den Beruf geschliffen. Die Sprüche hätten so manche feine Dame vom Hocker gehauen. Dahlia hingegen schmunzelte und warf, wenn ihr gerade etwas passendes einfiel, einen saftigen Konter über den Tresen.
Damit hatte sie sich den Respekt einiger der Gäste erkämpft, die anfangs auch sehr skeptisch waren, ob das zierliche Ding so einen großen Laden schmeißen konnte. Inzwischen zweifelten nur noch Fremde an ihrer Geeignetheit für den Beruf.
Sie grinste und straffte sich nach der Schüttelei. Einerseits um sich seinem Griff etwas zu entziehen, obwohl ihr das gar nicht mal so missfiel, andererseits um ihm zu zeigen, dass ihr es nichts ausgemacht hatte.
Schwach auf der Brust?
Sie überlegte kurz, sah sich jedoch für einen Bruchteil im Spiegel. Sie war wirklich immer noch ziemlich dünn. Sie nahm sich vor gleich noch etwas zu Essen, so gefiel sie doch keinem. Wo er recht hatte, hatte der Kerl nun mal recht. So tat sie seinen Kommentar mit einem zuckersüßem Schulterzucken ab, welches sie mit gefährlich glänzenden Augen untermalte. Die Botschaft: Unterschätz mich ruhig…Typen wie dich verschling ich zum Frühstück…
Heimlich belustigt sah sie zu, wie er sich sogleich den Gaumen verbrannte. Sie nahm süffisant lächelnd den Becher wieder entgegen und lies ihn hinter den Tresen gleiten. Tja…
Das Klirren seines Aufzugs lies Dahlias Blick genauer über ihn gleiten. Ziemlich schwer bewaffnet für einen Jäger…
„Hm…“ kommentierte sie diese Beobachtung und beschloss diesen Kerl schon allein deswegen genauer im Auge zu behalten. Ärger wollte sie im Haus nicht haben, da konnte er noch so attraktiv sein.
Die Wirtin lies ihn an sich vorbei und nickte ihm zu. „Grüß Byron von mir…“
Doch er war schon bei der Türe und hörte sie wahrscheinlich gar nicht. Was für Rüpel…was für ein unglaublich gut aussehender Rüpel…
Als Silas außer Haus war, sah sie nach den Zimmern und den anderen Gästen. Kassierte die Mieten und widmete sich dann wieder den Blumen, die sie zuvor am Tresen hatte liegen lassen. Sie schnitt sie zurecht und tauschte die verwelkten gegen die frischen Blumen aus. Noch kein einziges Mal hatte sie heute den stechenden Schmerz gespürt. Erst als sie eine Blume in der Hand hielt, eine weiße Rose, die sie ihm neulich auf das Grab gelegt hatte. Sie erstarrte und sog die Luft scharf ein. Dieser Schmerz übermannte sie fast. Es war so unerwartet. Gerade noch war sie doch frei von allem gewesen und jetzt das.
Da polterte der Kerl wieder durch die Türe. Ob sein Timing nun Zufall war oder Schicksal, es mochte dahinstehen…Dahlia jedenfalls rettete es.
Platsch….Plitsch…
Tönten die Schlammbatzen auf dem sauberen Boden. Dahlia, immer noch die Rose in der Hand, blickte zu Silas. Ihre Augen wanderten langsam auf und ab an ihm. Er brauche ihren Stall…
Ihr Blick wandelte sich. Vorher noch waren die Augen kurz davor zu zerfließen und nun huschte zunächst Ärger über den Dreck durch sie, dann Sonnenschein.
Sie lachte kurz, hielt sich dann die Hand vor den Mund. Sie wollte nicht, dass er dachte, dass sie ihn auslachte. Aber sie hatte schnell kombiniert. Er schien vom neu erworbenen Pferd gefallen zu sein.
Sie trat langsam, fast etwas neckisch an ihn heran und taxierte ihn spielerisch.
„tztz…“ Schalt sie ihn leise, sodass niemand hören konnte was sie zu ihm sagte. Sie wusste ja nicht wie gefestigt sein Ego war. Manche Männer mochten allein ganz verspielt sein, doch vor Publikum mussten sie immer der Stärkere sein.
„Ein Jäger der vom Pferd fällt…keine Sorge…im Hinterhof kann ich dir eine Lektion geben, wie man richtig im Sattel sitzt!“
Weil sie wusste, was das für eine Steilvorlage war setzte sie nun etwas lauter nach.
„Zeig mir das Pferd!“
In Richtung Küche rief sie „Tristan! Ich brauche dich im Stall!“
Kurz lugte die drahtige aber sehr muskulöse Gestalt des jüngeren Bruders aus der Küche und musterte den Fremden ebenfalls, aber eher beiläufig. Er hatte pechschwarzes Haar und stechend blaue Augen. Wie Silas. Auch er war ein hübscher Kerl, doch in ihm lag etwas Brodelndes…etwas Dunkles…so als wäre seine Seele befleckter als die der beiden anderen.
Er verschwand wieder und Dahlia war bereits auf dem Weg nach draußen.
Als sie die Türe öffnete sah sie den Prachtkerl. Ein schwarzer, riesiger Hengst, der verunsichert umherblickte. Sofort schloss sie das Tier ins Herz. Leider passierte dass Dahlia mit Tieren öfter, was auch ein Grund war, warum man hier nicht mehr schlachtete. Dahlia zog Streuner auf, lies sie im Haus wohnen, kümmerte sich um Tiere fast lieber als um die Menschen.
Der große schwarze Hahn, Kahn, war auch so ein Fall. Er galt als gemeingefährlich und bewachte das Haus besser als jeder Hund es könnte. Dahlia liebte er heiß und innig und irgendwie schienen sie beide auch in der Lage zu sein, miteinander zu sprechen. Connor und Tristan hätten das Vieh gerne in den Kochtopf geworfen, denn sie selbst hatten schon das eine oder andere Mal die Klauen zu spüren bekommen als sie ihn ärgerten. Nun waren sie älter und wussten es besser.
Dahlia blieb andächtig stehen und besah es sich gründlich. Ein bisschen verstand sie auch vom Umgang mit den Tieren. Sie spürte seine Nervosität und Angst. Aber auch den Drang wegzulaufen, sich nicht unterzuordnen, sondern frei wie der Wind zu sein. Er ließ ein lautes, trotziges Wiehern von sich. Vorsichtig und langsam trat Dahlia zurück und schloss die Türe nochmal umsichtig.
„Warte!“ Sagte sie knapp zu Silas und eilte in die Küche. Sie kam mit drei Möhren, zwei Äpfeln und einem kleinen Säckchen Zucker zurück. Silas drückte sie einen der Äpfel und zwei der Möhren in die Hand und ging dann wieder nach draußen. Der beste Weg in das Herz eines Tieres war der langsame Weg, aber kleine Geschenke wie Leckerchen, halfen immer um den ersten Eindruck positiv zu gestalten.
Vorsichtig und langsam näherte sie sich. „Hallo mein Schöner!“ sagte sie sanft und streckte langsam ihren Arm aus. In der anderen Hand hielt sie die Schätze für ihn. Zuerst wich der Hengst und riss an dem Seil dass ihn festband. Dahlia blieb stehen und senkte kurz den Blick. Sie zeigte ihm, sie war keine Bedrohung. Dann blickte sie wieder auf und zeigte ihm nun den Apfel. Von der Seite beäugte er den dürren Menschen vor sich. Witterte sie und wägte ab. Er sah den Apfel, blickte jedoch skeptisch zwischen ihr und dem Apfel hin und her. Dann tat er einen Schritt auf sie zu, reckte die Nüstern in ihre Richtung und roch an ihren Fingern. Sie hielt still und ließ ihn entscheiden. Er durfte entscheiden wie nah er kommen wollte, niemand zwang ihn. Nun entspannte er sich etwas und kam noch einen Schritt näher an sie heran. Sie bewegte sich nich sondern ließ ihn machen. Nun war er nah genug, um auch nach ihr zu treten. Ein kräftiger Tritt würde ihr sämtliche Knochen brechen - nicht ganz ungefährlich also.
Der Hengst wusste all da und entspannte sich dadurch noch etwas mehr. Er war nicht gefangen oder gezwungen. Er hatte nun eine gewisse Macht über den kleinen Menschen vor sich. Nochmal schnupperte er an ihr und senkte dann vorsichtig den Kopf, auf den Dahlia dann behutsam ihre Hand legte. Sanft streichelte sie darüber und lächelte. Dann bot sie ihm den Apfel an, denn er erst beschnupperte und nach kurzer Überlegung auch aß. Ganz vertraute er ihr noch nicht, aber sie war nicht seine Feindin und er stärker. So ließ er also zu, dass sie näher an ihn heran kam und ihm schließlich auch etwas Zucker aus der Hand gab. Er rieb seinen Kopf an ihr und stellte nun einen Vorderlauf entspannt auf die Spitze seines Hufes und sah skeptisch zu Silas. Dann sprach Dahlia leise zu ihm währten sie ihm vorsichtig durch die Mähne fuhr.
„Hast du den Jäger gleich heruntergeschmissen?!…ja!“ Sie lachte leise und es schien als existierte nur noch der Hengst für sie.
„Wie schön du bist…hm…“ Sie roch an ihm und ging dann langsam und bedacht dort hin wo er angebunden war. Sie löste den Strick und stellte sich neben den Kopf des Tieres, welches Silas nun neugierig ansah und dann etwas erwartend auf die Möhren und den Apfel in seiner Hand.
„Silas…wenn du das nächste Mal oben bleiben möchtest, solltest du ihm erstmal die Freundschaft anbieten!“ Sie deutete mit der Nase auf das Gemüse in seiner Hand.
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Silas Patt
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Nicht zu fassen. Dafür, dass ihn das Vieh abgeworfen hatte, wurde es nun mit Möhren, Äpfeln und Zucker verwöhnt. "Schön? an dem ist nichts schön. Wahrscheinlich besucht uns Satan der Wahrhaftige in einem Pferdekörper." Silas verengte die Augen, als das Pferd so tat, als könne es kein Wässerchen trüben. "ja hast du hm?", äffte Silas diese Szene mit seiner hohen Fistelstimme nach, die imer dazu diente, die Damen der Welt zu imitieren. Danach schnaufte er, seinem Pferd nicht unähnlich. Er war kein Mann, der einem Pferd die Sporen, oder Peitsche zur Erziehung andichten würde. ABER er hatte seinen Stolz. Und den trat man nur einmal mit Füssen...äh..oder Hufen. Als Dahlia dann auch noch von ihm verlangte, er solle dem Teufelsgaul was zu Fressen andrehen, musterte der Jäger den Apfel in seiner Hand und biss dann grinsend hinein. "Nein." Entschied er. "Zu viel davon macht ihn nur fett und träge. Und ich belohne keine Buckelei." Er kaute und deutete auf die Stallung. "Ich miete das an, bis ich den Hirsch erlegt habe. SOLLTE ich ihn erlegen. Schreibt es mit auf die Rechnung bitte. Keine Äpfel für ihn da. Einen passenden Namen suche ich noch aus." Und es würde kein Fiffikusname werde, auch nichts stolzes. Höllenfürst, na das hatte doch was. So passend, da so wahr. Kaum hatte er den Gedanken zu Ende geführt, entriss der schwarze Hengst der Tavernenfrau das Seil. Schmerzhaft fuhr es ihr über die Handflächen und hinterliess sicherlich eine schicke strichförmige Brandwunde. Das Vieh riss sich also los und setzte zum Rückwärtsgang an, um diesen Ort, den es nicht als sein neues Zuhause auf Zeit akzeptieren wollte, zu verlassen. Der Jäger liess den angebissenen Apfel und die Möhre fallen und hechtete nach vorn, um das Seil zu greifen. (58) Seine Finger ergriffen es, doch auch hier gab es einen Ruck und Silas musste die Zähne zusammenbeissen, als das Pferd ihm mit dieser Aktion ebenfalls die Handflächen neu dekorierte. "Verdammtes....Biest." Endlich hatte er das Seil fest gepackt und wickelte es sich um Handgelenk und Unterarm, ehe er sich mit seinem Gewicht gegen das des Hengstes stellte. Dieser wurde durch die Gefangenschaft nur noch mehr angestachelt. Frauen! Glaubten tatsächlich, mit einm Bisschen Schuschu und Naschereien würden die Vögelchen auf ihren Armen landen und die Eichhörnchen in ihren Haaren Kobel bauen. Märchengedanken. Solche Hengste hier, die band man nicht einfach blauäugig los und faselte was von Freundschaft. Von der hielt Silas ja schon zu Menschen nichts. Und wenn, dann verband ihn vielleicht was mit Galahad, aber ein Pferd?! "Gut..dann die harte Tour." Mit einem mächtigen Sprung, drückte sich der Hüne vom Boden ab und landete halbwegs galant auf dem Pferderücken, auf dem er sich noch zurecht positionierte, (86) und dem Hengst dann die Fersen in die empfindlichen Seiten trieb.
Das schwarze Pferd schoss nach vorn wie ein Blitz und galoppierte in einem halsbrecherischen Tempo voran. Silas war nicht erfahren im Rodeoreiten,wie er heute eindrucksvoll zum Besten gegeben hatte, doch er konnte im gestreckten Galopp durchaus in einem Sattel sitzen bleiben. Schwierigkeiten bereiteten ihm allerdings die Haken, die das Mistvieh dann für eine lange Zeit schlug, um seinen Reiter abzuwerfen. Doch der schwarzhaarige Mann wickelte sich die Zügel fest um die Hände und erlangte nach und nach die Kontrolle über den Hengst, der nun seinen Trumpf ausspielte und erst mit den Vorderhufen, dann mit den Hinterbeinen auszuschlagen begann. Auch diese Vorführung dauerte an.
Dem Kopfgeldjäger klappten die Zähne aufeinander, als es ihn ordentlich durchschüttelte. Warum hatte Dahlia den Hengst nicht einfach angebunden gelassen? Es war nicht ihre Entscheidung gewesen, nicht ihr Tier!
FRAUEN! Hatte er heute schon über sie geschimpft?! Es fanden sich doch immer wieder neue Gründe, das vermeidlich schöne Geschlecht zu meiden. Jedenfalls, wenn man ein Mann war. Der Höllenfürst buckelte nochmals und Silas warf es nach vorn im Sattel, längs über den Pferdehals. (37) Ehe das Vieh reagieren konnte, drückte er sich zurück in den Sattel und betete zu allen Göttern, die er kannte und an die er nicht glaubte, ihm sein mickriges Leben zu retten. "Du.wirst.zu.Wurst.verarbeitet.wenn.du.jetzt.nicht.aufhörst." Erneut riss er an den Zügeln, der Hengst wieherte verärgert darüber, dass dieser Mensch immer noch auf seinem Rücken thronte. "Ich sag es dir du Mistkerl, ich deklariere dich als Hirsch in der Taverne!" Und wer mochte es glauben, doch der Gaul stand endlich still (91). Die langen kräftigen Beine zitterten. Schaum troff ihm vom Maul und seine Nüstern sogen gierig die Luft ein. Doch er gab auf. Endlich. Und noch jemand zitterte wie Espenlaub. Silas selbst. Seine Finger lagen verkrampft um die Zügel, die er wohl nie wieder loslassen würde und als er abstieg, lief er mit Puddingbeinen wie auf rohen Eiern. Sein Herz raste, ebenso wie das seines Pferdes. "Siehst du. Leg dich nicht mit Silas Patt an." Und da wollte er das Mistvieh seitlich des Halses tätscheln, als es den Kopf herumwarf und ihn biss. Silas Schrei war sicher drei Strassen weiter noch zu hören. Die flachen Mahlzähne quetschten ihm allerdings nur unangenehm die Finger und hinterliessen einen herrliches Hämatom, welches in ein paar Minuten bereits in allen schillernden Farben leuchten würde. Nicht seine Schwerthand, zum Glück. Doch eine Hand und die waren sein Werkzeug. Fluchend tastete er nach seinem Schwert. "Das reicht! ich bring dich jetzt um Junge!" Doch das Vieh riss wieder an dem Zügel, den er noch in der Hand hielt und trotz seiner Schmerzen nicht losgelassen hatte. Unmöglich, an sein Schwert zu kommen. Wütender, als noch gestern, kehrte Silas mit seinem Gaul zum Stall der Taverne zurück und band den Hengst dort fest. Als Dahlia den Tumult hörte und zu ihm eilte, bedachte er sie mit einem finsteren Blick. " DER DA bleibt zu jeder Zeit angebunden. Wasser, Heu, KEINE Äpfel, keine Möhren. Nichts. Ich muss jetzt zu einem Heiler, verdammt." er nickte noch einmal und bedachte das schwarze Riesenvieh mit einem todbringenden Blick. "Er heisst Baal." Baal das Höllenpferd. Silas zog weiter, um sich einen Heiler zu besorgen.
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Dahlia
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Das Pferd riss sich los, kurz sah sie erschrocken auf den Hengst, ärgerte sich dann und sah Silas argwöhnisch bei seinen Zähmungsversuchen zu. Sie find es zu brutal und blickte traurig weg. Sie konnte es einfach nicht sehen wenn Tiere so behandelt wurden. Silas schrie wild herum und schaffte es dann schließlich das wilde Tier zu beruhigen.
Dahlia schluckte auf seine Rüffel nur. Er konnte sein Wünsche gerne äußern, dennoch würde sie das Pferd so versorgen wie sie es für richtig hielt. Dann müsste sie es eben so tun, dass Silas es nicht merkte. Tristan hatte alles vom Stall aus beobachtet. Seine Miene verzog sich kein bisschen. Neutral beobachtete er den Hünen mit den Ross. Er wusste schon, dass solche Pferde erstmal eine starke Hand brauchten und Dahlia da einfach zu empfindlich war.
Jene stand nun neben dem angebundenen Gaul und blickte fast untertänig zu Boden als ihr Silas seine Anweisungen entgegenwarf. Fest umgriffene Tristans Finger den Stab der Mistgabel. Er hasste diesen Anblick. Doch Silas war gerade im Recht. Es war sein Tier und er konnte damit verfahren wie er wollte. So drehte sich der Bruder schnell um und bereitete die Box für den Hengst vor. Danach stellte er ihm eine. Eimer Wasser hin und trat vorsichtig an seine Schwester heran die Silas hinterhersah.
Er nahm ihre Hände und sah sie an. Es war nicht schlimm, aber auch nicht schön. „Geh es wenigstens sauber machen…“ war sein einziger Kommentar und er entschwand wieder in Richtung Küche.
Sie blieb dort wo sie war, unschlüssig was sie nun tun sollte. Also ging sie zu Kahn. Baal schien erstmal versorgt und zufrieden, weil er nun seine Ruhe hatte.
Kahn der Hahn, begrüßte sie indem er sich vor ihr aufplusterte und auf den Zaun flatterte, sodass sie nun auf Augenhöhe waren. Seine Hennen pickten fleißig den Boden ab. „Weißt du Kahn…manchmal wäre ich wirklich lieber eine deiner Hennen…den lieben langen Tag picken, Brüten und Eier legen und dann noch bei so einem tollen Kerl wie dir!“ sie lachte und strich ihm über die Seite. Der Hahn beäugte sie nur von der Seite. Hörte zu oder auch nicht…
Sie liebte ihr Leben hier und würde es nie tauschen wollen…jedenfalls nicht wirklich. Doch gerade dachte sie öfter darüber nach, wie es wohl sein musste die Frau von jemanden zu sein. So wie ihre Schulfreundinnen, die allesamt schon verheiratet waren und Kinder hatten. Einzig Vivian, ihre beste Freundin und beste Friseurin der Stadt, war vergleichbar mit ihr. Zwar war diese verheiratet, doch die beiden lebten eine Art offene Ehe. Die Beziehung machte geschäftlich Sinn und sie mochten sich auch. Aber Dahlia wollte dich sowas für sich eigentlich nicht vorstellen.
Sie atmete lange aus, ging in den Stall und holte dort ein paar Körner für den Hahn der sie dann dankbar aus ihrer Hand pickte. Das war eine schlechte Idee gewesen, denn nun kam etwas dreck in ihre Wunden und es brannte. Doch sie biss die Zähne zusammen und wartete bis Kahn wieder zu seinen Hühner hüpfte.
Der Schmerz fuhr ihr in die Hände und sie schloss die Augen. Es brannte. Da stellte sich ein merkwürdiges Gefühl in ihr ein. Sie atmete nochmal scharf ein und sah dann auf ihre leicht zerschundenen Hände. Der Schmerz gefiel ihr auf eine abartige Weise. Er benebelte sie und zog den Vorhang zu den anderen Gedanken zu. Lenkte sie ab.
Sie erzitterte und lies ihre Hand sinken, ging wie ein Roboter zurück in die Küche und ohne Worte zurück an den Tresen. Dort, an der Waschschüssel, reinigte sie ihre Wunden gründlich. Nahm Seife um das Brennen noch etwas zu verstärken. Schon fingen ein paar Gäste an, sie skeptisch zu beäugen.
Als sie fertig war, sah sie ziemlich fertig aus und lies Will frisches Wasser holen. Er sah auf das Blut und die Seife in der Schüssel, blickte seine Chefin mit Argwohn an, sagte jedoch nichts. Er kam mit frischem Wasser, sauberen Verbänden und einer Kräuterpaste zurück. Da stand die Herrin schon wieder auf den Beinen und verteilte Met, Tee und kleine Mahlzeiten.
Heute gab es eine Zwiebelsuppe mit frischem Brot zum Mittag.
Will wartete bis sie wieder bei ihm hinter der Theke war, lies sie die Hände nochmal in das kalte Wasser tauchen und legte ihr dann die Verbände an, die er zuvor mit der Paste bestrichen hatte. Er war ziemlich geschickt darin. Der Schmerz lies endlich nach und erst jetzt merkte Dahlia wie fahrig sie gewirkt haben musste. Ihre Schultern sanken wieder an die normale Stelle zurück und sie richtete ihre Statur. Fast wirkte sie selbst wie ein Tier, welches nur selten gute Erfahrungen mit Menschen gemacht hatte.
Wieder sprachen die beiden kein Wort miteinander sondern gingen nach diesem Moment der Fürsorge einfach wieder ihren Tätigkeiten nach.
Will übernahm die Bedienung und Dahlia die Theke.
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