Taverne | The black Horseman

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Dahlia
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Lebenslauf:

Das grüne Sommerkleid umschmeichelte ihre Figur, saß eng an den richtigen Stellen und ihre Haste fielen ihr locker über die blassen Schultern.
Wenn man sie so sah, würde man nicht vermuten, dass sie hart und lange arbeitete. Doch die akribische Körperpflege half das zu verdecken.
Die blauen Augen huschten zur Tür, die gerade aufschwang und einen stattlichen Kerl in die Taverne spülten.
Sie musterte ihn kurz. Konnte sein, dass sie ihn schon mal gesehen hatte, irgendwo auf dem Marktplatz vielleicht. Aber nicht hier als Kunde.
Umsichtig verstaute sie das Messer, wurde jedoch von Sporde, einem Anwärter der Stadtwache, abgelenkt. Der verlangte einen Teller Rührei mit Brot und etwas Tee. Den jungen Kerl kannte Dahlia, so wie sie fast alle Leute in ihrem Alter in Nowigrad kannte. Aus der Schule oder vom Markt oder durch die Geschäftsbeziehungen.
Sie rief die Bestellung zur Küche und Will machte sich daran das Gericht zuzubereiten.
Dann kam sie zu Slava herüber. Nochmal musterte sie ihn. Auch Sporde und ein paar andere Stammgäste ließen ihren Blick über den Fremden wandern. Allerdings eher neugierig als abschätzig.
Dahlia lächelte, beugte sich zu ihm und begrüßte ihn
„Seid gegrüßt! Was darf ich euch bringen? Wir haben Tee, Ale eigentlich jedes erdenkliche Getränk was man sich vorstellen kann…unsere Küche ist im Moment klein aber fein. Ich kann euch verschiedene Gerichte mit Ei anbieten, Brotzeitplatten, eine Kürbissuppe und eine. Schmorbraten.“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Eine junge Dame wurde sofort auf ihn aufmerksam, hübsch, blond. Vom Typ her tatsächlich ein wenig wie seine Ex. Und etwa genauso alt wie diese damals gewesen war. Aber jetzt war es rund 15 Jahre später. Er musterte sie aufmerksam. Man hätte sie für eine Bedienung halten können, jemand der mehr in Klischees verhaftet war hätte das wohl auch, aber sie trat deutlich souveräner auf als eine solche. Aber sie übernahm trotzdem auch deren Pflichten. Hier herrschte wohl wirklich Personalmangel.
"Eine Kürbissuppe klingt doch hervorragend." fast hätte er 'und nur ein Mineralwassser' bestellt, so selbstverständlich kam ihm die ganze Situation vor. Aber er besann sich rechtzeitig, schmunzelte über sich selbst. "...und einen Pfefferminztee."
Er hatte gestern nun wirklich genug gesoffen, er wollte an diesem Tag nicht gleich weitermachen, zumal er den vagen Verdacht hegte, der könne eine Fortsetzung verlangen. Ein junger Kerl verlangt ein Rührei. Auch er kannte das Gesicht, er gehörte zu den neues Rekruten der Wache. Aber er hatte bisher noch nie für ihn gearbeitet, die Kollegen des Jungen, die er in seine Dienst nahm suchte er sich gut aus, denn er brauchte Männer die schweigen konnten, ohne dabei zu schweigen.
"Die Auswahl ist doch ganz beachtlich, dafür dass ein Koch fehlt." kommentierte er. Irgendwie musste er ja ins Gespräch kommen und er konnte durchaus charmant sein, immerhin hatte er eine strenge Erziehung genossen.
Den Akzent hatte er sich fast abtrainiert, fast. Vielleicht neigte er nach wie vor ein wenig dazu, unbetonte o's wie ein a auszusprechen und eher die hinteren als die vorderen Silben zu betonen, aber alles in allem hatte er sich hervorragend angepasst.
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Dahlia
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Lebenslauf:

Die Wirtin nickte, Connor der gerade vorbeiglitt, nickte ihr zu um zu verstehen zu geben, dass er sich an die Suppe machte
Indes drehte sich Dahlia um und gods heißes Wasser in einen großen Tonkrug in welchen sie zuvor ein paar frische Minzblätter gesteckt hatte.
Sie stellte den Krug, einen Kleinen Teller mit Zuckerwürfeln, eine kleinen Schale Honig, einen Löffel und ein kleines Sieb für die Teeblätter auf ein kleines Tablett und servierte es dem Fremden.
Sporde erkannte den Kerl nun, nickte ihm fast etwas unterwürfig zu und war froh, als ihm Dahlia das Rührei und seinen Tee hinstellte. So hatte sein Mind etwas zu tun und er musste nicht mit seiner Obrigkeit reden.
Neugierig lehnte sich Dahlia wieder zu dem Fremden. Ihr war der Blickwechsel zwischen den beiden nicht entgangen.
„Ihr seid nicht von hier…,und doch habt ihr irgendwas mit der Stadtwache zu tun?“
Nun trank sie selbst von einem Tonkrug in welchem sich ein beigefarbenes Gebräu befand. Dahlia hatte kürzlich ihre Liebe für Gewürztee entdeckt. Das war gut, denn sie vergaß zwischendurch immer wieder zu essen und durch die Milch und den Honig in dem Gebräu konnte wenigstens sichergestellt werden, dass sie etwas nahrhaftes zu sich nahm.
Noch ehe Slava antwortete, stellte ihm Vonnor die Suppe hin. Herrlich orange, garniert mit ein paar Kernen und an der Seite etwas Brot und Butter.
Connors Blick glitt an dem Fremden heran und er nickte ihm kurz, leicht lächelnd zu „ah…scheint so als ob wir die Stadtwache heute im ganzen versorgen!“
Aus der Ecke hörte man zustimmendes Gelächter. Noch ein paar der Männer der Stadtwache saßen dort und ließen es sich nach der langen Nachtschicht schmecken. Sporde schaute auf und glitt dann wie ein Welpe zu ihnen herüber. Sie empfingen ihn mit einem leeren Stuhl und feixten untereinander, wie es Kerle in solchen Verbindungen eben taten.
Dahlia sah Connor kurz schmunzelnd an, dahlia war zwar selbst bekannt und kannte mehr Leute als die meisten in ihrem Leben je kennen würden, doch Connor war ihr nochmal um Längen voraus. Er roch es förmlich wenn sich Frischfleisch in die Stadt begab.
Kurz klopfte er Slava auf die Schulter „geht aufs Haus…“ raunte er ihm zu und wandte sich dann wieder der Kellnerei zu.
Mit hochgezogener Augenbraue sah Dahlia wieder auf den Mann vor sich und suchte seine Kleidung nach Orden und Abzeichen der Stadtwache ab.
An sich hatte Dahlia nichts gegen die Kerle, höchstens vielleicht ihre latente Abneigung gegen Männer mit zu viel Macht.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Na Bravo. In Rekordzeit den Gegner auf die richtige Spur gebracht. Aber besser Wache als die Realität. Wobei er auch die nicht ewig würde leugnen können, aber genau dazu war er ja auch unter anderem hier, er musste sich eine realistische Legende bauen und diese unter die Leute bringen. Was also hatte er mit der Stadtwache zu schaffen.
Dann kam auch noch der Bruder vorbei. Und schon hatte er die junge Dame eingeordnet. Sie war tatsächlich die Wirtin. Irgendwie hatte er sie sich älter vorgestellter, verhärmter... auch wenn er durchaus gelernt hatte keine Erwartungen aufzubauen hatte er doch die gehabt, dass die Besitzerin der Taverne älter war.
Dahlia Tallisker und ihre Brüder Connor und Tristan leiteten den Familienbetrieb.
Und er war es auch der die Suppe brachte. Der Kerl war etwa von seiner Größe aber breiter, jünger. Aber genauso vom rothaarigen Typ, nur dass es bei ihm noch intensiv rotes Haar war, während Slava schon deutlich grau ansetzte und deswegen eher blond wirkte.
Er klopfte ihm auch noch auf die Schulter, aber vermutlich war so ein vertraulicher Umgang hier nicht unüblich erinnerte er sich. Was die hier als Großstadt sahen war Zuhause nicht mehr als eine größere Gemeinde. Er musste lernen wie man hier tickte... und wo am besten wenn nicht hier?

Die Talliskers also. Gab es nicht eine Destillerie in Schottland mit gleichen Namen? Nur ein Zufall?
Aber besser nichts anmerken lassen, denn wer Einblick in die Handelsregister hatte hatte Einfluss und auch wenn er nicht ahnte, dass die Gastgeberin Macht verabscheute wußte er dass das zu viel verraten würde.
"Habt Dank, aber es wäre nicht nötig. Das ist Zuviel der Ehre. Ich bin kein Teil der Stadtwache."
Und er war froh, dass er sich unter anderem auch dank der Rückenschmerzen jegliche militärisch gerade Haltung abtrainiert hatte... oder auch weil man in der Zone sonst schnell eine Kugel kassierte, denn auf große Entfernung war es oft nur der Gang über den man entschied ob Feind oder Freund, aber er schweifte ab.
"Ich bin nur ein Berater des Handelrates in verschiedenen Fragen."
Er hätte auch Unternehmensberater sagen können, aber hier war der Begriff vielleicht nicht ganz so geächtet.
Aber ganz so fürchtete er, konnte man ihm den militärischen Hintergrund nicht absprechen, sein Gesicht verriet ihn. Er brauchte noch etwas für's stimmige Gesamtbild.
Erst einmal aber Flucht nach vorne.
"Aber sagt, kennt ihr die Besitzerin der Taverne? Die Madame Tallisker? Oder wisst ihr ob das ein alter Name ist und woher er stammt?"
Er begann die Suppe zu löffeln, danke auch noch für den Tee. Kurz überlegte er, dann gab er doch etwas Honig hinein.
Aber beides, Suppe und Tee waren vorzüglich, etwas, von dem er hoffte, dass er sich nicht so schnell daran gewöhnen würde. Keine mit Stärke und Aroma versetzte Tütensuppen in denen Kürbis nur in Homöopathischen Dosen zu finden war, sondern echter Kürbis!
Kurz schwelgte er in dem Genuss.
"Hervorragend, wirklich Hervorragend!"
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Dahlia
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Lebenslauf:

Ein älterer Herr am Ende des Tresen schmunzelte bei Slavas Worten und paffte den Rauch seiner Pfeife zur Seite.
„Oh die Wirtin dieses Ladens…eine schlimme Gestalt! Fürchterlich unhöflich und so fett…“Dahlias Blick glitt ganz langsam von Slava zu Rochus, dem älteren Kerl, der sich gerade diesen Scherz erlaubt hatte.
Dann lehnte sie sich zurück an den hinteren Tresen und schaute Slava eindringlich an.
„Stimmt! Und sie bezahlt ihre Leute so schlecht…deswegen ist ja auch der letzte Koch wieder gegangen! Ich hab sogar gehört, dass sie den Leuten, die frech sind ins Essen spuckt!“
Sie legte das Spültuch über ihre Schulter und sah zu Rochus. Rochus war einer der Barden der Stadt. Ein begnadeter Sänger und Dichter, aber eben auch ziemlich frech.
Der grinste sie frech an und trank dann demonstrativ seine Suppe aus.
„Hhhmmm Spucke von der Blume des Hauses…jetzt bin ich bestimmt unsterblich!“
Für einen Moment sahen sich die zwei bierernst an, dann lachten sie und Dahlia zwinkerte Slava zu.
„Naja gut…also diese unangenehme Person bin dann wohl ich!“
Sie streckte ihm die zarte Hand hin „Dahlia…“
„Woher der Name Tallisker kommt? Hm ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Mein Urururgroßvater hieß schon so…das Haus ist auch schon immer in Familienbesitz…man sagt es ist sogar älter als Nowigrad!“
Jetzt da sie wusste, dass er nicht von der Stadtwache war, lockerte sich ihre Haltung ihm gegenüber sichtlich. „Wenn ihr wollt, zeige ich euch gerne das Haus!“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Einer der Anwesenden versuchte sich einen Scherz zu erlauben, Er könnte sogar ein wenig dazu lachen, kannte er die Auflösung ja bereits oder hätte es sich spätestens dann denken können. Diese Art, jemanden hinter's Licht zu führen war so alt wie...
Ach ja. Eben so alt wie wohl diese Welt.
Eine Zivilisation konnte auch als ganzes erwachsen werden, diese war es ganz klar noch nicht.
"Sehr angenehm."
Er ergriff die Hand. Schüttelte sie kurz und sann nur einen Bruchteil eines Moments darüber nach, dass es in seiner Kultur ganz im Gegensatz zu den westlicheren nicht üblich war, dass ein Mann einer Frau die Hand schüttelte. Stammte sie eher von westlichen Kolonisten ab? Konnte man das so pauschal sagen? Und war 'Kolonisten' bei einer unfreiwilligen Versetzung ein geeigneter Ausdruck?
Vielleicht sollte er sich 'wissenschaftlicher Berater' nennen. Das würde hinkommen.
Slava löffelte noch seine Suppe aus, und putzte am Ende noch den Rest mit dem Brot aus. Genießen konnte er.
"Ja, nur zu gerne."
Und außerdem hatte er erfolgreich von der Frage nach seinem Verhältnis zur Stadtwache abgelenkt.
"Die Bauweise ist ja tatsächlich außergewöhnlich. Aber ob das Haus tatsächlich älter als die Stadt ist sollte sich ja einfach klären lassen. Hat schon einmal jemand am Fundament gegraben?"
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Dahlia
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Dahlia rief Will hinter den Tresen, kam zu Slava herum und bedeutete ihm er zu folgen. Sie ging voraus und hob kurz die Augenbraue über Slavas Kommentar mit dem Fundament.
„Ihr könnt an Fundament erkennen wie of ein Haus ist? Wie geht das?“
Er lief neben ihr die Hokztreppe nach oben.
„Aber wenn es euch so interessiert…im Stall gibt es Spaten und Werkzeug, so lange ihr nichts zerstört und danach alles wieder ordentlich zubuddelt…tut euch keinen Zwang an!“
Seltsam fand sie es schon, aber sie hatte in letzter Zeit so viel Seltsames erlebt, dass sie alles neue nun nur noch hinnahm. Sollte er eben buddeln.
Sie deutete auf die Gästezimmer und das Bad. „Falls ihr ein Zimmer braucht, eines ist gerade frei!“
Sie zeigte ihm das Eckzimmer. Geräumig, hell und freundlich. Danach gingen sie in den zweiten Stock. Dem Personaltrakt. „Hier schlafen meine Brüder und das Personal, falls ihr hier nächtigt könnt ihr hier im Gemeinschaftraum auch lesen und verweilen.“
Danach führte sie ihn unters Dach. Ihr Stockwerk.
Es war groß, hell und geschmackvoll eingerichtet. Es war alles sehr ordentlich, was natürlich auch der Haushälterin zu verdanken war. Vor dem Kamin stand der Badezuber und nicht weit davon ihr Frisiertisch auf dem kleine bunte Fläschchen drapiert waren. Auf dem Biden sorgten Teppiche für geschmackvolle Farbkleckse und Gemütlichkeit. Das große Bett stand vor der Fensterfront, die auf den kleinen Balkon führte, dort führte sie nun auch Slava hin. Sie deutete auf die Stadt unter ihnen und genoß den Ausblick.
„Na und hier wohne ich…ich mag diesen Ausblick…man sieht so gut wie alles!“
Sie stand neben ihm und lächelte sanft. Die zierliche Gestalt reichte Slava bis knapp über die Schulter.
„Wo kommt ihr her? Was macht ihr in Nowigrad“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Slava sah sich alles an, zeigte sich interessiert.
Von Architektur hatte er keine Ahnung, aber das war es auch nciht worauf es ankam. Zu der Möglichkeit der Datierung erklärte er: "Vielleicht könnte man sogar sagen, wie alt das Gebäude genau ist, aber man kann fast immer sagen ob es älter oder jünger ist als die ältesten Schichten der Stadt. Wenn man ein Bodenprofil erstellt kann man genau sehen dass dort eine Schicht auf die andere folgt."
Er vermied bewusst Vokabeln wie 'Stratigraphie' die er nicht übersetzen konnte und daher seiner Muttersprache hätte entlehnen müssen. Dabei fiel fast immer auf, dass er deutlich fremder war als nur aus einem anderen Teil des Kontinents.
"...und man sieht auch was in der Stadt vorgefallen ist, jeden Brand, jede Überschwemmung. Solche Ereignisse werden meist in einer Stadtchronik festgehalten. So entsteht etwas wie eine Skala. Sieht man nun das Fundament eines Gebäudes, dass diese Schichten durchschneidet kann man sagen dass es jünger ist als diese und wenn man sorgfältig gearbeitet hat weiß man auch aus welcher Schicht eingetieft wurde. Setzt das Fundament aber unterhalb an ist das Gebäude älter."
Er lächelte.
Und ja, irgendwie freute er sich sogar tatsächlich, etwas von dem Wissen abrufen zu können.
"Die Lehre von den Schichten. Ich habe dazu vor langer Zeit einmal ein Buch gelesen, aber ich fürchte es gibt nicht mehr viele Abschriften. Sehr bedauerlich."
Ein Teil davon wahr wahr, Er hatte vor langer Zeit zusammen mit seiner Einheit auch archäologische Grabungen bewacht und sich das eine oder andere erklären lassen, vielleicht sogar nachgelesen. Aber ein solches Buch gab es in dieser Welt natürlich nirgends und hatte es bislang wohl auch nicht gegeben.
Die Wahrheit versteckte man am besten hinter Halbwahrheiten.
Er hatte allerdings auch nicht vor die Archäologie zu revolutionieren, auch wenn sein weniges Halbwissen auf dem Sektor hier sicher gereicht hätte um berühmt zu werden - gerade das wollte er ja nicht.
"Ich habe eine kleine Wohnung in der Stadt, ich bedaure. So schön ihr es hier auch habt. Sogar mit einem eignen Waschzuber auf dem Stockwerk. Das ist wirklich Luxus." ...und nicht einen für alle im Hof...
Sie hatte ihn inzwischen in ihre Räume geführt. Auffällig, und er wäre nicht er gewesen, wenn er nicht die Vorzüge erkannt hätte die das Kleid betonte, er mochte dabei auch die Farbe Grün sehr.
Und er wäre auch nciht er selbst gewesen wenn ihm nicht der Gedanken gekommen wäre, sie könne scharf drauf sein ihn rumzukriegen. Aber er rief sich zur Räson. Zum einen war auch sie vielleicht halb so alt wie er, wenn auch etwas älter als Aria, und dann... dann... dann... der Gedanke huschte sofort weg, immer wenn er ihn greifen wollte. Zu gerne hätte er sich jetzt eine Zigarette angezündet... Das half immer beim fokussieren. Niedlich war sie ja, nicht groß, aber hübsch anzusehen.
Ach richtig, er musste noch jemanden finden, der so dünnes Papier schöpfen konnte. Der nächste Punkt auf seiner Liste. Irgendwie war er ein wenig durcheinander.
Fokussieren...
"Ich komme ursprünglich aus Angren. Aber die Nilfgarder haben es überrannt." log er, nicht was den Krieg betraf, nur seine Herkunft. Aber er war überzeugend. Er kannte zumindest das Angren auf der Erde in Usbekistan, und das stellte er sich vor. Das half um überzeugend zu klingen.
"Dort wachsen hervorragende Kiefer und Zedern... das raue Klima lässt sie langsam wachsen und sie sind sehr stabil. Hervorragendes Bauholz... Die Schwarzen haben alles abgeholzt um über die Jaruga zu kommen." Er schüttelte den Kopf voll Abscheu über den Feind. An ihn war ein Schauspieler verloren gehangen.
"Jetzt wohne ich hier, kann mir eine kleine Wohnung am Rand von Gildorf leisten und sehe welche Chancen mir die Großstadt bietet."
Bei 'Großstadt' hätte er fast selbst gelacht, 30.000 Einwohner nannte man in seiner Welt gerade mal so eine Kreisstadt, wenn überhaupt ein Stadtrecht vorhanden war.
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Dahlia
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Dahlia hörte ihm aufmerksam zu. Was er über die Schichten erzählte machte Sinn, also nickte sie leicht erstaunt und begutachtete ihn nun mit anderen Augen. Sein Haar glänzte fast weißlich in der Sonne, seine Haut war dunkler als die ihre und sah gegerbter aus. Wie viele Sommer hatte er wohl schon gesehen? Er war gar nicht hässlich…gutaussehend eigentlich. Seine Kleidung war ordentlich und er wirkte belesener…erfahrener als die meisten Männer hier. Sie lehnte sich an die Brüstung und lies den Blick schweifen. Sie hatte einen sehr ausgeprägten Sinn für Beobachtung, ihr entging nicht, dass Slav ihr nicht alles erzählte. Doch sie verurteilte ihn nicht. Sie nickte nur „hm Ja die Nilfgarder Pest…ich fürchte sie…“ gab sie offen zu. Sie schluckte und ging nun dicht an ihm vorbei wieder in ihr Zimmer. Dort strich sie über eine der hölzernen Balken. „Ich möchte mir gar nicht ausmalen was die hier veranstalten würden…sie wüssten dieses Haus nie zu schätzen“ einer der Balken ächzte genau als sie das sagte. Ganz so, als ob das Haus milde darüber lachte.
Dem Haus wohnte eine gewisse Magie inne. Seit jeher beschützte es seine Bewohner, hielt sie aber auch in seinem Bann, sodass sie nicht weg konnten.
Dahlia drehte sich seitlich zu dem Russen. „Ihr seid sehr belesen…wie gesagt grabt gerne wenn ihr wollt, verletzt das Haus nur nicht dabei…es hat eine Seele!“
Ein Blinzeln in seine Richtung. Ihre tiefblauen Augen fangen die seinen ein. Dort erkannte sie das Flackern eines Kriegers, sie drangen tief in ihn ein und lasen für einen Moment in den Tiefen seiner Seele, sahen eine Sehnsucht und ein ewig brennendes Feuer. Dann war der Moment vorbei und sie glitt langsam zur Treppe. Lust hatte Dahlia schon auf ihn, doch was wollte ein Mann wie er schon mit einem Mädchen wie ihr.
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Vyacheslav Sokolov
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Über die Nilfgarder sagte er nichts mehr. Er kannte die Geheimdienstberichte. Tatsächlich schienen die Menschen aus dem Süden sehr kultiviert zu sein. Aber natürlich würde erst einmal sehr viel brennen wenn sie die Stadt einnahmen, ohne Rücksicht, aber dann wüssten sie wohl ein gutes Restaurant nicht weniger zu schätzen als die Menschen der Nordländer. Aber eine solch differenzierte Sicht passte nicht zu seiner Rolle.
Sie würde es ihm erlauben zu graben. Slava lachte. "Vielen Dank für das Vertrauen, aber nein, ich bin dazu nicht in der Lage. Ich habe nur darüber gelesen, aber es gehört wohl mehr dazu als nur ein Buch zu lesen. Ich bin kein Archäologe, aber ich kenne eine Archäologin in Oxenfurt, ich werde es ihr sagen wenn ich sie wieder einmal treffe."
Er beobachtete sie ebenso.
Erst seit diesem Tag, vielleicht schon seit gestern konnte er sich wieder frei bewegen, ein Tag ohne Schmerzen, ein Geschenk.
Da wollte auch sein altes Ich wieder mitmischen, jenes das alles flachgelegt hatte was sich fand, die Sekretärin seines Kommandanten und jede einigermaßen ansehnliche Frau in jeder Bar, die es wiederum auf Abenteurer und Stalker wie ihn abgesehen hatte. Aber seit dem hatte sich einiges geändert. Er war aus der Welt gefallen, hatte Schmerzen und Medikamentenabhängigkeit besiegt und sich erstmals vom Blick seiner Kultur befreit und er hatte auch eine andere Seite an sich entdeckt.
Vielleicht hätte er noch kurz nach der Ankunft alles daran gesetzt die junge blonde Frau herumzukriegen.
Da war dieser Moment, in dem sich ihre Blicke begegneten.
Dabei kannten sie sich noch nicht mal eine Stunden. Eine schnelle Nummer... Nein.
Wieder schlug ihm das Herz im Hals, und wieder befürchtete er, der Befund des Elfenheilers könne falsch sein, es musste doch irgendetwas mit der Pumpe sein. Rhythmusstörungen? Hier gab es kein EKG...
Aber egal wie, es war falsch.
Es fühlte sich grundlegend falsch an.
"Wir sollten wieder nach unten gehen, ehe noch einer eurer Gäste auf unschickliches annimmt."
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Dahlia
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Dahlia zuckte mit der Schulter und lächelte zu ihm herauf. „Gibts schlimmeres als das Gerücht mit einem Mann geschlafen zu haben…“
Sie sagte es leichthin und meinte es auch so. Seit Seren und Silas fühlte sie wenig. Einst trug sie ihr Herz auf dem Ärmelsaum und verlor es dann auch viel zu schnell. Nun hatte sie es eingeschlossen. Ummauert. Mit den Männern fühlte sich alles gleich an. Kein Herzklopfen oder besondere Aufgeregtheit mehr. Monotonie und Gleichgültigkeit traten an die Stellen, an denen einst Begeisterung und Gutgläubigkeit Hand in Hand standen.
So stieg sie nun die Treppen vor ihm runter und unten angekommen lies sie Kurzbesuch Blick schweifen. Es war ruhig und Will schön alles im Griff zu haben. Er hatte sich hier richtig etabliert. Sollte keiner der drei Geschwister Kinder bekommen, konnte Will das Haus weiterführen. Ob das überhaupt ging, obwohl er kein Tallisker war? Egal…das konnte mich warten. Noch war Dahlia jung und begehrenswert. Noch gab es die Chance einen guten Mann zu finden und diese innerliche Kälte wieder aufzuwärmen.
Sie platzierte sich hinter dem Tresen und trank einen Schluck ihres Tees.
Vielleicht sollte sie auf den Markt gehen und etwas rauskommen. Wer weiß was da noch so passieren könnte.
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