Taverne | The black Horseman

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Benutzeravatar
Silas Patt
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 30
Registriert: Sonntag 22. Mai 2022, 10:59
Lebenslauf:

-------------------------------------------------------------
von/nach: Feuerlilienbordell
Datum: 17. September 1277 spät Abends
betrifft: Dahila
-------------------------------------------------------------

The black Horseman. Sein Place-to-be der Wahl für heute Nacht. Und er würde es sich leisten können, da er es tatsächlich noch geschafft hatte, zwei weitere Aufträge erfolgreich zu absolvieren. Ein Wolf und ein Mensch waren seinem Einhänder zum Opfer gefallen, den er danach penibel gesäubert hatte. Er selbst allerdings konnte ein Bad vertragen. Noch immer hafteten die Blutspritzer der Hure an Gesicht und Hals des gross gewachsenen Mannes, der in diesem Moment den Kopf einzog, um nicht mit der Stirn gegen den Sturz des Türrahmens zu knallen, der das Innere des Schankhauses von der Strasse draussen trennte. Auch das Tierblut und das des letzten Opfers hatten ihre Muster auf seiner Kleidung gemalt. Einen Vorteil hatte es gehabt, Silas Gemüt hatte sich von offenherziger Wut zu stillem Zorn besänftigt. Noch immer keine gute Laune, doch er gab einen Fick darauf. Gute Laune war was für Pussys. Apropos Pussy. WEIBER! Er konnte sie nicht leiden. Intrigante, ewig zickige Wesen. Welcher Mann konnte ihnen schon trauen? Hinterhältig klimperten sie erst mit den langen Wimpern und streckten einem das ausladende Holz vor den Hütten entgegen, nur um dann einen auf pikierte Hoheit zu machen. Er schnaubte bei dem Gedanken und liess sich mit Wucht auf einen der Hocker fallen, die vor dem Tresen standen. Seine Unterarme stemmten sich auf das gesäuberte Holz, finster blickte er vor sich hin, dann fiel sein Blick zufällig auf die Bardame. Natürlich hörte man allerlei über sie. Nicht jede Frau hatte es geschafft, sich in einem solchen männer dominierten Beruf zu etablieren. Dominanz...genau. Seit wann waren Frauen so dominant? Wo war das schmachten, das flehen, das bejubeln?
Sie jedenfalls, die Blonde in dem blauen Kleid, hatte auch so lange Wimpern. Klimperella....tzzzz. Missmutig sah er auf seine Hände und dachte nach. Morgen würde sein neuer Mantel fertig sein. Gut so, denn ihm fror nachts im Wald ziemlich oft fast der Arsch ab, von ein paar überflüssigen Zehen ganz zu schweigen. Das Fell würde ihn gegen den Bodenfrost schützen. Seine Zunge fuhr über die Bartstoppel an seiner Oberlippe, die ihn leicht pieksten und beim Essen schier wahnsinnig machten. Als die Tresendame vorbei schneite, hob er grüssend zwei Finger, um ihre Aufmerksamkeit zu ergattern. Noch war es nicht so voll, die Zeit der Trunkenbolde kam erst noch. "Eine grüne Fee bitte. Mit Feuer und Zucker." Denn wenn man sich eins tuschelnd versicherte, dann, dass diese Taverne über jegliches Getränk verfügte. Hoffentlich eben auch Absinth.....
Zuletzt geändert von Silas Patt am Mittwoch 1. Juni 2022, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Tristan und Connor hatten alle Hände voll zu tun. Tristan kochte und Connor bediente. Der Laden brummte endlich wieder und es tat allen sichtlich gut.
Auf das Geld.m kam es der alteingesessenen Familie nicht so an. Wichtiger war fast die Beschäftigung und Bewirtung des Hauses. Ein Haus das so alt wie die Welt selbst war, munkelte man zumindest.
Als Conner sich zum Abendessen abmeldete übernahm Dahli den Schankraum allein. Levi sah sie zufrieden an, denn endlich kehrte das Strahlen in die zierliche Frau zurück. Die trüben Gedanken waren für den Augenblick vergangen.
Da kam Silas durch die Türe. Flüchtig musterte sie ihn. Vom sehen kannte sie ihn, doch sie hatten sich noch nie wirklich unterhalten.
Er sah gut aus…selbst wenn er so dreckig war. Schlagartig fühlte sie sich schuldig. Sie fand einen anderen Mann attraktiv…das war doch ungebührlich…oder erlaubt.
Jedenfalls stoppte es die geschäftige Frau für einen Moment in ihrem Tun und lies sie inne halten.
Das Stechen kehrte in ihre Brust zurück und schnürte ihr die Kehle zu.
So hielt sie stumm neben Silas und nickte auf seine Bestellung hin, während sie mehrere Gläser in der einen und ein paar Teller in der anderen Hand balancierte.
Sie lud flink alles hinter dem Tresen ab und wandte sich von dem Getümmel ab. Eine einzelne Träne tropfte auf den Boden. Ihre Finger krallten sich in das dunkle Holz.
Dann spürte sie Wärme hinter sich. Levi war zu ihr getreten.
„Ach Kind…“ seufzte er und legte vorsichtig die Hand auf ihre linke Schulter. „Meinst du wirklich er wollte dich so traurig sehen?“
Dahlia starrte auf das Etikett einer schön verzierten Flasche mit grüner Flüssigkeit. Sie sog die Luft scharf ein und griff nach zwei Gläsern aus Kristall.
„Nein…ich…“
„Mhm“ Levi schüttelte den Kopf und ging ihr wieder zur Hand. Er stellte die beiden Gläser vor sie beide auf die Theke und schenkte den Inhalt gekonnt in beide ein.
„Sieh mal Kind…du lebst jetzt…er gefällt dir und der Moment kommt nicht wieder….nie mehr kommt dieser Abend und alles dreht sich unaufhörlich grausam weiter…ob du willst oder nicht…du hast nicht nur ein Glas gegriffen…sondern zwei!“ sprach er etwas kryptisch daher, doch Dahlia verstand Levi ganz genau. Sie schluckte und sah nochmal zu Silas.
„Du tust jetzt mal nur das, was dein Bauch dir sagt…der betrügt dich nie!“
Diese Worte saßen. Für andere mochte die Konversation wirr klingen, doch Dahlia erkannte den Sinn. Langsam atmete sie ruhiger und zog ein Tablett zu sich auf welchem sie alles hübsch anrichtete. Sie nickte. Levi nickte. Nun wandte sich der ältere Mann dem Geschirr zu und übernahm ihre Arbeit, während Dahlia mit dem Tablett und einem Lächeln zu Silas kam.
Ihr Schritt war nun wieder leicht und anmutig, die blauen Augen sanft auf ihr Gegenüber gerichtet. Sie lies sich ihm gegenüber nieder und servierte ihm galant seine Bestellung.
„Der geht aufs Haus! Ich würde diese Runde gerne mit euch trinken wenn ihr möchtet? Es gibt nur sehr wenige die, die grüne Fee bestellen und ich könnte etwas grüne Fee gebrauchen“
Fragend sah sie Silas an und legte den Kopf leicht schief.
Benutzeravatar
Silas Patt
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 30
Registriert: Sonntag 22. Mai 2022, 10:59
Lebenslauf:

Sein Getränkewunsch wurde erfüllt. So weit- so gut. Dass an der Hand und dem Arm, die ihm seinen ersehnten Absinth servierten, gleich eine trinkwütige Frau mit dran hing, nein darauf war er nicht vorbeitet gewesen.
"Absinth schmeckt ja auch wirklich wie Pferdepisse", brummte er in einem tiefen Timbre. Wer würde es also freiwillig hinab spülen, vernebelte es doch all zu schnell die Sinne. Gerade diese Eigenschaft schien jedoch für das Getränk zu sprechen, wenn man die fragte, die die grüne Flüssigkeit hinab kippten. Die Nebenwirkungen des im Absinth enthaltenen Nervengiftes jedoch waren ebenso unangenehm, wie es der Höhenflug nach Verzehr war.
Verdammt, er sollte aufhören, Alchemistinnen und Heilerinnen zu vögeln. Die quatschten ihn immer mit ihrem Wissen voll und Silas, neugierig wie er war, sog solche Dinge auf wie ein Schwamm. Dabei war er, zumindest körperlich, weit davon entfernt, ein Kleidkind zu sein.
Eigentlich hatte er alleine trinken wollen. Eigentlich. Aber dieser Drink, der sonst einiges an Münzen kostete, sollte laut der blonden Frau vor ihm aufs Haus gehen. Silas war da praktisch veranlagt. Wenn dem so war, würde er ihre Gesellschaft schon aushalten. Also nickte er, entgegen seinem inneren Willen, alles Weibliche für alle Zeit zu hassen und griff dankend nach dem Glas. Nicht schlecht. Es war nicht so klein und gab dem Getränk so mehr Platz.Andere Schankstuben fanden wohl profitabler, immer nur kleine kurze schnapsartige Behältnisse zu verwenden. Der Preis blieb dabei gleich hoch.
Der Kopfgeldjäger nahm das kalte Wasser, welches zusätzlich serviert wurde und legte auf beide Gläser den sogenannten Absinthlöffel, auf dem er jeweils einen Zuckerwürfel positionierte. Dann goss er das Wasser darüber, welches den Zucker erst auflöste und ihn dann in den Alkohol schwemmte. Der Duft nach Wermut, Anis und Fechel kroch ihm in die Nase.
Als der Absinth eine weisslich trübe Färbung annahm, nickte Silas zufrieden und legte den Löffel seines Glases beiseite, ehe er es in die grosse blutbefleckte Hand nahm und es der Bardame entgegen reckte.
"Ein Bauer steht am Scheunentor und pinkelt durch die Ritze. Drinnen fällt die Sense um und ab war seine Spitze.
Ein Stummel bleibet ihm zum Trost, drum sagen wir uns allen Prost!"
Und damit kippte er die Hälfte des Glases in seinen Mund und genoss das Feuer, welches sich durch seine zunge und seinen Gaumen zu fressen schien. Ein angenehm prickelnder Schmerz. Und als er den Absinth hinab schluckte, wärmte dieser seinen Magen wie ein loderndes Inferno. Gute Qualität, für die er nicht zahlen musste. Win-win.
"Also Madame, nehmt es mir nicht übel, aber ihr seid in denkbar schlechter Gesellschaft." Nichts an ihm war einladend, sah sie das nicht? Blut überall, Waffen,so zahlreich, die ihn kaum laufen liessen UND er hatte schlechte Laune. Eine unschöne Kombination. "Aber sagt mir, ihr wisst es ja bestimmt. Wo kann ich hier ein Pferd erstehen? Ein GUTES Pferd meine ich."
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Sie merkte schnell dass er eigentlich allein sein wollte. Sie pickte sowas schnell auf und war gut darin die Menschen auf der anderen Seite des Tresens zu lesen. Sonst sie umso froher, dass er dann doch mit ihr trank und sogar eine. Flotten Trinkspruch von sich gab. Dahlia war etwas perplex aber sie musste loslachen. Glockenhell und angenehm. Dann kippte sie ebenfalls die Hälfte der Flüssigkeit in ihre Kehle. Oh sie hatte vergessen wie stark er war. Es brannte doch sie kniff die Augen zusammen, setzte sich gerade hin und räusperte sich lediglich. „hah…“ entfloh es ihr und dann musste sie sich doch schütteln.
Levi und Connor hatten alles genau beobachtet. Levi lächelte und nickte zufrieden während er eines der Gläser polierte. Connor war zum einen froh, dass Tristan in der Küche nichts mitbekam, zum anderen musterte er Silas eindringlich, während er prüfend zu seiner Schwester sah.
Tristan hätte den Fremden sicher erstmal auf Herz und Nieren geprüft ehe er ihn auch nur in die Nähe Dahlias gelassen hätte. Seit dem Vorfall mit Seren war er noch aufgekratzter wenn es um sie ging.
Connor, der Hüne, wirkte äußerlich noch ganz gelassen. Er sah, dass Dahlia die Gesellschaft gut tat, machte sie noch so blutbespritzt sein.
Entspannt lehnte sich die blonde Frau zurück und dachte kurz nach. Reu hatte ein prächtiges Pferd geliehen, doch was daraus geworden ist wusste sie nicht. Der Gedanke an Reu schmerzte. Auch wenn er ruppig war, jetzt vermisste sie ihn und seine Kochkunst doch.
„Ja…gleich die Straße runter findet ihr einen Schmied. Bayron! Aber der hat heute wohl Feierabend…“ sie nickte unauffällig in eine Ecke in welcher sich der Schmied mit einer Frau eine Leckere Brotzeitplatte teilte und am Wein nippte.
„Er hat vier Pferde die er ab und zu verleiht! Zuverlässige und schnelle Tiere!“ sie zwinkerte ihm zu und erhob sich dann.
„Ich danke euch für die Gesellschaft…ich fand sie ganz und gar nicht schlecht!“
Ein sanftes Lächeln traf ihr gegenüber. Im Horsemwar jeder willkommen und jeder wurde versorgt - egal wie groß oder klein der Geldbeutel war.
„Wir haben Zimmer und ein gut ausgestattetes Bad falls ihr eine Bleibe sucht! Möchtet ihr noch etwas zu Essen?“
Sie stand nun an seiner Seite und räumte die Gegenstände, welche nicht mehr gebraucht worden auf ihr Tablett.
Benutzeravatar
Silas Patt
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 30
Registriert: Sonntag 22. Mai 2022, 10:59
Lebenslauf:

Klimperella setzte sich zu ihm und kippte mutig ebenfalls die Hälfte des Glases in sich hinein. Doch im Gegensatz zu ihm, kostete es sie mehr Überwindung, den Schluck hinab zu würgen und auch unten zu behalten. Silas Mundwinkel zuckten amüsiert. Keine passionierte Trinkerin also. Das war auch wirklich kein erstrebendwertes Lebensziel. als sie sich schüttelte, grinste er ein wenig und setzte sein Glas wieder an die Lippen, doch dieses Mal nippte er nur daran.
Als die Barfrau nachdachte, sah Silas einen Schatten über ihr Gesicht huschen. Schmerz. Den hatte er schon oft gesehen. Verlust. Egal in welcher Form. Sie alle trugen ein Päckchen. Und niemand redete darüber. Denn es bedeutete, anderen seine Last aufzubürden, war das Teilen des eigenen Elends noch so erleichternd. Wenn man Glück hatte, war es die eigene Familie, die einen auffing. Hatte man Pech, war es ein Strassenkater, der versucht hatte, dem Metzgershund die Mahlzeit zu stehlen.
Galahad war wenig redselig, doch er behielt Geheimnisse für sich. Und so maunzte er Silas Lebensgeschichte höchstens den Kätzchen ins Ohr, die er ab und an besuchte, um sich an ihnen zu erleichtern und viele weitere Kampfkatzen zu zeugen.
Wieder zuckten seine Mundwinkel. Verdammter Kater.
Ein Schmied? Silas folgte Dahlias Blick zu dem Tisch in der Nähe. Gut, er würde dem Mann seinen Feierabend lassen. "Ich will eines kaufen. Verleiht er lediglich, oder habe ich auch Chancen auf ein Pferd, welches dauerhaft in meinem Besitz verbleiben könnte? Sind die Tiere eingeritten?" Wenn er sie verlieh, musste das wohl so sein...beantwortete er sich die Frage fast schon selbst. Wenn er diese Informationen zuverlässig von dieser Frau bekäme, könnte er sich einen Gang umsonst sparen. Zeitmanagement a la Silas Patt.
Kaum, dass sie Platz genommen hatte, stand sie auch schon wieder auf und irritierte Silas damit ein wenig. Frauen. Hin und her, er sagte es ja.
Ja Silas, nein Silas. Ich setz mich hin Silas, ich steh auf Silas. Silas warum hast du so einen langen Penis?
Sein Geäffe im Geiste befriedete seine Gereiztheit ein wenig, weshalb er den Rest des Inhalts seines Glases nun exte und der Blonden das Glas reichte. "Ein Zimmer klingt gut. Das Bad ist sehr offensichtlich nötig was?" Er lachte leise. Silas Patt stand vor Dreck, daran gab es nichts schön zu reden. "Was könnt ihr mir anbieten?" Diese Schankstuben kochten meistens nach dem, was der Schlachter gerade zur Verfügung hatte, oder wie gut die hauseigenen Jagdkünste waren. Wandelbar also und niemals gleichbleibend. Silas, der alles aß, war da wenig wählerisch...allerdings.."Fleisch wäre gut." Denn er musste bei Kräften bleiben. Was war ein Mann, der kein Fleisch aß? Allenfalls ne Bohnenstange HÖHÖHÖ....
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Dahlia beobachtete den Kopfgeldjäger genau. Sie war dabei noch aufdringlich sondern sehr gewandt. Sie sah wie es in seinem Kopf arbeitete, dass er wohl, auch wenn er wohl eher körperlich arbeitete, sich sehr viele Gedanken machte und vieles einfach mit sich selbst ausmachte. Pragmatisch mit einem verborgenen Hang zur Tiefe. Seine Sprüche und flapsigen Kommentare brachten sie zum lachen, zeigten ihr aber auch dass da irgendwas war, was er vielleicht damit kompensierte oder von etwas ablenken wollte. Darüber grinste Dahlia kurz. Sie kannte die Art zu gut von Connor.
Äußerlich ein imposanter Mann. Muskulös, stattlich und gutaussehend. Bekannt dafür nichts anbrennen zu lassen (nicht in der Küche!).
Connor überdeckte mit diesen Sprüchen oder Kommentaren seine Unsicherheiten. War das bei dem Exemplar genau so?
Silas legte für einen Moment die Stirn in Falten als er wohl etwas irritiert war, dass sie nun aufstand. Er schien irgendwie gereizt. Was es genau war, würde Dahli wohl nicht erfahren. Wollte sie vielleicht auch erstmal nicht. Dass er ihr ihr Lachen zurückgegeben hatte, wusste er ja schließlich auch nicht.
Byron winkte ihr zu als er wahrnahm, wie sie beide in seine Richtung blickten. Sie nickte ihm lächelnd zu und schielte seitlich zu Silas. Ein Wink, den Byron sofort verstand. Silas würde Geschäfte machen wollen. Er schmunzelte Dahlia an und bestellte noch etwas Wein bei Connor. Byron und Dahlia kannten sich schon ewig, sie waren schließlich nebeneinander aufgewachsen, auch wenn der Schmied ein paar Jahre älter war als die Wirtin. Ein oder zweimal hatten sie auf den Frühlingsfesten getanzt und hier und da mal geplaudert. Doch es war nie tiefgründiger. Aber was wollte Byron schon mit der kleinen Schwester von Tristan und Connor….gab eh nur Ärger.
Silas riss sie mit seinen Fragen aus ihren Gedanken.
Sie wandte sich ihm nun ganz zu und lehnte sich an die Säule, welche die Decke stützte, gleich neben Silas Tisch.
„Ja! Byrons Pferde sind eingeritten. Auch wir leihen uns ab und zu welche bei ihm wenn es notwendig ist! Wir hätten sogar Stallungen im Hinterhof für eigene Tiere aber im Moment fehlt uns….das Personal….“ sie stockte kurz, fing sich aber.
„Wir suchen wieder ein oder zwei Köche….wenn ihr zufällig einen kennt könnt ihr ihn ja vorbeischicken. Ansonsten könnt ihr euer Tier auch gerne bei uns unterstellen!“ Bit sie ihm an. Es war nur sinnvoll. Die Ställe waren leer und verkamen sonst. Bis auf ein paar Hühner hielt der Horseman keine Tiere. Tristan jagte ab und zu das Fleisch für die Küche, doch die meiste Zeit kauften sie es ein.
Der Horseman war kein kleines Haus. Es gab auch so schon genug zu tun und über die Jahrzehnte bzw. Auch schon Jahrhunderte (vielleicht), hatte sich genug Nares in der Familie Tallisker angesammelt um sich die Leistungen anderer zu kaufen.
Nun wollte der gute Mann vor ihr aber auch was essen.
„Also heute Abend gibt es Wildschweingulasch mit Kartoffelbrei, die Brotzeitplatte mit Einer Auswahl an Wurst, Käse und Trockenfleisch oder einen Eintopf aus Erbsen und Würsten!“ zählte sie ihm auf und nahm sorgsam das Glas entgegen, welches er ihr reichte. Nun merkte sie, dass sie selbst noch nichts gegessen hatte und prompt meldete sich ihr Magen.
Sie war äußerst zierlich und die letzten Wochen hatten ihr zugesetzt. Noch hatte sie nicht ihre alte Form, wirkte immer noch zu zart für die harte Wirtsarbeit. Allerdings hatte sie dann glücklicherweise weniger an ihren weiblichen Rundungen verloren. Ein Umstand dem sie bisher keine Beachtung geschenkt hatte, jetzt gerade aber sehr froh darüber war.
Sie lachte kurz über das Geräusch ihres Magens m, legte ihre Hand auf ihren Bauch und sah Silas entschuldigend an. „Verzeiht…ich habe schon wieder vergessen zu essen! Ich glaube ich sollte mir auch gleich etwas holen! Mein Bruder, Tristan, kocht wirklich gut.“ informierte sie ihn und zupfte dann vorsichtig einen losen Faden von der Schulter von Silas Gewand.
„Unsere Haushälterin kann eure Sachen auch bis morgen waschen und flicken wenn ihr das möchtet…“ sie grinste „macht euch keine Sorgen…der Dreck an euch ist noch harmlos…außerdem hat ein bisschen Dreck noch niemanden geschadet oder?“
Neckisch zog sie eine Augenbraue nach oben und sah ihn nun erwartungsvoll an. Was er wohl essen würde?
Innerlich tippe Dahlia ja auf das Wildschwein, aber sie hatte Kerle wie Silas auch schon eine Suppe bestellen sehen.
Benutzeravatar
Silas Patt
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 30
Registriert: Sonntag 22. Mai 2022, 10:59
Lebenslauf:

Silas hörte zu und nahm die Informationen auf, die sie ihm schenkte. Es fehlte also Personal. Ein Koch obendrein. Keine Pferde in den Stallungen... Silas neigte den Kopf seitlich. "Ich fürchte, ich kenne niemanden, der so gut kochen kann, als dass es für eine Anstellung reicht. Aber ich halte die Ohren offen." Er selbst konnte nur Fleisch über einer Feuerstelle durchbraten. Sehr zäh durchbraten. Das wars dann auch schon. Vielleicht schmiss er dann noch ein paar Töften ins Feuer und aß diese halb verkohlt. Nein wirklich, zu einem Gourmet würde sich Silas Patt niemals entwickeln. Wenn er gut aß, dann bereitete es stets ein Anderer zu. Denn seine eigene Kost vertrug nur sein eigener Pferdemagen, der zu geizig war, um jemals etwas wieder nach oben wandern zu lassen.
"Dann wird es das Wildschwein werden,", entschied der Jäger, nachdem er sich dei oppulente Auswahl angehört hatte. Auch, wenn es hier derzeit keinen Koch gab, so mussten sich die Inhaber der Taverne nicht schämen. Jedenfalls anhand dessen, wie es bislang klang. Von dem Geschmack würde er sich bald selbst überzeugen können. "Und einen Krug Met dazu bitte."
Das Knurren ihres Magens beschaffte ihm die nächste Information. Sie war hungrig. Kein Wunder. Nix dran an dem Mädel. Silas nickte. "Ihr solltet essen. Es gibt wenig, was so wenig erregend ist wie eine hungernde Frau." Denn Frauen, egal, was sie selbst über sich dachten, waren nur dann ein Abbild der puren Wollust, wenn sie zu essen wussten. Das bedeutete nicht, dass Silas korpulente, oder besonders beleibte Weiber bevorzugte. Selbst ausladende Kurven entsprachen nicht seiner grössten Vorliebe. Auch wenn er es gerne sehr zierlich und klein mochte, so war es ihm ein Graus, wenn die Frauen auf Salatblättern herumnagten, nur um eine gewisse Figur halten zu können.
Aha ihr Bruder kochte also, bis sie Ersatz gefunden hatten. Tristan.
Gerade wollte er dazu eine Frage stellen, die persönlicher Natur war, als Klimperella etwas von seiner Schulter fummelte. Vielleicht Dreck, oder einen Fussel? Angesichts seiner Verschmutzungen, völlig unnötig. Und sie schien das nicht mal zu bemerken. Seine Augen folgten ihren Fingern, bis sie diese wieder von ihm nahm und das Tablett erneut umfasste, welches von Geschirr beladen war.
Wieder kam Dahlia ihm zuvor, als sie über die Haushälterin sprach. Hätte Silas getrunken, er hätte sich wohl verschluckt. Denn der Freud´sche Verhörer suggerierte ihm etwas GANZ anderes, als Dahlia gesagt hatte. Diese Haushälterin wollte bitte WAS mit ihm tun? "Oh..nein danke." Lehnte Silas ab. "SO verzweifelt bin ich noch nicht. Ich kenne sie ja nicht mal."

An dem Gesichtsausdruck der Barfrau, welcher dutzende Fragen beinhaltete, konnte er ablesen, dass sie aneinander vorbei redeten. Und DANN fiel die Münze klirrend in seinem Kopf. "Ach FLICKEN!" Schrie er schon fast und rieb sich dann gehetzt über das Gesicht. Der Boden möge sich auftun und ihn verschlucken. "nein..nein danke, ich habe nur diese Kleidung und werde sie selbst säubern, nuschelte Silas zwischen den Fingern hervor, die noch immer sein Gesicht bedeckten. Mit einem Seufzen liess er die grossen Pranken sinken und grinste zur Bardame empor, ehe er mit dem Zeigefinger einen Kreis um sein Gesicht malte. "Und bitte vergesst diese Fratze noch gleich dazu."
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Dass er nun zufällig keinen Guten Koch kannte, nahm sie hin. Es wäre auch ein großer Zufall gewesen. Dass er aber die Augen und Ohren offen halten würde, rechnete sie ihm hoch an was sich dann auch in ihrem Gesicht deutlich widerspiegelte. Sie nickte sachte zum Dank. Ein ganz flüchtiges aber triumphierendes Lächeln flog ihr über die Lippen als er das Wildschwein wählte. Es war auch ihre Wahl gewesen. Met war zwar nicht das Getränk, welches Dahlia bevorzugte, es war ihr zu süß, aber sie würde ihm den guten einschenken. Dieser Typ, so rau und geerdet wie er war, hob ihre Laune an. Seine Gesellschaft bereitete ihr Freude ohne dass er es versuchte. Er war einfach ganz er selbst. Dahlia hatte einige Männer um sich die sie beeindrucken wollten und dabei oft über die Stränge schlugen.
Aber hier saß ein Exemplar, der einfach nur ein Gast war und sie einfach so zum Lachen brachte - ohne Agenda. Das mochte sie auf Anhieb.
Der flapsige Kommentar, sie solle nun was essen weil hungernde Frauen den Männern nicht gefielen, lies sie schmunzeln. Hätte ihr Vater sagen können. „Ja aber mit Männern habe ich eh wenig Glück…da muss ich gar nicht hungern!“ gab sie genau so flapsig zurück und schalt sich innerlich sofort dafür.
Vor Seren hätte sie selbst schallend darüber gelacht. Doch nun sah sie schuldbewusst zur Küche. Der Raum in welchen sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Sie rechnete mit einer Träne….doch nichts. Vielleicht waren nun endlich alle Tränen vergossen.
Ehe sie sich Silas wieder zuwandte setzte sie wieder ihr liebliches „Bardamengesicht“ auf, damit dieser ihre Schuld nicht bemerkte. Diese Stimmung hatte hier gerade nichts zu suchen. Sie konnte sich später dafür noch schämen…oder was auch immer.
Dann guckte ihre Rechte Augenbraue fragend nach oben.
Was wollte er?
Sie hörte ihm zu und nickte langsam. Er hatte da wohl etwas anderes verstanden. Sie biss sich auf die Lippen und nickte wieder. Ließ ihn sich in seiner Erklärung verheddern und sah ihm zu wie er sich gerade um Kopf und Kragen plapperte.
Als sich sein Haupt senkte, als er sein Verhören erkannte, brach ein lautes Lachen aus ihr.
Sie hielt sich an der Säule fest nachdem sie das Tablett schnell auf dem Tisch abgestellt hatte. Was für ein berauschendes Gefühl, wieder aus vollem Herzen zu lachen. Es kam einfach über sie wie eine Welle die sie endlich wieder zurück auf den Ozean des Lebens zog. Sie lies sich mitziehen und gab sich dem Moment hin. Was Silas in wenigen Augenblicken für sie und Ihr Seelenheil getan hatte war unbezahlbar.
Als sie sich wieder fing, sah sie ihm noch zu, wie er darum bat seine Fratze doch bitte zu vergessen.
Leicht schüttelte sie den Kopf und sah ihm nun etwas tiefer in die Augen.
Levi und Connor standen gerade zu zweit hinter dem Tresen und beäugten die beiden. Connor traute dem ganzen noch nicht ganz. Er liebte es die Schwester wieder fröhlich zu sehen, aber dieser Typ….wer was das eigentlich?
Levi, der Empath, legte beruhigend seine Hand auf dessen Schukter und flüsterte ihm ein paar Worte zu, nach welchen sich Connor abwandre und der Kellnerei wieder nachging.
Einen Wimpernschlag länger sah sich die junge Frau den Jäger an ehe sie das Tablett wieder aufnahm.
„Nein! Ich vergesse euch ganz bestimmt nicht und jetzt bringe ich euch erstmal eure Bestellung und esse selbst was…sonst bekomme ich wohl gar keinen mehr ab!“ dann zwinkerte sie ihm keck zu und entschwand in die Küche. Dort lies sie sich von Connor zwei Portionen anrichten. Damit bewaffnet betrat sie wieder den Schankraum. Ihre Portion stellte sie an ihren kleinen Tisch beim Tresen. Eine Art Bartisch mit einem Barhocker. Dort aß sie immer - wenn sie aß. Denn von hier hatte man den Raum gut im Blick, war nah an der Küche und konnte schnell zur Hand gehen wenn es nötig war.
Flink füllte sie einen Steinkrug mit Met und kam so zu Silas zurück. Sie servierte ihm galant alles, ging zurück zum Tresen und brachte ihm dann noch Besteck und eine Stoffservierte.
„Guten Appetit! Es ist noch genug da falls ihr eine. Nachschlag möchtet!“
Auf dem Weg zurück sammelte sie noch hier und da leere Krüge und Gläser ein, die ihr Connor dann ziemlich ruppig abnahm „iss jetzt endlich! Du fällst uns noch um…“
Sie widersprach nicht. Er hatte recht, denn schon wieder meldete sich ihr Magen. Also setzte sie sich nun und roch an dem Gericht. Die sämige, dunkle Soße roch herrlich. Tristan, so verwegen er auch war, konnte eigentlich ausgezeichnet kochen. Natürlich hatte er sich auch den ein oder anderen Kniff vom Hexer angeschaut, das würde er natürlich nie zugeben, aber so war es eben. Das Fleisch war zart und sehr schmackhaft für Wildschwein. Auch der Kartoffelbrei war gelungen, fand Dahlia zumindest.
Sie aß langsam und ließ den Blick über das Treiben schweifen. Drei Handwerker hinten im Eck waren schon bei ihrer vierten Runde Bier. Byron und die Dame an seiner Seite waren näher aneinander gerückt und flüsterten sich gegenseitig in die Ohren.
Schnell sah Dahlia weg. Nicht weil sie eifersüchtig war, sondern weil…Ja warum eigentlich?
Am Kamin saß ein älterer Herr, den Dahlia noch nie gesehen hatte. Er sah müde und ausgezehrt aus. Fragend blickte sie zu Levi, der ihr allerdings nur kurz zunickte. Alles in Ordnung. Auf der anderen Seite saß Silas der nun auch aß und…wirklich ein netter Anblick war.
Etwas weiter weg von ihm tranken der Metzger und seine Frau Met. Alles in bester Ordnung.
Ihr Teller leerte sich und sie lehnte sich nun noch einen Augenblick zurück um noch etwas auszuruhen. Dann glitt sie von ihrem Stuhl und ging zu dem älteren Mann am Kamin. Er war eingeschlafen. Vorsichtig nahm sie ihm das Glas aus der Hand bevor es zu Boden fallen konnte. Mit einer leichten Wolldecke, deckte sie den Fremden zu und lief langsam wieder zurück in Richtung Silas. Doch sie lief zunächst an ihm vorbei, hin zum Metzger. Sie wechselten ein paar Worte über die nächsten Tage und was sie gerne bei ihm kaufen würden. Dann noch etwas Geschwätz. Die Frau nahm Dahlias Hand und drückte sie sanft. „Komm die Tage doch mal auf einen Tee vorbei…es ist gut dich wieder auf den Beinen zu sehen!“ natürlich wollte sie nur die dreckigen Details des Dramas erfahren. Die meisten wussten ja nicht, was wirklich passiert war und waren natürlich furchtbar neugierig. Doch bei der Metzgersfrau ließ es sich Dahlia gefallen. Sie hatten eine wichtige Geschäftsbeziehung und eigentlich war sie auch eine sehr nette Frau.
Erst dann kehrte sie zu Silas zurück und blieb neben ihm stehen.
„Schmeckt es ?“ fragte sie und sah neugierig erst auf den Teller und dann in sein Gesicht.
Benutzeravatar
Silas Patt
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 30
Registriert: Sonntag 22. Mai 2022, 10:59
Lebenslauf:

Abgesehen von der unfassbar grossen Klappe und den flotten Sprüchen, die selten etwas Gutes an sich hatten, besaß Silas die Gabe der unfreiwilligen Komik. Das bewies sich einmal mehr, als die Bardame den Kopf in den Nacken legte und schallend zu lachen begann. Der Kopfgeldjäger nahm es ihr nicht übel, so hatte er heute wenigstens eine Frau zum Lachen gebracht, anstatt auch ihren Zorn auf sich zu ziehen. Die Blonde klagte über das fehlende Glück mit Männern. Jap, das kannte er. Also...mit Frauen natürlich. Silas war niemals von beiden Seiten bespielbar gewesen und ein Ausgang blieb ein Ausgang in seinen Augen. Jedenfalls, wenn es um SEINEN Ausgang ging.
"Männer und Frauen passen laut der Dichter und Denker, ohnehin nicht zusammen." Und es bewahrheitete sich doch immer wieder. Gescheiterte Eheschliessungen, Affären, die alles kaputt machten, Kinder, die Beziehungen flicken sollten...FLICKEN! nichts anderes...Elend und Wehklagen, wohin man hörte. Welches Paar war hinter verschlossener Tür denn überhaupt so richtig glücklich? Er kannte keins.

Kurz biss er die Zähne aufeinander, als ihm ein Bild von IHR vor seine Augen glitt, wie ein Trugbild der Realität.
Sie waren glücklich gewesen. Eine Zeit lang. Silas hatte den Geschmack dieser Essenz des Lebens noch auf der Zunge und es verging kein Tag, an dem er nicht darüber nachdachte, ihr einen Besuch abzustatten. Doch was wäre die Konsequenz seines egoistischen Handelns? Er selbst wäre dann der Grund dafür, dass auch IHR Glück zerschmettert werden würde. Denn, wen Silas besitzen wollte, den eroberte er. Aufgeben kannte er nicht. Nicht mehr. Er hatte SIE aufgegeben, hatte ihr Glück vor Seines gestellt. Manch ein Romantiker deklarierte dies als wahre Liebe. Er selbst tat es ab..sagte, er habe ihr Gejammer über seine Morde satt gehabt. Wo die Wahrheit wirklich lag, wusste nur er selbst. Doch hinfort mit dem Haar wie Tinte und den seltsamen purpurnen Augen, die sie ihrem Halbwesen verdankte. Es hatte nie eine Zukunft gehabt.

Als sich Dahlia wieder entfernte, fing er den Blick der zwei Männer auf, die ihn die ganze Zeit beobachtet hatten. Als wäre ihm das entgangen. Der Hüne von einem Mann, seiner Statur damit nicht unähnlich, hob ertappt die Brauen. Doch Silas taxierte ihn einfach weiter, provokant, wie er war. Da der Koch ein Bruder von der Bardame war, lag die Vermutung nahe, dass auch dieser Kerl zu ihrer Familie gehörte und eine Konversation zwischen ihm und seiner Schwester...vermutlich jüngeren Schwester...gar nicht gerne sah. Es reizte Silas, den Mann zu ärgern. Andererseits hatte er heute schon genug falsche Schlüsse auf sich ziehen lassen und so wand er den Blick ab, als der Mann die Bedienung der Tische aufnahm, während Dahlia ihm seine Bestellung servierte und sich dann selbst ans Essen machte. Silas dankte und nahm das Besteck an sich, um nicht wie ein Steinzeitmensch an dem Gulasch zu nagen, sondern mit Messer und Gabel sittenhaft und manierlich zu hantieren. Das Essen war vorzüglich. Gut, für ihn war sicher alles vorzüglich, auf dem er nicht stundenlang herumkauen musste. Dennoch. Der Koch wusste, was er tat, obwohl er kein wahrer Koch war, laut seiner Schwester.
Eine Frau unter Brüdern. Konnte gut sein, konnte schlecht sein.
Silas aß weiter, störte sich nicht an den Blicken, die ihm zugeworfen wurden. Die meisten Besucher von Schankstuben waren Wiederholungstäter. Er hingegen fühlte sich nirgends Zuhause und nächtigte an keinem festen Ort. Er sprach wenig, wenn dann meistens Blödsinn und gab wenig über sich Preis. Was hatten wohl diejenigen zu sagen, die es mit ihm zu tun bekommen hatten?
- Ach ja, ist das nicht der mit den seltsamen Augen?
- Er ist Kopfgeldjäger, am Besten man hält sich fern.
- Ziemlich viele Waffen.
- er sitzt immer allein.
- er hat meine Frau verführt!
- die Nacht mit ihm war traumhaft....

Nein, halt, das war eine andere Geschichte. Silas spülte das Gulasch mit dem süssen Met nach, welcher verzüglich zu dem Gericht passte und wischte sich den Schaum aus dem Bart an der Oberlippe, ehe er das Besteck wieder aufnahm.
Da leistete ihm Klimperella wieder Gesellschaft. Innerlich rügte er sich fast dafür, sie so zu betiteln. Er nahm sich also vor, ein wenig persönlicher zu werden. Nicht viel, aber wenigstens sollten sie die Namen voneinander wissen. "Euer Bruder weiss, was er tut. Schade für euch, dass das Leben eines Kochs nicht sein Ziel ist." Silas fuhr sich mit der Zunge über den Eckzahn und musterte das dürre Ding vor sich. "Ich bin Silas. Falls mal einer nach mit fragt, kennt ihr mich nicht." Er schmunzelte, lehnte sich zurück und genoss die Sättigung, die nun langsam eintrat und ihn bald bettschwer werden liess. "Nach meinem Namen fragen nämlich niemals Personen, die mich mögen." Da war was dran. "Und welchen Namen hat eure Mutter euch beschert?"
Benutzeravatar
Dahlia
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 99
Registriert: Donnerstag 30. Dezember 2021, 15:56
Lebenslauf:

Es hatte ihm geschmeckt. Beziehungsweise er aß ja noch. Der Teller war dennoch fast leer und der Mann schien zumindest ein wenig sanfter als vor dem Essen. Aber vielleicht war das auch nur der Met. Einerlei…seine Gesellschaft war erheiternd und wie die warme Frühlingssonne nach einem langen Winter.
sein Spruch, Männer und Frauen passten nicht zusammen, hing ihr noch ein wenig nach.
War es wirklich so? War etwas an diesem Spruch? War nicht an jeder Binsenweisheit auch ein Körnchen Wahrheit? Seren und sie hätten glücklich werden können….oder? Sie würde es nie erfahren, denn sein Körper ruhte nun längst Unter der Erde. Was war eigentlich schlimmer? Nie zu wissen ob es geklappt hätte oder es gehabt und verloren zu haben?
So lagen über Silas und Dahlia die drei grausamsten Worte „was wäre wenn…“. Ob sie das nun irgendwie zu Leidensgenossen machte oder sonst verband, spielte jetzt noch keine Rolle aber wer wusste schon, was noch werden würde…
Dahlia lehnte sich nun etwas gelassner an die Säule bei Silas und lies den Blick nochmals über den Kerl wandern. Zweifelsohne verbrachte er viel Zeit draußen und wahrscheinlich nicht in der Stadt, sondern eher in den Wäldern. Unter all den anderen Gerüchen nahm Dahlia Harz und Tannenduft war. Außerdem sah sie nun noch ein paar mehr kleine Zweige die ihm hier und da, für den ungeübten Beobachter kaum wahrnehmbar, in der Kleidung steckten.
Dann waren da noch seine Augen. Ihren eigenen gar nicht mal zu unähnlich. Tiefes royales Blau. Gepaart mit dem sonst wildem Aussehen gefiel er ihr.
Das Gesamtbild war stimmig und er war nun mal seit langem der erste Mann, welcher Ihr positiv auffiel.
Nun stellte er sich vor und gab zu erkennen, dass er wohl nicht all zu beliebt war. Wieder schmunzelte sie darüber er. Natürlich…ein Vagabund…wie sollte es auch anders sein?
Zwar zog Dahlia meist auch ganz ordentliche Kerle an. Offiziere, Händler oder ehrliche Handwerker waren schon unter den Männern die ihr Interesse an ihr bekundet hatten. Doch meist langweilten sie die Wirtin. Zu glatt. Zu „lass uns heiraten und Kinder bekommen damit ich dich an den Herd fesseln kann“. Zu schleimig…zu unlustig. Zu ernst.
Die blonde Frau war von Ecken und Kanten fasziniert. Von ungeraden Wegen und von der Fähigkeit über sich selbst zu lachen.
Natürlich mochte sie schöne Dinge. Sie war stets adrett und modisch gekleidet. Achtete auf eine geschmackvolle Einrichtung des Hauses, liebte hochwertiges Essen und trug auch gerne Schmuck. Doch all das konnte sie sich selbst bieten. Dafür brauchte sie keinen Mann und da scheiterte es bei den Meisten.
Keiner konnte bis jetzt akzeptieren, dass Dahlia mit dem Black Horseman verbunden war. Diese Haus gehörte zu ihr und umgekehrt. Manche erzählten sich, das Haus selbst sei irgendwie magisch oder verhext. Keiner konnte sich wirklich erinnern wann es gebaut wurde. Es war einfach schon immer da. Seit Generationen im Besitz der gleichen Sippe. Wahrscheinlich war es schon da, als Nowigrad noch gar nicht Nowigrad hieß. Aber man erzählte sich viel, wenn der Tag lang war.
Silas also. Elegant hob sie die Hand, die erstaunlich zart war, für jemanden der viel arbeitete. Sie ergriff seine und schüttelte sie. Ihr Griff war etwas fester als man es bei der Gestalt erwarten würde, aber nicht zu fest.
„Ich bin Dahlia…Tallisker. Und natürlich werde ich dich nicht kennen wenn du das so möchtest… der Gast ist hier König“ versicherte sie ihm mit einem Grinsen.
„Ja…Tristan, mein Bruder, er beherrscht die Kochkunst aber sein Geld wird er sich wohl irgendwie anders verdienen wollen…entweder wird er Jäger oder Soldat…oder wird vorher von irgendeinem Ehemann erschlagen!“
Sie lachte. Jaja…wenn Connor schon nichts anbrennen ließ, musste der jüngere Bruder natürlich auftrumpfen. Er hatte die Moral nicht gerade mit Löffeln gefressen.
Sie nickte zu Connor „Das da drüben ist Connor mein älterer Bruder…er wartet eigentlich auch nur darauf, dass wir hier endlich genug Personal haben. Wenn es soweit ist, dann fliegen die beiden wahrscheinlich sofort aus.“
Sie lächelte. Es war ein gütiges Lächeln, aus dem zu lesen war, dass sie es den beiden gönnte. Sie waren bei weitem nicht so tief mitbekommen Haus verwoben wie ihre Schwester.
„Willst du noch einen Nachschlag oder etwas zu trinken? Oder soll ich dir dein Zimmer und das Bad zeigen?“
Sie nahm den Teller, das Besteck und den inzwischen lehren Krug Met auf.
Benutzeravatar
Silas Patt
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 30
Registriert: Sonntag 22. Mai 2022, 10:59
Lebenslauf:

Als er den Mund öffnen wollte, um Dahlia zu antworten, begann sein Nacken zu kribbeln. Die drahtigen Härchen stellten sich auf und Silas wusste, ohne hinzusehen, warum. Das konnte nicht sein. Wenn man vom Teufel sprach, oder an ihn dachte. Der Kopfgeldjäger schloss kurz die Augen und atmete durch, um nicht ändern zu wollen, was er nicht zu ändern vermochte. Erst dann blickte sein Blau zu Dahlia hinüber. "Ich denke, ich nehme noch einen Krug Met...ich bekomme Gesellschaft." In dem Moment trat sie an den Tresen und liess sich in einer fliessenden Bewegung auf dem Stuhl neben ihm nieder. "ich nehme, was er nimmt", liess sie Dahlia in diesem sanften Tonfall wissen, den sie immer am Leibe trug. Sie und ihr Sirenengesang. Einst hatte es ihn alles gekostet, ihr zu widerstehen. Jetzt lagen die Dinge anders.

"Was machst du hier?" Knurrte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Er hatte mal einen Gelehrten sagen hören, dass der Schmerz der Berührungsstein des spirituellen Wachstums sei. Pappnase. Da sah man mal wieder, dass die Bücherwürmer auch nicht alles wussten. Nicht jeder Schmerz konnte kuriert werden. Nicht jede Wunde wurde durch die Zeit geheilt und nicht jedes Ego wuchs an dem Scheitern einer Liebe.
Die purpurnen Augen in ihrem schmalen Gesicht musterten ihn, wie sie es schon immer getan hatten und blickten bis tief in seine Seele. Ihr schwarzes Haar, welches ihr in der Länge bis zur Hüfte reichte, umrahmte glatt fallend ihre zierliche Silhouette. Doch er wollte das nicht. Wollte das alles nicht sehen, nicht ihren Duft einatmen, der ihn an die Nächte in den Wäldern erinnerten. Silas wollte diese Tür zu seiner Seele nicht mehr öffnen, die er fest verschlossen hielt.

"Ich hörte von einer Hure, der ein grosser dunkelhaariger Mann mit azurblauen Augen einen Hühnerknochen in den Hals gerammt hat. Es war nicht schwer zu erraten, um welchen Mann es sich handeln musste." Silas sah weiter stur geradeaus.
"Und da ich gerade in der Nähe war... Sag, warum hast du denn einer armen Dirne bloss einen Knochen-"
"WAS willst du hier Drifa?" Nun endlich, da er es geschafft hatte, ihren Namen auszuspeien wie etwas, was ungeniessbar war, wagte er es auch, sich zu der Frau umzudrehen, mit der er einst so viel mehr geteilt hatte, als Bett und Herz.
"Ich wollte nach dir sehen..." Silas winkte ab. "Es geht mir gut." Das war doch offensichtlich, oder?
Einen Moment schwiegen sie und sahen in die Metkrüge, die ihnen Dahlia-freundlich wie immer-serviert hatte.
"Wie geht es deinem Mann? Deinen Kindern?" Drifas Mund verzog sich zu einem schmalen Lächeln, welches nicht ernst gemeint war. Es brauchte mehr, um ihr eher kaltes Gemüt zu erheitern. Daran erinnerte er sich noch. "Willst du wirklich DARÜBER reden?" Der Jäger setzte den Krug an den Mund und trank, ihr vorerst die Antwort schuldig bleibend. Heute war nicht sein Tag. Er war vom Pech verfolgt. Wahrlich. "Da du nicht mit der Sprache rausrückst, was du zu bereden hast und du auch keine Plauderei über das Wetter anstrebst, dachte ich, du würdest gerne über deine Familie sprechen." Drifa verzog den Mund. Ihr war die eigene Wahl damals zu leicht gefallen. Zu sehr hatte sie sich von Silas in die Enge gedrängt gefühlt. Zu sehr hatte sie seine Arbeit mitgenommen und dann war da noch das Kind gewesen. Kaum ein Gedanke in ihrem Leib, als sie bereits entschieden hatte, dass es niemals das Licht der aufgehenden Sonne erblicken würde. Dann war alles so schnell gegangen. Ein neuer Mann, der sich so leicht hatte locken lassen. Die nächste Schwangerschaft. Dann noch eine. Nun war sie Ehefrau, Mutter und langweilte sich in dem kleinen Häuschen am Waldrand. Ihr Mann ging ehrlicher Arbeit nach, wie sie es sich immer von Silas selbst gewünscht hatte. Doch nun vermisste sie die Abenteuer, die seine Gesellschaft versprach.

Zu spät.

Silas hatte sie gehen lassen. Er hatte seinen Schmerz über seinen traum, der zum Greifen nah gewesen war, mitgenommen und hatte dem anderen Mann den Vortritt gelassen.
Drifa schwieg. Drifa mit den Elfenaugen. Drifa das Halbwesen.
"Ich bin...unzufrieden." Silas lachte auf, als sie endlich diesen Satz formulierte. "Süsse, euch Frauen ist die Unzufriedenheit in die Wiege gelegt. Ihr saugt sie geradewegs mit der Muttermilch auf. Von einer ebenso unzufriedenen Person." Drifa lachte freudlos. "Und jetzt geh zu deinen Kindern. Ich bin nicht dein Zeitvertreib, ich habe zu arbeiten." Silas erhob die Hand und winkte Dahlia heran, sobald diese Augenkontakt aufnahm. "Ich wünsche dir was Drifa..." Sie nicht anzusehen, sie nicht mit auf dieses Zimmer zu nehmen und für einige Stunden seine Realität zu vergessen, kostete ihn einfach alles an Selbstbeherrschung. Doch er würde sein Licht nicht für ihre Bequemlichkeit dimmen.
Antworten