Taverne | The black Horseman

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Reuven von Sorokin
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"100 pro Wochen."
Er nahm einen weiteren Schluck Wein, saß lässig am Tisch und war sich seiner Verhandlungsposition ziemlich sicher.
"60 bekomm ich fast schon, wenn ich nur einen einzigen Ghul erledige. Das sind nicht einmal 5 Minuten Arbeit. Und weil selten einer alleine kommt bringt mir ein Ghul Auftrag bis zu 300... Und Immerhin ersetze ich auch gleich den Rausschmeißer und mache Feuer." ergänzte er noch.

Er überlegte darüber hinaus, ob sich Aard wohl dazu eignete, den Boden zu fegen... oder ob es dann eher einen Haufen aus Tischen und Stühlen an der Gegenüberliegenden Wand geben würde. So genau hatte er nie drüber nachgedacht. Ein unbestreitbarer Nutzen wäre aber Axii, gerade um eine drohende Schlägerei von vornherein zu vermieden.

Dass ihr seine Antwort nicht ganz gefallen hatte bemerkte er, aber es gab durchaus Gründe weswegen Hexer nicht unbedingt für ihre Beredsamkeit bekannt waren. Sie zogen alleine durchs Land und oft war die Preisverhandlung die einzige je stattfindende Konversation. Manche begannen mit ihrem Pferd zu sprechen, andere führten Selbstgespräche, die meisten aber schwiegen einfach, auch in Gesellschaft - sollten sie sich jemals verirren.
Er fand ohnehin, dass er schon sehr gesprächig gewesen war.
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Dahlia
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Dahlia war nun vollends beeindruckt. Sie trank einen großen Schluck und blickte den Hexer durchdringend an. Er hatte definitiv recht. Aber sie hatte Sorge, dass wenn sie nun einfach nachgab, er später noch mehr fordern würde. Andererseits…wer weiß…war vielleicht auch interessant. Sie mochte Männer wie ihn, die gerade raus sagten was sie wollten und so nickte sie als sie das Glas wieder absetzte.
„Ja…du hast recht!“
Sie ergriff seine Hand, drückte sie sanft und holte aus ihrer Rocktasche gleich seine erste Anzahlung.
„Hier…dein erster Lohn! Es dürfte genau stimmen aber zähl es ruhig nach!“
Sie grinste und aß noch ein wenig von dem Brot vor ihr. Nun entspannte sie sich wieder und fuhr sich müde durch das Haar.
Sie fühlte sich besser, jetzt da fürs erste noch ein Mann im Haus war. Dann kam Tristan wieder „Ich denke das war es für heute…ich sperre vorne ab…geh ruhig nach oben!“
In Wahrheit war das aber eher eine Aufforderung als ein Angebot. Tristan liebte seine Schwester und er musste sich den Neuen erst noch eine Weile ansehen, bevor er sie allzu lang mit ihn alleine lassen würde. Weil Dahlia es besser wusste, als die Chance auf einen frühen Feierabend sausen zu lassen, lies sie Tristan in seiner herrischen Art gewähren und nickte „Danke Tristan…ich nehme ein Bad in meinem Zimmer, falls ihr mich braucht!“
Tristan sah sie augenrollend an. Er musste wirklich mal ein paar Takte mit ihr reden. Das klang ja jetzt fast wie eine Einladung. Deswegen blickte er warnend zu Reuven. Bloß nicht! War deutlich in seinem Blick abzulesen, was Dahlia allerdings übersah den sie erhob sich in diesem Moment und räumte ihr Geschirr geflissentlich auf.
„Gute Nacht Reuven…ich bin wirklich froh, dass du hier bist! Wir sehen uns nach dem ersten Hahnenschrei wieder hier!“
Dann entschwand sie und auch Tristan entfernte sich, nachdem er sicher war, dass Dahlia alleine nach oben ging.

In ihrem Zimmer bereitete sie alles für ihr Bad vor. Sie machte den Kamin an, stellte die Wasserkübel davor und entledigte sich ihrer Kleidung. Nackt stellte sie sich an das Fenster und sah auf die Straße hinab. Sie dachte über Reuven nach und wie sein Leben vor dem Horseman wohl war. Wie war es dauernd umherzuziehen und keine wirklich feste Heimat zu haben? Wie war es sein Geld als Hexer zu verdienen? Sie holte sich ein paar Erinnerungen in ihr Gedächtnis was ihr Leute über solche Hexer erzählten. Der Sex mit ihnen sollte atemberaubend sein. Sie biss sich auf die Lippe und legte ihre Stirn am kühlen Fenster ab. Wie sehr sehnte sie sich nach so einer Leidenschat wie in diesen Erzählungen.
Die Wärme des Kamins strömte in den Raum und erreichte sie an ihrem Fenster, jetzt war es Zeit die Kübel in die hölzerne Wanne zu gießen. Einen nach dem anderen schleppte sie zur Wann und goß das wohlig warme, dampfende Wasser in sie hinein. Danach träufelte sie etwas Öl in das Wasser und legte sich zum Schluss selbst hinein. Es war herrlich. Die verspannten Muskeln lockerten sich und der ganze Dreck des Tages wusch sich von ihrer Haut. Sie tauchte unter und hielt die Luft so lange an, wie sie konnte. Es war ein Spiel, dass sie mit sich selbst spielte und sie war über die Jahre richtig gut geworden.
Entspannt legte sie den Kopf an den Rand der Wanne und schloss die Augen während sie in verbotene Gedanken versank.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Einen kurzen Moment sah er ihr entgeistert nach, den ersten Lohn in der Hand. Sie hatte zu schnell eingewilligt, meist ein Zeichen, dass er doch noch zu günstig verhandelt hatte. Verdammt. Er hätte noch mehr fordern können. Aber wer hätte das wissen können.
Er zählte tatsächlich nach, aber eher weil er überrascht war.
Natürlich stimmte es.
Er wusste, dass die Preise in den letzten Jahren massiv gefallen waren, zumindest die für Monster. Die Lebenshaltungskosten waren dafür gestiegen.
Aber was die Prämien anging war die Konkurrenz groß geworden. Ritter versuchten sich dran weil sie Ruhm erhofften und jeder, der sich eine Rüstung leisten konnte fühlte sich zum Ritter berufen. Viele überlebten es zwar nicht, das tat aber dem Zulauf keinen Abbruch. Dabei ließen sie sich oft schon von einem Nekker übertölpeln.
Und sie gingen auch wenig sachkundig vor. Strigen wurden kurzerhand erschlagen, und alles andere auch. Manche Flüche hätten sich aufheben lassen können, aber immer seltener wurde ein echter Fachmann gerufen, Dilettanten machten es oft umsonst, nur für den Ruhm. Und Dilettanten gab es einfach viel zu viele.

Und die Hexer hatten irgendwie in der letzten Zeit einen schlechten Ruf - das Marketing der Ritter war einfach besser und die Hexer in der Hinsicht zu stur... zu stolz... was auch immer. Jeder dahergelaufene Ritter bezahlte den Barden sogar noch wenn der über ihn sang. Wenn er sich da Brehen oder auch Vesemir vorstellte, ersterer würde den Barden noch eher erschlagen.
Und über glänzende Rüstungen ließen sich auch deutlich bessere Balladen dichten als über den echten ehrlichen Dreck den ein Hexer mit sich spazieren trug, und auch wenn es dieser Poser von einem Wolfshexer Geralt versucht hatte indem der den Schwachkopf Rittersporn für sich dichten ließ, der Ruf der Hexer wurde nicht besser, eher schlechter.
Aber irgendwie ja auch egal. Es kamen keine Jungen mehr nach und die Alten starben irgendwann aus. Das Thema Hexer würde sich in wenigen Jahrzehnten ohnehin erledigt haben.
Und, verdammt, er hätte mehr verlangen sollen.
Scheiße, verdammte.
Er würde es schon noch lernen. Aber auf diese Weise hätte er dieses kleine Vermögen trotzdem bald zusammen.
Wenn er zwischendurch noch das eine oder andere Vieh in der Kanalisation erschlagen konnte, umso schneller. Und Viecher in der Kanalisation kamen fast von selbst, man musste nicht einmal Köder auslegen, der Menschen der Stadt warfen ganz von alleine genug Müll hinein, dass sogar ein Zeugl dort lange und fröhlich leben konnte.

Dann kam ihr Bruder uns staubte sie geradezu weg, nach oben, und sie kündigte an, sie würde baden.
Er sah ihr nach. War das eine Einladung gewesen?
Offenbar war auch dem Bruder nicht entgangen, dass die Schwester dem neuen Koch Avancen machte.
Oder er konnte Gedanken lesen...
Nein, wohl nicht, sonst hätte er Reuven in dem Moment sicher postwendend einen Magenschwinger verpasst.
Aber ein Katzenmedaillon machte nicht automatisch eine zügellosen Hexer aus. Reuven wusste sehr wohl was sich gehörte und auch wenn ihm ein gewisser Egoismus näher war als der Altruismus, in dem manche Wolfshexer sich so gerne sehen wollten, er wollte die Chefin nicht gleich am ersten Tag flachlegen, das wäre langweilig gewesen. Er würde sicher ein paar Wochen bleiben, mindestens 20, so hatte er berechnet, also konnte er ein wenig spielen.
Gleich ins Bett, das war nur etwas für weniger interessante Damen oder solche, die er danach nie wieder sah und bei denen man de Gelegenheit einfach nutzen musste. ...oder bei Elfinen, Dryaden, Nayaden und so, die da oft viel unkomplizierter dachten.
"Gute Nacht." erwiderte er, trank noch seinen Wein aus und goss noch einmal nach. Für einen Hexer war ein rausch wirklich eine teure Angelegenheit. Wobei das gerade nicht sein Ziel war.
Er blickte Tristan noch einen Moment lang an, sagte aber nichts und auch der junge Mann blickte nur und schwieg. So belauerten sie sich noch eine Weile stumm bis Reuven schließlich den Beecher abstellte, noch kurz grüßte und schließlich ging.

Die Treppe hoch, in sein Zimmer.
Der der Chefin war über ihm... einen Moment lauschte er. Seine Hexersinne nahmen das leise Plätschern wahr, sie badete also wirklich.
Er wanderte kurz im Zimmer auf und ab, in Wirklichkeit maß er es mit Schritten ab. Das war tatsächlich doppelt so groß wie die Steinkammern in Kaer Morhen. Verdammt noch eines.
Dann ließ er sich kurz auf's Bett fallen. Beachtlich. Weich. Geradezu verflucht weich.
Einen Moment überlegte er, ob er die Stelle mit Gaetan teilen sollte... Oder ob es auch für ihn zu tun gäbe... Ein Nichtsnutz und Hitzkopf, aber irgendwie waren sie ja doch Freunde, auch wenn er leicht ausrastete.
Nein, vorerst nicht.
Auch baden?
Keine schlechte Idee. Soviel zum ehrlichen Gestank.
Er ging zum Gemeinschaftsbaderaum und goss auch dort das Wasser in den Bottich, es standen - warum auch immer - bereits genügend Eimer bereit. Vermutlich würde er sie nachher am Brunnen im Hof auffüllen und wieder hochtragen dürfen. Aber egal.
Es war natürlich eiskalt, aber nichts worüber ein Hexer sich sorgen machen mußte. Eine Weile mit dem Zeichen Igni ins Wasser und schon... man mußte nur aufpassen, man konnte sich jederzeit damit auch die Eier kochen.
Dann zog er sich in Ruhe aus und stieg in den Holzzuber, entspannte sich und dachte einfach an nichts.
Zum Glück ahnte er dabei auch nicht worüber die Hausherrin so nachsann.
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Dahlia
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Das Feuer prasselte angenehm und die Wärme des Wassers tat ihr übriges, um Dahlia in einen Dämmerschlaf zu versetzen. Sanft glitt sie ins Reich der Träume die gefüllt von Reuven, der sich über sie beugte. Seine Hände waren überall. Ihr entfuhr ein leises Stöhnen, von dem sie allerdings auch aufwachte. Erschrocken blickte sie sich um. Hoffentlich hatte das keiner gehört…wie peinlich!
Einen Moment sah sie sich um und entspannte sich, als sie merkte, dass niemand in ihrem Zimmer war. Oh je…
Dachte sie sich und begann dann ihren Körper und die Haare zu waschen. Mit einem Schwamm strick sie jede Stelle ihrer schlanken Gestalt ab. Nun war sie so sauber, dass man von ihr essen hätte können… Sie grinste bei dem Gedanken…Erdbeeren mit Sahne!
Jetzt lachte sie über sich selbst, stieg aus dem Bottich und trocknete sich mit einem Leinentuch ab. Danach rieb sie sich mit Rosenöl von oben bis unten ein. Herrlich duftend und entspannt fiel sie in ihr Bett. Eine Weile sah sie noch zu den Sternen aus ihrem Fenster in der Dachgaube, bevor sie endgültig in die Nacht entglitt.

Die Nacht umhüllte die ganze Stadt mit ihrem Umhang. Das Haus knarzte leise und es schien, als ob es sich von den Strapazen des Tages erholte. Absolute Ruhe kehrte ein und selbst die Mäuse und all das kleine Getier, welches in den Adern des Hauses wohnte, fiel in einen traumlosen Schlaf.

Dann kroch der erste Sonnenstrahl über den Horizont und erreichte die Wand des Hühnerstalls. Darauf hatte Kahn schon gewartet. Drei Flügelschläge und er war auf Position. Ganz oben auf dem Stall. Hier konnte er alles sehen. Die Krallen bohrten sich in das Holz, er spannte sein Gefieder an und kündigte mit einem, zumindest für ihn, majestätischem Krähen den neuen Tag an. Dreimal, jeden Morgen, ohne eine Ausnahme. Dann späte er zum Fenster der Herrin. „Guten Morgen Kahn!“ rief Dahlia zu ihm und zog sich danach an.
Indes überprüfte Kahn die Fenster der beiden Herren, auch wenn er es schon lange aufgegeben hatte, die beiden zur gleichen Zeit wie die Herrin zu wecken. Er musste dennoch jeden Morgen kontrollieren, ob sie wenigstens da waren. Besser als jeder Wachhund.
Erst als die Fenster der beiden ebenfalls aufsprangen, verließ er seinen Posten um sich um sein Tagesgeschäft zu kümmern: Die Hennen.

Dahlia holte ein rotes Kleid aus ihrem Schrank, warf es sich über, frisierte sich etwas länger als sonst und träufelte sich etwas von dem Rosenöl hinter ihr Ohr. Sie liebte diesen Duft. Sie fühlte sich so sinnlich damit. Zufrieden mit sich nahm die Treppen in mehreren Schwüngen und landete schließlich kunstvoll im Erdgeschoss.
Nun zog sie die Vorhänge im Raum zurück, öffnete die Fenster und schnappte sich einen der Besen und Staubwedel, um den Schankraum wieder auf Vordermann zu bringen. Vertieft in ihr morgendliches Ritual summte sich vor sich hin.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Er hatte das warme Wasser noch eine Weile genossen und noch zweimal wieder aufgewärmt. Wann hatte er schonmal die Gelegenheit zu baden. Dann fiel ihm ein: Ab jetzt regelmäßig!
Dann kletterte er doch aus dem Zuber.
Verdammt, kein Handtuch. Aber egal auch sich selbst konnte er leicht mit einem Hexer Zeichen trocknen. Er verwendete es gerade nur zum Spaß, davon wurde immer abgeraten - von den Wölfen.
Er war nicht bedroht, er konnte so oft wie er wollte Zeichen einsetzen, Jawohl.
Und so trocknete er sich mit einem leichten Aard ab, schlüpfte wieder in die Kleidung von zuvor.
Vielleicht musste er sich mehr Kleidung besorgen.
Das Haus wurde langsam still. Man konnte Ratten hören und andere Tiere, aber die zweibeinigen Bewohner schliefen... überwiegend.
Nun nahm wohl doch eine der Damen in den Nebenzimmern ihre Arbeit auf.
Egal. Er würde meditieren dann konnte er auch das ausblenden, dann konnten Ghule um ihn herumschleichen und er wär allenfalls überrascht wenn er wieder aufwachte.
So verging die Nacht ohne dass er das weich Bett wirklich genutzt hatte.

Der Morgen begann mit dem Hahnenkrähen. Reuven war vorher wach, lag dann doch auf dem Bett und lauschte den Geräuschen. Wie die Chefin aufwachte und ihr Brüder.
Er wollte nicht der Erste sein, der in der Küche stand, das würde den vollkommen falschen Eindruck machen, also wartete er noch etwas.
Dann, als er alle unten hörte stand auch er auf. Er hatte in der Kleidung geschlafen, meditiert. Anders kannte er es nicht. Egal ob man dann stank, aber wenn jemand angriff und man stand in Unterhosen da... Wär ne blöde Sache.
Den Rosenduft nahm er schon auf der Treppe wahr, er war intensiv genug um auch seinen eingeschränkten Geruchssinn anzusprechen.
Rosen.
Manche Zauberinnen verwendete intensive Parfums. Aber diese hier dürfte keine sein.
Und dann sah er sie in einem auffällig roten Kleid. Es passt gute zu den blonden Haaren, aber auffällig, sehr auffällig.
Ihre Brüder schienen auch nicht so recht zu wissen, wie sie das sehen sollten.
Solange ihn keiner sah grinste er. Wenn kein Feiertag war, dann hatte sie sich wohl für ihn so aufgebrezelt.
Er trat in die Küche, übersah das Kleid und auch die sorgfältig gemachten Haare für's erste. Für jede Bemerkung, so vermutete er, hätte er ohnehin nur ein in die Fresse von einem Bruder kassiert.
"Kann's losgehen?"
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Dahlia
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Reuven glitt an ihr vorbei und zunächst nahm sie ihn nicht wahr. Sie war zu vertieft in ihre Arbeit. Erst als sie seine Stimme vernahm blickte sie mit leicht geröteten Wangen zu ihm auf und lächelte.
„Guten Morgen…ja bitte wir brauchen unser Frühstück!“
Connor nickte, heute schon etwas freundlicher, zu Reuven und machte sich auf, um aus dem Hühnerstall ein paar Eier zu holen.
Tristan stand hinter der Bar und nickte ebenfalls knapp zum Hexer. Er hatte sich nachts hinausgeschlichen und erst vor kurzem wieder zurück ins Haus gekommen.
Was er getrieben hatte, verbarg er vor den anderen. Das ging sie nichts an.
Dahlia musterte Reuven und ging an ihm vorbei in die Küche.
„Weist du wie man Brot backt?“
Fragte sie als sie sich die Schürze umband ein paar große Schüsseln bereit stellte.
Connor kam durch die hintere Türe zurück und legte ein duzend Eier neben den Herd "Ich kümmere mich heute um einen Küchenjungen! Danach mache ich das Holz für den Ofen..." Er rückte näher an Dahlia heran und sah seiner Schwester vielsagend in die Augen "Tristan...er tut es schon wieder..." flüsterte er ihr zu. Die beiden wussten dass Tristan sich seltsam verhielt und bemerkten dass er sich ab und zu davonschlich. Enttäuscht blickte Dahlia auf den Mehlhaufen vor sich, den sie in der Zwischenzeit vor sich in der Schüssel aufgetürmt hatte.
Sie hatte mit Tristan gesprochen, sie würde ihm doch nie Vorschriften machen, sie wollte doch nur wissen was genau er trieb. Doch was das Thema anging war er stur und abweisend.
Also nickte Dahlia und kippte etwas Wasser über das Mehl "Schon gut...ich überlege mir was!"
Connor nickte und verließ die Küche.
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Reuven von Sorokin
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Frühstück also.
Und Brot.
"Man braucht Hefe und einen Vorteig..." Soviel wußte er. Eigentlich doch erstaunlich, was man so alles aufschnappte und was das Gedächtnis zutage förderte.
"Das dauert. Ich mach solange Rührei."
Er kannte überwiegend Sachen aus der Kategorie 'einfach und nahrhaft'. Austomatisch suchte er sich eine große Pfanne, fand eine aus Gusseisen, nickte anerkennend. Gutes Material, auch wenn es man zum Kampf kam. Dann ließ err ordentlich fett zerlaufen, schlug ein paar Eier hinein, und was er noch an Gemüse fand, Speck und nur sehr wenig an Gewürz. Das ganze rührte er etwas durch.
Voila.
Rührei. Servierfertig.
Was die beiden über den Bruder flüsterten hörte er zwar sehr gut, aber es kümmerte ihn nicht.
'Seltsam' war ein sehr dehnbarer Begriff. Vielleicht trug er gerne Frauenunterwäsche - seltsam, aber nichts was ihn etwas anging. Erwachte er öfter mal mit dreckigen Füßen und Handflächen und Federn im Mund, dann schon eher, aber auch dann wurde ein Hexer nur aktiv, wenn man ihm einen Vertrag anbot. Solange bleib er einfach nur der Koch.
Brot also...
"Hefe braucht Zucker... Ich setz euch nen Vorteig an, dann gibt es morgen frisches Brot."
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Dahlia
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Dahlia nickte erfreut und zeigte ihm, wo sie den Vorteig lagerte. Tristan kam in die Küche und half Dahlia wortlos ein paar kleine und große Brote zu formen. Skeptisch blickte er zu Reuven und ihm schien etwas auf der Seele zu brennen, doch schnell schüttelte er sich und damit auch seinen Gesprächsbedarf ab.
Dahlias Augenbraue zuckte nach oben, doch sie ließ ihn. Er würde schon kommen.
Als die Eier ihren herrlichen Duft verbreiteten, stellte sich Dahlia neben Reuven um sein Werk zu begutachten.
„Du bist wirklich gut!“ lobte sie ihn ehrlich und stellte Teller, Besteck und einen Krug Wasser auf den Tisch.
Tristan blickte zwischen den beiden hin und her. Ach Dahlia…dieser Kerl? Echt jetzt…Dachte er bei sich. Er hatte keine Abneigung gegen Reuven, er kannte seine Schwester einfach zu gut. Sie fand den Hexer aufregend und das nervte Tristan.
Tristan nahm sich seinen Teller und tat sich etwas Brot vom Vortag auf, kam ebenfalls herüber und der Anblick der wirklich gut gelungenen Eier stimmte ihn dann doch milde.
„Sieht wirklich gut aus…Reuven!“
Er wartete bis Reuven ihm Platz machte, um sich aufzutun. Danach verließ er die Küche mit seinem Essen durch die Hintertür.
Dahlia grinste und brachte Reuven ihre beiden Teller „Also…das war ja schon fast eine Liebeserklärung…er hat jetzt wohl akzeptiert, dass du hier bist!“ Sie lachte.
„Nimm es ihm nicht krum…Tristan ist…eigen! Er braucht seinen Raum…er ist manchmal wie ein einsamer Wolf, Connor eher wie ein großer netter Bär…naja und ich…hm“ Umschrieb sie es vorsichtig und überlegte dann mit welchem Tier sie sich wohl vergleichen könnte. Während sie nachdacht, häufte Sie Rührei auf beide Teller und brachte sie zurück zum Tisch. Als sie sich setzte fiel ihr ein Tier ein „ich glaube ich wäre wahrscheinlich eine Maus…jedenfalls irgendwas kleines zähes!“ schloss sie.
„Wie war deine erste Nacht hier?“
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Er erntete pausenlos Anerkennung. Nicht das wonach ein Hexer in erster Linie strebte, aber wer schon daran gewöhnt war, als Mutant bestenfalls verspottet oder gar aus der Stadt gejagt zu werden, für den war etwas derartiges... Nun, auf den ersten Blick natürlich schmeicheln aber ein wenig auch verstörend.
Sie nahmen sich alle vom Rührei, also griff auch er zu. Tristan verschwand, er musste sich merken, wer von den Brüdern wer war. Tristan... der verschwundene.
"Ich hatte noch nie etwas mit einem Mann, aber ich wär der letzte, der es ihm verweigert." eine Geste in Richtung des verschwundenen Tristan. Er zwinkerte - und da sagten manche, Hexer wäre humorlos.
Im Gegensatz zu vielen anderen seiner Gilde hatte er einen großen Vorteil, die Mutationen hatten bei ihm fast reibungslos funktioniert. Er war auf die Kräuterprobe vorbereitet worden, man hatte sie durchgeführt und er hatte sie einfach vertragen. Keine Nebenwirkungen, keine Deformierungen. Nur die erwünschten Resultate.
Was etwa zwei dritte der Jungen schlicht umbrachte und bei Rest oft schwere Schäden an Geist und Körper hinterließ hatte bei keine Spuren hinterlassen. Kein Verlust der Pigmentierung wie beim berühmten weißen Wolf, auch keine Psychosen wie man den Katern oft nachsagte. Was ihm trotzdem kein höheres Maß an Empathie verlieh wie allen anderen - denn das gehörte wohl zu den erwünschten Veränderungen. Hier blieb ein Hexer ein Hexer.
"Ehrlich gesagt ist es mir relativ egal, was er über mich denkt." zu der Entschuldigung, ob sein Lächeln den Worte die Schärfe nahm vermochte er nicht zu sagen.
Und dann begann sie ihre Brüder und sich mit Tieren zu vergleichen. Wölfe und Bären. War es Zufall, dass sie die bekanntesten Hexerschulen als Metapher heranzog?
Er lauschte mit verschränkten Armen nachdem er seine Portion vom Rührei relativ schnell und unter Missachtung aller Tischsitten im Stehen und nur schnell mit einem Löffel verputzt gehabt hatte. Nun erwartete er fast, dass sie sich selbst als die Katze einordnete, zu seiner Überraschung kam dann aber die Maus.
"Das Bett ist gut und ich habe mich gut erholt. Ich nehme an, das wolltest du hören... Aber weißt du, meine Gilde ist nicht gerade für ihre romantischen Ambitionen bekannt... und ich hab keine Ahnung vom 'zwischen den Zeilen lesen'. Ich weiß nicht, was ein rotes Kleid und Rosenduft bedeuten... also wenn du vögeln willst... sag es einfach. Das bleibt was mich angeht ohne Folgen. Aber mehr kann und werde ich nicht versprechen und subtile Andeutungen kapier ich einfach nicht."
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Dahlia
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Das saß! Zunächst musste sie über die Bemerkung über Tristan lachen. Ja er war ein wirklich hübscher Kerl. Das nutzte er ja auch oft genug aus.
Doch seine weiteren Worte trafen sie und schlagartig fühlte sie sich etwas unwohl in ihrem Kleid. Ihr erster Impuls war wegzurennen, dann ihn rauszuschmeißen…doch dann nickte sie. Ja…was hatte sie sich eigentlich gedacht. Bevor sie antwortete, trank sie einen Schluck Wasser. Er war ehrlich und selbst das war ja schon von vielen Männern in seinem Alter zu viel verlangt. Die Bestürztheit wich von ihrem Gesicht und es versteinerte sich etwas. Sie musste besser auf ihr Herz acht geben…Trag es nicht immer so auf deinem Ärmel herum und gib es jedem der danach greift! Schalt sie sich innerlich.
Sie holte tief Luft, sah ihm gefasst in die Augen „Reuven…danke für deine Ehrlichkeit! Es mag dir nicht wichtig sein was Tristan über dich denkt…aber mir ist es wichtig und ich bezahle dich!“
So viel dazu…
„Danke für dein Angebot…und deine brutale Ehrlichkeit was mich betrifft!“ Sie stand auf ohne von seinen Augen zu lassen „ich habe die schlechte Angewohnheit mich in romantischen Vorstellungen zu verlieren…“ Ihre Schultern zuckten nach oben „Ich bin ein absoluter Idiot was sowas angeht…“ Dann endlich ließ sie mit ihrem Blick von seinen Augen ab und räumte das Geschirr weg. „Also nein…wenn hätte ich nicht nur vögeln wollen…aber ich habe es verstanden! Beachte meinen Aufzug in Zukunft einfach nicht mehr…der ist dann nicht für dich, sondern eben für jemanden der dafür empfänglich ist!“
Ihr wurde bewusst wie hart es klang, doch sie lies es so stehen. Sie musste sich jetzt klar abgrenzen und die Luft klären.
„Ich werde mich jetzt um einen Küchenjungen kümmern! Wir brauchen noch mehr Brot für heute Abend und vielleicht kannst du schon weitere Vorbereitungen für den Abend vorbereiten…Eintopf oder was du eben kochen willst…“
Sie musste jetzt erstmal an die frische Luft. Dahlia schnappte sich den kleinen Einkaufskorb und ihren schwarzen Umhang. Die Tür glitt hinter ihr zu und ließ Reuven allein in der Küche zurück.
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Reuven von Sorokin
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Reuven zuckte nur mit den Schultern. Hatte er sie gekränkt? Vielleicht, war aber eigentlich auch egal, das verging. Er wollte eben nur das, ehrlich sein. Missverständnisse von Anfang an vermeiden. Es lag ihm nichts daran, jemanden zu brüskieren.
"Auch gut. Wenn du es dir anders überlegst, sag einfach Bescheid, du weißt ja, wo du mich findest."
Als hätte er ihr angeboten, mal beim Tragen schwerer Einkaufskörbe zu helfen.
"Aber hübsch ist es, das Kleid."
Er grinste und machte er sich wieder an die Arbeit.

Hexer gingen keine romantischen Beziehungen ein, das war kein Gesetz es war lediglich schwer mit dem Beruf zu vereinbaren.
Der eine oder andere hatte es versucht und es war noch jedes Mal sowas von gepflegt in die Hose gegangen. Manche gaben den Beruf auf, aber auch das funktionierte sehr selten. Aber lebte nicht auch hier in Novigrad einer der es versucht hatte? Vielleicht sollte er ihn mal suchen gehen...
Ein Hexer zog umher und tötetet Monster und alles was zum Monster erklärt worden war. Dazu hatte man ihm eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber so ziemlich allem beigebracht. Und es kursierte der Spruch, dass bisher keiner wusste, wie hoch die Lebenserwartung eines Hexers war, denn es wäre noch keiner an Altersschwäche gestorben. In der Regel staben sie bei der Arbeit, und dafür waren sie gezüchtet worden. Der eine oder andere mochte dagegen rebellieren, aber dazu gehörte er nicht. Er strebte nicht nach Ruhe und Familie, er haderte nicht mit dem Schicksal, nur mit dem, das ihn um einen guten Lohn gebracht hatte. Und er wusste, dass sein wichtigstes Werkzeug, seine Sinne, beschädigt waren und er musste etwas tun um diese wiederherstellen zu lassen, das hatte oberste Priorität und dazu war jedes Mittel recht und wenn er eine Weile dafür kochte. Eine interessante Abwechslung und längst wusste er, dass jeder Umweg zu irgendetwas gut war, aber nicht dazu, ihn von seinem Lebensweg abzubringen.

Auch das Rührei verkaufte sich gut und als nächstes machte er sich daran, aus dem Vorteig einen neuen Hefeteig anzusetzen, dachte sogar dran wieder etwas teig für den nächsten Tag beiseite zu legen. Als es dann so war formte er mehrere Brot, ließ auch die noch etwas ruhen ehe er sie in den Ofen schob.
Wer das nötige Organisationstalent besaß, sich die richtigen Öle und Tränke für jedes Ungeheuer zurecht zu legen, so stellte er fest, dem fiel es auch leicht in einer Küche das richtige zur richtigen Zeit zu tun. Fast machte es sogar Spass... vor allem aber weil es leicht war.
Dann bereitete er noch eine kräftige Suppe zu, dieses Mal eine größere Menge - er hatte im Vorratskeller Rote Beete gefunden, frisches Fleisch war kurze Zeit später vom Schlachter geliefert worden, der offenbar einen Vertrag mit dem Gasthaus hatte.
Ob das einer der Brüder eingefädelt hatte oder die Chefin selbst fragte Reuven nicht, interessierte ihn auch nicht.
Eine kurze Unterhaltung mit dem Lieferanten war drin, wie sich herausstellte war der eher vierschrötige Kerl eine ehemaliger Seemann, der aber nach einer schweren Ohrentzündung Probleme mit dem Gleichgewichtssinn hatte, also auch Berufsunfähig. Reuven hielt sich ein wenig zurück was seine Geschichte anging, mußte ja nicht jeder wissen, aber das Fleisch nahm er an sich und ein Teil davon kam gebraten in kleinen Würfeln in die Suppe, neben verschiedenem Gemüse, Kartoffeln und den Resten von salzig eingelegten Gurken und Weißkohl, den er klein geschnitten auch mit etwas Salz verknetete. Es fehlten die Sprossen vom Bärenklau, der der Suppe eigentlich ihren Namen gegeben hatte, aber egal, er fand anderes Grünzeug, von dem er etwas abrupfte und reinwarf. Passte ganz gut.
Dann schnitt er auch den Rest vom Fleisch und legte es in Zwiebeln und Bier ein, das gab am nächsten Tag ein gutes Schaschlick.

Als nächstes klappte er das Kochbuch auf... und klappte es wieder zu.
Viel Text, keine Bilder, er verlor schnell die Geduld mit so etwas. Natürlich konnte er lesen, aber er mochte es nicht. In der Bibliothek in Kaer Morhen, wo auch er gelernt hatte, waren viele Bilder in den Werken und Lehrbüchern. Kupferstiche über die Anatomie von Krabbspinnen und wohin man im Panzer stechen musste. Über die Unterschiede zwischen Ghul und Alghul, aber nicht nur so viele kleine Buchstaben. Das gefiel ihm nicht. Vor allem schienen sie vor seinem einen gesunden Augen irgendwie zu vibrieren.
Er probierte lieber aus woran er sich noch erinnerte wenn sie unterwegs gewesen waren, was er von Händlern, Zwergen und den fahrenden Völkern so gelernt hatte. Wenn man es recht bedachte war es gar nicht so wenig.
Es gab mehrere Grundprinzipien, die konnte man variieren, aber das würde er sich für später aufheben, falls er einmal etwas gut zu machen hätte.
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