Auf der Straße im Wald

Velen ist die nordwestlichste Landschaft der Königreichs Temerien im Mündungsgebiet des Pontar. Sie grenzt, durch den Pontar getrennt, im Norden an das Königreich Redanien und im Westen an das Nördliche Meer. Zudem ist Velen durch zwei große Brücken mit Oxenfurt und Novigrad verbunden und ist daher ein wichtiger Handelsdurchgang zwischen Temerien und Redanien.
Velen wurde von Krähenfels aus regiert - Krähenfels ist eine Palisadenfestung im Herzen Velens mit ungefähr 50 Einwohnern. Der Blutige Baron, der in Krähenfels regierte, ist allerdings für unbekannt Zeit verreist.
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Aria
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Aria bekam, verloren in ihren Gedanken, erst nur am Rande mit, dass sie sich in Bewegung setzten. Sie war eben doch ziemlich durch den Wind. Sie hatte schon einiges erlebt, aber so knapp war sie dem Tod noch nie von der Schippe gesprungen. Jetzt legte sie ihre Hand auf die Brust und atmete ein paar Züge, um ihr Herz zu einem normalen Takt zu zwingen. Langsam ging es wieder und sie war wieder ganz im Hier und Jetzt mit Reynegh.
Er sagte ihr gerade dass er die Orte der Karte nicht kannte. Noch bevor sie antworten konnte, sprang er jedoch flink vom Kutschbock und entledigte sich der warmen Kleidung. Aria beugte sich erstaunt zur Seite, um ihn dabei zuzusehen.
Was? Eine Katze???
Ihr Blick blieb an ihm hängen und das Erstaunen wechselte sich kurz mit Angst und vollkommener Faszination ab.
Sie starrte ihn einfach nur an. Sowas hatte sie noch nie gesehen.
Seine Ohren…die Pinsel darauf…nein…und wie sein Fell glänzt! Wie wunderschön!
Das Sonnenlicht fiel glossig über sein Fell und Aria musste sehr an sich halten, um nicht die Hand auszustrecken, um darüber zu streicheln.
Sie war hin und weg, was man ihr nun auch ansah.
In ihre Augen legte sich der Ausdruck von einem Kind das gerade gesagt bekommen hatte, es dürfe den ganzen Kuchen allein aufessen.
Irgendwo in ihrem Hinterkopf regte sich etwas. Eine Art Abenteuersinn. Dieser Vorfall, so tragisch und angsteinflößend er zunächst war, hatte sie befreit.
Aria war, aufgrund ihrer Schönheit, ziemlich isoliert gewesen. Der Plan war sie bald in eine der anderen Adelsfamilien zu verheiraten und die Bände der Skelliger mit den Mächtigen dieser Welt zu stärken. Aria hatte das akzeptiert, es war ihre Aufgabe und auch ihre Pflicht. Aber ein kleiner Teil in ihr zuckte trotzdem jedesmal zusammen, wenn es um diese Pläne ging oder ihre Mutter sie von den ehelichen Pflichten unterrichtete.
Es dauerte vielleicht einen Moment zu lange bis sie merkte, dass es vielleicht nicht ganz höflich war ihn so anzustarren und so zwang sie sich ihren Blick kurz zu den Pferden zu richten die irgendwie etwas unruhig schienen.
Doch lange hielt sie es nicht aus und sah ihn wieder voller Neugier an. Kurz ordnete sie noch ihre Gedanken, bevor sie zu ihrer Antwort ansetzte.
„Naramie?...hm… nein das habe ich noch nicht gehört! Aber ich würde gerne mehr darüber erfahren, wenn ihr bereit dazu wärt!?“
Sie legte den Kopf schief und ließ abermals den Blick über seinen Körper schweifen.
„Und wenn dann müsst ihr mir verzeihen…Ich habe so jemanden wie euch noch nie zuvor gesehen! Man hat mich nicht oft auf Reisen gelassen und man hielt es auch für wichtiger mir…andere Dinge zu lehren…Ich hatte zwar ein paar Stunden Geografie, aber ich glaube meine Kenntnisse sind eher begrenzt. “
Sie blickte zur Sonne, es war wirklich ziemlich warm. Kein Wunder, dass er sich ausgezogen hatte. Sie löste die Schleife ihres Umhangs, um ihn abzustreifen, fuhr sich durch das lange rote Haar und genoss kurz den lauen Wind, der nun ihr Gesicht umspielte.
„hmm…“ seufzte sie leise und lockerte die Schnürung ihres schulterfreien Kleides. Die türkisfarbene Seide lockerte sich und lies ihr nun mehr Luft zum Atmen.
„Ihr wolltet mehr über diese Welt erfahren…Also im Moment befinden wir uns hier in Redanien…es gehört zu den nördlichen Königreichen. Die Hauptstadt heißt Dreiberg. Neben Redanien liegen Kovir, Temerien, Kaedwen, Aedirn und…wie hieß das doch?...“
Sie legte einen Finger auf ihren Mund.
„hmm… Caingorn! Redanien ist eine Monarchie, falls euch das etwas sagt?“ Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass es andere Staatsformen gab, dort wo ihr Retter herkam.
„So wie ihr es beschreibt seid ihr aus einer anderen Welt in diese hier gestolpert…“
Aria sah ihn forschend an, sie meinte es zwar eher scherzhaft aber irgendwie war Reynegh doch ziemlich anders als alles was sie kannte.
Neugierig begutachtete sie nun seine Pranken. Er sagte etwas von Bergen und Schnee, vielleicht lebte sein Volk in vollkommener Abgeschiedenheit und niemand hier hatte jemals von ihnen gehört.
"Gibt es viele von euch?" fragte sie um ihre Theorie zu prüfen. Denn gab es viele von seiner Art, müsste man sie eigentlich kennen und auch sein Herkunftsland.
"
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Reynegh
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Sie wirkte weniger entsetzt als fasziniert - es kam Reynegh selten genug vor, dass man nicht gleich mit Angst oder Agression auf ihn reagierte. Naramianer waren nicht für ihre Friedfertigkeit bekannt, sondern galten unter den Völker Sithonias als räuberisch und skrupellos. Naramie war eisig und dreiviertel des Jahreslaufs von Eis und Schnee bedeckt, ein karges Land, in dem ein hartes Volk gewachsen war. Ein Volk, dass von dem wenigen zu leben im Stande war, was das Land ihnen bieten konnte, was aber in besonders harten Jahren immer wieder in die Tiefländer einfiel, um dort Beute zu machen. Meist reichte der Anblick von Ilohsi-Spähern in der Ferne, um Panik auszulösen und dafür zu sorgen, dass Städte sich verbarrikadierten. Man fürchtete die naramianischen Krieger, ihre Todesverachtung und ihren Blutdurst.
Die Art, wie Aria auf ihn reagierte, nahm ihre Worte vorweg - sie hatte noch nie von Naramie gehört und demnach auch keine Geschichten über naramianische Beutezüge. Ein rollendes Brummen kommentierte ihre Worte, mehr kam nicht aus seiner Richtung, während sie ins Plappern verfiel und an ihrem Kleid herum zupfte. In diesem warmen Klima war es wohl von Vorteil, ein nacker Affe zu sein, überlegte er, während sie eine ganze Reihe Länder aufzählte, die ihm allesamt nichts sagen. Sie waren also in den nördlichen Königreichen und trotzdem war es für einen Herbsttag fast unerträglich heiß. Seine Ohren spielten. Er konnte sich noch keinen Reim auf das machen, was ihm widerfahren war. Es musste mit dem Spalt und dem Gesang der Bemalten zu tun haben, und auch wenn Aria mit der anderen Welt wohl nur scherzen wollte, für Reynegh hatte es einen unangenehmen Beigeschmack. Der Spalt drängte sich immer wieder in seine Gedanken - der Spalt, der die Welten teilte. Vereinte er sie auch?
In seine Überlegungen vertieft, überhörte er die Frage der Menschenfrau im ersten Moment.

Ihre Augen ruhten auf seinen Händen, die abgesehen vom Fell menschlichen Händen nicht so unähnlich waren, wenn auch die Fingerkuppen deutlich verdickt wirkten. Unter dem dichten Fell verbargen sie die scharfen Krallen, die von einem Sehnenapparat gesteuert bei Bedarf aus ihrem Versteck schnellten. Der Unterschied zu anderen katzenartigen war der gegenständige Daumen, der ihm erlaubte ein Schwert oder eben auch die Zügel zu greifen.
Überhaupt hingen ihre Augen deutlich mehr an ihm, als es angenehm war - aber wer konnte es ihr schon verdenken? Vermutlich musste er froh sein, dass sie nicht gleich schreiend in den Wald lief. Obwohl...
Er bleckte die Fänge - das nächste zu einem schiefen Grinsen, zu dem sein Gesicht in der Lage war.
"Ja, durchaus.", erwiderte er knapp. Sechs große Clans, dazu die Clanlosen und allesamt äußerst fruchtbar. Noch ein Grund, weshalb immer wieder Überfälle auf die Tiefländer notwendig wurden. Sie waren viele und all diese Mäuler wollten gestopft werden, auch wenn Naramianer mit fast allem etwas anfangen konnten, was nur annähernd organisch war.

"Welche Völker leben dann hier? Ausschließlich Menschen?", fragte er nach einer Weile weiter. Wenn es hier nur Menschen gab, würde sein Auftauchen in jedem Dorf und jeder Stadt wohl gleich den Mob mit den Mistgabeln auf den Plan rufen. Besser er hatte eine grobe Idee davon, wie die Gesellschaft hier funktionierte. Wenn er Recht hatte, war es wohl besser für ihn, sich von Siedlungen fern zu halten. Er war für das Überleben geschaffen - er brauchte außer seinen Fängen wenig, um eine ganze Weile auszukommen. Nur Gesellschaft würde er durchaus irgendwann vermissen.
Naramianer feierten, tranken und sangen gern. Vor allem nach einem erfolgreichen Beutezug.
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Aria
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Natürlich wusste Aria nicht wirklich, wie tödlich ihr Begleiter sein konnte. Aus welcher harschen Welt er entstammte und wie es ist so leben zu müssen. Sie hatte zwar Vorstellungen von Schrecken, Leid und Grausamkeit doch bis jetzt sorgten die Brüder, Wachen und nicht zuletzt ihr Vater dafür, dass sie bis jetzt noch nichts Schlimmeres erleben musste. Dahinter steckte zum einen die strategische Überlegung Aria an ein mächtiges Haus zu verheiraten und dort war eine schöne, zarte Jungfrau besser zu vermitteln als eine abgeklärte Kriegerin. Sie sollte ihrem Zukünftigen eine Frau wie aus einem Traum sein. Zum anderen war es auch die Liebe und ein fast übertriebener Beschützerinstinkt, der unter den Männern um sie herum herrschte.
Etwas verlegen fing sie an mit ihren Locken zu spielen, dieses Verhalten des Naramiers war ihr fremd. Dennoch genoss sie es. Normalerweise waren fremde männliche Wesen ganz anders zu ihr. Er schien keine Bedrohung für sie zu sein und sich auch nicht für sie als Frau zu interessieren. Das war sehr erholsam für Aria. Endlich konnte sie sich mal mit jemanden unterhalten oder in dessen Nähe sein, ohne dass sie dessen Hintergedanken zu befürchten hatte. Das war, neben seiner eindrücklichen Gestalt, wohl ausschlaggebend dafür, dass sie ihn schon ein wenig in ihr Herz schloss.
Dann schien er sowas, wie ein Lächeln von sich zu geben und sie sah die Zähne die definitiv zum Fleisch essen da waren.
Die Luft um sie herum veränderte sich abermals, da sie sich nun dem Sumpf näherten.
„Bevor ich euch darauf antworte, möchte ich euch noch auf eine andere Weise belohnen!“
Sie griff in eine der versteckten Taschen und zog einen Beutel aus blauem Samt hervor. Darin befanden sich mehrere Münzen und ein Siegelring.
„Das versorgt euch gut fürs erste…in dem Beutel befindet sich auch ein Ring mit dem Siegel meines Vaters! Solltet ihr Schwierigkeiten bekommen dann hilft er euch vielleicht…er weißt euch als einer aus der auch unter unserm Schutz steht…Ihr könnt ihn natürlich auch einfach verkaufen!“
Ganz vorsichtig und behutsam nahm sie seine Hand. Sie hatte schon gemerkt, dass Reynegh nicht auf Berührungen aus war. So vorsichtig wie möglich legte sie den Beutel in seine Hand und zog ihre Hände respektvoll zurück.
„Nein…es leben nicht nur Menschen hier…diese Welt ist voller Wesen und ich glaube wir kennen nicht mal alle die hier leben!“
Sie sah ihn nun etwas ernster an, da ihr nun ein paar nicht so schöne Gedanken kamen.
„Wir Menschen sind wohl die dominierende Rasse hier…aber es gibt auch einige Elfen…Und meistens sind wir nicht gut aufeinander zu Sprechen…“ Sie schluckte. Ein paar geschichtliche Aufzeichnungen hatte sie gelesen.
„Es gab sogar Krieg zwischen uns…aber das ist nicht die Einzige Bedrohung hier. Es gibt auch Monster!“ Sie sah seitlich zu ihm und überlegte sich ihre Worte.
„Ihr müsst auf euch aufpassen! Wahrscheinlich werden einige Menschen nicht sehen was ihr für ein ehrbares Wesen seid! Ich habe noch nie einen wie euch gesehen! Bitte seid auf der Hut! Denn es gibt auch die Hexer…das sind menschlich aussehende Wesen mit enormen Fähigkeiten und ihre Aufgabe ist es die Monster zu…töten.“
Sie schluckte und hoffte, dass sie ihm nicht irgendwie auf den Schlips getreten hatte.
Sie sah auf ihre Hände und überlegte was sie ihm noch dazu sagen könnte, als die Kutsche um eine Kurve bog und nun befanden sie sich im Sumpf.


Weiter im Sumpf
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Galdaglin
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Missmutig stapfte Galdaglin umher. So war das nicht geplant, so war das ganz und gar nicht gedacht. Alles ist aus dem Ruder gelaufen. Dabei wollte sie nichts weiter als einen gemütlichen Tag am Drachensee verbringen und vor sich her träumen, möglicherweise auch so ganz nebenbei ein Halblingsmädchen vor einer gefährlichen Sekte retten um dann heim zu kehren und alle mit einer tollen Geschichte zu begeistern. Zwerge mochten gute Geschichten. Die meisten von ihnen waren Tag für Tag mit Arbeit beschäftigt und hatten kaum Zeit selbst etwas zu erleben. Schließlich erledigte sich die Arbeit nicht von alleine und es gab auch genug Mäuler zu stopfen. Galdaglin hatte Glück im Unglück. War sie doch selbst nicht allzu kräftig gebaut, um zu arbeiten … sonderlich hübsch war sie auch nicht, als dass sie jemand heiraten wollte … was blieb ihr da anderes übrig, als ab und zu ein kleines Abenteuer zu erleben? Doch nicht einmal das bekam sie auf die Reihe. Nicht unter diesen Umständen! Einem fremden Oger, der ihr unentwegt Befehle gab konnte man nicht über den Weg trauen und der Kobold erschien ihr auch zu unbeholfen, als dass er irgendetwas ausrichten konnte. Ihr Bruder Vorrek war bestimmt wieder zu Hause und sie selbst? Hmm … wie war der Weg doch gleich nochmal? Einmal den Hügel hinunter und dann? Verdammt … zu Hause in den Stollen konnte sie problemlos von einem Ort zum anderen finden, doch hier in den Weiten? Sie hatte keine Ahnung in welche Richtung sie gehen sollte. Zudem wurde es bald dunkel. Nicht, dass sie Angst vor der Dunkelheit hätte … doch hier draußen lauerte schon allerhand verrücktes Gesocks. Vielleicht wäre es nicht schlecht irgendwo ein Nachtlager aufzuschlagen. Möglicherweise nicht weit entfernt vom See. Und morgen … konnte sie sich einfach durchfragen und so zurück nach Hause finden.

Und so machte sie sich auf den Weg zum See, setzte sich ans Ufer und lauschte einen Moment in sich hinein. Sie nahm einen Stein vom Rand und drehte ihn durch ihre Finger und warf ihn ins Wasser, dessen Oberfläche kurz darauf Ringe zeigte, die sich weiteten. Sie schmunzelte leicht. Schade, dass Tax ihr nicht gefolgt war, ihm hätte sie es durchaus zugetraut. Hoffentlich hatte der Oger ihm nicht gefressen, oder noch schlimmer .. seidene Fäden um seine Arme und Beine gebunden, um ihn tanzen zu lassen. Bei dieser Vorstellung lief ihr ein kurzer Schauer über den Rücken. Doch es dürfte noch viel schlimmer kommen. Die Erde bebte für einen kurzen Augenblick. Galdaglin riss die Augen auf. War das dieser Persch? Nein … es kam aus dem Wasser. Sie konnte ein riesiges leuchtendes Augenpaar erkennen, das immer näher kam … groß genug für … ein riesiger Kopf eines Drachen ragte aus dem See heraus. Die Elfe sprang auf und einen Schritt zurück und hob ihr Schwert. „Verdammt ...“ Zu spät … schon hatte das Tier ihr Maul aufgerissen und in einem Stück verschlungen.

..................................

PLATSCH … unsanft landete die selbsternannte Zwergin auf ihren viel zu dürren Hintern auf dem zum Glück nicht allzu harten Waldboden. Ihr Schädel brummte, was angesichts dessen, was sie gerade erlebt hatte nicht weiter verwunderlich war und so blieb sie ein wenig liegen, um sich zu besinnen. Die Sonne schien durchs Dickicht und ließ sie ein wenig blinzeln. Was zum ... „Du heilige Drachenscheiße … was für ein Traum!“ Ja, das musste es sein. Vermutlich war sie gestern noch zum Lichtewald marschiert und hatte ein Lager aufgeschlagen. Und dann war sie eingeschlafen. So musste es sein! Eine andere Erklärung wollte sie nicht akzeptieren.

Es raschelte in einem Gebüsch. Schnell sprang sie auf und zog ihr Schwert. „Zeig dich … du Feigling!“ Es zeigte sich tatsächlich. In Form eines Kaninchens. „Hahhh...“, atmete sie erleichtert auf, denn um ehrlich zu sein fühlte sie sich wie übelst durch den Fleischwolf gedreht … Wenn wir schon von Übelkeit sprechen … blieb ihr nichts anderes übrig, als ihr Abendessen noch einmal am Waldboden zu erblicken. Kein sonderlich schöner Anblick. Doch wann war es das schon. Rasch wandte sie sich wieder ab und stapfte durch den Wald auf der Suche nach einem Weg in Richtung Klaue. Sonderlich weit konnte es nicht mehr sein. Doch sie wusste, dass der Wald viele Tücken hatte und dafür berühmt war, Leute in die Irre zu treiben. Ein Umstand, den sie wohl oder übel in Kauf nehmen musste. Und tatsächlich … nach einigen Stunden Stapfen entdeckte sie eine schmale Handelsstraße die geradewegs durch und hoffentlich auch aus dem Wald führte.
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Aenye an Invaerne
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Registriert: Freitag 26. November 2021, 20:13
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von/nach: In Velen, im Wald nahe der Drachentötergrotte von hier - aber ohne unmittelbaren Anschluss.
Datum: 17. September 1277, später Nachmittag/früher Abend
betrifft: Galdaglin
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Nachdem sie sich von der Gruppe getrennt hatten waren sie eine Weile im Sumpf umhergestreift. Die Gegend bot zahllose Versteckmöglichkeiten wenn man geübt war darin, sich im Wald zu bewegen. Und mit einem Reittier wie Venden kam man erst recht schnell voran. Doch anders als die Menschen würden sie in Velen bleiben. Nowigrad oder Oxenfurt waren keine Ort für jemanden wie sie.
Auch wenn Velen nicht ihre Heimat war, so war sie es eher als die großen Städte der Menschen.
Und der Wald bot ihnen was sie brauchten.
Sie fanden eine Grotte, der gemauerte Eingang gut versteckt, unterhalb von dichtem Wurzelwerk, die Höhle tief genug und verwinkelt genug, um trocken zu sein, Ruinen, längst vergessene Ruinen ihres Volkes.
Was hier einst gewesen war, ein Schloss, eine Bibliothek oder schlicht Vorratsräume, ihr wissender Reisegefährte hätte es wohl erklären können, ein Herrscher hatte hier wohl nicht gelebt, tief unter der Erde, oder hatte der Boden das Gebäude erst später unter sich begraben?
Es spielte keine Rolle, es war zum Teil eingestürzt und Wurzeln drangen durch die Decke. ein ideales Versteck. Jemand musste hier erst vor kurzem alle Monster vertrieben haben, denn obwohl sie mehr als einladend war für Ghule und alles mögliche andere Ungetier, sie war leer.
Andächtig war Aenye durch die Gänge gewandert.
Es war auch nichts anderes mehr zu finden. Hier und da die Reste von Möbeln, aber diese waren längst nicht mehr die, die ihre Volk zurückgelassen hatte. Sie waren von Menschenhand gefertigt und lagen und standen herum wie Fremdkörper, ebenso beschädigte Fässer und Kisten. Menschen ließen ihren Verpackungsmüll einfach überall zurück. Die Gewölbe hatten vielleicht Dieben als Lager gedient und wer weiß wem sonst noch.
Aber hier war Platz, sogar Venden konnte man hier verstecken und erst recht eine zu groß geratene Katze.

Wenn sie nicht durch die Höhlen wanderte, dann war Aenye bei zu jagen.
Darunter verstand sie auch, alles herbeizutragen, was sie für nützlich hielt und was nicht zu schwer war, unabhängig von den ursprünglichen Besitzverhältnissen. Darunter fiel vor allem Brot, Geschirr, sauberes Wasser in Lederschläuchen, auch Decken, Werkzeug und alles was man nicht aus den Resten in den Gewölben selbst improvisieren konnte.
Manchmal jagte sie auch tatsächlich, ebenso wie Reynegh, Hasen, Rehe, Enten, sie hatten genug Platz um Vorräte zu lagern und auch Fleisch blieb kühl hier unten, zudem war es erstaunlich trocken. Das Wurzelwerk saugte wohl alle Feuchtigkeit aus der Luft und es gab mehrere Ausgänge die für feine Luftbewegung sorgten.
Hier konnte man tatsächlich überleben.

Nun war Aenye wieder im Wald unterwegs, verfolgte einen Hasen.
Der schien sie ärgern zu wollen, immer wieder entwischte er ihrem Bogen, immer wieder schien er genau zu wissen, wann sie den Pfeil im Anschlag hatte, und so schnell sie auch zielte, in dem Moment als sie loslassen wollte war er weg.
Sie war schnell genug, keinen Pfeil zu verschwenden, aber das Tier nervte. Sie war nicht geduldig, nicht dass sie Hunger litt, aber sie wollte es zuende bringen.
Und dann sah sie mit eigenen Augen wie es geschah.
Aus dem nichts, tauchte die Elfe vor ihr auf. fiel einen halben Schritt aus der Luft auf den Boden und blieb einen Moment dort sitzen.
Aenye erstarrte in der Bewegung, hinter dem Wurzelstock eines umgestürzten Baumes. Dann schoss der Hase aus dem Gebüsch und bewahrte sie vor Entdeckung. dass sie ihn hatte aufessen wollen war vergessen. Das war weitaus interessanter.
Sie hatte es ja schon bei den Menschen in der Reisegruppe vermutet, aber die waren wenig hilfreich gewesen, diese hier war eine von ihnen, vielleicht sogar eine vom Erlenvolk, und sie kam direkt durch ein Portal... Das nun bot eine Menge an neuen Möglichkeiten.
Doch zuvor musste sie sich bei etwas anderem vergewissern.
Aenye hatte schnell einen kleinen Stein in der Hand, klein wie ein Fingernagel, aber groß genug. Den warf sie, gezielt, wäre der Portal noch da gewesen, es hätte den Stein wohl verschluckt, doch es war längst weg, hatte wohl nur einen Bruchteil eines Augenblickes Bestand gehabt und fiel der Stein wieder auf die Straße Die Fremde Elfe hingegen macht sich davon. Aenye würde ihr folgen, sehen wohin sie wollte. Vielleicht hatte sie ja einen Plan, vielleicht wusste sie, mit wem sie Kontakt aufnehmen musste. Wer wusste das schon.
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Galdaglin
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Registriert: Samstag 11. Juni 2022, 18:03
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Missmutig stapfte die selbsternannte Zwergin vor sich hin. Sie war schon viel zu lange von zu Hause weg. Ihre Familie würde sich bestimmt Sorgen machen. Abenteuer … Annerkennung, Ruhm … was hatte sie sich bloß dabei gedacht? Warum hatte sie sich bloß von Tax dazu überreden lassen? Sie kannte ihn ja kaum und wenn man es genau nahm, war er ein ziemlicher Torfkopf. Und dann war da auch noch dieses Geschrumpfe und Herumgehopse. Magie … wieder etwas, von dem sie nicht viel verstand. Doch von diesen unverständlichen Dingen sollte es noch mehr geben.

Ihre Ohren zuckten leicht, als sie ein Geräusch vernahm. Sie hielt inne und lauschte noch einmal bewusst hinein. Wieder ein Hase? Oder war da noch etwas anderes? Vorsichtig ging sie ein paar Schritte weiter. Tatsächlich … da war etwas! Oder jemand. Mit einem weiteren Satz drehte sie sich um. „Hey!“, rief sie mit einem kehligen Laut in den Wald hinein. Sie war sich noch nicht ganz sicher, ob da tatsächlich jemand war, aber wenn doch, dann hatte sie keine Lust auf derartige Versteckspielchen. „Willst du Probleme? Zeig dich … du Feigling!“ Mit beiden Beinen stand sie fest auf den Boden und versuchte dabei einen besonders grimmigen Blick aufzusetzen. Sollten ihre Feinde ruhig Angst bekommen.
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