Im Sumpf - Unten in der Ruine

Velen ist die nordwestlichste Landschaft der Königreichs Temerien im Mündungsgebiet des Pontar. Sie grenzt, durch den Pontar getrennt, im Norden an das Königreich Redanien und im Westen an das Nördliche Meer. Zudem ist Velen durch zwei große Brücken mit Oxenfurt und Novigrad verbunden und ist daher ein wichtiger Handelsdurchgang zwischen Temerien und Redanien.
Velen wurde von Krähenfels aus regiert - Krähenfels ist eine Palisadenfestung im Herzen Velens mit ungefähr 50 Einwohnern. Der Blutige Baron, der in Krähenfels regierte, ist allerdings für unbekannt Zeit verreist.
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Aenye an Invaerne
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Sie blickte in die Richtung, in die Thorben blickte, den beiden Menschen hinterher.
Sie zuckte mit den Schultern.
"Menschen sind komisch, man muss nicht verstehen warum die irgendwas tun."
Sie war im Gegenzug ganz froh. Sie würde sie zwangsläufig im Rücken haben und Menschen mochte sie nicht besonders. Die Nilfgarder hatten sie zwar immer mit Respekt behandelt, aber als dann der Frieden ausgehandelt worden war hatte man sie trotzdem fallen gelassen und nun wollte keiner mehr etwas von den Diensten der Elfen wissen und man lieferte sie aus an die Nordländer.
Menschen traute sie nicht weiter als sie einen davon werfen konnte, und die beiden waren zu groß um sie auch nur hochzuheben.
"Mach doch die scheiß Fackel aus, sonnst sehen sie uns ja sofort..." fauchte sie, nicht ahnend, dass das Absicht war.
Und er rauchte auch noch, sie würden sie sofort riechen.
Aber dann begann er zu erklären. Überhaupt redete er recht viel, selbst für einen Zwerg. Wollte wissen was sie vor hatte. Ganz einfach, überleben. Nicht viel mehr vorerst.
"Gut, wenn Ghoule da sind machen wir die Ghoule fertig. Wenn die Menschen tot sind bekommst du den Ring, ich den Rest... Leben die Menschen noch... hm... bekomm ich irgendwas nützliches von dir."
Sie hatte sich kurz umgedreht, für den Moment schien er es ernst zu meinen, lächelte, grinste, doch fast ein wenig übertrieben fand sie. Auch ihm traute sie nicht wirklich.
Jeder konnte einen über's Ohr hauen, wirklich jeder. Das hatte sie lernen müssen. Nur für den Moment war es hilfreich das kurz zu vergessen.
Später würde sie sofort wieder dran denken.
Was genau sie wollte wusste sie ohnehin schon lange nicht mehr. Und wer erst noch Zeile finden musste konnte sich erst einmal ansehen was geboten wurde.
"Meinetwegen. Geh vor."
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Thorben Denger
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Das Spitzohr war aber mal echt eine grummelige Tussi. Launisch wie die echte Herzogin wahrscheinlich. Aber so waren die meisten Elfen, die er kennengelernt hatte. Entweder ständig auf Streit und Rassenkampf aus oder sie hatten den Stock eines Gelehrten im Arsch und bedachten einen immer mit einem überlegenen, naserümpfenden Blick, als seien sie etwas besseres. Elfen konnte man es echt nie recht machen. Menschen waren auch stets total kompliziert und zu solch einer Vielzahl an Emotionen und Verhaltensweisen fähig, dass einem Zwerg schwindelig werden konnte. Ein breites Spektrum von A, wie alles Arschlöcher bis Z, wie ziemlich dufte. Dazwischen gab es auch noch G, wie gutmütig, gleich gefolgt von H, wie hinterfotzig. Und viel zu oft war das ganze Alphabet in nur einer Person, an nur einem Tag vertreten.
Zwerge hingegen waren einfach gestrickt. Sie waren fleissig, mutig und immer gut gelaunt, bis einer dieser Stockträger oder ein Alphabetmännchen auftauchte. Die Welt wäre eindeutig besser, wenn nur Zwerge in ihr wohnen würden. Er grübelte,...; wenn er diesem Gedankengang weiter folgte, würde er auch noch zu einem Scoia'Tael werden. Der Gedanke ließ ihn schaudern. Zumindest war das Leben nicht langweilig, mit all diesen Spitzohren und langen Lulatschen in der Welt. Auch wenn er auf die 'aufregenden' Zeiten in den Slums von Vyzima gerne verzichtet hätte.

Thorben verdrängte alle diese Gedanken. Zumindest wollte sie kooperieren. So zuckte er nur mit den Schultern und schob sich an der Elfe durch den engen Gang vorbei. Über die Schulter antwortete er auf ihren Vorschlag des Deals.
"Ich habe dir bereits etwas nützliches angeboten, Kindchen. In meinem Lager habe ich Heilerkram für dein Bein. Ich denke, in deiner momentanen Situation ist das mehr wert, als Münzen und Klunker."
Dann ging er voraus.

Der unterirdische Teil der Ruine war früher mit Sicherheit ein regelrechtes Labyrinth gewesen. Doch die Zeit und all das Sickerwasser des Sumpfes hatten die meisten Gänge einstürzen lassen. Mehrfach mussten die beiden widerwilligen Abenteurer ihre Schritte zurückverfolgen, da sie ans Ende einer Sackgasse voller Steintrümmer gelangten, die oftmals mit Knochen und verwesenden Leichenresten dekoriert waren. Das Nest der Ghoule. Aber glücklicherweise trafen sie auf keine weiteren mehr.
Unglücklicherweise allerdings fanden sie auch nichts von Wert in den zwar mit Steinmetzkunst verzierten, aber ansonsten leeren Gängen. Alle Schätze oder Kunstobjekte mussten hinter den eingestürzten oder oftmals auch von dicken Ranken zugewuchterten Teilen der Sackgassen versteckt sein. Einem normalen Abenteurer hätte der Zustand und die baufällige Weise der Ruine sicherlich gehörige Angst eingejagt, hier lebendig begraben oder von einem weiteren Steinrutsch erschlagen zu werden. Aber Thorben stand über diesen Dingen. Vielleicht war er zu dumm oder naiv, um zu glauben, dass er auf eine so unspektakuläre Art und Weise sterben könne. Der Zwerg hatte sich seinen Abgang immer deutlich imposanter vorgestellt. Besoffen von einem Kneipentisch zu fallen und sich das Genick zu brechen war zwar genau sein Ding, aber nicht explosiv und abenteuerlich genug. In hohem Alter, friedlich im Bett zu sterben war auch nicht das, was er sich wünschte. Es sei denn, er hätte noch ein paar laszive Gefährtinnen dabei, die ihm den Weg ins Jenseits verschönerten. Es gab viele Möglichkeiten, glorreich zu den Vorvätern zurückzukehren. Von einer einstürzenden Decke in einer verkackten Ruine erschlagen zu werden war zwar realistisch, aber so etwas passierte nur anderen Leuten, oder? Naja, ein wenig sollte er die Gefahr schon ernst nehmen, entschied er und prüfte hier und da den Zustand von tragenden Pfeilern und Rissen im Deckengebälk.

Der Weg, den die beiden kontinuierlich weiter vordrangen, war allerdings wohl der Hauptweg ins Herz der Ruine und somit breiter und nicht ganz so stark von Verfall und Beschädigungen gekennzeichnet. An einer langgezogenen Treppe, deren steinerne Stufen so eben Platz für zwei Personen nebeneinander boten, blieb er stehen und schaute sich aufmerksam um. Von unten drang ganz undeutlich ein Lichtschein in den Treppengang. Er beugte sich ein wenig vor und hielt die Fackel nahe der Stufen. Dort waren Blutflecken zu sehen, die weiter nach unten nur noch Tropfen bildeten.
Thorben grummelte, gab der Elfe ein Zeichen, stehen zu bleiben, und warf die Fackel weiter die Treppe hinunter, an deren unteren Absatz sie in einer Pfütze zischend zum Liegen kam. Das Kaleidoskop an Licht und Schatten, welches die Fackel auf dem Weg nach unten an die steinernen Oberflächen des Treppenganges warf, konnte nicht die weiteren Blutflecken verbergen, die die Stufen in Abständen bedeckten.
"Hab' ich's mir doch gedacht." murmelte er und begutachtete die Wand dort, wo der erste Blutfleck den Boden zierte. Er griff in eine Tasche seines Mantels. Heraus holte er eine Handvoll kleiner Holzkegel und hielt einen davon vor Aenyes Nase. Grinsend sagte er. "Sowas gehört zur Grundausstattung eines Abenteurers und Archäologen. Würde nie ohne diese Schnipsel das Haus verlassen."
Er machte sich daran, die Kegelchen mit einem Messer zu bearbeiten. Immer wieder prüfte er mit kritischem Blick die Wand und danach die Holzstücke in seinen Händen. Dann nickte er zufrieden und ging eine Stufe weiter hinunter. Er drückte einen der Kegel in ein Loch, welches fast unsichtbar in verschnörkelten Schlangensymbolen innerhalb der Wand verborgen war. Mit der Faust schlug er es noch einmal fester in die Wand hinein und trat dann eine Stufe weiter hinab. Ein Klicken ertönte unter seinen Füßen, gefolgt von einem mechanischen Klackern hinter der Wand, wieder gefolgt von einem Zischen aus Richtung des zugestopften Lochs. Mit einem dumpfen 'Plopp' verhinderte der Holzkegel, dass der Pfeil der Falle das Loch verlassen konnte. All das geschah in einem äußerst kurzen Augenblick und hätte einem unachtsamen Forscher wohl ein neues Loch in seinem Mantel eingebracht.
Zufrieden grinste Thorben und wiederholte den Vorgang noch einige Male, bis sie etwa Zweidrittel des Treppenganges hinter sich hatten. Dann aber rutschte er plötzlich auf einem Stück schleimigen Moos unter seinen Füßen aus, als er sich vorgebeugt hatte, um ein weiteres Loch zu stopfen. Für einen Moment ruderte er noch wild mit den Armen, dann fiel er die Treppe hinab. Die Elfe war ein Stück zurückgeblieben, so dass sie ihn nicht packen konnte und so purzelte Thorben dank all seiner Ausrüstung, die er im Mantel verstaut hatte, scheppernd und klappernd die restlichen Stufen hinab, kam gelegentlich wieder auf die Beine und vollführte dann erneut einen merkwürdigen Tanz, um vielleicht doch noch das Gleichgewicht zu halten. Doch musste er sich dann stets der bereits erreichten Schwungkraft ergeben und fiel wieder nach vorn. Dabei klackerte und zischte der Fallenmechanismus unter ihm fröhlich vor sich hin und als Thorben endlich mit einem Satten 'Uff' und alle Viere von sich gestreckt am Ende der Treppe aufschlug, hatte er alle Druckplatten ausgelöst und die Fallen für die Elfe unfreiwillig entschärft.
Mit einer Geschwindigkeit, die man niemandem zugetraut hätte, der gerade eine Treppe heruntergefallen ist, stand er auf und wischte sich Dreck und Staub von den Schultern seines Mantels. Breit grinste er die Elfe hinter sich an, als hätte er gerade ein prachtvolles Kunststück vollbracht.
"Das ging mir eindeutig zu langsam, also habe ich es auf die Thorben Denger Methode gemacht."
Eine weitere Überprüfung des Mantels zeigte ihm mehrere Löcher auf, die er bei seinem Schauspiel eingefangen hatte. Ein paar im Saum, eines in einem der weiten Ärmel und eines sogar ganz knapp unter der Achselhöhle. Ein Pfeil steckte noch in dem Mantel, denn er hatte seinen Notfall Flachmann getroffen, den er bisher noch niemandem gezeigt hatte. Schließlich war der Alkohol ja auch nur für ihn in Notfällen gedacht. Jetzt zog er mit traurigem Blick das tropfende Gefäß aus seinem Mantel, seufzte und hielt es sich an den Mund, um die letzten Reste heraus zu schlürfen. Den Pfeil, der darin gesteckt hatte, ließ er achtlos zu Boden fallen.
Jeder, der mit Thorben einmal zusammen gearbeitet hatte wusste, dass der Zwerg manchmal unglaublich geschickt aber gleichzeitig unglaublich tolpatschig sein konnte. Was ihm allerdings niemand absprechen konnte, war sein stetiges, unverschämtes Glück.

Thorben nahm die Fackel wieder auf und marschierte selbstbewusst weiter in den hinter der Treppe liegenden, sehr großen Raum hinein. Man konnte auch schon Halle dazu sagen, denn sie war so groß, dass die Schritte seiner schweren, metallbeschlagenen Stiefel, laut widerhallten. Drei verunsicherte Augenpaare blickten ihm entgegen, als er das Gewölbe betrat, als gehöre es ihm. Drei Menschen, ungewaschen, stinkend und sichtlich nervös. Zwei hatten Schwerter in den Händen und einer zielte mit einer unliebsam zitternden Armbrust auf Thorben.
Dieser baute sich herrisch vor den Menschen auf, stemmte die Hände in die Hüften und reckte stolz das Kinn in die Höhe.
"Ich bin Thorben Denger, und ich bin gekommen, um euch zu retten!" proklamierte er laut und widerhallend. Dann zeigte er mit einem ausgestreckten Daumen über seine Schulter zu Aenye.
"Das ist die Herzogin von Toussaint, und wahrscheinlich ist sie hier um euch zu töten,... ich weiß es nicht so recht. Ziemlich eigensinnig und launisch diese Adeligen, wenn ihr mich fragt."
Die Männer warfen sich verwirrte Blicke zu und hoben fragend die Schultern, doch Thorben blieb ihnen eine weitere Erklärung schuldig.
"Ist einer von euch Lord Juskowiak?" Niemand hätte einen der verschwitzten und verdreckten Söldner in ihren speckigen Lederrüstungen für einen Lord gehalten, doch Thorben war manchmal gerne gründlich. Zudem war es ganz praktisch, die Männer noch ein wenig weiter zu verwirren. Tatsächlich hatten die Söldner in ihrer Verwirrung die Waffen niedergelegt. Und zuguterletzt hatte der Zwerg natürlich auch eine Menge Spaß dabei.
Einer der Männer zeigte unsicher in eine Ecke des Raumes, wo Thorben nun einen reglosen Körper am Boden ausmachen konnte.
"Is' in 'ne Falle gelauf'n." meldete sich ein anderer Mann zu Wort. "Ham' noch versucht, ihn zu rett'n. Hatt' abba zuviel Blut verloren."
Thorben ging näher zu dem Leichnam und führwahr, das war der Kerl, den Lady Juskowiak ihm beschrieben hatte. Auch seine Kleidung war um einiges besser, als die der anderen Männer im Raum. Sein Blick fuhr über die starren, weißen Hände des Toten und fanden keinen Ring an dessen Fingern.
"Sein Leibdiener und drei andere unseres Trupps sind oben schon von Ghoulen zerfetzt worden." gab nun der dritte Söldner von sich, der scheinbar ein wenig redegewandter als seine Kameraden war. "Wir haben uns in diesen Raum zurückgezogen und die Stellung halten können. Seit über einer Woche harren wir hier schon aus und so langsam gehen uns die Vorräte aus."
Thorben drehte sich zu den Männern um, noch immer die Hände in die Hüften gestemmt, als wäre er hier der befehlende Lord.
"Dann ist es ja gut, dass ich euch gerettet habe. Die Ghoule sind erledigt und ihr seid frei zu gehen. Von mir aus könnt ihr alles behalten, was ihr vom verschiedenen Lord geklaut habt, sofern ihr es lebend an der Herzogin vorbei schmuggeln könnt. Ich will nur seinen Siegelring. Das ist mein Auftrag, diesen wiederzubeschaffen und ihr werdet ihn herausrücken, wenn ihr den Lord schon nicht beschützen konntet."

Die Männer tauschten erneut unsichere Blicke aus, dann aber formten sich ihre Augen zu misstrauischen Schlitzen, als die Rede davon aufkam, ihre Beute teilen zu müssen. Es schien so, als wäre das undankbare Pack trotz ihrer Rettung nicht bereit dazu.
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Aenye an Invaerne
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Sie folgte dem Zwerg.
Beklommenheit machte sich breit. Nicht weil sie befürchtete, die uralten Gewölbe könnten über ihr einstürzen, hier teilte sie die unbegründete Zuversicht des Zwerges. Sie war der Ansicht, sie würde irgendwann im Kampf sterben, bei der Verteidigung ihrer Ideale, ihrer Sache.
Die Beklommenheit hatte andere Ursachen.
diese Tempel hatten ihre Vorfahren erbaut, vor sehr langer Zeit, lange bevor die Menschen in diese Welt gekommen waren. Damals hatte all das ihnen gehört, die fruchtbaren Böden der Täler. Manche von ihnen waren alt genug, sich an diese Zeit selbst zu erinnern.
Und dann waren die Menschen gekommen. Kurzlebige Kreaturen, aber anpassungsfähig. Blitzschnell hatten sie alles besiedelt, hatten sie verdrängt. Anfangs hatten ihre Leute noch gedacht, das ginge vorbei, sie bekämen ihr Land zurück man wollte die Neuankömmlinge ja nicht gleich rauswerfen. Sie waren sich immerhin ähnlich. Hätte man das besser mal getan so lange es noch ging.
Schon wenige Jahrhunderte später hatten sie sich überall breit gemacht und längst vergessen, wem das Land zuvor gehört hatte. Und sie gingen nicht weg. Gekommen um zu bleiben. Und sie hatten so eine Kure Generationenfolge. Und wenn die dann zurück kamen um ihr Land zurückzufordern hatten sie es mit Frauen, Kindern und alten zu tun, die das Land schon seit Generationen bewirtschafteten. Und sie hatten sogar recht. Sie wussten es ja nicht besser.
Und schon waren ihre Leute die Aggressoren.
Sie hatte Eathjen gut zugehört, immerhin bezog er sein Wissen direkt von einer Wissenden.
Und nichts was sie taten konnte noch Rückgängig machen was geschehen war.
Egal wie viele Menschen sie niedermachten, sie kamen viel schneller nach.
Sie selbst dagegen, die Aen Seidhe... Die lange Lebensspanne machte eine hohe Fruchtbarkeit unnötig.
Die meisten ihrer Männer...
Anfangs wollte sie es nicht glauben, aber als sie dann etwas länger nachdachte... Genau hinsah... Eathjen hatte recht.
Keine ihrer Kameradinnen trug das Kind eines ihresgleichen. Die einzigen, die schwanger oder bereites Mutter waren hatten Mischlinge. Mit verdammen Menschen.
Dort wo sie sie nicht vertreiben konnten züchteten sie sie hinaus.
Sie zogen sich zurück, an den Rand gedrängt, der bewohnbaren Welt, in Reservate verfrachtet.
Sicher, ein spaßiger Zeitvertreib waren menschliche Männer, aber man durfte nicht zulassen...
Und die Nilfgarder waren keinen Deut besser.

Aber Zwerge waren in Ordnung. Sie konkurrierten nicht um den Lebensraum, einzig die Zwerge ließen sich von den Menschen vereinnahmen. Sie hatten weniger das Problem, rausgezüchtet zu werden. Bei den Scoia'tael gab es auch viele von ihnen. ebenso Halblinge, Gnome. Aber die meisten... 'Anderlinge' waren nicht bereit zu kämpfen, sie ergaben sich einfach. Doppler versteckten sich, arrangierten sich.
So wie eben auch viele Elfen.
Deshalb war sie wütend.
Und froh, dass die beiden Menschenmänner weg waren.

sie setzte sich auf die oberste Stufe der Treppe und beobachtete den Zwerg wie er die Fallen entschärfte. einfallsreich war er, das musste sie zugeben. Die kleinen Holzkeile als Blockaden. Aber es dauerte.
Nur hatte er nicht gefragt.
Das war ein alter Elfen Tempel... es gab immer einen Weg durch die Fallen wenn man die alte Sprache beherrschte. Man wollte ja nicht die eigenen Fallen auslösen und wieder neu scharf machen müssen.
Wenn man lesen konnte... und auch wenn die Steine größtenteils von Moos und Unrat bedeckt waren, das Muster lernte man schnell.
Und dann beschleunigte Thorben sein Vorgehen doch etwas.
Er hatte echt übernatürliches Glück, dass ihn keiner der Bolzen erwischte und so knapp wie einer seinen Mantel durchschlug und an der kleinen Flasche stecken blieb grenzte an göttliche Führung.
"Gut gemacht, Herr Zwerg." flötete sie, dann sammelte sie die ganzen kleinen Holzkeile ein, zupfte sie auch aus den steinen und ging dann den Weg ihrer Vorfahren.
"Hier, die Grundausstattung braucht der Archäologe später vielleicht wieder. Und das mit dem Vodka hat sich dann wohl erledigt."

Er schritt weiter voran. Stolz waren sie ja, die Zwerge. Ja, sie entwickelte eine gewisse Sympathie. Sie waren beide Anderlinge, und wenn er nicht für die Menschen arbeitete konnte sie das akzeptieren.
Dann schien das Ziel erreicht. Anscheinend hatte Thorben gefunden was er suchte.
Gekommen um euch zu retten... Die hätte lachen wollen. Gerettet, klar.
Und er stellte sie als 'Herzogin von Toussaint' vor, sie deutete eine höfische Verbeugung an, wie sie glaubte die Menschen machten sie vielleicht. Tatsächlich hatte se das nur einmal in einem Theaterstück in Nowigrad gesehen. Witziges Stück, ging um einen Doppler.
Lord Juskowiak... nie gehört, aber auch sie zweifelte daran, dass einer der Männer das war. Das waren dreckige Banditen, die Art, die einem auflauerten und einem die Kehle durchschnitten, alles mitnahmen und einer war immer dabei, der sogar noch bereit war sogar eine Leiche zu schänden, wenn sie halbwegs weiblich aussah.
Menschen eben.
Und der Lord war tot und ausgeraubt. Was sonst? Ob sie ein wenig nachgeholfen hatten?
Änderte das etwas an der Sachlage?
Sie Spannte ihren Bogen, ein Pfeil in der Sehne, drei weitere gleich in der Hand, sie würde nicht lange brauchen um nachzulegen. Und sie stand oben an der Treppe.
Ein Pfeil mehr falls ein Schuss zur Demonstration ihrer Zielgenauigkeit nötig war.
"Wie Herr Denger schon erklärt hat. Legt alles ab was dem Lord gehört hat. Wir bekommen es ja sowieso, ob aus euren warmen oder euren kalten Händen. Mir ist das gleichgültig... Wobei, Nein, nicht ganz. Ich persönlich nehm es mir immer lieber aus kalten Händen. Ist unkomplizierter. Aber ausnahmsweise lasse ich euch mal die Wahl."
Die Gerettet zögerten noch. Dabei wusste doch jeder, das nichts umsonst war.
Ach ja...
"Und falls ihr wirklich an uns vorbeikommen solltet... oben erwarten euch die Fallen, das wisst ihr ja... und noch weiter oben ein Hexer und ein Magier aus Nilfgard. Also, lasst ihr euch jetzt von uns retten oder wollt ihr es selbst versuchen, Hm?"
Es machte langsam Spaß.
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Thorben Denger
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'Herr Denger'!
Oh, daran konnte sich Thorben mit Sicherheit gewöhnen. Die, die ihn kannten, nannten ihn für gewöhnlich nur beim Vornamen und Fremde nannten ihn in der Regel einfach nur abfällig 'Zwerg'. Wobei,... die Elfe wurde normalerweise wohl auch nicht mit Herzogin angesprochen. Dies war alles nur ein Schauspiel, um die Menschen vor ihnen unterschwellig zu verhöhnen und waren sie mit ihnen erst einmal fertig, so würde er wohl wieder einfach nur der Zwerg sein. Eine Schande eigentlich. 'Herr Denger' hatte einen netten Klang. Natürlich nicht so dekadent, wie ein 'Lord Denger', aber übertreiben wollte er es ja eh nicht. Hmm,... 'Lord Denger'. Hatte auch einen schönen Klang,...

Thorben zwang sich wieder ins Hier und Jetzt zurück und blickte in die grimmigen aber auch unschlüssigen Mienen der drei Männer. Ihnen war anzusehen, dass sie ihre Chancen und die Wahrheit von Aenyes Worten abwägten. Da der Zwerg die Namen der Menschen nicht kannte, nannte er sie innerlich einfach 'Säufer', 'Raucher' und 'Kiffer'.

"Hier unten steht es noch immer drei gegen zwei und wenn ihr hier lebend runter gekommen seid, habt ihr sicher die meisten Fallen bereits entschärft." sagte Raucher mit zuversichtlicher, tief kratziger Stimme. Er schien sowohl das Hirn, als auch die Stimme der Gruppe zu sein.
"Abba v'lleicht hamm 'se doch 'nen Magier und 'nen Hexer, wenn'se schon die Ghulse feddich g'macht hamm!" meldete sich Säufer besorgt und eloquent wie ein Furzkissen zu Wort und erntete finstere Blicke von seinen beiden Kameraden, da er ihre Verhandlungsposition nicht gerade stärkte. Kiffer sagte nichts, schob sich nur langsam in Richtung eines Schutthaufens, hinter dem er vermutlich in Deckung gehen wollte. Seine Armbrust hatte er noch nicht erhoben, da er wohl keine Gegenwehr bis dahin riskieren wollte.
"Wieso sollten wir euch An,... Typen eigentlich trauen?" versuchte Raucher wieder an Boden zu gewinnen. Thorben wusste, dass er ursprünglich 'Anderling' sagen wollte, aber letztlich schlau genug gewesen war, sich zu korrigieren, um nicht noch mehr Streit vom Zaun zu brechen. "Machen wir einen Deal! Ihr lasst uns vorbei, die Treppe hinauf, und wir werfen den Ring, den du wolltest, runter."
Thorben verschränkte die Arme und tappte ungeduldig mit der Stiefelspitze, was in der großen Halle ein bedrohlich metallisches Klopfen verursachte. Mit genervter Stimme antwortete er den Menschen.
"Ja, klar. Weil wir euch ja auch so sehr trauen können. Wer wurde hier von wem gerettet und wer hat hier Leichenfledderei betrieben, häh?! Jetzt stellt euch nicht wie kleine Kinder an und rückt einfach den Ring raus. Danach müsst ihr nur noch mit der Herzogin weiter diskutieren."
"Glaub'nich', dass das die Herzogin von Tussi-Dings is'!" gab Säufer hochintelligent zu bedenken.

Der Zwerg seufzte nur, hechtete hinter den nächsten Pfeiler und streifte sich Lilly von der Schulter. Die Kerle waren einfach zu dumm, verängstigt und stolz, um ihre Chancen richtig einzuschätzen. Und Thorben hatte weder Zeit noch Lust, Kindermädchen für drei verzweifelte Menschen zu spielen oder sie in seinem Rücken zu wissen, sollten sie sich doch noch auf einen Waffenstillstand einlassen. Die Elfe würde ihn sicher unterstützen, ja wahrscheinlich sogar die Hauptarbeit übernehmen, wo sie Menschen doch so gut leiden konnte.
Eins war jedenfalls sicher,...

Er holte eine der Kartätschen unter seinem Mantel hervor und entzündete die Lunte an seiner Pfeife. Funkensprühend hielt er die Granate in der Hand und wägte ab, ob das eine gute Idee war, sie in einer eh bereits zusammenbrechenden Ruine zu nutzen. Dann zuckte er gleichgültig mit den Schultern und warf.

... die Zeit für Diplomatie war abgelaufen.
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Aenye an Invaerne
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Die Menschen waren unkooperativ, wunderte sie kaum.
Einer von ihnen war etwas vernünftiger, aber die Kumpanen überstimmten ihn.
Das einzige, was hier in der Überzahl war, war die Dummheit. Aber sie hatten die Armbrust noch nicht gegen sie gerichtet und sie wusste, sie wäre schneller,
Sie zuckte mit den Schultern und...
Und ehe sie schießen konnte...

Aber eine Granate, hier unten?
Gut, sie sparte Pfeile, eine Menge Pfeile, aber die Beute könnte beschädigt werden.
Ein Sprung hinter eine Wand brachte sie aus der Detonationsreichweite und in Deckung, auch der Zwerg war hinter einer Säule in Deckung gegangen.
Der etwas hellere der Söldner versuchte zu fliehen, lief direkt auf sie zu.

Richtig, die Zeit für Diplomatie war abgelaufen.
Der Flüchtende bekam einen Pfeil in den Hals. Gurgelnd sackte er zu Boden, dann war es schnell vorbei. Er blieb am Boden liegen und das Blut rann langsam die Stufen hinab.
Sie durchsuchte gleich mal seine Taschen, drinnen musste sich erst der Staub legen.
Tabak, noch ein Flachmann, ein Ring, ein paar Klunker, Scherben, ein kleines Etui, ein Notizbuch.
Der Ring... Hm.
Als sich der Staub ein wenig gelegt hatte kam sie wieder nach unten.
Ein Teil der Kammer war eingestürzt, was nicht anders zu erwarten gewesen war, die Trümmer hatten die beiden anderen weniger intelligenten unter sich begraben, aber einer von ihnen lebte noch.
"Du hast sogar recht. Ich bin nicht die verdammte Herzogin von Touissant. Aber es ging gar nicht darum, dass ihr uns hättet trauen sollen. Den Irrtum begehen viele von euch."
Es war nicht zu erwarten, dass sie überlebten, unter den Trümmern würden sie alleine nie raus kommen, aber sie hatte auch keine Lust ihnen jetzt den Rest zu geben.
"Deine Arbeitsweise gefällt mir, Denger, Thorben Denger. Nicht lange reden. aber nächstes mal warn mich vor."
Sie durchsuchte bereits die Taschen, fischte weiteren Tabak, einen Flachmann, einen Beutel mit Fisstech heraus, nicht viel mehr von Wert, die ganze Ausbeute der Expedition. Sie ahnte ja nicht was sie gesucht hatten. Und ihre Begleitung ahnte vielleicht nicht, dass man manchmal nur fragen musste, jemanden der wusste wie solche Tempel aufgebaut waren, weil sie sich schon oft in den Ruinen der Vorfahren versteckt hatte oder weil sie mit einem gereist war der mit einer Wissenden gereist war.
"Hier, den kannst du haben, der ist wertlos, de Rest behalte ich."
Sie gab ihm den Ring.
Wie abgesprochen.
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Thorben Denger
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Thorben hatte sich nach dem Wurf der Kartätsche hinter dem Pfeiler hingekauert und sich den Hut mit der unglaublich breiten Krempe mit beiden Händen Tief über die Ohren gezogen. Er hatte ganz genau gewusst, dass es ein Fehler war, hier unten mit Sprengstoff herumzuhantieren, aber verdammt nochmal hatte es ihn in den Fingern gekribbelt, die neuen Spielzeuge einmal auszuprobieren.
Der Hut schützte sein Gesicht zwar vor Staub und kleineren Splittern, die die Druckwelle durch den ganzen Raum schleuderte, aber nicht vor dem ohrenbetäubenden Knall, der in dem hallenartigen Gewölbe noch um ein Vielfaches verstärkt war. Thorbens Ohren klingelten so sehr, dass er sein eigenes Husten zuerst gar nicht hören konnte, welches die dichte, aufgewirbelte Staubwolke ausgelöst hatte. Langsam richtete er sich wieder auf und lugte an dem Pfeiler vorbei in die Staubwolke hinein. Für jemanden, der gerade erst die Treppe herunter gekommen wäre, musste es so aussehen, als stünde ein Geist im Raum, denn Hut und Mantel des Zwerges waren schneeweiß vom Staub der Äonen bedeckt.
"Wow,... das war ... bombig!" rief er viel zu laut aus, da er sich nicht selbst hören konnte, ebenso wie sein anschließendes, irres Lachen. Er nahm die Pfeife, die er während der ganzen Zeit im Mundwinkel gehalten hatte, und stellte grummelnd fest, dass sie erloschen war und dick mit Staub zu saß. Somit steckte er sie in eine seiner Manteltaschen und schlang sich Lilly über die Schulter.

Mit leicht zitternden Beinen verließ er seine Deckung und schaute sich im Bereich der Detonation um. Zwei Menschen lagen unter größeren Trümmerstücken begraben. Ein Blick nach oben verriet, dass ein Teil der Decke eingestürzt war und noch immer fielen lose Erdbrocken herunter. Thorben konnte verwirrte Regenwürmer erkennen, deren Welt sich in wenigen Augenblicken drastisch verändert haben musste. Hier und da plätscherte ein Schwall brackiges Sumpfwasser von der Decke und bildete bereits ansehnliche Pfützen am Boden der Halle. Glücklicherweise hatte die Explosion keinen der tragenden Pfeiler zu sehr beschädigt, doch zu lange sollte sich hier wohl niemand mehr aufhalten. Die Decke bröckelte langsam immer weiter auf und das eindringende Wasser würde sich bald vermehrt seinen Weg suchen und hier unten alles fluten.
Der Zwerg blickte sich weiter um und sah, dass Aenye sich um den dritten Menschen gekümmert hatte und sich nun daran machte, die beiden anderen zu fleddern. Nun, das war der Deal, demnach konnte er wohl nichts dagegen sagen. Er war nur gespannt, was sie mit dem Ring machen würde. Wobei er noch nicht wusste, was er tun sollte, wenn sie beschloss, sich dahingehend nicht an ihre Abmachung zu halten. Sie war zu geschickt und schnell für ihn. Er müsste sich dann wohl oder übel einen langfristigen Plan ausdenken, sie zu überlisten.

Mit platschenden Schritten ging er auf die Ecke der Halle zu, in dem der Leichnahm von Lord Juskowiak lag. Vor diesem ging er in die Hocke und betrachtete den Zustand des toten Körpers. Die Söldner mussten Nasen aus Stahl gehabt haben. Thorben hatte jedenfalls keine und musste ein Röcheln unterdrücken. Eine Woche in diesem modrigen, feuchtem Grab hatten ihre Spuren hinterlassen. Die Leiche war vor der Explosion bereits halb verwest und aufgebläht gewesen. Die Druckwelle hatte Steinsplitter und Fragmente der Kartätsche wie Geschosse in den Leichnahm getrieben und ihn förmlich explodieren lassen. Der Zwerg zuckte gleichgültig mit den Schultern. Eine Sorge weniger. Eine verwesende Leiche von Velen nach Novigrad zu karren war wirklich nichts gewesen, auf das er sich gefreut hätte.
So stand er wieder auf und gesellte sich zur Elfe, die noch dabei war, die Taschen der beiden eingeklemmten Menschen zu durchwühlen. Das Wasser ging ihm jetzt schon bis zum Knöchel und es würde nicht mehr lange dauern, bis es anstrengend werden würde, hier unten zu gehen. Immer öfter löste sich ein Stück der Decke und fiel mit lautem Krachen oder Platschen zu Boden.
Er war ziemlich überrascht, als Aenye ihm ohne Umschweife den Ring in die Hand drückte. Es geschahen doch noch Zeichen und Wunder. Vielleicht war die Elfe gar nicht so übel oder aber sie bewunderte einfach nur seinen Stil. Das konnte er ihr natürlich nicht verdenken. Wenn Thorben Denger einen Fehler hatte, dann war es der Hang zu,... zugegebenermaßen rechtmäßiger und notwendiger Selbstbeweihräucherung. Er drehte den Ring zwischen zwei Fingern umher. Kein Zweifel, das war das Gegenstück zu Lady Juskowiaks Siegelring mit dem Wappen des Handelshauses. Und dazu noch in makellosem Zustand. Thorben ging nicht davon aus, dass sie je die Wahrheit erfahren würde, wenn er ihr stattdessen erzählte, dass er den Ring zwischen einem Haufen abgenagter Knochen gefunden habe. Wesentlich einfacher, als das explodierte Etwas in der Ecke zu erklären. Manchmal musste man einfach mit Kollateralschäden leben. Geschichten wurden stets von den Siegern geschrieben. Und Thorben Denger war nunmal von Natur aus ein Siegertyp.

Er nickte Aenye dankend zu und reichte ihr seine Hand.
"Wir sind ein gutes Team, Herzogin. Bin mir sicher, wenn du ab und an auf den Stock im Arsch verzichten würdest, könnten wir zusammen den einen oder anderen Auftrag erledigen. Wobei ich schon gerne den richtigen Namen meiner Arbeitskollegen kennen würde."
Er zwinkerte ihr vergnügt und breit grinsend zu und machte sich dann daran, die größten Steinbrocken von den beiden Verwundeten fortzuhieven. Die Kerle mochten zwar Arschlöcher sein und Thorben würde sie bestimmt nicht aus dem Loch hier herausschleppen oder zusammenflicken. Aber er würde ihnen zumindest eine Chance geben, aus eigener Kraft zu fliehen. Wenn sie die Zähne zusammen bissen und sich gegenseitig stützten, konnten sie es vielleicht schaffen. Säufers Schwert war ungepflegt, rostig und schartig und Kiffers Armbrust war vom Aufprall eines Deckenstücks zerbrochen. Dennoch warf er die beiden Waffen vorsichtshalber in eine der Ecken der Halle. Er glaubte zwar nicht daran, dass die beiden Menschen mit ihren Verwundungen noch eine Gefahr darstellten, aber man musste ja kein unnötiges Risiko eingehen.
"Ihr seid echt zwei armselige, dumme Bastarde. Ich hoffe für euch, dass ihr in den nächsten paar Minuten ein wenig Rückgrat zeigt, ansonsten erwartet euch ein feuchtes Grab. Aber eigentlich ist mir das scheißegal."
Wieder zuckte er gleichgültig mit den Schultern, dann wendete er sich Aenye zu und deutete mit ausgestrecktem Arm in Richtung der Treppe.
"Scheint hier nix wertvolles mehr zu geben, auch wenn das ein zentraler Tempelraum ist. Schade eigentlich. Aber wir sollten machen, dass wir hier rauskommen. Ich hasse Wasser in den Stiefeln."
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Aenye an Invaerne
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Es sammelte sich bereits Wasser in der Kammer. Natürlich, über Ihnen war der Sumpf, der ganze Boden stand schon unter Wasser und es tropfte schnell weiter herab. Bald wäre es knöcheltief.
Sie beobachtete wie der Zwerg die Menschen befreite, machte aber keine Anstalten ihm zur Hand zu gehen. Das war seine Sache.
Er betonte zwar, dass es ihm scheißegal war, aber dennoch hatte er wertvolle Zeit verschwendet um ihnen zu helfen. Versteh einer die Zwerge.

"Wenn es um's Verschwinden geht bin ich ganz deiner Meinung. Aber den Stock nimmst du zurück. Du hast die beiden Laienschauspieler da oben mitgebracht, nicht ich..."
Ein Hexer und ein Nilfgarder Magier. Gaanz sicher.
"Bleib bei den Fallen hinter mir und tritt nur auf die Platten auf die ich trete, dann lerntest du noch ein paar neue Tricks. Vielleicht ist das auch gar keine der schlechtesten Ideen."
Was auch immer seine Aufträge sein mochten. Sie konnte es sich fast denken. Einer Leiche eine Siegelring abnehmen zum Beispiel, klang machbar. Vielleicht sogar spassig.
"Aenye an Invaerne. Aber Herzogin ist auch in Ordnung."

Sie ging nun voraus. Bei der Treppe mit den Fallen angelangt ging sie das Stück, das bereits ausgelöst war ganz normal, dann aber, am oberen Ende, wo sie die kleinen Holzkeile entfernt hatte übersprang sie manche Stufen, trat nur auf bestimmt gekennzeichnete Platten, sprang mal nach Links und mal nach rechts.. Es war kein Muster zu erkennen, allerdings summte sie - wenn man genau hinhörte war es vernehmbar - ein altes elfischen Lied dazu. Eine Volkswaise, nichts episches, aber es schien zu helfen. Sie kam oben an, das Wasser war bereits auf etwa Wadenhöhe gestiegen im unteren Bereich. Ob die beiden Verletzten rauskommen würde war ohnehin fraglich.
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Thorben Denger
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Thorben schmunzelte, während er Aenye die Treppe hinauf folgte.
"Mal wieder typisch. Grad' mal fünf Minuten Glanz und Glorie des Adels auf den Schultern, und schon will sie nichts anderes mehr kennen. Alleine dafür behältst du den Stock, Aenye an,... dings. Warum habt ihr Elfen immer so verdammt komplizierte Namen?"
Es war für ihn gar nicht so einfach, die Sprünge der Elfe nachzuahmen. Sie überragte ihn zwar nicht sonderlich was die Körpergröße anging, hatte aber im Verhältnis deutlich längere Beine und mehr Sprungkraft in ihnen. Zudem trug sie bei weitem nicht soviel Kram und Ausrüstung mit sich herum. Demnach japste er ganz ordentlich und deutlich hörbar, als sie am oberen Ende der Treppe ankamen.
"Mir,... gefällt,... meine Methode besser,..." keuchte er und stützte vornübergebeugt die Hände auf die knubbeligen Knie. "Ist bei Weitem,... entspannter. Phuu!"
Dann richtete er sich wieder auf und schloss wieder zu Aenye auf, die ohne auf ihn zu warten weitergegangen war.
"Wobei ich mir das Lied, was du da gesummt hast, durchaus gerne beibringen lassen würde. Könnte eines Tages ganz praktisch sein, zu kennen."
Er hielt wieder in einer Hand die Fackel und in der anderen Hand Lilly mit eingespanntem Bolzen nach vorn gerichtet. Man konnte ja nie wissen, was für Viecher von dem Krach noch so angelockt wurden.
"Ach und die beiden entlaufenen Irren da oben,...?" Er ließ die Armbrust wieder von der Schulter hängen und kramte in einer seiner Manteltaschen. Daraus holte er eine der zuvor eingesammelten Patronenhülsen hervor und hielt sie in Aenyes Richtung. Ihr mysteriöses Glitzern im Fackelschein verstärkte Thorbens Neugier noch weiter.
"Hast du sowas schonmal gesehen? Und die seltsamen Schusswaffen, die sie tragen? Sieht nicht nach Magie aus. Ich sage dir Herzogin, an den Typen ist mehr dran, als es den Anschein macht. Vielleicht wäre es gar nicht verkehrt, dem auf den Grund zu gehen und sie nicht einfach als verrückt abzutun und hier im Sumpf, allein auf sich gestellt, verrecken zu lassen."
Er steckte die Hülse wieder ein, nachdem die Elfe einen guten Blick darauf werfen konnte und tippte sich dann mit einem stummeligen Zeigefinger verschwörerisch an die Nase.
"Ich sage dir, mein Riecher für lukrative Abenteuer und Gelegenheiten schlägt bei den Narren total aus."
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Aenye an Invaerne
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"...du denkst mein Name ist kompliziert? Dann versuch mal die der Menschen auszusprechen, und 'Thorben Denger' ist auch hart am Zungenbrecher. Das Lieb mal sehen... wenn wir zusammenarbeiten und wenn ich dich mag erkläre ich dir wie es funktioniert. Vielleicht."
Sie wollte gerade drauf hinweisen, dass er doch etwas von Heil mittel gesagt hatte, sie hatten die Oberfläche fast erreicht, zurück ging es deutlich schneller, sie waren etwa an der Stelle an der sie sich verschanzt hatte - da blieb er stehen und holte einen kleinen messigfarbenen Gegenstand aus der Tasche. Rund und hohl, dünnwandig. Und err roch komisch.
Aenye betrachtete ihn genau.
"Ist das für Gift? Nein, das riecht nach... hm..."
Aber die extrem laute Armbrust des einen hatte sie noch gut im Gedächtnis. Und den Lichtblitz.
"Hm... magisch ist es nicht, da gebe ich dir recht. Ein bisschen wie deine Granate, nur kleiner... Und beeindruckend gut verarbeitet. Könnte ein Elfenschmied gewesen sein."
Sie ging nicht direkt darauf ein, ob sie so etwas schon einmal gesehen hatte, aber in einem gab sie ihm recht. Gesehen hatte sie noch nie soetwas, und es war auch nicht wahrscheinlich, aber...
"Sollen wir sie bei uns behalten? Sie sind sehr seltsam, und es sind Menschen... aber vielleicht hast du recht, vielleicht sind sie mehr als nur dreckige Lügner."
Vielleicht, auch wenn die Wahrscheinlichkeit echt gering war... Boote, aus Metall, die durch die Luft fliegen können... Die Legende hielt sich hartnäckig unter den Wissenden. Behauptete zumindest Eathjen. Vielleicht war es nur Aufschneiderei gewesen, aber vielleicht gab es auch jemanden der viel für sie bezahlen würde, oder für das wofür sie möglicherweise standen.
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Thorben Denger
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Thorben nickte eifrig zu Aenyes Worten. Die Elfe hatte einen flinken Verstand. Oder zumindest dachte sie ebenso ... erfolgsorientiert, wie er. Das gefiel ihm. Für's Bett ein wenig zu dürr und knochig, und Haare gehörten auch nicht unbedingt auf die Zähne, aber manchmal musste man sich mit dem abfinden, was einem das Schicksal vor die Füße warf. Ein Seitenblick zu ihrem ernsten "Piss-mir-nicht-ans-Bein!"-Gesicht ließ ihn aber schnell wieder an eine reine Arbeitsbeziehung denken. Falls sie später nicht seinen Karren klaute und ihn verblutend im Sumpf zurück ließ. Erfolgsorientiertes Handeln war selten für alle Parteien erstrebenswert.

"Die mögen zwar wie Menschen aussehen, aber die kommen zumindest aus keinem der mir bekannten Länder. Also falls du dein Rassengeschwätz für einige Zeit unterdrücken kannst, würde ich vorschlagen, die beiden noch eine Weile zu begleiten. Die sind planlos und irre. Wahrscheinlich kommen die ohne uns nichtmal lebend aus dem Sumpf raus."
Er beugte sich ein wenig näher zur Elfe und raunte ihr verschwörerisch, sogar mit einer theatralisch neben den Mund gehaltenen Hand zu. "Die haben eine Menge seltsamen und erstaunlichen Kram dabei. Diese knallenden Schusswaffen, die scheinbar diese Hülsen auswerfen. Leuchtende Metallplatten und Röhrchen. Und nichts davon sieht irgendwie magisch aus. Irgendwelche neuen Technologien, oder sowas. Jetzt stell dir mal vor, wir finden raus, wo die herkommen. Wenn wir uns mit solchem Zeug eindecken, sind wir hier,... keine Ahnung. Große Krieger? Reiche Händler? Was auch immer,...!"

Thorben stellte sich die verschiedensten Szenarien in seinem Kopf vor. Auf der einen Seite war dort Thorben Denger, der Held vor dem alle Frauen bereitwillig und einer Ohnmacht nahe, sofort in Position gingen. Mit metallenen Flügeln und Flammenstrahlen aus den Augen, in modernste Technik gekleidet, die in dieser Welt bisher wohl nur von extremen Drogenkonsumenten oder Thorben Denger ersponnen wurden. Auf der anderen Seite war dort Thorben Denger der Millionär und Geschäftsmann. Wobei er sich nicht einmal vorstellen konnte, was die Zahl eine Million überhaupt verkörpern konnte. Er sah sich einfach von oben bis unten mit dicken Klunkern behangen, in einem Becken aus Goldstücken baden, in jedem Arm eine bereitwillige und zugegebenermaßen wahrscheinlich geldgierige Braut. Das Becken musste natürlich im 'Stinkenden Stiefel' aufgebaut werden. Er mochte den Laden und würde sein Büro dort nicht so schnell aufgeben, nur weil er plötzlich reich war!

Urplötzlich hob er einen Zeigefinger in die Höhe, als wäre ihm gerade etwas extrem wichtiges eingefallen.
"Und der Vodka! Verdammte Scheiße! So ein reines Zeug hast du noch nie getrunken."

Dann waren sie oben angekommen und tauchten in das trübe, sumpfgefilterte Licht der Mittagssonne hinaus.
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Aenye an Invaerne
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Aenye folgte dem Zwerg, vielleicht äffte sie ihn ein wenig nach, von wegen 'Rassengeschwätz' nur weil er sich angepasst hatte und kollaborierte hieß das nicht, dass er recht hatte. Und sie hatte sie ja nicht gleich umgebracht, sie war durchaus zu friedlicher Koexistenz in der Lage, wenn man eben 'Frieden' entsprechen weit auslegte. Sie musste sie ja nicht gleich mögen. Aber in dem einen Punkt hatte sie recht, die zwei waren eigenartig genug um zumindest ein wenig interessant zu sein.
Und Thorben redete von Vodka, und wer brennen konnte und gute Destillen besaß... und der eine war immerhin auch Fisstech nicht abgeneigt, vielleicht war er ja noch nützlich...
Und aus dem Grund folgte sie ihm...
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