Der Tempel des Ewigen Feuers | Badehaus

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
Antworten
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 201
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

----
Von: Lothars Büro
nach: Badehaus
Wann: Dienstag, 30. August 1279 / Im Verlauf des Morgens
Wer: Besucher des Badehauses
---

Es gab nicht viel Luxus im Orden der Flammenrose, doch hier im Badehaus war es auch den einfachen Brüdern und Knappen vergönnt so etwas wie Annehmlichkeiten zu erfahren. Wer auch immer damals den Gebäudekomplex erbaut hat, beim Bad schien er sich besonders Mühe gegeben zu haben. Anstatt grau und trist, hatte der Erbauer die Wände hübsch gekachelte und diverse runde Becken einbauen lassen. Der Trakt selbst war ein längliches Rechteck, ein Säulengang führte einmal an allen Seiten entlang und in der Mitte waren die Becken eingelassen. Sechs Mann hatten in einem Becken gut platz, so dass keiner sich streiten musste um in das angenehm gewärmte Nass zu kommen. Geheizt wurden die Becken durch eine ausgeklügelte Wärmeregelung unter dem Boden. Eine der unbeliebten Aufgaben der Knappen war es, die Becken warm zu halten. Da musste nunmal jeder durch.

Früh am Morgen gab es zwei Vorteile. Erstens konnte man, wenn man Glück hatte, in halbwegs frischem Wasser Baden und zweitens fand gerade das Knappentraining statt. Es bedeutete, seine Ruhe zu haben. Liam von Alensbach hatte seine Kleidung im Vorraum abgelegt und hatte mit einem Tuch um die Hüfte den dampfenden Baderaum betreten, wo er zufrieden feststellte, dass kaum einer da war. In einem der Becken zu seiner linken gönnten sich zwei Brüder ein Bad und redeten leise miteinander, so dass Liam beschloss sich ganz nach Rechts zum äussersten Badekreis zu begeben. Das Tuch von der Hüfte lösend, faltete es der Ritter zusammen und glitt mit einem leisen Seufzen in das warme Wasser hinein, dass seinen Leib umfing wie eine sehnsüchtig herbeigesehnte Geliebte. Der Mann rutschte vollkommen unter, bis das Wasser in seinen Ohren rauschte und er jegliche Laute der Aussenwelt abschnitt. Die Augen geschlossen liess er sich von der Wärme umfangen, solange bis seine Lungen brannten und ihn zwangen wieder aufzutauchen. An den Rand des Bades gelehnt, die Arme so ausgestreckt, dass sie auf dem Rand lagen, legte er den Kopf leicht in den Nacken und schloss die Augen um die Gedanken ziehen zu lassen.
Benutzeravatar
Orden der Flammenrose
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 14
Registriert: Dienstag 20. Februar 2024, 11:19
Lebenslauf: Info

Es war nicht ganz einfach gewesen den jungen Boten der Stadtwache zu überzeugen, dass ihm wirklich niemand etwas böses wollte. Aber der Bote wird nicht hingerichtet, auch wenn er schlechte Nachrichten bringt. Dennoch hatte Bernard die Nervosität gespürt und ihn schließlich hinaus begleitet, obwohl man ihm noch mehr angeboten hätte. Aber im Gegensatz zum Hinweg, beeilte er sich diesmal zurück zu den Seinen zu kommen und schien froh wieder auf den Straßen zu sein.

Bernard sollte es recht sein, er war rechtschaftend müde und steuerte ohne viel nachzudenken das Bad an. Er hörte die Knappen draußen und erinnerte sich daran, dass Lothar vorgeschlagen hatte, er solle mal mit von Nagall trainieren, aber der war gerade fußlahm. Als Bernard herein schlurfte war sein Blick nach Innen gerichtet. Sein Großmeister war mit dem Besuch alleine. Das nagte an ihm, aber er wusste auch, dass er da wenig ändern konnte. Seine Ablösung stand zwar ganz in der Nähe des Büros, aber würde der alles richtig machen? Rational betrachtet natürlich, der Mann war schließlich viel erfahrener als er selbst, hatte schon unter Moore gedient und… Fuck Moore!

Bernard ließ sein Trockentuch achtlos fallen, plumpste bei Liam ins Becken und machte dabei eine größere Welle, die über dessen Bart schwappte. Erst jetzt schien der Leibwächter den Ritter zu bemerken. „Uhm… verzeiht, Ser.“ Eine leichte Röte stieg in ihm auf, während er darüber nachdachte, wer eigentlich über wem stand. Der eine älter. Der Andere mit einen angeseheneren Posten. Reicht das? Nein, nicht für Bernard. Die blauen Augen huschten kurz über den Körper des Ritters. Liam war nicht nur alt, sondern auch erfahren, trainiert und die Wunden – Frische wie Alte – sprachen davon, dass er genug erlebt hatte. „Ich hab nicht aufgepasst.“ Dabei war es eigentlich sein Job aufzupassen.
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 201
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

Er hörte dumpfe Schritte, vernahm wie jemand sich näherte. Das Bad war allen Brüdern zugänglich, also hielt Liam die Augen weiterhin geschlossen und gab sich dem leicht dösenden Gefühl hin, das ihn gefangen hatte. Erst als es plätscherte und das Wasser nicht mehr ruhig lag, sondern gegen ihn schwappte, öffnete der Ritter einen Spalt breit die Augen. Dass er nicht mehr alleine war hatte spätestens die Welle ihm mitgeteilt. Aus schmalen Schlitzen erkannte er Bernard, dem es augenscheinlich sehr unangenehm war Liam nicht bemerkt zu haben. "Liam." bot dieser ihm an. Scheiss auf einen Rang, hier sollten sie sich nicht auch noch damit herum schlagen. Der Ältere, der im Orden nur im Rang des Ritters war hatte die Erfahrung voraus. Von Alensbach schien dennoch keiner zu sein der einen Rang ausnutzen würde, egal wie weit oben er wäre. Diese Mögilchkeiten aber waren ihm genommen worden, also verschwendete er sowieso keinen Gedanken mehr daran. Der Jüngere erinnerte Liam daran, dass er langsam wirklich alt wurde. Obschon seinem Leib noch immer eine raubtierhafte Geschmeidigkeit inne wohnte, spürte er die Zeit nagen. Und die geschlagenen Wunden. "Seid nachsichtig mit Euch, die Müdigkeit macht uns alle unaufmerksam." entgegnet Liam mit einem milden Ton ohne sich weiter zu rühren. "Lehnt Euch zurück und geniesst die Ruhe, dafür seid ihr doch da?"
Benutzeravatar
Orden der Flammenrose
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 14
Registriert: Dienstag 20. Februar 2024, 11:19
Lebenslauf: Info

„Bernard“ Vorname. Dann dieser. Soll dem jungen Leibwächter recht sein. Er nickte dazu. „...aep Corvlani.“ Nur zur Vollständigkeit. Die meisten Nordlinge wollten es meist eher wissen, wenn sie mit jemanden sprachen, der irgendwie mit Nilfgaard zu tun hatte, auch wenn von Alensbach, Liam, seine Geschichte kennen sollte. Sodden. Lange her.

Er schob sich mit der nassen Hand ein paar der blonden Haare aus dem Gesicht und unterstricht damit sein Surferboy-Aussehen ohne es zu wissen. Er nickte nochmal: „Ja, das bin ich. Sollte ich.“ Er war fix und fertig. Nicht nur müde. Es war nur: „...zu viel. Meine Schicht war zu lang.“ Liam konnte mehr hören als sehen, dass auch Bernard für ein Weilchen mit dem Kopf unter Wasser verschwand. „Erst kommt er verletzt vom Ausflug zurück und gestern… gestern Abend da…“ Er rutschte langsam ein Stück näher, um leiser reden zu können. Lothar vertraute Liam, aber wer weiß, wer noch etwas Falsches aufschnappen könnte. Die Anderen beiden waren zwar ins Gespräch vertieft, aber wer weiß wie lange noch. Deshalb flüsterte er: „...da musste ich ihm versprechen, dass ich Moore nicht aufhalte sollte er heute Nacht plötzlich im Zimmer stehen. Er sagte, er kenne eh jeden Winkel, ich hätte keine Chance gegen ihn, solle mein Leben nicht wegwerfen und dann… dann passiert so etwas.“ Der Junge war durch, zog bewusst die Luft ein und ließ den Kopf ebenfalls auf den Rand sinken. Vielleicht wäre Bett doch besser gewesen als Wanne, aber wollte auf andere Gedanken kommen. Grübelnd konnte er eh nicht einschlafen.
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 201
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

"Ich weiss." entgegnet der Ältere mit einem amüsierten, aber müden Zug um die Mundwinkel. Die Geschichte um den Jungen kannte Liam, denn Lothar hatte sie ihm einst erzählt. Ein gutes Herz hatte der Grossmeister, das musste man ihm lassen. Auch wenn das bestimmt nicht alle so sahen.

Und aus dem jungen Burschen aus Sodden, den Lothar bei sich aufgenommen hatte, war ein gutausschauender junger Mann geworden. Das Aussehen könnte ihm noch zum Verhängnis werden, aber Liam hoffte inständig, dass es das nicht tun würde. Den müden Anstrich, die Erschöpfung, die zeichnete die Züge. Der Ritter konnte dem nachfühlen, schliesslich ging es ihm nicht anders. Nichteinmal der Schlaf hatte wirklich geholfen. Vorallem nicht diese üblen Kopfschmerzen wegzubekommen und... dieses Gefühl wohin zu müssen. Wenn er nur wüsste WOHIN. Liam blinzelte, er hatte den Faden verloren. Für einen flüchtigen Moment suchte der Ritter in seinen Gedanken nach den wenigen Brustücken die Bernard ihm zugeflüstert hatte. Stimmt, Moore. "Er hat recht, Bernard. Du wärst ihm in die Quere gekommen und du bist ihm in den Schatten nicht gewachsen. Das sind die wenigstens." Auch er, da machte sich Liam keine Illusionen. "Es mag deine Berufung sein unseren Grossmeister zu beschützen, aber du darfst nicht vergessen, dass es nicht immer in unserer Hand liegt etwas zu bestimmen. Und du darfst dir nie einen Vorwurf machen für das, was du nicht beeinflussen kannst." Leise sprach er mit dem Nebenmann, der nahe genug war, damit sie die Stimmen senken konnten. Es war in Ordnung, wenn der Jüngere das anders sah, ihm fehlten die Jahre der Erfahrung und diese würden noch kommen. Hoffentlich alen voran die Guten.
Benutzeravatar
Orden der Flammenrose
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 14
Registriert: Dienstag 20. Februar 2024, 11:19
Lebenslauf: Info

„Aber die Gedanken… ich könnte doch nicht einfach zusehen, wie er… auch wenn es am Ergebnis nichts ändern würde… ich es nicht beeinflussen könnte.“ Bernard ließ die Luft entweichen. Er war dankbar hier zu sein. Er wäre einer von vielen Hurensöhnen, wenn Lothar nicht gewesen wäre. Da waren die anderen Kinder der Arbeitskolleginnen seiner Mutter. Viele auch mal die Jungs traten aus Ermangelung von Alternativen in dieselben beruflichen Fußstapfen. Aber weil er Talent mit dem Schwert hatte, hatte Lothar ihn gefördert. Nicht übermäßig, aber genug um selbst weiter zu kommen als irgendwo in die redanische Armee. „Er ist nicht jünger geworden seit unserem letzten Gespräch.“
Der junge Mann starrte mit an die Decke. Seine Gedanken drehten sich im Kreis und ihm gefiel gar nichts daran. „Ich sollte… Dich nicht vom Entspannen abhalten, Liam.“ Klappe halten. Ausruhen, aber das Denken, das Denken konnte er nicht abstellen. Immer und immer wieder ging er den letzten Tag in Gedanken durch. All die Gepräche mit dem Großmeister und desen Sorgen, die immer mehr werden zu schienen.
„Moore. Moore hat auch Asyl bei Melitele gefunden. Hauptmann Meis hat ihn verhaftet und dort abgegeben.“ Vielleicht sollte er einfach dort hingehen und… kein Ahnung… irgendwas machen. Ihm gegen das Schienbein treten oder darauf achten, dass er sich nicht wegschleicht oder so. War Rilmitz schon zurück? Wusste er nicht. Aber egal, Rilmitz war ein blinder Idiot.
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 201
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

"Natürlich kannst du das nicht. Und von Tretogor würde es dir nie verübeln, wenn du eingreifst." Liam hält einen Augenblick inne. "Er wird nichts anderes von dir erwarten." Der Ältere richtete sich ein wenig, so dass das Wasser um seine Schultern und Brust schwappte. "Wir alle sind das nicht und hör auf dich zu entschuldigen. Ich hätte dich bitten können zu Schweigen, wenn mir nach vollkommener Ruhe wäre." schmunzelte er milde, ehe der Ausdruck auf seinem Gesicht bekümmert wirkt. "Hat er das?" Schweigen. Lange. Sehr lange. Moore war als im Tempel der Melitele, wo er derzeit Asyl erhielt. Die ehrwürdige Mutter hatte augenscheinlich ein sehr weiches Herz oder es verband sie etwas anderes mit Jarel. "Moore..." murmelte Liam und rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. "... ich weiss nicht ob ich ihn dafür hassen soll. Ob ich wütend sein soll oder enttäuscht. Vermutlich alles zusammen." sagt der Mann leise zum Anderen, der ja nun auch nahe sitzt. Er lässt die Müdigkeit zu, lässt den unangenehmen Drang zu der ihn plagt. Scheisse...
Benutzeravatar
Orden der Flammenrose
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 14
Registriert: Dienstag 20. Februar 2024, 11:19
Lebenslauf: Info

„Eben.“ Lothar erwartet nichts anderes, aber er wünschte etwas anderes. Bernard wusste, dass der Großmeister sich viele Gedanken über all die Personen machte, die im Krieg um ihn herum gefallen waren und ob er all ihre Opfer wert sei. Sein junger Leibwächter sollte nicht dazu zählen, aber genau das hatte er doch geschworen. Sein Leben für den Großmeister zu geben.

Sicher niemand wird jünger, aber Ritter von Alensbach wirkte nicht so alt. Bernard musterte ihn, wie er neben ihm in der Wanne saß. Liam war immer noch ein stattlicher Mann und trotz der Müdigkeit waren die Bewegungen kräftig. Plötzlich spürte Bernard seinen Puls und er zog es vor sich noch einmal Wasser übers sein Gesicht zu wischen: „Ja, nicht entschuldigen. Es fällt mir schwer. Ihr wart in Sodden mitten in dieser Schlacht, während ich mich unter dem Rock meiner Mutter verkrochen hatte.“ Er wollte sich nicht so genau ausmalen, was dort alles passiert sein musste. Von Alensbach muss damals jünger gewesen sein als er jetzt.

„Vermutlich alles zusammen. Hattet Ihr viel mit Moore zu tun?“ Bernard wusste, dass sich Gerüchte um Liam rankten und er nicht viel in den Klostern war. „Während Ihr unterwegs wart? Er selbst kannte Moore als Leibwächter, da er noch Knappe unter Ralt.
Antworten