Nordwestlich von Nowigrad | das "Sokolov" Anwesen

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Vyacheslav Sokolov
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von: von Schuras Wohnung
Datum: Morgens, etwas länger nach Sonnenaufgang am 26. August 1278
betrifft: Valjan, Schura, ww
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Während des Weges sprachen sie tatsächlich sehr wenig. Slava war selbst noch nie an seinem Anwesen gewesen und musste sich auf die Wegmarken konzertieren die er in der Beschreibung erhalten hatte und einmal musste er tatsächlich nach dem Weg fragen.
Straßen und Wege waren hier nicht gerade und rechtwinklig verlegt und es gab nicht immer eindeutige Wegweiser, in der Regel fehlten sie einfach ganz. Man konnte sich nur an den Himmelsrichtungen orientieren und wenn ein Weg zunächst nach Nordwesten ging, dann aber abknickte war ein Stadtmensch wie er, der auf einen Spurassistenten angewiesen war halbwegs verloren... dann war selbst er gezwungen zum äußersten zu greifen.
Er mußte nach dem Weg fragen
Er überlegte noch ob er Schura fragen lassen wollte, aber irgendwie konnte er sich nicht überwinden. Er wollte ja nicht nur den Weg wissen, ihn interessierte auch der Subtext, wenn man den Namen hörte. Dies war, wenn er die Landmarken richtig gelesen hatte, bereits sein Land und die Meinung seiner untergebenen interessierte ihn. Was hatte man von denen hört, aus deren Familie er angeblich stammte? Was hielt man von dem verlorenen Nachfahren der jetzt in Nowigrad sein Unwesen trieb?

Er stieg also ab, gab die Zügel und ging auf einen Bauern zu, der wohl zu einem nahen Hof gehörte, den sie zuvor passiert hatten. Er war auf dem Feld und schichtete Heu zu Männchen auf um es in der Sonne zu trocknen. Diese Arbeit hatte sich in vielen hundert Jahren kaum verändert. In vielen Gegenden Osteuropas machte man es im Spätsommer und Herbst noch immer genau so.

"Habet die Ehre, vielleicht könnt ihr mir helfen... Ich suche den Weg zum Orlyk Anwesen. Könnt ihr mir weiterhelfen?"
Der Mann riss sich nur widerstrebend von seiner Arbeit los und musterte den Störenfried kurz misstrauisch.
"Wer seid ihr und was wollt ihr dort?"
Slava zuckte mit den Schultern. Er überging die Frage nach seiner Identität.
"Ich habe gehört, der Herr des Anwesens wäre zurück, vielleicht hat er Arbeit für ein paar Söldner."
Das war auf die Schnelle die plausibelste Legende.
Der Bauer schien das zu schlucken.
"Ist nicht da, keiner weiß ob es stimmt und ob er echt wiederkommt."
"Wisst ihr was über ihn?"
"Nichts wissen wir. ihr kommt selber aus Nowigrad, Ser. hört euch dort um. In acht nehmen soll man sich vor dem, wenn's der ist von dem's heißt. Aber Söldner, guter Mann, die aussehen wir ihr..." sein Blick wanderte auch zu Schura, blieb etwas länger an Novka hängen. "...das kann e vielleicht. Was man so hört."
"Danke."
"Und es geht dort lang... Um den Wegpfeiler rum, vor bis zur Gabelung dann rechts..."

Slava nickte abermals zum Dank und sie setzen ihren Weg fort.
sS
Und dann erreichten sie das Anwesen. Hätten sie nicht eine falsche Abzweigung genommen, sie wäre vermutlich in weniger als einer Stunde da gewesen. So hatte es unwesentlich länger gedauert.
An den meisten stellen umgaben noch mauern den Innenhof und die einst schön angelegten Ziergärten nebst Springbrunnen. Jetzt war der Brunnen ausgetrocknet und Efeu und allerlei Gestrüpp überwucherte die Blumenbeete und niedrigen Ziermauern. Sie kamen allerdings durch den Hintereingang und von dort aus komme man den Hof vorne noch nicht sehen.
Es gab nur einen kleinen Platz an dem man die Pferde unterstellen konnte, Heu gab es keines mehr, das alte war verschimmelt, aber frisches gras bedeckte den Boden.
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Valjan Novka
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von: kleine Wohnung
Datum: 07:53 Uhr, 26. August 1278, Donnertag
betrifft: die Russen
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Die Wächter am Oxenfurter Tor kannte Novka ganz gut und sie sie besser ihn: nun immerhin ein Feldwebel, sodass nicht nur Slava einen Salut bekam und Novkas Körpersprache etwas mehr den Vorgesetzten raus hängen ließ. Innerlich dachte sie daran, dass es wieder Gerüchte geben würde, dass sie irgendwie zum Liebling des Neuen geworden war, konnte man schlecht verheimlichen und leider war die Phantasie der Wache eher begrenzt, was ein älterer Herr von einem jungen Burschen wollte. Dagegen sprach nur, dass sie sich zu selten sahen.

Sobald man die Stadt verlassen hatte, war Griska nur noch schwer zu halten. Valjan kramte in den Erinnerungen an die wenigen Reitstunden und merkte schließlich, dass sie ein paar Kniffe dem Unterbewusstsein überlassen konnte. Die Stute tänzelte und machte deutlich, dass sie sich austoben wollte und nach dem man ein wenig aus der Sichtweite war, sodass keiner mehr etwas zu meckern hatte, gab die Feldwebel nach. Griska machte einen Hopser und rannte los. Im ersten Ruck wurde Valjan durchgeschüttelt, aber dann hörte man ein Lachen. Der Rhythmus des Pferdes war gefunden und beide preschten davon. „Dawai, Schura, dawai!“ rief sie über die Schulter zurück.

Die Stute rackerte sich aus. Den Weg glaubte Valeska zu kennen. Sie war mit Cat schon in der Nähe jagen gewesen, um keinen Adeligen zu verärgern. Obwohl sie sich selbst nicht als Naturmensch sah, war ihr das übliche Wissen doch zugeflogen und nachdem Slava ihr von dem Anwesen erzählt hatte, war sie natürlich in Jamals Buchladen gegangen, um nach aktuellen Kartenwerk zu suchen. Zumindest von der heimatlichen Gegend gab es ein bisschen. So galoppierte sie den vermeintlich richtigen Pfad entlang, um dann doch wieder umzukehren, als die Russen einen anderen einschlugen. Sie wollte ihnen nicht reinreden, als sie schließlich wieder aufschloss. Zumindest lief die Stute jetzt ruhiger.

Geredet hätte sie gerne, ihr brannten so viele Fragen unter den Fingernägeln, aber Slava war nicht in seiner Erklärbärstimmung, also hielt sie die Klappe und begnügte sich damit an Schura herumzudrücken, damit er die richtige Haltung annahm: „Wir wollen nicht, dass Dir heute Abend alles weh tut...“ Sie wiederholte den Satz für sich auf russisch und schließlich auf englisch und ältere Rede, wenn sie eh schon dabei war…

Nur mit ihrer Uniform der Stadtwache Nowigrads fühlte sie sich gegenüber des Bauern etwas fehl als Söldner auf Arbeitssuche. Sie lächelte diesem bei seiner Musterung deshalb nur etwas keck zu und verabschiedete sich mit einem „Deiner Familie und Dir Meliteles Segen.“ Es klang ehrlich und auf jeden Fall heimisch. Als Letzte schloss sie sich den beiden anderen an und blieb dort. Es zeigte sich als sinnvoll hinter Schura zu reiten, um sein Pferd immer wieder etwas ablenken zu können, wenn es am Straßenrand leckere Blümchen entdeckte.

Am Anwesen sprach sie leichtfüßig vom Pferderücken und ließ ihren Blick neugierig wandern. „Sehr schick...“ sie führte Griska hinter sich her und blieb bei Lumira stehen, um sie zu halten, während Schura abstieg. „Ist hier noch irgendjemand?“ Nicht dass sich irgendwelche Halunken einquartiert haben.
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Vyacheslav Sokolov
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Ganz so behände wie Valjan sprang Slava nicht vom Pferd, allerdings wie ein zumindest versierter Reiter allerdings höheren Alters. Schura rutschte eher schwerfällig runter, aber eher weil er absolut nicht daran gewöhnt war und egal wie oft man ihm während des Rittes gesagt hatte wie man sich hielt, er würde einen fürchterlichen Muskelkater haben tags drauf.
Es war auch nicht zu erwarten, dass der 'Leibwächter' auf die Idee kam, sich um die Tiere zu kümmern. Er stieg einfach ab nachdem Valjan die Tiere hielt und ging einfach los, ohne große Angst und Vorsicht. Wobei er ging, wie man das eben tat wenn die Innenseiten der Oberschenkel dermaßen beansprucht hatte.
Slava seufzte und schüttelte den Kopf.
"Ich hoffe nicht. Das Tor war immerhin zu und unbeschädigt... Ich kümmer mich um die Pferde, pass auf, dass er nichts anstellt."
Lange würden sie nicht bleiben, er würde also nicht absatteln. Er band sie nur fest, was vermutlich nicht nötig gewesen wäre, denn die Tiere hatte ohnehin nur Augen für das grün unmittelbar unter ihren Füssen.
Slava selbst hatte die Tokarev griffbereit, nur für den Fall.
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Valjan Novka
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Valjan drückte dem Herrn über diesen Landstrich die langen Zügel ihrer Stute in die Hand, um diese bei Schuras Pferdchen ebenfalls lang zu machen. Damit hätten die Tiere genügend Bewegungsfreiheit, um zu grasen. Schuras Gang zum Anwesen ließ sie schmunzeln. Slavas Seufzen und Kopf schütteln entging ihr nicht. Sie zuckte kaum merklich mit den Schultern. „Er liebt Dich.“ Leise Worte. „Auf so viele Arten.“ Eine Feststellung ohne eine Spur von Eifersucht. „Folgt Dir in ein Portal in eine rückständige Welt wissend, dass er wahrscheinlich nie zurück kommt.“ So ganz klar war ihr Bild noch nicht, was sie alles in Pripyat getrieben hatten, aber Schura war verdammt treu. Seine Welt muss ihn wahrlich wenig Anderes geboten haben.

Die Feldwebel hatte zwar keine Tokarev – auch wenn sie inzwischen wusste, dass es diese Schusswaffen auch in kleiner gab – aber ihr Kurzschwert. Die Linke überprüfte unterbewusst den Sitz des Knaufes, bevor sie ein paar schnelle Schritte machte, um ihrem Lieblingsrussen hinterher zu kommen. Das Tor zum Anwesen war wie erwartet verschlossen und ein Schlüssel war wohl verloren. Valjan warf einen Blick auf Tür und Schloss. Es war ein bisschen verschmutzt, aber mit dem nötigen Werkzeug – ein paar Dietriche hatte sie immer dabei – sollte es zu öffnen sein. Oder möglicherweise von Innen. „Laufen wir einmal herum und sehen nach, ob Du mich irgendwo durch ein Fenster schieben kannst.“

Sie stupste ihn auffordernd in die Seite und lief los. Rechts herum. Der Wind blies hier meist von Meer her, falls der irgendwo an einem Fenster gerüttelt hat, war die Wahrscheinlichkeit dort höher. Der Giebel ging recht tief, das Fachwerk setzte bald an, meist waren unter der Schräge Luken. Valjan war viel zu abgelenkt nach oben zu sehen, sodass sie das Brombeerengestrüpp im Gras übersah. Sie verfing sich mit dem Fuß und wäre beinahe hingefallen, wenn der Leibwächter nicht doch ein paar Beschützerinstinkte hätte. So landete sie in seinen Armen und vielleicht hätten sie sich ein bisschen verträumter angesehen, wenn Schura bei der plötzlichen Bewegung nicht ein Fenster aufgefallen wäre, das leicht aus den Angeln hing. Sie brauchten keine Worte, sondern grinsten sich nur wissend an und der kräftigere Große schob die leichte Kleinere in den ersten Stock des Anwesens.

Das Licht des nun offenen Fensters reichte aus, um eine Treppe zu erkennen, die beinahe direkt zur Haustür führte. Leise ging Valjan dorthin und wollte gerade nach der Tür greifen, als sie verdächtiges Klappern im Schloss hörte. Gab es eigentlich etwas was dieser Oberspion nicht konnte? Neugierig wartete sie ab und lauschte dabei andächtig bis das erwünschte Klack kam.
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Vyacheslav Sokolov
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Während er die Zügel festband blickte er den beiden nach.
Schura liebte ihn... auf viele verschiedene Arten...
Er ließ es sich durch den Kopf gehen. Es stimmte wohl. Er war ihm gefolgt ohne groß zu fragen, zusammen mit Valentine... der nun tot war. Und Schura machte ihm nicht einmal Vorwürfe... Er blieb einfach, war es dann zu viel verlangt, dass er die Rolle spielte? Verlangte er überhaupt zu viel?
Die Pferde waren versorgt und er schlenderte den beiden hinterher zum Haus. Die beiden verschwanden um das Haus herum auf die Vorderseite und Slava ging schlicht zur Tür.
Verschlossen.
Dasa hatte eben auch Valjan schon festgestellt. Natürlich gab es keine Türmatte unter der er zu finden war, auch keine Blumentöpfe oder ähnliches, die oft als Versteck dienten.
Sollte ihn aber nicht aufhalten.
Slava war Russe und auch wenn er auf die Bemerkung hin, dass er es damit doch in den Genen hatte alle Schlösser aufzubekommen, empört geschnaubt hätte, er bekam tatsächlich viele Schlösser auf. Zumindest die einfachen, die keine Sicherheitsschlösser waren.
Alte Häuser in Pripyat, Bauwägen und Container, ...dagegen war dieses mittelalterliche Schloss geradezu grob gefertigt und sollte keine Herausforderung darstellen. Die Anforderung war eher, geeignetes Werkzeug zu finden. Mit einem Baudraht bekam er das auf was Zuhause den Weg versperrte, zu den Informationen die er zu beschaffen hatte - aber einen solchen gab es hier nicht. Er hatte sein Messer und als er damit noch etwas im Moos herumstocherte fand er die Reste einer Heugabel mit Metallzinken. Diese wiederum ließen sich mit einem Fußtritt abbrechen weil sie fast durchgerostet waren. Zwei davon waren am Ende auch noch stabil genug und so machte er sich an die Arbeit.
Er war vielleicht etwas aus der Übung und das Schloss war grobschlächtig und massiv und nicht so leichtgängig, allerdings hörte er hinter dem Haus und dann darin ein Rumoren und das trieb seinen Ehrgeiz an.
Und in dem Moment als Valjan von Innen die Türe erreichte öffnete sich diese.
"Ich kann es noch."
Er grinste und Valjans Blick verriet was sie dachte.
"Meinen Landsleuten sagt man nach, dass wir alles stehlen und überall einbrechen können. Ich muss mich aber entschieden dafür aussprechen, dass das nicht stimmt." Betont unauffällig ließ er die Zinken fallen.
Schura, der eben wieder um das Haus herumkam, lachte jedenfalls. In den USA hatte er diese Vorurteile sicher auch oft genug zu hören bekommen.
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Valjan Novka
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Valjan nickte gespielt ehrfürchtig, als hätte Hochwürden Sokolov die frohe Botschaft verkündet mit seiner Weisheit über seine Landsleute. „Und alle Russen sind schwul, haben grüne Augen und ihnen gehen langsam die Haare aus. Außerdem haben sie alle AKs, trinken ständig Vodka und wenn die Tischplatte unter Sakuski nicht durchhängt, ist noch nicht ausreichend gedeckt.“ Soweit die Gerüchte, die bei ihr angekommen waren. Ihre Augen folgten dem Weg, den der Metallzinken dank Erdanziehungskraft tat. „Aber ja, das ist natürlich alles Unsinn, denn Ihr seid der Hausherr und habt selbstverständlich einen Schlüssel mit, Ser. Vielleicht kann man damit auch wieder absperren… Ich sollte mich schämen, dass ich über das Fenster eingestiegen bin, statt auf Euch zu warten. Da ist der Laden locker, weshalb das Butzenglas leicht schief hängt. Mit ein bisschen Notteln ging es auf.“

Während sie sprach fummelte sie aus ihren Gürteltaschen einen Kerzenstummel hervor und drehte diesen in einen Kerzenhalter, den sie ebenfalls hervor zog. Ein kleines Schälchen aus Holz, mit einem Metallring, den man zum besseren Halten über einen Finger schieben konnte. „Schura sagte in seiner Geburtsstadt leben ein paar Millionen Menschen. Was haben die da für Türen, wenn die alle Schlösser knacken können?“ Aus Schuras Taschen angelte sie sich das Feuerzeug, schüttelte es und entzündete ihre Kerze damit, bevor sie es ihm zurück gab. Innerlich musste sie über Slava schmunzeln. Er freute sich wie ein kleiner Junge, die Tür geöffnet zu haben, als ob der Neue, der diese Ansprache vor der Wache gehalten hatte ihr irgendwas beweisen müsste. Wie ‚guck mal meine Finger sind noch nicht zu tattrig zum Dietrich… Mistgabelzinken halten‘.

„Was ist unser Ziel?“ Sie nahm ihr Lichtchen in die Linke und war damit wohl bereit, um auf Erkundung zu gehen. Man würde einiges aus dem Anwesen machen können, nur müsste es jemand bewohnen. „Wie wollt Ihr das Bewirtschaften?“
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Vyacheslav Sokolov
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Slavas Grinsen wurde breiter, das von Schura auch. Und Slavas Blick wanderte vielsagend zu Schura. Der begriff schnell.
"Ich erklär ihr natürlich auch manches zu unserer Kultur und so."
Und Slava hob kurz wissend die Augenbrauen. So nervös wie Schura war. Das 'auch' hatte ihn verraten, zumindest das was Schura wohl dachte, das Slava dachte...
"Alles klar..." er entließ ihn aus dieser Fall. "...einen Schlüssel habe ich zwar nicht, aber die Eigentumsurkunde. Das ist viel besser. Ich werde die Schlösser austauschen lassen, wer weiß, wie viele Ersatzschlüssel es bereits gibt."
Er begann sich in dem trüben Licht umzusehen. Er hatte nur einen PDA dabei als Taschenlampe, aber Kerzen waren in dieser Welt ersetzbar, Batterien nicht, deshalb ließ er das Gerät in der Tasche.
"Sicherheitsschlösser... die Schlüssel sind kleiner aber das Schloss dafür umso massiver. Und manchmal sind die Türen aus Stahl. Zu Einbrüchen kommt es trotzdem regelmäßig und von manchen kann sogar meine Abteilung noch lernen."
Ganz zu schweigen davon, dass er gegen einen geübten Einbrecher einfach ein Anfänger war.
"Es ist ein ständiges Wettrüstem... Alarmanlagen, Kameras und Überwachungsgeräte... und dann lernen die Einbrecher wiederum, diese zu nutzen."
Vielleicht war es gut, das hinter sich gelassen zu haben... aber vielleicht musste Salva sich hier selbst etwas beweisen, nämlich dass die Rolle des Freiherrn noch nicht alles von seinem alten Selbst aufgefressen hatte. Von dem Slava, der in der Zone herumstreunte und sich einen Dreck um Konventionen scherte.
Das Ziel...
"Ich will sehen in welchem Zustand das Anwesen ist, wieviel getan werden muß ehe man einziehen kann... Und eben wie groß es ist, ob man Bedienstete benötigt und wie viele. Gärtner mit Sicherheit..."
Er blickte aus einem der Fenster nach vorne in den Hof und obwohl es schmutzig und trübe war konnte man ein wenig die Beete erkennen. Warum nicht einfach Wiese...?
Auch Slava war bereit für Erkundigungen.
Es war erstaunlich sauber. Die Fenster waren zu geblieben, man hatte zwar wohl alles mitgenommen was klein genug und von Wert war, aber einige größere Möbel waren zurück geblieben und einige Bilder hingen noch an den Wänden. Alles sah aus als wäre es geregelt verlassen worden, vor einigen Jahren.
Was ihn misstrauisch machte, dass es tatsächlich cnith nach Plünderern aussah.
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Valjan Novka
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„Auch?“ Die Augen der Feldwebel wanderten von Einem zum Anderen und wieder zurück. Ihre Kollegen prahlten da offener über ihre 'Eroberungen'. Vielleicht war es Schura wegen seiner Hundert Nummern im Jahr peinlich jetzt hier gleich mit nicht mal einem Kerl herum zu machen. Valeska sah das anders: „Ich bin leichter als die Sakuski... und wollte nicht nur über das Eichelküssen reden.“ Das zuckersüße Unschuldslächeln traf Schura. „Außerdem gefällt es mir, wenn er fast fehlend unter mir liegt...“ mit diesen Worten drehte sie sich grinsend um, ging los und lauschte nur der Reaktion der beiden Männer.
Warum sollte sie das hier nicht offen ansprechen? Slava war zum Einen wahrscheinlich egal und zum Andren würde er es eh irgendwann erfahren. Seltsam, dass sie sich in ihrer Gesellschaft so wohl fühlte, als sei sie einer von ihnen. Aber es war schon beim ersten Treffen so, als ihr Valentine eine Schüssel mit Hühnersuppe hingestellt hatte.
Bei Valjan konnte Slava gerne den Freiherrn weglassen und den Haudegen zeigen. Sie hatte es inzwischen aufgegeben eine Erwartungshaltung ihm gegenüber zu haben. Er war Herr Kaleidoskop, so ließ sie sich davon überraschen welche hübschen Muster es noch zu sehen gäbe. Nur nach Umfeld gab sie ihre Rolle in seiner Umgebung ab, die erwartet wurde. Gerade tat es ihr selbst gut genug nicht den jungen Kerl spielen zu müssen, sondern die Russenkennerin oder was auch immer.
„Meine Mutter mag Herrn Lebedew.“ Gesagt hatte Valeska ihr natürlich nichts, aber Mam warf einen prüfenden Blick auf die neue Bekanntschaft und dachte sich den Rest. Pa musste nicht wie lange er der 'eine Art Arbeitskollege und vorübergehender Einzug' Geschichte noch glauben schenken wollte, aber er hielt die Klappe, seine Tochter schien glücklicher als vorher und er freute sich auf die Besuche von Miss Rose, die tatsächlich ein wenig halfen.

Das Anwesen war erstaunlich ordentlich, Valjan leuchtete den Weg mit ihrer Kerze und bliebt bei einem Bild stehen: „Der porträtierte Herr hier, guckt nicht so, als ob ihm das oft passiert wäre…“ Sie war noch beim Eichelküssen. Aber auch sie hatte inzwischen ein PDA in der Tasche und wusste zwar wie das Solardings funktionierte – Schura erklärte ihr durchaus auch Kultur und Technologie, hielt aber Kerzen weiterhin für einfacher wieder zu besorgen. Gerade die Stummel, die nicht mehr ganz so hübsch im Ständer aussahen, bekam man manchmal recht günstig oder ließen sich in der Wache austauschen.

„Was Deine Abteilung genau alles machte, ist mir noch nicht ganz klar. Aber hier kann man jeder Zeit einziehen. Es hat Wände und ein Dach. Es ist trocken und… sauber… viel zu sauber. Für mich stand dieses Anwesen schon immer leer. Vielleicht sind die Kamine verstopft?“ Das würde es unangenehm machen - bis man Zug hatte. Sollte hier ein Fluch sein? Irgendein Monster? Aber ihr waren keine wilden Gerüchte bekannt. „Die blaublutfamilie Sochovij soll hier gewohnt haben und ist irgendwann gegangen.“
Sie kam neben Slava am Fenster zum Stehen: „Schicker Garten, Ser. Und Beete. Da kann man Gemüse anbauen und muss nicht wegen jedem Radieschen auf den Markt. Außerdem ist Platz für Hühner. Meine Mutter wollte immer Hühner, konnten wir uns aber nie leisten.“
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Eine jener Situationen, in denen besser nicht versuchte etwas zu trinken, wollte man sich nicht verschlucken oder alles ausspucken.
Allerdings trank Slava gerade nicht sondern wanderte neugierig umher - insgesamt überraschte ihn auch wenig - aber kurz riss es ihn dann doch bei Valeskas Worten.
Dass die beiden rummachten ahnte er bereits länger, immerhin war sie halboffiziell bei Schura eingezogen und die Mutter war zu Besuch gewesen. Trotzdem, das einheimische Wort für 'Blowjob' aus ihrem Mund zu hören war dann doch... überraschend. Und dass Schura nun eine hetero Beziehung führte war ebenso schwer vorstellbar. Er war ihm einen strengen Blick zu,
Dann lachte er.
Vor allem weil Schura jetzt wirklich rot wurde.
Ja, sie gehörte dazu. Vermutlich seit sie wusste, dass Slava und Jarel ein Paar waren und seit dem unseligen Herzinfarkt.
Meistens jedenfalls. Es gab Abstufungen und das hatte sie bereits auch gesehen.

Auch Slava betrachtete die Portraits seiner angedichteten Verwandtschaft, legte ein wenig den Kopf schief.
"Mit viel Phantasie könnte man behaupten, er sähe Onkel Ilija ähnlich. Der hatte auch immer einen Gesichtsausdruck wie Drei Tag Durchfall oder...ja... seit einem Jahr ungeflickt zur Arbeit."
Er wanderte wieder weiter.
"...wobei mir diese Welt bisher eigentlich nicht prüde vorkam... nur mir scheint je weiter man nach oben wandert umso mehr kneift jeder jede Ritze zusammen."
Der Freiherr war wohl tatsächlich in Nowigrad zurückgeblieben. Anders war seine Ausdrucksweise kaum zu erklären.
Hühner... Slava überlegte. Was also wollte er hier? Nur Blumen um die man sich nicht kümmern musste oder etwas wie einen Bauernhof?
Er hatte keine Ahnung wie man Tiere hielt. Hühner, eine Kuh für firsche Milch... Ziegen?
Platz war.
Er mußte einfach wissen was er wollte...
...vor allem ein Platz, an den er sich zurückziehen konnte. Er und Jarel... und... nicht zu viele Zeugen.
Zu dem Zeitpunkt wußte er noch nicht, dass ihm bald eine Reise nach Wyzima bevorstehen würde, die vieles änderte. Noch träumte er.
Und ja, er dachte an Blowjobs.
"Es ist zu ruhig hier... wenn es schon so lange leer steht müsste sich doch irgendetwas eingenistet haben, Tiere... Monster... Plünderer... aber keine Spur. Vielleicht hätten wir einen der Hexer mitnehmen sollen."
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Valjan Novka
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Dass Slava ihr nicht alles erzählte wusste sie, aber sie konnte darauf warten. Irgendwann würde er ihre Meinung haben wollen, hoffte sie. Die Nilfgaarder waren dabei vielleicht gar nicht so wichtig, die waren nur zufällig gerade da. Aber wenn noch mehr Reisende kamen? Eine Konjunktion anstand? Wer weiß, was da noch alles passiert.

Im Moment jedoch war Valeska mit ihrer Beziehung sehr zufrieden. Diese war eher zufällig heterosexuell, doch lange nicht heteronormativ. Es fiele ihr nicht ein Schura irgendwelche Vorschriften zu machen, wen er ficken durfte. Sie hatten nie über ihre Beziehungsart geredet, sondern lebten bis jetzt so in den Tag und genossen es sie selbst sein zu dürfen. Zumindest Valeska tat das. Auf der einen Seite hatte sie einen Homosexuellen mit viel Erfahrung darin wie man sich gegenseitig ohne den eigentlichen Akt der Fortpflanzung erfreuen konnte und auf der Anderen eine Serrikanierin, die ihr jede Millisekunde ihres Zyklus erklärte. Das fühlte sich angenehm an und vor allem sicher. Nachwuchs wollte sie absolut keinen.
Schuras rotes Gesicht tat ihr trotzdem leid, sodass sie ihn ein Küsschen auf die Wange setze: „Sei froh, dass es ein paar Orte oder Personen gibt, vor denen wir uns nicht verstellen müssen...“ Nach dem gemeinsamen Abendessen gestern war doch eh alles klar, oder? Sie drückte ihn liebevoll bevor die Besichtigungstour weiter ging.

„Die höheren Kreise der Gesellschaft kenne ich nicht, würde sie mir gerne mal ansehen - nicht unbedingt wie sie ficken. In meinen Kreisen hinterlassen sie vor allem Bastarde und kümmern sich nicht darum.“ Ja, da war mal wieder ihre Ablehnung gegenüber der verantwortungslosen Männlichkeit. Wahrscheinlich konnte sie froh sein bei ihren nächtlichen Streifen noch keinem Adeligen in den Arsch getreten zu haben, der würde sich möglicherweise wehren.

„Die Hexer? Die laufen uns nicht weg.“ Aber ja, es war komisch. Ob schon irgendwo jemand hier wohnt, sich eingenistet hat? Novka war nicht ganz um das Haus herum gegangen, vielleicht gab es noch einen besseren Zugang oder einen Kohlekeller. Oder was Übernatürliches? „Hm, die Hexer würden auf ihre Amulette achten.“ Na ja, etwas ähnlich konnte sie auch. Sie kramte unter ihrem Kragen das Ha’Daja vor, umfasste mit der Linken den kleinen Knochen des Fenneks und schloss für einen Moment die Augen, um in die unsichtbare Welt zu blicken. Inzwischen wusste sie, dass sie die Augen dabei nicht geschlossen halten musste, sondern die Geister auch mit offenen Augen sehen konnte. Aber das Schließen half ihr, ihre Sinne auf anderes zu richten. Also, ja da waren Ith'Fiah und ihr Hirsch…
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ERZÄHLER
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Was es auch war, was Tiere, Monster und Plünderer bisher ferngehalten hatte, für das ha'daja blieb es unsichtbar.
Allein der Hirsch trat etwas nervös von einem Bein aufs andere und sah sich suchend um und die Schlange züngelte und starrte und wirkte als könne sie durch die Wände hindurch sehen.
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