Wohnung der Novkas | In der Nähe der Docks

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

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von: Slavas Privatwohnung
Datum: Nacht vom 10. auf den 11. August 1278
betrifft: Valjan & Eltern
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Slava hatte ihm die Wohngegend nur knapp beschrieben können, einen fremde äußerst verwinkelte Stadt, eine fremde Sprache... Aber es war wohl mehr Glück als Versand, dass er fast auf Anhieb die Gegend fand und sich von dort durchfragen konnte.
"Wohnt hier Novka... wo? Dort? Danke..."
Man zeigte ihm die Türe, er gab sich betont friedlich, lächelte. Vielleicht half es auch, dass er einen schlafenden Wächter mit sich schleppte, zum Teil auf dem Arm, zum Teil an der Seite. Der wog fast gar nichts, trotz der Rüstung... Und die Schuletern trug er noch eine Tasche, darin die eingepackte Weinflasche und Brot und Geräuchertes und etwas eingelegtes Gemüse in einem Einmachglas hatte er auch noch mitgebracht.
Er trug immer noch die braune Tunika, eine dunkle Hose und seine Armeestiefel. Den Bart hatte er stehen lassen, nur die Haare trug er nun kurz.
Und dann klopfte er an die Türe.
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Valjan Novka
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Das letzte Stück des Weges war am beschwerlichsten, denn die Wohnung des Korporals oder seiner Eltern lag über einem Lagerhaus und war nur über eine schmale und steile Treppe zu erreichen, die gerade so noch keine Leiter war. Zum Glück war die Last leicht und schlief wie ein Baby, das nur manchmal selig vor sich hin brummte. Auf ein Klopfen an der Tür passiert erst wenig, war man schlicht verwundert, dass jemand so spät noch zu Besuch kam.

Valjans Mutter öffnete als es ein zweites Mal klopfte und man sicher sein konnte, dass sich niemand geirrt hatte. Mila war über 50, recht hager und vom Leben gezeichnet. Nur ihre hellen Augen strahlen eine unglaubliche Sorge und Wärme aus, als ihr klar wurde, was der fremde große Mann angeschleppt hatte. Auf den ersten Blick war er ihr trotz freundlichem Gesicht sehr unheimlich erschienen und sie dachte schon an gemeine Halunken, auch wenn die nicht zweimal geduldig geklopft hätten.

„Val…! Mein Kind. - Was ist passiert??“ Schura machte ihr mit seinen unwirklich dicken Stiefeln und Muskeln zwar immer noch etwas Angst, aber sie ließ ihn eintreten. Der Raum dahinter war nicht groß, gegenüber zwei Fenster nach draußen. In einer Ecke eine Art Kochnische, in der anderen ein alter Teppich mit ein paar löchrigen Kissen und in der letzten Ecke: saß der Vater an einen Tisch. Er sah viel älter aus, als er war. Sein Körper war völlig kaputt gearbeitet, aber er warf Schura einen Blick zu, der jeden ‚bösen‘ Schwiegervater alle Ehre machen würde. Schließlich hatte dieser unbekannte Rüpel sein zartes Kindlein in den Armen und wie hatte er es eben angesehen? Mila zeigte hingegen auf den alten Teppich, der mit den Kissen schon wenig nach einem Schlafplatz wirkte.
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Alexander Lebedew
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"Entschuldigt für spätes Störung." Unterwegs hatte er sich die Worte zurecht gelegt und daran gefeilt, immer wieder. Nur war eben die Feile ein noch sehr rohes Werkzeug und viel Holz stand ihm auch nicht zur Verfügung, so gerieten die Sätze nciht gerade zu einem Kunstwerk.
"Nur getrunken. Keine Absicht. Dafür Geschenk... Essen."
Er übergab den Eltern sowohl den Korporal als auch die Tragetasche, die er dann über die Schultern zog. Er hielt sich ruhig, die Schultern eingezogen, fast als wolle er sich etwas kleiner machen und die arme verhärmte Frau und den sichtlich ruinierten Mann nicht beunruhigen. Sie würden es schwer genug haben zu akzeptieren, dass ich ihr Sohn mit einem älteren 'anfreundete'... so hoffte er zumindest.
Und weil auch noch sein Akzent erklärungsbedürftig war.
"Sprache nciht gut... aus... äh, Kadewen." Und er lächelte entschuldigend.
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Valjan Novka
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„Getrunken?“ kam vom Vater entrüstest. Was hatte dieser Kerl mit seinem Nachwuchs gemacht? In seinem Kopf malte er sich wohl so einiges zusammen und das Funkeln in seinen Augen wurde noch etwas unfreundlicher. Auch wenn er wahrscheinlich nicht mal in der Lage war alleine aufzustehen, würde er hier niemand kampflos dem Fremden überlasen.

Nachdem Valkan abgelegt war, stellte Mila die Tasche auf dem Tisch ab, sichtlich verwirrt darüber, warum es Geschenke gab. Papa schien da schon eine Idee zu haben und zog scharf die Luft ein. Er wollte wohl etwas sagen, aber seine Frau ging mit einem tadelnden Wortschwall dazwischen. Schura verstand wenig, verfiel sie doch mehr und mehr in einen Dialekt… möglicherweise solle er sich nicht so haben und irgendwas mit Rum, genehmigt.

Sie wandte sich mit einem erhobenen Zeigefinger von ihrem Mann ab und Schura zu - ohne Zeigefinger. „Danke.“ Und überlegte wohl, ob sie ihm noch irgendwas anbieten konnte, wirkte der Gast doch sehr bemüht. Valjan drehte sich derweil seufzend um, schob sich ein Kissen unter den Kopf und holte schlaftrunken darunter ein kleines Stoffding mit aufgemalten Augen und einen angenähten Wollschwanz hervor, dass er an die Schulterplatte drückte. Seine Mutter lächelte selig. „Mila“, stellte sie sich vor und deutete auf ihren Mann: „Andrusch. Macht sich große Sorgen. Kind bleibt immer klein.“
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Alexander Lebedew
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Den Redeschwall hätte vielleicht auch sein Chef nicht verstanden, aber es war auch gar nicht nötig um zu sehen, der Vater war empört, aber die Mutter schien auf seiner Seite zu sein.
"Gab was Feiern. Musste mittrinken... Aber keine Sorgen machen, sehr guter Korporal, Chef sehr zufrieden. Ähm... vergessen vorstellen, Alexander Lebedew. Freut mich, Frau Mila." und weil er so am Rande ja mitbekommen hatte dass man seinem Chef mangelnde Etikette vorwarf wollte er es ganz besonders gut machen und und deutete eine leine Verbeugung an.
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Valjan Novka
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Mila kicherte verlegen, ob der Andeutung einer Verbeugung und winkte ab.

„Feiern? Wie schön.“ Freute sie sich und ihr Mann bekam einen 'SagIchDoch'-Blick. „Welcher Chef? Ihr seid von der Wache? Ein neuer Rekrut?“ Sie hatte schon mitbekommen, dass ihrem Valjan gerne mal die 'schwierigen' in die Einheit gab und von den Verlusten hatte sie natürlich auch gehört. Wer weiß, wen man da alles aufsammelt und ihr Gast sah so aus, als ob er ein Schwert halten könnte. „Für mein Baby geht es morgen nur wieder bald raus.“

Sie seufze, blickte zu ihrem Baby und ging schließlich neben ihm in die Hocke, um zumindest mal die Plattenteile abzunehmen.

Andrusch hingegen konnte diesen musternden Schwiegervaterblick nicht ablegen und murmelte irgendwas.
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Alexander Lebedew
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Das Plüschtier war Schura wohl aufgefallen, aber es dauerte bei ihm manchmal bis etwas zur Gänze in sein Bewusstsein sickerte. Vielleicht war der Junge noch jünger als er gedacht hatte? Aber 20 musste er doch sein, sonst hätte er es doch nciht bis zum Korporal gebracht, selbst wenn er schon mit 16 in die Wache eingetreten sein mochte... Lange hatte er allerdings nicht Zeit, nachzudenken, die fremde Sprache erforderte seine ganze Aufmerksamkeit.
"Nicht von Wache. Mein Chef, Freiherr von Sokolov. Ich sein Leibwächter. Korporal Novka Auftrag von ihm gut gemacht." Erklärte er, vor allem weil er wollte, dass die Eltern stolz waren auf ihren Sohn, er mochte vielleicht klein geraten sein, bei der spärlichen Ernährung hier kein Wunder, aber er war clever.
"Ich dann gehen, nicht stören lange."
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Valjan Novka
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Sokolov. Der Name sagte den Eltern etwas: Das Funkeln in den Augen des Vaters wich Resignation und er gab sich mit einem stummen Nicken geschlagen. Die Mutter lächelte verstehend. Natürlich hat ihr Valjan von ihm und seinen Gedanken erzählt, aber sie war sich noch nicht sicher, ob es eine gute Idee war auf den Fremden, der so schnell Einfluss gewonnen hatte, zu vertrauen. Gedankenverloren strich sie über die Stirn ihres Kindes bis sie zu einem Entschluss kam und aufstand.

„Wartet noch einen Moment.“ Sie ging zu einer Kiste und öffnete diese. Darinnen war Nähsachen, Stoffe, ein paar halbfertige Stücke oder Kleidung, die noch genäht werden musste. Sie wühlte etwas und zog schließlich einen kleinen Stoffbeutel passend für Münzen oder ähnliches hervor, der an einer Ecke mit Wellenornamentik bestickt war. Sie zupfte ihn noch ein bisschen schöner und kam auf Schura zu: „Bitte nehmt das als kleines Dankeschön.“ Sie reichte ihm den Beutel mit einem warmen Lächeln: „Ihr passt auf ihn auf, ja?“
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Alexander Lebedew
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Schura lächelte, als Mila ihm den Stoffbeutel gab. Von ihren Bedenken - so berechtigt sie sein mochten - ahnte er nichts.
"Danke. Werde ich. Mein Bestes... tun." Aufpassen, auf Korporal Novka. Gar keine Frage.
Er erwiderte das Lächeln und ließ Vajlan in der Obhut seiner Eltern. Ein erster Schritt war getan und er hatte damit auch schon einen Fuß in der Türe, auch wenn der Vater ihn immer noch dermaßen grimmig ansah als wolle er ihm persönlich das Fell über die Ohren ziehen und mit der eigenen Hirnmasse gerben.
Die Mutter war aber anders und die Mütter würde Letzen Endes Recht behalten. So war es fast immer.
Er lächelte und nickte zum Abschied und trat dann durch die Türe, wieder die steile Stiege hinab, im dunklen gar nciht so einfach, aber er konnte sich vortasten.

So kehrte er auf die Straße zurück, mit einer seltsamen Mischung aus Aufregung und Enthusiasmus.
Zu behaupten, er wäre verliebt wäre deutlich übertrieben gewesen, aber es bestand eine Chance, bei dem Jungen zu landen. An eine langfristige Beziehung dachte er derzeit nicht, nur an den nächsten kleinen Schritt.

<geht dann in Slavas Haus weiter>
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Valjan Novka
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Vielleicht hatte Schura noch gehört, dass das Gespräch ein bisschen lauter wurde in der Wohnung. Ob die Mutter recht hatte konnte noch keiner sagen, aber sie setzte sich am Ende durch.

Genauso wie sie dafür sorgte, dass der kleine Korporal ein wenig verkatert sich sehr früh wieder zur Garnison aufmachte. Aber wer feiern kann... macht auch Liegestützen.
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Valjan Novka
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vom: Krankenhaus
Datum: 18:32 Uhr, 13. August 1278, Freitag
betrifft: Cat & Francis
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„Mit der Patientin meinst Du, Dharka? Die in der Nachtigall ohnmächtig geworden ist? Ich hoffe es geht ihr wieder besser.“ Bis jetzt hatte Valjan nur einen Teil dessen mitbekommen was der armen Halbelfe passiert sein musste. Aber auch sie würde männlich dazu schweigen, um der Dame diese Informationen zu ersparen. Vielleicht wurde ihre Haltung ein wenig angespannter, die Schultern gerade, die Brust raus. Sie war hier der Macker.

„Mir…“ Wie geht es ihr? Nach so einem Tag? Na ja, es war alles abgefahrene vorbei„...mir geht es gut, ich genieße es zwei Stunden eher Feierabend zu haben.“ Valjan grinste. „Und das mit einer schönen Frau an meinem Arm, was soll sich ein Feldwebel mehr wünschen?“ Die freie Hand streichelte Francis Handrücken an seinem Arm. „Heute ist…“ …verdammt viel passiert: Der Besuch der Zwergin und Delias bei den Hexern, Nekromantie mit dem Halbling, leider beinahe überflüssig, Gespräche mit dem uralten Arzt über seinen dämonischen Sohn und eine missbrauchte Halbelfe, wahrscheinlich von einem beschissenen Magier aus höheren Kreisen. Und wenn Leute zaubern, dann schimmern sie. „Es ging. Ich hab heute morgen Kaffee probiert. Erinnerst Du Dich an den kräftigen Herrn von gestern, der uns begleitet hat, Dich nach Hause zu bringen? Er hat mir heute morgen davon angeboten und erklärt wie häufig Kaffee in bestimmten Regionen getrunken wird. Das hilft wirklich beim Wach werden.“ Das Lächeln im Gesicht wurde ein wenig verträumter.
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