Das Haus der Melitele - Quartiere

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Mit den nun plötzlich warme Worten und den überraschenden Streicheleinheiten fiel die Anspannung vom angeschlagenen Ritter ab und stattdessen überflutete ihn regelrecht die Müdigkeit ein weiteres Mal.
Daher musste er sich zusammenreißen und die Frage überhaupt richtig zu verstehen. Fast wäre er instant eingeschlafen.
„Ein Mitstreiter. Seinerzeit war kein Heiler verfügbar. Vor einigen Tagen hat Doktor Kostjunari ein Krankenhaus eröffnet. Der Doktor war lange Jahre hier tätig und hat Mutter Varelia beigestanden.“
Der Ritter gähnte und nahm verlegen die Hand vor den Mund. „Wäre es heute passiert, hätte ich es durch den Doktor richten lassen und es wäre eine elegantere Narbe geworden.“
Slava hatte ihn geflickt und das gar nicht schlecht. Es erfüllte ihn auf bizarre Art mit Stolz, dass sein Verlobter das so sauber genäht hatte. Aber dies würde er Fini sicher nicht auf die Nase binden.
„Ich danke für eure warmen Worte und eure Zuwendung, Schwester Banik. Ich glaube, wir sollten es für heute gut sein lassen. Euer Tag war lang, ich bin erschöpft und wir haben so Göttin und Flamme es wollen noch alle Zeit der Welt uns auszutauschen. Und da wäre noch mein Pflegekind…“
Er lächelte entschuldigend.
„Die Nacht ist nicht mehr lang.“
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Svettele Fini Banik
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Lebenslauf: Fini

Fini nickte zu dem Doktor, von ihm hatte sie schon gehört und sie sollte mal mit ihm reden oder mit der Erzpriesterin sich über ihn erkundigen. Irgendwann später.

„Deine Tochter natürlich.“ Sie nickte nochmals und auch dazu, dass man sich zur Ruhe legen sollte: „Dann hoch die Beine.“ Damit meinte sie, dass er sich hinlegen sollte. Schließlich versorgte die Schwester den Kranken mit dem Nötigsten, schenkte ihm Wasser nach und deckte ihn zu. „Möge Deine ewige Flamme nun etwas Ruhe finden.“ Wieder küsste sie drei Finger, legte sie auf ihr Herz und seine Stirn.

Sie vergewisserte sich noch einmal, dass alles passte und verließ ihre wohl zukünftige Tempelwache schließlich. Die Gedanken daran ließen sie allerdings nicht los, sodass sie vergaß noch nach anderen Patienten zu sehen, sondern gleich zur Iola der Dritten durch ging.

Die Novizin war entsprechend durcheinander. Aber Fini war nicht unerfahren mit Schwangeren und ihrem Gefühlszuständen, sodass sie durch gutes Zureden bald das Vertrauen der junge Frau gewann. Fini hörte zu, tröstete Tränen und versicherte dass mit ihr alles in Ordnung sei. Ein Schlafmittel würde sie ihr bereiten, wenn Iola darauf bestand. Aber kein sehr starkes, denn Fini wollte das Ungeborene nicht unnötig belasten.
Später half sie ihr bei der Einnahme, wartete bis Iola eingeschlafen war, um sie noch weich zu betten und trank selbst den Rest. Es waren nur ein paar Schlucke, sodass sich Fini noch in ihr Lager schleppte, ein paar Kleider ablegte und sich auf ihr Bett fallen ließ.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

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Datum: 03:33 Uhr, 31. August 1278, Dienstag
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Es war die stille Stunde, die Stunde nach Mitternacht und vor dem Morgengrauen, in dem es etwas sehr Wertvolles und Seltenes den Meliteletempel füllte: Ruhe. Frieden.
Keine eifrigen Schwestern auf den Gängen, keine Vorbereitungen auf eine Messe, Leere, Ruhe, und außerhalb der Zimmer sogar Stille.
Doch in einem der Zimmer wurde es von Minute zu Minute lauter. Erst leises Stöhnen, Flehen, Keuchen, untermalt von Knarzen und Knarren eines Bettes, in dem sich jemand unruhig hin und her warf, gefolgt von gepressten Rufen von Namen und Sätzen in einer Sprache, die keiner der Personen im Hause zu verstehen vermochte abgesehen von einer, die gerade mit dem Gesicht auf Papier und Tinte abgelegt schlief.
Einige Sekunden kehrte Ruhe ein, doch dann….
Brach die Hölle los.
Ein unterdrückter, panischer Schrei, ein lautes, dunkles, donnerndes Grollen, das Bersten von Holz und dann die Geräusche von blanker Zerstörung, tosender Wut und planlosen Entladungen ungelenkter Energie.
Jemand nahm nicht nur die Einrichtung auseinander und zerstörte die Möbel, er – oder es – versuchte auszubrechen und warf sich gegen Wände, so das im Flur und den angrenzenden Räumen Staub und Putz von Wänden und Decken regnete und dann…
…brach etwas durch die Tür, das für die Öffnung eigentlich zu groß war, riss den hölzernen Rahmen und den Rand der Wände mit heraus, die sich wie ein Schlagregenschauer auf den Boden des Flurs ergossen oder auf den Verursacher selbst.
Im Flur stand von jetzt auf gleich ein Wolf, groß wie ein Reitpferd mit pechschwarzem Fell, das an den Stellen, die nicht mit Putz, Staub oder Holzsplittern paniert war, seidig glänzte.
Und das Tier war wütend, beinahe panisch und wollte nur eines…RAUS
Enge Räume waren schon für Jarel eine Zumutung. Für den Schwarzen war es reine Qual.
Und so schüttelte er sich kurz, dass Dreck und Splitter nur so flogen und nahm dann die Nase in Richtung Boden um herauszufinden, wohin all die Spuren führten, denn die wichtigste Richtung für ihn war die…
…nach draußen!

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Liam von Alensbach
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Er hatte geschlafen. Tief, fest, ohne Träume. Ein guter Schlaf, der dank Meliteles Zuspruch heilsam war. Aber nicht vollkommen von der Aussenwelt abgeschnitten und dass dort etwas geschah, hatte auch Liam vernommen. Die Ruhe wurde durchbrochen von Geräuschen, die nicht sein sollten. Ein Überfall? Der Ritter hatte nicht bis jetzt überlebt, weil er lange nachdachte, sondern reagierte. So auch jetzt, als er sich von der schmalen Liege rollte. Die Wolldecke fiel herab, so dass er erstmal nackt im Raum stand und sich zu orientieren brauchte. Zu schnell aufgestanden war er auch noch, so dass Schwindel ihn überkam. Wieder Geräusche. Verdammt. Er griff nach einer Hose, denn jemand war so freundlich um ihm seinen Stapel Kleidung gebracht zu haben. Mussten sie wohl bei Virados Sachen gefunden haben. Nur seine Waffe, die war ja nicht da. Scheisse.

Der Ritter schlüpfte reichlich unelegant und noch benommen, damit auch ziemlich herum eiernd, in das Kleidungsstück, wollte sich das nächste greifen, als er Holz splittern hörte. Keine Zeit mehr um sich mehr überzuwerfen und als Waffe musste eine erloschene Fackel reichen. Wenigstens konnte sie als Prügel herhalten. Mehr fand er in den kurzen Sekunden nicht, die ihm - wie er glaubte - noch blieben, bis wer auch immer in den Tempel einfiel. Der Ritter riss die Tür auf, war im Gang und.... erstarrte. Nicht, weil er sich einer Horde Räubern gegenüber sah oder wildgewordener Schwestern, sondern etwas anderem. Mitten im Gang, diesen komplett ausfüllend, stand ein schwarzer Wolf. Jedenfalls sah er danach aus. Oder ein Warg? Es war Dunkel und nicht überall war Licht, am Ende war es aber auch egal. Mit dem Knüppel in der Hand konnte er wohl kaum etwas gegen dieses Untier ausrichten, dass aus irgendeinem Grund sich dafür entschieden hatte im Tempel der Melitele auszutoben. In Position zu bringen, dafür hatte er keine Zeit. Liam hatte eigentlich nicht einmal Zeit um irgendetwas zu sagen oder zu rufen. Die Eindrücke, die durch seine Gedanken schossen, dauerten ja auch nur Milisekunden und als die ganze Sekunde um war, da riss der Wolf oder Warg Liam bereits mit sich zu Boden.

Hart schlug er auf, spürte die rauen Holzdielen unter sich und blinzelte. Sterne tanzten ihm vor den Augen, war der Aufprall sehr unerwartet gekommen. Als der Moment der Benommenheit nachliess, fand sich von Alensbach Auge in Auge mit dem Wolf wieder. Augen, die er glaubte, schon gesehen zu haben. Doch er wusste nicht wo. Oder es war gerade schlichtweg unwichtig, darüber nachzudenken. Sein Leben nämlich, hing gerade von etwas ganz anderem ab.

Ruhig bleiben. Er zwang sich dazu ruhig zu bleiben. Atmen. Aber es war gar nicht so einfach zu atmen. Erst wusste Liam nicht warum, dann aber spürte er das Gewicht auf seiner Brust. Der schwarze Schatten drückte ihn mit einer Tatze zu Boden, nur wenige Zentimeter über seinem Gesicht schwebte der mächtige Wolfsschädel. Liam sah seine Fänge, die hell schimmerten und durch die er ein unheilvolles Knurren ausstiess viel näher, als es ihm lieb war. Von den Lefzen tropfte der Speichel auf Liams nackte Brust, seinen Hals, sein Gesicht. Ruhig bleiben. Und dann... liess der Schwarze von ihm ab. Einfach so, ohne ihm etwas anzutun. Als würde er über einen Welpen steigen, der halt im Weg rumlag.

Der Ritter blieb noch einen Moment liegen. Hinterher! War der erste Gedanke. Alles dreht sich, der zweite. Zu schnell aufgestanden. Und wieder flachgelegt worden. Zu schnell für seinen Kreislauf, der noch ein paar Stunden Schlaf nötig hatte. Der Orden. Er musste den Orden verständigen und zusehen, dass seine Brüder aus den Betten kamen um in der Stadt nach dem Wolf ausschau zu halten. Dass er Liam verschont hatte, musste Glück gewesen sein. Einfach nur unverschämtes Glück.

Der Flammenrosenritter rollte sich auf die Seite und begann sich auf die Beine zu kämpfen. Ihm war übel, aber das durfte gerade nicht sein. Es gab wichtigeres zu tun. Die Wand musste ihm gerade helfen und er war dankbar sie an seiner Seite zu wissen.
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Avarion DeSpaire
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Gegen Mitternacht war Ion eingeschlafen, über einem Bericht mit Portalsichtung. Sein magisches Licht leuchtete noch immer über ihn und spendete seinen Haaren Licht. Diese lagen über das Pergament verteilt wie ein silberweißer Vorhang und schienen zu schimmern.
Die erste Randale hatte er aufgrund der Entfernung schlicht nicht gehört. Erst als die Tür samt Rahmen und Mauerwerk in den Flur polterte schreckte er aus seinem Schlaf hoch. Etwas fahrig sortierte er die Pergamente neu, die mit seinem Gewicht in die Höhe gerissen wurden. Als nächstes legte er ein Tuch über die Kugel um das Licht zu dimmen.
Wieder drang Lärm bis zu ihm in die Bibliothek und stirnrunzelnd erhob er sich. Die Kugel samt Tuch nahm er mit sich und schlich in Richtung Tür. Als er die Tür öffnete drang gerade das dunkle Knurren eines Hundes durch den Gang. Mit einer Mischung aus Irritation und böser Vorahnung setzte er einen Fuß auf den Flur hinaus und bewegte sich den Gang entlang.
Das Licht seiner Kugel beleuchtete den freien Bereich vor der Bibliothek bis an die gegenüberliegende Wand. Das Geräusch war durch den Gang zu den Quartieren zu ihm gedrungen. Langsam bog Ion um die Ecke und sah am Ende … ihm stockte der Atem.
Als erstes sah er die Überreste der Tür zu Jarels Zimmer, dann etwas weiter einen Mann am Boden liegen. Ob dieser noch lebte oder nicht konnte Ion nicht sehen. Dann sah er den worgen , schwarz wie die Schatten die ihn am Ende des Ganges verschlucken wollten. Ohne weiter nach zu denken ging Ion weiter, das Licht über seinen Kopf haltend, damit er sich nicht selber blendete. „Bitte sei nicht Tod.“ murmelte er und beeilte sich die letzten Schritte um zu Liam, den er als den Mann am Boden identifizierte, zu gelangen. Kein Blut. Ein gutes Zeichen.
Ion erreichte Liam, der gerade an der Wand versuchte hoch zu kommen,und ging neben ihm auf ein Knie herunter, legte ihm eine Hand auf den Rücken. „Seid ihr verletzt?“ fragte Ion auf gemein und mit sehr nachdrücklichen Ton. Den Blick ließ er auf den Gang gerichtet.
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Erzpriesterin Varelia
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Die Erzpriesterin lag in tiefen Opiumträumen und bekam von dem Aufruhr unter ihrer Kammer nichts mit. Einige ihrer Priesterinnen allerdings erwachten von dem Krach und Ion nach folgte Philippa im Nachtgewand, sowie die junge Novizin Regina. Letztere stoppte am Zimmer Jarels und schlug die Hand vor den zu einem stummen 'O' aufgesperrten Mund. Philippa war schon weiter auf das Licht zugeeilt.
"Bei der Mutter...", begann sie gerade, dann wurde sie des Schemens gewahr, der sich in den Schatten massig bewegte. Phillippa wich leise einen Schritt zurück, Regina allerdings, die gerade ebenso zu ihnen eilte, stieß einen langen, spitzen Schreckensschrei aus und rannte Hals über Kopf den Weg zurück, den sie gekommen war.
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Melanie Johnston
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Melanie war nach dem 'Zwischfall' und der, nicht so nach ihren Wünschen verlaufenen, Unterhaltung mit Iola, wieder in ihrem Quartier verschwunden. Sie hatte sich zwar hingelegt, aber der Schlaf ließ dann doch etwas auf sich warten. Sie nahm noch ein bisschen Gemurmel wahr. Das musste neben an gewesen sein. Solche Stille wie hier hatte sie lange nicht vernommen und es kam ihr beinahe so vor als könnte sie wirklich ihre Gedanken hören. Normalerweise war es nie wirklich Stil in ihrem Kopf gewesen, auch wenn ihre Mitbewohnerin sich meistens zuruckgielt und schwieg. Sie war zwar immer da und griff in den allerselensten Fällen ungefragt ein. Letztlich war das aber nie unwillkommen gewesen. Wer würde sich schon dagegen wehren wenn ein schutzendes Schild sie davor bewährte zerquetscht zu werden. Eben... Niemand. Sie fragte sich nur wie es nun mit solchen Interventionen aussehen würde. Immerhin schien sie zwar da, aber doch entfernt. Aber all das waren Überlegungen die erstmal in weiter Ferne waren. Zumindest dachte sie das.

Jetzt als das Chaos in Gang kam schlief sie, zumindest anfangs schlief sie, als die Tür splitterte war sie hellwach und saß aufrecht im Bett. Noch immer verwirrt, da sie das Geräusch nicht zuordnen konnte. War das nun einer Ihrer lebhaften Träume oder Wirklichkeit. Die Antwort kam abrupt in Form eines beunruhigende Grollens. Sie schwang die Beine vom Bett. Kurz drehte sich alles in ihrem Kopf und sie hielt diesen als könnte sie so die Welt davon abhalten sich zudrehen. Möglichst leise ging sie auf Zehenspitzen zur Tür und legte das Ohr an diese. Es fühlte sich für sie fast so an als konnte sie die Atemzüge durch die Tür spüren, zögerlich schaute sie kurz auf den Flur. Sie beobachtete das große schwarze Tier dabei wie es über dem Körper der auf dem Boden lag verweilte. Ihr entfuhr ein leises ersticktes Keuchen und schlug sich die Hand vor den Mund. Oh fuck... Melanie zog sich langsam und bedächtig vom Schlüsselloch zurück und konnte nur hoffen das das Ungetüm sie nicht gehört hatte. Denn bei einem Blick durch das Zimmer war die einzige Waffe die sie fand, der Leatherman in ihrem Rucksack. Und an den kam sie nicht mal, ohne etwas Zeit zu haben, heran. Hören konnte man ihre Stimme draußen im Flur direkt vor der Tür aber sicherlich.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Worg war unterwegs mit eiligem Schritt das Gebäude zu verlassen und bog gerade um die Ecke vor dem Behandlungsraum, als er innehielt.
Besser gesagt er fuhr regelrecht zusammen, legte die Ohren an, stellte den Kragen auf, machte sich groß und drehte den riesigen Schädel und dann den muskelbepackten Körper langsam in dem engen Gang um, was ihm nur möglich war, da er gerade auf der Wegkreuzung der beiden Gänge stand.
Das Tier fixierte jemanden. Jemanden, den es kannte, dessen Stimme und Geruch es mit etwas eindeutig unangenehmen assoziierte, denn seine Körpersprache änderte sich schlagartig.
Den Kopf hoch erhoben, die Ohren gerade aufgestellt und nach vorn ausgerichtet, die Rute gesträubt nach oben gestreckt, die Lefzen so hochgezogen wie es nur ging und zwei Reihen messerscharfer Zähne präsentierend, knurrte der Worg eine bestimmte Person an: den Elfen, der gerade eingetroffen war.
Warum das Werwesen gerade auf den „Magus“ so reagierte, wussten nur der Wolf und er. Oder besser: Der Wolf und die zweite Person, die den Elfenkörper bewohnte, denn genau diese zweite Person hatte bei dieser sich anbahnenden Katastrophe die Finger im Spiel und der Schwarze spürte das instinktiv.
Aber er griff nicht an, sondern ging langsam Schritt für Schritt rückwärts auf die Tür zu.
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Liam von Alensbach
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Liam, der nicht mehr nur mit Hilfe der Wand sich endlich hochrappelte, sondern auch durch Ion - der ihm kurz zu Hilfe geeilt war, murmelte etwas, dass man entfernt als ein Dank werten konnte. Ja, er war wohlauf. Jedenfalls soweit, dass der Elf ihn stehen lassen konnte, ohne Angst haben zu müssen, dass der Ritter wieder den Boden küsste. Einen Moment inne halten - obwohl er den Moment nicht hatte - dann die Erkenntnis, dass er ja nicht der einzige Flammenrosenritter hier war. Jarel.

Liam stürzte los, dabei hatte er Glück, dass die Kammer des Bruders ja nicht weit vom Behandlungszimmer entfernt war. Doch als der Ritter dort ankam, erstarrte er ein weiteres mal. Der Durchgang war komplett zerstört, die Tür genauso wie der Rahmen. Mit einer üblen Vorahnung betrat er das Zimmer und blieb stehen. Er spürte sein Herz in der Brust hämmern, das Blut in den Ohren rauschen und blinzelte das Gefühl der Ohnmacht beiseite. Hier war keiner. Hier war kein Blut. Keine Überreste. Kein Jarel. Nichts. Aber Chaos. Liam drehte sich um die eigene Achse und verstand nicht, was er sah. Bis sein Blick abermals auf die Tür fiel und da spürte er es. Die eisige Faust in der Magengrube. Die Tür war nicht von aussen nach innen geborsten, sondern von innen nach aussen. Er presste sich die Handflächen auf die Augen. Blödsinn. Aber als er wieder hinsah, hatte sich nichts verändert. Noch immer wies alles darauf hin, dass von hier etwas nach aussen gestürmt war und dabei die Tür mitgerissen hatte.

Sein Ordensbruder war nicht hier. Und zerfetzt war er auch nicht. Durcheinander und mit dem Glauben geistig umnachtet zu sein, taumelte der Flammenrosenritter wieder aus der Kammer. Er musste den Orden verständigen. Lothar. Sofort. Das war sein nächstes Ziel - wie auch immer er dorthin kommen würde.
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Avarion DeSpaire
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In einer beschwichtigen Geste hob Ion beide Hände und versuchte es irrer Weise erst einmal mit Reden. Mit jedem Schritt, den der Worg vor ihm zurück wich, folgte er, so das Abstand zwischen den beiden sich nicht verringerte. "Beruhig dich." waren dabei die ersten Worte, die ihm einfielen. "Du kannst nicht gehen. Hier leben zu viele Menschen in der Gegend." Den Schaden den er anrichten würde, war nicht auf zu denken. Ganze Dörfer nieder gestreckt, unabhängig von Alter oder Geschlecht. Und rein um Hunger ging es dabei nicht. Es war das tollwütige Tier in dem Tier das sich nicht zügeln konnte und in seiner Raserei alles nieder mähte. Aber wohin und was nun? Der Worg konnte nicht hier drinnen bleiben und raus lassen wollte Ion ihn auch nicht. Im Schutze der Nacht wäre er schneller verschwunden als er Nacht sagen könnte.
In Gedanken ging er die Optionen durch. Versuchen zu Jarel durch zu dringen war eine, doch wie war der letzte Zustand des Ritters gewesen, bevor dieser sich verwandelt hatte? Wahrscheinlich schlafend. Und doch schien der Worg Ion zu erkennen, oder irgendetwas an ihm wieder zu erkennen. 'Du bist echt ein Held. Kannst du mir mal verraten, wie wir das jetzt wieder in den Griff bekommen'
'warum regst du dich auf, sie wollten es doch so. Ich habe ihnen nur einen Wunsch erfüllt.' Kurz verdrehte Ion genervt die Augen.
'Das ist das Problem mit dir. Du denkst NIE über die Konsequenzen nach, und andere dürfen das für dich ausbaden.' Dann zuckte er mit den Schultern. 'Es ist nur eine Tür zerstört. Und niemand wurde verletzt.'
Da Ion eh schon die Hände erhoben hatte, blieb er tatsächlich kurz stehen, stemmte die eine Hand in die Hüfte, während er mit der anderen sich angestrengt über die Nasenwurzel fasste. 'Als ob ich gegen eine Wand rede. Wir sind hier nicht zu Hause, wir sind zu Gast.'
Langsam richtete er seine Konzentration wieder auf den Worgen und folgte ihm weiter, nun aber in einer leicht anderen Haltung. War sie vorher noch beschwichtigend mit erhobenen Händen. So war er nun in einer alarmierten Haltung, bereit zu reagieren, wenn es der zu groß geratene Schoßhund tun würde. 'Wenn du schon nicht helfen willst, und ich wette das willst du nicht, dann stör mich nicht.'
Wieder seufzte er kurz. 'Du brauchst etwas, das Jarel triggert.'
Den Worgen weiter im Auge behaltend verzog er kurz das Gesicht. 'Ja klar. wir machen es noch schlimmer.' Und dann kam die Erkenntnis hinter den Worten. Toralar hatte von Jarel und nicht von dem schwarzen gesprochen. Aber wer kam in Frage? Die Antwort gefiel Ion überhaupt nicht, bedeutete es jemanden in die Gefahrenzone zu holen. Und ihm fielen nur zwei Leute ein, die Jarel etwas bedeuteten. Slava und Iola. Aber wo war Slava? Er hatte nicht die geringste Ahnung. "Liam." rief er laut. "Holt Iola." Bevor der Ritter reagieren konnte, wiederholte er seine Bitte. Laut und eindringlich. "Fragt nicht. holt Iola. Sie ist die einzige..." 'die gerade anwesend ist.' "... die zu Jarel durchdringen kann." Gott wie sehr er das bereuen würde. Seine Gedanken überschlugen sich. Sollte das nicht klappen. würde er zu härteren Mitteln greifen müssen. In erster Linie hieß es den Worgen aufhalten.
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Erzpriesterin Varelia
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Schwester Agnes prallte alarmiert von dem Schrei Reginas in diese hinein. In der Hand hielt sie einen Prügel, der aussah, als hätte sie ihn einfach aus einem Stapel Feuerholz gezogen und genauso war es. Ihr folgte Dina mit einem Schürhaken in der einen und dem Kehrblech in der anderen Hand. Die Frauen einer besetzten Stadt wussten sich zu wehren, auch wenn sie Priesterinnen waren. Immer mehr Türen öffneten sich und auch im Treppenaufgang zum zweiten Geschoss erschienen bleiche Gesichter.
"Ein Monster! Ein riesiges, schwarzes Wolfsmonster! Es hat den armen Ritter gefressen! Melitele sei seiner Seele gnädig!", jammerte Regina unter Strömen von Tränen. "Wecke Mendel und Jusuf. Die Waffen der Ritter, schnell.", befahl Agnes, schob Regina in Richtung des Ausganges und ging vorsichtig in den Gang zu den Quartieren hinein. Bei Jarels Tür kam ihr der andere Ordensritter entgegen, bleich wie der Tod. Und angesichts des Chaos wurde auch Agnes schnell klar, dass hier niemand eingebrochen war. Dann schallte auch schon die Stimme des Magus durch den Korridor, der ... nach Iola verlangte? Zu Jarel durchdringen?
Als nächstes vernahm sie Philippas Organ, die nachdrücklich widersprach: "Auf keinen Fall werdet Ihr das! Das Mädchen verliert ja sein Kind vor Schreck! Seid ihr von Sinnen!", und sie klang, als solle es nur einer wagen, an ihr vorbei zu Iola zu wollen, was faktisch zwar Unsinn war, da der Ritter näher an den Zellen stand, aber der resoluten Schwester herzlich gleichgültig. Agnes allerdings stand zwischen Liam und dem Zugang zu den oben gelegenen Zellen. Als sei sie Philippas verlängerter Arm, hob sie ihren Prügel. Selbst oft genug vor der Grausamkeit des Ordens geflohen, hegte sie weniger Skrupel, ihre Pflichten als Priesterin zu "vergessen" und Dina... nun ja.
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