Hafen und Hafenbecken | vor der Pontarmündung

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Auch Reuven ließ sich Zeit mit dem Anziehen erst in aller Ruhe die Stiefel, dann Hemd und Panzer und darüber wurden wieder die Schwerter geschnallt. Währenddessen beantworteten er und Crehwill die Frage nach dem Eisendrachen. Er beschrieb was er gesehen hatte, dass Pandora ja einen Schlauch repariert hatte, dass es sonst stabil gewirkt hatte, ein paar kleiner Eisenteile lägen daneben aber insgesamt war es in einem Stück.
Er konnte sich allerdings beim besten willen nicht vorstellen, wie man etwas aus so viel Eisen je wieder vom Grund des Hafenbeckens sollte heben können.
Das solle er seine Sorgen sein lassen war die Antwort und er zuckte mit den Schultern, war ja auch nicht sein Auftrag. Der war hier zu Ende. Die Hexer hatten ihre Schuldigkeit getan, die Hexer konnten gehen. Mehr oder weniger.

Dann kam noch die Zusicherung, auf die auch Crehwill wohl sehnlichst gewartet hatte - zwei Wächter würden die beiden zu einem Badehaus ihrer Wahl begleiten und sie erst dann wieder in ihre Zellen zurück bringen. Und natürlich würde sich die Entlohnung nach absitzen der Haft bei den Asservaten finden.
Und ihm war es ganz recht, dass er weniger Beachtung fand. Der komisch Nekker, der pausenlos quasselte, wenn er nicht gerade zwecklose Fluchtversuche unternahm, kümmerte ihn sonst wenig. Er war froh, dass er nicht mitdenken musste, so wurde das Gespräch schnell zu hintergrundrauschen.

Voll angekleidet machten schließlich Crehwill und Reuven und die zwei anderen Wächter vom Boot sich auf dem Weg in ein Badehaus - am besten eines, in dem er noch nicht unangenehm aufgefallen war...

<geht dann hier weiter>
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Pandora
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Lebenslauf:

Nilfgarder. Tonlos wiederholte sie das Wort. Nilfgard. Der Feind also. Eigentlich war der Name egal, Hauptsache die Definition war klar und man erkannte sie an irgendwas. In der Regel daran, dass sie einen zuerst umbringen wollten. Alle weiteren Informationen nahm sie scheinbar ohne weitere Regung auf, verstand, nickte am Ende nur sehr knapp. Das mit den Röcken würde noch ein Diskussionspunkt, aber keiner, den sie jetzt sofort ins Feld führen würde. Man konnte ihre Meinung dazu vielleicht bei genauem Hinsehen an dem kleinen Knubbel auf der Wange ablesen, der sich bildete, wenn sie die Kiefer verspannte. Aber da musste man schon genau wissen, worauf es bei Jordan zu achten galt. Rekruten lernten das meistens erst, wenn sie Schnauze voran im Dreck lagen oder ein Cockpit schrubben mussten, nachdem sie es voll gekotzt hatten. Sie lernten es alle. Auch die Kameraden und selbst Vorgesetzte. Sie war gut, in dem was sie tat und das hatte ihr immer ein paar mehr Freiheitsgrade verschafft. Noch konnte sie sich nicht damit anfreunden, dass es hier hieß, von vorne anzufangen. Jordan war Gewohnheitstier, wie wohl alle Menschen und sie würde damit einen Flachköpper machen, irgendwann. Nur hatte sie noch keine Ahnung und lief daher in der eingetretenen Spur.
Das heimtückische Bösewicht-Grinsen jedenfalls konnte die Amerikanerin sich gut vorstellen, denn erstens war der Kerl Russe und die grinsten per Definition in ihrem Kopf immer irgendwann mal heimtückisch. Und zweitens hatte sie ein ganz ähnliches Bild vor Augen, wenn sie die Ge-Scha so auf dem Wagen liegen sah. Es brauchte tatsächlich nicht viel Fantasie, um aus dem fliegenden Tod gedanklich einen rollenden zu machen. Cool wäre noch ein Pferd mit Hörschaden, um das Ganze zu ziehen, aber in der Realität würden es wohl Fußsoldaten tun müssen. Ein größeres Problem würde es sein, das ganze so umzubauen, dass es ohne elektrischen Strom funktionierte. Das würde sie irgendwie improvisieren müssen, auch wenn sie noch nicht den blassesten Dunst einer schwachen Ahnung hatte, wie. Immerhin Gasdrucklader und nicht dieser neumodische Kram mit Elektromotor, das machte es leichter. "Vielleicht kurbeln...", murmelte sie ihre Gedanken vor sich hin. Soldaten-Workout.
Gespräche unterbrachen ihre Gedanken. Die Hexer wurden munter.
Jordan stand bequem mit den Händen am Steiß neben Sokolov und hörte sich dessen Übersetzung von all dem an, was jeder so zum Besten zu geben hatte. Am meisten interessierte sie natürlich der Bericht der Hexer. Klar war sie unten gewesen, hatte den Hydraulikschlauch verschlossen und ein bisschen rum gefingert, aber wirklich etwas sehen konnte sie leider eben doch nicht und entsprechend hing sie an den Lippen beider Männer. Sie wollte nicht nur den Inhalt dessen erfassen, was diese sagten, sondern auch die Bedeutung der Worte und die Intonation. Sie schnappte Vokabeln auf und glich sie mit denen ab, die sie schon kannte und dem, was der Oberst übersetzte. Leicht war diese Sprache nicht, aber der Ton wurde ihr zunehmend vertraut und es gab hier und da tatsächlich Parallelen zum Russischen. Da Jordan keine Angst vor Fremdsprachen hatte und einfach ausprobierte, was funktionierte, unterstrichen von Fummelfunk und Zeichnungen, würde sie das schon bald auf der Kette haben. Davon war sie überzeugt und ihr Ego auch. Da mangelte es ihr nicht an Selbstbewusstsein.
Dann schaute sie sich den Kobold an, der ein weiteres Mal abhauen wollte und scheiterte. Respekt, die Typen waren schnell und ließen nichts anbrennen. Der Kleine wollte sie also begleiten und die Knarre auseinander nehmen? Nur über ihre tote Leiche. "Ich brauch eigentlich keine Touristen, wenn ich arbeite.", stellte sie lakonisch fest. 'Touristen' nannten sie auf der Base immer zivile Begleiter, Gutachter und sonstiges Gekreuch ohne Uniform. Machten meistens direkt Ärger oder schrieben Stellungnahmen und dergleichen, die dann später Ärger machten. Wobei der Kleine nicht nach Dok, Presse oder Politikberater aussah. Jordan nahm die Hände nach vorn und verschränkte die Arme unter der Brust. "Aber meinetwegen soll es mitkommen, aber einer von den beiden passt drauf auf.", ein Deut mit dem Kinn hin zu den beiden Superhelden. Ihre neu eingekauften Männer würde sie nicht als Kindermädchen für einen Kobold verheizen. Sie wirkte skeptisch. "Und wässert es regelmäßig."
Xoschnaw. Das Wort hatte sie auch aufgeschnappt. War das ein Name? Klang wie Heuschnupfen.
Das was der Oberst dem Kobold alles sagte, erschloss sich ihr sogar teilweise ohne seine Übersetzung. War auch leicht zu erfassen, wenn man mal eins und eins zusammen zählte. Der Kerl war Nummer fünf oder so, dem klaute niemand das Schüppchen und machte auch keiner die Burg kaputt, der nicht mindestens Nummer vier war. So einfach. Darum fiel es Jordan auch so leicht, sich Sokolov unterzuordnen und erstmal mitzulaufen. Weil es immer gut war, im Schatten der Macht zu hocken, denn da wurde man nicht so schnell verbrannt. Oder schneller, als einem lieb war. Das musste sie in diesem speziellen Fall noch eruieren. Alte Feindbilder saßen manchmal tiefer als die Vernunft reichen konnte. Aber letzten Endes war ein anderer Mensch immer noch die beste Option, wenn man nackt unter Wölfen saß, auch wenn dieser Mensch ein Russe war.

weiter
Zuletzt geändert von Pandora am Freitag 26. April 2024, 13:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Der Greifenhexer kam mit guten Vorschlägen um die Ecke. Slava nickte dazu.
"Also gut, dann begleitet ihr Pandora und passt auf den Dämonenschreck auf. Für das Bad ist noch rechtzeitig Zeit." Damit waren nun Mika und Vadim auch gleichzeitig Crehwills Bewacher.

So kompliziert und langwierig sich die ganze Aktion auf dem Wasser gestaltet hatte, so schnell löste sie sich nun an Land wieder auf.
Die beiden auserkorenen Wächter begleiteten Pandora, Xoschnaw und den Greifenhexer zu einem Lagerhaus etwas weiter den Hafen runter während Slava den Weg zum Kerker einschlug. Er hatte dort noch eine weitere Verabredung, die sich als nicht weniger folgenreich herausstellen würde.
Zuvor hatte er Pandora noch eine Zigarette mitgegeben, jemanden zum anzünden hatte sie ja dabei. Er selbst rauchte auf dem Weg auch noch eine.

<schließt dann hier an>
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

„Ach nööö“ Fuck. Crehwill seufzte gequält. Kein Badehaus. Zumindest hatte er noch ein wenig Neugier, was in dem Lagerhaus passieren würde, sodass er sich einen Sack geben ließ und über den Wasserkobold stülpte. Ob „Halt still, sonst werf’ ich Dich zurück ins Meer“ die beste Drohung war, sei mal dahin gestellt. Aber irgendwie funktionierte es. Der Hexer warf sich den Sack über die Schulter, schob ihn so zu recht, sodass es beide bequem hatten und folgte Wächtern samt Kapitänin.

<zum BadeLagerhaus>
Zuletzt geändert von Crehwill von Seren am Dienstag 30. Juli 2024, 22:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Staatsmacht
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Registriert: Samstag 17. Dezember 2022, 14:35
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von: Zellen im Hauptquartier der Wache
Datum: 10:15 Uhr, 27. August 1278, Freitag
betrifft: Valjan, Nahuela, ww
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Am Hafen wartete bereits eine hochgewachsene Gestalt die fast einen Kopf über die sie umgebenden Wachen hinausragte.
Er trug einen dunklen Mantel mit Kapuze und wirkte eher unauffällig. Wer es wieder einmal nicht ganz hinbekam, nicht aufzufallen waren die Leibwachen, man würde sie immer als solche erkennen.
Eine bestimmte jedoch fehlte, den hatte er zuhause gelassen, denn er wusste, er hätte sich verplappert und dann wäre vermutlich zu viel schief gegangen.
Zu dieser kleinen Gruppe eskortierte man nun auch die Kapitänleutnant.
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Avarion DeSpaire
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Lebenslauf:

Zu dem Gefolge des hochgewachsenen Mannen gehörte auch der Magus. Er stand einen Schritt nach hinten versetzt neben dem Freiherrn, so wie es sich für einen Berater gehörte. Am Körper trug er seine Robe, wie eigentlich fast immer. Darüber seinen Mantel, mit nach hinten geschlagener Kapuze. Auf dem Kopf trug er ein Barett, welches sowohl die silberweißen Haare verbarg, als auch die spitzen Ohren.
Mit wachen Augen betrachtete er die Schiffe im Hafen und deren Menschen, die sich mit beladen, entladen oder sonst wie beschäftigten. Nur wenigen viel die Gruppe auf, waren sie viel zu sehr mit sich selber beschäftigt. Und die wenigen, die dann doch Notiz von der kleinen Gruppe nahmen, duckten sich schnell wieder und gingen manchmal tuschelnd weiter. Die Kapitänleutnant mit ihrer eigenen Eskorte fiel da deutlich mehr auf und brachte auch mehr Leute dazu in ihrer Arbeit inne zu halten um zu glotzen.
Ion selber musterte die Kapitänleutnant aufmerksam. In diesem Aufzug quoll ihr die Autorität aus allen Poren und er verstand ein klein wenig mehr, warum sie sich so gab, wie sie sich gab. Eine solche Rolle barg Verantwortung. Es war Pflicht sich ihrer Bewusst zu sein und sich entsprechend zu benehmen. Er fragte sich allerdings auch, ob es eine gute Idee war, sie einfach so laufen zu lassen. Obwohl. Wurde sie das überhaupt? Ein Blick auf die Eskorte ließ erahnen, dass es nicht ganz so war, wie es der erste Blick suggerierte. Abwartend blieb er einfach bei Slava stehen, der Dinge harrend die da kommen würden.
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Nahuela Mughwadi
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Registriert: Donnerstag 9. März 2023, 21:42
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von: Hafenviertel | Im Kerker von Nowigrad --> Hafen und Hafenbecken | vor der Pontarmündung
Datum: 10:15 Uhr, 27. August 1278, Freitag
betrifft: Slava, Ion, Valjan
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'Wie of hätte ich fliehen können, sayiir fennek. Nein, ich werde verkauft.' Zuerst schwang Spott mit, dann Verachtung.

Nahuela schritt mit den Soldaten durch die Straßen, eine schwarze Gestalt inmitten von viel poliertem Metall und rotem Stoff. Und in der Tat wirkte es, als habe sie eine Entourage dabei und keine Wächter, die auf sie achten sollten. Den Eindruck störten nicht einmal die Handschellen, die sie trug, zumal diese die Hände auf dem Rücken hielten und daher auf den ersten Blick gar nicht auffielen. Sie hielt sich sehr gerade, das Kinn gereckt, die Schritte fest. Zog sogar mit jedem Schritt etwas das Tempo an und die Männer ließen sich tatsächlich bis zu einem gewissen Grad führen, sodass sie es war, die letztlich den Takt angab.
Das verlassen des Gbäudes der Stadtwache ließ sie gleich in zweierlei Hinsicht aufatmen: aufgrund der vergleichsweise frischen Luft und der deutlich stärkeren Präsenz der Geister. Asad'hi war ihr endlich wieder nah, Zerrikanterment rollte seine tausend Windungen unter ihren Füßen tief in der Erde auf. Es tat unvergleichglich gut und hob ihre Stimmung, trotz der düsteren Aussichten. So kam es, dass sie dem hoch gewachsenen Mann am Hafen tatsächlich mit jenem Lächeln begrüßte, dem immer eine Spur Spott beigemischt war. "Guten Morgen Oberst von Sokolov. Was für ein schöner Tag für eine Auslieferung, findet Ihr nicht auch?" Ihr Blick streifte unter einem Lidschlag hinweg zum Magus. "Guten Morgen, Magus. So früh schon auf den Beinen, nur um mich zum Pfeffer zu schicken. Ich fühle mich geehrt."
Dann verließ ihre Aufmerksamkeit die beiden Männer und wanderte zum Horizont, an dem sich Wolken türmten. Doch der geübte Blick der Kapitänin konnte Wolken leicht von weit entfernten Segeln unterscheiden. Ein feines Lächeln, diesmal eher mit Stolz gemischt, umspielte ihre Lippen. Die Leviathan. Ganz ohne Zweifel. Ihr Richtblock und doch ein willkommener Anblick.
"Wo sind meine Matrosen? Wollt Ihr sie doch behalten, Oberst?" Ihr Blick kehrte zu Sokolov zurück.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

,Nicht ohne mich...‘, hätte Nahuela jeder Zeit fliehen können. Oder besser ohne das Ha'Daja. Ihre Worte, der Bote, ein Abschied. Die Gefühle in Fennek wussten gerade selbst nicht wohin sie wollten: Wut, Ärger, Trauer, Enttäuschung, Verlust wirbelte durch den kleinen Kopf und fand aufgewühlt über die geistige Verbindung ihren Weg zur Serrikanierin. ,Verkaufen?‘, kam gefasster an. Es musste ja irgendwo weitergehen. ,Bekommen wir die Kaiserkrone dafür?‘ Aber das wäre nicht genug, es gab noch zu viel zu lernen.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Ion hatte sich auch seinen Leuten hinzugesellt, er nickte ihm kurz zu zur Begrüßung, dann schwiegen sie allerdings. Er hatte nicht erklärt weswegen sie hier waren und hatte das vorerst auch nicht vor. Manches zog er einfach lieber durch ohne viel darüber zu reden, zum Teil weil jede Art von Kritik ihm das Gefühl für die Situation kaputt machen würde, zum Teil weil er einfach keine Zeit hatte und keinen Nutzen darin sah.
Die groben Eckdaten würde er dem Regenten erläutern und sein Vorhaben absegnen lassen, mehr nicht. Den Rest machte er schon immer mit sich aus. Raten konnte ihm ohnehin in dem Fall niemand etwas und ging es schief war ohnehin nur er verantwortlich, da musste er niemanden mit rein ziehen.

Dann wurde Nahuela gebracht. Er musterte aufmerksam wie sie daher stolzierte, als wäre das ihre Stadt. Sie sah sogar noch ein wenig eindrucksvoller aus als bei ihrer Festnahme.
"Kapitänleutnant. Ja, in der Tat, ein wunderschöner Tag dafür." es konnte auch nur jemand wie er dazu noch lächeln, als sprächen sie über einen Ausflug ins Grüne und nicht über einen Deal, der - und das begriff wohl jeder - für eine von ihnen den sicheren Tod bedeutete.
Und es würde auch nicht lange dauern, dann würde der Rest der Crew gebracht werden, ähnlich gut bewacht wie ihre Kapitänin.
"Der weibliche Teil eurer Crew ist schon unterwegs, Kapitänleutnant, sie sind sicher gleich da." Er sparte sich einen Hinweis darauf, dass sie vielleicht im Bad länger gebraucht hatten, weil sie sie um den Spiegel stritten. Der männliche Teil war bereits ausgeliefert worden. Der Teil hatte ihm ein Paket mit Informationen gesichert, das und die Freilassung des Sperbers.
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Avarion DeSpaire
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Mit einem nicken seinerseits hatte Ion dem Freiherrn von Sokolov zurück gegrüßt und ein kurzes standesgemäßes „Sire.“ hinzugefügt.
Der Kapitänleutnant deutete er eine erhabene Verbeugung an, mit der Hand auf dem Herzen und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Und das trotz der ihm nun bekannte Fakten einer Auslieferung. Tausende Fragen gingen ihm durch den Kopf. Wohin wurde sie ausgeliefert? Was war der Grund für diese Entscheidung? Was der Preis? Nannte sie es nur so? Fragen über Fragen.
Sie sah erstaunlich ausgeruht aus und was auch immer sie nun erwartete, sie schien es mit Fassung zu tragen. Auch wegen ihres Ranges?
Tatsächlich sah er selber nicht ganz so ausgeruht aus um die Augen, was auf eine schlaflose Nacht hindeutete. Selbst die Brille konnte das nicht gänzlich verbergen.
Den Freiherrn ließ er zuerst reden, so wie sie diesen auch zuerst angesprochen hatte und es wirkte nicht so, als ob es wirklich eine Auslieferung war. Für Ion klang es, als ob sie einfach gehen gelassen wurde. Das einzige was ihn störte war das Wort Auslieferung. Es deutete darauf hin, das mehr hinter diesem Treffen steckte, als es den Anschein hatte.
Dann wand sie sich ihm zu. "Guten Morgen Kapitänleutnant." begrüßte er sie und sah sie freundlich an. "Für euch doch immer." kam es ihm über die Lippen, noch bevor er selber über eine Antwort nachdenken konnte. Es war auch in erster Linie Toralar der antwortete und auch deutlich zeigte das er da war. Denn die Augen des Elfen wechselten beide die Farbe ins Violett und seine ganze Aura veränderte sich, was zum Glück die Normalsterblichen selten mitbekamen. "Gute Reise." Es erschien ihm passender, wusste er nicht, ob er sie je wiedersehen würde. Wenn sie erst einmal auf dem Schiff war und in die Ferne segelte, verlor er die Möglichkeit sie auf der unsichtbaren Ebene zu besuchen. Noch einmal legte er seine Hand auf seine Brust und nickte. Zu sagen gab es nichts mehr. Alles weitere wäre an dieser Stelle falsch, unpassend oder zu viel gewesen.
Als er die Hand wieder herabsinken ließ verließ auch das violett seine Augen wieder. Ion blinzelte ein zwei mal, sagte selber aber auch nichts mehr.
'seltsam. Ich verspüre das verlangen ihr ein Andenken mit auf die Reise zu geben.'
'Ein Andenken. Seid wann so sentimental?'
'Schon immer, du hörst mir nur nie richtig zu.'
Kurz zuckte eine Augenbraue den Elfen hoch. 'Ich glaube kaum, das es etwas gibt, was sie von dir oder von mir haben wollen würde.'
'Das mag sein. Ist aber egal.'
'und was würdest du ihr geben wollen?' fragte Ion in Gedanken, sich sicher fühlend, dass sein Untermieter gerade nicht ganz beisammen war.
Statt einer Antwort nahm Ion eine der dünnen Ketten von seinem Gürtel zwischen zwei Finger und beförderte ein Münzgroßes Amulett nach oben. 'nein. Auf gar keinen Fall.'
'Bitte.' Ion betrachtete das Amulett aus seiner Heimat. ein bläulich schimmerndes Silber. In der Mitte, eingefasst, eine schwarze, ölig schimmernde Schuppe umrahmt von diversen Runen. Magie trug es keine in sich, aber einen interessanten Effekt. Der innere Teil des Amuletts konnte in sich gedreht werden. Tief atmete Ion ein und aus und löste das feine Kettchen. Sorgfältig legte er das kleine Amulett in seine Handfläche und die Kette dazu. Ein letztes mal strich er mit dem Daumen über die schwarze Schuppe. Dann trat er einen Schritt vor und hielt ihr das Amulett hin. An Slava gewandt sagte er nur. "Es ist nicht magisch." Sein Blick suchte ihre Augen. "Von ihm." sagte er nur, wobei die Betonung deutlich machte, das er nicht Slava meinte, sondern seinen Untermieter.
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Valjan Novka
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von: NGPD
Datum: Datum: 10:33 Uhr, 27. August 1278, Freitag
betrifft: Ion, Nahuela, Slava & Vanya
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'Würde ich mich für weniger verkaufen?' klopfte die Arroganz Nahuelas auf Valeskas Scheitel. ‚Natürlich nicht...‘ Das Grinsen bei dem Gedanken konnte man auch spühren. 'Komm zum Hafen, ich zeige dir mein Schiff.'

Zum Hafen war sie gekommen. Die ankommende Stadtwache fiel am Hafen wenig auf. Zum Einen gehörte sie zum Stadtbild und zum Anderen war genau diese zwischen den Docks aufgewachsen, kannte jeden Winkel und viele Hafenarbeiter kannten den kleinen Novka, der lief hier immer wieder mal herum – auch weil er hier wohnte. Selbst an den großen Hund hatten die Einwohner sich inzwischen gewöhnt.
Wegen des Hundes - nun Vanya - war der Feldwebel ein bisschen zu spät, aber der kleine Umweg über den Fischer mit dem Abfallkorb, Fischresten sowie Beifang und einer besonderen Zuneigung zu der Hündin, war nötig gewesen. Hunden sagte man eh nach, dass sie ständig fressen könnten und diese war sehr speziell. Neben Kerker verfolgte sie nun ebenso ein dezenter Fischgeruch, der in der Salzluft am Hafen allerdings wenig auffiel und es ging weit am Kai hinaus, sodass man die Docks schon beinahe hinter sich gelassen hatte.

Zum Glück waren Freiherr und Elfenmagier samt Leibwächtern nicht zu übersehen und noch weniger die Kapitänleutnant und ihr ‚Gefolge‘. Sie wirkte ganz anderes. Ein Gefühl der Anerkennung mit einer Spur Neid stahl sich über das Ha’Daya zu ihr hinüber. Würde Valeska als Führungskraft je so eine Ausstrahlung hinbekommen? Sie begann zu zweifeln, als Nicht-Mann war sie nie sie selbst und musste so viel Kraft darauf verschwenden eine Schicht mehr darzustellen. Kraft, die ihr für die Autorität fehlte.
Aber gerade brauchte sie diese nicht, sondern hielt zügig auf die kleine Gruppe zu, suchte bei Sokolov in ein paar Schritt Entfernung einen Platz zum Stehenbleiben und salutierte… nicht. Irgendwie kam ihr das unpassend vor. Sie war hier wegen des Ha’Dajas und gerade bemühte Novka sich darum alle Gefühle ganz tief zu vergraben. Unabhängig davon, dass Nahuela wohl davon segeln würde, passte ihr das Alles nicht. Sie bekam nicht mal mit, was in ihrer eigenen Wache passierte. Wie sollte sie da nilfgaarder Spione finden?

Im Gegensatz zu Valeska war Vanya gut gelaunt. Sie war satt. Konnte man das fassen? Satt? Fröhlich wie ein Welpe trabte die Hündin auf Freiherrn und Entourage zu um sich Streicheleinheiten abzuholen. „Vanya. Bleib.“ Ein leiser Ton, nur ganz leicht scharf. Schließlich redete man mit einem Hund. Die Feldwebel ging auf ein Knie und streckte die Hand nach Vanya aus, um sie neben sich zu setzen: „Wir begrüßen sie später ausgiebig.“
Verdrehte Vanya die Augen? ‚Konnte’ ein Hund die Augen verdrehen? Und… ‚grinste‘ sie jetzt? Aber zur Beruhigung der Feldwebel kam der Hund zackig zurück und die beiden beobachten auf gegenseitiger Augenhöhe wie es weiter ging.

Der Magus stand nahe bei der Kapitänleutnant. ‚Er soll toll im Bett sein.‘ Das hatte sie zumindest mitbekommen. Aber wichtiger als dieses Techtelmechtel: ja, da draußen war ein Schiff, eines das Valeska hier noch nicht gesehen hatte: ‚Sie ist stolz wie Du, Asad'Hi.‘
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