Hafen und Hafenbecken | vor der Pontarmündung

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Pandora
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Private Barbie ruderte fleißig, wenn auch wenig begeistert, aber musikalisch. Oder zumindest verstand er das woking song Prinzip und grummelte im richtigen Takt die Antwort auf ihre Vorlage. So kamen sie wunderbar voran und am Ort des Geschehens fühlte sich Jordan angenehm aufgewärmt. Jetzt schwimmen wäre wohl die optimale Erweiterung dieses workouts gewesen, wenn sie schwimmen nicht so verabscheuen würde und nachdem ein leichter Kerosinfilm das Wasser trübte, beneidete sie die beiden Hexerherren auch nicht wirklich um deren Ausflug in die See.
Jordan kletterte etwas im Boot herum und schaute mit lässig auf dem Bootsrand aufgelegten Ellenbogen dem Striptease von Private Doe zu. Ansehnliche Sammlung von Andenken. Auch Private Barbie hatte schon ein paar Kampfspuren, sah aber nicht ganz so zerkaut aus wie JD. Beide endeten bei der Unterhose, aber hey, man konnte nicht alles haben. Dafür Zigaretten und die Aussicht auf ein wenig Sonnenbräune - davon hatte sie eigentlich ausreichend, aber sie feixte und nickte dankend. Was allerdings danach kam, war Stoff für Science Fiction und Fantasy in einem, denn Private Barbie gab Feuer und das auf eine Art, die dafür sorgte, dass Jordan fast die Kippe fallen ließ, statt sie anzustecken. Instinktiv zuckte sie vor dem Feuerstrahl zurück, während Slava sich lässig die Fluppe damit entzündete. Verdammt, hier konnte Frau auch echt nur mit viel Übung ihren Mann stehen. Kurz atmete sie durch, dann beugte sie sich ebenfalls der Erscheinung zu, bevor sie wieder verschwunden war. Irgendwie ein Wunder, dass nicht sofort die halbe Zigarette fehlte (oder ihre Nasenspitze).
"Heißer Trick. Es hieß Superman, nicht Hudini. Sonst noch was, was du vergessen hast?", wollte sie vom Oberst wissen, während die beiden Hexer das Boot zum Schaukeln brachten und mit der Tauchaktion begannen. Zauberei. Also echte Magie und nicht diese kleinen Taschenspielertricks, von denen sie auch ein paar beherrschte. Daran würde sie sich auf keinen Fall so schnell gewöhnen wie es wohl erforderlich war. Jordan lehnte sich wieder auf die Reling, zog nachdenklich an ihrer Kippe und blickte erst zum Himmel und dann wieder zu der Stelle, an der die beiden Tauscher verschwunden waren. Einer kam gerade wieder hoch, wartete anscheinend auf den anderen. Blöd waren sie ja nicht. Oder einfach vorsichtig? Was schwamm hier wohl so rum? Haie? Piranhas?
"In Vietnam gibt es einen Wurm, der kriecht in die Harnröhre und beißt sich da fest." Sie betrachtete die Wasseroberfläche und stieß weißblaue Rauchwölkchen durch die Nase. "Wasser is' nich' mein Element.", erklärte sie eigentlich für niemand bestimmten, aber der Oberst war nun mal da und der einzige, der ihre Sprache verstand.
Sprache. "Was heißt 'Meer'? Wasser? Boot?" Und so weiter. Die Gemeinsprache erinnerte tatsächlich entfernt an Russisch und davon wiederrum beherrschte sie das gelesene Wort besser als das Gesprochene, aber immerhin überhaupt etwas. Trotzdem bildeten die Worte Knoten in ihrer Zunge und kratzten im Hals. Ach scheiß, das würde noch Arbeit kosten und das, wo sie doch grundsätzlich eher faul war, wenn es ums Lernen ging. Das Handbuch für taktischen Luftkampf und das Regelwerk für den Stützpunkt hatte sie teilweise als Antirappel verbaut und teilweise unter wackelnde Tische gestopft. Der Rest diente als Erhöhung für die einzige Topfpflanze, die sie jemals besessen hatte. Und die schon tot gewesen war, als Jordan am gestrigen Morgen aufgebrochen war, um zu verschwinden.
Und niemand gießt das Blümchen.
Noch ein abwesender Zug an der Zigarette, dann sorgte ein plötzliches Aufwallen der Wasseroberfläche unweit ihres Bootes, dass sie wieder aufwachte. "Da war wohl noch Luft eingeschlossen." Jordan reckte den Hals. Was trieben diese Idioten da unten? Wurde das Wasser dunkler? "Hast du ihnen gesagt, dass alle Leitungen voll stehen mit - allem?" Vielleicht nur ein Pneumatikschlauch oder auch ein Reifen...
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Reuven von Sorokin
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Wer oder was sich am Wrack zu schaffen macht sah Reuven nicht, nur einen Schemen, wohl aber was ausgelöst worden war. Wäre das unter Wasser möglich gewesen, er hätte geflucht, so aber folgte sein blick nur verzögert dem was da aufgestiegen war und dann folgte er. War es nicht genau das, was sie unter allen Umständen vermeiden sollten?
Mit Ölteppichen hatte er wenig Erfahrung, und als er auftauchte das das in dem was da aufgestiegen war und noch schwamm. Zu einer Patina aus Hafenschlamm und Algen kam nun noch das Öl hinzu.
Jetzt wurde es auch dem Kater zu ekelhaft, vor allem brannte das Öl in den Augen als er diese - oben angekommen - öffnete... und wegwischen ließ es sich auch kaum.
Und das war die Gelegenheit ausgiebig zu fluchen. Er konnte jedenfalls nicht mehr genau sehen wohin er schwamm also blieb er an Ort und Stelle.
Er winkte statt dessen in die Richtung, in der er das Boot vermutetet, hoffte, sie würden schon verstehen, dass sie es gefunden hatten.
Crehwill hörte er mehr als dass er ihn sah.
"Was war das da unten, du nicht, oder?"
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Xoschnaw
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Endlich gab der Hebel nach und Xoschnaw hielt die Trophäe in der Hand. Luftblasen stiegen um ihn herum auf und Fische zischten durch die Blasen, auf der Suche nach etwas Fressbarem. Einmal schnappte er nach einer der Makrelen, aber das Biest war zu schnell und der Dämon zu hlabherzig, als das es zu einer wikrlichen Gefahr für den Fisch kam. Überhaupt hatte der quirlige Dämon ein anderes Ziel: den hebel im Anschlag paddelte er durch den allmählich versiegenden Ölstrom zu jener Luke unterhalb des Wracks, klemmte den Hebel hinein und begann sich mit aller Gewalt dagegen zu stemmen. Er wollte dieses Springzeugs. Und zwar JETZT. Dabei bemerkte er weder den einen Hexer, noch den anderen. Vielleicht hatte er auch einfach beschlossen, beide zu ignorieren. An Land mochte er langsam und ungelenk sein, aber im Wasser hatte er ein paar entscheidende Vorteile. Nicht zuletzt den, dass er eine Art Kiemen besaß.
Mit einem Ächzen begann die Luke nachzugeben und schwang schließlich auf. Der Halbdämon ließ verzückt den Hebel fallen und verschwand mit der oberen Körperhälfte im Kasten des vorderen Fahrwerks. Dunkel. Aber nicht dunkel genug für seine Augen. Da war ein großes, rundes, schwarzes Ding aus eben dem Material, aus dem auch sein Springball gemacht war. Außerdem Gelenke, Stangen und... was war das da hinten? Xoschnaw strampelte und verschwand ganz im Wrack. Vor ihm ruhte ein schlankes Rohr, hohl, auf einer Art Gestell. Dicke Packete saßen an den Seiten dieses Rohrs und aus einem lugte ein Objekt, das ihm vage bekannt vorkam. Dieser verrückte Zwerg hatte doch sowas dabei gehabt, damals, ich Eisenschweins Schmiede. Ganz aufgeregt, begann er an der Fixierung herum zu nesteln.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Mit Feuern von den Hexern hatte Slava schon ausreichend Erfahrung, allerdings auch mit anderen Dingen.
"Sie können noch so eine Handvoll wohl einfacher Zauber. Gedankenkontrolle ist einer davon. Sie erklären dir das gerne selber. Allerdings sind sie eher schwach im Vergleich zu richtigen Zauberern, die es auch gibt. Es gibt zwei große Schulen, aber aus Nowigrad und einigen Städten des Nordens wurden die Zauberer vertrieben, weil sie zu viel Einfluss auf die Regierungsgeschäfte genommen hatten und die Königshäuser untereinander ausgespielt haben... da haben sich die Adeligen wohl gedacht, das können wir auch ganz allein ohne die und es wurde eine Hetzjagd veranstaltet, mit Scheiterhaufen und allem was so dazu gehört. Jetzt gibt es kaum mehr Magier in der Stadt, außer denen, die in Haft sitzen, und ein oder zwei freien, die aber... nicht von hier sind. So einen kann ich dir auch noch vorstellen. Mir ist Magie allerdings eher suspekt... aus gutem Grund."
So kam es zu einem kurzen Referat über die Historie. Dabei ließ er ohnehin viel aus... die Loge, die Aufstände und Bürgerkriege, die Verflechtungen mit dem Orden... diese Stadt und die nördlichen Reiche hatten eine sehr sehr komplexe Vergangenheit.
"Und kann Supermann nicht Laserstrahlen mit den Augen verschießen? Gib zu, so weit weg ist das nicht. Houdini ist anders. Hexer können keine Jungfrauen verschwinden lassen... wobei..." Das Mädchen blieb, nur der Aspekt verschwand ganz schnell... Er grinste und überließ den Rest Pandora.
"Ein Wurm? Ich hab von einem Fisch gehört... irgend so ein kleiner Wels... bleibt dann mit einem Wiederhaken hängen. Wie er genau heißt weiß ich nicht mehr, Penisfisch wurde er in der Presse getauft... Gibt es auch Würmer, die sowas tun? Jedenfalls besser nicht ins Wasser pissen. Hier sollte es aber keine großen oder kleinen Ärgernisse was Fische angeht geben. Nicht so nahe am Hafen. Weiter draußen schon wieder und im Pontar, vor allem in den Sümpfen, da schwimmt einiges an widerlichem Monsterkram."
Er übersetzte ihr zwischendurch die angefragten Begriffe. verzichtete selbst aber darauf, hin und her zu turnen. Er nahm irgendwann auf einer Kiste Platz und sah ihr einfach nur zu. Sie hatte ja einen gewissen Bewegungsdrang. So ein kleines bisschen Hyperaktiv...
Dann sah sie wohl etwas und auch Czengiz deutete auf etwas weiter vorne, er hatte immer wieder mit einem Fernglas die Oberfläche beobachtet und nun sah er wohl: Die Hexer hatten etwas gefunden.
Als er dann aufstand sah er noch dass etwas aufgestiegen war.
"Hoffen wir es war nur Luft..." er ließ sich von Czengis das Fernglas geben.
"Fuck nein... Öl. Zumindest glänzt es... Ich hoffe es war nicht der Treibstoff... Heißt aber, sie haben wohl das Flugzeug."
und wieder wechselte er nahtlos von einer Sprache in die andere als er dann Kommandos gab, das Boot so nahe wir möglich zu bringen, aber nicht über den vermuteten Ölteppich zu fahren.
"Sie wissen, dass sie nichts anrühren sollen, so blöd sind auch Hexer nicht. Wir werden es aber gleich wissen."
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Der Greif sah dem Wesen nach und musste dann ebenfalls nach Luft schnappen. Das Öl konnte er gerade so vermeiden, als er sich an Reuvens Seil und Boje nach oben zog. Beim Auftauchen musste er sich nur die Haare aus dem Gesicht wischen.

„War ich nicht. Es sah auf den ersten Blick aus wie ein Mini-Unterwasser-Nekker oder ein kleiner Ertrunker. Verhielt sich aber eher wie ein Kleinkind statt nach Instinkt.“ Was auch immer das bedeutete. „Sicher amphibisch. Konnte ich sonst spontan nicht zuordnen. Vielleicht was Verfluchtes? Ist auf jeden Fall unter das Wrack geschwommen.“

Auch Crehwill sah nach dem Boot und winkte es schließlich mit seiner Makrele heran. Diese würde er an Bord werfen, wenn es hier ist und beschloss vorerst zu warten bis es angekommen war. Auch um sich ein wenig Treiben zu lassen und ein paar Augenblicke normal zu atmen. Jetzt ging die Arbeit schließlich erst los. Das Wesen konnte man vielleicht auch einfach vertreiben. Viele Sorgen machte er sich deswegen nicht.
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Reuven von Sorokin
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Reuven konnte nur hoffen, dass das Boot schnell da war und ihm jemand helfen konnte, mit Wasser bekam er das Zeug jedenfalls nicht aus den Augen, vor allem weil er auch nicht genau erkennen konnte, wo sauberes Wasser war. Natürlich konnte er so auch das Wesen nicht sehen.
Ein Mini Unterwasser Necker... Leider blieben etwaige Assoziationen aus.
"Kannst du aufpassen dass der nicht noch mehr Scheiß anrichtet? Einfangen oder umlegen, egal was..."
So ein Nekker war lästig und wo einer war, da waren in der Regel noch eine Menge mehr. Wasser oder nicht, es wunderte ihn nicht, dass diese Landplage nun auch das Wasser für sich entdeckt hatte.
Dann war schließlich auch das Boot herangekommen und Reuven schwamm dorthin. Wieder hörte er es eher als er sehen konnte, aber das reichte.
"Was war das?" wollte die Stimme des Freiherrn wissen.
"Crehwill sagt, ein Unterwassernekker macht sich an dem Wrack zu schaffen. Ich habe soetwas wie Öl abbekommen... hat wer nen Lappen?"
Eine Hand reichte ihm ein sauberes Stück Tuch während er an der Bordwand hing und er wischte sich die Augen frei und dann auch noch etwas das Gesicht. Besser. Wenn auch noch etwas trüb, aber er konnte wieder sehen.
"Irgendetwas macht sich dort unten zu schaffen, ich hab die Stelle markiert wo es liegt... dort drüben."
Man konnte auch in ein paar Metern Entfernung die makabre Boje erkennen. Der aufgedunsene Leichnam trieb dicht genug unter der Wasseroberfläche und bei dem leichten Wellengang wurde er auch immer wieder freigelegt. Riechen konnte man ihn auch, vor allem wenn man ein Hexer war.
"Damit...? Nicht euer ernst..." war noch einmal die Stimme des Freiherrn zu hören, und er musste ihn nicht sehen um das Kopfschütteln herauszulesen.
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Pandora
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Jungfrauen verschwinden lassen. Klar. Jordan lachte über den Witz, der Eindruck des Zaubers wirkte aber noch nach und dazukam, dass Sokolov von einem "einfachen Zauber" sprach. Was war dann ein komplexer? Ein nachdenkliches Nicken stimmte dem Umstand zu, dass einem das nur suspekt sein konnte. Vor allem wenn Leute, die Gedanken kontrollieren und manipulieren konnten, an der Regierung herum manipulierten. "Besser so.", murmelte sie dazu und griff wieder eines der Ruder, als der Oberst befahl, näher an den scheinbaren Absturzort zu rudern. Diesmal half einer der Wächter.
Sie kamen näher an den sich langsam bildenden Ölteppich heran. Hoffentlich nur Hydrauliköl, dem konnte Jordan nur zustimmen. Ihre innere Unruhe wuchs. Immerhin war das da unten sowas wie ihr Baby und die beiden Experten verloren allmählich ihr Vertrauen, was den Umgang damit anging.
Dem kurzen Wortwechsel konnte sie nicht folgen, dafür aber fiel ihr der Tonfall auf, mit dem Sokolov irgendwas kommentiert hatte, was da draußen im Wasser dümpelte. "Darf ich...?" Dann setzt sie ebenfalls das Fernrohr ans Auge und ließ es wieder sinken. Ihre Augenbrauen wanderten in die Höhe. "Einen Co-Pilot hatte ich keinen dabei. Aber damit sind die Haie abgelenkt." Sie reichte Sokolov das Fernrohr zurück und zog sich entschlossen das Mehlwurmhemd über den Kopf. Darunter kam das schicke Feinripp zum Vorschein, das sich an ihren drahtigen Körper schmiegte.
"Ich will mir das selber anschauen. Kann die Hydraulik von den Schwenkflügeln sein oder was ärgeres. Die verstehen zu wenig davon. Sicher ist sicher. Wie tief liegt das Flugzeug etwa? Ist die Sicht halbwegs gut?" Fragen an den Hexer, die ihr der Oberst freundlicher Weise wieder übersetzte. Während die Antwort kam, pellte sie sich auch aus der Hose. Darunter trug sie keinen hübschen Damenslip sondern eine ordinäre Boxershort, ebenso langweilig gerippt. Nur auf eine Arschbacke hatte 'jemand' einen Mickey Mouse Flicken genäht. Mehr schlecht als recht.
Und was auch auffiel: an Jordan hatte jedes Haar seine Daseinsberechtigung. Die Frau war nirgends rasiert oder gewachst. Das hielt sie für Zeitverschwendung und außerdem, wenn man schon alt genug war, dass einem Haare im Schritt wuchsen, wieso sollte man die dann wieder weg machen? Und wenn man schon Haare auf den Zähnen hatte, wieso dann nicht auch an den Beinen?
Jordan griff nach einer der Blasen. "Deine beiden Hexerjungs werden schon auf mich aufpassen." Sie zwinkerte dem Oberst zu und sprang doch recht elegant auf der dem Ölteppich abgewandten Seite kopfüber ins Wasser, wobei sie kaum Spritzer verursachte.
Den Schwung nutzte sie, um gleich etwas Tiefe zu gewinnen und unter dem Boot hindurch in die Richtung zu schwimmen, in der die "Boje" trieb. Für ihre Augen war die Sicht natürlich schlecht, weil Menschen unter Wasser einfach schlecht sahen, aber die Sonne schien schräg ins Wasser und bald entdeckte sie die dunkle, vertraute Silhouette. Sie entdeckte auch sofort die Stelle, an der das Öl gemächlich austrat. Dich kenn ich., dachte sie angesichts des alten Bekannten. Dieser Schlauch hatte sich schon häufiger gelöst und ihr Kopfschmerzen bereitet. Jordan nahm sich ein bisschen Luft aus der Blase, klemmte diese dann zwischen die Knie. Ein paar Handgriffe und sie knickte den Schlauch ab und schob den Draht, der ihn normalerweise am Stutzen hielt, über den Knick. Der Ölstrom versiegte.
Noch ein Zug aus der Blase. Muffig. Bäh.
Dann schwamm sie Richtung vordere Fahrwerksklappen und untersuchte die Schweißnähte mit den Händen.
Aus dem Loch glühten ihr zwei rote Punkte entgegen. Der Schreck war ordentlich. Sie verlor etwas Luft und stieß sich rückwärts vom Rumpf ab. Da drin gab es definitiv keine Kontrolleuchten und Strom gab es definitiv auch keinen mehr. Was also war das gewesen.
Sie zog die Blase leer. Keine Zeit mehr.
Erstmal auftauchen, möglichst nicht in den Ölteppich hinein. Zum Glück war das Boot gegen den Sonnenschein gut als Silhouette zu erkennen und sie tauchte knapp neben dem Bug auf. Die leere Blase warf Jordan an Deck, dann hielt sie sich wassertretend an der Seite und wischte sich das Wasser aus den Augen.
"Colonel, irgendwas fummelt da an meiner G rum. Zumindest hat mich was angeschaut, mit rot leuchtenden Augen!" Sie klang eher wütend als überrascht oder gar erschreckt. Nur der Fehler, der sich bei der Ansprache einschlich, verriet sie. Aber he, jemand (oder etwas) fummelte an ihrer Knarre rum! Jordan schnaubte sehr unladylike Wasser aus der Nase, wischte alles mit Daumen und Zeigefinger ins Meer und setzte fort: "Ansonsten sieht es ganz gut aus. War nur ein Schlauch, der sich gelöst hat. Das Flugzeug liegt auf der rechten Seite, die rechte Tragfläche ist abgeknickt oder durchgerissen. Die Schweißnähte scheinen mir aber stabil."
Zuletzt geändert von Pandora am Montag 19. Februar 2024, 08:23, insgesamt 2-mal geändert.
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MONSTER
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Ein schwerer dumpfer Geruch trieb hinaus in Richtung Meer und gemischt mit dem scharfen hellen Aroma verwesenden Fleisches. Die Duftschwaden im Wasser erreichten ein Wesen dass dort am Ausgang zum Meer im Schlamm verborgen lag und ruhte. Es ruhte und zog das schwere und sauerstoffarme Wasser ein und ließ es gemächlich durch die sieben Kiemenspalten wieder ausströmen.
Etwas an dem Aroma machte ihn nervös, sei es die Nähe zum Geruch eines Weibchens oder weil zappelige Bewegungen die Schwaden verwirbelten und störten. Unkoordinierte Bewegungen von Wesen die größer waren als die üblichen Makrelen, die so gar nicht statt machten.
Noch lag er am schlammigen Grund doch schon bald würde er langsam aufsteigen und durch das trübe Wasser zum Schauplatz gleiten. Lautlos und unsichtbar nahe am Grund.
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Xoschnaw
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Was draußen alles so vorging, bemerkte Xoschnaw nicht. Er war zu bestrebt darin, das Kästchen von dem langen Ding zu lösen und an den Inhalt heran zu kommen. Das saß alles so verdammt fest und es war so verdammt eng hier. Aber hin wie her, an die goldenen Kügelchen kam er von hier nicht dran, also nochmal raus und vielleicht von oben. Strampelnd quetschte er sich am Fahrwerk vorbei und sah sich plötzlich einem anderen Mensch gegenüber. Einem Weibchen. Zum Glück, denn das erschreckte sich nur und floh, anstatt wie Hexer gleich einen Spieß aus ihm zu machen. Xoschnaw steckte den Kopf aus seinem Loch und sah das Weibchen nach oben entschwinden. Mit ein paar zappeligen Bewegungen wand er sich frei und schwamm noch einmal ins Cockpit. Und richtig, da war eine Klappe, die sich sogar recht leicht öffnen ließ und dahinter... der Kasten! Xoschnaw jubilierte. Tief schob er seinen Arm in die Öffnung und ertastete die Riegel, die er von unten zwar gesehen und erreicht hatte, aber nicht öffnen konnnte. Nun klappte es und er konnte den Deckel öffnen.
Goldene Hülsendingers, eines am anderen aufgereiht in einem Band aus einem komischen Material. Gierig fingerte er daran herum, schloss schließlich die Hände darum und begann einfach zu zerren. Die Beine gegen den Rumpf gestemmt schaffte er es, ein Stück des Gurtes heraus zu ziehen. Oh was er damit alles anstellen konnte! Tja was? Egal, Hauptsache erstmal haben. Haben war besser als brauchen.
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Vyacheslav Sokolov
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Slava hielt sie nicht auf als sie mit den Hexern tauchen gehen wollte. Es war ihre Entscheidung.
Er konnte nurcnicht ganz verhindern, dass er sie beim ausziehen beobachtete, zumindest bis zu dem Zeitpunkt als er einen der Wächter dabei ertappte, dem beinahe die Augen aus dem Kopf fielen. Das Räuspern bekam der Mann gar nicht mit, der Pfiff aber ließ ihn zusammenzucken. Der Mann war plötzlich sehr beschäftigt mit dem Griff des einen Ruders. Da stand ein Span ab und damit sich da keiner lebensgefährlich verletzte... Allein Cengiz wirkte als hätte er sie nicht einmal bemerkt.
Sie tauchte ab und wieder auf und die Unterwäsche klebte an ihr. Sollte sie nun an Bord klettern musste er dem Wachmann vermutlich einen Tritt geben.
Colonel. Das war die richtige Übersetzung, er sah darüber hinweg, sie wirkte aufgeregt. Und er hatte damit zu tun, die Wächter professionell zu halten. Natürlich nur die Wächter.
Der kurze Bericht hielt ihn jedenfalls auf dem Teppich. Sie hatte es reparieren können und der Ölteppich begann sich langsam zu verteilen und würde langsam ins Meer hinausgespült werden. Die erste Umweltverschmutzung dieser Kategorie. Sie hatte es reparieren können...
"Gute Arbeit..."
Dann allerdings... Rot glühende Augen... Nur weil er so etwas schon einmal gesehen hatte bedeutet das nicht, dass ein Zusammenhang bestand. Dieser Nikolavo war mit Sicherheit größer als ein Nekker und er war ein Reisender, es war also unwahrscheinlich, dass er es hier mit Verwandtschaft zu tun hatte und er selbst, ob wasser-affin oder nicht, er konnte es nicht sein.
"Also gut, versucht es einzufangen. Was es auch ist was sich da zu schaffen macht, ich will es lebend haben."
Der eine Hexer war noch oben, der andere würde sicher auch gleich noch einmal auftauchen.
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Crehwill von Seren
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Das Boot kam näher und Reuven erstattete sogleich Bericht. Zeit für Crehwill sich noch ein wenig im Wasser treiben zu lassen, man musste Tauchgänge nicht übertreiben… oder nur während der Ausbildung.
So war er auf jeden Fall nicht schnell genug, um der Dame ins Wasser zu folgen, als sie neben ihm abtauchte. Ein innerliches Seufzen. Mit zwei Zügen war er am Boot und warf die Makrele an Deck.
„Hatte äußerliche Ähnlichkeiten mit einem Nekker, wirkte aber bei Weiten nicht so aggressiv.“ Nein, ein Nekker war das nicht. „Außerdem ist es allein.“ Wahrscheinlich.

Aber er würde sich darum kümmern, weshalb er abtauchte. Die Spur der Kapitänin konnte er folgen, paddelte in ihre Richtung hielt aber Abstand und beobachtete – wobei er sich über ihre Körperformen wenig Gedanken machte. Eher vielleicht nicht dumm, wenn sie dabei war. Sie könnte auf das Zeug zeigen, was wichtig war und hantiere auch irgendwo herum. Crehwill ließ sie machen und behielt mehr oder weniger die Umgebung im Auge, soweit man das Unterwasser konnte. Die Makrelen begannen ein wenig am Co-Piloten zu knabbern, aber dieser war nicht nach ihren Geschmack und sie stoben schließlich in eine Richtung davon. Dafür musste Pan das Wesen aufgescheucht haben, denn es steckte seinen Kopf aus dem Wrack, bevor es dieses weiter neugierig untersuchte, nachdem die Kapitänin aufgetaucht war. Es wirkte nicht gefährlich, obwohl Crehwill unter der Strömung das Medaillon nun leicht spüren konnte. Ein bisschen Luft hatte er noch, sodass er nach ein paar schnellen Zügen einen Blick mit in das Cockpit werfen konnte, bevor er wieder hoch kam. Es zerrte an etwas herum, untersuchte was auch immer man da fand. Aber Luft holen.

„Ich glaube, es hat sich bewaffnet.“ Er kam gerade noch rechtzeitig um die letzten Worte des Freiherrn zu hören und zeigte mit den Fingern die Größe dieser Patronen. So ähnlich wie der Herr von Rassija es ihm gezeigt hatte, als er von diesem wunderlichen Bolzen sprach. „Es wurstelt am… runden Ende herum. Vorne?“ Aber er zuckte mit den Schultern und ließ sich von Reuven einen der Tränke reichen, wenn sie jetzt jagen gehen sollen wäre das sicher besser. Wobei er eigentlich wenig Absichten hatte irgendein Viehzeug einzufangen. Aber da machte er sich ohne Netz eh wenig Hoffnung. Nach letzten Absprachen tauchte er wieder ab und dank Trank war die Welt doch viel klarer und schärfer. Dass seine Augen dafür mit einer schleimigen Schicht bedeckt wurden, fiel nur auf, wenn man direkt hinsah.
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