Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Sindra
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Und es wurde noch schräger.
Cat hörte mit immer größer werdenden Augen zu.
Totgetrampelt. Ein kleines Geschwisterchen einfach totgetrampelt. Und dann diese Leben in einer beinahe schon feindlichen Umgebung.
Der Doppler bewies, dass die grausamen Gerüchte um ihre Rasse vollkommen falsch lagen, denn besonders Cat war nicht grausam, sondern mitfühlend.
Sie begann bei Valjans Beschreibung zu schniefen, trat auf sie zu, zog sie in die Arme und weinte instant los.
„Tut mir so leid…“, versuchte sie ihr Mitgefühl zu vermitteln.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

Valjan war etwas überrascht, dass es Cat so sehr mitnahm, aber sie hatte keine Scheu sich in die Arme nehmen zu lassen oder Cat in die Arme zu nehmen. Sich einfach gegenseitig zu umarmen und zu halten - nur die Schulterplatten stören vielleicht.
„Oh Cat, es ist über fünfzehn Jahre her“, begann sie sie zu trösten. Sie legte den Kopf auf die Schulter, streichelte über ihren Hinterkopf und wiegte sie leicht hin und her. Valjan wusste nicht, ob Doppler sich auch mit Schaukeln wie im Mutterbauch beruhigen ließen. Aber für sie war es so natürlich, weshalb sie es einfach machte, aber vielleicht erinnerten sich all die Wesen, die Cat war an diese Form der Geborgenheit.

„Ich war selbst noch ein Kind, manchmal frage ich mich wie er war und beginne zu vergessen. Aber dann schaue ich mir Pflutschi an und höre sein Lachen. Sein kindliches Lachen. So ist er immer für mich da, mein kleiner Valjan.“ Sie musste schmunzeln und hielt Cat einfach weiter fest. „Ja, sein Name, den er mir leiht und mich so beschützt. Ich heiße eigentlich Valeska. Leska oder nur Les nannten mich meine Freunde - auf den Straßen beim Spielen.“ Ein wenig löste sich Valjan wieder und sah in Cats Augen. „Und ich stelle Dir meine Eltern vor, wenn Du das noch immer möchtest, ja? Sie haben nur nicht so viel zu essen wie Slava.“ Valjan versuchte es mit einem Lächeln und wischte Cat zärtlich mit den Daumen ein paar Tränen von der Wange.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

[im Verhörraum nebenan]

Der Auftritt gelang.
Man hatte die Familie des Ratsherren bereits an die Tür Seite des Tisches gesetzt, man kannte die Vorlieben des Freiherren - wobei, im Grunde handhabte es fast jeder so. Platz genommen hatte nur der Cousin, seine Tochter stand betreten hinter ihm und der Ratsherr selbst tastete sich bereits in Richtung von Slavas Tischseite vor. Diese Verletzung seines Reviers ahndete er sofort und scheuchte ihn mit einem einzigen Blick zurück.
Sie waren sich bisher nur einmal bei einer Ratssitzung begegnet, wobei Slava da im Hintergrund gesessen hatte. Daher kannte er ihn, umgekehrt würde der Ratsherr ihn aber vermutlich nicht sofort zuordnen können. Den Namen musste er aber gehört haben.
"Ratsherr Von Dahn... Sehr erfreut. Ich bin Freiherr von Sokolov." Er umrundete den Tisch recht dynamisch, hielt zackig an, deutete einen militärischen Gruß an und nahm ebenso zackig Platz. Es kostete ihn viel Kraft, aber vorerst würde er sich nichts anmerken lassen.
Der Ratsherr wich brav zurück, nickte. Der Name sagte ihm wohl auch etwas, vielleicht nichts Gutes.
Slava wartete einen Moment, bis er sich sicher war das der Ratsherr in der Defensive war und auf sein Kommando wartete. Das war er wohl, denn er schwieg noch.
"Also gut. Was habt ihr mir zu berichten? Ihr genießt hier Vorzugsbehandlung und ich habe nicht viel Zeit."
Zu viel Zeit durfte er nicht vergehen lassen, er mußte das Steuer behalten, nicht zu viel Zeit zum grübeln lassen, mit Handlungsaufforderungen beschäftigen. Zum Glück war hier noch niemand vom gnadenlosen Telephonmarketing abgehärtet.
Der Ratsherr nickte ergeben.
"Mein Cousin Jorgen von Dahn hielt den HExern den Vorwurf entgegen dass einer der beiden inhaftierten Hexern seine Tochter entjungfert und geschwängert haben soll. Er konfrontierte den Hexer mit dem Vorwurf woraufhin der zweit ihn verzauberte. Daraufhin hat der kleinere Hexer ihn verzaubert und mich angegriffen und mir die NAse gebrochen."
Man hatte ihm Eis gebracht um die Schwellung zu kühlen, so dass er mittlerweile wieder einigermaßen verständlich sprach. Und während er sprach signalisierte alles an Slavas Haltung, dass er sich beeilen musste.
"Und während der Verhaftung hat eben dieser Hexer uns sogar noch verspottet."
Slava hatte nur genickt.
"Ihr wisst schon, dass Hexer gar nicht in der Lage sind, jemanden zu schwängern? Berichtete weiter!"
Er warf einen Blick auf die Tochter, die knallrot anlief.
"Das tut nichts zur..."
"Doch, tut es." unterbrach Slava ihn. "Ich will wissen, was die Tochter dazu zu sagen hat."
Und er durchbohrte sie mit einem Blick aus seinen grünen Augen, von dem er wusste, dass er vor allem bei Frauen bewirkte, dass die weich wurden. Bei Frauen und bei Jarel.
Diese trat unsicher vor, aber ihr Vater wollte sie zurückhalten.
"Zweifelt ihr an der Ehre m..."
"Ruhe." unterbrach der Freiherr abermals. "Ich will hören was sie zu sagen hat, und ihre Ehre zweifelt hier niemand an außer ihr vielleicht."
"Sprecht... wie ist euer Name?"
"Julika von Dahn, Herr." wieder blickte sie ihn schüchtern an.
"Ist es so? Hat einer der beiden verhafteten Hexer euch die Unschuld geraubt?"
Wieder wurde sie rot... "N... nein..."
"Gut. Mehr muss ich nicht wissen. Wer es statt dessen war ist Angelegenheit der Familie. Eure Anschuldigungen, Ratsherr, wurden in aller Form zurückgenommen, das nehme ich zu Protokoll und danke für eure Aufrichtigkeit."
"Nichts desto trotz hat der Hexer mir die Nase gebrochen. Ich verlange, dass das geahndet wird. Ein Angriff auf ein Ratsmitglied darf nicht folgenlos bleiben. Zudem hat einer der beiden versucht Magie anzuwenden und meinen Verwandten zu manipulieren, in aller Öffentlichkeit."
Ein Punkt der Slava einleuchtete, und er durfte gerade jetzt seine Befugnis nicht zu sehr ausnutzen. Und das war auch nicht von der Hand zu weisen. Die Anschuldigungen zuvor waren vom Tisch, für den zweiten Teil würden sich wohl Beweise finden lassen.
"Wir werden die Hexer für zwei Wochen in Haft belassen."
"Zwei Wochen nur? Sie gehören ausgepeitscht, Öffentlich! Ich fordere ein..."
"Drei Wochen. Und sie erhalten eine Belehrung von mir persönlich. In Zukunft werden sie vorsichtiger sein."
"Ich pr..."
"Drei Wochen, nicht mehr, nicht weniger."
"...in aller Form...!"

"Zur Kenntnis genommen, Ratsherr. Ihr könnt gerne publik machen, dass ihr wegen des Streits um eure Nichte, die nun ein uneheliches Kind von irgendwem erwartet so sehr mir den Hexern in Streit geraten seid..."
"Drei Wochen?"
"Drei.
"Einverstanden."
"Es freit mich sehr. Ratsherr von Dahn, wir sehen uns bei der nächsten Sitzung. Mein Protokollant wird alles weitere notieren, bitte unterschreibt noch, dann geleitet man euch nach draußen."

Der Cousin schwieg, der Ratsherr nickte und die Tochter guckte betreten. Slava blieb aufrecht und angespannt sitzen, seine Finger trommelten noch auf den Tisch. Bis alles den Raum verlassen hatten, dann sank er in sich zusammen und die Erschöpfung forderte ihren Tribut.
Verdammt. Noch einmal aufstehen, noch einmal mit Novka reden und mit Cat. Noch einmal zum Hafen, die Kisten ansehen, erst dann nach Hause.
Tief durchatmen, dann gelang auch das aufstehen. Schon gar nicht mehr so dynamisch kehrte er in den ersten Verhörraum zurück.

[wieder bei den anderen beiden]
Sindra
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Lebenslauf:

Ihre Eltern kennenlernen?
In einer der Erinnerungsstapel wurde dies als Anbahnung einer Ehe beschreiben.
Cat machte ein reichlich belämmertes Gesicht bis sie beschloss, dass dieser Stapel nicht der richtige zum Kramen war und schon lächelte sie wieder. Manchmal war zu viel Information auch nicht gut.
Wenn deine Eltern nicht so viel zu Essen haben, können wir doch etwas mitbringen? Mögen deine Eltern Reh? Ich kann schnell noch eines Jagen. Ich bin gut im Jagen, egal auf wie vielen Beinen.“
Und wieder wählte sie den passenden Schwung Erinnerungen dafür aus, wobei sie die mit dem Titel ‚Wilderei‘ schlicht ignorierte.
„Darf ich Flutschie auch kennenlernen?“ Die Aussprache war nicht ganz korrekt und die Bedeutung des Wortes entging ihr gänzlich, wenn es überhaupt eines hatte, aber das war ihr schlicht egal.
Sie lächelte nich immer. Ihr Lächeln hatte etwas Seltsames. Unbedarft, offen und freundlich, aber bei genauerem Hinsehen auch irgendwie wie eine Maske, die bewusst oder unbewusst gewählt war.
Ob es etwas hinter der Maske gab? Den Original Doppler? So schnell würde das nicht herauszufinden sein.
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Valjan Novka
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Valjan hat keine Erfahrung darin wie viel sich eine Doppler merken kann oder wie viel Erinnerungen in anderen Gestalten wie schnell wann durchdrangen. Aber gestern Abend hatte Cat darum gebeten ihre Eltern kennenlernen zu dürfen. Deshalb brachte sie es nicht wirklich mit heiraten in Verbindung. Zumal Valjan so gar kein Interesse daran hatte, schon gar nicht als Frau. Irgendwie machte Cat einen einsamen Eindruck, auch wenn sie zu Reuven gehörte. Was auch immer sie genau damit meinte, aber der Hexer war nicht die Gesellschaft, um in der Mitte dieser anzukommen... naja, Slava auch nicht... und sie selbst?

Eigentlich ebenso nicht. Sie hatte ihre Eltern und irgendwo waren sie zwar überfordert von ihrem Lebensweg, aber auch stolz. Und Olga, die einzige aus Kindertagen, die Bescheid wusste und immer noch irgendwie zu ihr auf sah. Und ja, Valjan war für sie da, wie Geburtshilfe, sie würde den Herrn Doktor darauf ansprechen. Und dann gab es noch...? Vielleicht Jamal, der Buchhändler, der den Korporal der Wache mal nach der kleinen Leska gefragt hatte, der er das Lesen beigebracht hatte. Sich aber sonst nichts anmerken ließ. Aber mehr waren es nicht und die neuen Bekanntschaften über Slava waren... eine Bande Killer.

Langsam löste sich Valjan wieder von Cat und versuchte aus ihren Worten schlau zu werden. Ein Reh jagen?... Ein Reh. Ein 'sagen wir es sei konfisziert'-Reh? „Das musst Du nicht. Es...“ wäre Wilderei. Außer... das Rotwild gehört dem Adel heißt es. Nur wie genau? Kann man Sokolov dafür nutzen, dass er hier irgendwo jagen geht oder lässt? Wobei es in der Nähe Nowigrads bestimmt nicht mehr viel Wild gibt. „...hat auch noch ein bisschen Zeit. Ich hab heute noch eine Menge vor, unter anderen mich um Reuven zu kümmern.“ Ein Zwinkern. Irgendwie freute er sich darauf, die zwei Hexer zu treffen. Zwei schräge Typen.

Als Slava rein kam, trat Valjan wieder einen Schritt zurück: „Aber natürlich, Pflutschi möchte Dich bestimmt auch kennenlernen.“

Die Bedeutung des Wortes kannte wohl niemand mehr. Selbst der Namensgeber wird sie nach einem halben Jahr vergessen haben, aber es war mal wichtig.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Er hörte noch etwas von Pflutschi, konnte es aber nicht einordnen und ignorierte das Wort für's erste.
Vielleicht erriet er den Kontext, immerhin hatte er einen Sohn gehabt und wenigstens am Rande hatte auch er mitbekommen wie der allen möglichen Dingen die seltsamsten Namen gegeben hatte bis die Aussprache richtig saß. Er steckt den Begriff als in die Kiste mit Kinderkram, schloss daraus, dass die beiden sich wohl ganz gut verstanden und ließ nur kurz den Blick zwischen hin und her wandern.
"Also... soweit es den Ratsherren angeht ist alles geklärt. Die Tochter hat einen Hexer beschuldigt sie geschwängert zu haben, was kompletter..." Er hatte 'Bullshit' sagen wollen, aber er nahm an, auch in der Übersetzung existierte der Ausdruck nicht. "...Unsinn ist. Ich nehme an, sie hat nicht damit gerechnet dass ihr Vater sich aufmachen würde und wirklich nach einem sucht... was er getan hat und er hat auch einen gefunden, zwei sogar. Dann war es aber zu spät das zurückzunehmen. Dies ist allerdings vom Tisch, sie unterschreiben eben ihre Aussagen. Was bleibt ist dass einer der Hexer versucht hat per Gedankenkontrolle den Ratsherren zu beeinflussen und ihm anschließend die Nase gebrochen hat. Beides lässt sich leider nicht ignorieren. Wenn der jeweilige Hexer sich schuldig bekennt bleibt nur er zwei Wochen in Gewahrsam, ich wechsle noch ein paar Worte mit ihm und dann ist er frei. Wenn er sich nicht schuldig bekennt bleiben beide. Die anderen beiden Gefangenen hat der Rat Von Dahn mit keinem Wort erwähnt, sie werden direkt freigelassen und wir entschuldigen uns bei ihnen für das Versehen."
Er war selbst nicht ganz glücklich mit dem Ausgang, aber in der Hinsicht musste er dem Rat recht geben, es ging nicht an das Hexer in der Öffentlichkeit Zeichen verwendeten um ihren Willen durchzusetzen. es war weniger die gebrochene Nase, als eben dieser Übergriff, die ihm auch persönlich missfielen.
"Ich habe noch einiges zu tun, die Unterhaltung mit den beiden Hexern überlasse ich dir, und die endgültige Entscheidung. Und Ich würde vorschlagen, Cat begleitet dich. Und ich meine tatsächlich nicht nur heute, sondern ab jetzt. Sie soll sich die Wache ansehen, alles beschnuppern." Er zwinkerte. "Am Anfang wäre es vermutlich sinnvoll, wenn sie das tatsächlich als Hund macht, später kann sie auch die Gestalt eines jungen Mannes annehmen und als Rekrut anfangen."
Tatsächlich war der letzte Teil wirklich als Vorschlag formuliert und er blickte Valjan und Cat an, um deren Meinung zu hören.
Was für einen Freiherrn vielleicht unüblich war, aber in seiner Einheit in der Zone Gang und Gäbe gewesen war, alle Beteligten zu dem Einsatz zu Wort kommen zu lassen. Er war es gewohnt, mit Sezialisten des Faches zu arbeiten, einne Hanvoll ausgesuchter Leute und jeder hatte seine Expertise gehabt, da spielte es kaum eine Rolle, dass er oberst gewesen war und en anderer Major oder Leutnant, oder wie jetzt, Feldwebel. Jede Erfahrung zählte.
Und die Idee hatte zwei Seiten - zum einen wollte er natürlich einen Spion in den Reihen der Wache haben, zum anderen ermöglichte er es Cat auf diese Weise nach ihrem Hexer zu sehen. Auch dies ein Grund, weswegen er die Inhaftierung als Zugeständnis gemacht vorgeschlagen hatte. So wäre Cat wohl freiwillig dabei, sich die Wache anzusehen, so nahm er an.
Und wieder einmal ging eine Rechnung auf.
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Valjan Novka
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Valjan drehte sich natürlich zu ihrem Vorgesetzten um, die Rechte hob sie für einen Moment an und ließ sie wieder sinken. Das war nicht einmal ein schluderiges Salutieren, sondern mehr ein Winken. Aber auch sie lernte sich anzupassen: privat, weniger privat, Junge, Mädchen, Verhören, Gewaltandrohungen machen, Cat trösten, Untergebene herumkommandieren… sie lächelte, jetzt war es eher familiär und man hörte dem Papi mal zu.

Ein Hexer jemanden geschwängert. Ja, das soll nicht klappen. Das… wusste man? Hat man schon mal irgendwo gehört? Wenn die so alt werden und könnten, dann wäre die ganze Welt voller Hexerkindern. Aber der Tochter war das wohl unbekannt oder nur dem Vater? Waren die nicht gebildet? So als… Ratsherrnfamilie? Van Dahn. Klar, schon mal gehört irgendwo, was sonst? Nicht ihre Schicht. Aber gerade auch nicht ihr Problem.

Gedankenkontrolle, Nase brechen. Cat hatte ja berichtet, dass Reuven eines dieser Zeichen angewendet hätte, zumindest sah es danach aus. Aber Valjan nickte dazu nur, sie soll entscheiden. Zwei Wochen. Für beide, falls sie wie zwei… Lausbuben zusammenhielten. Ein dünnes Lächeln zeigte sich, dass jedoch von Stirnrunzeln abgelöst wurde. Welche anderen Zwei? Davon hatte der Korporal nichts erwähnt. Valjan muss ihren Schreibtisch finden, vielleicht gibt es dort Hinweise auf Papierkram. Aber denn ging das Thema auf Cat und es folgt ein erwartungsvoller Blick.

„Ähm…“ Es war ein Vorschlag, keine Entscheidung. Eigentlich nicht so überraschend, nach dem was Schura erzählt hatte oder wie Slava sich gab, wenn keiner hinsah, was sie gesagt hatten über diesen Ort, von dem sie kamen wie den Adel absetzen und eigentlich auch der Grund, warum sich Valjan überhaupt um seine Aufmerksamkeit bemüht hatte. Der dachte nun mal anders, weiter als hier üblich. Besonders bei der Wache, bei der Armee mag man besseres Personal haben. Dennoch so ungewohnt, wenn auch nicht schlecht. Aber… „Ja. Ein Hund, der mir nachläuft, wirft sicher weniger Fragen auf als eine junge Frau, die dasselbe tut. Dass das schwache Jüngelchen sich einen großen Hund zulegt wird kaum jemand überraschen. Ein paar Kollegen haben eh schon gesehen, wie sie mir vorhin zugelaufen ist und ja… ihre Nase mag mir bei der Ermittlungsarbeit sicher helfen.“ Diese Gedanken hatte er vorhin schon. Nur nicht erwartet sie so bald auszusprechen. „Ich halte diese… Position auch besser statt hier als Rekrut anzufangen. Zum Einen hat man als Rekrut verdammt viel zu tun und sie hätte kaum Freizeit oder Gelegenheiten für etwas anderes. Der Tag beginnt früh und endet spät, dazwischen ist man verdammt müde und zum Anderen ist die Atmosphäre unter den Männern oder im Gemeinschaftsschlafsaal alles andere als angenehm oder freundlich. Besonders wenn man… jung ist?“ Ihr Blick ging auf Cat. Ihre jetzige Form schien älter als Valjan selbst, aber irgendwo wirkte sie so… unerfahren? Wie ein Kind. Keine Ahnung, aber Valjan fühlte sich bei dem Gedanken sie zwischen den Idioten zu wissen nicht wohl – auch wenn Cat besser einen jungen Mann spielen könnte als sie. „Natürlich nur wenn es für Cat so in Ordnung ist.“

Gegebenenfalls machte die Feldwebel einen Schritt zurück, um die Doppler mehr ins Gespräch einzubinden. Wobei ihr wohl etwas einfiel, denn mit einem gewissen Schalk in den Augen, sah Valjan zu Slava auf: „Habt Ihr eigentlich Jagdrechte, Freiherr von Sokolov? “
Sindra
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Die Doppler antwortete auf ihre eigene Weise, denn im nächstes Moment rieb sich ein großer, graubraun gefärbter Hundeschädel freundlich und um Streicheleinheiten bettelnd an Valjans Hose.
Sich so oft und so schnell wieder zu verwandeln war anstrengend.
Entsprechend knurrte der Hund - nein, nur der Magen des Tieres - hörbar in dem kleinen Raum, während sie mit heraushängender Zunge und entspanntem Gesichtsausdruck dastand.
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Vyacheslav Sokolov
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Slava nickte und Cat verwandelte sich schon wieder. Hund lag ihr anscheinend.
"Gut, dann vorerst so." segnete er den Vorschlag ab. Er war schon zur Gänze bei dem was als nächstes bevorstand.
Novkas Frage riss ihn daher aus der Planung. Jagdrechte. Gute Frage.
Er musterte den Feldwebel kurz.
"Ja, hab ich. Im Bereich rund um mein Anwesen und auf den zugehörigen Ländereien. Wie weit das 'rund um' reicht ist wohl Ermessenssache. Warum?"
Die Verbindung zu dem Reh zog er nicht, und mit Jagd verband er noch immer Gewehre. Dass man hier Pfeil und Bogen nahm oder was auch immer wollte ihm nciht in den Kopf. Mit Bogenwaffen konnte er in etwa so gut umgehen wie Novka mit einem PDA. Er wüsste vielleicht nicht einmal wie rum man das Ding halten musste. Eine Armbrust war noch eher realistisch.
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Valjan Novka
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„Ein Anwesen? Ihr habt ein Anwesen samt Ländereien?“ Wie schaffte Slava es Valjan immer wieder zu überraschen? Klar hat ein Freiherr ein Anwesen, aber gerade hatte man sich daran gewöhnt, dass er irgendwo gar kein richtiger Freiherr war. Er hat ja nicht mal jemanden, der für ihn an die Tür ging. Sondern nur Leute um sich, die verdammt dreckige Arbeit machten und dann kommt er mit einem herrschaftlichen Anwesen daher. Ungläubig blinzelte die Feldwebel zum Oberst auf, während die linke Hand unterbewusst begann die Hündin zu streicheln.

„Ihr seid wie so eine Röhre, die es manchmal auf dem Rummel gibt. Da kann man reinschauen und drinnen sind so bunte Steinchen zwischen Spiegeln an den Wänden. Wenn man das Rohr dreht, gibt es immer wieder andere Muster. Aber wenn man glaubt man hat eines gefunden, das zu Euch passt, dann fällt irgendwo wieder ein Stein runter, alles bricht zusammen und man kann wieder von vorne anfangen mit dem Suchen.“ Und das Ding hatte einen Namen, den sich Klein-Leska nicht merken konnte. „Aber in Wahrheit sitzt Ihr wahrscheinlich hinter einem der Spiegel und lacht Euch ins Fäustchen… nur ein bisschen einsam vielleicht. Valjan räusperte sich, sah kurz verlegen zu Boden und biss sich auf die Lippen.

„Äh… was ich eigentlich sagen wollte, Ser.“ Sie sah kurz zu Cat. „Mir ist eine hungrige Hündin zu gelaufen, die mir vorgeschlagen hat ein weiteres Reh zu jagen. Um uns nicht der Wilderei schuldig zu machen, sollten wir – als Jagdgesellschaft – dies auf dem Grund eines Adligen tun, der nichts dagegen hat, wenn wir seine Rehe essen. Wo liegt denn Euer Anwesen?“ Wahrscheinlich eh zu weit weg. „Oder wir holen mehr davon aus Eurem Haus.“ Wobei sich Valjan noch nicht so viele Gedanken gemacht hatte, was Hunde alles essen. Mehr Abfälle als Wölfe schien es, aber so viel hatte sie auch nicht zur Verfügung und Cat Abfälle vor zu werfen schien ihr auch nicht richtig.

Auch die andere Hand begann sie zu streicheln, ähnlich liebevoll wie die Menschen-Cat vorher. Blaue Augen, die müsste sich Valjan merken. So viele Hunde mit solchen Augen sollte es nicht geben. „Vielleicht hätten wir vorher noch irgendwas ausmachen sollen, wie ich Dich besser verstehen kann…“ Sie schien sie ja zu verstehen.
Sindra
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Da hatte sie Recht...
Cat drehte beide Ohren gleichzeitig nach hinten und wieder zurück.
Ihnen wurde schon etwas einfallen.
Nach der nächsten Verwandlung.
Aber bevor sie das konnte, musste sie erst was in den Magen bekommen. Sonst war das schlicht nicht machbar.
Das Streicheln gefiel ihr. Das Mädchen gefiel ihr.
Die ganze Situation gefiel ihr, abgesehen von der Tatsache, daß Reuven eingesperrt war.
Einen Moment ließ sie den Kopf hängen.
Doch der Moment verging schnell, denn sie wurde weiter gestreichelt.
Als war gut.
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