Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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In der Nähe des Hafens liegt auch der Hauptstützpunkt der Stadtwache von Nowigrad.
Ein großes unterkellertes Gebäude mit einem ummauerten Vorhof.
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Valjan Novka
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von: Zuhause
Datum: Morgens, 11. August 1278
betrifft: irgendwann Schura
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Manche Wahrheiten sollte man nicht aussprechen: „Weiß nicht, Ser, hab geschlafen.“ gehörte dazu. Ein bisschen war Valjan schon stolz darauf, dass er es schließlich gelernt hatte im Stehen zu schlafen und dabei nicht zu sehr zu schwanken, während das Hirn abschaltete. Ein Morgenappell nach einer Nacht wie dieser war perfekt dafür. Aber er hatte vergessen, dass Leutnant Speegelberg immer noch etwas verstimmt darüber war, dass sich der kleine Korporal nochmal mit seinem Schusterfall beschäftigt hatte. Einfach zur Leiche spaziert war, um sie zu untersuchen und somit seine Kompetenzen überschritten hatte. Er ließ den Jungen nicht aus den Augen, vor allem nicht diesen Morgen. Deshalb patrouillierte Korporal Novkas Einheit heute Vormittag ohne ihn durch die Scherben und Valjan verbrachte die Zeit mit Liegestützen, als die Morgensonne so langsam den Vorhof am Kerker beleuchtete. Leutnant Speegelberg stand noch dabei am Platz und zählte. Zum Glück, denn Valjan war durcheinander gekommen und konnte eh erst aufhören, wenn es der Leutnant erlaubte. Das vertrieb zumindest den kleinen Kater...
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

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vom: Slavas Haus
Datum: Morgens 11. August 1278
betrifft: Valjan
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Wie genau er durch das Haupttor gekommen war würde sein Geheimnis bleiben, aber da stand er, an die Mauer gelehnt in der Sonne und rauchte eine der mitgebrachten Zigaretten, wenn man genau hinsah ein deutlicher Anachronismus zusammen mit der ortsüblichen Zivilkleidung.
Tatsächlich aber hatte bereits zuvor jemand bei einem örtlichen Papiermacher sehr sehr dünnes Papier in Auftrag gegeben, das sich gut dazu eignete kleingehackten Tabak darin einzuwickeln und auf die gleiche Weise zu rauchen. Vielleicht würde sich das noch verbreiten, denn immer eine Pfeife mit sich zu führen war gerade für die Wächter, die keine privaten Täschchen zu Uniform und Rüstung tragen durften und die daher nur sehr kleine Beutelchen mitführen konnten durchaus attraktiv.
Auch dieser Mann hatte so einen kleinen Beutel bei sich, einen mit einem gewissen Wellenmuster darauf. Ein Geschenk. Darin verbarg er geschickt die rot blau bedruckte Kartonschachtel.
Er sah den Wächtern beim Appell zu, vor allem einen ließ er nicht aus dem Blick.

Neben Novka hatte es noch vier andere erwischt, allerdings allesamt Rekruten und Gefreite, bei dem einen saß die Uniform nicht richtig ebenso bei den anderen, einer hatte den Helm ganz vergessen, der nächste war zunächst gar nicht erschienen, oder erst viel zu spät. Alle traf die gleiche Strafe. Liegestütze und um den Hof laufen. So würden sie es sich merken und taten gleichzeitig etwas für ihre Gesundheit.
Dann wurde der Diensthabende Leutnant der die morgendlichen Übungen beaufsichtigte abberufen.
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Leutnant Speegelberg, der an diesem Tag für Novka und noch ein paar weitere Korporals zuständig war war zurück in die Wache zitiert worden.
Der Hauptmann Mortimer Zelazko, genannt 'der eiserne Mortimer' hatte ein Empfehlungsschreiben auf den Tisch bekommen. Er trug da Sigel eines der persönlichen Berater des Regenten und war mit 'Freiherr von Sokolov' unterzeichnet, und jeder wußte, auch wenn weder der Regent noch seine Berater einen direkten Einfluss auf die Hierarchien der Wache hatten, so fügte man sich tunlichst dem Willen der Obrigkeit, wollte man nicht selbst über etwas stolpern. Und solange auf den ersten Blick keine Verwandtschaftlichen Beziehungen bestanden und auch keine größeren Summen geflossen waren - das war in dem Fall allerdings kategorisch auszuschließen - und auch sonst nichts dagegen sprach fügte man sich eben. Mit einer Mischung aus Skepsis und Anerkennung.
die Skepsis erklärte sich dabei von selbst, die Anerkennung, weil doch einer der Ihren den hohen Herren, und mochte es nun ein Emporkömmling sein oder nicht, ihm war einer der Wächter wohl positiv aufgefallen. Das konnte nur heißen, man beobachtete die Wache und vielleicht hießt das auch, es würde irgendwann bessere Ausrüstung geben und es gab sicher auch noch andere Beförderungen.

So eben wurden denn Leutnant Speegelberg darüber informiert, dass man Novka, ehemals noch Korporal, zum Feldwebel befördern würde. Das hieß, neuer Dienstplan, etwas mehr Sold, mehr Verwaltungsaufgaben. darum riss sich eh keiner.
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Valjan Novka
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Davon wusste der kleine Korporal noch nichts. Aber was er wusste war, dass man nicht gleich aufhört, nur weil der Leutnant abberufen wurde. Lieber noch ein halbes Dutzend mehr machen. Der Schlauere der Rekruten folgte dem Beispiel, der Andere halt nicht und bekam seine Rüffel - natürlich hatte Speegelberg hinten Augen oder lauschte zumindest. Erst als der Hof frei von Vorgesetzten war, ließ Valjan ab und setzte sich schweratmend auf seinen Hosenboden.

Den rauchenden Fremden hatte er noch nicht bemerkt, auch nicht vorher, als er noch frech auf die Frage, was gerade gesagt wurde geantwortet hatte. Wahrscheinlich hätte Valjan es sich zusammenreimen könnten, der Dienstplan, die Aufgaben für den Tag, was gestern passiert war. War gestern was passiert? Vom Anschlag auf Sokolov hatte noch nichts mitbekommen, zumal dieser am Abend recht lebendig wirkte und selbst nichts davon erwähnte.

Aber alles egal, nur kurz ausruhen. Valjan lehnte sich zurück, bliebt mit angewinkelten Beinen auf dem Rücken liegen und sah in den Himmel. Nur kurz, Du musst stehen, bevor er wieder rauskommt.
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Alexander Lebedew
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Schura beobachtete den Korporal. Der Junge war für seine Statur erstaunlich fit, aber kein Wundern, wenn man den ganzen Tag in der schweren Rüstung herumspazierte, das härtete ab. Er wollte bei den Übungen nicht stören, zumal ein Vorgesetzter mit Argusaugen darüber wachte und wehe einer machte seine Übung nicht richtig...

Also überlegte Schura, ob er nicht noch vorher nachhaken sollte, ob es zu dem Attentäter etwa neues gab. Der Stabsarzt der Wache wollte ihn sich ansehen. Die Männer, denen er den Leichnam übergeben hatte hatten ziemlich gewürgt, als man ihn umgedreht hatte. Es war ein sauberer Schuss gewesen, von vorne zwischen die Augen. Die Entfernung war nicht einmal hoch gewesen, nicht für ein Sturmgewehr, und die Kugel war ausgetreten, bei dem Winkel am oberen Hinterkopf und den Teil hatte es fast vollständig weggesprengt, so dass nur noch der Haaransatz und das Gesicht mit dem Loch zu erkennen waren, dahinter...
Nun, sie hatten es ja selbst gesehen.
Er wollte nicht behaupten, dass er es gewöhnt war, aber die Zone hatte ihn doch ein wenig abgehärtet.

Nun aber betrachtete er den Korporal etwas zu versonnen über seine Kippe hinweg. Dann war der alleine, der diensthabende Leutnant war verschwunden. Wohin auch immer.
Mit einem Räuspern machte er auf sich aufmerksam.
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Valjan Novka
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Scheiße! Lag er zu lang? Valjan sprang auf seine Beine. War Speegelberg zurück? Nein, an der Tür war niemand. Das Räuspern war auch aus einer anderen Richtung gekommen und da war… Schura. Herr Lebedew. Was macht der hier? Und was hatten seine Eltern erzählt, er hätte ihn heimgetragen. Wie nett. Zuerst wollte der kleine Korporal, einfach Danke sagen, aber…? Unter Männern macht so etwas doch nicht, oder? Männern war es doch eher peinlich so wenig auszuhalten. Also lieber überspielen, dass man sich wegen so etwas geholfen hat? Während er so grübelte, kam er auf jeden Fall mal näher. Es freute ihn Schura zu sehen, was sich durch ein Lächeln in seinem Gesicht zeigte.

Bei ihm blieb Valjan stehen, salutierte mit einem Nicken: „Schura… oder… bei welcher Anrede waren wir angekommen… Ser?“ überlegte er verlegen, vielleicht doch zu vertraut. Aber eigentlich war es gar nicht so viel Alkohol. Er war nur verdammt müde gewesen, sodass er zumindest meinte sich noch an Alles erinnern zu können. Auch wenn Valjan diese Sache mit der anderen Welt noch verarbeiten musste. Irritiert musterte er das seltsame Ding in Schuras Fingern, erkannte auch den kleinen Beutel, den seine Mutter gefertigt hatte. „Danke, fürs…“ Heimtragen „…Begleiten.“ Scheiß drauf, was ungehobelte Idioten tun würden. „Ich… tut mir Leid, dass ich nicht länger bleiben konnte.“ Das war durchaus ehrlich. Er war noch nicht mal mit seinem Bericht fertig geworden. Die Gräfin Helbel oder der Ritterschlag des Hexers. Aber der Freiherr hatte es wohl nicht für nötig befunden ihn deshalb wieder zu wecken oder er hatte zu fest geschlafen? Er hoffte mal Ersteres. „Wie kommt Ihr hier rein?“ Ein gewisser Unglaube lag doch in seiner Stimme.
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Alexander Lebedew
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Schura grinste. Zäh, der kleine, ließ sich ncihts anmerken.
"Kater?" wollte er nur wissen, und "Haben schon zusammen gesoffen... ich bin Schura."
Er bereute es schon jetzt dass er die Sprache nicht besser beherrschte, es nervte ihn. Er hätte sich gerne einfach unterhalten aber so stotterte er herum wie das letzte dumme Ausländerklischee. Dabei hatte er viel mehr im Kopf, er selbst wusste das, nur bekam er es kaum raus.
Immerhin verstand er halbwegs was man von ihm wollte, wenn die Sätze kurz genug waren.
Wie er hier hereingekommen was?
"Durch das Tor. Und Sokolov dessen Name." erklärte er.
Sich auf den Freiherrn zu beziehen öffnete Türen - es war sein Glück, dass die Razzia nur kurz zuvor stattgefunden hatte und dass nun tatsächlich dieser Name allen bekannt war.
"Gab gestern Mordanschlag auf ihn, hab ich ihn erledigt... also Mörder... liegt jetzt hier, deswegen kennen mich."
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Valjan Novka
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„Der Kater ist in meine Arme gegangen“, Valjan grinste schief: „Valjan.“ Man hatte gesoffen, wenn das reicht. Der kleine Korporal reichte dem riesigen Russen die Hand, um diese Vorstellung abzuschließen. Seltsam der große Fremde fühlte sich gut an. Endlich jemand, der ihn nicht nur belächelte und wenn nicht so spottend. Die letzten Worte ließen den leicht verträumten Blick allerdings verschwinden und die Augen größer werden.

„Ein Mordanschlag? Gestern? Und Vorgestern... das Andere... und... was hat er heute vor? Ins Hafenbecken?“ Er kniff die Augen zusammen, warum nicht einfach mal die Knappe halten. „Ich meine... ist die Leiche hier? Ich will den sehen, auch wenn man mit Toten nicht reden kann.“
Ein Seufzen. Wobei ihm wohl auch etwas einfiel. „Kann ich Deine Sprache verstehen? So wie Du meine?“
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Alexander Lebedew
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Der Kater in die Arme... kurz überlegte Schura, ob er etwas falsch verstanden hatte, ein lokales Sprichwort?
Dann fiel doch der Rubel. Liegestütze. Und er lachte. Irgendwie war diese Welt ja witzig.
Valjan. Hatte etwas russisches, der Nachname ja auch.
Über die Aufzählung lachte er abermals.
"Kenn ihn nicht anders. Zuhause... war fast jede Woche er einmal fast gestorben. Harte Zeit, hier ist vermutlich fast entspannt für ihn.. anders zumindest. Attentäter ist tot, hab ich erwischt und Leiche hier, aber nicht schöner Anblick. Halber Kopf weg, fiese Waffe."
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Valjan Novka
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Lachen. Darauf konnte sich Valjan das Grinsen nicht verkneifen. Die Leute waren sooo... offenherzig? Jemand wie Speegelberg hätte ihn für seine frechen Worte den ganzen Hof kehren lassen, wenn er einen guten Tag gehabt hätte. Aber diese Leibwächter hatten überhaupt kein Bewusstsein für... ihren Stand? Schura schien sich ihm gegenüber nicht besser zu fühlen, nicht einmal als erfahrenerer Soldat. Dennoch schüttelte der Korporal leicht ungläubig den Kopf: „Einmal die Woche? - Dann gut, dass er jetzt Leibwächter hat...“ Wobei man vorher nichts mitbekommen hatte und der Freiherr sich entschlossen hatte als Erstes beinahe zu sterben, als er sie wiedergetroffen hat. Hoffentlich ist das nicht irgendein Fluch... ?

„Halber Kopf?“ Riss es ihn aus den Gedanken. Wahrscheinlich hatte sich Valjan verhört, was soll das für eine Waffe gewesen sein? Ein Zweihänder? Eine Lanze? Aber ein Grund mehr sich den anzusehen, wenn auch kein schöner Anblick. Doch er hatte sich in Selbstbeherrschung geübt, vielleicht mehr als die Anderen. Er holte gerade Luft, um noch weiter nachzufragen, aber seine Aufmerksamkeit wurde auf das Tor gezogen und er blickte verwirrt.

„Was macht der hübsche Hexer hier?“ Die linke Hand legte sich unterbewusst auf die Handschellen am Gürtel.
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