Hafenviertel | Hauptquartier der Stadtwache von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Delia
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Ob die große Neugier nur den jungen Leuten vorbehalten war? Denn sie konnte dem Feldwebel an der Nasenspitze ansehen, dass er uuuuunbedingt wissen wollte, um was es ging. Aber würde sie an seiner statt auch.

Brav folgte die Halbelfe dem Feldwebel. “Oh”, meinte sie. “Ja, danke, die ältere Rede. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. In meiner Heimat hat jede Rasse ihre eigene Sprache. Gnomisch, Zwergisch, Orkisch… Elfisch… und für alle dann die Gemeinsprache”, erklärte sie, ohne groß darüber nachzudenken, ob das nun angebracht war oder nicht. “Und daher auch der für Euch unbekannte Akzent, nehme ich an.” Sie zuckte leicht die Schultern. “Dafür, dass ihr sie nicht gelernt habt, sprecht Ihr die ältere Rede sehr gut, ich hoffe ich lerne eure Gemeinsprache ebenso spielend.” Sie seufzte leise. Es war schon ein großes Hindernis, diese nicht zu können.

Delia setzte sich, denn sitzen kostete auch nicht mehr als stehen. “Danke. Lieber schlecht gesessen als gut gestanden.” Sie lächelte leicht.
“Alsooo”, begann sie gedehnt. “Ihr wollt sicher wissen, warum ich Euch sprechen will”, begann sie und suchte nach weiteren Worten. “Crehwill meinte…” Oh nein, wenn sie so begann, würde sie ihn mit in diese Sache hineinziehen… “Also was ich sagen will… Er meinte nur, dass wenn man jemanden Vertrauen entgegenbringen könnte… könntet das Ihr sein… und.. nun… ich weiß nicht wie ich es sagen soll… und ich kann auch gar nichts versprechen… aber vielleicht…”, druckste Delia herum und seufzte dann schwer, sehr schwer. “Ich mag Geheimniskrämerei nicht und nach Worten suche ich auch nicht gern. Ich bin nicht von hier und in meiner Heimat ist Magie etwas sehr natürliches und weit verbreitetes. Bei uns wird man dafür nicht verteufelt, aber hier schon, doch kann man mit Magie sehr gute Dinge bewirken. Ja ich weiß, auch sehr Schlechtes, aber eben auch sehr Gutes.” Selbst mit einem sehr schlechten Erbe… “Wie schon gesagt, ich kann nichts versprechen, aber vielleicht könnte ich Euch, mit Euren … Toten helfen… Ihr wolltet ihnen ja noch Fragen stellen…” Aufmerksam und aufgeregt sah sie den Feldwebel an. Hatte er überhaupt verstanden, was da alles so aus ihrem Mund gepurzelt war? Sie spürte ihren Herzschlag deutlich an ihrem Hals pulsieren. Der beste Fall war wohl, dass er sie für verrückt hielt?
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Valjan Novka
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Nachdem Delia Platz nahm, hatte der Feldwebel sich ebenfalls hingesetzt: Gegenüber wie es üblich ist bei einem Verhör und aufmerksam zugehört. Sie ausreden lassen. Bloß nicht ins Wort fallen, verständnisvoll genickt oder mal die Stirn gerunzelt bis sie fertig war. Sie war fertig. Mit den Worten und ebenso ein wenig mit den Nerven. Aber auch Valjan musste diese Worte eine Weile sacken lassen und zog damit diesen Moment unwillkürlich in die Länge.

„Ihr könntet… die Toten… befragen?“ Er bliebt dabei sehr ruhig, dachte bestimmt sehr viel nach und musterte sie noch einmal. Diesmal mit einem anderen Blick, bevor er hörbar die Luft einzog, den Kopf nach hinten legte und die Augen schloss. „Bljad.“ Er stand mit einem Ruck auf, ging ein paar Schritte hinter seinem Tisch im Kreis und fuhr sich mit einer Hand über den Kopf. Offenbar dachte er nach und verdaute das Gehörte, bevor er sich über den nicht vorhanden Bart strich und sich wieder zur wandte: „Ihr wisst, dass uns der Orden deswegen ohne zu Fragen auf die Scheiterhaufen bringt. Als… Ausländerin, als Frau, als… Nek… Nekro… Nekromantin?“ Er stützte sich mit beiden Händen auf der Tischplatte ab und sah sie nochmals an.

„Verdammte Axt…“ aber von vorne. Er setzte sich, lümmelte sich in den Stuhl. „Ihr seid aus einer anderen Welt, eine Welt mit Elfen. Deshalb sprecht Ihr ihre Sprache. Euer Gemein ist die Sprache aller und nicht wie hier die Sprache der Menschen, die sie eben allen Anderen aufzwingen. Ihr kamt durch ein Portal hier an, darf ich fragen wann und wo?“ Slava muss ihm das näher erklären: Portale und so was. Warum jetzt? Oder war es ihm vorher nur nicht aufgefallen? Wenn man irgendeine Hexe verbrannt hat, weil sie komisch ist, statt nachzufragen aus welcher Welt sie gekommen ist. „Seid ihr mit Herrn Neros gekommen? - Reuven hat mir gestern gesagt, dass ihr beide nicht von hier seid.“ Sondern aus Kaedwen.

„Magie ist hier… schwierig. Vor allem haben die Leute Angst vor dem Unbekannten also vernichtet man es besser und… wenn mit Magie irgendwas schief geht, dann trifft oft so viele. Oder ist auffällig. Aber ich hab keine Ahnung davon. Man hat die meisten Zauberer aus der Stadt verjagt, den Orden der ewigen Flamme extra dafür abgestellt. Auch wenn der Grund nicht unbedingt die Tatsache war, dass sie Magie wirken können, sondern weil man sich politisch einmischte und anderen auf die Füße trat. Also sucht man Gründe, warum man jemand los wird, den man persönlich nicht mag. Und wenn man dabei noch sein Zuhause plündern kann? Aber… ich schweife ab. Nekromantie…“ ein fragender Blick, ob man das so richtig heißt. „… ist hier selbst bei den Zauberern geächtet. Unnatürlich. Pietätlos. Wenn ihr mir anbietet, die gefallen Nilfgaarder zu befragen, dann sage ich: Auf keinen Fall. Soldaten und… Soldatinnen gefallen für die Expansionswünsche ihres Kaisers gegen eine kleine Elitetruppe, die genau wusste was sie tat. Nein, lasst sie in Frieden ruhen… Aber… “ Herr Bock, der weiß bestimmt was. Oder Raman. „… ich habe einen Terroristen, der bei seiner Verhaftung ein Haus angezündet hat, um dann von seinen Leuten bei der Hinrichtung erschossen zu werden. Da sind so viele Fragen offen oder… einen Attentäter, Auftragsmörder.“ Seufzend vergrub er sein Gesicht in beide Hände… er sollte sie zusammenstauchen und raus werfen, um keinen Ärger zu bekommen. Aber innerlich merkte er, wie er schon längst angebissen hatte.

„Wie… funktioniert das? Wie gefährlich? Was kann schief gehen? Und wie redet man mit ihnen? Müssen sie ältere Rede können? Oder… gar nicht antworten?“
Delia
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„Vielleicht“, hatte Delia geantwortet bei der Frage, ob sie Tote befragen konnte. Sie war mit der Magie dieser Welt noch nicht wirklich verbunden, daher wusste sie nicht, ob es überhaupt klappen würde… Zu dem Scheiterhaufen hatte sie genickt.

‚Bljad?‘ Wer oder was war das? Delia ließ dem Feldwebel alle Zeit, die er benötigte. Bei dem Wort Nekromantin zog sie ihre Arme schützend um sich, hielt aber den forschenden Blicken des Feldwebels stand.

„Vorgestern Mittag oder Nachmittag etwas außerhalb der Stadt in einem Wald“, antwortete sie, wann und wo sie angekommen war. „Nein, ich kannte Aedan nicht. Wir sind uns in der Taverne das erste Mal begegnet“, sagte sie offen und ehrlich. „Er ist mit dem Hexer Reuven gekommen.“ Warum dieser Hexer über sie Auskunft gegeben hatte? Vielleicht hätte ihr mal jemand davon etwas sagen können?

Dafür, dass Valjan Novka keine Ahnung von Magie hatte, hatte er sehr rasch den Nagel auf den Kopf getroffen mit der Nekromantie, wobei das nicht alles war, was Delia zur Verfügung stand…

„Soldaten sind keine besseren Menschen, nur weil sie Soldaten sind.“ Delia mochte es nicht, wie der Feldwebel dachte. Im Tod waren alle gleich, oder etwa nicht? Und hier zu unterscheiden, wer befragt werden durfte und wer nicht… Sie alle nahmen Leben und bestimmt konnte jeder seine Tat rechtfertigen, in den Augen des Rechtfertigenden.

Sie hatte den jungen Mann in einen Zwiespalt gestürzt und war selbst unglücklich damit. „Ich hätte nichts sagen sollen“, seufzte sie und sah sich in dem Raum um. Es war wohl doch ein Fehler…

Delia musste reiflich darüber nachdenken, was sie nun sagte, nicht weil sie nicht antworten wollte, sondern weil es schwer war diese ganzen Magiesachen zu erklären, vor allem wenn es Leute betraf die davon keine oder nur wenig Ahnung hatten.
„Es ist ein Zauber, der dem Toten den Anschein von Lebendigkeit und Intelligenz verleiht, so dass man ihm ein paar Fragen stellen kann. Sie sprechen nur die Sprachen, die sie zu Lebzeiten gesprochen haben… Die Antworten sind oft nicht unbedingt klar… Es ist nicht so, dass man den Toten zurückholt und dieser antworten würde. Es sind die Erinnerungen, die im … nun … ja… in den Überresten zurückbleiben… Gefährlich? Für den Toten? Nein. Für mich, könnte schon sein. Was schiefgehen kann… Der Zauber könnte nicht gelingen und mich meiner gesamten Kraft berauben.“ Ob sie sich verständlich ausgedrückt hatte? „Magie ist nie einfach, Feldwebel Valjan Novka. Aber eigentlich ist Magie nur ein Instrument. Wie ein Messer vielleicht. Ein Messer kann für viele verschiedene Dinge verwendet werden. In den Händen eines Heilers, mag es gutes Verrichten in den Händen eines Mörders … nicht… und dennoch ist das Messer des Mörders nicht per se schlecht, auch mit diesem könnte in den richtigen Händen Gutes getan werden.“ Nachdenklich betrachtete sie den Feldwebel, ob er verstand, was sie ihm sagen wollte? Er kannte sie nicht und es wäre nicht das erste Mal, wo man ihr den Tod androhen würde nur weil sie war was sie war und weil sie mal wieder mit der Tür ins Haus gefallen war.
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Valjan Novka
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„Ein Messer, ja. Es durchtrennt Möhren genauso wie Hälse.“ Einer der Nilfgaarder hatte ein tiefes Loch am Hals genau an der richtigen Stelle und Valentine… arg. „Ich trage auch ein Schwert und bitte Melitele jeden Tag darum, dass ich damit niemand verletzten muss oder gar töten.“ So wie Valjan es sagte, meinte er das ehrlich und er war sehr froh, dass die unfreundlichen Situationen bis jetzt nicht sehr viele waren. Er musste noch nie töten und er hatte keine Ahnung, ob er es konnte. Und heute Abend? Er würde zu jemanden treffen, der damit überhaupt keine Probleme hatte. Nicht schön. Aber anders ist auch nicht schön.
„Melitele ist die Muttergöttin. Sie steht für alles Weibliche, für die Familie und das Leben. Die Heilkunst, das Versorgen und Kümmern. Sie ist da. Immer.“ Fügte er als Erklärung an und fühlte sich dabei schon irgendwie komisch… Sie kam aus einer anderen Welt. Oder ist es nicht so wichtig? Ob Welt oder Ort. Sie hatte zumindest keine seltsam Geräte dabei und wusste was Magie ist.

„Nun, ihr habt es gesagt. Ich glaube Euch: sowohl, dass Ihr das könnt, als auch an Eure guten Absichten. Ihr bietet mir Eure Hilfe an. Warum?“ Offenbar war sie sich all dem auch nicht so sicher. „Ich kann Euch dafür nichts… geben. Es sollte nicht mal jemand etwas von diesem Gespräch erfahren.“ Wahrscheinlich macht er sich bereits mitschuldig, wenn er nichts sagt. Also warum sitzt er noch hier? Warum?

„Ich will nicht sagen, Soldaten seinen bessere Menschen… Personen. Aber sie haben einen Job, der diese Risiken mit sich bringt, wissen worauf sie sich einlassen. Doch es geht mir nicht, um die Toten selbst, ob sie es verdient hätten oder nicht oder warum sie was getan haben. Sondern… was ich mit ihrem Wissen anfangen kann. Ich bin zur Wache gegangen, weil ich die Bewohner meiner Heimatstadt schützen möchte, helfen will. Ich möchte nicht noch mehr Unschuldige, Passenten, sonstige sterben sehen, die dummerweise nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Ich frage mich, ob ich Leben bewahren kann, indem ich Euch bitte einen Toten zu befragen. Kann ich den Auftraggeber eines Attentats herausfinden, bevor weitere stattfinden? Oder bevor Pfeile und Hass auf eine Personenmenge regnen? Etwas verhindern, was noch schlimmer wäre…“ Iskustf trebujet schertf. Aber anders ist auch nicht schön.

Auch wenn der Gedanke irgendwo widerlich war, konnte Valjan dennoch nicht aufhören sich zu fragen, ob man auf zurückgebliebene Erinnerungen noch zugreifen könne, wenn der Hinterkopf fehlt. Ob das wichtig ist oder nicht.
Delia
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Delia nickte zu den Worten des Feldwebels, auch wenn diese erneut sehr ungewöhnlich waren, aber sie verstand genau was er meinte. Getötet hatte sie noch nie, weder mit einer Waffe oder Magie… sie wollte Leben lieber schützen und bewahren und hoffen, dass zweite Chancen es wert waren gegeben zu werden… Mochte es immer so bleiben!

„Man hat mir schon von Melitele erzählt. Sie wäre wohl auch die Gottheit, an die ich mich wenden würde.“ Wieder ein nicken. Die Halbelfe war sich wegen der Gottheiten noch nicht so ganz sicher. Ob sie sich hier neu entscheiden musste? Dass Götter keine Erfindung waren, zumindest in ihrer Welt, das wusste sie.

Auf die Frage nach dem Warum zuckte Delia mit den Schultern. Warum tat sie das? Er konnte ihr nichts dafür geben, auch das war ihr irgendwie gleich. Sicherlich wäre es gut, nicht von Sarray und Crehwill abhängig zu sein, noch war sie es aber… „Wenn es hilft auch den Ärmsten zu helfen, soll das Lohn genug sein.“ Erneut ein Schulterzucken. „Ich denke, ich muss erst herausfinden, wer ich hier sein kann und sein will. Und ich kenne es nicht anders, als dass man dort hilft, wo Hilfe benötigt wird. Crehwill und Sarray sind hier zuhause, Novigrad ist ihnen wichtig…“ Diese beiden waren dem, was sie Familie und Freunde nannte am nächsten.

Nachdenklich hörte die Halbelfe Valjan zu. Nun klang es anders, als gerade noch, auch wenn das Wissen, welches die Soldaten haben könnten, helfen konnte, wenn es wirklich nur darum ging. Und doch dachte sich der Feldwebel bei seiner Auswahl etwas und so nickte sie zu seinen Worten. „Ich kann keine Versprechen machen, dass Ihr erfahren werdet, was Ihr erfahren wollt und auch ist es nichts, was ich gern tue. Es ist etwas, das mir zur Verfügung steht und ihr sagtet ihr hättet gern Antworten…“ Es war alles wahr. Es war nicht so, dass sie Magie nicht gern nutzte, aber es gab Magie und Magie…
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Valjan Novka
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„Hm, Crehwill ist seit einer Woche bei Sarray Zuhause. Ich weiß nicht wie wichtig ihm Nowigrad ist, aber Sarray scheint ihm wichtig. Aber das äh... müssen die zwei selbst wissen.“ Vielleicht wurde er ein bisschen rot. Er hatte eine Menge über den Hexer herausgefunden, doch waren viele dieser Dinge sehr viel älter als er selbst... aber auch egal. Wenn er weiter sein Schwert zum Schutz Nowigrads hebt, sollte es Valjan nur recht sein, immerhin war der mal ein Ritter. Aber zurück zum Thema.

„Dann lasst mich etwas weiter ausholen. Aber erwartet nicht zu viel, denn ich bin keine Geschichtsgelehrte oder so.“ Delias Gegenüber lächelte entschuldigend. „Also... vor langer, langer Zeit kamen die Elfen mit ihren Schiffen über das Meer auf den Kontinent. Dort lebten bis dahin vor allem Zwerge und Gnome. Aber man konnte sich das Land gut teilen. Die Zwerge in den Bergen, die Elfen in den Wäldern und Auen und die Gnome dazwischen. Sie alle bauten große Städte und Anlagen. Erst viele hundert Jahre später tauchten die Menschen auf. Es heißt sie wären alle aus Portalen gekommen. Man hieß sie willkommen, gab ihnen Land und lebte zusammen. Es gab Familenbande und auch viele Halbelfen. Aber die Menschen waren nie zufrieden, vermehrten sich wie die Karnickel und wollten immer mehr und die Elfen gaben, um Krieg und Leid zu vermeiden. Irgendwann ist es eskaliert, wer angefangen hat erzählt jeder anderes. Wer will schon Schuld sein? Vielleicht fragt Ihr mal Sarray. Auf jeden Fall wurden die Elfen drauf vertrieben, geächtet, enteignet, unterdrückt und zu Flüchtigen in ihrem eigenen Land. Sie flohen noch tiefer in die Natur oder leben in den Orten als Außenseiter. Als nun Nilfgaard begann Krieg gegen den Norden zu führen, unterstütze es die Freiheitskämpfer der Elfen, jene die den Missstand ändern wollen, die Einhörnchen wie sie sich selbst nennen, um die nördlichen Königreiche von Innen zu destabilisieren. Es gab zwei Kriege seit ich geboren bin, jedes Mal wurde die Front ein Stück weiter in den Norden geschoben und wieder Frieden geschlossen, weil die Ausgaben aufgebraucht waren. Nun stehen die Nilfgaarder südlich des Pontars und strecken ihre Fühler erneut nach uns aus. Wieder kommen unzufriedende Elfen, Zwerge, Anderlinge und menschliche Sympathiesanten aus ihren Wäldern und überfallen, plündern verbreiten Angst und Schrecken. Wollen die Menschen zurück ins Meer jagen. Letzte Woche sind zehn meiner Kollegen mitten in der Stadt unter ihrem Pfeilhagel gestorben... auch Zivilisten wurden verletzt und...“ Er machte eine Pause. Musste sich erst wieder sammeln. „...ihr Ziel war ein Halbling, der wegen Terrorismus, Brandstiftung, Unterstützung der Unruhen und so weiter hingerichtet werden sollte. Aber statt ihn zu befreien haben sie ihn abgeballert und wollten seinen Leichnam... stehlen. Und ich weiß nicht genau warum...“ War das zu viel? Nein, er hatte nichts gesagt, was man sich nicht auch auf den Straßen erzählte.
„Ich erhoffe mir von ihm Informationen, um weiteres oder ähnliches zu verhindern. Sympathisanten innerhalb der Mauern zu finden und warum... sie seine Leiche brauchten.“

Er endete und ließ all die Worte sich setzten. „Ich weiß nicht, wie viele es schützen könnte. Aber der Gedanke vielleicht nicht genug zu tun nagt an mir“, gab er offen zu, musterte noch einmal Delia. „Was meint Ihr ist das Grund genug für Eure Magie? Und wenn ja, was braucht ihr? Wie lange dauert das? Und Euch ist bewusst, dass am besten niemand davon erfährt? Weil es uns beide auf den Scheiterhaufen bringt?“
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Delia senkte ein wenig ihren Blick als es um Crehwill und Sarray ging. Eine Woche… Nun wie der Feldwebel sagte, es war an ihnen zu wissen…

Keine Geschichtsgelehrte? Hatte sie sich gerade verhört oder waren belesene hier vielleicht alle weiblich? Nicht so wichtig, viel wichtiger war, was Valjan ihr erzählte und dieses änderte so einiges…

„Und wen wollt Ihr nun genau schützen?“, fragte Delia dann direkt. „Nowigrad soll eine freie Stadt sein, aber nur für Menschen wie mir scheint. All jene, die zu den ersten dieser Völker gehören, Mischlinge, Andersartige und selbst Menschen scheinen auch hier kein gutes Leben zu führen. Tjom und seine Mutter… Habt Ihr je gesehen, wie sie leben müssen? Wenn Sarray nicht gewesen wäre…“ Traurig schüttelte die Halbelfe den Kopf. „Wenn ich ehrlich sein soll, würde ich mich am liebsten auf die Seite der ersten Völker schlagen, als auf die Seite der Menschen, zumindest wenn es hieße, ein besseres Leben für alle zu bewirken… Aber auch das hieße nur Leid und Unheil heraufzubeschwören…“ Ihr war bewusst, dass es keinen Sinn machte sich auf eine Seite zu schlagen. Ihr war es ganz gleich welcher Rasse jemand angehörte. Sie zählte viele sehr unterschiedliche Personen zu ihren Freunden und zu ihrer Familie… So blieb wohl nur die Wahl zwischen Pest und Cholera…

Ob es Grund genug war dem Feldwebel zu helfen wusste sie noch nicht. Es würde auf seine Antwort ankommen, wen er schützen wollte. „Für was steht Nowigrad genau?“ Vielleicht hatte sie auch einfach nur viel falsch verstanden? „Ich muss dort sein, wo der zu … Befragende ist und ich brauche jemanden, der mir mit der Sprache hilft. Wie lange es dauert kann ich leider nicht abschätzen, es könnte aber durchaus etwas Zeit in Anspruch nehmen…“ Sie überlegte noch einen Augenblick, aber es ließ sich für sie kein Zeitrahmen genauer benennen. „Sicher“, nickte sie dann verstehend. Vielleicht war auch hier schon zu viel gesagt…
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Valjan Novka
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Der Feldwebel beobachtete noch einmal sein Gegenüber. Es floss eine Menge Vertrauen hier. Worte, die einem den Kopf kosten können. Möglichkeiten, die man abwägen musste. War sie eine Falle und hatte ganz andere Dinge im Hinterkopf? Aber dazu waren diese Portalgeschichten doch zu absurd. Und... er war eh schon am Punkt, dass sein Schicksal mit Slava fallen würde.

„Nowigrad ist...“ begann er schließlich und beugte sich zu ihr über den Tisch: „...frei von einem Königreich. Aber Nowigrad ist vor allem mein Zuhause. Besonders will ich die schützen, die sich nicht selbst schützen können. Die, die keine Stimme im Rat haben. Die, die weder eine hohe Geburt noch Reichtümer haben. Und die, die trotzdem hier in Frieden leben wollen und Schutz hier suchen. Ich komme selbst aus einfachen Verhältnissen der Stadt, ich weiß wie es ist darüber nachzudenken, ob man bis zum Schlafen gehen satt wird oder nicht. Dabei will ich nicht jammern, uns ging’s es ja gut. In den Scherben bin ich regelmäßig mit meinen Leuten auf Patrouille, versuche zu helfen wo ich kann. Egal ob Mensch, Anderling oder freche Mutanten…“ spielte er mit einem Zwinkern auf die beiden Hexer an. „Aber ich weiß, dass diese Stadt nicht frei von Rassismus, Sexismus oder Korruption ist. Ich… hoffe ich kann von hier, etwas dagegen tun. Vor allem im Kleinen, vielleicht auch im Großen.“ Er lächelte müde. Idealismus. Weiter daran klammern. Er lehnte sich wieder zurück.

„Ich kann Eure Sympathie gegenüber der Eichhörnchen, der Socia’lael verstehen, genauso wie ich ihre Beweggründe nachvollziehen kann. Dass sie die Nase mit den menschlichen Verhalten voll haben. Wer wird schon gerne Diskriminiert? Aber mit ihren Methoden stimme ich nicht überein. Dieser Fanatismus, der sie antreibt. Zumindest einige davon. So viel Unschuldige, die ihr Leben lassen müssen, wenn sie Nowigrad brennen sehen wollen…“ Ein Seufzen. Wenn es nur einfacher wäre. „Also tue ich, was ich kann, damit wenigsten Tjom wieder auf die Beine kommt. Oder zwei Hexer milde für etwas bestraft werden, woran sie eh kaum eine Schuld haben oder den besten Zimmerservice der Stadt bekommen.“ Sein Blick ging schmunzelnd, aber auch nachdenklich auf die Tischplatte.

„Und denke darüber nach, einen toten Halbling zu befragen, was sie gegen die Stadt geplant haben in der Hoffnung, dass es weniger Leid für alle ist…“ Mit einem dünnen Schmunzeln sah er wieder zu ihr auf. „Reicht die Mittagszeit? Da wären sie alle beim Essen fassen und wir… wären ungestört.“

Oder sollte er noch jemanden dazu holen? Wie Schura? Der auch mal zuschlagen kann, falls irgendwas schief geht... aber dann weiß Slava auch Bescheid. Und Delia mag ihr Können möglicherweise nicht jedem mitteilen. Slava mag zwar die Klappe halten, aber das eventuell zu gerne für sich nutzen. Da wäre ebenso noch ein Attentäter...
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Ob es eine Stadt gab, in der alle Rassen friedlich miteinander leben konnten? Und wenn nicht, ob sich so eine Stadt nicht aufbauen lassen würde?

„Ich hoffe sehr für die Stadt, für deren Bewohner, dass sich Eure Vorhaben umsetzen lassen. Wenn alle nur ein wenig mehr die Gemeinschaft im Blick hätten und weniger das eigene Vorankommen, und es egal wäre, ob Mensch, Elf, Halbelf, Gnom, Zwerg oder Hexer, wäre wohl schon viel erreicht.“ Delia seufzte leise.
Ja selbst wenn keine Unterschiede zwischen Rassen gemacht werden würden, gäbe es bestimmt wieder andere Probleme, die sich plötzlich aufwerfen würden. Scheinbar waren humanoide Wesen nicht dafür gemacht, einfach in Frieden glücklich zu leben, in ihrer Welt nicht und in dieser auch nicht.

„Wir können es gern dann versuchen“, stimmte Delia zu. “Wo werde ich Euch dann antreffen? Oder soll ich einfach nach Euch verlangen? Nur dann müsstet Ihr mir vielleicht sagen, was ich genau sagen soll. Ich hatte leider noch zu wenig Zeit, um mich in der Gemeinsprache zu üben”, lächelte Delia entschuldigend.
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Valjan Novka
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Melitele steh uns bei.

„Vielleicht wartet Ihr einfach am Tor und ich sammele Euch dort ein?“ schlug der Feldwebel vor: „Außer Euch stören die Gedankengänge, die bei Personen entstehen könnten, die mich mit einer junge Frau in der Wache verschwinden sehen? In den Keller.“ Dabei hüstelte er leicht. Aber das wäre wahrscheinlich die einfachste Ausrede. Die Damen wollen zu den Hexern und das Jüngelchen lässt sich bestechen. Ob das seinem Ruf oder gar Karriere gut tut, weiß er allerdings noch nicht. Was sie wirklich will außer zu helfen hat sie nicht gesagt, aber vielleicht ist das tatsächlich ihre Motivation.

„Wollt Ihr denn so lange hier bei den Hexern bleiben? Oder darf ich Euch irgendwo hinbringen? Ich würde jetzt Herrn Neros im Bordell abholen und…“ Er musste schmunzeln. „…wieder in den Eisvogel bringen, dort konnte ich für ein paar Nächte ein günstiges Zimmer ergattern. Zufall…“ Er zuckte entschuldigend mit den Schultern. Aber wenn er dort ist könnte er auch nochmal den Wirt zu den Vorfällen fragen, obwohl er sich nach Cats Aussage und den Gesprächsprotokoll mit Van Dahn schon gut vorstellen kann was passiert ist.
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“Einverstanden”, stimmte Delia dem Treffpunkt zu. “Was… sollten sie denn denken?”, fragte sie dann nach, ohne groß darüber nachgedacht zu haben und sah den Feldwebel fragend an. “Ich würde zu den Hexern und Sarray zurückkehren, noch hat sich bei mir kein Alltag eingestellt.” Sie zuckte leicht mit den Schultern. “Bestellt Herrn Neros einen schönen Gruß, ja?” Sie lächelte freundlich. “Für ihn wird das auch alles sehr ungewohnt sein, von hier nach dort und dann wieder nach hier.” Ihr Lächeln wirkte wissend und belustigt zugleich.
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