Bordell | Nachtigall

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Francis Rose
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Der letzte Vogel der Ausflog und das jeden Tag war Tihana. Sie hatte ein paar regelmäßig Kunden und nutze die Örtlichkeit um sich jeden Tag nach der Arbeit noch mal frisch zu machen. Und sie nutzte danach oft Frances Räume um sich zu frisieren. So auch an diesem Abend. Sie saß am Schminktisch und flocht ihre Haare zu einem langen Zopf. Sie betrachtete ihr Gesicht in dem Spiegel, den Francis besaß, ein Geschenk eines wohlhabenderen Kunden. Es war nicht ungewöhnlich, das die Mädchen so zu dem einen oder anderen Kleinod kamen, aber ihre Kollegin hatte ein Händchen für solche Kunden. Von dem Spiegel hatten sie alle was, aber die Kleider, die Francis besaß, waren schon etwas besonderes. Sehr Schade, das ihr Schneider weiter gezogen war. Sie öffnete das kleine Schmuckkästchen, welches auf dem Frisiertischchen stand und beugte sich darüber. im inneren gut verstaut fanden sich ein paar Schminkstifte, ein Döschen mit Kohle, mehrere Haarnadeln aus Knochen geschnitzt und ein Kamm. "Manchmal bin ich wirklich neidisch auf dich meine Gute. Was dir wohl der kleine Korporal der Stadtwache zukommen lässt für die Zeichnung, die du von der Tätowierung des Schusters gemacht hast." Sie nahm eine der hellen Haarnadeln heraus und hielt sie an ihr rabenschwarzes Haar. "Ob sie damit herausfinden, warum der Halbling sterben musste." schnell packte sie die Nadel wieder zurück und betrachtete noch ein wenig verträumt den Inhalt des Kästchens. "hmm. Und ob sie wohl die Scoia'tael finden werden." Sie legte eine Hand an die Schatulle und schloss sie langsam wieder. "solange mich die Wachen in Ruhe lassen und ich in Ruhe weiter arbeiten kann, soll es mir egal sein." Noch einen prüfenden Blick in den Spiegel geworfen und Tihana erhob sich mit einem zufriedenen Lächeln. Sie verließ das Zimmer, zog sich was über und machte sich dann ebenfalls auf den Weg nach Hause. In dem schlichten Rock, Hemd und Jacke darüber sah sie alles andere als Exotisch auf. Den Zopf trug sie auf den Kopf gewickelt mit einem Tuch festgebunden, was auch ihre Ohren verdeckte. Sie hatte von der Razzia gehört und so spät alleine durch die Straßen zu laufen machte ihr manchmal etwas Angst.

Der nächste Tag fing viel zu früh an und brachte die Mädchen nach und nach alle wieder zurück, wie an jedem Tag. Heute war Francis etwas früher da, denn ein Kunde hatte sich bereits zu früher Stunde angemeldet. Ein guter Kunde, der immer das ganze Programm buchte, welches ein Bad mit Gesellschaft, eine Massage und Beischlaf inne hatte. Ein Service, den sich Francis immer gut bezahlen ließ, nahm er entsprechend viel zeit in Anspruch.
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Francis Rose
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Der Kunde kam überpünktlich, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Niemand sollte sehen, wer das fragwürdige Geschäft betrat. Gwen begrüßte ihn mit einem schlichten: "Miss Francis wartet oben und bereitet alles für sie vor. Tihana? Bringst du unseren Gast bitte nach oben." Die dunkelhäutige Elfe löste sich von ihrem Platz und schwebte fast schon zum Tresen. Heute trug sie ein Rotes Kleid, das an einem Ring vorne am Hals befestigt wurde. Der Stoff floss herunter und traf sich knapp über dem Steiß wieder. Die Schultern blieben frei und auch der gesamte Rücken. Zu diesem Kleid hatte die schöne Elfe die Haare hochgesteckt um den Blick auf die Rücken frei zu halten. "Willkommen." begrüßte sie den Mann, reichte ihm die Hand und führte ihn nach oben. Bereits im Flur stand der Paravent um den ganzen hinteren Teil vor neugierigen Blicken schützen zu können. Francis erwartete ihren Kunden und deutete einen Knicks an, immerhin hatte sie hohen Besuch im Hause. Einladend bat sie ihren Gast hinter den Paravent und direkt in den Raum mit dem Zuber, der bereits vorbereitet war. Es duftete nach Kräutern. Auf einem Tischchen stand eine Flasche Wein und tatsächlich ein Glas. Tihana versuchte neugierig einen Blick auf den Kunden zu erhaschen, wurde aber mit einem lächeln verscheucht. Ganze drei Stunden widmete sie ihre Zeit ihrem Kunden und so wie er kam, verließ er auch wieder das Gebäude. Und er war großzügig gewesen. Niemand hatte ihn kommen und wieder gehen sehen. Diskretion gelungen. Francis drückte Gwens Anteil ab und erlaubte sich noch ein paar Stunden frei zu nehmen. Ihr waren ein paar Öle aus gegangen und verlangten danach aufgefüllt zu werden. Sie trug ihr dunkelblaues Kleid mit den langen engen Ärmeln, mit dem sie mehr wie eine Dame als wie eine Dirne aussah.
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Valjan Novka
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von: Frühschicht
Datum: Nachmittag, 11. August 1278
betrifft: Francis und andere Vögelchen
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Sehr viel selbstsicherer als gestern schlenderte der kleine Korporal die Straße entlang zur Nachtigall. Mittags hatte er einen Happen bei seinen Eltern gegessen, wenn es schon mal mehr im Haus gab. Außerdem würden sie eh darauf bestehen, dass das Kind etwas abbekommt. Von eventuellen Arbeitsangeboten Sokolovs hatte er nichts erwähnt, auch nichts von Leichen in Kellern samt Verhören, die er geführt hat oder dass man gedenkt Unterweltgrößen hinterher zu schnüffeln. Wenn Valjan genauer darüber nachdachte waren seine neuen Bekanntschaften vielleicht wirklich nicht die, die man seinem Kind wünscht: Killer, Gesetzesbrecher, Spione, aber auf der anderen Seite fühlte er sich recht sicher in ihrer Nähe.

Dennoch hatte er ihnen lieber von seiner Bekanntschaft mit Miss Rose erzählt. Dass sie in einem Bordell arbeitete verheimlichte er nicht. Es ging darum Papas Rücken zu helfen und da wisse Francis bestimmt was sie tue. Dass sie ihn ebenso massierst hatte verschwieg er wieder, das würde nur zu kompliziert werden und Fragen oder Sorgen aufwerfen.

Bei der letzten Stufe am Eingang zögerte er kurz, trat dann aber darauf, während er nach einem kurzen Anklopfen die Tür öffnete. Er trug wie gestern seine Uniform nur unter dem Arm ein Päckchen, wahrscheinlich eine Flasche oder etwas sehr ähnliches eingeschlagen in Wachspapier. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er erkannte, dass Francis zufällig am Tresen stand.

„Seid gegrüßt, Miss Rose“, begrüßte er sie mit einem freundlichen Kopfnicken.
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Francis Rose
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Francis hatte weder Augen für Valjan gehabt, als dieser herein kam, noch auf die knarrende Stufe oder die zwitschernden Vögel geachtet. Sie lehnte mit beiden Armen auf dem Tresen und sah zur Bühne herüber, auf der Tihana immer noch am singen und tanzen war. Sie war von der Ausstrahlung und den melodischen Tönen gefangen und damit nicht alleine. Um die kleine Bühne herum saßen schweigend mehrere Kunden und starrten die dunkelhäutige Schönheit an, wie sie ihren Körper verbog und Töne trällerte, die direkt in den Bauch und unter die Haut krochen. Je nachdem welcher Ton angesungen wurde, stellten sich bei Francis die kleinen Härchen auf den Armen auf. Sie registrierte den Korporal erst, als dieser sie Ansprach.
"Korporal Novka." sagte sie überrascht und richtete sich sofort auf. Es war ihr doch ein wenig unangenehm, das sie ihn nicht sofort bemerkt hatte. "Seid ihr Beruflich oder Privat hier?" Es war die Frage, die immer gestellt wurde, wenn etwas Militärisches, Religiöses oder Politisches ins Bordell kam.
Nun beugte sie sich lässig zu Valjan über den Tresen, wobei man einen sehr guten Blick auf das Dekolleté hatte und schenkte ihm ein schönes Lächeln. "Und? Wurdet ihr für eure Arbeit bestraft?"
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Valjan Novka
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Als Valjan die Elfe bemerkte, sah er ebenfalls dorthin, um ihr zu lauschen. Tatsächlich stellt er sein Päckchen auf dem Tresen ab und wendet sich halb zur Bühne, halb zu Francis.

„Privat“, wobei er leicht grinsen muss. Die Schüchternheit von gestern scheint verflogen zu sein. Das Dekolleté interessiert ihn nur kurz, das Lächeln mehr und er würde mit seiner Antwort geduldig warten bis Tihana mit ihrem Lied geendet hatte.

„Ich musste heute morgen ein paar Liegestüzen mehr machen.“ Doch wie er es sagte schien ihm das nicht zu betrücken, sondern eher zu erheitern. „Ich habe Euch eine Kleinigkeiten mitgebracht. Ein Dankeschön, eine Anzahlung, hoffe ich.“

Er zog das Wachspapier ein Stück beiseite, um ihr das Etikett der Weinflasche zu zeigen. Est Est stand dort darauf geschrieben. Es heißt eine Flasche koste so viel wie ein Pferd. Weshalb er das Papier auch wieder zurück schlug. „Ich hoffe, ihr habt Verwendung dafür. Denn es würde mich sehr freuen, wenn ihr einen Blick auf meinen Vater und seinen Rücken werfen könntet.“
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Francis Rose
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Tihana hatte ihr Lied beendet und schritt zur Kante der kleinen Bühne, an der eine kurze Treppe herunter führte. Gleich mehr als einer der Verehrer erhob sich und reichte ihr die Hand, damit sie unbeschadet herunter schreiten konnte. Doch weiter kam sie nicht, denn fast jeder der anwesenden wollte ihre Aufmerksamkeit und ihr schmeicheln. Als einer der Kunden ihr einen kleinen Beutel in die Hand drückte, schenkte sie ihm mehr Aufmerksamkeit, worauf sich die anderen nach und nach widerwillig zurück zogen. Nun hatte sie nur Augen und Ohren für ihren Kunden, den sie an die Hand nahm und in Richtung Treppe nach oben führte. Valjan berührte sie im vorbeigehen flüchtig mit der Hand am verlängerten Rücken.

Francis betrachtete die Flasche und bekam tatsächlich kurz große Augen. Dann hatte sie sich wieder gefangen und lächelte Valjan weiter an. "Das ist mehr als großzügig. Ich werde Verwendung für ihn haben." Etwas zögerlich nahm sie die Flasche an sich und legte sie sich in den Arm, als wäre es ein Baby. "Ich sehe mir euren Vater sehr gerne an." Mit der freien Hand holte sie ein Buch hervor und schlug es auf. Sie suchte die letzte beschriebene Seite, blätterte von dort aus weiter. "Wann soll ich euren Vater denn konsultieren?" fragte sie und betrachtete die diversen Einträge, die schon vorab auf die leeren Seiten zu oberste geschrieben standen. "Zeitlich käme es mir am besten aus, wenn ich vormittags vor oder später nach meiner Arbeit zu euch kommen könnte. Ansonsten müsste das ganze noch gut vier Tage warten, da habe ich noch keine Termine."
Mit dem Stift in der Hand ging sie die seltsamen Kürzel durch, die statt Worten geschrieben standen. Dann erhellte sich ihre Miene und sie tippte auf eine Zeile, die nur zwei Seiten weiter stand. "Übermorgen ginge es auch noch. Dann Abends nach Tischzeit. Da wäre ich allerdings sehr dankbar für Geleitschutz."
Etwas verlegen senkte sie den Blick. "Es treibt sich viel Gesindel herum und heute Vormittag wurde ich von zwei übel Aussehenden Männern verfolgt. Zum Glück hat ein gut aussehender Hexer mir nur durch seine Anwesenheit diese vom Laibe gehalten." Sie schüttelte sich theatralisch. "Wer weiß was die mit mir gemacht hätten, wenn sie meiner habhaft geworden wären. Ich hatte furchtbare Angst."
Am Ton konnte Valjan erkennen, dass es ihr damit sehr ernst war und sie offensichtlich verunsichert hatte. Zwar versuchte sie die Gefühle zu verdrängen und sich selbstsicher zu zeigen, doch war sie immer noch eine Frau, die gegen zwei sehr wahrscheinlich den kürzeren gezogen hätte.
Francis fing sich wieder und lächelte Valjan wieder an. "Wie geht es eurem Rücken? Konntet ihr etwas von der Entspannung mitnehmen? Und konnte euch meine Zeichnung weiter helfen?"
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Valjan Novka
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Und der kleine Korporal dachte, er hätte sich an die Umgebung gewohnt. Aber als Tihana ihn so berührte, konnte Francis sehen wie sich seine Augen kurz überrascht weiteten. Es kam völlig unerwartet. Sicher auch er hatte gerne ihrem Tanz zu gesehen, ihrer Stimme gelauscht, aber sie darauf im Gegensatz zu den Anderen nicht hofiert. Er nahm deshalb Haltung an, die Linke rutsche unbewusst näher auf den Schwertknauf an seiner Seite und kurz musterte er die verschmähten Kunden, nicht dass einer von denen zu eifersüchtig wurde. Schließlich hatte die schöne Elfe ihn angefingert und nicht umgekehrt. Aber sie werden schon nicht das pöpeln anfangen, wenn sie es überhaupt mitbekommen haben. Trotzdem versuchte er sich ein paar der Gesichter zu merken.

Aber zum Geschäft. „Mein Vater hat keine Termine. Vormittags kann ich nicht, aber ich würde Euch gerne zumindest vorstellen. Übermorgen. Am 13?“ Valjan nickte zustimmend, betrachtete neugierig die seltsamen Kürzel und versuchte sich einen Reim daraus zu machen. Gerade nachdem er erst eben jemanden die Buchstaben erklärt hatte, war es doch spannend ein bisschen Kryptographie zu sehen.

„Geleitschutz? Ich sollte Euch abholen können und zurückbringen, ja. - Oder soll ich den Hexer fragen? Den Blonden? Crehwill, oder? Den hab ich kürzlich verhaftet, wurde aber wieder freigelassen. Soll ein ganz Netter sein… und mag Kirschkuchen. Aber…“ unterbrach er das Hexerthema. „wollt Ihr mir die beiden beschreiben? Zumindest mir ist es ein Bedürfnis, dass sich niemand auf unseren Straßen fürchten muss.“ Wobei er auch wusste, dass es nicht ganz so war. Wer nicht Mensch, männlich und privilegiert war, hatte schnell irgendwas an der Backe, aber das musste in seinen Augen nicht so bleiben.

Nach dem Rücken gefragt, spannte er diesen natürlich an. „Ich… weiß nicht mehr so genau, ich… bin unerwartet eingeschlafen… also ins Bett.“ Da ist wieder dieses verlegene Lächeln und mit: „Die Zeichnung konnte helfen, ja.“ lenkt er ein bisschen vom Thema ab. Mehr würde zu laufenden Ermittlungen auch nicht sagen, war besser für alle.
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Francis Rose
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Die Annäherung von Tihana überspielte sie gekonnt. Sie kannte die Elfe mittlerweile zu gut. Francis wusste, dass sie neugierig war, manchmal sehr impulsiv sein konnte, es mit dem Teilen etwas großzügiger auslegte und sehr schnell eifersüchtig werden konnte. Aber sie war ein Magnet für Männer und Frauen, denn ihre Stimme und ihre Beweglichkeit suchte ihresgleichen. Und im Notfall war sie immer für einen da.
Nickend bestätigte sie Valjan, dass es sich bei dem Hexer um Crehwill gehandelt hatte. "Die beiden Männer habe ich mir nicht lange genug angesehen, ich war zu sehr damit beschäftigt nach einem Ausweg zu suchen und bin dann dem Hexer direkt in die Arme gelaufen. Danach konnte ich ihn noch überzeugen mich zu begleiten und sicher hier her zu bringen." Leicht senkte sie die Stimme. "Momentan scheint die Lage in den Straßen auch schlimmer geworden zu sein."
"Eingeschlafen?" Überrascht wurden Francis Augen groß. "Wie? Ihr seid unerwartet Eingeschlafen?" Ein Schmunzeln schlich sich auf ihre Lippen. "Was ist passiert, dass ihr so unerwartet eingeschlafen seid?" Mit den Stift schrieb sie oben in die leere Seite eine Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben. 13AFR->VN18. Sie hielt inne und sah zu dem jungen Korporal. "Wo genau werden wir hingehen? Ich nehme an, es gibt eine Möglichkeit dass er sich entspannt hinsetzen oder legen kann? Am besten verschaffe ich mir erst mal einen Überblick über die Lage und danach planen wir weiter." Sie wog einmal kurz die Flasche im Arm. "Hier für werde ich euren Vater auf jeden Fall öfters besuchen."
Um die Ecke ging eine Tür auf und Gwen kam mit ihrem Kunden wieder heraus. Der ältere Mann grinste wie ein Kind bis über beide Wangen und schob seine Brille zurecht. Die ältere Miss begleitete den Mann bis hinaus und winkte ihm irgendwie verspielt hinterher, was bei ihrem Alter seltsam anmutete. Sie richtete ihre Haare, die an ein zwei Stellen widerspenstig die Frisur verlassen hatten und kam zu Francis und Valjan. "Korporal. Was führt euch so schnell wieder in mein Haus. habt ihr Gefallen an meinem Vögelchen gefunden oder gibt es noch weitere Ermittlungen? Nicht das ihr meiner guten Rose keine Zeit mehr zum Arbeiten lasst." Sofort warf sie einen Blick auf die Seite, die Francis gerade beschriftete. "Soso. Einen Auswärtstermin. Wo geht es denn hin?" wiederholte sie Francis Frage.
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Valjan Novka
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Natürlich fragte sie die Peinlichkeiten nach. Der Korporal lächelte schief, lehnte sich dann aber über den Tresen und ihr Buch, um ihr näher zu sein und leiser reden zu können - wie es sicher schon Hundert andere vor ihm an diesem Tresen getan haben.

Was ließ ihn unerwartet einschlafen? „Es war später am Abend, ich seit halb vier - morgens - wach, gesättigt wie lange nicht mehr, in angenehmer Atmosphäre sowie Gesellschaft - Kameraden...“ nicht, dass sie etwas anders denkt. „...und es... gab üppig Alkohol.“ Es folgte ein entschuldigendes Schulterzucken. „Am Morgen hatte ich etwas Kopfweh, bin beim Morgenappell eingeschlafen und musste deshalb die Liegestützen machen. - Hat zumindest den Kater vertrieben.“

Er lehnte sich wieder zurück, besah sich den Eintrag - so kompliziert war dieser nun doch nicht. Ob alle Bordelle so ein Buch haben? „Ich hoffe doch, dass die Flasche für mehr als einmal reicht, sonst könnte ich mir das nicht leisten. Ihr findet...“ Nachdem Gwen dazu kommt, unterbrach er sich und beobachtete wie sie ihren Kunden verabschiedete. Irgendwie süß.

Die Matrone bekam einen Nicken und angedeuteten Salut, die rechte Faust auf die Brust. Sicher übertrieben, aber es ist ihr Haus. „Sowohl als auch, Miss.“ Auf Gwens Oder-Frage. „Ich denke, ihr müsst Euch keine Sorgen machen. Eure gute Rose weiß, was sie will.“ Zum Auswärtstermin nickt er. „Am Hafen. Gar nicht so weit von der Wache. Eine kleine Wohnung über einer Lagerhalle. Mein... Vater hat sicher zwanzig Jahre als Schauermann gearbeitet. Jetzt kann er sich kaum noch bewegen und ich hoffe, das Miss Rose ihm zumindest ein wenig helfen kann.“ Natürlich spricht er über solche Dinge eher etwas gedämpfter.

„Aber einer meiner 'Kunden' hat wohl regelmäßig bei der Krüppelkathi verkehrt. Führen sie dort auch solche Gästebücher?“ Das würde es einfacher machen, herauszufinden wann dieser Raman dort war.
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Francis Rose
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Francis vervollständigte die Kryptischen Kürzel um ein LV und schloss das Buch wieder. Die alte Miss nickte zufrieden und umrundete den Tresen um ihren Platz wieder ein zu nehmen, woraufhin Francis dieser Platz machte und zu Valjan vor den Tresen wechselte.
Auf die Frage zum Gästebuch zuckte sie nur mit den Schultern. "Wenn sie umsichtig sind tun sie das. Genau sagen kann ich das aber nicht." sagte Miss Gwen und versuchte immernoch vergeblich die Abtrünnige Haarsträhne zu bändigen. Dann hielt sie inne und brüllte quer durch den Raum zwei Männer an, die anfingen etwas wüster zu werden. Es drohte offensichtlich in einem Streit aus zu arten. "Benehmt euch, sonst fliegt ihr raus."
Tatsächlich ließen die beiden Streithähne voneinander ab und entfernten sich voneinander. Einer verließ das Bordell, der andere kehrte zu seinem Platz an der Bühne zurück um sich die Künste eines anderen Mädchens an zu sehen. Francis selber deutete dem Korporal ihr vor die Tür zu folgen. "Lasst uns draußen weiter reden. Da ist es etwas ruhiger."
Vor der Tür war Pavel dabei ein paar neue Pflanzen in einen großen Kübel zu setzten. So wie die aussahen, hatte er sie direkt aus der Wildniss geholt. Erstaunlicherweise wuchs das meiste davon tatsächlich weiter und trug sogar Blüten oder Früchte. Dieses Gewächs nun sah aber noch nicht aus, als ob es irgendetwas tragen würde. Bedauerlicherweise verstand Francis davon viel zu wenig. Sie hielt es praktisch. Alles mit Blüte war eine Blume, alles andere einfach nur ein Busch Grünzeug, und hatte es einen erkennbaren Stamm war es ein Baum.
Francis führte Valjan zu einer Bank im Hinterhof und setzte sich selber dort hin. "Schauermann sagtet ihr? Dann hat er das Leiden im Rücken schon sehr lange." Sie grübelte leicht. "Ich weiß nicht, ob ich ihm wirklich helfen kann, aber versuchen will ich es gerne. Nicht das er am Ende enttäuscht ist, weil er immernoch schmerzen hat."
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Valjan Novka
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Der Korporal konnte eine gewisse Anspannung nicht verhindern, als ein Streit auszubrechen drohte. Schließlich kam da ein wenig seine Ausbildung durch und erinnerte ihn an seine Aufgabe, seine Jungs bei Ordnung zu halten. Die Puffmutter konnte jedoch schlichten. Vielleicht sollte er sie für die Wache anheuern.

Mit einem Nicken verabschiedete er sich bei ihr und folgte Francis zur Bank. Für einen Moment überlegt er sich neben sie zu setzen, aber er blieb dann stehen. Irgendwie erschien ihm das... natürlicher (?), dass der Mann stehen blieb. Er musste kurz über sich den Kopf schütteln.

„Mein Vater...“ begann er dann mit der Hand auf dem Schwertknauf. „...hatte in meiner Welt schon immer Rückenschmerzen. Früher ging er noch arbeiten, aber seit... zehn Jahren oder so nicht mehr, konnte nichts heben und... so wirklich helfen, konnte ihm auch niemand. Und nein, ich glaube nicht, dass es weg geht, aber vielleicht kann er mal wieder etwas ruhiger schlafen, das wäre schon schön. - Er würde das natürlich nie zugeben.“ Ein müdes Lächeln. „Aber Ihr wisst bestimmt wie Eltern sind...“ Zumindest wird sie Eltern haben, ob die zufrieden sind, was ihr Tochter so arbeitet?
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