Bordell | Nachtigall

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Francis Rose
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Das Nachtigall lag im nordöstlichen Teil von Silberstein nicht weit von Gildorf und der großen Brücke zur Tempelinsel entfernt. Weder war es das größte, noch das kleinste Bordell der Stadt, gehörte aber zu den etwas besseren. In diesem Teil der Stadt waren die Häuser aus Stein gebaut, nicht selten mit einem Teil oder Vollfachwerk. Nicht sehr weit entfernt gab es einen begrünten Platz mit einem runden Brunnen in der Mitte und mehreren Sitzgelegenheiten. Ging man etwas weiter Richtung Norden konnte man den Blick auf der Meer genießen.
Das Gebäude selber war auf dem ersten Blick recht unscheinbar und fügte sich nahtlos in die Reihe der Häuser und somit dem hier vorherrschenden Stadtbild ein. An der Hauswand wuchs etwas Efeu und in zwei großen schweren Töpfen vor der Tür wuchsen Blumen. Eingänge hatte das Gebäude zwei. Einen über wenige Stufen zu erreichenden Vordereingang und einen Hintereingang, der durch einen Innenhof zu erreichen war.
Francis stand an diesem Nachmittag einen Augenblick lang vor der Tür und sah die Straße hinab. Zur einen Seite ging es unter einem Bogen hindurch weiter tiefer in das Viertel hinein, während in die andere Richtung die Straße irgendwann in das höher gelegene Gildorf führte.
Vom Meer her wehte eine kühle Briese salzige Luft die Straße hinauf und zerrte an ihren offenen Haaren. Es fröstelte ihr sofort und sie zog ihren Umhang enger um die Schultern. Schnell löste sie sich von ihrer Stelle und stieg die drei Stufen zur Tür hinauf. Wie immer knarrte die Letzte der Drei etwas lauter und verriet eigentlich so schon jedem, der auf der anderen Seite war, das sich die Tür gleich öffnen würde, um einen Kunden herein zu lassen.
Schnell öffnete sie die Tür und trat in den weniger hellen Raum hinein. Es empfing sie eine ältere aber nicht weniger ansehnliche Dame, die hinter einem Tresen stand und wie eigentlich immer irgendwas reinigte.
Im Eingangsbereich, direkt gegenüber der Tür stand ein großer runder Vogelkäfig, mit mehreren verschiedenen Singvögeln darin. Aufgeregt zwitschern sie, wenn die Tür nach draußen sich öffnet und Tageslicht herein fällt. Es waren allesamt heimische Vögel, nichts exklusives oder seltenes. Wirklich groß war der Raum nicht, aber geschmackvoll farblich abgestimmt. Helles fröhliches Gelb mit Creme und Grün. An den Wänden hingen Bilder von schönen Mädchen in verspielten Gesten mit eben solchen Vögeln, wie sie auch im Käfig leben.
Francis schloss die Tür hinter sich und ging wie immer als erstes zu dem Käfig. Ein paar Frische Äste mit grün und beeren hing sie an eine Klammer in die Mitte des Käfigs. Natürlich flatterten die einst wilden Vögel aufgeregt hin und her und schrillten ungehalten. "Hallo Gwen." begrüßte sie die Ältere. "Guten Tag Rose. Heute ist es noch ruhig." Francis nickte und gesellte sich zu der Empfangsdame.
diagonal versetzt fand sich mitten im Raum, so angeordnet, das man beide Eingänge sehen konnte, eine Theke, hinter der an den Wänden schmale Regale standen, gefüllt mit erlesenen oder zumindest erlesen aussehenden Getränken. Im gesamten unteren Bereich herrschten schwere Düfte von Parfüm.
Eine Wand trennt den Eingangsbereich von dem Aufenthaltsraum dahinter. Die längste Seite des Tresens zeigte genau in diesen geräumigen Bereich. Dort fand sich in einer Ecke eine dreieckige kleine Tanzfläche, es standen Stühle und Hocker davor, damit Gäste dem darbietenden Mädchen zusehen konnten. Im restlichen Raum standen bequeme Ottomanen, die zum Aufenthalt einluden und einfache Bänke an den Wänden, um Gegebenenfalls anfallende Wartezeiten, überbrücken zu können. Auf der anderen Seite des Vordereingangs fand sich eine Treppe, die im Rücken der Theke nach oben führt.
Francis nahm ihren Umhang ab und legte ihn sich über den Arm. "Danke Miss Gwen. Ich bin oben und mache mich fertig." Damit wand sie sich ab und betrat die Treppe nach oben.
Oben angekommen führte eine weitere Treppe an der gleichen Stelle weiter in die darüber liegende Etage. Auf jeder Etage fand sich Aufenthaltsbereiche mit bequemen Möbeln und Zimmer für private Vergnügungen.
War das Erdgeschoss noch in schlichteren Farben gehalten so empfing das erste Geschoss Francis in einem schönen Indigoblau.
Sie verließ die Treppe und wand sich nach rechts, an einem Aufenthaltsbereich, einem Schlafzimmer und dem Zuberzimmer vorbei. Der Gang zu ihren Zimmern war nicht sehr lang und führte auf eine schlichte Tür zu. rechts und links des Ganges war die Decke des Daches wegen schräg. mehrere Truhen standen unter den Dachschrägen für diverse Güter.
Kurz blieb sie einen Herzschlag lang stehen, bevor sie die Tür öffnete und in ihr kleines Reich eintrat. Francis hatte für ihren Service zwei Räume zur Verfügung gestellt bekommen, die durch einen, mit schweren Vorhang getrennten, Durchgang verbunden waren. Im vorderen Bereich stand eine Ottomane mit mehreren kleinen Kissen drauf. Rechts im Raum ein Tisch mit zwei Gepolsterten Stühlen. Auf dem Tisch stand eine Tönerne Vase, hell bemalt mit frischen Blumen darin. Zu beiden Seiten des Raumes ließen Fenster Tageslicht herein. Blaue Vorhänge gaben die Möglichkeit neugierige Blicke auszusperren.
Trat man durch den Vorhang, der die Räume trennte, in den hinteren, stand man vor einem Großzügigen Bett mit weißen Laken und einem ebenfalls blauen Kissen. Francis mochte die Farbe sehr, erinnerte es sie an den Nachthimmel. In der rechten Ecke stand ein kleiner Tisch mit diversen Fläschchen und Phiolen ordentlich aufgereiht. In der linken Ecke stand ein Hocker direkt neben einer Truhe.
Wie an jedem Tag öffnete Francis einmal beide Fenster und ließ frische Luft in den Raum. Dann machte sie sich fertig für den Tag, zog ein freizügiges Kleid an, das mehr verriet als es verbarg und doch sehr angezogen wirkte auf dem ersten Blick. Die Haare einseitig hoch gesteckt, kam sie kurz drauf die Treppe wieder herunter und gesellte sich zu eines der anderen Mädchen im Erdgeschoss.
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Valjan Novka
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von: Stadtbummel
Datum: Nachmittag 10. August 1278
betrifft: Vögelchen
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Vielleicht hatte Francis den kleinen Korporal schon gesehen, als sie das Fenster geöffnet hatte, wie er grübelnd die Straße entlang kam und auf ihr Zuhause zuhielt. Valjan selbst konnte für ein Mitglied der Stadtgarde wenig mit einem Bordell anfangen und war in Gedanken, wie so häufig in letzter Zeit seit er diesen Hexer verhaftet hatte. Vielleicht hätte er doch in Zivil kommen sollen, aber er hatte sich entschlossen in der Sache offiziell zu ermitteln. Zu viel Geheimnisträgerei würde nur mehr Fragen aufwerfen. Man warf ihm eh schon vor noch seltsamer zu sein, als vorher als er nur zu häufig gelesen hatte.

Auch die Leute in Ferneck hatten ihn zweifelhaft angesehen, wie wahrscheinlich jede Wache. Aber die geringe Größe, das weniger ochsenhafte Auftreten oder die sanfteren Gesichtszüge hatten zumindest hier seine Vorteile. Valjan war halt ein Bürschchen und wirkte einfach nicht gefährlich oder gar herrisch. Vielleicht hatte man ihm deshalb dann doch den Namen dieses Bordells verraten, seine wahrscheinlich letzte Spur: die Nachtigall. Valjan blieb davor stehen. Es sah ja ganz hübsch aus mit den Pflanzenkübeln und dem Efeu abgerundet mit einer frischen Meeresprise in der Nase, aber ob ihn der Besuch weiterbringen würde wusste er noch nicht.

Er sammelte noch einmal seine Gedanken oder Mut, was von beiden war von außen nicht ganz zu erkennen, aber es passte zu einem jungen möglicherweise jungfräulichen Mann vor dieser Einrichtung, bevor er die Stufen zur Nachtigall erklomm. Die letzte knarrte. Er hielt kurz inne, jetzt würden sie wissen, dass jemand da ist, bevor er überhaupt die Tür geöffnet hatte. Er seufzte innerlich.

In der Uniform der Nowigarder Stadtwache, wenn auch ohne Pike, betrat er schließlich den Empfangsraum. Die Vögel zwitscherten, sodass sein Blick zuerst dort hin ging. Sie wollen wirklich, dass Besucher bemerkt werden. Aber Valjan wollte zum Glück nicht einbrechen, sodass er der Dame am Tresen seine Aufmerksamkeit schenkte. Er lächelte leicht unsicher, wie es die ältere Matrone wahrscheinlich schon tausendmal in so einem bartlosen Jünglinggesicht gesehen hatte. Aber er riss sich zusammen und kam entschlossen auf Gwen zu.

„Seid gegrüßt,...“ Er hatte keine genaue Ahnung wie man sie ansprechen sollte, wenn die Kameraden über Huren redeten betitelten sie sie eher abfällig. Kein passenden Begriffe für jetzt. „...Miss.“ Entschied er sich. „Verzeiht die Störung, ich suche eine… eine Angestellte namens Francis Rose. Ist sie hier? Kann ich sie sprechen? - Korporal Valjan Novka mein Name.“ Stellte er sich noch vor und nickte. Das Salutieren konnte er sich gerade noch verkneifen.
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Montag 24. Juli 2023, 13:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Francis Rose
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Tatsächlich stand Gwen bereits dem Eingang zugewandt hinterm Tresen, hatte den Lappen weg gelegt und schenkte dem Ankömmling ein freundliches Lächeln. "Willkommen im Nachtigall." sagte sie freundlich und betrachtete Valjan genauer von oben bis unten, wobei man das Gefühl nicht ganz verdrängen konnte, dass sie seine Qualitäten auf dem ersten Blick wahrnehmen konnte. Sie beugte sich vor und stütze sich mit den Ellenbögen auf den Tresen, so das es schon fast an ein Wunder grenzte, dass ihre hoch geschnürte Oberweite nicht aus dem Dekolletee viel.
Als er sich nach Francis erkundigte, richtete sie sich wieder auf und ihr Blick wurde vorsichtiger. "Seid ihr Beruflich oder Privat hier." fragte sie nun. "Francis ist oben. Wenn ihr einen Moment hier warten wollt, bitte macht es euch gemütlich." sie deutete in den größeren Aufenthaltsbereich, für den Valjan einfach nur um die Ecke gehen musste. Dort standen diverse Sitz- und Liegemöglichkeiten bereit. "Oder ihr wartet hier." Nun lächelte die Ältere wieder. An der Theke standen ein paar Hocker, auf denen man sich zum warten setzen konnte.
In der Hoffnung Kundschaft im Hause zu haben, schritt Hüftschwingend eine recht dunkelhäutige Elfe mit langen glatten schwarzen Haaren herüber und hielt direkt auf Valjan zu. Sie trug einen langen verzierten Lendenschurz in creme, der sich massiv von ihrer dunklen Haut abhob und ein kurzes Brustbetonenden Oberteil. Um die Oberarme hatte sie die Enden eines langen ebenfalls cremefarbenen Tuchs gebunden, so das die Mitte in einer Schlaufe über ihrem Hintern hing.
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Valjan Novka
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Diese Art Musterung war Valjan offenbar peinlich, scheint er seine 'Qualitäten' diesen eher schmalen Körper doch bewusst unter einem dicken Waffenrock und Plattenteilen der Rüstung zu verstecken. Da er damit den ganzen Tag herumläuft, darf man annehmen, dass er ein Paar Muskeln entwickelt hat. Auch das Kurzschwert hängt da nicht zur Zierde. Aber männlich geprahlt wurde nicht.

„Beruflich“ antwortete er, während er unweigerlich ihr Dekolletee betrachtete. Beruflich war das Wort, das er gesucht hatte. Geschäftlich wäre nicht eindeutig genug gewesen. Er nickte, wand den Blick wieder ab, er würde im Aufenthaltsbereich warten und ging mit um die Ecke.

Nach zwei Schritten blieb er stehen, ließ den Raum auf sich wirken und wurde auch schon von einer Elfe in Beschlag genommen. Eine Elfe. Damit hatte er irgendwie nicht gerechnet. Die letzte Elfe hatte sich vor seinen Augen auf ihr Schwert gestürzt. Ein Bild, das er nie vergessen würde. Ein völlig anderes Bild, als das, welches sich ihm jetzt bot. Er musterte sie, vielleicht anderes als andere Kunden. Weniger begierig, mehr faszinierend. Da war ihre Kleidung, ihre Haut, ihre Haare, ihr Bauchnabel, ihr Gesicht, ihre Ohren, ihre Finger, ihre Augen... für eine Moment konnte er sich darin verlieren. „Ich... hab kein Geld.“ Er sah irgendwo anders hin. Augen geradeaus. „Verzeiht“, fügte er noch an. Ehrlich. Sie machte auch nur ihre Arbeit.
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Francis Rose
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Die Elfe bemerkte die Blicke des jungen Mannes und ließ die Hüften ein wenig mehr von rechtes nach links schwingen bei jedem Schritt. Ihr gefiel das offensichtlich betrachtet zu werden. Auch die Aussage, dass er kein Geld dabei habe schien sie nicht ab zu Schrecken. Sie trat nahe an ihn heran und war dabei mindestens genauso groß wie der corporal war. „Das ist doch nicht schlimm. Wir können uns ja erst einmal kennen lernen.“ sie war so nahe an valjan heran dass er ihren Duft ziehen konnte. Eine Mischung aus Zimt und Traube. „mein Name ist Tihana.“ Vom Tresen aus hatte Gwen die Annäherungen ihres Vögelchens gesehen und räusperte sich leicht. „Der junge Mann ist Beruflich hier“ sie trat hinter ihrem Auslauf hervor. Ihr Kleid war bodenlang und bis zur Hüfte geschlitzt. Einladend deutete sie in den Raum hinein, zu den diversen Sitzmöbeln. „Bitte. Setzt euch.“ Dann kehrte sie zu ihrem Platz hinter den Tresen zurück und nahm das Tuch zur Hand. Anders Tihana. Sie hakte sich beim corporal unter und brachte ihn zu einem Sessel. Von dort aus hatte der junge Mann einen guten Blick auf den Tresen an dem jeder neue Besucher vorbei kommen musste. Auch konnte er die Bühne und den ganzen Raum überblicken. Sie zwinkerte ihm zu mit ihren erstaunlich hellen blauen Augen und tänzelte durch den Raum. Auf dem Rand der Bühne saß noch ein Mädchen und flocht Zöpfe in ihre braunen Haare. Valjan musste nicht sehr lange warten bis eine junge blonde Frau die Treppe herunter kam. Sie ging an Gwen vorüber, die mit einem älteren Herrn scheikerte. So kam es das Francis erst zu ihrer braunhaarigen Kollegin ging und ihr bei ihren Zöpfen half. Den jungen Mann hatte sie gesehen, glaubte aber das er auf jemanden anderes wartete. Erst als Gwen von ihrem geflirte aufsah und Francis entdeckte, ahnte diese dass der junge Mann für sie da war. Musste wohl an dem sehr deutlichen Fingerzeig in Richtung Valjan liegen. Etwas überrascht folgte ihr Blick dem deuten und sie ließ ihre Freundin mit ihren Haaren zurück. Langsam löste sie sich von ihrem Platz, betrachtete den jungen Mann wie wohl alle Mädchen hier und kam näher. Bei ihm angekommen hielt sie ihm vornehm die Hand hin. „hallo. Ich bin Francis Rose. Wie kann ich euch helfen?“
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Valjan Novka
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Lange waren die Augen nicht geradeaus, die Elfe ließ sich auch durch leere Geldbeutel nicht aufhalten. Valjan schluckte, er war aufgeregter als er zugeben wollte, sah Tihana wieder an, als sie sich vorstellte. Falls das überhaupt ihr richtiger Name war, dennoch blieb er höflich: „Valjan.“ Er holte Luft wollte etwas sagen, aber Gwen antwortete für ihn, was nur dazuführte, dass Tihana ihn abführte. Es war mehr ein Reflex, dass sich seine Hand auf ihre an seinen Arm legte, sodass die Berührung ihrer Haut plötzlich kam. So zart. Ist das bei allen Elfen so? Aber da setzt sie ihn auch schon ab. „Danke.“

Er lehnte sich im bequemen Sessel zurück, sah ihren tänzelnden Schritten nach bis sie an dem flechtenden Mädchen vorbei kam und er beobachtete neugierig, was dieses mit ihren Haaren machte. Auch noch als Francis dazu stoß, um ihr zu helfen. Ihm kam gar nicht in den Sinn sich weiter bemerkbar zu machen.

Zum Glück half Gwen wieder nach und die blonde junge Frau kam auf ihn zu. Er stand zu zackig für die Umgebung auf, als sie ihm die Hand hinhielt und nahm sie unsicher zur Begrüßung an, auf einen Handkuss kam er nicht: „Seid gegrüßt, Miss Rose.“ Auch sie war ähnlich groß wie er, am Ende war er noch die kleinste Person im Raum, aber das war der kleine Korporal gewohnt. „Korporal Valjan Novka.“ Seine Hand zuckte kurz, um zu salutieren, aber er ließ es, sie war nicht seine Vorgesetzte oder so. „Ich hätte ein paar Fragen an Euch. Können wir irgendwo ungestört reden?“ Was für eine blöde Frage, natürlich könnten sie irgendwo ungestört sein...
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Francis Rose
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Francis trat einen Mini Schritt zurück als der junge Mann so zackig aufstand und ihr die Hand schüttelte. 'Da ist aber jemand aufgeregt.' sagte sie sich, verstand aber sofort, dass er nicht zum Vergnügen hier war. Ob sie ungestört sein konnten? Sie lächelte sanft. "Natürlich. bitte folgt mir." Sie ließ seine Hand los deutete ihm ihr zu folgen und ging vor. Alleine die Tatsache, das sie ihren Gast nicht nach oben führte, sondern ihn hinter sich her gehen ließ, zeigte jeder anderen Angestellten, dass dieser nicht zum Spaß hier war. So blieben dem jungen Mann weitere Anzüglichkeiten wie zugeworfene Küsse, romantische Blicke oder Sicht auf freigelegte Körperstellen erspart.
Ihr Weg führte die Treppe hoch in den ersten Stock, an einem weiteren kleinen Aufenthalt Bereich zu seiner rechten vorbei, der liebevoll mit ein paar Sesseln und einem Tisch ausgestattet war. Auf der linken Seite passierten sie zwei Türen, wo hinter einen gerade gearbeitet wurde. Wenn man das so nennen wollte. Francis ließ auch die Tür rechts zu einem weiteren Zimmer liegen und hielt auf einen kurzen Durchgang zu, der auf beiden Seiten eine Dachschräge hatte und öffnete die Tür an dessen Ende. Sie ging hindurch und hielt Valjan die Tür offen mit einer Einladenden Geste, ihr zu folgen. "Bitte, kommt herein." sagte sie höflich und betrachtete ihn wieder. 'Jung ist er für seinen Dienstgrad. fast schon zarte Hände.'
Im Zimmer stand etwas für den Ort untypisches. Es war eine Art schmaler langer Tisch mit einem ebenso schmalen Polster darauf. Zum Schlafen war diese Liege völlig ungeeignet, passte ein Mann gerade mal liegend darauf. Im Raum stand ein Paravent, den Francis nahm und etwas näher an die Liege heran stellte. Das Tuch, das darauf gespannt worten war, hatte jemand mit viel Liebe bemalt. Blumen, vornehmlich Rosen und Freesien. Die Farben variierten zwischen Rot und blau, sowie Grün.
Den Vorhang, der kurz den Blick auf das Schlafzimmer dahinter frei gab, zog Francis zu. Dem jungen Mann war die Situation so schon unangenehm genug. Sie fragte sich, wie alt der Korporal wohl war. Seine Gesichtszüge waren fein und seine Statur, soweit sie diese deuten konnte, nicht die kräftigste. Sie setzte sich auf einen der Stühle in dem Zimmer, so das der dunkelblaue Vorhang zum Nebenzimmer in ihrem Rücken war und wartete mit fragenden Blick ab.
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Valjan Novka
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Der kleine Korporal hatte keine Ahnung von Marschreihenfolgen in Bordellen, weshalb er sich darüber keine Gedanken machte und nicht wirklich auf die anderen Damen achtete. Nur auf dem Gang blieb er kurz an der Tür zum Raum mit eindeutigen Geräuschen stehen. Aber was hatte er erwartet? Er bemühte sich das zu ignorieren, war aber trotzdem dankbar als man endlich alleine in ihrem Zimmer angekommen war. Diesen Tisch betrachtete er mehr als irritiert und er konnte nicht verhindern sich kurzzeitig Gedanken darüber zu machen, wozu man einen solchen Tisch brauchen könnte. Menschen hatten ja sehr unterschiedliche Vorlieben. Aber das war alles nicht das Thema. Um sich abzulenken betrachtete er das fröhliche Blumenmuster. Rosen konnte er zuordnen. Von Freesien hatte er noch nie gehört, bunte Blumen halt. Aber hübsch hatten sie es hier, das musste man ihnen lassen. Ganz anders als in der Wache, da würde sich der ein oder andere Blümchenvorhang vielleicht auch ganz gut machen. Den Räumlichkeiten eine ganz andere Note geben. Er musste sich ein Grinsen verkneifen, bevor er sich Francis zu wand. Sie bemühte sich um Diskretion, bedeckte sogar ihr Schlafzimmer und nahm Platz. Es beruhigte ihn, dass sie die Situation ernst nahm und er fand seine Routine wieder.

Deshalb setzte er sich nicht, sondern nahm Haltung an wie auf dem Exerzierplatz. Die Körperspannung ließ nur kurz nach, als er sich mit der Linken die längere Haare aus dem Gesicht - Vielleicht Mitte Zwanzig? - schob, bevor beide Hände wieder hinter seinem Rücken verschwanden und er Francis fragenden Blick entgegennahm. „Danke für die Kooperation. Ich ermittle im Mordfall von Benno Bock. Dieser sollte wegen Verrats am Abend des 6. August zusammen mit zwei Anderen durch den Strang hingerichtet werden. Wie Ihr sicher gehört habt, gab es vor der Vollstreckung des Urteils einen Anschlag der Scoia'tael, bei dem unter anderen Herr Bock durch ihre Pfeile ums Leben gekommen ist. Daraufhin versuchten sie seine Leiche unter den Einsatz ihrer Leben zu bergen. - Ich möchte wissen warum.“

Der fragende Blick kam leicht fordernd zurück. Wahrscheinlich hatte sie keine Ahnung, aber das wollte er in ihren Augen sehen, bevor er sein Anliegen weiter vertiefte.
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Fransic blinzelte ein zwei Mal, als müsse sie das Gesagte verarbeiten und lehnte sich leicht zurück. Ihr Blick ging zum Fenster bevor sie nachdenklich antwortete. "Von dem Anschlag habe ich gehört." Dann sah sie ihn wieder an und sprach ruhig weiter. "Aber ich war nicht Zeuge dessen, was dort geschehen ist. Von einem Herrn Bock habe ich hier noch nicht gehört, also kann ich euch auch leider nichts zu seiner Person sagen. Zudem wir die Diskretion unserer Kunden sehr ernst nehmen. Ich kann euch nicht sagen, wieso die Scoia'tael so großes Interesse an ihn oder seinem Leichnam haben." Ihre Worten waren aufrichtig und frei von Tonlagen, die auf etwas anderes hindeuten würden. "Darf ich Fragen, wieso ihr ausgerechnet hier und bei mir euch Informationen erhofft?" Wieder betrachtete Sie ihn. 'Perfekte Haltung, Aber irgendetwas ist da' Sie konnte nicht mit Worten fassen, was sie an dem jungen Mann so irritierte, also konzentrierte sie sich auf das gesagte.
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Valjan Novka
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Der Korporal fühlte sich zunehmend besser, konnte die ganzen Düfte, Francis Reize oder gar Laute aus dem Nachbarzimmer ausblenden, um das zu machen was gelernt hatte: „Ihr hab beim Halbling Herrn Bock Schuhe in Auftrag gegeben und abgeholt. In der Schustergasse in Ferneck. Er war ein guter Schuster.“ Er konnte es nicht lassen kurz auf ihre Füße zu sehen. „Zumindest laut den Aussagen der Nachbarn und Nachbarinnen. Ich hatte mich nach Beziehung Herrn Bocks zu Personen Euer Profession erkundigt, weil ich mir erhoffe, dass ihr mir Auskunft über seine Tätowierungen geben könnt, die er auf Brust, Schulter und Rücken trug und die leider nicht mehr erkennbar sind.“ Urg, lieber nicht daran denken, wo er seine Finger vor ein paar Stunden noch hatte.

Aufmerksam beobachtete Valjan ihre Reaktion, an einen tätowierten Halbling wird sie sich erinnern. „Eure Diskretion in allen Ehren, Miss, aber es geht hier um die Sicherheit der Stadt.“ Und so wie er das sagte, war es keine leere Floskel. Er schien daran zu glauben oder seine Arbeit wirklich darin zu sehen zu helfen statt dumm herum zu schikanieren.
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Francis Rose
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So langsam dämmerte es Francis wen der kleine Korporal meinte. Dann erhellte sich ihre Miene. "Ach der Schuster." sagte sie und schüttelte leicht den Kopf. Sie hatte es nicht so mit Namen und konnte sich somit auch nicht sofort an den Namen erinnern. Aber die Beschreibung hatte etwas in ihr Dämmern lassen. "Das ist schon ein wenig her." sagte sie schließlich und nickte zustimmend. Kurz schloss sie die Augen und rief das Bild in Erinnerung was sie von dem Halbling hatte. "Ich weiß noch, das das Wetter damals nicht das beste war und er sich nicht ganz so flüssig bewegt hatte, als ich auf meine Bestellung gewartet hatte." Sie legte sich eine Hand in den Rücken. "Manchmal steht man morgens auf und der Rücken tut weh, ohne das man etwas dafür kann. So bot ich ihm an die Verspannungen zu lösen. Natürlich ohne seine Würde an zu tasten." Sie machte einen vielsagenden Gesichtsausdruck und zog beide Augenbrauen ein Stück hoch. "Er hat sich dann tatsächlich dafür entschieden, nachdem das Leiden von selber nicht wieder verschwinden wollte."
Dann deutete sie auf die Liege, die nun hinter dem Paravent stand. "Ich habe ihn behandelt, die Muskulatur gelockert und eine Blockade gelöst." Sie lächelte leicht als sie an das erst erstickende Geräusch des Halbling dachte, mit dem darauf folgenden erleichterten Aufatmen. "Ich erinnere mich an die Tätowierung. Es waren einfache dunkle Linien, die sich an seine Muskulatur und Körpergegebenheiten anschmiegte." Mit dem Finger folgte sie einer unsichtbaren Linie auf ihrer eigenen Schulter. "Jemand hat sich wirklich mühe mit der Platzierung gegeben."
Dann wurde ihre Miene mitfühlender. "Warum sollte jemand einen Schuster töten?" fragte sie nun ihrerseits.
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