Privatwohnung | Ferneck - das kleine Haus der Alchemistin - neben dem der Heilerin

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Jarel Moore
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„Zusammenziehen…“ Jarel atmete durch.
„Dafür müsste ich den Orden verlassen.“ Er blinzelte, atmete durch.
„Aber er hat den Titel eines Freiherrn zugesprochen bekommen. Und ein kleines Landgut. Wenn das alles…wenn wir alles erledigt haben könnte das eine Gelegenheit sein, sich regelmäßig zu treffen.“ Trotzdem wirkte das Lächeln nicht echt.
„Und heiraten…das könnte ich mir gut vorstellen. Ein Priester der die Klappe halten kann… irgendeine kleine Kapelle. Glaub mir, ich konnte es fast nicht Glauben, als er ja gesagt hat. Und du…als Trauzeugin. Wäre das für dich…vorstellbar?“
Endlich sah er auf und in ihre Augen.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Sie lächelte, lehnte an der Anrichte und verschränkte die Arme.
"Es wäre schon spaßig. Wenn er mich dabeihaben will. Ich trau ihm immer noch nicht ganz... aber wenn er dir die Treue hält, dann bin ich die letzte die sich nicht mit euch freut. Klar wäre ich dabei. Warum nicht. Wer führt wen zum Altar?"
Sie grinste. Das Thema war eindeutig besser geeignet um auf andere Gedanken zu kommen.
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Jarel Moore
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Jarel öffnete den Mund und hätte fast Wenzels Namen genannt, besann sich aber rechtzeitig eines Besseren und schloss den Mund wieder.
„Ob Jakob Slava zum Altar führt?“, fragte er und machte ein toternstes Gesicht dazu.
„Ich hab es Jakob gebeichtet. Weißt du, was er geantwortet hat? ‚Ich nenn ihn nicht Vater.‘“
Tatsächlich lachte Jarel bei dem Gedanken an Jakobs Gesicht bei der Sache kurz auf.
Bei den Göttern. Er brauchte wirklich ein Glas Rum.
„Großartig, der Junge.“, flachste der Schattenläufer und holte die silberne Kette aus dem Wams hervor, an der der Ring baumelte.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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"Das kann ich mir vorstellen. Es ist gut, dass er es weiß. Ich freue mich ja, dass ihr glücklich seid. Und einen Hochzeit wäre mal ne Abwechslung bei all den Schrecklichen Dingen und dem Krieg."
Auch sie blickte versonnen und träumte. Und wer konnte schon ahnen wer unter den Gästen war?
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Jarel Moore
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Der Schattenläufer betrachtete seine Freundin lange
Sie strahlte eine Art Einsamkeit aus, der ihm ins Herz schnitt und ihm gleichzeitig klar machte, wie gut er es hatte.
Das zweite Mal der großen Liebe begegnet.
Das zeigte Mal einen gemeinsamen Weg eingeschlagen.
Jarel schob seine Pranke über den Tisch und legte sie auf Ljerkas Hand.
"Danke." In dem Danke lag viel. Sehr viel.

Beide wussten nicht Recht, was sie noch sagen sollten.
Jarel hielt mit der Lawine, die hinter ihm lauerte hinter dem Berg und Ljerka spürte eben dies genau.

Nach ein wenig recht belanglosen Geplauder wollte sich Jarel verabschieden.
Er verstaute die Phiolen in der Tasche, mit der er ihre Mitbringsel hergebracht hatte, polsterte alles mit Verbandsmaterial, bezahlte alles - wie immer großzügig - und ging dann zur Tür.

Draußen nahm er nach einer einmal mehr ungewöhnlich langen Umarmung einen zweiten Beutel auf, den er dort abgestellt hatte.
"Wie sehen uns bald. Grüss Miss Cestay von mir."
Mit einer kleinen Verbeugung und einem verkrampfen Lächeln setzte er an zu gehen.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Wohl war ihr nicht, ihn so gehen zu lassen, sie rang noch mit sich, aber irgendwie war alles gesagt.
Er öffnete die Türe. Im Hof waren Sarray und ihr Hexer... splitternackt, zumindest Sarray und er wenigstens halb, dabei zu baden. Sie schüttelte den Kopf, Kurz aber sah sie sich trotzdem den Hexer an. Diese Mutanten waren einfach gut trainiert und sahen immer ansehnlich aus... nicht wie Menschen im gleichen Alter oder sogar jünger. Sie hatte nur grob eine Vorstellung wie alt der hier war, aber sie wußte, dass ein Hexer, der wie 30 aussahen auch schon leicht 60 sein konnte.
Fast hätte sie das Klirren überhört als Jarel die Tasche anhob, die er vorsorglich wohl vor der Türe hatte stehen lassen.
Das klang nach vollen Falschen. Und er würde wohl kaum Wasser oder Saft darin transportieren.
"Jarel..." sie zog ihn zurück in ihr Haus.
"Rede mit mir... Wenn du trinkst..."
Sie blickte ihn an.
"Wozu sind Freunde gut, wenn der eine nicht reden will, hm?"
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Jarel Moore
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Abgelenkt hatte Jarel zu den beiden Badenden gesehen. Wobei sein Interesse definitiv eher an der halbnackten Gestalt des Hexers hingen blieb als an der der kleinen Heilerin.
Er war sogar so weit weg gewesen mit seinen Gedanken, dass er zusammenfuhr, als Ljerka ihn ansprach und gleich wieder ins Haus zog.
In Zeitlupe sah er zur Tasche, dann in Ljerkas Augen. „Die Flaschen…sind nicht für mich.“ Er schluckte und senkte den Blick. Nein. Er konnte sie nicht belügen. Nicht Ljerka.
„Nicht alle.“, fügte er leise hinzu und rang mit seiner Fassung.
Wie sollte er alles erklären, was in ihm vorging?

Meine Welt steht in Flammen.“, murmelte er und atmete durch. „Und ich bekomme die Brände nicht gelöscht.“
Nun völlig verkrampft bleib er stehen. Die Flasche, so nah wie sie jetzt war, konnte er beinahe rufen hören.
War er deswegen hergekommen? Um sich aufhalten zu lassen? Um eine Hand nach Rettung auszustrecken? Er nickte und hielt ihr mit zitternden Händen die Tasche mit den drei Flaschen hin.
„Bitte…nimm…“
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Was sei auch tat. Sei nahm die Tasche und zog nur eine der Flaschen heraus. Rum. Wie die, die sie auf dem Berg gesehen hatte.
"Dann lass dir doch dabei helfen. Nicht alle Brände musst du alleine löschen. Was ist es denn? Bekommst du doch kalte Füße bei der Verlobung? Wenn er nicht der Richtige ist... aber sag es mir doch, wie soll ich es denn verstehen wenn du nicht redest?"
Mit Nachdruck hatte sie ihn auf einen der Stühle geschoben und zum Sitzen gebracht. Ihr Haltung brachte recht eindringlich zum Ausdruck, dass sie ihn nicht eher gehen lassen wollte bis er endlich Klartext redete. Diese Andeutungen aber dann ein Rückzieher... das hing ihr zum Hals raus. Vielleicht hätte selbst ein erfahrener Verhörtechniker noch etwas lernen können... andererseits funktioniert das hier wohl nur wenn man befreundet war.
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Jarel Moore
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„Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll…“
Er atmete durch und gab sich alle Mühe, all das zu ordnen was in seinem Sturschädel herumschwirrte, stützte die Ellenbögen auf dem Tisch ab und rieb sich die Stirn. Was konnte er sagen, ohne irgendjemanden zu verraten?
„Wenn jemand erfährt, was ich dir berichte…ich bringe dich in Gefahr. Meine Leute… alle…“ Er schluckte. „Ich weiß, ich kann dir vertrauen. Ich weiß nur nicht, ob wir noch befreundet sind, wenn du all das weißt, was ich angestellt habe.“
Er stockte wieder.

„Du hast sicher von der Nilfgarder Spezialeinheit gehört, die vor der Stadt hochgenommen wurde…?“
Die Stimme des Schattenläufers war leise und beinahe tonlos.
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Ljerka-Ilmatar Veskewi
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Ljerka nickte. "Ja, Soldaten der Stadt haben gerade noch eine Katastrophe abgewendet. Und das war auch der Grund für die Razzia von Sokolov..."
Allerdings schwante es ihr bereits, wenn er schon so fragte. "...erzähl es mir lieber. Glaub mir, ich bin eher sauer, wenn ich es irgendwann von anderer Stelle erfahre. Und wenn... wer würde mir denn glauben, dass ich nichts wusste, hm?"
Sie grinset auch wenn ihr nicht ganz wohl dabei war. Seit dem Krieg wollte sie nichts mehr mit Politik und all dem zu tun haben, aber es war auch nicht möglich ganz die Augen vor dem zu verschließen, was in der Stadt geschah.
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Jarel Moore
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Er lächelte mit aufwallender Verzweiflung zu ihr rüber.
„Das waren nicht die Soldaten aus der Stadt. Das waren Slava und ich. Wir fanden im Lager Reuvens Mädchen. Du weißt ja…“ Er schluckte und begann seine Finger zu kneten.
Während des Kampfes hab ich etwas gespürt…gesehen…ich weiß nicht mehr. Ich war abgelenkt und kassierte eine Stichwunde. Cyron hat uns zusammengeflickt. Also den Doppler und mich. Die Kleine hatten die Nilfgarder angeschossen und gefangen genommen. Reiner Zufall, dass sie überhaupt noch lebt und noch größerer Zufall, dass wie sie fanden.“ War das Zufall? Oder war es ihnen vorbestimmt gewesen?

Währenddessen saß Jakob in einer Zelle. Ihm wurden homosexuelle Handlungen vorgeworfen. Ihm! Und einem seiner Freunde. Er nahm die ganze Schuld auf sich und die zwölf Stockhiebe auch.“
Und er hatte nicht einen Finger gerührt, ihn davor zu bewahren.
„Nachdem ich wieder auf den Beinen war bin ich in seine Zelle geschlichen. Er erzählte mir, er hat davon geträumt, wie Slava und ich ein Lager in dem er war überfallen haben. Er berichtete, er habe dem Angreifer – also mir – einen Dolch in die Seite gerammt, bevor er starb.“
Es folgte eine seltsam lange Pause, in der der Ritter mehrfach blinzelte und einige Momente seinen Erinnerungen nachhing.
„Ich…hätte damals schon die Klappe halten sollen. Aber nein…ich hab ihm gestanden, dass es kein Traum war sondern eine seltsame Art Vision. Er erfuhr, dass wir das Lager ausgelöscht haben. Sein Glauben verdammte meine Handlung. Er brach mit mir. Ich ließ ihn allein und er rastete in der Zelle vollkommen aus. Hat die Wände verdroschen, sich die Finger verbrannt.“
Jarel stockte abermals, versuchte Worte zu formen und bekam doch keinen Ton raus.
Er räusperte sich. „Hast du einen Schluck Tee für mich?“
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