Ein Wald zwischen Ursten und Drahim

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
Sindra
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Lebenslauf:

Er fand die Augen des Dopplers, und sah dort verwirrendes.
„Nicht für die Verhöre.“ Und dann änderte sich der kalte Lächeln und die raue katzenhafte Stimme in etwas schüchternes, warmes.
„Für die Verwaltung.“ Die Söldnerin erhob sich und kehrte zu Reuven zurück und kuschelte sich schutzsuchend in seinen Rücken, lugte über seine Schulter, um weiter auf Crehwills Fragen zu antworten.
Eine wandelnde destillierte Persönlichkeitsspaltung, dieses Wesen.
„Meine Herkunft ist eher langweilig. Vater Soldat, Mutter Soldat, beide Brüder Soldaten. Nur meine Schwester nicht. Die ist Bardin.“
Sie seufzte. Wenn sie wollte, konnte sie die Gefühle des Originals nach vorne kramen und ansehen. Und – wenn die Sache frisch war - auch erleben. Cat liebte ihre Schwester, hatte eine ganz besondere Beziehung zu ihr. Kein Wunder. Eineiige Zwillinge hatten immer eine besondere Beziehung zueinander. Und das Cat vorgehabt hatte, nach Beendigung ihrer Karriere gemeinsam mit ihrer Schwester aufzutreten, war mit ihr gestorben.
„Ich glaub ein Lager zu überfallen wäre keine gute Idee. Auch mit zwei Hexern nicht. Wäre etwas viel. Aber ein Schwert wäre schon schön. Ein Rapier…wenn es geht…“
Spracht und verschwand hinter Reuvens Rücken.
Sie suchte Halt und Wärme, um nicht weiter in die doch recht aggressive Art von Catlya von Layda abzurutschen. Das gefiel ihr nicht. Das war nicht ihr Wesen.
Und je länger sie in der Gestalt wandelte, desto schwerer war es ‚sich‘ und ‚sie‘ voneinander zu utnerscheiden.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

"Das mit den Bällen und Empfängen muss einer wie Sokolov übernehmen und das macht der sicher auch gern."
Etwas ging ihm im Kopf um.
Einerseits genoss Reuven die Nähe der jungen Frau, andererseits grollte er etwas. Ihm war ein guter Auftrag durch die Lappen gegangen weil er im Kerker gesessen hatte.
"Das andere Lager haben sie ach zu zweit weggeräumt. Sokolov und der Ritter." und etwas kratzte dabei an seinem Stolz.
"Aber gut... ist nicht unsere Aufgabe. Kein Geld, kein Gemetzel."
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Crehwill musterte den anderen Hexer. Geld für Gemetzel. Nein, das könnte er nicht. Sicher manche Menschen waren sehr viel schlimmer als Monster wie sie schon genannten Greifen, die so majestätisch durch die Lüfte flogen und nur töteten was sie selbst zum Leben brauchten. In Leben in Monogamie verbrachten und Jahr für Jahr ihren Nachwuchs großzogen. Aber trotzdem, Leben nehmen machte keinen Spaß außer… Na ja, sie hatten Rekin den Zweiten gegessen. Ach, er schob die Gedanken beiseite. Söldnern sagte er ebenfalls nicht was sie tun hätte. Warum dann Reuven reinreden, nur weil er ein Hexer war.

„Was für ein Ritter?“ fragte er stattdessen. Diesen Sokolov hatte er nicht auf seine kämpferischen Fähigkeiten eingeschätzt. Er roch nach Tabak oder so. Aber zwei Hexer sollten schaffen, was Sokolov und ein Ritter geschafft haben? Das wagte er irgendwie zu bezweifeln. Aber nicht so sehr, dass er sich jetzt deshalb beweisen müsste.

Er beobachte Cat wie sich wieder an ihren Hexer kuschelte, beinahe Schutz suchend wie ein Kind. Die Frau, die ihm eben noch erklärt hatte, dass sie auf Grabhügeln tanze. „Cat meinte ich nicht“, wendete er sich wieder an Catlya: „Sondern… Dich… die Person, die ihn… uhm… mag.“ Er wollte sich beim Beziehungsstand nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. „Ich weiß nicht. Hat sie… Hast Du eine Lieblingsfarbe? Oder so?“ Scheiße, er war neugierig, wann hatte man schon mal die Gelegenheit dazu so zu plaudern? Aber sah verlegen wieder zu Boden, sie war wieder unsicher genug. „Ich will Dich nicht bedrängen. - Wir beide sind auch mal auf einem Tisch aufgewacht und mussten erst herausfinden, wer wir eigentlich sind. Bei mir zumindest war ein Tisch. Ein schwer Eichentisch.“
Sindra
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Der Doppler zögerte. „Ich war Sindra. Ich bin Cat. Ich bin nicht in menschlicher Gestalt aufgewachsen.“
Wie sollte man etwas erklären, was man selber nicht recht verstand.
„Sindra war meine erste menschliche Gestalt.“
Den Vampir ließ sie unerwähnt. Und dass sie den Ritter kopiert hatte erst Recht.
Ob sie wirklich so jung war, wie alle dachten? Richtig erinnern konnte sie sich erst seitdem sie Sindras Bruder kopiert hatte. Davor? Was war davor?
Fressen, jagen, schlafen…
Sie seufzte und kuschelte sich wieder in Reuvens Rücken.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

"Einer von den Fanatikern von der Flammenrose."
Dass die Situation sehr viel pikanter war... wobei, der Hexer war ihm ja eigentlich näher als der Oberspion. Trotzdem... es gehörte sich nciht.
"Bei mir war's so ein Metallgestellt..." das worauf ein Katzenhexer aufwachte wenn er dann ein Hexer war. Naja, noch nciht ganz. Das war das Gestellt auf dem sie Festgeschnallt wurden während ihnen die Tränke und Absude eingeflößt wurden, die letztlich die Mutationen vorbereiteten. Was genau in welcher Reihenfolge geschehen war wusste er nciht mehr, es verschwamm alles und begann die Reihenfolge zu tauschen.
"Ich hab sie das auch schon gefragt." grinste er dann. "Aber ich wüsste es für mich selbst auch nciht genau.."
Das Reh war so allmählich abgegrast, es war nicht mehr viel Muskelfleisch übrig, nun boten sich noch die Rippen an um diese abzunagen. Genau das tat er nun. Er brach eine Rippe heraus, eine zweite blieb dran hängen und er begann diese mit den Zähnen zu säubern.
"Was machen wir dann damit? Einfach nur melden und vergessen?"
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

„Hm… da sitzen wir drei zusammen und haben keine Ahnung wer uns in diese Welt gebracht hat.“

Crehwill nahm sich keine Rippe mehr, die Zwergin hatte ihn viel zu gut gefüttert, beobachte aber seinen Artgenossen bei abkiefen des Knochens. Metallgestell. Der Tisch hatte zwar auch seine Vorrichtungen, damit man nicht… runter fällt. Aber kein Gestell wie in einer Folterkammer. Dafür hatte er nun seine ganz besondere Beziehung zu Tischen und die trafen man wesentlich häufiger als Foltergerätschaften.

„Vielleicht findet Du ja noch Deine Lieblingsfarbe. Oder ein Lied, das er Dir vorsingen kann. Mir hat es geholfen irgendwas zu haben, an dem man sich festklammern kann, um nicht zu vergessen wer man ist oder… wer man sein will.“

Er kann nicht verhindern, ein wenig ins Grübeln zu kommen und schaut erst wieder auf, als Reuven anspricht was man tun will. „Ich versuch mich aus Politik rauszuhalten.“ Aber dafür ist vielleicht schon zu spät. Alleine was er hier jetzt am Feuer gehört hat.
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Reuven von Sorokin
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Auch der Kater war nun nachdenklich geworden.
Wer ihn in diese Welt gebracht hatte... An etwas wie Eltern hatte er keinerlei Erinnerungen, auch nciht an die ersten Lebensjahre. Der einzige Spielgefährte an den er sich erinnerte war die tote Ratte gewesen und auch da nur ein einziges Bild, wir er mit dem stinkenden leblosen Körper neben der Straße im Abfluss zur Kanalisation gespielt hatte.
Aber irgendwie nahm er all das gelassen. Er hatte seinen Frieden damit gemacht oder besser - nie gehadert.
Er war geworden was er geworden was. Folterähnliche Behandlungen hin oder her, Schmerzen und Qualen über Wochen, Monate, das fiese ungerechte und harte Training, barfuß durch den eisigen Schnee... aber er hatte es überlebt und er hatte jetzt einen wie er fand Krisensicheren Beruf. Monster würde es immer geben.
"Raushalten würd ich mich auch gerne. Aber ich glaube das ist ganz und gar nicht mehr möglich.
Zudem weiß ich halt, dass der Mann gut zahlt. Ob er es aus der Staatskasse nimmt und es damit politisch ist oder aus der eigenen Jacke und damit ein einfacher Hexerauftrag... woher soll ich das wissen? Muss ich denn nachfragen was hinter dem Auftrag steht?"
Das Leben war heillos kompliziert geworden.
Das war der einzige Grund weshalb Kater jeden Auftrag annahmen. Man wusste eh nie was dahinter stand.
"Schau, die Wölfe sind ja kaum besser, die lassen sich genauso einspannen. Oder was ist an den Gerüchten dran vom Königsmörder Gwynbleidd... Foltest und Henselt... Und als Radovid starb soll er auch in der Stadt gewesen sein und hat es zumindest nicht verhindert... hm? Nur tun die Speichellecker von Hunden in ihrem Kaer-Fick-dich-Morhen immer noch so als wären sie über alles erhaben. Ich bring nicht direkt nen König oder Handelsrat um, aber was wenn ich verhindere dass einer von Ghulen gefressen wird? Das ist auch politisch. Oder wenn ich jemanden rette der dann den Mord begeht? Raushalten ist unmöglich. Man steckt immer mit drin."
Cat war ihm so nahe, aber die Themen waren so schwermütig, dass ihm grade nciht einmal nach Vögeln der Sinn stand. Eigentlich hätte ein schwerer süßer Wein gepasst...
"Ich hab noch Zwergenschnaps... eigentlich nehm ich den zum Tränke anrühren, aber was solls..."
Er holte die Flasche und bot sie zuerst dem Greifen an, mit fettigen und vom Fleischsaft klebrigen Fingern. Ablecken hätte es auch kaum besser gemacht. Aber nun war klar, woher die Tasche ihre Patina hatte.
Sindra
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Der Schwermut erwischte auch den empfindsamen Doppler.
Drei, die ihren Ursprung nicht kannten.
Drei, die sich nicht gesucht und doch gefunden hatten.
Plötzlich war der Greif gar nicht mehr so unsympathisch.
Wie viele es wohl noch von ihnen gab?

Cat lehnte ihren Rücken an den von Reuven, schmiegte sich regelrecht an ihn, genoß die Wärem in ihrem Rücken, lehnte ihren Nacken an seine Schulter.
Sie fühlte sich gerade unendlich dankbar dafür jemanden gefunden zu haben, der sie nahm wie sie war. Eine Kopie. Nicht echt. Weniger als die Summe ihrer Teile.
Die Finger ihrer linken Hand suchten die der rechten des Katzenhexers, kam dass er die Flasche abgegeben hatte. Er klebte. Egal. Ganz egal.

„Grün.“, erklärte sie plötzlich und leise und in die aufkeimende Stille hinein.
„Das Grün der Farne, unter denen man sich verstecken kann und das des Laubs der Bäume, auf die man klettern und in deren Astgabeln zum Schlafen einladen. Das Grün der Büsche, in dem sich die saftigen Kaninchen verstecken und das Grün des Grases, in dem man einem Reh auflauert. Das Grün des Moses, in dem man mit seinen Geschwistern tobt und Mäusefangen lernt.“
Der Schwermut riss sie regelrecht mit sich wie die Ebbe nach einer Springflut. Unauffällig, langsam aber unaufhaltsam. Der Doppler nickte zu sich, auch wenn sie niemand sah.
„Meine Lieblingsfarbe ist Grün.“
Und dann tat sie etwas, aus eben diesem übertragenem Schwermut geboren, mit dem zumindest Reuven nicht gerechnet hätte.
Sie holte tief Luft und begann zu singen. Ein uraltes, verträumtes Lied, dessen hohe Tonlage von Cats rauer Stimme, die immer Klang als hätte sie am Vortag mehr als eine Flasche Zwergenschnaps gesoffen, interessant kontrapunktiert wurde.
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Crehwill von Seren
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„Hey, Reu...“ Der Greif hob für einen Moment abwehrend die Hände. „…ven“ Er war sich nicht sicher, ob die Abkürzung des Namens angebracht war, weshalb er lieber die zweite Silbe anhing. „Ich will Dir nicht reinreden, mach Du Dein Ding. Für mich ist dieser Weg nichts und nein, das macht es nicht leichter, die ‚richtigen‘ Entscheidungen zu treffen. Ich bemüh‘ mich. Aber… ja, ich kann mir zur Not auch mit einem Lächeln ein Brot besorgen.“ Aus Not musste er noch keinen Auftrag annehmen. „Ich werd mich nicht dagegen stellen mit ihm zu reden, um Karten für die Oper oder einen Rapier zu bekommen.“

Er griff dankbar nach dem Schnaps trotz Fettfinger. Vielleicht wusste er wie man sich die Nägel manikürt, aber er musste auch durch den Schlamm robben, barfuß über den Schnee rennen oder wurde von schwingenden Holzteilen von einen Balken herunter in den Dreck gestoßen. Vor die Tür hatten sie noch ein Meer mit Steilküste. Herrlich zum Schwimmen, besonders im Winter.

„Danke.“ Er nahm einen kleinen Schluck und gab die Flasche zurück. „Es gibt auch nicht nur diesen einen Wolf…“ Auch, wenn der schon viel von sich reden machte.

Crehwill lauschte Cat und schloss die Augen, um die Bilder, von denen sie sprach besser sehen zu können. Grün. Frisch, voller Leben. Er nickte, eine gute Wahl. Als sie anfing zu singen, zeigte sich ein Lächeln in seinem Gesicht und er begann schließlich zaghaft mitzusummen ohne sie zu stören. Nur ein bisschen brummig vielleicht. Er konnte nicht verhindern, dass er dabei an seine Lady denken musste. Von wegen keine Gefühle.
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Reuven von Sorokin
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"Stimmt. Lambert und Eskel waren ganz in Ordnung."
Er bekam den Schnaps zurück und wollte ihn an Sindra... Cat weiterreichen, aber die begann zu singen. Er nahm selbst einen großen Schluck, er kannte die Melodie, aber er brauchte etwas, denn wenn er das Lied sag war er irgendwie immer viel schneller. Es mochte an seiner Ungeduld liegen.
Aber er stimmte mit ein.
Zwischendurch gab es immer mal wieder einem Moment in dem er trinken konnte, und so kreiste die Flasche und sie sagen.
Wenn jemand anderes in der Nähe vorbeigekommen wäre, er hätte sich gewundert.
Sehr sogar.
Zwei Hexer und eine Söldnerin, die eine alte Volkslied anstimmten, nicht ganz im Gleichklang.
An einem Lagerfeuer über denen das Gerippe eines Rehs verbrannte und es roch wohl auch intensiv nach Karamell.
Sindra
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Cat passte ihr Tempo an Reuven an, wiederholte noch einmal das ganze Lied und verstummte dann.
„Das war schön…ich wusste gar nicht, dass du singen kannst.“
Sie lächelte, immer noch in Reuvens Rücken und erhob dann die Stimme, damit auch Crehwill sie hören konnte.
„Woran erkennt man eigentlich, ob man sich richtig oder falsch entschieden hat?“
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