Hafenviertel | Im Kerker von Nowigrad

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Valjan Novka
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Lebenslauf: V

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von: Schuras Wohnung
Datum: 08:32 Uhr, 15. August 1278, Sonntag
betrifft: Slava & Nahuela
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Hundemüde. Valjan war hundemüde. Der Tag gestern mit dieser Irren und dem abendlichen Ausflug samt Flammenrosenrittern war schon anstrengend genug, obwohl er die Zeit mit Schura genossen hatte und es nicht lassen konnte ihn am Abend noch viel, viel mehr über seine Welt auszufragen: diese Wunderwerke der Technik, Unterschiede zwischen Fernsprechern, PDAs und Smartphones, Geographie, politische Lagen, Weltgeschichte, Chartsongs, Sprachen und Alphabete oder dem Dschungelbuch: singende Bären, tss. Wenn auch kein so schlechtes Motto mit der Gemütlichkeit.

Doch gegen Mitternacht hatte man ihn zur Wache zitiert, er hätte jetzt die nächsten vierundzwanzig Stunden Dienst. Dafür nächsten Sonntag nur Bereitschaft, was man als frei zu werten hatte, aber bei Bedarf natürlich trotzdem arbeiten musste. So war er nur zu ein zwei Stunden Schlaf gekommen bis Schura ihn mit Kaffee abgefüllt wieder Arbeiten geschickt hatte. Die ersten Stunden hatte das Getränk geholfen und Valjan fand eine gewisse Genugtuung darin auf der nächtlichen Streife ein paar betrunkene Männerärsche zu treten, in dem man bewusst in der Nähe der Bordelle blieb damit die Damen ihre Arbeit machen konnten. Zum Schichtwechsel in den sehr frühen Morgenstunden versuchte er sich mit dem Papierkram, wurde aber schnell wieder müde und hatte Mühe zum Morgenappell bereit zu sein und zu stehen. Cat war heute bei Schura geblieben. Zurück am Schreibtisch war V eingeschlafen bis man ihn weckte. Der Freiherr von Sokolov jetzt sofort – hier. Hier? Hier. Natürlich fügte sich Valjan und hätte eigentlich gedacht, dass er schon eher heran zitiert wird. Wegen der Sachen, die er dort gehört hatte. Zumindest machte sich Valjan nach der Herzinfarktgeschichte kaum noch Illusionen, dass man vor Slava irgendwas verheimlichen konnte oder so zu tun, dass man nichts mitbekommen hätte. Bis jetzt aber war der Freiherr zu beschäftigt gewesen, nur Schura hatte seinem Chef brav berichtet.

Als der Feldwebel schließlich um die Ecke bog, riss er sich wieder zusammen, versuchte nicht so müde auszusehen und nahm Haltung an, um mehr marschieren zu können als zu trotten. Vor der Zellentür salutierte er zwischen dem Wächter und dem Freiherrn: „Ser.“ Ein dünnes, sehr dünnes Lächeln in Richtung des Letzteren, dazu dass dieser nicht mehr ganz so müde wirkte wie vorgestern.
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Nahuela Mughwadi
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Die Trancen waren befreiend, ließen sie nicht fühlen, dass sie hier schon viel zu lange eingesperrt war, aber sie zehrten auch an ihr und machten sie müde. Ihre Aufmerksamkeit litt darunter, ebenso ihre Reflexe. Dennoch wanderte sie oft und ausgiebig mit asad'hi, denn sonst wäre sie in diesen Mauern längst verrückt geworden. Nahuela brauchte den Wind, die Weite der Meere oder einer Steppe wie die Luft zum Atmen. Sonst ging sie einfach ein, verwelkte und verblasste. Sie war nicht geschaffen für Mauern und Räume, also nutzte sie die Welt der Geister, um diesen zu entfliehen, auch wenn es ihren Körper mehr und mehr belastete, vor allem nach dem Unfall mit der Großen Katze und cha'rab alba. Die spärlichen und einseitigen Rationen im Kerker machten es nicht besser und entsprechend schlief sie zwischen den Trancen fast nur noch, träumte manchmal.
Doch noch war asad'hi wachsam und sorgte aufgrund der Stimmen vor ihrer Zelle dafür, dass die Serrikanierin die Augen aufschlug und lauschte. Reglos lag sie auf der Pritsche unter der dünnen Decke. Sie wusste sofort, dass fennek dort draußen war - ha'daja zupfte an ihr. Noch ein Grund, weshalb sie das Gefühl hatte, auszubluten. Der Talisman fehlte und machte die Trance zu einem Balanceakt zwischen Kontrolle und Verlust selbiger. Kurz schloss Nahuela die Augen.
Al salam, sayiir fennek. Entgegen ihrer Müdigkeit klang die geistige Stimme wach und spöttisch wie immer. Den Feldwebel beschlich das Bild einer auf einem weichen Kissen drappierten Katze, deren Schwanzspitze aufreizend zuckte.
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Vyacheslav Sokolov
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Über die Pilotin verlor Slava kein Wort. Auch nicht darüber, was er mit Schura besprochen hatte. Er blendete das Thema hierfür zur Gänze aus, das tat jetzt nichts zur Sache. Noch ein weiteres Gespräch würde er nicht erwähnen, das aber war essentiell. Er mußte pokern dass dieses Gespräch so ausging, wie er es brauchte.
"Feldwebel." Nickte noch zur Begrüßung, ließ Valjan noch einen Moment um durchzuatmen, der Junge wirkte schon wieder sehr abgehetzt.
"Ich habe euch hergerufen..." wieder die förmliche Anrede, denn er hatte auch Wachen dabei, weniger zu ihrer Sicherheit, sondern weil er sich von dem Gespräch erhoffte, dass die Kapitänin kooperierte und dann brauchten sie die Männer um den Schein zu wahren. "Ich will versuchen, Kapitänleutnant Mughwadi dazu zu bewegen, mit beim öffnen ihrer Fracht behilflich zu sein. Ich nahm an, ihr wärt dabei gerne zugegen."
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Valjan Novka
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Beim Durchatmen schloss der Feldwebel für einen kurzen Moment ist Augen, empfing was aus der Zelle kam. Die Nasenflügel blähen sich kurz auf. Ein rascher Blick auf Slava, ein Nicken nur mit den Augenlidern. Er würde verstehen, dass die Kapitänin bereits Kontakt aufgenommen hatte und gerade war er viel zu unausgeschlafen, um frech zu sein.

‚Salam, asad’hi‘
Besser als all diese Kommunikationsgeräte zusammen. Valjans gedankliche Stimme, klang so müde wie er war. Das Bild der Katze zog er regelrecht auf und war erleichtert, dass sie dort so friedlich saß, statt zu weit herumzutollen. Vor seinem inneren Augen erschien die Gestalt des Fennek aus Traum und Trance: die aufgerichteten Ohren, die lange Nase, die neugierigen Augen, die hinter einem Regenfass der Stadt hervor blinzeln, um diese Katze auf ihren weichen Plätzchen zu beobachten. Man wollte sich dazu legen oder auf den Kissen herum springen, aber wer wusste schon, ob sie nicht doch die Krallen auspackte.

„Natürlich, Ser. Zu Euren Diensten.“ Der Ton war entschlossen, ergeben, ob das der Wahrheit entsprach oder nicht, war völlig egal. Der Freiherr hatte eine Vermutung geäußert und der widersprach man nicht. So einfach wurde die Welt, wenn ein paar Wachen um sie herumstanden. Valjan musterte diese nur kurz, um sie einzuordnen: „Danke, für Euer Vertrauen.“

Und nein, keine Gedanken oder gar Worte an andere Dinge. Nicht die Zeit, nicht das Bild. Der Feldwebel vermied den Augenkontakt, zeigte Respekt und sogar leichte Scheu in der Nähe des Adeligen. Innerlich sah es anders aus, sie freute sich Slava wieder zu sehen und auch in der Kistenfrage weiter zu kommen. Ihn irgendwie vorher einweihen wäre aber schon schön gewesen, Valeska hätte ein paar Dinge zum Erzählen gehabt, aber so: Improvisieren. Zum Üben war nie Zeit…
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Nahuela Mughwadi
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"Man sagt Arh'fihja sallama." Kein Tadel. Sie hatte es bereits dem Oberst versucht beizubringen, doch rechnete auch nicht wirklich mit der Lernfähigkeit der Nordlinge. Träge streckte sie sich und lauschte, was draußen gesprochen wurde.
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Vyacheslav Sokolov
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Slava nickte und auf einen Wink öffnete ihm einer der Männer die Tür. Sie flankierten die Türe und während er eintrat klopfte er gegen die offene Tür. Nur eine Geste, aber ihm war klar, dass sie längst mit Valjan kommuniziert hatte, den Blick hatte er verstanden. Angekündigt waren sie also.
Es war nur wenige Tage her, seit man sie eingesperrt hatte, aber gut tat ihr die Haft sicher nicht. Sie wirkte nicht mehr ganz so unter Spannung wie am ersten Tag, und der Geruch... nun, er brauchte sich nicht beschweren, das war eine Zelle. Er würde aber anordnen, dass man sie baden lassen sollte. War das umsetzbar? Gefangene hygienisch halten? Würde vermutlich keiner begreifen...
Vielleicht konnte er sie verlegen lassen. Aber genug der Gedanken, viel hing davon ab, ob sie nun kooperierte.
"Arhfichja sallama, Kapitänleutnant." begrüßte er sie. Er gab sich Mühe, immerhin.
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Nahuela Mughwadi
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Schon als die Tür aufging hatte sie sich aufgerichtet, die Decke von den Schultern gleiten lassen, die nur das Leinenhemd noch bedeckte. Die Jacke diente ihr als Kissen. Sie stellte die Füße auf den Boden, stand aber nicht auf. Sie war sich bewusst, wie all dies hier auf den Mann wirkte - Schmutz, alter Schweiß, die Reste von Erbrochenem irgendwo an ihrer Kleidung. Sie selbst war von den Seefahrten vieles gewohnt, vor allem die Patina, die sich so einige der Matrosen wachsen ließen während man Wochen und Monate auf dem Schiff war. Erst als Offizier hatte sie ein paar Annehmlichkeiten gehabt, aber davor war auch sie Teil des allgegenwärtigen Miefs gewesen. Man gewöhnte sich daran, stumpfte ab.
Jetzt, angesichts des sauberen Adligen, war sie sich ihrer eigenen Unsauberkeit bewusst, zog sich aber auf das zurück, was sie jahrelang hatte lernen müssen: Gleichgültigkeit gegenüber genau diesem Umstand. Die unflätige Matrosin war noch immer unter der Uniform versteckt und Nahuela zückte sie bei Bedarf, so wie jetzt. Gegenüber dem Oberst hatte es schon einmal eine Reaktion gefordert, wieso nicht ein zweites Mal?
"Al salam, Oberst von Sokolov." Ihre körperliche Stimme sprach von ihrer Müdigkeit. Und tatsächlich hatte der Oberst nahezu richtig geantwortet. Sie hob das Kinn und ihr Blick schwenkte zu Valeska. "Sayiir fennek."
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Valjan Novka
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,Arh'fihja sallama.‘ Versuchte Fennek in Gedanken zu wiederholen.

Auch als Sokolov eintrat, folgte er erst mit einem kleinen Zögern. Abwartend, ob der Dachs oder einer der Männer – warum musste die alle so groß sein? – ihm folgte oder es nun sein Platz war. Erst dann machte sie den Schritt hinter ihm mit in die Zelle und bliebt dort, wo ein Leibwächter sein sollte, stehen. Vielleicht könnte er es Schura mal erklären. Der Geruch der Zelle fiel ihm kaum mehr auf. Aber bis jetzt hatte Novka es nicht gewagt sich über die Haftbedingungen hinweg zusetzen oder gar Essen zu bringen. Einmal glaubte sie das Ha’Daja fühle sich schwerer an, als zöge es an ihr und sie versuchte einen Teil von ihr loszulassen um Nahuela zu stärken oder welche Last auch immer dort war zu teilen. So genau hatte sie es nicht erkannt, aber sie wollte helfen und der Serrikanierin ihren geliebten Stolz lassen, weshalb sie nicht einmal ein gedankliches Wort erhoben hatte. Außerdem war sie sich nicht sicher, ob überhaupt irgendwas war. Denn näher an die Zelle war sie nicht gekommen. Es gab schon genug Gerede wegen der Hexer, wo auch immer die waren… Wenn sie mehr reflektierte, konnte man deren Blutzeichen irgendwie spüren, aber gerade nicht, oder?

„Ceádmil... Привет... Hello… Sei gegrüßt...“ Valjan musste schmunzeln, dass ihn ein paar Begrüßungsformeln einfielen, hielt sich sonst aber bedeckt.
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Die Männer blieben draußen, dass musste man ihnen nicht erst noch einmal erklären, sie kannten Sokolov mittlerweile.
Slava sah sich im Raum um, eine Zelle eben. Eng, dunkel und außer der Pritsche keine Sitzgelegenheit, natürlich nicht. Er wollte nun auch nicht noch einmal nach draußen um sich einen Stuhl bringen zu lassen. Auch die Gefangene musterte er aufmerksam. Sie trug nicht viel, versuchte sie ihn mit einem knappen Leinenhemd um den Finger zu wickeln? Vielleicht wollte sie einfach auch nur die übrigen Sachen nicht zu sehr schädigen.

Stehenbleiben wollte er auch nicht, er hätte von zu weit oben herabgesehen, das half gerade nicht, also ging er einfach in die Knie und hockte sich auf die Fersen. So zu sitzen war in vielen Teilen seiner Welt als typisch russisch bekannt geworden und ging zurück auf die Inhaftierten in sowjetischen Straflagern, hatte aber mittlerweile den breiteren Mainstream erreicht. Man sah sogar Mädchen so sitzen wenn sie auf die Bahn warteten, was ihn wiederum irritierte. Aber genau für eine Zelle wie diese war die Sitzposition geschaffen.
"Ich spare mir die Einleitung über das Wetter und wie es geht und komme gleich zum Angebot. Ich kann eure Haftbedingungen verbessern, euch vielleicht sogar in eine saubere Zelle verlegen lassen, mit einem kleinen Umweg über einen Waschzuber, wenn ihr mir einen kleinen Gefallen tun könntet."
Dass ihr das nicht reichen würde war klar, nicht wenn er den Gefallen äußerte, aber es war ohnehin besser, die Idee kam von ihr.
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Nahuela Mughwadi
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Die dunklen Augen der Serrikanierin folgten dem Oberst in jeder Bewegung, doch weniger wie der nervöse Blick einer Gefangenen sondern eher wie der einer Katze, die den Lauf der Maus verfolgte. Man könnte sogar den Eindruck haben, die Pupillen der Frau reflektierten einen Moment lang das spärliche Licht, als es in einem ganz bestimmten Winkel einfiel. Zumindest die Wächterin kannte asad'hi inzwischen und wieviel Wirklichkeit in ihr steckte. Die Große Katze flackerte mit ha'dajas Nähe durch Nahuelas sein, nahm ein wenig die Müdigkeit mit in die andere Welt.
Sokolov hockte sich nieder und auch nach unten folgte der Blick. Nahuela nahm es zur Kenntnis, dass er seinen Stand als Mann kannte und entsprechende Unterordnung zeigte - zumindest fasste sie es so auf und es stimmte sie freundlich, auch wenn ihre Miene ernst blieb. Seine Worte hingegen ließen sie leicht den Kopf kippen.
"Männer wie Ihr verlangt keine 'kleinen Gefallen'. Frauen wie mich lockt man allerdings auch nicht mit Annehmlichkeiten." Ihr Akzent verklebte die Silben geradezu, ihre Stimme war dunkler als er sie erinnerte, rau vom langen Schweigen. Ihre Gedanken waren träge und das verschärfte den Akzent zusätzlich. Sie wandte den Kopf Valeska zu, stützte die Hände neben sich auf der Pritsche ab.
"Ich möchte hier nicht würdelos vergehen, vergessen im Dunkel." 'Nur befreit von asad'hi, mit der ich in der Geisterwelt wandern kann.' Auch wenn jede Wanderung sie näher an den Rand eben dieser Geisterwelt brachte.
"Wenn mein Urteil der Tod ist, möchte ich sterben, wie es einem Offizier gebührt. Doch vorher muss ich dich von ha'daja befreien." Wieder war es wie selbstverständlich Valeska, an die Nahuela den Großteil der Worte richtete.
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Valjan Novka
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Beobachten. Vielleicht ein bisschen amüsiert, dass Sokolov ihm gar nichts erklärte, sondern davon ausging, dass er schon in seinem Sinne handelte. Irgendwie schon nett, aber irgendwie auch komisch. Es gab ein paar Dinge zwischen den beiden Frauen, die Valjan bis jetzt für sich behalten hatte. Aber ahnen was Slava bezweckt, ahnen was er von ihm will, ahnen was das alles soll, ahnen was er in der Zwischenzeit gemacht oder herausgefunden hat. Als sei jedes offizielles Zusammentreffen eine Art Prüfung. Dafür wäre es besser, wenn er nicht so müde wäre.

Nachdem Slava sich setze, ging Valjan die zwei Schritte zum Fußende der Pritsche und schob dabei die Zellentür wieder zu: zum Einen damit die Tür nicht im Raum stand und Platz wegnahm und zum Anderen, um selbst nicht den Macker spielen zu müssen, der sie nicht war. Valeska blieb stehen, die Augen geradeaus, die Hände zusammengelegt über dem Steiß. So stand sie nahe genug, falls die Schlange asad'hi unruhig machen sollte und das ha’daja bräuchte. Zumindest auf die multilinguale Begrüßung folgte weder Tadel noch Spott.

Vorerst lauschen. ‚Das ist… anstrengend, oder?‘ Zumindest hatte es diesen Eindruck bei Valeska hinterlassen. Auf der anderen Seite, hatte sie irgendwas zu tun. ‚Ich war noch nicht eingesperrt.‘ Sie kannte zwar ihren Kerker, aber wie es ist die Sonne nicht mehr zu sehen, konnte sie sich nicht vorstellen. Meist war sie immer wieder irgendwo draußen.

„Danke, Kapitänleutnant.“ Eigentlich hatte sie keinen Grund, dass sie sich um ihr Leben scherte. „Aber wenn Euch Annehmlichkeiten nicht locken, dann locken sie vielleicht Eure vier Ma… Personen Euer Mannsch… Seeleute, die hier nebenan einsitzen? Noch hat sie niemand befragt.“ Wenn Valeska es richtig überschaute, waren ihr zumindest die ursprünglichen Seeleute des Schoners wichtig genug, um ihnen zumindest eine kleine Chance zu geben. Erschlagen vom Rettungsboot.
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