Außerhalb von Wyzima, ein Wald

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Jarel Moore
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Der Mensch schüttelte entschuldigend den Kopf und rang sich ein Lächeln ab.
„Besser nicht. Es würde nicht drinbleiben. Iss ruhig alles.“, erwiderte er leise.
Der Dämon machte Scherze, oder? „Ich hab wohl nicht geschmeckt, hm?“, versuchte er mit gleicher Münze zurückzugeben.
„Arvijd hat es dir beigebracht? Wie läuft das…kannst du die Verletzungen vorher… sehen?

Wie ähnlich war Nikolavos Fähigkeit wohl dem, was er aus seiner Welt kannte? Und wie gefährlich war es, sich dem auszusetzen?
Was würde passieren, wenn es schieflief? Im schlimmsten Fall würde er den Schwarzen hervorrufen.
„Nikolavo…du hast den Wolf ziemlich deutlich gespürt, nicht wahr? Versprichst du mit etwas?
Sollte er wieder durchbrechen wollen, sorg dafür, dass er es nicht schafft.“
Im Idealfall machte er es wie Jakob.
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Nikolavo Vaclav
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Etwas so abstraktes zu erklären. Der Dämon blickte den Menschen an, suchte nach Worten.
"Ich fühle es eher. Oder... der Körper sagt mir was nicht stimmt und ich gebe ihm die Kraft es wieder in Ordnung zu bringen. Ich kann das bei mir selbst sehr gut, an anderen habe ich es noch nciht so oft probiert."
Eigentlich hatte es ihm jemand anderes gezeigt, aber er wollte nicht über sie reden. Nicht mit diesem Menschen. Er hatte im Kopf, dass der etwas über sie wusste, das hatte er nicht vergessen, aber wenn er es jetzt ansprach und die Antwort so ausfiel wie er befürchtete... Er wollte erst mit Arvijd reden. Er hatte diesem Ritter bisher vertraut... er konnte es sicher so erklären, dass es gut war.
"Ja, ich habe diesen Fluch gespürt. Deswegen werd ich es auch nciht mehr anrühren. Und ich versprech es."
Er hatte schon anderes Blut probiert, magisches, starkes Blut, aber keines hatte bisher solche Nebenwirkungen. Das des Feenleutnants hatte ihn kälter gemacht, aber nie hatte er etwas wie diesen Wolf gespürt.
Er aß nun den Rest des Fisches noch. Ja, er konnte es brauchen. Vielleicht konnte er auch noch seine Hand heilen, aber es war keinem geholfen wenn dieser Mensch verreckte.
"Kann ich anfangen? Leg dich besser hin... kann sein, dass ich deinen Kreislauf... beruhigen muss."
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Jarel Moore
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Jarel schluckte.
Er fühlte sich ausgeliefert. Aber das hier war Arvijds Sohn. Auch wenn ihr Start durchaus besser hätte verlaufen können, wurde es nun Zeit, Vorurteile über Bord zu werfen.
Etwas steif streckte Jarel am Fuße des Baumes aus.
„Bereit.“, teilte er mit. Liegen war keine gute Idee. Mit betonter Atmung versuchte er die Übelkeit in den Griff zu bekommen. Wer weiß, vielleicht hatte der Dämon Recht und da war noch mehr als nur eine Gehirnerschütterung.
Er schloss die Augen und wartete ab.
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Nikolavo Vaclav
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Nikolavo nickte nur und wartete ab.
vielleicht wollte er auch wirklich nur beweisen, dass er es konnte, eben dass er besser war als sein Aussehen und besser als sein Ruf. Weshalb sonst hätte er es versuchen sollen? Einen wildfremden retten? Noch dazu einen, der ihn attackiert hatte? Schuldgefühle? Der Wunsch, etwas gut zu machen?
vermutlich wußte er selbst es nicht einmal und all das hätte er auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geleugnet. Es war notwendig, deshalb tat er es. Aus.
Er kniete sich neben den Menschen hin, der ihm doch bemerkenswert die Stirn geboten hatte. Er hätte seine Hände gelockert, aber zumindest bei der einen davon war die Idee schlecht.
Also nur konzentrieren.
Es fiel ihm ein wenig schwerer also sonst, er musste noch einmal aufstehen, doch etwas lockern und neu beginnen.
Hinsetzen.
Tief durchatmen.
Dann das visualisieren, was er heilen wollte. Wie sah es aus, wie musste es aussehen?
vorsichtig legte er seine gesunde Hand auf die Stirn des Menschen, die Magie tastete nach den Strukturen im Inneren, Schicht um Schicht, wie er es aus dem Anatomiebuch kannte. Der Schädel war in Ordnung. Die weiteren Schichten... keine große Blutung, nur minimale Läsuren. Denen gab er Kraft zur Heilung. Die Organe wusste selbst am besten was sie zu tun hatten, sie würden nur mehr Zeit brauchen. Die verkürzte er mit Kraft. Es heilte.
Dann löste er noch den Bluterguss der Beule, die anderen kleinen Verletzungen, auch sie würden nun schneller Heilen.
Dann war es beendet.
Er hatte dazu minimal den Blutdruck des Menschen reduziert, auch das linderte die Kopfschmerzen und die Übelkeit.
Und nun... War der Mensch wohl eingeschlafen.
Nikolavo seufzte.
Dann setzte er sich ans Feuer, begann was an Kraft noch da war in seine Hand fließen zu lassen. Es war nicht viel, an dem Fisch war nciht so viel dran gewesen.
Auch er wollte sich nun etwas ausruhen. Aber er wäre schnell wach, sollte sich jemand oder etwas nähern.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Wie war er hergekommen?
Und wie hatte er es an den Wachen vorbei geschafft? Egal. Völlig egal. Hauptsache er war am Ziel. Und das war er. Lautlos schob der Schattenläufer die Tür ins Schloss.
Der Raum war nicht groß, aber geschmackvoll eingerichtet. Die wenigen Möbel waren sorgsam ausgewählt und von erlesener Qualität. Jarel atmete tief durch. Von den Möbeln interessierte ihm einzig das breite Bett, dass mittig an der linken Wand des Raumes stand. Wuchtig, erstaunlich groß. Genug Platz für zwei. Am dreigeteilten, reich mit Schnitzereien versehenem Kopfende des Bettes prangten drei massive, eiserne Ringe.
Der Schattenläufer schluckte. Damit hatte er nicht gerechtet. Aber all die Details waren nicht das, weswegen er hier hergeschlichen war. Der Grund dafür lag raumfordernd quer auf der großen Matratze, ausgestreckt. Nackt, schlafend, die Decke vom Körper gerutscht. Sein Brustkorb hob und senkte sich in tiefen, regelmäßigen Atemzügen. Für andere war diese Nacht sicherlich stockfinster, doch Jarel reichte das Licht. Reichte vollkommen um anzusehen, warum er hergekommen war. „Vyacheslav...“, formten seine Lippen tonlos und er trat einen Schritt näher. Der Blick des Schattenläufers wanderte über den Körper des Mannes auf dem Bett.

Über die scharf definierten Muskeln, das raspelkurze Haar. Er trug einen Bart. Mehr als einen Dreitagebart. Unter dem schwarzen Leinentuch, das sein Gesicht bis auf die Augen verdeckte, erhellte ein Lächeln das Gesicht des Eindringlings. Das stand ihm. Wie gerne wäre er mit den Fingern über die Stoppeln gestrichen, hätte das raue Gefühl auf den Fingerspitzen genossen, würde so gern der Kontur seiner Lippen nachfahren, über sein Kinn zum Hals…
Der Schattenläufer atmete tief durch und nahm vorsichtig auf der Bettkante Platz, hakte mit dem Finger hinter den Stoff der Maske und zog sie herunter. Die alte, gut eingetragene schwarze Lederrüstung gab keinen Laut von sich. Auch das Bett knarrte nicht. Ein Glück. Er wollte ihn nicht wecken. Er wusste, er war hier nicht willkommen. Und doch hatte ihn die Sehnsucht innerlich beinahe verbrannt.
Selbst die Einkehr im Tempel hatte das Feuer nicht gedämpft. Und wenn er schon nicht mit ihm zusammen sein konnte, wollte er ihn wenigstens noch einmal sehen. Sich jedes Detail einprägen. Die Narben. All die Wunden. All die Geschichten. All das, was ihn zu dem gemacht hatte, was er jetzt ist.
Der Schattenläufer hob die rechte Hand und ließ sie in einigen Zentimetern Abstand über Slavas Körper schweben, fuhr die Konturen der Spuren in der Luft nach, die dem Soldaten zugefügt worden waren. Über der langen Narbe am Brustkorb, deren Entstehung er Zeuge gewesen war. Über die Schusswunden, von denen der Russe ihm berichtet hatte. Aufgrund derer er in die Abhängigkeit rutschte. Die Schusswunden, die ihm mehr als nur beinahe das Leben kosteten.
Damals nach ihrer Ankunft in Nowigrad in der Taverne hatte er es schon geahnt. In den Momenten, an dem er ihn nach den Krämpfen noch einige Momente gehalten hatte um sicherzugehen, dass es vorbei war.
Und um das Gefühl der Nähe zu genießen. Auch wenn er es damals noch nicht begriff, was das zu bedeuten hatte. Bizarr. Aber wahr. Und je mehr er erfahren und ihn erlebt hatte, je näher er ihm gekommen. Lange hatte er es nicht wahrhaben wollten.
Nicht nur weil er das Gefühl hatte Ilarion zu verraten. Auch weil er wusste, dass es eigentlich nur schief gehen konnte. Es war schief gegangen. Trotzdem schlug ihm sein Herz bis zum Halse, als er auf der Bettkante sitzend den schlafenden Soldaten beobachtete. In den Nächten, die sie im Stör genossen hatten, würden ihm immer in Erinnerungen bleiben. Zweisamkeit, Geborgenheit. Erfüllung. Und die überraschende Erkenntnis, dass er wider lieben konnte. Nach fünfzehn Jahren.
Der Eindringling konnte sich einfach nicht satt sehen. Die Wochen vor der Abreise hatten ihn verändert. Fünfzehn Jahre hatte er gebraucht, Ilarion hinter sich zu lassen. Wenn er nun genauso lange brauchte um über Slava wegzukommen, wie alt war er dann? Einundachtzig?
Der Ritter schmunzelte. So alt musste er erst einmal werden. Die Augen des Schattenläufers leuchteten warm, als er dem Drang in sich nachgab und sich langsam vorbeugte. Langsamer als langsam. Slava hätte es Zeitlupe genannt. Lange Sekunden berührten die aufgesprungenen Lippen des Schattenläufers die des Soldaten, bevor er sich endlich löste, sich noch ein Stück vorbeugte um ihn ins Ohr zu flüstern. „Pass auf dich auf.“

Noch während er sich verabschieden wollte stellte sich das Gefühl ein, etwas stimme nicht. Das Flackern der Kerze hatte aufgehört und als wäre sie in der Zeit eingefroren stand die Flamme still. Auch das Heben und Senken de Brustkorbes hatte aufgehört.
Erschrocken riss Jarel die Augen auf, verharrte noch halb zum Schlafenden herunter gebeugt und hielt die Luft an. Wie um sich an die Umgebung anzupassen.
Wo zuvor noch die Alltagsgeräusch herein drangen war es nun totenstill. Und obwohl jede Bewegung zum Erliegen gekommen war öffnete Slava keine dreißig Zentimeter vor ihm plötzlich die Augen. Doch es waren nicht die normalen grünen Augen des Mannes, sicher, sie waren grün, doch sie leuchteten von einem derart unnatürlichen Ton, wie es sonst nur die des Dämonen vermochten.
Jarel schreckte zurück und setzte sich kerzengerade hin, blinzelte mehrere Male heftig, um den grässlichen Spuk abzuschütteln.
Sein Herz schlug so schnell, dass er befürchtete, es würde ihm gleich aus dem Halse springen.
In Slavas Augen glomm nicht das glühende Rot, welches er gerade erst bei Nikolavo kennengelernt hatte, sondern das vergiftete Grün der Zone.
Und es wurde noch beängstigender. Der Mann, den er liebte fixierte ihn mit dem vergifteten, kalten Blick, öffnete die Lippen und sprach!
Er sprach! Und als er sprach klang seine Stimme hohl und als würfen die Wände ein Echo zurück, tief und langsam und gespenstisch in jener fremden Sprache, Slavas Muttersprache, diese kantige, ruppige Sprache mit den scharfen Lauten und dem rollenden R.
Und obwohl er es liebte, wenn Slava Sätze seine Muttersprache formulierte hatte er sie nie gelernt, zu fremd war seiner Zunge diese Art der Artikulation.
Trotzdem verstand Jarel die Worte, denn sie drangen nicht durch seine Ohren zu ihm, diese unheimliche Stimme pflanzte die Worte direkt in seine Gedanken, direkt in seinem Kopf. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Das pure Grauen.
„Dein Weg ist hier zu ende, Ritter.
Komm zu mir. Wähle nun.
Gewinnen kann jedoch nur einer.
Deine Zeit ist gekommen.
Ich kann sehen was du dir wünschst.
Du wirst bekommen was du verdienst.
Wähle, Ritter!
Dein Glück gegen das Verderben deines Knappen.
Deine Wünsche gegen ein gebrochenes Herz.
Deine Träume gegen das Verderben.“

Es war nicht die Wortwahl die der Agent getroffen hätte und es war auch längst nicht mehr Slava, und dennoch war es etwas, von dem Jarel ahnte, dass es auch ein Teil von ihm geworden war.
Etwas Dunkles. Etwas, dass tief in seinem Geliebten lauerte und immer dort lauern wird. Unveränderlich.
Aber Slava lag dort auch nicht mehr denn es hatte sich ein Strudel gebildet und begonnen den Schlafenden zu verschlingen.
Und es war Jarel als würde auch Jakob aufgesaugt werden Iola, Ljerka, sogar Reuven....
Alle waren sie plötzlich da. Und das Verderben saugte all dies auf. Das Verderben in Form eines wabernden, leuchtenden Tores, dass sich nun statt des Bettes und des Zimmers dort aufgetan hatte.
Ein leuchtender, alles verschlingender Durchgang, ein Portal um sie in eine andere Welt zu werfen, ihm zu entreißen. Er wusste, er musste wählen, sonst waren alle verloren.
Nicht nur er, sondern all die, die von seiner nicht Wahl betroffen waren.

Er sah zu Slava. Wehmütig.
Nahm Abschied.
Er wäre mit ihm gegangen, wo auch immer das Portal ihn hingeführt hätte. Aber diese Wahl hatte er nicht.
„Ich wähle Jakob.“, hörte er sich selber mit fester Stimme sagen.
Und schloss die Augen.
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Nikolavo Vaclav
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Zum Glück ahnte der Dämon nicht im Detail, was der Ritter träumte. Nicht dass es ihn beschämt hätte, er war sicher keine Jungfrau mehr, aber er vertrat vielleicht eine etwas konservativere Haltung und hätte zumindest abfällig geschnaubt.
Dass er jedoch träumte konnte er deutlich erkennen, er kannte die verschiedenen Schlafphasen und er wußte dass die intensivste Traumphase in dem Moment stattfand wenn sich die Augen unter den Lider bewegten.
Und dann sprach der Mensch auch im Schlaf...
Etwas von 'wähle Jakob...' es war undeutlich und ein wenig erschrak Nikolavo sogar, denn er hatte es sich auch bequem gemacht und sich in einen Kraftsparenden Bereitschaftsmodus versetzt, der es ihm erlaubte sofort wach zu sein wenn es erforderlich war aber trotzdem ein wenig Erholung zu finden.
Und so hatte er Gedanken gewälzt während der Mensch träumte.
Emyja... es bestand eine Möglichkeit, dass sie hier war. Woher hätte der Mensch sonst ihren Namen gekannt? Oder hatte Arvijd etwas erzählt? Auch das war möglich... aber ehe er den Fremden darüber ausfragte wollte er mit seinem Vater sprechen.
Und der... wie lange war er hier?
Er hatte sich einen Bart wachsen lassen, sicher das Werk von einigen Jahren. Ein wenig brachte das den Dämon sogar zum Schmunzeln, bedeutete es doch, dass er auch einiges Jahre nicht mehr gestorben war. Und er hatte es sich auch hier an einem Ort für Heiler häuslich eingerichtet.
Vom Kult der Melitele und den Häuser für Kranke und für Wohltätigkeit hatte er gehört. Auf den Skellige Inseln war der Glaube weniger stark verbreitet als hier auf dem Festland, aber auch dort kannte man die Dreigestaltige Göttin.
Und was das bedeutet... Er prang zum nächsten Gedanken... Er war von seiner Welt in diese gekommen, dann in diese furchtbare Welt auf der Erde geraten und dann hierher zurückgekehrt. Zweimal die gleiche Welt nur verschiedene Orte. Gab es doch einen Weg zurück?
Und die Welt der Erde war anscheinend dem Menschen auch bekannt. Er kannte einen weiteren Menschen, der genau von dort kam, aus dieser Zone... Darüber wollte er mehr wissen. Wenn es dieser Ochotnik war, der ehemalige Anführer...
Er erinnerte sich noch an den Opferstein auf Skellige... dort war also ein Zugang. Und vielleicht würde er auch den Ort in der Zone wiederfinden, der ihn nach Wyzima brachte. Nur wo war der Weg zurück in seine Welt?
Und wieder wanderten seine Gedanken zu Emyja. Sie wiederzusehen... was würde er dafür geben...
Carolyn... Er verstand noch immer nicht und seine eigenen Gedanken drehten sich zu schnell um zu begreifen.
Er musste mit ihr reden... Seine zweite große Liebe. Vielleicht sogar die größte, denn sie hatte ihn niemals so abfällig behandelt wie.... Nein, ihren Namen wollte er nicht einmal mehr denken.
Er hätte nicht gehen dürfen, egal was es ihn gekostet hätte, er hätte bleiben müssen...
Aber dazu war es nun zu spät.
Und dann wachte der Mensch langsam wieder auf.
"Wer ist Jakob? Warum musst du wählen?"
fragte er, einfach nur um sich abzulenken.
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Jarel Moore
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Noch eine ganze Weile blieb Jarel liegen. Er wollte weder, dass der Dämon ihn zittern sah noch das er die Traurigkeit in seinen Augen entdeckte.
Die Bilder des Traumes waren ungewöhnlich deutlich und das Gefühl des Verlustes schien sein innerstes zu einem großen, unlösbaren Knoten zusammenzudrehen.
„Mein Unterbewusstsein will mir wohl mitteilen, dass ich mit meiner Vergangenheit abschließen soll.“, brummte der Ritter und setzte sich auf.
Nachdenklich legte er den Kopf schief. Die Kopfschmerzen waren weg. Die Übelkeit …auch! Zumindest die, die die Gehirnerschütterung verursacht hatte. Und das andere…ging Nikolavo nichts an.
„Jakob ist mein Knappe. Der Junge, der dich mit dem Schwert bedroht hat.“ Der Ritter wunderte sich selber, wie wertfrei seine Stimme klang. Immerhin zu verstellen gelang ihm gut. Hoffte er zumindest.
Die Kopfschmerzen sind weg.“ Noch etwas steif erhob er sich. „Die Übelkeit auch. Vielen Dank dafür.“ Der Ritter rang sich ein schiefes Lächeln ab und lockerte seine Nackenmuskulatur mit langsamen Beugen des Halses nach links und rechts.
„Was macht deine Hand? Ich könnte versuchen uns noch etwas Essbares zu fangen. Wenn das hilft.“
Und auch wenn es dem Dämon nicht half: Mit dem Verschwinden der Übelkeit war im Schattenläufer ein Bärenhunger erwacht. Und den störte weder Knoten in der Magengegend, noch die aufgestellten Nackenhärchen, sobald er an die unheimliche Stimme aus dem Traum dachte.
Immerhin war trinkbares Wasser in Reichweite.
Unterbewusst tastete der Ritter nach den Wurfdolchen. Es waren noch alle da. Damit steigen die Chancen auf etwas Essbares gewaltig.
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Nikolavo Vaclav
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Der Dämon sah ihn an, musterte ihn nur und nickte dann.
"Ja, das wäre gut. Ich bin wieder hungrig."
Es war fast unnötig das zu erwähnen, denn sein Magen knurrte bereits wieder. Er verbrauchte sehr viel Kraft und ihm fiel ein, dass er vielleicht seine Ringe wieder laden wollte, und die Ketten. Das bunte Sammelsurium an Schmuck, vor allem einen Ring an jedem Finger zu tragen, war nicht etwa schlechtem Geschmack geschuldet, sie bestanden allesamt aus einem seltenen Metall, dass sich in seiner Heimat entlang magischer Ströme ausfällte und eben diese Kraft besonders gut speicherte. Lud er sie auf hatte er noch ein Stück mehr an Kraft zur Verfügung. Aber bisher hatte er noch keine schnelle Möglichkeit dazu gefunden. Knotenpunkte wie in seiner Welt hatte er bisher noch vergeblich gesucht.
Die Antwort kommentierte er nicht weiter.
Der Junge mit dem Schwert also. Und die Vergangenheit hinter sich lassen... das sollte er vermutlich auch, aber so leicht war das nicht. Nicht nach dem was die Zone ihm zuletzt gezeigt hatte. Carolyn... Ein Traum... Er blickte dem Menschen nach. Viel Einfühlungsvermögen besaß Nikolavo vielleicht nicht, aber dass jeder etwas zu bewältigen hatte war auch ihm wohl klar.
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Jakob von Nagall
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Während sie im gemächlichen Tempo Mariposas die Straße entlang ritten, zermarterte Jakob sich das Gehirn, wie er die drei Männer finden sollte - sofern es noch etwas zu finden gab und der von Jarels Virus wild gewordene Dämon den Ritter und den Arzt nicht zum Frühstück verspeist hatte. Sauerbraten benahm sich erstaunlich manierlich, obwohl er viele Tage in einem Stall verbracht hatte, ohne nennenswerte Bewegung und Jakob spüren konnte, wie gerne er sich bewegen wollte. Doch Mari wirkte beruhigend auf den jungen Hengst und so ging er fast schon zu brav neben ihr her. Das es an Jakobs Ausstrahlung selbst liegen mochte, der ebenso ungewöhnlich ruhigen Selbstverständlichkeit, mit der er aufgesessen war, daran dachte dieser zu allerletzt. Er hatte andere Sorgen, aber er hatte auch ein Ziel.
Immerhin eine Sorge zerstreute sich gleich, als die Antwort auf die vordringlichste Frage ihnen in Form von Doktor Kostjunari entgegen kam. Dieser wirkte ähnlich tief in Gedanken versunken, eilig und ein wenig zerzaust - so zerzaust man mit Glatze eben sein konnte. Zumindest sah er aus, als habe er in seinen Sachen geschlafen, aber sonderlich erholsam war dieser Schlaf nicht gewesen. Er war grau und hatte Ringe unter den Augen.
Doch er erkannte Jakob, auch wenn es fast zum Zusammenstoß kam, bis es so weit war und er sie anhielt. Mit Erleichterung hörte der Knappe, dass wohl irgendwie alle drei wohlauf waren und außerhalb der Stadt warteten. Arvijd machte direkt Kehrt und fast hatte Jakob gehofft, er nähme Viktors Anwesenheit fraglos hin. Falsch gedacht.
Der Knappe warf dem Mann auf Mariposas einen kurzen Seitenblick zu, doch dieser schien sich nicht wirklich für seine Begleiter zu interessieren. Stattdessen huschte sein Blick über den Boden, die Bäume und Büsche, hing hier mal länger, wandte sich dann rückwärts oder voraus. Jakob und Arvijd beachtete er quasi nicht, was die Frage eigentlich schon beantwortete, aber die zugegeben verspätete Skepsis des Arztes nur vertiefte. Jakob atmete tief durch. Jetzt war es auch schon egal.
"Nein. Aber ich spreche seine.", erwiderte er wie so oft kurz angebunden und überließ es Arvijd, seine Schlüsse zu ziehen. Reisende, sie alle. Schon seltsam, wie man sich zusammen fand...

Sie erreichten das improvisierte Lager nach kurzer Zeit. Jarel und Kolja hatten sich tiefer in den Wald zurück gezogen. Von Ersterem war zunächst nichts zu sehen, Letzterer saß am Feuer und stocherte in der Glut. Wie er dort hockte, ab und an ein dürres Blatt verbrannte und ansonsten nur Steinzeitkino schaute, wirkte er menschlicher, als Jakob es ihm anfangs zugestanden hatte. Sauerbraten allerdings befand wohl, dass der Fremdling etwas furchteinflößendes an sich hatte - er drehte sich seitlich, warf den Kopf und rollte mit den Augen. Doch das lag mur auf den ersten Blick an Kolja... Mari gab einen grüßenden Laut von sich und keinen Herzschlag später schälte sich Jarel aus dem Schatten des Unterholzes.
Jakob hielt Sauerbraten halbwegs in Schach, damit dieser sich nicht drehte wie ein Kreisel und er seinen Meister mustern konnte. Eigentlich wollte er lässig vom Pferderücken herunter seinen Unmut darüber verkünden, wie ein Kind zu Hause zurück gelassen worden zu sein, aber das vereitelte zum einen das unruhige Pferd und zum anderen der Anblick des lädierten, hinkenden Ritters. Statt hochmütig vorgehaltene schlechte Laune vorzuschützen, die er ohnehin nicht mehr wirklich hatte, glitt Jakob also aus dem Sattel und verschränkte die Arme vor der Brust, wobei er zugleich eine Braue hoch zog.
Jarel wirkte unschlüssig und stand seltsam ratlos herum. Jakob imitierte dessen Miene, wenn sein Meister sich um Ernsthaftigkeit bemühte, die er eigentlich nicht empfand und murrte: "Dich kann man auch keine Stunde allein lassen." Da geschah etwas eher Unerwartetes, nach den letzten Tagen schon fast erschreckendes: Jarels Züge verzog erst ein Grinsen, dann wurde es zu einem regelrechten Strahlen, und beides wirkte auf den Knappen ungewöhnlich ansteckend. Jakob stellte fest, dass ihm eine riesige Last vom Herzen fiel, als er den Ritter wieder lachen sah - wirklich lachen. Er sah ihn wieder und das tat so unfassbar gut, dass es Jakob kurz die Luft nehmen wollte.
Doch er kam nicht dazu, sich überwältigen zu lassen, denn Jarel warf ihm ein blutiges, haarloses Etwas zu, das er im Reflex fing, dafür aber Sauerbratens Zügel fallen ließ, was dieser sogleich nutzte, um Abstand zwischen sich und die beiden beängstigenden Wesen zu bringen. Jakob sah ihm kurz nach und dann auf das Päckchen Fleisch in seinen Händen, aus dessen Innerem grüne Zweige quollen.
Er seufzte. "Jarel, du sollst den armen Leuten nicht ihre Katzen vom Dach holen..." Trotz des blöden Witzes war seine Stimme rau und er musste sich einmal räuspern, bevor er es wagte, weiter zu sprechen.
"Ist mit ihm soweit alles in Ordnung?" Er nickte in Richtung Kolja, ohne Anstalten zu machen, mit dem Hasen näher ans Feuer zu treten. Mochte aber auch am Feuer an sich liegen.
Viktor war derweil etwas ungelenk, mit nur einer Hand zum halten, von Mariposas Rücken gerutscht und sah sich schweigend um. Schnupperte an Blättern, verrieb Erde zwischen den Fingern, warf einen kurzen Blick auf Jarels Hasen und verschwand dann im Gebüsch, nur im einige Augenblicke später wieder aufzutauchen, mit den Händen noch die Hose richtend. Weiterhin wortlos setzte er sich zu Kolja ans Feuer und beobachtete eine Weile die tanzenden Flämmchen.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Der Anblick war mehr als nur interessant.
Mari, die Jarel freudig begrüßte, der Fremde auf ihrem Rücken. Sauerbraten, der - wie alle anderen Pferde auch – mit Fluchtinstinkt reagierte.
Und Jakob.
Jakob, von dem er gedacht hatte er sähe ihn nie wieder.
Jakob, der sich aus dem Sattel schwang um ihn sehr treffend zu parodieren.
Jarel widerstand dem Drang, auf ihn zuzugehen und ihn in die Arme zu nehmen.
Das Grinsen verkneifen konnte er sich jedoch nicht. Und nicht den Drang, seine Erleichterung mit etwas Frotzelei zu unterstreichen.
„Katze schmeckt wie Hühnchen.“
, erklärte er bierernst und ging mit seinem Hasen zum Feuer, um es auf einen bereitliegenden angespitzten Stock zu spießen und diesen Nikolavo zu reichen.
Der Feldhase war enthauptet, fertig ausgenommen und mit allerlei Kräutern vollgestopft.
„Oder magst du es lieber roh?“, fragte der Ritter den Dämon. Dabei klang er nicht scherzhaft und nicht herablassend, sondern völlig neutral und eher neugierig.
Dann nahm er den zweiten angespitzten Ast und hinkte auf Jakob zu, um ihm den zweiten Hasen abzunehmen. Der Junge sollte nicht in die Nähe des Feuers müssen.
Vor seinem Knappen stehend konnte er sich doch nicht zurückhalten und legte dem Jungen eine Hand schwer auf die Schulter. „Schön dich zu sehen.“
Dann war der Moment schon vorbei und mit dem Hasen kehrte er ans Feuer zurück.
„Kolja hat sich wohlverausgabt dabei, mir zu helfen.“
Der Ritter nahm mit lang ausgestrecktem linkem Bein am Feuer Platz und versuchte eine Vorrichtung zu basteln, um den Hasen zu rösten, während er immer wieder Viktor musterte.
„Habt ihr miteinander sprechen können?“, fragte er in Jakobs Richtung.
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Arvijd Kostjunari
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Lebenslauf: Dr. Kostjunari

Der Hinweis, dass Jakob die Sprache des Fremden sprach hätte ihn auf die richtige Spur bringen sollen, aber der Arzt war in Gedanken tatsächlich ganz woanders. Er speicherte nur ab, dass irgendwie schon eine Verständigung möglich war und legte diese Sorge vorerst zu den Akten. Es gab noch einen beträchtlichen Stapel weiterer Angelegenheit zu klären. Vorerst aber war das wichtigste, die Reiter zu ihrem improvisierten Lager zu bringen.
Dass Kolja und Jarel dort bereits Feuer gemacht hatten und Hasen brieten... einer davon sogar mit frischen Kräutern gefüllt... Und ein Fisch war wohl bereits verzehrt worden, das hätte ihn eigentlich nicht wundern sollten, kannte er doch jeden einzelnen der Beiden doch ein wenig... tat es aber dann doch. Nach der Rauferei hatten die beiden sich erstaunlich schnell angefreundet. Nun, eigentlich nicht erstaunlich, irgendwie ähnelten sie sich ja doch. Und irgendwie rührte das den alten Arzt, der an allem etwas Gutes finden konnte.
Auch Jakobs Sorge und, wie er es interpretiert hatte, Angst, der Ritter würde ihn ablehnen weil er bei Iola gelegen hatte, schien nun vom Tisch. Wenn es hart auf hart ging hielten sie doch zusammen und auch der Ritter wirkte nicht als würde er dem Jungen etwas nachtragen.
Ein wenig zufrieden registrierte er dies, vermutete dazu aber einfach er habe Recht behalten.
Und dann kommentierte Jarel, das Kolja sich verausgabt hatte.
"Hast du versucht ihn zu heilten, Kolja?"
Wollte er wissen. Eigentlich ahnte er die Antwort schon, aber er wollte es noch einmal wissen.
JA, irgendwie war er stolz auf die ganze Bande.
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