Richtung Vegelbud Anwesen

Der Landstrich im Pontar Delta und südlich von Nowigrad wird 'Grashügel' genannt, diese grenzen an Graufeld, bereits ein Teil von Velen.
Südöstlich des Pontar liegen die Sturmfelder.
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Dimitar Laslev
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Lebenslauf: Dimitar

Wieder der Gesichtsausdruck, der bei Reuven ziehen mochte und Dimitar vollkommen kalt ließ.
Auch jetzt reichten ihm die Informationen wieder. Es gab nicht viele potentielle Auftraggeber, die einen Hexer von der Stadtwache aus einem Badehaus holen ließen wann es ihnen gerade passte, und die ihm dazu Dimeritiumhandschellen anlegten. In der Hinsicht wußte er genug.
Die Frage die dann kam konnte aber selbst der erfahrenste Hexer nicht in den richtigen Kontext setzen. Also tat er es mit der üblichen kindlichen Neugeir ab.
'Was ist stärker, ein Wolf oder ein Wildschwein.' oder 'Wer würde gewinnen, eine Schlange oder eine Katze?'
In diesem Fall dann eben Hexe und Vampir.
"Immer der Hexer." grollte er.
Wenn zwei sich stritten freute sich der Dritte. Sollten die beiden kämpfen, der Hexer erschlug was übrig war.
Sindra
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Lebenslauf:

Sindra streckte sich.
„Ich würde gern zurück zur Taverne. Wann treffen wir uns, solche wie mich zu suchen?“
Der Doppler hatte doch tatsächlich Sehnsucht nach ‚ihrem‘ Hexer.
Ob er auch so dachte? Wahrscheinlich nicht.
Trotzdem wollte sie zurück.
Egal wie lange sie noch bei ihm bleiben durfte, vielleicht hatte sie heute noch Glück. Und wenn nicht…dann nicht.
Versuchen würde sie es.
„Kommt ihr mit? Und wenn wir Hilfe gegen die Hexe brauchen…kommt ihr da auch mit?“, fragte sie frei raus und ohne jegliche Scheu oder Scham.
Sie hatte begriffen, der ältere Hexer mochte ‚ihren‘ Hexer nicht.
Was aber nicht hieß, dass er nicht gegen die hexe kämpfen würde. Oder?
Erwartungsvoll sah Sindra Dimitar an.
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Dimitar Laslev
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Lebenslauf: Dimitar

Es war komplexer, weit komplexer. Es war nicht so, dass der ältere Hexer den jungen nicht mochte, abgesehen davon, dass er niemanden wirklich mochte, aber es war viel eher, dass er von dem jungen einfach enttäuscht war und das war vielleicht sogar schlimmer.
Aber sie hatten nichts desto trotz einen gemeinsamen Feind und er noch eine Rechnung offen.
"Bis zur Stadtgrenze bring ich dich. Den Weg zur Taverne findest du alleine, du hast auch hergefunden... Aber wenn ihr gegen die Hexe zieht bin ich dabei, vorausgesetzt es springt auch für mich etwas raus."
Versicherte er. Natürlich wäre er das, aber warum nicht auch Profit aus etwas schlagen, was man ohnehin tun würde.
"Du wirst mich schon finden... oder ich dich."
Sofort brach er nciht auf, zuerst löschte er noch die Reste des Feuers - dazu gab es genau eine schnelle Möglichkeit die sich zwar nicht unbedingt für das Beisein einer Dame schickte, aber Sindra war schließlich in Doppler - und als er die Reste seines Rastplatzes mit Dreck und Laub kaschiert hatte war auch der alte Hexer bereit zum Aufbruch.
Sindra
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Lebenslauf:

„Danke.“
Der Doppler störte sich nicht daran, dass der Hexer das Feuer auspisste.
„Ich finde euch bestimmt.“ Sie nickte zuversichtlich. Schließlich hatte sie eine gute Nase. Zumindest wenn sie auf vier Beinen unterwegs war.
Das optisch so ungleiche Paar ging zurück zur Stadtgrenze. Sindra schwieg. Dimitar schwieg.
Sie hatte alle ihre Fragen stellen können und war zufrieden.
Am Stadttor jedoch bedankte sie sich. Auf ihre eigene Art. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte Dimitar, ehe er sich dagegen wehren konnte.
Sie lächelte ihn an, drehte sich um. Und ging.
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Dimitar Laslev
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Lebenslauf: Dimitar

Die Umarmung kam überraschend und aus heiterem Himmel, war jedoch auch schnell wieder vorbei. Der alte Hexer runzelte nur die Stirn uns sah ihr hinterher. Was auch immer er getan haben mochte um das zu verdienen, es erschloss sich ihm nicht ganz.
Doppler waren interessante Wesen aber sie nahmen nun einmal die Eigenschaften derer an, die sie verkörperten und wenn das junge Mädchen waren dann eben auch deren Unberechenbarkeit und Unzurechnungsfähigkeit. Damit tat er es ab, zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder ab.
Er würde noch eine weile in der Gegend bleiben, vielleicht kamen ja Aufträge zustanden, wenn nicht würde er wieder seiner Wege ziehen und das Glück anderswo versuchen.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

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von: Ein Privathaus mit Büro
Datum: abends 2. August 1278
betrifft: ww, Sindra
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Er hatte Cyron ordnungsgemäß abgeliefert, des Auftraggeber jedoch nicht angetroffen, aber das würde er noch.
Im Eisvogel wollte er vorerst nicht nachsehen, jetzt würde er sich tatsächlich erst einmal auf die Suche nach Sindra machen. Auch wenn er kaum daran zweifelte, dass sie ihn finden würde, aber vielleicht befürchtete sie, er würde sie wegschicken. Dabei hatte er, ehrlicherweise gesprochen, nicht die geringste Ahnung, was er wollte.
Er wollte am liebsten alleine sein, oder wahlweise gegen irgendetwas kämpfen, wollte dabei aber sicher sein, dass es ihr gut ging, wollte sich immer noch besinnungslos saufen, auch wenn er wusste, das gerade das gar keinen Erfolg bringen würde und überhaupt... Alles in seinem Inneren fühlte sich dermaßen zerrissen an, nicht zusammenpassend, falsch, ohne dass er sagen konnte warum und wie es dazu gekommen war.
Gerade hätte er es sogar begrüßt, wenn sich ihm irgendwelche Idioten mit dummen Sprüchen in den Weg gestellt hätten, er hätte sie verprügelt, wäre verhaftet worden, hätte die Wachen verprügelt, alles hätte nichts gebracht, aber wenigstens wäre etwas los gewesen und seine Äußere Verfassung hätte besser zu der Inneren gepasst.
So mäanderte er nur durch die Straßen und die Passanten wichen ihm aus.
Er hielt die Augen offen, fast hätte er schon nach einem halbwüchsigen Mädchen gepackt, dass ein wenig Sindras Status hatte und auch helle Haare, aber sie trug ein langes Kleid und die Haare zu einem langen Zopf geflochten, das passte nicht zu ihr und das ließ ihn zumindest nach dem Gesicht sehen und sie war es nicht. Derr Vater... zumindest nahm er an, dass es der Vater war, betrachtete ihn nur argwöhnisch und alle zogen ihrer Wege.
vielleicht hätte er sich mit ihm prügeln sollen?
Aber auch das würde ihm nichts bringen, auch der Faustkampf im Eisvogel war unbefriedigend geblieben. Weder hatte er einen strahlenden Sieg erringen können, noch hatte er es fertig gebracht, dass er so richtig eins auf die Fresse bekam und sich im Schmerz suhlen konnte. Er war kein Masochist, er würde sich nie absichtlich schlagen lassen und Schmerz bereitete ihm kein Vergnügen, aber etwas hatte ein dermaßen großes Loch in sein innerstes gerissen, dass er nun verzweifelt nach etwas suchte, das den Schmerz körperlich manifestierte um... ja... wozu eigentlich?
Darauf kannte zumindest er keine Antwort, aber es schien ihm irgendwie der richtige Weg.

Und irgendwann hatten ihn dann seine Füße aus der Stadt hinaus getragen. Unter Menschen wollte er nicht unbedingt sein... Vielleicht setzte er sich einfach unter einen baum im Wald und meditierte etwas. Und dann war da noch ein Mädchen, dass etwas aussah wie Sindra... Und das umarmte eben einen alten Hexer, der keine Schwerter trug sondern nur Kurze Hiebmesser, wie die Schlangen.
Und er mußte gar nicht mehr sehen um zu wissen, dass er ein Amulett der Katzen um den Hals liegen hatte, dass seine Augen intensiv leuchteten und er keinerlei Haare am Kopf und am Körper hatte.
"Dimitar! Bleib stehen! Wenn du ihr auch nur ein Haar gekrümmt hast, dann leg ich dich um! Scheiß egal wer du bist oder warst!"
Fauchte er ihn schon aus einiger Entfernung an und war in nur wenigen Schritten bei ihnen.
Der Angesprochene hatte sich gerade umgedreht, wollte gehen, nun kehrte er zurück.
"Na sieh an, der Schwachkopf hat seine Eier wiedergefunden... Hab deinem Doppler nichts getan, im Gegenteil, hab auf sie aufgepasst als du dich dazu nciht im Stande gesehen hast." spottete der.
Sindra
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Sindra war stehengeblieben und herumgewirbelt.
Da war er! ‚Ihr‘ Hexer! Gleich schlug ihr Herz schneller und sie machte einen Schritt auf ihn zu.
Doch halt…
Sie blieb stehen und rang mit den Händen. Würde er ihr jetzt sage, dass sich ihre Wege nun trennen würden?
Nein. Er beschimpfte den älteren. Ihretwegen.
Wieder setzte sie sich in Bewegung, lief einige Schritte auf Reuven zu.
Und stockte wieder. Er sah nicht aus, als würde er sich freuen. Er wirkte…wütend.
Auf Dimitar? Der hatte ihr doch nichts getan. Auf sie? Weil sie gegangen war?
Und wenn dem so war, was bedeutete das dann? Und warum war sie so furchtbar nervös?
Es würde passieren, was passieren würde. Warum schlug ihr das Herz so plötzlich bis zum Hals?
Zwei Schritt vor Reuven blieb sie abermals stehen, sah ihn mit großen Augen an, brachte aber keinen Ton raus. Nur ihre Lippen formten ein lautloses: „Hallo…“, während ein unsicheres Lächeln und aufgeregte Röten ihr Gesicht erhellten.
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Ein kurzes Lächeln schenkte Reuven Sindra und zog sie einfach wie selbstverständlich zu sich. Er passte auf sie auf, sonst keiner. Aber natürlich durfte sie gehen wohin sie wollte, trotzdem nervte es ihn, dass sie ausgerechnet Dimitar über den Weg gelaufen war.
Schneller als der alte Hexer es sich versah hatte nun Reuven sein Schwert gezogenm und sie Spitze kam unmittelbar unter Dimitars Kinn zum Stehen.
"Willst du mir drohen?" fragte unnötigerweise Reuven.
Der ältere Hexer zuckte nicht einmal mit der Wimper aber sein Mund verzog sich zu einem Grinsen.
"Ich... dir?" und er zog die Haut an der Stelle hoch an der andere Leute Augenbrauen tragen. Und sein Blick wanderte zu dem Schwert, das sich immerhin unter seinem Kinn befand. Es schien ihn aber nciht groß zu stören.
"Du meinst weil ich erwähnt habe, dass sie ein Doppler ist? Nein, damit drohe ich dir doch nicht. Ich wollte dir nur sagen, dass mir klar ist was du da bei dir hast."
"Nein, du wolltest mir etwas anderes sagen."
"Interessant, was denn?"
"Dass ich nicht auf sie aufpassen kann, dass es ganz leicht gewesen wäre, sie umzubringen."
"Ist das denn so?"
"Sag du es mir."
"Jetzt drehen wir uns im Kreis, und dazu ist mir meine Zeit zu schade. Wenn du nichts produktiveres zu der Unterhaltung beitragen kannst, dann nimm das scharfe Ding da weg eh du dir noch weh tust und verzieh dich."
Aber Reuven senkte das Schwert nicht, nicht gleich.
"Weißt du was Dimitar? Du gehst mir verfickt noch mal auf die Eier. Wir klären das hier und jetzt. Entweder du schlägst mir die Fresse ein und dann lässt du es gut sein, oder ich dir, und dann lässt du es auch gut sein. Kapiert?"
Sindra
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Es war Sindra, die Dimitar beisprang.
Der Doppler trat zwischen die beiden, legte vorsichtig die Finger auf die Seite des Schwertes und versuchte den jüngeren Hexer dazu zu bringen, die Klinge vom Kinn des älteren wegzunehmen.
„Ich hab ihn aufgesucht.“, erklärte sie leise und ein wenig verlegen.
„Ich hab nicht verstanden, warum du so warst. Dimitar hat es mir erklärt und ich verstehe es etwas besser. Er hat mir zu trinken gegeben, zu Essen und er hat auf mich aufgepasst, während ich geschlafen habe.“
Die Sache mit dem Alkohol ließ sie erst einmal unter den Tisch fallen. Zumindest, bis das Schwert zurück in der Scheide verschwand.
„Er hat mir nichts getan, Reuven.“, versuchte sie ‚ihren‘ Hexer umzustimmen.
Der Ältere war nicht ungefährlich. Und der Gedanke, Reuven könnte verletzt werden, gefiel ihr gar nicht, machte ihr regelrecht Angst. Seltsamerweise war der Gedanke, Dimitar könnte etwas passieren auch nicht angenehm, erzeugte aber nicht ansatzweise das gleiche Unwohlsein wie bei Reuven.
Wie schnell Dimitar mit dem Eichhörnchen gewesen war, hatte sie verschlafen. Sonst wäre ihr noch flauer im Magen gewesen.
„Er hat gesagt, er hilft mir später andere wie mich zu finden. Wenn du mich nicht mehr willst.“
Nur kam ihr nicht in den Sinn zu erwähnen, dass sich diese fixe Idee – nämlich dass er sie nicht mehr wollte – in ihren Gedanken festgesetzt hatte wie eine Klette im Schafsfell.
„Und er hilft uns gegen die Hexe. Also bitte tut euch nicht weh…“
Bat sie und versuchte seinen Blick mit dem ihren Einzufangen. Sie lächelte, halb verlegen, halb wie üblich anhimmelnd, jedoch deutlich verunsichert.
Es fühlte sich zwar wundervoll an, dass er sie gesucht hatte. Sogar, dass er sauer war bei dem Gedanken, der haarlose Hexer könnte ihr etwas getan haben brachte ihr Herz dazu, schneller zu schlagen. Aber was war, wenn sie wieder alles falsch verstand?
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Reuven von Sorokin
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Lebenslauf: Reuven

Es war beinahe ein triumphierendes Ginsen in den Zügen des älteren Hexers.
"Na siehst du. Ich habe ihr nichts getan. Ich helfe ihr sogar..."
Reuven schüttete den Kopf,
"So denkt er nicht, Sindra..."
"Wie denkt er denn?" Wollte nun Dimitar wissen, dem das sichtlich Spaß zu machen schien.
"Du würdest ihr nichts tun, deine Drohungen sind subtiler. Aber du willst, das ich weiß, dass du es jederzeit könntet. ich weiß, du willst mir zeigen, dass ich sie genauso leicht verlieren kann wie du Gaetan verloren hast."
Dimitars Augen blitzen nur kurz als Sindra zwischen sie ging.
"Aber ich helfe euch doch auszubügeln, was du verbockt hast, Schwachkopf... Hast du sie nicht gehört?" unkte der alte Hexer weiter. Er wollte auch nicht nachgeben.
Nur Reuven bekam langsam Zweifel.
"Wer sagt denn dass ich nciht will, dass du bei mir bleibst?" Seine Stimme wurde ruhiger als er Sindra anblickte und zu beruhigen suchte, dann steckte er tatsächlich das Schwert weg, nur um sofort einen Kinnhaken zu kassieren.
Den hatte er nicht kommen sehen. Und er hatte eine derartige Wucht, dass er ein paar Schritt rückwärts taumelte und sich erst einmal setzen musste. Der Schlag eine Hexers war eben nicht von schlechten Eltern.
"Ich sage das. Sie macht sich angreifbar und verletzlich. Jeder kann sie sich holen und dann? Dann wirst du Kopflos wenn du versuchst sie zu befreien."
triumphierte der Ältere als habe er dem Jungen gerade eine wichtige Lektion beigebracht. Er blieb stehen, machte keine Anstalten nachzutreten oder ihm zu helfen, er sah ihm nur zu, wie er etwas Blut ausspuckte und mit der Zunge tastete ob noch alle Zähne da waren.
Langsam wurden nun auch Passanten aufmerksam, hielten aber Abstand als sie erkannten, dass es gleich zwei Hexer waren. Doch sie würden bleiben und dem Spektakel beiwohnen.
Sindra
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Der Doppler schrie auf. Entsetzt und Enttäuscht, wütend und zutiefst verletzt.
Sie ging dem Impuls nach, der in ihr hoch kochte und sprang Dimitar an, wollte ihn zurückstoßen, Abstand zwischen ihn und Reuven bringen.
Die Wirkung war – gelinde gesagt – nicht von Erfolg gekrönt. Ganz im Gegenteil. Statt den alten Hexer zurückzustoßen, prallte sie ab wie ein von einem Kind gegen eine Mauer gepfefferter Gummiball, flog ein Stück zurück und landete auf dem schmalen Hintern auf dem holprigen Pflaster.
Immerhin nicht in der gelblich schimmernden Pfütze, die auf dem Weg stand, obwohl es seid Tagen nicht geregnet hatte. Doch wirklich besser machte diese Tatsache die Situation nicht.
Da saßen sie nun, keine zwei Schritt voneinander entfernt im Dreck und der vor ihnen stehende ältere Hexer grinste triumphierend. Der Schmerz am Steißbein war nicht so schlimm. Die Demütigung auch nicht.
Was das junge Wesen wirklich traf, war die Tatsache, dass der haarlose Recht hatte.
Sie war wehrlos. Jeder konnte sie pflücken wie eine reife Frucht und ihren Hexer damit erpressbar machen. Und dabei dachte sie nicht einmal daran, dass er sie verteidigen würde, weil er sie mochte, sondern weil sie ‚selten‘ war.
Mit gesenktem Haupt und mühsam zurückgehaltenen Tränen stand sie auf und kämpfte noch mühsamer gegen den Impuls an, wegzulaufen.
Aber warum? Warum wollte sie bleiben? Ja, sie mochte den Hexer. Sehr. Aber war das gut? War das richtig? Die Arbeit des Mannes, an dem sie so hing war gefährlich. Und durch sie noch gefährlicher.
Diese Welt war groß. Und böse. So böse wie der ältere, der sie so an der Nase herum geführt hatte mit seiner fürsorglichen Art. Auch der hatte ihr nicht geholfen, weil er nett war.
Er hatte ihr nur geholfen, um Reuven damit vorzuführen.
Um ihn zu verletzen. Und sie war das Werkzeug gewesen. Ein Hebel. Ein Ding. Ein ‚seltenes‘ Ding. Keine Person.
Etwas verschob sich in Sindra. Sie hob den Blick und sah mit verdächtig glänzenden Augen zu Reuven, der sich aufrappelte.
Dann sah sie langsam zu Dimitar herüber, starrte ihn lange Sekunden mit seltsamem Blick an. Fast wollte sie sich bei ihm bedanken. Sie hatte noch viel zu lernen. Und diese Lektion saß.
Sindra ballte die Fäuste, zog die Schultern hoch, sah noch einmal zu Reuven, drehte sich um und ging schnellen Schrittes in die Richtung, aus der sie gekommen war. Zurück in die Wildnis.
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