Re: Privatwohnung | Nowigrad - Gildorf - eine kleine unauffällige Wohnung
Verfasst: Donnerstag 7. März 2024, 12:38
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von: irgendwo aus der Stadt, u.a. die Stallungen der Krone
Datum: Morgens, kurz nach Sonnenaufgang am 26. August 1278
betrifft: Valjan & Schura
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Zwei Pferde hatte er als Beipferde geführt, auf den dritten saß er selbst. Eine Kunst für einen Reiter, der nur mittelmäßig geübt war und Slava war eben nicht der beste Reiter. Aber irgendwie hatte er es hinbekommen ohne runterzufallen und auch ohne Schaden anzurichten. Jedoch nicht ohne aufzufallen. Ein Wächter eilte dem Freiherrn zu Hilfe als dieser anhielt um abzusteigen.
Es war nicht so, dass er bekannt war wie ein bunter Hund, aber bekannt wie ein nicht ungefährlicher Hund, der ein neues Revier übernommen hatte und sich auch recht schnell Respekt zu verschaffen wußte. So war, wer ihn erkannte, durchaus bemüht, sich als hilfreich zu erweisen, wer konnte schon sagen ob das nicht irgendwann über Leben und Tod entscheiden konnte. Eine kleine Nachöässigkeit konnte die Entlassung bedueten und eine mittlere... wer wußte das schon.
Anfangs hatte man den Emporkömmling noch misstrauisch beäugt, vor allem seitens der hohen Herrschaften, aber auch bei den Bürgern. Würde er so schnell wieder verschwinden wie er gekommen war? Vielleicht mit Skandalen von sich reden machen? Skandale hatte es keine größeren gegeben, nur wenig war bekannt geworden von dem was er tat und das meiste mußte dann doch mit Wohlwollen aufgenommen werden, zeigte er sich doch recht effizient im Kampf gegen Nilfgard. Das Misstrauen war zwar nicht gewichen, es kam nur ein wenig Enttäuschung dazu über entgangene Skandale und Tratschgeschichten, aber die konnte man ja erfinden. So sollte er wohl eine Gräffin brüskiert haben indem er ihre Avancen zurückwies und statt dessen mit leichten Mädchen anbandelte. Auch wenn sie nun im Krankenhaus arbeitete... Ach richtig, er hatte ein Krankenhaus ins Leben gerufen, das auch die weniger Betuchten aufsuchen konnten und sich so den Unmut der Medizinergilde zugezogen, denen aber im Gegenzug auch Versprechungen gemacht, die er erst noch würde einhalten müssen.
Aber hatte man nicht auch gehört, dass der Leibwächter Kosak exekutiert worden war, nur weil er das falsche Brötchen gebracht hatte? Und hielt es sich nicht auch ein Monster als Haustier? Einen Ertrunkenen oder einen Ghul sogar?
Der Wächter nun nickte ihm zu als er diesem die Zügel reichte und abstieg.
Die Wache kannte ihn auch, nicht zuletzt seiner Ansprache wegen, aber auch weil er wohl einen besonderen Narren gefressen hatte an einem eher schmächtigen Jüngelchen, das nun offiziell Feldwebel war. Die Beförderungsfeier war nur 4 Tage zuvor gewesen. Er hatte nur kurz vorbeigesehen und war dann wieder gegangen, denn er hätte nur gestört. Man hatte ihn allerdings gesehen und sein persönlicher Leibwächter, Schura war immerhin geblieben.
Slava hatte das mit einem Lächeln registriert und hatte sich wieder seinen Aufgaben zugewandt.
Das Absteigen verlief nicht ganz so elegant wie es möglich gewesen wäre, aber auch nicht desaströs.
Er war kein junger Mann mehr, auch wenn er das gerne gewesen wäre. Jedenfalls spielte sein Körper bei solchen Vorstellungen eben nicht mehr mit.
Es war aber tatsächlich schon deutlich geworden verglichen mit seinem Zustand vor etwa einem Jahr. Keine Drogen mehr, weniger Alkohol und das wohl bessere Essen hier - im Vergleich zu Militärrationen und Fertiggerichten - die regelmäßigen Besuche im Bad und nicht zuletzt auch Francis Massagen ließen ihn etwas gesünder aussehen als noch bei seiner Ankunft, dazu noch ein Tee mit schwachen Schmerzmitteln, die nicht abhängig machten, aber die Rückenschmerzen auf ein Maß senkten, dass er nicht dauernd an Fisstech denken mußte. Und vermutlich war noch eine Menge anderer gesunder Kram in der Mischung der Alchemistin. Seine Haut war nun nicht mehr ganz so aufgedunsen und alles in allem wirkte er frischer wenn er nun in den Spiegel sah.
Und deshalb hatte er sich auch, halbwegs spontan, entschlossen, sein Anwesen zu inspizieren.
Es standen keine Ratssitzungen an und auch ansonsten war es gerade ruhig und der wichtigste Punkt: Jarel war noch nicht wieder zurück. Slava war schlichtweg etwas langweilig. Es gab gerade keine neuen Intrigen einzufädeln, ein paar Weichen waren gestellt, in manchen Belangen konnte er zum derzeitigen Zeitpunkt einfach nichts weiter erreichen und musste abwarten, aber Untätigkeit hielt er nicht aus.
Deshalb hatte er sich drei Pferde aus dem Stall des Regenten geholt, seine Leibwächter nach Hause geschickt und hielt nun vor der kleinen unauffälligen Wohnung, die mittlerweile Valjan und Schura bewohnten.
Er selbst war tatsächlich umgezogen, das Haus hatte früher einmal einer bekannten Hexe gehört, die aber war - so hieß es - vor einigen Jahren vor der Hexenverfolgung geflohen, eine Säuberungsaktion des Ordens und einiger selbsternannter Hexenjäger und seit dem stand das Haus leer. Es hatte gedauert bis ermittelt worden war, wer zum Verkauf berechtigt war und Slava hatte zufällig Wind davon bekommen, den Preis gedrückt und war nun selbst Eigentümer. Nicht die Krone, er hatte es erworben.
Der Vorteil dieser Wohnung war ein Innenhof, der nur durch ein gut bewach bares Tor erreicht werden konnte und alles Fenster gingen nur auf eben diesen hinaus, so dass man auch halbwegs ungestört war. Es war nun deutlich schwerer für Attentäter - und er hatte mehr Platz für Annehmlichkeiten.
Seine alte Wohnung wollte er nun Schura übergeben, das konnte er ihnen auf diesem Wege auch mitteilen.
Zunächst aber stand er vor der kleinen Wohnung, in die er die Reisenden in der Regel einquartierte und die Schura aktuell alleine bewohnte. Alleine derzeit mit Valeska, die sehr spontan bei ihm eingezogen war. Hierher hatten sie ihn am gestrigen Tag auch zum Essen eingeladen und es hatte sich dabei irgendwie ergeben, dass er nun die beiden einpacken würde um sie mitzunehmen. Die beiden hatten tatsächlich Pelmeni gemacht, von Hand, nicht aus der Tüte, die tiefgekühlten gab es ja nicht. Aber es war Ewigkeiten her, dass er sie so bekommen hatte, vermutlich noch bei der Großmutter in Nowosibirsk.
Das war einer der wenigen Momente, an denen er an seine Familie gedacht hatte, Eltern, Großeltern. Ja, auch einer wie er hatte Eltern. Er hatte kein besonders schlechtes Verhältnis zu ihnen, auch kein besonders herzliches, aber sie waren seine Eltern und sie hielten ihn vermutlich für tot. Manchmal gab es Tage, da tat ihm das sogar leid, da wünschte er sich, ihnen eine Botschaft zukommen lassen zu können, dass es ihm gut ginge. Etwas in der Art. Auch seinem Sohn... wobei er zu ihm noch weniger Bezug hatte, dennoch, neugierig war schon von Zeit zu Zeit, wie viel der Junge wohl von ihm geerbt haben mochte.
In bequemer Reitkleidung stand er nun vor der Türe und klopfte. Einmal kurz, zweimal lang, dann kurz, lang, kurz, lang... er morste seinen Namen, war aber dabei selten jemals über das 'ja' hinaus gekommen. Es war einfach zu lang. Schura aber kannte die Klopfzeichen.
Er war nicht nicht der eleganten Aufmachung unterwegs, die er sonst trug - die olivgrüne Hose erinnerte fast ein wenig an die alte Sovietkleidung, die er in der Zone getragen hatte, war allerdings hier gefertigt worden und saß deutlich besser - auch die Lederstiefel waren hier gefertigt und die anleihen an seine alten Armeestiefel waren hier noch deutlicher zu erkennen. Nur das helle beigefarbenen Hemd war von typisch Nowigrader Schnitt und die leichte Jacke darüber auch. So wartete er das öffnen der Türe ab während er den Morsecode fortsetzte.
von: irgendwo aus der Stadt, u.a. die Stallungen der Krone
Datum: Morgens, kurz nach Sonnenaufgang am 26. August 1278
betrifft: Valjan & Schura
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Zwei Pferde hatte er als Beipferde geführt, auf den dritten saß er selbst. Eine Kunst für einen Reiter, der nur mittelmäßig geübt war und Slava war eben nicht der beste Reiter. Aber irgendwie hatte er es hinbekommen ohne runterzufallen und auch ohne Schaden anzurichten. Jedoch nicht ohne aufzufallen. Ein Wächter eilte dem Freiherrn zu Hilfe als dieser anhielt um abzusteigen.
Es war nicht so, dass er bekannt war wie ein bunter Hund, aber bekannt wie ein nicht ungefährlicher Hund, der ein neues Revier übernommen hatte und sich auch recht schnell Respekt zu verschaffen wußte. So war, wer ihn erkannte, durchaus bemüht, sich als hilfreich zu erweisen, wer konnte schon sagen ob das nicht irgendwann über Leben und Tod entscheiden konnte. Eine kleine Nachöässigkeit konnte die Entlassung bedueten und eine mittlere... wer wußte das schon.
Anfangs hatte man den Emporkömmling noch misstrauisch beäugt, vor allem seitens der hohen Herrschaften, aber auch bei den Bürgern. Würde er so schnell wieder verschwinden wie er gekommen war? Vielleicht mit Skandalen von sich reden machen? Skandale hatte es keine größeren gegeben, nur wenig war bekannt geworden von dem was er tat und das meiste mußte dann doch mit Wohlwollen aufgenommen werden, zeigte er sich doch recht effizient im Kampf gegen Nilfgard. Das Misstrauen war zwar nicht gewichen, es kam nur ein wenig Enttäuschung dazu über entgangene Skandale und Tratschgeschichten, aber die konnte man ja erfinden. So sollte er wohl eine Gräffin brüskiert haben indem er ihre Avancen zurückwies und statt dessen mit leichten Mädchen anbandelte. Auch wenn sie nun im Krankenhaus arbeitete... Ach richtig, er hatte ein Krankenhaus ins Leben gerufen, das auch die weniger Betuchten aufsuchen konnten und sich so den Unmut der Medizinergilde zugezogen, denen aber im Gegenzug auch Versprechungen gemacht, die er erst noch würde einhalten müssen.
Aber hatte man nicht auch gehört, dass der Leibwächter Kosak exekutiert worden war, nur weil er das falsche Brötchen gebracht hatte? Und hielt es sich nicht auch ein Monster als Haustier? Einen Ertrunkenen oder einen Ghul sogar?
Der Wächter nun nickte ihm zu als er diesem die Zügel reichte und abstieg.
Die Wache kannte ihn auch, nicht zuletzt seiner Ansprache wegen, aber auch weil er wohl einen besonderen Narren gefressen hatte an einem eher schmächtigen Jüngelchen, das nun offiziell Feldwebel war. Die Beförderungsfeier war nur 4 Tage zuvor gewesen. Er hatte nur kurz vorbeigesehen und war dann wieder gegangen, denn er hätte nur gestört. Man hatte ihn allerdings gesehen und sein persönlicher Leibwächter, Schura war immerhin geblieben.
Slava hatte das mit einem Lächeln registriert und hatte sich wieder seinen Aufgaben zugewandt.
Das Absteigen verlief nicht ganz so elegant wie es möglich gewesen wäre, aber auch nicht desaströs.
Er war kein junger Mann mehr, auch wenn er das gerne gewesen wäre. Jedenfalls spielte sein Körper bei solchen Vorstellungen eben nicht mehr mit.
Es war aber tatsächlich schon deutlich geworden verglichen mit seinem Zustand vor etwa einem Jahr. Keine Drogen mehr, weniger Alkohol und das wohl bessere Essen hier - im Vergleich zu Militärrationen und Fertiggerichten - die regelmäßigen Besuche im Bad und nicht zuletzt auch Francis Massagen ließen ihn etwas gesünder aussehen als noch bei seiner Ankunft, dazu noch ein Tee mit schwachen Schmerzmitteln, die nicht abhängig machten, aber die Rückenschmerzen auf ein Maß senkten, dass er nicht dauernd an Fisstech denken mußte. Und vermutlich war noch eine Menge anderer gesunder Kram in der Mischung der Alchemistin. Seine Haut war nun nicht mehr ganz so aufgedunsen und alles in allem wirkte er frischer wenn er nun in den Spiegel sah.
Und deshalb hatte er sich auch, halbwegs spontan, entschlossen, sein Anwesen zu inspizieren.
Es standen keine Ratssitzungen an und auch ansonsten war es gerade ruhig und der wichtigste Punkt: Jarel war noch nicht wieder zurück. Slava war schlichtweg etwas langweilig. Es gab gerade keine neuen Intrigen einzufädeln, ein paar Weichen waren gestellt, in manchen Belangen konnte er zum derzeitigen Zeitpunkt einfach nichts weiter erreichen und musste abwarten, aber Untätigkeit hielt er nicht aus.
Deshalb hatte er sich drei Pferde aus dem Stall des Regenten geholt, seine Leibwächter nach Hause geschickt und hielt nun vor der kleinen unauffälligen Wohnung, die mittlerweile Valjan und Schura bewohnten.
Er selbst war tatsächlich umgezogen, das Haus hatte früher einmal einer bekannten Hexe gehört, die aber war - so hieß es - vor einigen Jahren vor der Hexenverfolgung geflohen, eine Säuberungsaktion des Ordens und einiger selbsternannter Hexenjäger und seit dem stand das Haus leer. Es hatte gedauert bis ermittelt worden war, wer zum Verkauf berechtigt war und Slava hatte zufällig Wind davon bekommen, den Preis gedrückt und war nun selbst Eigentümer. Nicht die Krone, er hatte es erworben.
Der Vorteil dieser Wohnung war ein Innenhof, der nur durch ein gut bewach bares Tor erreicht werden konnte und alles Fenster gingen nur auf eben diesen hinaus, so dass man auch halbwegs ungestört war. Es war nun deutlich schwerer für Attentäter - und er hatte mehr Platz für Annehmlichkeiten.
Seine alte Wohnung wollte er nun Schura übergeben, das konnte er ihnen auf diesem Wege auch mitteilen.
Zunächst aber stand er vor der kleinen Wohnung, in die er die Reisenden in der Regel einquartierte und die Schura aktuell alleine bewohnte. Alleine derzeit mit Valeska, die sehr spontan bei ihm eingezogen war. Hierher hatten sie ihn am gestrigen Tag auch zum Essen eingeladen und es hatte sich dabei irgendwie ergeben, dass er nun die beiden einpacken würde um sie mitzunehmen. Die beiden hatten tatsächlich Pelmeni gemacht, von Hand, nicht aus der Tüte, die tiefgekühlten gab es ja nicht. Aber es war Ewigkeiten her, dass er sie so bekommen hatte, vermutlich noch bei der Großmutter in Nowosibirsk.
Das war einer der wenigen Momente, an denen er an seine Familie gedacht hatte, Eltern, Großeltern. Ja, auch einer wie er hatte Eltern. Er hatte kein besonders schlechtes Verhältnis zu ihnen, auch kein besonders herzliches, aber sie waren seine Eltern und sie hielten ihn vermutlich für tot. Manchmal gab es Tage, da tat ihm das sogar leid, da wünschte er sich, ihnen eine Botschaft zukommen lassen zu können, dass es ihm gut ginge. Etwas in der Art. Auch seinem Sohn... wobei er zu ihm noch weniger Bezug hatte, dennoch, neugierig war schon von Zeit zu Zeit, wie viel der Junge wohl von ihm geerbt haben mochte.
In bequemer Reitkleidung stand er nun vor der Türe und klopfte. Einmal kurz, zweimal lang, dann kurz, lang, kurz, lang... er morste seinen Namen, war aber dabei selten jemals über das 'ja' hinaus gekommen. Es war einfach zu lang. Schura aber kannte die Klopfzeichen.
Er war nicht nicht der eleganten Aufmachung unterwegs, die er sonst trug - die olivgrüne Hose erinnerte fast ein wenig an die alte Sovietkleidung, die er in der Zone getragen hatte, war allerdings hier gefertigt worden und saß deutlich besser - auch die Lederstiefel waren hier gefertigt und die anleihen an seine alten Armeestiefel waren hier noch deutlicher zu erkennen. Nur das helle beigefarbenen Hemd war von typisch Nowigrader Schnitt und die leichte Jacke darüber auch. So wartete er das öffnen der Türe ab während er den Morsecode fortsetzte.