Das Haus der Melitele - Kräutergarten

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Erzpriesterin Varelia
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"Ser DeSpaire ist der Magus des persönlichen Beraters vom Regenten in Nowigrad. Als solcher wird er wohl auf Seiten der nördlichen Königreiche gekämpft haben, Schwester. Persönlich begrüße ich es natürlich, wenn Ihr Euch der Ausbildung widmet, Ser. Was das angeht sind und werden die Schwestern der Melitele wohl immer einen Gegenpol - manche mögen lieber den Begriff Ergänzung - zu den Zauberern der Schulen bilden. Die einen fügen den Schaden zu, die anderen tun ihr Bestes, ihn zu beheben. Versteht mich nicht falsch - wir stehen als Gemeinschaft nicht abseits der Politik. Das ich den Krieg nicht gut heiße, bedeutet nicht, dass die mir unterstehenden Schwestern nicht während der Kämpfe in unserem Land an der Front standen und geholfen haben, wo Hilfe gebraucht wurde. Und zwar fraglos jedem, der da kam. Und das ist, was dieser Tempel sein sollte. Neben einem Zuhause. Eine Insel. Ein Gegengewicht zu den vielen Gesichtern der Zerstörung. Melitele war schon immer ein Sinnbild für das Werden, das Sein und das Vergehen in seinem natürlichen Lauf." Halb Antwort, halb Zurechtweisung. Diese Schwester hatte eine flinke Zunge. Varelia hoffte nur, dass Nenneke ihr begebracht hatte, den Kopf ab und an zwischen Herz und Zunge zu schieben.

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Jakob von Nagall
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von: Quartiere über einmal durch den ganzen Tempel zum Kräutergarten
Datum: 29. August 1278, Nachmittag
betrifft: Melanie
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Jakob hatte tatsächlich den Tempel auf den Kopf stellen und gefühlt jeden Stein einmal umdrehen müssen, um die Erzpriesterin aufzutreiben. Und das, wo dieser Ort doch nun wirklich nicht so weitläufig war. Tatsächlich waren sie einfach elegent umeinander herum gelaufen und er hatte eine Menge Zeit damit verschwendet, von A nach B zu laufen. Und gerade als er Schwester Philippa gebeten hatte, nach Jarel zu sehen, war er der Ehrwürdigen Mutter doch noch über den Weg gelaufen - getreu dem Motto, wenn man aufhörte zu suchen, fand man, was man gesucht hatte. Nun hatte Jarel gleich zwei Heilerinnen um sich, was bestimmt auch kein Fehler war und Jakob beschloss, die Sorge vorerst zu verdrängen. Einfacher gesagt als getan, aber zurück laufen und sich selbst überzeugen, das alles in Ordnung war, kam ihm auch falsch vor. Er war keine Glucke. Und Slava war vermutlich noch da, was zum einen gut für Jarel war, zum anderen aber schlecht für das Raumklima, wenn er wieder dazu stieß. Nein, lieber blieb er mal auf Abstand. Außerdem musste er zum Abendmahl im Kloster sein, sonst sorgte das nur wieder für Fragen und Gerüchte. So allmäglich begann ihn die Sache mit dem Rampenlicht zu stören. Als unbedeutender Pilger war das Leben deutlich einfacher gewesen.
Erst war er unschlüssig im Tempel herum gewandert, hatte nach Iola gesucht und auch diese nicht gefunden. Ganz als versteckten sich heute alle vor ihm. Dann eben nicht... aber er war so voller innerer Unruhe, dass er gar nicht richtig wusste, wohin mit sich. Das Gespräch mit Slava hatte ihn mehr aufgewühlt, als er anfangs hatte vor sich zugeben wollen. Nicht zuletzt die Sache mit der Waffe. Das nagte an ihm und er konnte für sich selbst keine Klarheit schaffen, weil das hieße, wieder mit Slava in Diskurs zu gehen. Das machte es nur schlimmer.
So fand er sich nach einigen Schleifen im Kräutergarten wieder, an dessen Brunnen im Schatten der Mauer er früher die Ruhe in der Meditation gesucht hatte. Da war er Iola das erste Mal begegnet und sie hatte sein Schweigen geteilt, damals noch unter einem Schweigegelübde. Es war nur etwas über einen Monat her, aber kam ihm wie eine Ewigkeit vor, wenn er daran dachte, was seither alles geschehen war...
Im Durchgang durch die innere Mauer blieb er stehen. Sein Fleckchen - er dachte komischerweise wirklich als erstes an 'sein' - war belegt. Die Reisende saß dort im Lotussitz im Gras und schien... nicht doch! Zu meditieren. Sie trug wieder ihre eigene Kleidung und jemand schien den Pullover repariert zu haben. Alles an ihr wirkte friedlich und Jakob wollte nicht stören, fühlte allerdings deutlich, dass ihm genau das jetzt auch gut tun würde. Gebet und Meditation. Dennoch stand er einen Moment lang unschlüssig herum, weil sein Stammplatz belegt war und der Garten ansonsten nicht so besonders viele Optionen bot. Schließlich setzte er sich doch in Bewegung, kam auf lautlosen Sohlen näher, wie er es von Jarel inzwischen verinnerlicht hatte. und kniete sich etwa eine Armlänge entfernt ins Gras.
"Ich bin es nur.", sagte er leise, um Melanie nicht zu erschrecken, sie nicht zu unterbrechen und gleichzeitig ein Unbedenklichkeitssignal an ihr Unterbewusstsein zu schicken, sollte sie tiefer versunken sein.
Jakob ließ den Blick über den Garten wandern, lauschte dem Wind und dem Summen der Insekten. Seine Meditationshaltung war die, die er von Meister Yahuro gelernt hatte: kniend und auf den Fersen sitzend, die Füße dabei auf die Zehen gestellt. Die Hände lagen einfach auf den Oberschenkeln. Allein die Haltung brachte schon Ruhe in sein aufgewühltes Inneres und während er die Augen schloss, der Ruhe im Garten lauschend, fragte er sich, wie es wohl für jemanden aus London war, in diese vergleichsweise ruhige Welt zu kommen. Von der Stadt jenseits der Mauern hörte man nahezu nichts. Die Luft roch nach Blumen, Erde und der nahen Küche. Er versuchte sich an seine ersten Tage und Nächte zu erinnern, dort in diesem Sumpf in Velen, unter fremden Sternen. Es war unwirklich gewesen, jedes Mal wenn er die Augen schloss. Als fehle ein Teil der Welt.
Ganz von allein fiel Jakob in sich selbst, ließ den Körper zur Ruhe kommen und versuchte auch die kreisenden Gedanken abzuschalten. Gerade war das alles andere als leicht.
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Melanie Johnston
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Es war nicht so das ihr Zeit generell egal gewesen wäre, aber in ihrer Meditation nahm sie die Zeit ganz anders wahr. Ihrem Körper wiederum war die Zeit in dieser Phase nicht belanglos. Natürlich brauchte sie die Grundbedürfnisse in dieser Phase nicht so regelmäßig bzw. in größeren Abständen zu befriedigen. Aber dennoch machten sich nun, auch wegen des anstrengenden Tages ihrer Anreise hier, bemerkbar. Sie hatte Hunger und sie hatte Durst und ja ihr Körper verlangte auch nach etwas anderem, aber zumindest 2 von 3 Dingen ließen sich in nächster Zeit erledigen.
Langsam näherte sie sich wieder dem hier und jetzt, das sie Gesellschaft bekommen hatte, hatte sie schon wahrgenommen und da es anscheinend keinen Grund gab auf zuschrecken blieb sie so lange wie möglich noch nahe ihrer Mitte. Und wenn sie ganz ehrlich zu sich war, dann bezweifele sie im Moment auch das ihre Mitbewohnerin sie hätte retten können wenn es eine feindselige Annäherung gegeben hätte.
Da war diese Sache wieder, die Ehrlichkeit, zu anderen war das nicht immer die einfache Lösung, aber die für sie Naja, ehrliche Lösung. Eine ganz andere, viel schwerere Sache war es jedoch zu sich selbst ehrlich zu sein. Sich selbst einen Fehler eingestehen war manchmal leicht, aber es auch wirklich so zu meinen und den Wille auf zubringen etwas daran zu ändern, dass war etwas vollkommen anderes.
Langsam wachte sie auf, es war wirklich so ähnlich wie das aufwachen aus einem erholsamen Schlaf. Sie setze sich schließlich auf und schaute sich um. Es war also wirklich jemand gekommen und hatte sich dazu gesetzt. Sie verzog schmunzelnd einen Mundwinkel und löste ihren Lotussitz. Die Stiefel stellte sie samt Socken beiseite und streckte sich ehe sie die Füße aufstellt und anihren Po heranzog. Sie hob ihr Becken an und streckte die arme hinter ihren Kopf aus. Jetzt war erstmal ihr Körper dran sich zu entspannen. Jakob wurde sie nicht ansprechen, bsie wusste nur zu gut wie nervig es war wenn sie gestört wurde.
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Jakob von Nagall
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Es gelang ihm nicht wirklich, sich ganz vom Selbst zu lösen. Da war einfach zu viel, was störte. Nicht von außen, aber von innen. Daher hörte er, wie Melanie sich regte, raschelnd ihre Position im sommertrocknen Gras veränderte und sich ausstreckte. Einen Moment noch blieb er reglos, lauschte, ob sie ging und überlegte, was er eigentlich sagen sollte, wenn er die Augen aufschlug und sie war noch da. Smalltalk, richtig. Nicht seine Disziplin.
Dennoch holte er einmal tief Luft und schlug die Augen auf. Da war sie, eine Armlänge entfernt und nun entknotet. Sie wirkte relativ entspannt, was beachtlich war, wenn man bedachte, durch was sie in den letzten Stunden gegangen war. Aber daran erinnerten maximal leichte Schatten unter ihren Augen, die im blassen Gesicht allzu schnell deutlich wurden. Sonst wirkte sie, als wäre das hier ein Schulausflug und man hatte sich nach dem Mittagessen in den Schatten gefläzt. Der Gedanke an Essen erinnerte ihn daran, dass er dieses mal wieder vergessen hatte. Man erwartete ihn zum Abendessen im Kloster, aber bis dahin waren es noch ein paar Stündchen. Nun ja, sein Organismus war Kummer gewöhnt.
"Du hast zielsicher das Plätzchen gefunden, an dem ich auch gern meditiere, wenn ich die Zeit finde. Der Garten hat was Beruhigendes." Jakob musterte sie weiter, wie so oft ohne zu Blinzeln. Im Licht der Nachmittagssonne wirkten seine Augen nicht ganz so blass und kalt wie sonst. "Wie geht es der Schulter?", erinnerte er sich selbst daran, wie man zeigte, dass einen andere Menschen interessierten. Obwohl er das Gefühl hatte, dass er seinen Vorrat an Empathie und Konfrontationstoleranz für heute aufgebraucht hatte.
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Melanie Johnston
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Sie hielt die Position erstaunlich lange, auch jetzt als sie den Kopf zu Jakob drehte um ihm zu antworten. "Meine Schulter ist wieder in Ordnung, die Rippen zwicken noch etwas, aber das ist morgen wahrscheinlich weg. Noch nicht ganz verheilt natürlich, aber ich denke das mich das nichtehr einschränken sollte." Antwortete sie ruhig und senkte und ihr Becken wieder ab, stand auf und beugte sich hinab. Die Füße einen knappen Meter von ihren Handflächen auf den Boden platzierend. Das sie ihre Verletzungen nicht mehr allzu sehr einschränketen war bei den Bewegungen, sah man ihr an allerdings auch das es noch etwas schmerzhaft war. Sie schwieg einige Augenblicke und starrte auf die Wiese unter sich. "Wie geht es Jarel?" Sie klang besorgt, kein Wunder nach den Ereignissen des morgens. Und sie zögerte kurz vor rz bei dem Namen, ansch ein nd war sie sich nicht mehr ganz sicher was das anging. Sie hielt auch diese Haltung eine Gaze Weile ehe sie wieder zu sehen ihm blickte. "Und ja es ist auch ein entspannendes Fleckchen hier im Garten."
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Jakob von Nagall
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Jakob sah Melanie ruhig bei ihren Übungen zu und setzte sich schließlich erst zur Seite, um dann die Beine vor sich aufzustellen und die Arme locker über die Knie zu hängen. Das Kribbeln in den Muskeln gehörte fast schon zum Ritual und er hatte gelernt, es auszuhalten. Ihren Worten folgte er mit unterschwelligem Neid. Als Oblow ihm den Arm ausgekugelt hatte, war er über eine Woche mit Orthese rum gerannt und manchmal spürte er immernoch, dass die Schulter zu viel Bewegungsspielraum hatte. Die Frau schien also ein ganz anderes Regenerationsvermögen zu haben. Auch die Rippen...
Fasziniert betrachtete er sie weiter, bis er merkte, wie das wirken musste - dann wandte er den Kopf und blickte er in den Garten hinaus. Erst als sie Jarel ansprach, kehrten seine Augen und damit seine Aufmerksamkeit zu ihr zurück. Melanie betonte den Namen etwas eigenartig und auch zögerlich, daher nickte er und wiederholte: "Jarel, ja. Besser, denke ich. Aber ihm geht noch schnell die Kraft aus. Ohne die Medizin unserer Zeit, ist es ein Wunder, dass er überhaupt noch lebt. Für die hiesigen Verhältnisse haben die Schwestern wirklich ein Wunder vollbracht." Wie wahr diese Worte waren, wurde ihm eigentlich erst klar, als er sie so drastisch aussprach. Kaum Medikamente, keine Maschinen, keine Hilfsmittel für Beatmung oder Überwachung. Schlicht altes Wissen, Erfahrung und Instinkt.
Als ihr Blick ihn wieder streifte, dah er sich um, als müsse er den Wahrheitsgehalt der Worte prüfen. "Ist neben dem Friedhof und dem Abort der einzige Ort hier, an dem man seine Ruhe hat.", erwiderte er todernst. "Und die Küche ist nebenan." Seinen Humor musste man erstmal lesen lernen, zumal er den Großteil seiner Zeit ziemlich humorlos zu sein schien. Wieso sollte man auch etwas sagen, was man nicht so meinte? Das war Zeitverschwendung und stiftete nur Verwirrung.
Das Kribbeln in seinen Füßen ließ allmählich nach und er wackelte prüfend mit den nackten Zehen. Im Sommer lief er hier fast nur noch barfuß, es sei denn zu den Waffenübungen oder anderen Unterrichtseinheiten.
Er atmete durch. "Ich wollte den Schwestern was zu Essen abschwatzen. Wie sieht's aus? Hast du Hunger?" Das machte Jarel immer, wenn ihm der Smalltalk ausging. Funktionierte sicher auch bei ihm.
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Melanie Johnston
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Melanie führte ihre Übungen ganz entspannt weiter durch, nur ganz selten und nur wenn man wusste wie die Bewegungsabläufe sein sollten bemerkte man vielleicht das es doch noch nicht ganz rund lief. Das Jakob sie so musterte bemerkte sie anfangs gar nicht, erst als sie in dem Moment zu ihm schaute als er wie ertappt einen Blick abwandte, musste sie schmunzeln. Selbst wenn er ihr Typ gewesen wäre hätte sie dieser Blick nicht gekränkt wenn er andere Gründe gehabt hätte, was sie aber natürlich nicht wusste.
"Weißt du, wenn wir Glück haben ist nicht alles zerstört was noch bei meiner Maschine ist. Ich habe nützliche Dinge für Notfälle dabei.." Weiter ins Detail ging sie da nicht, sie hatte ja wahrscheinlich schon zu viel gesagt als sie das ganze Slava und Ion gegenüber anriss. Jetzt galt es jedenfalls sich erstmal hin zu stellen die Arme über dem Kopf aus zustrecken und den rechten Fuß an ihre linke Oberschenkel Seite zu halten. An ihrem linken Speunggelenk sah man wie viel es arbeiten musste um das Gleichgewicht zu halten. Der Sturz hatte ihr doch noch mehr zugesetzt als sie geglaubt hatte. Sie verstand es jedoch halbwegs zu überspielen das es nicht so ideal war im Moment. Schwäche zeigen war auch in ihrer Welt nicht unbedingt die beste Idee. Sie entschied sich dann einfach dazu die Übung kontrolliert frühzeitig abzubrechen. Sie setzte sich versetzt Jakob gegenüber und schaute ihn einen Moment nachdenklich an. "Sind in deiner Welt alle so vollkommen unlocker oder bist du erst hier so verkrampft geworden.?" Sie lehnte sich vor und umfasste die Fersen ihrer Füße an den ausgestreckten Beinen. Die Frage nach dem Essen überging Sie dann doch erst mal.
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Jakob von Nagall
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Ein leichtes Nicken. Dinge für Notfälle aus der Zukunft. Sogar aus seiner Zukunft. Bot sie seinem Rittervater damit Hilfe an? Aber wer wusste schon, ob sie überhaupt noch irgendwas brauchen konnten, nachdem der Karren im Baum eingeschlagen und vielleicht ausgebrannt war. Düstere Erinnerungen an die Belladonna wurden wach. Auch ihm war nur der Helm und das Schwert geblieben, der Rest war geschmolzenes Plastik. Als wehre sich diese Welt gegen jede Art fortschrittlicher Technik. Wie dem auch sei - sie könnten noch mal hin gehen. Den Weg fand er blind. Wenn es eine winzige Chance gab, dass Melanie noch etwas retten konnte, was wiederum Jarels Genesung beschleunigte, dann wäre er dabei. Vorerst schwieg er dazu aber wie so oft und überließ Melanie ihren Yoga-Übungen.
Während sie sich in den Baum erhob, zupfte Jakob einen Grashalm aus und da Melanie keine Anstalten machte, auf sein Angebot einzugehen, ließ er sich nach hinten umfallen, wobei eine Wolke Grassamen um ihn herum aufwirbelte. Er streckte sich aus und beobachtete mit dem Grashalm zwischen den Zähnen die einzige Wolke am Himmel. Ihre Worte streiften ihn wenig später erneut. War er unlocker? Verkrampft? Oft. Ging sie das was an? Nicht wirklich. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte an der Nase entlang zu der jungen Frau, die in Nuancen gar nicht so jung war wie sie tat.
"Ist das deine Masche auf freche Göre zu machen und mal sehen, wen du auf die Art aus der Reserve locken kannst?" Ohne zu wissen, dass Slava davon auch schon Opfer geworden war. Der Stock im Arsch hätte ihn vielleicht sogar amüsiert. Direkt konnte er jedenfalls auch, sogar besser als alle anderen Arten der Kommunikation. Wenn es in Subtexte ging, ließ er lieber das Schweigen sprechen, denn darin war er nicht gut. Aus dem Liegen in den Stand zu kommen, war für Jakob eine verhältnismäßig leichte Übung. Hände neben den Kopf, Schwung aus den Beinen und den Rücken durchbiegen. Er landete auf den Füßen und blieb in der Hocke, um Melanie kurz zu mustern. "Wir haben bisher geschätzt in Summe eine Stunde miteinander verbracht. Gute Basis für so eine pauschale Frage." Großartig - jetzt warf er Melanie genau das vor, was Slava ihm eben noch vorgeworfen hatte. Ein Traum in mehreren Akten. Ja, verdammt, er war gereizt. Mochte am leeren Magen liegen und am denkwürdig beschissenen Start in diesen Tag.
Jakob legte die Unterarme auf den Knien ab und blieb einfach so hocken. "Wenn du zu deinem Bike willst, führ ich dich hin, kein Ding." Und wenn da etwas war, was seinen Rittervater wieder auf die Beine brachte, umso besser. "Wenn du aber über mich und meine Art zu leben urteilen willst, solltest du beides vielleicht erstmal kennen lernen." Damit erhob er sich. Er würde jetzt in die Küche gehen. Sonst würde er noch jemanden beißen. Slava hatte ihn wirklich alle Beherrschung gekostet - das merkte er jetzt gerade überdeutlich und Melanie hatte das Pech gehabt, auf seinem Fleckchen Garten zu sitzen.
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Melanie Johnston
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Melanie hatte nur ihrerseits die Möglichkeit Jakob zu mustern. Sonderlich viel konnte sie im Moment nicht damit anfangen was sie sehen konnte. Ein generelles Interesse an den Dingen die beim Motorrad waren unterstellte sie ihm einfach mal. Das war ja auch verständlich, immerhin war es für ihn 2 Jahre aus der Zukunft, wobei sie natürlich nicht wusste wie in seiner Welt die Technologie sich entwickelt hatte. Sie überlegte wie viel sie nun wieder preis geben sollte, aber andererseits hatte sie ja schon Slava und auch Ion davon erzählt. Also gab es nun ja keinen guten Grund etwas anders zu machen. "Wir haben schon den Plan gefasst das wir morgen mit einer kleinen Gruppe dorthin zurück wollen. Es fehlte bisher nur der Führer, den haben wir ja nun." Melanie war durchaus noch freundlich gestimmt das änderte sich nun allerdings schlagartig. Sie setzte sich auf und funkelte ihn doch etwas erbost an. "Also erstens ist das keine Masche, so bin ich einfach. Ich kann Menschen für gewöhnlich gut einschätzen und bin meist ziemlich direkt. Hat ja wohl auch keinen Sinn um den heißen brei herum zu reden. Zweitens habe ich das gefragt weil ich Informationen brauche. Klar etwas subtil.. Die Antwort habe ich ja ebenso subtil bekommen. Meine Art wird hier anecken in mehreren Dingen." Sie deutete dabei einfach bloß auf sich und meinte wohl einfach ihr äußeres, die Tatsache das sie eine Frau war und ihre alles andere als dezenten Tattoos. "Drittens auch wenn wir wenig Zeit miteinander verbracht haben bilde ich mir ein das ich dich ganz gut einschätzen kann. Du und Jarel haben mir, einer total fremden in einer Notlage geholfen. Danke dafür übrigens." Ihren Dank sprach sie dann doch aufrichtig und mit ruhiger Stimme aus ehe ihr Schimpfmonolog weiter ging. "Du sorgst dich um deine Freundin und diese andere Sache." Das sprach sie nun leiser aus immerhin gab es hier ja noch janden der englisch verstehen konnte, sie zog dabei wieder Socken und Stiefel an. "Dann hast du alles stehen und liegen gelassen um direkt zu einem potentiellen Angriff zu rennen. Das respektiere ich übrigens sehr, bin da nicht anders. Du hast ein Leben gerettet und bist aufgrund von irgendeiner Pflicht wieder verschwunden, da sie dir so wichtig war das du wieder hast alles stehen und liegen zulassen." Sagte sie durchaus mit Anerkennung in der Stimme. Sie hatte zumindest das mit dem losstürzen und potentiellen Rettung ja genauso gemacht. Und aufgrund dieser Tatsachen nehme ich mir heraus dich ganz gut einschätzen zu können." Sie stand dann auf und klopfte sich den Hosenboden ab. "Und viertens bin ich beruhigt das man sich zumindest darauf verlassen kann das fast alle Männer gleich sind. Sie sind zu sehr damit beschäftigt ihre Probleme in sich selbst zu fressen. Statt die Möglichkeit zu ergreifen, mit Jemandem zu reden und eine vollkommen objektive Meinung dazu zu eehalten. Weil ich wirklich absolut keine Ahnung habe worum es geht." Sie schnaubte und stemmte die Arme in die Hüfte." und falls du es vergessen hast, meine letzten 20 Stunden waren auch alles andere als ein Spaziergang." Das sie mit dem Fuß nicht trotzig aufstampfte fehlte irgendwie gerade. "So und jetzt will ich was essen verdammt." Und da folgte das Stampfen dann doch ehe sie Jakob folgte.
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Jakob von Nagall
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Jakob ließ die Frau ihren Salm über sich auskippen und begegnete dem wie so oft mit kaltem Schweigen. Auch die Bemerkung über die sprichwörtlichen getretenen Hunde verkniff er sich. Melanie schaffte es nicht ansatzweise so zielsicher wie Slava, seine roten Knöpfe zu drücken. Mal gackerte sie, mal klang sie freundlich, dann wieder fast trotzig. Und da war sogar das Aufstampfen, was so gut zu seiner Einschätzung der Göre passte. Hatte sie also doch Lust was zu essen - nun musste er sich weiter mit ihr auseinander setzen.
An der Hintertür zur Küche blieb er stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete, bis sie zu ihm aufgeschlossen hatte. "Erzähl mir nicht, dass du zu Hause nicht auch schon angeeckt bist, wenn du den Leuten deine fundierte Einschätzung so vor den Latz geknallt hast.", sagte er trocken. Er beugte sich etwas vor. "Erstens: es flattern nicht alle Tage Vierzylinder in unseren Wäldern ein, also warst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Reisende, nicht irgendeine Fremde. Bitte auch. Zweitens habe ich keine Freundin. Kein Wort mehr davon. Drittens..." Fast wäre ihm noch die Verbindung zu Jarel raus gerutscht, die ihn in Wirklichkeit gerufen hatte, aber er blockte sich selbst ab, indem er mit einem Griff nach hinten die Tür öffnete. "...nach dir.", schloss er stattdessen.
In der Küche werkelte Schwester Ortolana am großen Arbeitstisch. Es war noch Zeit bis zum Abendessen, aber vir ihr türmten sich bereits Zwiebeln, Lauch und Karotten in Würfeln, Ringen und Stiften. Jakob wechselte auf die Gemeinsprache. "Guten Tag Schwester Ortolana, darf ich Euch ein bisschen Obst abschwatzen? Ist noch so lange bis zum Abendessen bei meinem Orden und der Vormittag hat irgendwie dafür gesorgt, dass ich das Essen vergessen habe." Nun wieder ganz die Freundlichkeit in Person.
Die Köchin blickte auf, von einem zum anderen und lächelte. "Sicher. Die Apfelernte war ja reichlich. Du weißt ja, wo.", damit widmete sie sich wieder ihrem Werk.
Jakob querte die Küche und öffnete eine Luke im Boden, unter der sich ein halbhoher Keller verbarg. Schon von der Stiege aus erreichte er das vorderste Fass und schnappte sich gleich vier Äpfel, von denen er Melanie erst einen und dann einen zweiten zuwarf. Einen Apfel zwischen den Zähnen schloss er die Luke, nahm den Apfel aus dem Mund und verließ mit einem "Danke!" die Küche auf dem gleichen Weg.
"Zu deiner Karre kann ich dich frühestens morgen bringen. Wird uns sonst dunkel und bei Nacht sind solche Ausflüge eher nicht ratsam.", wechselte er wieder auf Englisch, dann biss er herzhaft in den ersten Apfel.
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Melanie Johnston
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Zugegebenermaßen war Melanie wirklich etwas, sehr, trotzig gewesen. Aber wirklich verübeln konnte man ihr das wohl kaum. Immerhin wurde sie völlig unverschuldet aus ihrer Welt gerissen und in eine vollkommen andere befordert. Klar kannte sie Portale, sie war oft genug durch welche gereist, aber sie führten immer in ihre Welt nur an andere Orte. Soweit sie zumindest wusste. Jetzt jedenfalls musste sie mal Dampf ablassen nur das alles eine Person abbekam, die ihrauch noch geholfen hätte, war im Grunde nicht fair gewesen, Sie seufzte und folgte Jakob durch die Tür. Das folgende Gespräch verstand sie zwar nicht, aber ein zwei Worte konnte sie in ihrer Bedeutung zuordnen. Das half ihr jedenfalls besser zu lernen als mit dem Babbelstein einfach alles vorgesetzt zu bekommen. So wartete sie nun brav ab bis das Gespräch beendet war und sie die beiden Äpfel gefanfen hatte. Ein von der Aussprache her etwas holperiges "Danke" in Gemeinsprache folgte. Jakob bisherige Worte auf englisch hatte sie einfach abgenickt und wandte sich nun erst wieder an ihn. "Entschuldige, daß war nicht fair das du meinen Ärger gebündelt abbekommtst. Ich werde bei den bespeochenen Dingen schweigen." Sie biss von ihrem Apfel ab und schaute zu ihm. "Aber eins noch, ihr solltet ein wenig an euer Körpersprache arbeiten, man sieht es." Meinte sie noch leise fast flüstern und bezog sich wohl auf die nicht existierende Freundin. Als sie wieder draußen ankamen nickte sie noch mal. "Ja habe ich mir gedacht das das erst morgen was wird mit der Maschine. Aber sag mal, wenn es nachts so unsicher im Wald ist, warum ward ihr dann im Wald mitten in der Nacht?"
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