Das Haus der Melitele - Kräutergarten

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
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Jarel Moore
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Der Messe beiwohnen…
Jarel war nicht danach, doch wie sollte er der Erzpriesterin diesen...nun, es war kein Wunsch und kein Befehl. Es war nur eine Frage. Wie sollte er also diese Frage mit nein beantworten? „Ich werde da sein.“, er klärte er, zog kurz die Mundwinkel hoch, verbeugte sich mit echter Ehrerbietung und ging.
Gebadet hatte er bereits, zudem bis zur Messe nicht mehr ausreichend Zeit blieb. Ohne große Eile und darauf achtend sich nicht ins Gesicht zu greifen ging er in Richtung des Zimmers, in dem er untergekommen war. Seife, Tücher, Kamm. So ungewaschen in der Messe aufzukreuzen wäre unhöflich. Schließlich repräsentierte er etwas.
Doch noch bevor er das Gebäude betrat, fing ihn jemand ab. Iola.
„Hallo Kleines.“, begrüßte der Ritter die junge Frau, die ihn vorwurfsvoll ansah.
Beschwichtigend hob der Ritter die Hände. „Wenn du reden möchtest, bitte später.“, erklärte er mit einem Lächeln, dass Jakob als Servicelächeln betitelt hätte.
„Die Erzpriesterin hat mich gefragt, ob ich an der Messe teilnehme. Ich möchte mich vorher waschen und…“ Weiter kam er nicht. Iola nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit sanfter Gewalt in Richtung der Waschräume. Dazu, in sein Zimmer zu gehen kam er nicht mehr.
Gerade rechtzeitig zum Läuten schaffte er es in den Gebetsraum. Frisch gewaschen, sogar umgezogen und mit einem geflochtenen Pferdeschwanz stahl er sich in die letzte Reihe.
Er war da. Zumindest körperlich. Ohne eine Mine zu verziehen folgte er der Messe. Von der Tatsache, dass er nicht mitsang abgesehen kaum ein Unterschied zu den Tagen davor. Zumindest äußerlich nicht.
In Jarel war es noch immer ruhig. Er machte sich keine Sorgen, dachte nicht nach, plante nicht, zerbrach sich nicht den Kopf. Und so leer wie sein Kopf war auch sein Blick.
Er war einfach nur da.
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ERZÄHLER
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Lebenslauf:

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von/nach: aus der Zone >> Eingangsbereich des Tempels, nahe dem Kräutergarten
Datum: Ende Juli 1278
betrifft: ww - Viktor, Jake, Jarel, Arvijd
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Dann geschah etwas, womit keiner gerechnet hätte.
Im kleinen Vorhof des Tempels öffnete sich das Portal.
Wer allerdings dachte, ein wilder ungesteuerter Durchgang wäre so freundlich, sich am Bodenrelief zu orientieren, oder auch nur am Vorhandensein von Materie, der irrte gewaltig. Es war reines Glück, dass dort wo es sich öffnete kein Fels oder festes Mauerwerk war, allerdings war dort auch kein Boden, zumindest nicht in unmittelbarer Nähe. Der Boden befand sich rund 4 Schritt weiter... unten.
Dafür jedoch, dass diese Differenz möglichst schnell zu überbrückt wurde, sorgte die Schwerkraft, auf diese war in der Regel mehr verlass als auf ein Portal.
Sie stürzten...
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Nikolavo Vaclav
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Nikolavo hatte reagieren wollen, es gelang ihm aber nicht, er landete nur Bruchteile von Sekunden vor den beiden andren, zu spät um jemanden zu halten, zu spät um zu reagieren zu steuern, aufzufangen.
Er rollte selbst ab, schlug dabei allerdings mit Kopf und Schulter gegen die Tempelmauer... nur um einen Moment benommen liegen zu bleiben. Einen langen Moment. Blut, dass ihm ins Gesicht tropfte weckte ihn...

Viktor hatte mehr Glück, seinen fall bremste das Gebüsch neben der Mauer. Doch auch von ihm hatte das Portal einen Blutzoll gefordert.
Auch Amir's Fall wurde gebremst, allerdings von der Mauer selbst. Jetzt konnte sich Nikolavo das Geräusch ins Gedächtnis rufen, das garstige Knirschen als seine Wirbel und Rippen brachen, und das Schmatzende Geräusch des Aufpralls auf... die Mauer war bewehrt gewesen, geschmiedete Spitzen staken darin und eine ragte nun aus dem Unterleib des Soldaten, Blut rann ihm, so wie er da hing den Arm entlang und tropfte auf den Dämon. Blut. warmes lebendes menschliches Blut.
Er leckte es ab.
Jeder Tropfen war reine Kraft... der Mann lebte noch und das Blut teilte ihm diese veränderbare Wahrheit mit jedem Tropfen mit.
Langsam richtete er sich auf.

Der Sturz war nicht unbemerkt geblieben.
Dies war der Tempel der Melitele, etwas, das aussah wie eine Basilika im romanischen Stil. Doch vor wenigen Jahren war sie hart umkämpft gewesen. Die dicken Mauern machten sie zu einer sicheren und gut zu verteidigenden Festung. Mitten in der historischen Hauptstadt. Jetzt war sie wieder in der Hand der Priesterinnern der aber die Angst war geblieben und saß tief und Wachen patrouillieren.
Ihr Piken richteten sich auf sie, den großen kräftigen Mann und den, der langsam auf der Mauer ausblutete und den anderen, der aus dem Gebüsch gekrochen kam.
Auf drei Männer, die aus dem Nichts erschienen waren.

Auf den einen vor allen, dessen Augen rot glühten und der in dem letzten Momenten an Größe hinzugewonnen zu haben schien.
Es wirkte fast als trüge er einen doppelten Satz Hörner auf dem Kopf und als wuchsen ihm Dornen aus dem Rücken, als peitsche ein stachelbewehrter Schwanz am Ende seines Steißes. Aber da war nichts, nur ein Trugbild, dennoch wichen die Wächter im ersten Moment zurück als er sich langsam aufrichtete und langsam geradezu behutsam den Mann von der Mauer hob, die Hand in die Wunde drückte, und ihn dabei an sich presste.
"Keine Bewegung... wer seid ihr?" brüllte der Wachmann, der Panik nahe weil dieses Geschöpf aus der Hölle ihn nicht einmal zu beachten schien.
Der Dämon dachte nicht nach.
"Holt einen Arzt!" Fauchte er mit heiserer Stimme in deren Sprache, die sich gänzlich von der unterschied, die sie noch eben in der Zone gesprochen hatten. Aber er hatte sie gelernt, vor einer ganzen Weile.

Der PDA, der Amir aus der Hand gefallen war, den er eben noch Viktor hatte zeigen wollen, der lag nun am Boden, das Display hatte noch kurz aufgeleuchtet und war nun in Standby gefallen.
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Jarel Moore
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Lebenslauf: Jarel

Nach der Messe war Jarel nicht ins Quartier zurückgekehrt.
Auch zur Mahlzeit hatte er sich nicht eingefunden, irgendwie fehlte ihm der Appetit.
Sein Wunsch, sich zu verausgaben und dann entsprechend Ruhe zu finden war immer noch groß.
Dementsprechend befand er sich im Garten, als sich in mittelbarer Nähe etwas auftat. Ein Riss in was auch immer in mehreren Schritt Höhe, das drei Gestalten ausspie. Ein Portal. Direkt am Tempel.
Instinktiv tastete der Ritter an seinem rechten Oberschenkel.
Nichts…nur der Stein, den er immer mit sich schleppte. Kein Dolch, kein Schwert.
„Kacke…“, brummte der Schattenläufer, sah sich hektisch um und verschwand im Schatten der Außenmauer.
Schnellen Schritten näherte er sich und verschaffte sich erst einmal einen Überblick.
Die gute Nachtsicht offenbarte ihm erschreckendes. Jarel erstarrte.
Rotglühende Augen, Stacheln, Schwanz… Eine Teufelswache! Hier! Und welche der Gestalten war ihr Meister?
Der Ritter blinzelte. Seit wann konnte eine Teufelswache menschliche Gestalt annehmen?!
Und seid wann kümmerte es einen versklavten Dämon, wenn sein Herr starb?
Die Gestalt, die der Dämon von der Mauer pflückte, war höchstwahrscheinlich hinüber.
War das sein Herr? Der Junge trug Militärkleidung. Kleidung im Stil von….nein…unmöglich.
Mit angehaltenem Atem riss Jarel seinen Blick los. Am Fuße der Mauer leg ebenfalls ein Mensch. Eher in seinem Alter als in dem der anderen Beiden.
Und dann fiel sein Blick auf das letzte Detail. Das konnte nicht sein, oder? Oder doch?! Ein PDA. Slavas Heimat. Es war wirklich ein Glück, dass in dem Kopf des Ritters keine Emotionen zu finden waren. So flippte er wenigstens nicht aus.

Hinter den Wachen, die die Neuankömmlinge in Schach hielten, trat Jarel unauffällig aus dem Schatten.
Er trug immer noch die Kleidung, die Arvijd ihm zur Verfügung gestellt hatte. Und auch wenn die Tunika um die Brust ordentlich spannte, wirkte er doch auf den ersten Blick wie ein Priester, nicht wie ein Ritter.
Damit sich die Wache nicht zu Tode erschreckte, sprach er den Mann mit ruhiger Stimme an.
„Seid so gut, Korporal Meiray, geht und holt Kostjunari. Und bringt Fackeln mit. Der Doktor braucht Licht.“
Seiner Stimme fehlte es nicht an Nachdruck. „Wir sind hier im Tempel der Melitele und Leben zu retten ist das höchste gut, egal was die Götter uns vor die Füße speien.“
Ohnehin waren auch ohne den Korporal noch genug Wachen da.
Jarel schob sich vorbei und schob mit einem ‚zufälligen‘ unsichereren Ausfallschritt das PDA unter einen Busch. Erst war zu klären, was hier los war.
Er kniete sich neben den Verletzen und überflog kurz mit den Augen den Zustand des Reisenden.
„Sieht nicht gut aus.“, sprachs und zog sein Oberteil aus. „Ihr sprecht die Gemeinsprache. Woher kommt ihr?“, wollte er leise wissen, während er mit Hilfe der Zähne das grobe Leinen in Streifen zu reißen begann. „Azeroth oder die Zone?“, fügte er noch leiser und im Verschwörerischen Ton an, während er Nikolavo die ersten Streifen reichte.
Der Ritter war angespannt wie ein voll ausgezogener Bogen, aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Blos keine Schwäche zeigen. Wenn der Dämon ihn angriff, war er so oder so geliefert.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

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von/nach: aus dem Heiligtum >> Eingangsbereich des Tempels, nahe dem Kräutergarten
Datum: Ende Spetember 1278
betrifft: Viktor, Nikolavo, Jarel, Arvijd
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Er erwachte aus der Meditation, weil ihm ein Gefühl durch die Wirbel rann, als stoße jemand ein eiskaltes Messer von oben durch den Markkanal. Es prickelte bis in die letzten Nervenenden und ließ ihn keuchend auffahren. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er war, denn um ihn herum herrschte Dunkelheit, aber langsam kehrte die Erinnerung zurück. Wie so oft war er zurück geblieben, versunken in sich selbst. Manchmal auch eingeschlafen, zugegeben. Doch heute war die Meditation besonders tief gewesen und das Erwachen äußerst unangenehm. Jakob rieb sich den Nacken, orientierte sich noch, als er Stimmen von draußen hörte. Es klang nach den Wachen, dann bellte jemand etwas, das nach einem Befehl klang.
Die Finger an der rauen Wand tastete er sich bis zum Portal vor und trat hinaus in die laue Sommernacht. In der Nähe des Tors sah er Menschen, die meisten davon wohl Tempelwachen. Sie standen mit erhobenen Piken um eine Gruppe herum, während Jakob erst langsam, dann immer schneller auf diese zulief. Er hatte Jarels Silhouette erkannt, die sich über einen Mann beugte. Daneben ein weiterer Mann, doch als er endlich nahe genug heran war, stoppte er abrupt und die Linke fuhr wie automatisch an seine Seite. Doch da war kein Schwert. Da war nichts, was er diesem - Wesen? - entgegen setzen könnte. Im Reflex bekreuzigte er sich, denn dieser Dämon war definitiv einem der neun Höllenkreise entstiegen.
Dann fiel das Licht der Fackeln ein wenig anders auf die Gruppe und offenbarte dem Knappen, dass sowohl der Dämon als auch der am Boden liegende Mann Kleidung trugen, wie er sie aus seiner Welt kannte. Er wandte den Kopf, weil er eine weitere Bewegung ausmachte und sah, dass die Tempelwachen einen weiteren Mann aus dem Schneeball befreiten und Jakob beglückwünschte sich irrationalerweise dazu, die harten Bodentriebe direkt über dem Boden abgeschnitten zu haben, sodass sie nicht wie miniaturisierte Pfähle in einer Grube gewirkt hatten. Der andere Kerl hatte aber wohl weniger Glück gehabt. Überall war Blut und es roch unangenehm. Jakob wusste, dass er rumstand und starrte, aber im ersten Moment wusste er nicht wirklich, was er tun sollte, zumal ihn der Anblick des Dämons schier lähmte. Kein Schwert. Was wenn der auf sie los ging?
Zuletzt geändert von Jakob von Nagall am Dienstag 27. September 2022, 06:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Nikolavo Vaclav
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Ein Mensch tauchte auf, ein weiterer, er trug unauffällige Kleidung, noch hatte Nikolavo nicht begriffen, dass es ein Kloster war, er hatte auch nicht begriffen, dass er sich in einer Welt befand, die erkannte, wenn auch auf dem Kontinent, den er nicht kannte. Er begriff gerade gar nichts, dachte nichts, er funktionierte nur.
Amir war verwundet, lebensgefährlich vielleicht sogar, er spürte wie das Herz des Mannes vergeblich das Blut zu pumpte, denn es versickerte... sein Kreislauf würde versagen.
Er suchte Viktor, der saß zusammengesunken da, hielt sich die Hand, er blutete ebenfalls, er konnte es riechen. Aber dessen Herz schlug noch, er war nur bewusstlos.
Aber das von Amir drohte zu versagen... er musste etwas tun. Sie hatte es ihm einmal erklärt... ihren Kreislauf an seinen binden. Blut, sein Blut... Es versickerte ungenutzt... wenn er es trank würde er die Magie darin nutzen können... auf die direkteste Arten der Blutmagie, die gemeinste, die widerwärtigste, aber die effizienteste.
War ein Ritual zwischengeschaltet ging immer etwas verloren...
Um sich selbst zu retten war es ohnehin zu spät, mit dem vor Augen war er verloren hatte.
Der Mensch hielt ihm die Wächter vom Hals... immerhin musste er nicht töten um ihr Überleben zu sichern. Auch wenn er Amir nur kurz kannte, sie waren Kameraden, er würde um sein Leben kämpfen.
Er gab Anweisungen, Licht. Fackeln.
"Keine Fackeln..." er brauchte kein Licht... besser wenn keiner der Menschen sah was er tat. Er trank das Blut, ehe er es versickerte, leckte es von Amirs Hand und Arm ehe es versickerte. Kein Mensch würde das tun, ihm war es gerade egal, was die anderen dachten, er gab die verlorene Kraft Amir zurück, Kraft aus seinem eigenen Blut.
Keine Zeit nachzudenken.
Blutung stoppen. Nicht Denken.
Er schloss die glühenden Augen während er seine Kraft in die des Menschen fließen ließ, sie hatte ihm gesagt, er solle nicht zerstören, er könne auch heilen. Es wäre genauso leicht und nun versuchte er es. Wie er es bei sich selbst getan hätte... Blutgefäße wieder zusammensetzen... das war das wichtigste. Das Blut musste drinnen bleiben. Seine Hand verschloss noch immer die Wunden, doch es gelang ihm das große Gefäß im Bauch zu schließen. Er würde nciht gleich verbluten. Er hatte Zeit gewonnen.
Was hatte der Menschenmann gesagt?
Erst jetzt blickte er auf.
Sah den fremden Mann... erinnerte sich an die Fragen.
Er öffnete wieder die Augen, sein Blick fixierte den Fremden.
Er war befehlsgewohnt. Soldaten und Wachen mochte der Dämon jedoch nicht, er hatte bereits genug schlechte Erfahrungen gemacht mit Pikenieren. Dann brachten sie Fackeln. Auch das mochte er nicht. Als nächstes kamen immer Mistgabeln... und dann gab es Tote, und ihn wollte man dafür brennen sehen.
Allerdings entging dem Dämon vollständig, dass der Mensch den PDA, der Amir aus der Hand gefallen war wegschob, Beweise verschwinden ließ.
Sein glutroten Augen starrten direkt den Mann an, der gesprochen hatte. Er blinzelte nicht, etwas, dass Menschen oft irritierte, auch noch wenn sie sich an das rot gewöhnt hatten.
"Ich spreche die Gemeinsprache..." in einem extremen Skelliger Dialekt.
Der Mann war erstaunlich unbeeindruckt.
Zone... Azeroth... Mehr als durchdringend starren konnte er nicht, aber er versuchte es. Nun setzte langsam das Denken wieder ein. Was war geschehen? Wo war er? Es war nicht mehr die Zone...
"...Zone..." kam nur heraus.
Was war das gewesen? Caro... Seine Tochter... Eine Träne... ein Schatten.
Er war der Wanderer.
Woher...
"...aus Pripyat..." er neigte nicht zu langen Antworten, aber auch nicht zur Geheimhaltung. Wirklich leise zu sprechen lag ihm allerdings auch nicht, seine Stimme war rau und kratzig, als wäre sein Kehlkopf nicht dafür gemacht. Aber er sprach die Sprache... die Kronen fielen langsam und nur sporadisch, aber sie fielen.
Er war zurückgekehrt. Die gleiche Sprache... keine fremde.
Und dann fiel da ein Name, einer der ihn erstarren ließ.
"Doktor... Kostjunari?"
Dass er sein Haifischgebiss entblößte... dass sein Kinn Blutverschmiert war, dass man daran deutlich erkennen konnte, dass er sich am Blut bedient hatte stand in groteskem Gegensatz zu seinen Worten. Langsam wanderte sein Blick von Jarel zu dem jungen Menschen der hinter diesem aufgetaucht war. Auch der Dämon war unbewaffnet, das Sturmgewehr hatte er fallen gelassen, es zählte praktisch nicht.
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ERZÄHLER
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Der Korporal hätte die Neuankömmlinge am liebsten direkt aufgespießt, aber dann war da dieser Mann. Er glaubte sich erinnern zu können, dass er ein Ritter war, auf jeden Fall war es eine Stimme, der man folgte. Er glaubte sich auch zu erinnern, dass er mit ihm gesprochen hatte, irgendwann einmal... er hatte sich sogar gemerkt gehabt, das er frisch verheirate war, dass jetzt das erste Kind unterwegs war.
Er folgte also.
Würde niemanden aufspießen heute.
Ohne zu fragen. Seine Leute holten Fackeln, er selbst rannte los um den Doktor zu verständigen. Weitere Fragen stellte er nicht, nicht warum einer der Fremden rote Augen hatte. Nicht warum er Blutverschmiert war wie ein Gharkin.
Der Ritter schien keine Probleme damit zu haben und er war froh, wenn er die Verantwortung abgeben konnte.
Der Korporal würde auch den Arzt holen. Er nickte, verschwand und drückte sich an dem jungen Mann vorbei.
"Entschuldigt..."
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Jarel Moore
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Jarel beobachtete ohne großartige Emotionen das Vorgehen des Dämons.
„Du bist hier nicht mehr in Pripyat.“, raunte der Mann, der nun mit nacktem Oberkörper einige gewickelte Leinenstreifen auf eine weitere Wunde presste und sah sich hektisch um. „Auch nicht mehr auf der Erde. Du bist in einer Welt, wo alle Andersartigen ausradiert werden.“ Und er war dabei das ausführende Organ. Aber das behielt er lieber für sich.
„Du sprichst die Sprache hier….“ Er unterbrach sich und verstummte, als sich zum Entsetzen des Ritters Jakob näherte. Jarel hielt die Luft an. Einen Liedschlag lang begehrte in seinem Inneren etwas auf. Etwas, dass sich mit scharfer Klinge gegen den Kokon warf, der sich um seine Gefühlswelt gebildet hatte. Etwas, dass dafür sorgen wollte, dass er sich sorgte, oder gar in Panik geriet.
Aber es kam nicht durch.
Statt etwas zu seinem Knappen sagen, warf er ihm einen scharfen, warnenden Blick zu und deutete ihm mit einer Kopfbewegung zu verschwinden. Doch er wusste, das war vergeblich. Jakob würde nicht gehen. Ob er gesehen hatte, woher die drei gekommen waren? Ob er gesehen hatte, was die Person neben ihm war? Ob er schlau genug war sich sein Schwert geben zu lassen?
Er würde nicht gehen. Denn das würde bedeuten seinen Ritter allein zu lassen. Seine Pflicht würde der Junge niemals verletzen.
Jarel seufzte und wand sich wieder Nikolavo zu.
„Der Doktor wird Licht brauchen um den Jungen zu behandeln, Dämon. Die Menschen hier sehen nicht gut im Dunkeln. Aber wenn sie dich sehen mit deinen Zähnen, dem Blut am Kinn und den leuchtenden Augen wars das. Und wenn du es wagen solltest meinen Freund den Doktor anzurühren, wars das auch, verstanden?“, zischte er leise.
Natürlich bluffte er. Mit bloßen Händen hatte er keine Chance gegen einen Dämon.
Aber das Wesen kümmerte sich um den Verletzen. Mit schlimmster Blutmagie. Aber es kümmerte sich.
Nun richtete er doch das Wort an Jakob. „Hol Arvijd! Eile dich, Knappe.“, befahl er streng und im scharfen Ton. Es war einen Versuch wert. Ihm war alles recht, wenn er nur den Jungen aus der Schussbahn bekam. Auch die Möglichkeit, dass Jakob ihm deswegen zürnte. Oder nie wieder vertrauen würde.
Es fehlte ihm das Gefühl, ja. Aber sein Schutzinstinkt war noch intakt.
Was für ein Glück, dass wenigsten Viola nicht hier war.
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Jakob von Nagall
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Lebenslauf: Jakob von Nagall

Es mochte dunkel sein, doch es war nicht dunkel genug, die Schatten nicht tief genug, um zu verbergen, wie der Dämon sich am Blut gütlich tat. Am Blut! Das Blut des Menschen, der zu Füßen der Mauer mehr tot als lebendig war. Jakob fühlte wie sich ihm alle Nackenhaare aufstellten, als dunkle Erinnerungen aus seinem Unterbewusstsein herauf krochen und die Bilder mit diesem hier in Deckung bringen wollten. Noch veranktert in der kürzliche beendeten Meditation, zog er sich fast automatisch in sich selbst zurück, auch wenn das natürlich Quatsch war. Es hatte ihn längst gesehen, brauchte nicht mehr spüren. Das Wesen sah zwar nicht aus wie ein Vampir, aber was wusste er schon, welche Formen diese Ausgeburten der Hölle in anderen Welten annehmen konnten? Und aus einer anderen Welt schienen sie zu kommen, urteilte man nach der Kleidung. War es das, was er gespürt - was ihn so sengend aus der Meditation gerissen hatte? Das Portal, durch das diese drei gekommen waren?
Aber das war jetzt doch eigentlich nicht wichtig - sein Kopf suchte nur Beschäftigung, Ablenkung. Einer der Torwächter drehte sich in diesem Moment um und wollte Richtung Tempel eilen, wobei er fast mit Jakob zusammenstieß. Er entschuldigte sich kurz, streifte ihn dennoch und verschwand in der Nacht. Er hörte Jarels dunklen Bass, doch aus dem Murmeln waren keine Worte zu identifizieren, zumal er kurz durch den Korporal abgelenkt war. Irgendwie auf diesen reagieren konnte er nicht, da blaffte ihn Jarel schon an, er solle den Doktor holen. Ein Befehl und seine Füße wollten sich im ersten Moment schon fraglos in Bewegung setzen, doch etwas hinderte ihn daran, seinen Ritter mit diesem Monster allein zu lassen. Auch Jarel trug keine Waffe, nicht mal seine Dolche! Das der Ältere ihm mit dem Befehl quasi den Weg zu eben diesen Waffen hatte ebnen wollen, begriff er in seiner Aufregung nicht. Er wusste aber, dass er eine Waffe brauchte, ebenso wie er wusste, dass er nicht von Jarels Seite weichen würde, solange dieses Wesen so lauernd dort hockte.
Über das, was er als nächstes tat, dachte er nicht einmal wirklich nach - im Nachgang vielleicht, wenn es einen Nachgang geben würde. Er brauchte nur zwei lange Schritte, die ihn zur nächststehenden Tempelwache brachten, welche in einer Hand eine Fackel und in der anderen die Pike hielt - keine mehr frei. Flink griff er nach dem Kurzschwert, das der Mann um die Hüfte trug. Singend glitt es aus der Scheide.
Zwei weitere Schritte und er hatte sich auf Seiten des Dämons positioniert.
"Weg von dem Mann, Dämon." Das dieser ihn mit seinem Verhalten geheilt, vielleicht gerettet hatte, sah er nicht. Er sah nur Blut auf dolchartigen Zähnen und dämonisch glühende Augen, die sich nicht eine Sekunde lange für einen Lidschlag schlossen. "Vade Retro." Ein wenig wunderte er sich selbst, dass seine Stimme nicht zitterte, denn sein Innerstes klirrte geradezu vor Anspannung. Das Kurzschwert war ein lausiger Ersatz für die silberne Klinge, die er sonst führte. Es hatte eine ungewohnte Balance und war - naja, eben kurz. Er konnte es nicht einmal warnend irgendwo ansetzen, weil er damit für seinen Geschmack viel zu nah an das Wesen heran gemusst hätte. Aber er war bereit, auch mit der ungewohnten Waffe sichtlich geübt mit einer Klinge. Eine falsche Bewegung, ein Wort seines Mentors... Das er nicht längst einfach zugestoßen hatte, lag nur an dem Umstand, dass Jarel mit dem Ding zu reden schien und dummerweise dabei in dessen Reichweite war.
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Nikolavo Vaclav
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Lebenslauf: Kolja

Die Kraft aus dem Blut ging zur Neige... Langsam... wenn das geschah musste er die Kraft aus sich selbst nehmen, die Ringe hatte er nicht mehr geladen, aber die eigneten sich ohnehin eher für schnelle Kampfzauber. Er brauchte Kraft, dringend, denn der Mann starb...
Nicht mehr in Pripyat.
Traurig war er nicht darüber. Die Stadt aus Beton mit der unheimlichen Magie, die sie Radioaktivität nannten. Eine ungesunde Magie. eine gefährliche Magie, selbst für ihn. Nein, traurig war er tatsächlich nicht.
"Gut. Die Stadt ist... verdorben."
Dass er die Sprache Sprache musste er nicht nocheinmal kommentieren, er hatte es ja schon bewiesen.
Der Mensch zog sich aus. Wären Damen anwesend gewesen oder Männer vom anderen Ufer, der eine oder andere davon wäre wohl schwach geworden bei dem Anblick. Der Dämon dachte nicht in diesem Kategorien, nicht jetzt, nicht mehr und erst recht nicht bei Männern. Für ihn hatte der Mann nur eines, und das lag entblößt vor ihm. Blutgefäße, Venen aber vor allem die hell leuchtenden Arterien, kräftig pochendes Blut mit einem kräftigen Herzen. Er konnte nicht leugnen, dass es ihn anzog. Nicht nur wie magisch, denn es war durch und durch magisch. Blut insgesamt trug dermaßen viel Kraft, und das dieses Mannes... es würde Amir heilen. Was es war und wie, und was die Folgen wären... das begriff sein Verstand nicht, aber er spürte welches Potential darin schlummerte. Vielleicht kam er Jarel sogar ein wenig näher als er schnupperte.
Er nannte ihn Dämon. Rot glühende Augen durchbohrten wieder die dunklen des Ritter und sahen auch die goldenen Sprenkel. Kein Mensch... oder nicht nur.
Und er wußte was Dämonen waren. Ein Magier? Ein Schattenwandler? Hätte er geahnt, wie nahe er der Wahrheit kam obwohl er nur in Kategorien seiner Heimat dachte, er hätte sich gewundert. Und erst recht hätte er geahnt, welche Welt die Vorlage für den Entwurf der eigenen Welt gebildet hatte. Azeroth. Er kannte den Namen nicht, aber etwas war dennoch vertraut gewesen. Nur hatte der Dämon nicht die geisteigen Ressourcen über so vieles gleichzeitig nachzudenken.
Er funktionierte.
Und der Mensch drohte ihm.
Nur langsam ging bei ihm das Denken vonstatten. Auf jeden Fall hatte er bisher alles getan um... um sie zu schützen...
"Das ist der Kontinent? Die Welt... in der es Skellige gibt?" Wollte er wissen.

Und dann blaffte der Mann den Jungen an, er bekam keine Antworte mehr, er hatte sich noch pflichtschuldig das Blut mit dem Ärmel abwischen wollen, wie ein Junge, den man mit Schokoladeverschmiertem Mund erwischt hatte.
Arvijd... Wieder riss es den Dämon, aber so ein Zufall?
Der Junge verschwand aber nicht um diesen Arzt zu holen, satt dessen richtete ein Schwert auf ihn. Langsam löste Nikolavo seine Hände von Amir, löste sich und die Blutung nahm wieder zu.

Da war etwas, dass sich in den letzten Tagen Wochen und Monaten angestaut hatte.
Er war nicht dafür gemacht eingesperrt zu sein, er musste frei sein, brauchte Platz. Er hielt es nicht mehr aus zwischen Betonwänden, unter den Blicken dieser seltsamen Männer, die auch alle keine Angst hatten sondern nur seinen Nutzen sahen, seine Zähne begutachteten wie bei einem Gaul und seine Narben abtasteten, seine Hornplatten und Stacheln und berieten ob sie ihn an ein Labor ausliefern sollten. Als hätte er sie nicht gehört und als hätte er nicht verstanden. Das Portal... es hatte ihn hierrher gebracht, hatte ihn gerettet... das Portal... seine Tochter... Der Moment war viel zu schnell verflogen.
Er wollte ausbrechen und der Dämon in dem Menschen wollte ebenfalls ausbrechen, er wollte schreien, beißen, wüten und toben, die Stadt in Brand legen...
Weg von dem Mann...
Er richtete sich langsam auf, kam auf Jake zu.
In dem Maße, in dem er sich entfernt sickerte wieder mehr Blut aus dem Körper des Verletzten. Der Dämon stabilisierte ihn, noch.
"Er stirbt... Ich... halte... ihn..."
Er meinte es ernst, obwohl er längst losgelassen hatte, aber es war seine Magie, die ihn tatsächlich noch stabilisierte.
Kolja wischte sich nun wirklich etwas von dem Blut ab mit dem Ärmel, aber Blut trocknete, ganz tilgen konnte er die Spuren nicht. Immer noch stritten zwei Mächte in ihm, jene domestizierte, die nun alles tun wollte um den Mann zu heilen... die brauchte aber die Dämonische Kraft und die Fähigkeit Magie aus allem zu ziehen dessen sie habhaft werden konnte und am schnellsten eben aus Blut. Der böse Hexer Mieszko Vaclav, der Blutmagier.
Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf, was bedeutete, dass wieder der Dämon ausbrechen wollte, Hörner... Stacheln... und da war noch etwas... wieder peitschte der Schweif, der eigentlich abgenommen war. Nur ein Rudiment, ein magisches Phantom oder hatte sich etwas verändert?
Er ging noch einen Schritt auf den mutigen jungen Mann zu, griff nach der Klinge. Klingen waren ihm egal... eine einzelne Klinge...
Vielleicht hätte der den Jungen sogar angegriffen...
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Arvijd Kostjunari
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Lebenslauf: Dr. Kostjunari

Der Korporal hatte den Arzt erreicht, hatte erklärt, dass es Verletzte gäbe.
Nicht was und wie viele, nicht wie schwer und nicht wer. Nur "Verletzte". Reichlich unpräzise.
Arvijd packte kopfschüttelnd das eine oder andere ein. Er hatte eine große Ledertasche, Verbandmaterial, Instrumente, Messer, Desinfektion, alles war darin, er schmiss noch ein paar frische abgekochte Bandagen dazu.
Er folgte dem Korporal. Er erwartete alles mögliche. Wenn ihn die Wache holte war es vermutlich eine Prügelei unter den Soldaten oder Betrunkene. Vielleicht beides. Dass sie den Verletzten nicht einfach herein brachten, dass der Korporal in dermaßen gedrückter Stimmung war... Es hätte ihm eine Warnung sein sollen. Es hätte.
Und dann sah er die Szene.
Und ja, es war eine Szene, die Frauenherzen hätte schmelzen lassen können... Fackeln, ein gut gebauter Ritter ohne sein Hemd, nur mit dem Verband... Nur war die Stimmung tatsächlich nicht danach, es lag eine unheimliche Spannung über allem.
Fackeln, zwei Männer lagen am Boden, blutüberströmt. Jarel kümmerte sich um den einen von ihnen, der andere schien bewusstlos... Was sein Blick nicht hatte wahr haben wollen, nicht sehen wollte, obwohl es groß und breit und mit rotglühenden Augen vor dem Knappen Jakob stand, dem Knappen blutig... bereit sich zu verwandeln in etwas unheimliches... Das war so vertraut und erschreckend zugleich, dass er es zunächst aus seiner Wahrnehmung hatte streichen wollen.
Doch nun stellte er sich.
"Nikolavo!" er erhob seine Stimme, sprach den Namen wie ein Bannwort.
Und wenn jemand annahm, dass der Dämon einen Meister hatte der ihm befehlen konnte, dann durfte derjenige keinen Zweifel daran haben, wer der Meister war.
Und es verfehlte seine Wirkung nicht.
"Kolja, reiß dich zusammen! was ist passiert?"
Dass er nicht in ihrer beider Heimatsprache wechselte war vermutlich nur dem Umstand geschuldet, dass er überrascht war und nun doch wieder zu wenig vertraut.
Er riss den Dämon förmlich, er ließ Jakes Schwert los wurde vielleicht sogar kleiner, nicht tatsächlich, aber in der Wahrnehmung der Menschen durchaus. Keine spur mehr von Hörnern, stacheln und Schweif, nur dass Blut blieb und ließ sich nicht wegwischen.
"Ein Portal... Amir ist verletzt, er stirbt. Ich versuche... was mir Emijya gezeigt hat... was du mir beibringen wolltest... ich will heilen..." eine knappe Zusammenfassung.
"Es ist wie bei dem Fae-Jungen..." Das Wort für Fee fehlte in der Sprache, er ersetzte es durch etwas ähnliches, was er auf Skellige gelernt hatte.
Arvijs reichte die Erklärung. Und nun, unter Druck und in Gefahr wurde auch sein Verstand schnell.
Mit zwei schnellen Schritten war er bei den beiden Verletzten. An Jake vorbei.
"Nimm die Waffe runter, Knappe!" kommandierte er auch ihn. Jetzt war keine Zeit für Animositäten, jetzt galt es Leben zu retten. Auch im Krieg war es ihm egal gewesen wer auf welcher Seite stand, er heilte, wer das nicht vermochte hatte zu parieren.
Er tastete den regungslosen älteren Mann ab, sah ihm kurz in die Augen, ließ sich mit der Fackel leuchten, begutachtete die Hand. Dann winkte er einem Soldaten.
"Bringt ihn zu den Schwestern, er ist nicht schwer verletzt."
Er drehte sich um, sah sich den anderen an, in dem schon kaum mehr Leben war.
"Kolja, hierher... Bring ihn in mein Arbeitszimmer. Jarel, ihr seid hiermit ausquartiert. Und... " zunächst hätte man meinen können, ihm wäre die fremdartige Kleidung entgangen und die Ausrüstung, die Rucksäcke, aber dass war wohl ein Trugschluss. "Jarel... bring bitte all die Sachen auch in mein Zimmer, dorthin wo ich schlafe... wir reden später." Leiser.
"Und dann haltet euren Knappen davon ab MEINEN Sohn aufzuspießen." Kommandierte er lauter währen der Dämon wieder behutsam Amir hochhob.
"Ich kann ihm helfen..." flüsterte der so gut er konnte, doch eben Flüstern lag ihm nicht. "Alter Mann, sag ihm das... dem da..." er deutete auf Jarel. "Ich kann ihm helfen, ich brauch nur..." Arvijd nickte nur und klopfte ihm auf die Schulter, schickte ihn damit weg.
Wieder wandte sich der Arzt vertraulicher an den Ritter.
"Ich kann sein Leben retten... ER kann es vermutlich, aber es wird dir nicht gefallen, was dazu nötig ist. Was wirst du tun? Uns deinem Orden ausliefern? Und was wird dein Knappe tun?"
Es war so unheimlich vertraut. Damals waren es nur Experimente gewesen, ganz als hätten sie sich darauf vorbereitet das einmal tatsächlich zu tun. Vor so langer Zeit. Sie hatten dafür gebrannt, er hatte gebrannt, aber auch Kolja hatte Narben davongetragen. Und nun? Welcher Teil würde sich wiederholen?
Die grauen nun hellwachen Augen des Arztes ruhten in denen des Ritters.
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