Der Tempel des Ewigen Feuers

Wyzima war die Hauptstadt von Temerien und einst Herrschersitz von König Foltest. Von hohen Stadtmauern umgeben, liegt sie an den Ufern des Wyzimasees; die Ismena fließt durch Wyzima und mündet in diesen. Das Bier "Wyzimas Gold" wird hier gebraut.
Nach der Ermordung des König streiten nun Herzoge und Barone um de Herrschaft.
Zeitweise war Wyzima der Sitze var Emreis, denn Temerien ist von Nilfgard besetzt.
in Wyzima ist der Orden der Flammenrose strak, inoffiziell regiert hier der Orden.
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 541
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

------------------------------------------------------------
Lothar von: seinem Büro
Datum: Mittag, 29. August 1278, Sonntag
betrifft: Messebesucher*innen
-------------------------------------------------------------

Die sonntägliche Mittagsmesse des Ordens der Flammenrose war einer der wöchentlichen Höhepunkte des gesellschaftlichen Lebens in Wyzima. Es ging ums sehen und gesehen werden. Ein Ort, an dem man sich traf, um Allianzen zu schmieden, die Gegenseite zu beobachten oder sich alle Möglichkeiten offen hielt. Die Zeiten waren ungewiss genug, sodass zumindest die Messe und der Glaube eine Konstante im Alltag bildete. Dementsprechend bunt war das Publikum.

Der Großmeister selbst stand üblicherweise scharf beobachtet von seiner Leibwache am Eingang und begrüßte die ersten Glaubigen, das heißt: die höher gestellten Personen, die einen besonderen Bereich im Tempelraum beziehen konnten, um nicht gemeinsam mit dem Volk zu sitzen. So fuhren Kutschen vor, Sänften wurden angetragen, Sonnenschirme gehalten oder einfach nur begleitet. Der Adel, das Bürgertum, die Kaufleute und Zunftmeister, erfolgreiche Kriegsveteranen, sonstige Gutbetuchte, kurz alle die glaubten die Geschicke der Stadt mitbestimmen zu können, machten ihre Aufwartung. Begleitet von ihren Gefolge, Dienern, Zofen, Leibwächtern und anderen Untergebenen oder schlicht der Familie. Alle wollten zeigen wer man ist. Nur die nilfgaardische Stadthalterin schickte diese Woche eine Vertretung. Schließlich huldigte sie der Sonne und nicht dem Feuer.

Erst dann durfte das Volk dazu kommen. Der Großmeister war zur ewigen Flamme getreten, verharrte dort gut für alle sichtbar in Wärme und Licht bis schließlich alle Gläubigen ihren Platz gefunden hatten. Zumindest am Sonntag war es seine Aufgabe, die heilige Messe zu eröffnen, nachdem die Glocken verstummt waren. Diesmal schien ein Moment länger zu vergehen bevor der Großmeister nach der langen Eisenpfanne griff, um Glut aus dem Feuer zu nehmen und sie zwei Feuerschalen, die Tempeldiener ihm hielten, zu entzünden. Diese würden damit die Schalen im Hauptgang entfachen, während der Chor das „Leuchte hoch“ anstimmte. Das Brennmaterial war so bemessen, dass sie nach der Messe langsam von selbst erlöschen würden. Bis es soweit war hatten die Gläubigen beim Herausgehen die Chance die ewige Flamme in Laternen mit nach Hause zu nehmen. Aber eben begann die Messe erst und nachdem das Lied verklungen war, begann ein älterer Priester auf der Empore mit der Begrüßungs- und Dankbarkeitsrede für eine weitere Woche.
Zuletzt geändert von ERZÄHLER am Mittwoch 9. August 2023, 13:30, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 200
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

Er hatte die wenigen Stunden vor der Mittagsmesse dazu genutzt sich zurecht zu machen. Die Haare geschnitten, der Bart gestutzt und ein Bad später sah von Alensbach wieder ein wenig mehr wie ein Ritter der Flammenrose aus als noch davor. Für die Kleidung gab es aber keine andere Möglichkeit als sie kurz auszuklopfen, die Stiefel mit einer Bürste zu reinigen und den gröbsten Dreck von Hand zu entfernen. So sah Liam unter seinesgleichen auch ungemein schäbig aus, wenn auch seine Haltung das wieder wett machte. Und vielleicht war es gerade auch diese Unauffälligkeit die den Ritter unter dem einfachen Volk so beliebt machte. Mit seinem rostbraunen, schweren Wollumhang, dem Gambeson über den ein Kettenhemd gezogen war, den festen Lederhosen und mit Platte verstärkten Stiefel hatte der Mann durchaus das Aussehen eines Söldners. Wäre da nicht das Wappen des Ordens auf seinem Wappenrock, den er nun übergzogen hatte. Dieser war noch vollkommen unversehrt und so stach das rot auch kräftig hervor.

Er hatte Lothar gegrüsst beim eintreten und war nun in dem Bereich angekommen, der den Ordesnbrüder gehörte. Dort suchte er sich im Hintergrund einen guten Platz um der Messer folgen zu können.
Benutzeravatar
Svettele Fini Banik
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 182
Registriert: Mittwoch 12. Juli 2023, 12:36
Lebenslauf: Fini

Mit großen Augen betrat Schwester Svettele mit dem einfachen Volk den Tempel. Alleine das Gemäuer war beeindruckend, sie hätte sich viel mehr umgesehen, wenn sie nicht immer wieder auch um einen kleinen Segen gebeten wurde: so drückte sie kurz Hände, verschenkte Lächeln und Zuspruch und legte Hände auf Babybäuche. Mit der Menge erreichte sie das Innere des Tempels und ihre Schritte wurden langsamer, vielleicht sogar etwas schüchtern. Die hohen Mauern, die vielen Leute, all das ritualisierte Feuer zeigten ihr deutlich, dass sie nur aus einem kleinen Dorf kam und bis jetzt noch gar nicht so viel gesehen hatte. Gelesen ja. Ihr fielen ein paar Details zur Erbauung ein, aber mitten drin stehen war wieder etwas ganz anderes. Ihr schweifender Blick begann oben im Dach, folgte all den Wandsäulen zu der Empore, dem ewigen Feuer in der gigantischen Schale und der Belegschaft? Gesichter konnte sie nicht wirklich erkennen, vielleicht der da? Aber sie war sich nicht sicher. Die Wuschelhaare würden schon passen. Sie suchte sich einen Platz am Rand, an dem sie viel sehen konnte und war überwältigt als der Chor zu singen begann. Die Akustik war atemberaubend.
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 200
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

Unter seinesgleichen stach Liam durchaus hervor. Der rostbraune Umhang war am Saum bereits ausgeleiert, sein Kettenhemd über dem Gambeson voll dunkler Stellen. Die Schultern wurden von leichter Platte geschützt, das Metall war matt und bedurfte einer Polierung. Die feste, dunkelbraune Lederhose hatte geflickte Stellen, seine Stiefel waren abgetragen, hatten vermutlich tausende Meilen gesehen und die Schnürung war auch nicht mehr durchgehend. Einzig und allein der Wappenrock des Ordens, der war von kräftigem Rot und schien nur selten getragen worden zu sein. Wenigstens damit konnte er sich als Ritter des Ordens offiziell legitimieren.

Wann er das letzte Mal eine Messe oder die Kirche besucht hatte, wusste Liam nicht mehr. Manchmal war er eingekehrt, wenn es der Zufall gerade wollte und sich eine Kirche in der Nähe befand. Aber so oft wie er ausserhalb der Städe unterwegs war, traf er vorallem die Schreine der Melitele an. Sie begleitete ihn in all den Jahren ziemlich zuverlässig. Paradox irgendwie. Das Gefühl von Unwohlsein bemächtigte sich seiner, die Einsamkeit hatte er schätzen gelernt und nun waren all die Awesenden ein klein wenig zuviel für ihn. Um sich die Gefühlsregung nicht anmerken zu lassen, nahm er Haltung an. Das hatte schon immer funktioniert. Nur sein Blick ging wandern. Er flog über die Köpfe der Menge hinweg, über die Gesichter die ihm alle so fremd waren. Bis auf Lothar und... Abrupt fixierte er eine Gestalt, die ihm bekannt vor kam und er erkannte sofort die Schwester Svettele. Es schien, als wäre sie vollkommen überwältigt von dem voller inbrunst singenden Chor. Und er verstand das. So war es ihm auch einst ergangen. Heute... war er bescheidener geworden. Heute fand er in der Stille seinen Glauben. Dafür brauchte es keine Kirche.

Aber sie tat den Menschen gut. Sie war ein Ort, an dem sie gehen konnten. Den sie sahen. Das war wichtig, noch wichtiger als alles andere. Hier hatten sie jemanden, mit dem sie sprechen konnten. Ein Gegenüber aus Fleisch und Blut. Mit dem Anflug leiser Resignation hob von Alensbach die rechte Hand und zupfte den Kragen zurecht.
Benutzeravatar
Lothar von Tretogor
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 148
Registriert: Montag 6. März 2023, 10:30
Lebenslauf: Lothar

Lothar von Tretogor hatte zur Begrüßung Hände geschüttelt, Worte ausgetauscht und viel Gelächelt. Keine unbewusste Geste, kein unbedachter Scherz, nichts anmerken lassen, die Flamme musste jeden wärmen, besonders nachdem mehr und mehr Personen in ihm eine Führungsperson nicht nur für den Orden sahen und auf dem politischen Bankett konnte ein Fehler wie auf dem Schlachtfeld tödlich enden. Dennoch war der Großmeister nicht ganz bei der Sache. Seinen Einsatz zur Eröffnung hätte er beinahe verpasst, als er ins Feuer starrte und seine Gedanken kreisen ließ. Das Feuer zuckte, die Funken flogen und die Flamme flackerte unbestimmt. Die hellen Lichtpunkte hüpften beim Blinzeln noch immer vor seinen Augen, nachdem er sich abgewandt hatte.

Seinen Platz nahm er ein und wirkte nach außen so wie immer, aber der ersten Predigt hörte er kaum zu. Zu sehr schweiften seine Gedanken über seinen einstigen Leibwächter und dessen Knappen, der sich wahrhaft rar machte. Offenbar war dieser mit der Gunst des Großmeisters unterwegs. Offiziell gab es keinen Grund für sein Fernbleiben. Inoffiziell gab es Andeutungen der Knappe sollte durch seine Unbekanntheit und sein Harfenspiel, das Wohlwollen der Melitele-Kirche erhöhen. Die Kirchen näher bringen. Das Herz der alten Erzpriesterin erweichen. Vielleicht funktionierte es. Zumindest hatte man ihm zugeraunt, dass eine Priesterin der Messe beiwohne. Ein erster Schritt, der wahrscheinlich Zufall war, aber diese Theorie unterstrich. Über das, was wirklich passierte kannte Lothar nur Gerüchte, auch wenn ein paar sich zusammenfügten und er wurde den Eindruck nicht los, dass Jarel mitten drin steckte.

Die erste Hälfte gefüllt mit Predigt und Liedern war vorbei. Seine Lippen hatten sich eher unbewusst zum Text bewegt, aber Gesangsunterricht hatte er nie, wobei seine Stimme recht voll sein konnte. Sonst hörte ihn auf dem Schlachtfeld ja niemand. Aber Brüllen über Ruhm und Ehre zu wilden Gitarrenklängen war in der Musikszene noch nicht als Kunst angekommen. Lothar hätte da vielleicht eine gute Figur gemacht, wusste aber nichts davon, sondern suchte Jakob unter den Anwesenden. Genau dort wo er hätte sein sollen, war er zumindest schon mal nicht. Gut, er hatte nach der Messe befohlen, nicht zwingend, dass er an der Messe teilzunehmen hatte. Trotzdem hielt von Tretogor es nicht mehr aus, er musste sich einen besseren Überblick verschaffen und stand auf - wenige Sätze nach der Hauptpredigt, die sofort ins Stocken kam und sich einige Augen auf ihn richteten. Entschlossen ging Lothar zur Empore, löste den predigten Priester ab und hatte nun genügend Übersicht über die Gläubigen, die ihn nun alle gespannt ansahen. So konnte er den Knappen erspähen, auch die Priesterin und den Dreckspatz unter seinen Rittern – perfekt. Aber jetzt musste er auch etwas sagen und begann spontan eine Predigt. Erst gemächlich dann mit immer mehr Feuer, erzählte er vom Hirten und dessen Liebe sowie Sorgen zu den Ziegen, Schäfchen und Lämmchen, die immer wieder verloren gingen. Von den Ausreißern, den schwarzen Schafen, den Gerüchten und Verleumdungen innerhalb der Herde und dem Streben die Wahrheit zu finden und Ordnung zu bringen. Die Verloren zu suchen und zurück in Wärme und Licht zu führen. Liam konnte bemerkten, dass der Großmeister sich wie auf dem Schlachtfeld in seine flammende Rede selbst hineinsteigern konnte und die Zuhörer begeistern.

Als er wieder von der Empore stieg, hatte der Großmeister zumindest einige Herzen erwärmt und fühlte sich selbst auch besser. Der Knappe hatte sich getraut herzukommen und konnte ihn hoffentlich endlich aufklären, so langsam machte er sich Sorgen um den alten Muffelkopp.
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 541
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

Die Messdiener waren danach etwas durcheinander, wie es nun weiterging, weshalb erst einmal der Chor sang, die Menge einstimmte und man sich währenddessen Gedanken über einen würdigen Fortlauf machte. Aber Lothar hatte überzogen und die Abschlusspredigt passte nun gut, sodass man bald die Gläubigen entließ.

Durch Lothars Auftritt waren zumindest ebenso die Blicke auf Liam von Alensberg und das anschließende Gemurmel verstummt. Offenbar schaffte der Großmeister persönlich selbst gerade Fakten zum Umgang mit den grauen Schäfchen und niemand wagte es mehr ein Wort darüber zu verlieren. Als die Menge an Rittern sich auflöste, bekam er zumindest auch mal freundliche Blicke und die Einladung sich mal im Übungskampf zu messen. Wobei Liam zu Ohren kam, dass der Großmeister selbst, sich gestern mit einem Knappen ordentlich gekloppt haben soll. Eine Paarung, die wohl die ganze Belegschaft gesehen hatte und jede eine eigene Version hatte. Entwaffnet soll der Knabe ihn haben.

Die Priesterin der Melitele beobachtete alles mit großen Augen und blieb länger zurück bis die Tempelplätze sich leerten, um dann in ihren Taschen nach einem Kerzenstummel zu fummeln den sie an den heiligen Feuer entzünden wollte, nachdem es die anderen Gläubigen vormachten.
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 200
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

Lothar wie er ihn kannte. Energisch, in Fahrt und von einer ungeheuer starken Flamme entzündet. Die Rede seines Kameraden und Vorgesetzten liess den Lumpenritter kurz schmunzeln, spätestens jetzt nämlich waren sicherlich alle Blicke und alle Gedanken nur auf den Mann und seine Rede dort vorne gerichtet. Er hatte sie beobachtet, die gelangweilten Gesichter derjenigen, die hierherkommen mussten weil ihre Begleitung das nunmal so wollten. Nun hatte die ewige Flamme aller Aufmerksamkeit auf sich. Zum Leidwesen der Messdiener, die eine solche Unterbrechung in ihrem Programm bestimmt nicht vorgestellt hatten. Das war durchaus amüsant anzusehen.

Im Stillen war Liam dankbar über die Rede, denn die Blicke die ihm zugeworfen wurden waren weniger geworden. Das Gemurmel, von dem er genau wusste, dass es seine Person betraf, war bis auf ein paar ganz wenige vollends verstummt. Es erlaubte dem Mann sich ein wenig zu entspannen. Die höflichen Worte nach der Messe, die man an ihn gerichtet hatte, beantwortete er mit jener Distanz die nicht unhöflich, aber auch nicht von sonderlich viel Vertrauen in seine Gegenüber zeugte. Aber er würde sich an den Übungskämpfen beteiligen, das versicherte er dem ein oder anderen. Den Kampf zwischen Lothar und seinem Knappen kommentierte Liam nur mit einem schwachen Nicken. Endlich hatten die Messebesucher ihre Kerzen entzündet und sich gen Ausgang verschoben. Er wollte noch ein wenig der Stille der Kirche lauschen und ein Gebet sprechen.

Bis er sich an einer Schale in welchem da heilige Feuer brannte wiedergefunden hatte, verging durchaus eine geschlagene Ewigkeit. Doch nun war es fast still, ein paar wenige waren noch da, die sich jedoch gerade zum Ausgang bewegten. Er hörte sie nur in seinem Rücken. Den Blick versunken in die tanzenden Flammen, senkte von Alensbach den Kopf auf die Kerze in seinen Händen. Sie war rund und flach, klein nur. Unscheinbar und genau richtig.
Benutzeravatar
Svettele Fini Banik
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 182
Registriert: Mittwoch 12. Juli 2023, 12:36
Lebenslauf: Fini

Auch Fini wartete, beobachtete gespannt, was alles passierte. Nach der Predigt des Großmeisters war sie selbst aus der Aufmerksamkeit der Leute gerutscht, was sie nicht schlimm fand. Seine Rede gab ihr zu Denken - auch die Mutter sorgte sich um ihre Kinder. Aber hm... anders weniger strafend. Dieser Großmeister hatte ein gewisses Charisma, das konnte sie nicht abstreiten, sie folgte ihm mit ihren Augen, als er sich nach der Messe mit den anderen auf den Vorplatz begab. Und oh? Hatte sein Blick sie kurz gestreift? Eine paar wenige Augenblicke aber sie war sich sicher, dass er sie beim Vorbeigehen wahrgenommen hatte. Vielleicht ein seltener Anblick, dass sich die Töchter Meliteles in diesen Tempel begaben oder einfach nur weil sie größer war als viele um sie herum? Sie hatte leicht dümmlich zurück gelächet, eine andere Reaktion fiel ihr nicht ein. Aber dann war er schon weiter, um sich unter die hohe Gesellschaft zu mischen. Wo noch der ein oder andere Austausch stattfand wie es schien.

Fini war so sehr in Gedanken, dass sie den großen Ritter neben der Feuerschale gar nicht bemerkte, als sie näher kam, um es den anderen Gläubigen gleich zu tun, eine Kerzenflamme mit nach Hause zu nehmen. Ihr Kerzenstummel war kaum länger als ihr Daumen, als ihn möglichst weit hinten hielt, um den Docht zu entzünden. Das Feuer würde zwar bald niedergebrannt sein, aber das machte es nicht unbedingt leichter.

Plötzlich schoss wieder eine kleine Flamme hoch und Fini zog flott ihre Hand zurück, wobei die Kerze aus ihren Fingern fiel und in der Schale landete. „Scheiße..“, entfuhr es ihr leise, aber ehrlich.
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 200
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

Er war in sein Gebet vertieft, war mit den Gedanken ganz woanders, während er seine Kerze am Feuer entzündete. In diesem Zustand vermochte er alles und jeden um sich herum auszublenden, nur noch das Feuer war in seinem Fokus. Die Wärme, das orangene Leuchten, das helle Spiel der züngelnden Flammen. Eine Stimme riss ihn aber aus der angenehmen Trance in die er bis jetzt versunken war.

"Ich hatte nicht erwartet Euch bei der heutigen Messe anzutreffen." sagte er, nachdem er die erste Überraschung überwunden hatte. Es war wahrlich nicht üblich, eine Priesterin der Melitele hier anzutreffen. Noch weniger üblich war es, dass sie eine Kerze entzünden wollte. Die Kerze, die gerade vom Feuer verschlungen wurde. "Hier." Er überreichte Fini die Kerze, die er zuvor entzündet hatte. "Möge sie Euch genauso gut dienen wie jene, die ihr eben an die Flammen verloren habt."
Benutzeravatar
Svettele Fini Banik
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 182
Registriert: Mittwoch 12. Juli 2023, 12:36
Lebenslauf: Fini

„Ach, Herr Ritter von Alensbach.“ Die Priesterin der Melitele sah von ihrer Kerze auf, deren Wachs in der Glut langsam schmolz und so den Docht schließlich entzündete. Aber schon auch spannend zu beobachten. „Ich hatte ebenso nicht erwartet hier zu sein, war auf jeden Fall eine interessante Predigt. Aber Erzpriesterin Varelia ist gerade sehr beschäftigt. Es gab wohl einen Notfall bei den Häusern der Einkehr, wenn auch nicht mehr Hände gebraucht wurden. Deshalb stand ich ein bisschen unschlüssig herum und dachte mir: ‚Die Sonntagsmesse soll toll sein, wann hast Du schon die Gelegenheit?‘ In Nowigrad hab ich bestimmt anderes zu tun und… kenne Deine Feind und so.“ Sie hätte ihm beinahe den Ellenbogen in die Seite gestupst, konnte sich aber noch beherrschen und lachte dafür, ließ es aber gleich wieder bleiben, als die lauteren Töne in der Tempelhalle hallten. Sie hüstelte, sah von links nach rechts. Sie war es nicht gewesen. „Die Akustik ist schon toll hier. Wäre nichts für uns, stellt Euch vor hier bekommt jemand wehen. Dann kann ganz Wyzima mithören und…“ Sie unterbrach sich, blickte auf die angebotene Kerze.

„Oh, Danke für das Angebot, aber nein Danke. Behaltet Eure Kerze, sie ist Euch bestimmt wichtiger und ich wüsste eh nicht, wie sie es bis in den Tempel schaffen soll ohne dass ein Windstoß sie ausbläst. - Wahrscheinlich sollte ich Euch auch nicht länger aufhalten.“
Benutzeravatar
Liam von Alensbach
Spieler Level 2
Spieler Level 2
Beiträge: 200
Registriert: Montag 10. Juli 2023, 19:14
Lebenslauf:

Ihr Lachen entlockte ihm ein Schmunzeln und anderen Messebesuchern einen empörten Blick. "Und, wie fandet ihr sie?" fragte er mit gesenkter Stimme. Die Mundwinkel verzogen sich jedoch, als scheine er sich die Geräuschkulisse schmerzhafter Laute hier vorzustellen. Eine Vorstellung, die ihm nicht gefiel.

"Ich habe meine Gebete, Schwester Svettele. Die Kerze ist ein Symbol, das zwar jeder entzünden kann, doch nicht daran glauben. Nehmt sie mit Euch und wenn sie von einem Windstoss niedergezwungen wird, dann entzündet sie wieder. Keine Hoffnung ist je verloren, auch nicht diese."
Antworten