Taverne | Eisvogel

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
Benutzeravatar
Sarray Cestay
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 487
Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
Lebenslauf:

Sarrays Grinsen wurde noch breiter, als die neuerschienene Schönheit tatsächlich auf ihr Angebot einging zu ihr herüber kam. Mit in die Hüften gestemmten Fäusten auf dem Hocker stehend kam sie sich vor wie ein Wolf, der gerade vor einer Gruppe Dackel an den schönsten Baum gepisst hatte.
Und es wurde noch besser!
Hatte sie am Anfang nur aus Angeberei und Neugier gehandelt, kitzelte nun das Haar der Schönheit ihren Arm…und ihr Duft ihre Nase.
Und diese Augen…diese…Au…
Sarray seufzte hörbar und erwiderte Lysiras Blick aus kugelrunden Kulleraugen mit leicht schief gelegten Kopf und zur Antwort geöffneten Mund, aus dem im ersten Moment nur ein leiser Piepslaut kam.
„Sa-Sa-Sa…“ Die Zwergin räusperte sich und riss sich dann zusammen.
Sie stand immer noch auf dem Hocker und verbeugte sich halbwegs elegant, wenn auch etwas hektisch. „Sarray.“, stellte sie sich vor. „Sarray Cestay. Meine Freundin Ljerka und ich betreiben eine kleine Heilerpraxis in Ferneck.“ Endlich hüpfte die Zwergin leichtfüßig vom Hocker, um ihrem ‚Gast‘ galant den Stuhl zu Recht zu stellen, wobei die Nuss einen kleinen Salto machte, um in eine andere Ecke der Flechtfrisur umzuziehen.
Hatte sie wirklich gesagt, sie wollte kein Bier? Konnte nicht sein!
Nur ihre…Gesellschafft. Sarray wurde ganz anders. Eine Plauderei…ja…damit hatte sie gerechnet. Vielleicht eine kleine Prügelei mit den Dorftrotteln im Anschluss. Oder ein Besäufnis. Oder alles zusammen. Aber das schlug ja eine ganz andere Richtung ein.
Warum nicht? Das Mädchen war unglaublich schön und ihre Stimme geradezu göttlich.
Starrte Sarray? Ja, sie starrte. Und sie konnte nicht aufhören. Bei den Göttern, diese Augen…

„K-kein Bier?“, stotterte Sarray und blinzelte endlich, versuchte nicht mehr in die unglaublichen Augen der Schwarzhaarigen zu glotzen wie das Kaninchen auf die Schlange.
Sie kletterte auf den Hocker mit den extra langen Beinen und setzte sich mit baumelnden Füßen neben Lysira. „Lieber Wein?“
Moment…die Hübsche foppte sie bestimmt. Was sollte eine solche Granate mit einem Anderling?
Das war kein Flirten, die führte sie vor! Oder sie benutzte sie um irgendeinen hübschen Kerl eifersüchtig zu machen und aus der Reserve zu locken.
Ja? War das so? Scheiß drauf! Spielen konnte Sarray auch. Und egal was es war, es machte Spaß!
„Die haben hier einen ganz netten Roten. Ich bestell dir einen, wenn du magst. Sag mal, das letzte Lied…das ganz traurige, wovon handelte das?“
Die Zwergin streifte den Ärmel hoch und zeigte ihren Unterarm, auf dem noch immer alle Haare zu berge standen.
„Guck mal, richtige Gänsehaut. Du bist echt gut.“
Nunja…dass es noch einen weiteren Grund gab, warum der Zwergin die Haare zu Berge standen würde sie nicht zugeben.
Und dann fiel ihr etwas essentielles ein, was sie vergessen hatte.
"Und wie heißt du?", flötete sie freundlich.
Lysira
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 89
Registriert: Freitag 26. August 2022, 19:00
Lebenslauf:

Die Nervosität der Blonden entging Lysira nicht und für einen kurzen Moment hatte sie Gewissensbisse. Was im Namen Gharashams tat sie hier eigentlich? Und wohin sollte das führen? Der Preis, den es kostete, für einen Augenblick, ein paar wenige Stunden oder gar eine Nacht der sie ewig begleitenden Einsamkeit zu entfliehen, war meist deutlich höher gewesen, als es die ganze Sache am Ende wert gewesen war. Bittere Tränen und gebrochene Herzen… und die Einsamkeit war am Ende auch nur schlimmer als zuvor in diesen unvermeidlichen Momenten danach, wenn sie wieder alleine war, wissend, dass es stets für alle Beteiligten das beste war, wenn sie fortging.
Und dennoch hatte die Neugierde sie ergriffen. Sarray Cestay… klang nach Mahakam. Diese zierliche und irgendwie auch hübsche kleine Person sollte eine Zwergin sein? Nein, das war wahrlich unwahrscheinlich. Zwerge wogen doch im Allgemeinen mehr als das doppelte und hatten Zwergenfrauen nicht normalerweise Bärte? Nunja, andererseits war Lysira auch noch nie zuvor einer Zwergin begegnet. Und irgendeinen Grund musste es ja haben, dass die männlichen Zwerge so erpicht darauf waren, ihre Frauen zu verstecken in ständiger Angst jemand würde sie ihnen wegnehmen wollen.

„Bitte verzeih… für gewöhnlich verzichte ich auf Alkohol, er bekommt mir nicht besonders gut“, sagte sie höflich, wissend, dass ihre Art sich auszudrücken inzwischen wohl wieder veraltet sein musste, doch war sie nicht sehr vertraut mit den ständig wechselnden Gepflogenheiten der Moderne.
Tatsächlich war es nicht so, dass Alkohol ihr schaden würde, doch verabscheute sie den Geschmack, alleine schon den Geruch. Schlimm genug war es, sich von Betrunkenen zu ernähren, da musste sie sich das Zeug nicht auch noch pur geben.

Lysira unterdrückte den Impuls, zärtlich über die Gänsehaut von Sarrays Arm zu streicheln. Sei es, weil sie es ihr nicht zu einfach machen wollte oder einfach nur deshalb, weil deren Frage sich wie ein Eissplitter in ihr Herz bohrte. Kurz senkten sich ihre schweren Lider und kurz schaute sie zur Seite, schluckte die aufkeimenden Emotionen der Vergangenheit herunter.
„Vielen Dank für das Kompliment. Das Lied basiert auf einem uralten Wiegenlied aus meiner ursprünglichen Heimat, von den meisten bereits in Vergessenheit geraten. Diese Version stammt von meiner … Swestra.“ Noch immer gelang es ihr nicht, dieses Wort in der Allgemeinsprache korrekt auszusprechen und noch dazu war sie aufgewühlt, was wiederum ihren Akzent noch weiter verstärkte. Dann riss sie sich zusammen und ihr Blick wurde wieder kühler, undurchdringlich.
„Es handelt von einem Söldner, der für Geld jene mordet, die anders sind. Ihn interessiert nur das Kopfgeld, nicht die Gründe, warum jemand es ausstellte oder ob seine Opfer Frauen sind oder Kinder, ob sie Familie haben. Das Lied mahnt die Kinder zur Stille in der Nacht, damit der Söldner sie nicht finden kann und wenn sie nur still genug sind, so können sie am Morgen friedlich schlafen und am nächsten Abend erwachen, lebend.“
Nachdem sie ihre Erklärung beendet hatte, fiel Lysira wieder ein, dass so finstere Geschichten nicht die beste Wahl waren für so etwas wie ein Date. Wenn dies überhaupt etwas in der Art war… ein wenig zerknirscht fügte sie hinzu: „Mein Name ist Lysira, bitte verzeih…“
Ihr Blick wanderte erneut zu der Nuss, die sich nach ihrem Ortswechsel erneut festgesetzt zu haben schien. Vielleicht nicht die beste Methode, um die Stimmung wieder aufzulockern, aber es hatte Lysira nun auch schon zu lange in den Fingern gejuckt.
„… du hast da etwas im Haar. Dürfte ich…?“
Noch hielt sie ihre Hand zurück, wartete auf die Erlaubnis Sarrays.
Benutzeravatar
Sarray Cestay
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 487
Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
Lebenslauf:

„Kein Alkohol?“ Die Mini- Blondine zog erstaunt die Augenbraue hoch.
„Na, macht nichts, ich trink für dich mit. Soll ich dir nen Tee bestellen?“ Sie hatte sich schnell gefangen und grinste schon wieder spitzbübisch. „Oder ne Milch?“
„Lysira…hübscher Name. Passt.“, stellte sie fest. Wenn das ein Kompliment war, dann ein ungeschicktes.
Der Inhalt des Liedes hatte der Hübschen etwas bedeutet. Etwas, das Verlust erahnen ließ. Familie. Böse Sache. Also kein stumpfes, oberflächliches Wesen, sondern jemand mit Seele. Gut zu wissen.
Sarray suchte den Augenkontakt. In dem Blau konnte man locker ertrinken. Hach…
Etwas nervös rutschte sie auf dem Hintern hin und her, lächelte, hörte zu, schaute.
Erst die Bemerkung Lysiras riss sie aus ihren Gedanken.
Im Haar? Hatte ihr jemand was da rein geworfen?
Oder war es ne Nuss…wie immer?
Sarray stellt beide Arme auf den Ellenbogen auf, verschränkte die Finger, legte das Kinn auf die Finger, beuge den Kopf auffordernd nach vorne und betrachtete ihr Gegenüber mit verschmitztem Lächeln und klimpernden Wimpern.
Nicht ansatzweise so hübsch wie ihr gegenüber, aber das Zeichen an sich war eindeutig.
„Wo kommst du her, Lysira mit der unglaublichen Stimme?“, flötete sie und versuchte nicht zu hoch und nicht zu schrill zu klingen. Zumindest nicht so zu klingen, als wäre sie nervös.
Lysira
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 89
Registriert: Freitag 26. August 2022, 19:00
Lebenslauf:

Lysira erwiderte den Blick, das Blau der Augen Sarrays erinnerte sie an die tiefe unbeherrschte See Skelliges. Sie schmunzelte in sich hinein, ohne es sich an den Gesichtszügen anmerken zu lassen. Dieser Brauch der humanoiden Rassen, einander auf ein Getränk einzuladen war zeitlos und vermutlich würde es ihr Gegenüber als Kränkung empfinden, wenn Lysira gar nichts von ihr annahm. Also entschied sie sich für das, wo am wenigsten schiefgehen konnte.
„Vielen Dank, ein Tee wäre recht“, sagte sie mit mädchenhaftem Lächeln.
Als Sarray ihr so vertrauensvoll den Kopf entgegenstreckte, tat Lysira endlich, was ihr schon den ganzen Abend ein Bedürfnis gewesen war, fischte die Nuss galant aus der blonden Flechtfrisur und legte sie auf den Tresen. Natürlich ließ es sich die Schwarzhaarige nicht nehmen, diese kurz entstandene Nähe für einen noch tieferen Blick in die Augen der ihr gegenübersitzenden zu nutzen, nur um im nächsten Moment die schweren dichten Wimpern zu senken - für einen Kuss war die Distanz noch zu groß, aber lange nicht, um den Gedanken an eben jenen nicht zu entfachen.
Sie schenkte Sarray ein verlegen anmutendes Lächeln, ehe sie antwortete.
„Das Land, aus dem ich komme liegt in sehr weiter Ferne. Meine Heimatstadt trägt den Namen Marcuthe.“
Sie sprach den Namen der Stadt in ihrer Muttersprache aus und sofort war hörbar, wie fließend ihr diese über die Zunge ging im Vergleich zu der Allgemeinsprache, mit der Lysira noch nicht sehr lange vertraut war.
„Und woher stammst du, mit Augen so blau wie die unendliche See?“
Ihre letzten Worte waren eher ein Flüstern, aber dennoch gut verständlich, so nah war sie ihr. Noch immer war die Distanz zwischen ihnen zu groß für einen Kuss, obgleich nicht mehr viel fehlte, doch fragte sich Lysira bereits in diesem Moment, ob das gerade wirklich klug war. Ihr entging nicht, dass Spannung in der Luft lag, eine Spannung, die nicht von dem Knistern zwischen ihnen Beiden herrührte.
Benutzeravatar
Sarray Cestay
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 487
Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
Lebenslauf:

„Ma..Ma…“ Herrje, die Nähe und der Duft brachten sie um den Verstand.
„Ich stamme aus dem wunderschönen Mahakam.“, bestätigte Sarray Lysiras Verdacht.
Hatte die neue ihr gerade ein Kompliment gemacht?
Ja! Hatte sie!
Sarray kam es so vor, trieben ihre Gedanken in ihrem Gehirn wie durch Wackelpudding. Vielleicht war es sogar so. Ihr Hirn hatte sich in Wackelpudding verwandelt. Und dass ohne die Zugabe von Bier. Der billigste Rausch, den sie bisher hatte.
Und irgendwie auch der schönste.
Fehlte nicht mehr viel, und sie würde brabbeln und sabbern.
Hektisch sah Sarray weg und fuchtelte mit der Hand in der Luft herum. „N´Tee für meine hübsche Begleiiituuung!“, rief sie durch den ganzen Raum. Schönster Baum im Raum. Und sie pinkelte wieder daran. Ihrer! Ha! Schaut mich an!
Ohne groß nachzudenken schnappte sie sich die Nuss von Tisch und ließ sie zwischen den blinzend weißen Zähnchen verschwinden.
„Marcuthe?“, versuchte Sarray wiederzugeben, erstaunlich fließend und fast fehlerfrei. „Wo liegt das? Hast du Elfen im Stammbaum? Also ich kann auch die ältere Rede…wenn dir das besser gefällt…“
Die Zwergin schaffte es einfach nicht mehr, ihren Blick loszureißen. Wozu auch. In den Augen WOLLTE sie ertrinken. Jetzt und hier.
Das Lächeln geriet eine Spur verklärt. Oder sogar etwa mehr als eine Spur.
Lysira
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 89
Registriert: Freitag 26. August 2022, 19:00
Lebenslauf:

Lysira kam nicht umhin entzückt von dieser quirligen kleinen Person zu sein. Warum nicht? Sie war ziemlich süß in ihrer Art, weckte einen Spieltrieb in Lysira, den sie sonst manchmal bei Männern entwickelte, jedoch ohne die Boshaftigkeit, die sonst dahinter lag. Es war ein Tanz, wie der eines Raubtieres, das mit seiner Beute spielte, nur dass es ihr dieses Mal nicht ums töten ging. Sie wollte die Seele Sarrays ergründen, wollte sie berühren, noch viel tiefer, als ein jedes Lied es vermocht hätte.
Von der kleinen Blondine schien keine Gefahr auszugehen, was eine gewisse Kühnheit in Lysira auslöste.
Die Stimme der Vernunft, die sie mahnte und ihr ins Gewissen redete, dass das, was sie da gerade tat nicht fair war, wurde gekonnt ignoriert, bis sie immer leiser wurde. Immerhin lag in einer konsequenten Inkonsequenz auch immer etwas konsequentes. Außerdem gefiel sie ihr, es war eine andere Art von Ästhetik und dennoch war es Ästhetik, die der Bruxa durchaus auffiel, ebenso wie wie die Schönheit, die in der Tiefe dieser so blauen Augen lag.
„Mahakam… in der Tat eine schöne Gegend.“ Sie blinzelte.
„Marcuthe liegt im fernen Artumra, nicht weit von Clespur“, beantwortete sie die Frage der Zwergin und als diese nun von Elfenblut und älterer Rede anfing, verfiel Lysira kurz in die Ruhe vor dem Sturm, in der Tat wie eine Schlange, die den Vogel mit den Augen fixierte, bereit, zuzuschnappen. Und genau das war es, was sie tat. Zärtliche Fingerspitzen fuhren geschickt über Haar und Nacken Sarrays, die dichten schwarzen Wimpern senkten sich erneut und im nächsten Moment trafen ihre Lippen aufeinander. Lysiras Kuss war zärtlich, auf Antwort wartend und doch bereits das Feuer verkündend, das folgen würde, sollte diese eintreffen.
Benutzeravatar
Sarray Cestay
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 487
Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
Lebenslauf:

Sarray klebte an Lysiras Lippen.
Artumra…Cespur….das klang alles wie ein Gesang. Oder ein Gedicht. Oder ein gesungenes Gedicht.
Und dann…kam sie näher…noch näher…
…und küsste sie.
Im ersten Moment riss Sarray die Augen auf und versteifte sich, nur um im nächsten Moment die Augen erst nach innen zu drehen und dann zu schließen, während die Körperspannung sie zum größten Teil verließ, und sie sich in den Kuss stürzte wie ein Lemming über eine Klippe.
So süße Lippen. Vorsichtig und beinahe schüchtern öffnete sie den Mund einen Spalt und schickte ihre Zunge auf Erkundungstour.
Das angenehme Kribbeln flutete ihren Körper.
Noch immer unschlüssig, wie es weitergehen sollte begann sie zu stottern. „Sollen wir…a-a-an die frische Luft…?“
Logisches Denken hatte sich gerade vollständig verabschiedet. Lust und Instinkt wischten alles weg.
Benutzeravatar
ERZÄHLER
Spieler Level 4
Spieler Level 4
Beiträge: 541
Registriert: Samstag 6. November 2021, 15:47
Lebenslauf:

...doch so weit kam es nicht mehr....
ich nachhinein konnte man nie sagen wie es angefangen hatte und jeder der Anwesenden hätte etwas anderes zu Protokoll gegeben, hätte sich jemand die Mühe gemacht, den Hergang aufzuarbeiten. Aber die Mühe macht sich ohnehin niemand.
Die Zwergin und die blasse Fremde nahmen so wahr... Noch ehe sie die Fortsetzung des Kusses planen konnten landete der Rattengesichtige der zuvor noch am Tisch des Temeriers gesessen hatte mit rücklings auf ihrem Tisch und auch wenn er nicht viel Gewicht auf die Waage bracht knickten die Beine an einer Seite des Tisches ein und ließen ihn wie auf einer rutsche zu Boden gleiten, wo er zwischen schalem Bier und Nüssen liegenblieb.
Die Schlägerei war indessen schon in vollem Gange.
Der Dicke von zuvor taumelte gerade von einem Karg getroffen durch den Raum...
Benutzeravatar
Raul Cengiz
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 37
Registriert: Sonntag 21. August 2022, 23:42
Lebenslauf: Raul Czengis

...und Raul war bereits mitten drin.
Für ihn hatte es mit einem Ellbogen begonnen, den er schmerzhaft in den Rücken bekam, so dass er sich, als er die Tränen abwischte beinahe selbst ein Auge ausgestochen hätte. Der Temerier war gerade in der richtigen Stimmung, also packte er den mit dem Ellbogen und stieß ihn quer durch den Raum, wo er auf den Dicken prallte, der wiederum riss einem reich gekleideten Herrn den Krug aus der Hand und kassierte dafür einen Hieb mit dem nächstbesten anderen Humpen ins Gesicht.
Raul hatte die Hände in Verteidigungsstellung vor sich, tänzelte zwischen den Betrunkenen, selbst jedoch auch nicht mehr ganz nüchtern, er war Faustkämpfer und nun voll und ganz in seinem Element.
Die Stimmung war gekippt, alzu melancholisch bekam den Männern mit ihrem Bier nicht, auf Trauer folgte Unzufriedenheit, wandelte sich zu Gereiztheit und schlug in Aggression um. Und die verschaffte sich nun Luft.
Lysira
Spieler Level 1
Spieler Level 1
Beiträge: 89
Registriert: Freitag 26. August 2022, 19:00
Lebenslauf:

Der Kuss war leidenschaftlicher geworden, fordernder. Spielerisch umtanzte Lysiras Zunge die von Sarray.
Ob es ein Fehler war? Das war gerade nicht von Belang. Die Bruxa hatte verdrängt, wie sehr ihr das gefehlt hatte. Und für einen Moment zählte nur dieses Spiel, dieser Tanz, ertränkte die Einsamkeit im Pulsieren des süßen Blutes, das durch die Adern der Zwergin schoss und Lysira konnte das Adrenalin darin schmecken, obgleich sie sich zurückhielt und nicht direkt davon kostete.
Um ein Haar hätte sie sich soweit darauf eingelassen, dass sie kurz die Welt um sie beide herum vergessen hätte, ebenso wie den Wirt, der nur gebannt starrend dagestanden und anscheinend sowohl den Tee, als auch das Glas vergessen hatte, welches er noch immer zum Polieren in der Hand gehabt hatte, als sie plötzlich recht gewaltsam durch einen fliegenden Mann getrennt wurden, der mit einem lauten Scheppern mitten auf ihrem Tisch landete, der direkt unter der Wucht barst.
Lysira fluchte irgendetwas Unverständliches in ihrer Muttersprache, was jedoch in der recht umfangreichen Geräuschkulisse unterging. Sie schaute sich um, um rasch die Lage zu überblicken, ein wenig genervt und sich fragend, ob ihr Leben ihr eigentlich nie etwas gönnte. Sollte sie sich schleunigst vom Acker machen oder da bleiben, was vielleicht dazu führen würde, dass sie sich einmischen musste, was wiederum darin resultieren könnte, dass es schon wieder Tote geben würde mit der Konsequenz, dass sie Novigrad verlassen musste. Unschlüssig warf sie Sarray einen Blick zu. Hatte der Aufprall des Mannes sie verletzt?
Benutzeravatar
Sarray Cestay
Spieler Level 3
Spieler Level 3
Beiträge: 487
Registriert: Mittwoch 20. April 2022, 22:38
Lebenslauf:

Sarray rieb sich halb verärgert, halb verwirrt das Näschen, dass sie sich irgendwie oder an irgendwem gestoßen hatte. „Rein?“, die kleine Blondine deutete auf die Prügelei. „Oder raus?“ und deutete auf die Tür.
Wie auch immer. Heldenhaft und eine kleine Spur aggressiv schob sie sich zwischen die Prügelei und die Lady um sie zu schützen. Wenn die Zwergin wüsste, dass alle Personen in der Taverne in Gefahr wären, wenn „ihre“ Lady das entschied…
Sarray sprang hoch, fing einen heranrauschenden Krug im Flug – schließlich durfte die Dame nicht verletzt werden – kippte den letzten darin verbleibenden Rest Bier herunter und schickte das Gefäß postwenden zurück an den Absender.
Hach…so eine Prügelei wäre auch recht unterhaltsam. Sie drehte sich lächelnd zu Lysira um.
Neeee….die andere Idee klang gerade viel spannender.
Im Blick der Schwarzhaarigen versunken bekam die Zwergin nicht mit, dass jemand einen Stuhl in ihre Richtung warf.
Antworten