Taverne | Eisvogel

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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ERZÄHLER
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Der Wirt blickte auf, blickte wieder hinab.
Er hatte gerade wieder die Gläser poliert.
Nicht gleich war ihm dabei aufgefallen, dass sein neuer Gesprächspartner nicht ganz auf Augenhöhe war.
Die Schlägerei war kurz nachdem die beiden Frauen verschwunden waren ebenfalls beendet gewesen, einen großen Anteil daran hatte ein Temerier, der jetzt am Tresen saß und dem er ein Bier spendiert hatte. Der Mann hatte ein paar der größern Kämpfer die Fresse poliert, und als dann alle genug hatten und keiner mehr übrig war hatte er sich einfach hingesetzt und weitergesoffen. Dabei warne sie ins Gespräch gekommen und hatten festgestellt, dass er ein recht guter Faustkämpfer war und der Wirt hatte ihn unter Vertrag genommen, sie wollten die Wettkämpfe wieder einführen, das sollte solche Schlägereien in Zukunft unterbinden, wenn die Männer sich in geregelten Kämpfen abreagieren konnten.
Und ganz schnell waren alle wieder zum Tagesgeschäft übergegangen.
Und mit ihm hatte sich der Wirt, Joakim im übrigen sein Name, bis eben gerade unterhalten.
Nun stand da eine ihm vollkommen unbekannte Person und wollte irgendwelche Gage.
"Von wem? Kenn dich nich. Geb nicht jedem dahergelaufenen Gnom oder Halbling Geld, wo kämen wir denn da hin!"
Zumal das Wesen reichlich derangiert aussah.
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Sarray Cestay
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Sarray stützte sich mit den Fäusten vor Joakim auf den Tisch und funkelte ihn munter an.
„Jetzt sag nur nicht du hättest nicht geglotzt, als die Lady und ich gegangen sind.“, sprachs und legt den Kopf schief.
Ihre Gute Laune jedoch konnte nichts trüben. Dafür waren da viel zu viel Pheromone in ihrem Blut.
Ist mir auch egal. Ich kann sie dir auch wieder rein schicken. Dann solltest du aber zusehen, dass es nicht sofort wieder eine Prügelei los geht wie vorhin.“ Sie zwinkerte und sprang vom Hocker, machte sich auf die Suche nach dem liegengelassenen Kleidungsstück.
Es dauerte nicht lang, bis sie es fand. In einer Ecke, achtlos auf dem Boden zusammengeschoben.
Schimpfend nahm die Zwergin den Mantel hoch und schüttelte ihn aus, bevor sie mit damit unter dem Arm zurück Richtung Tür wuselte, immer im Slalom um all die Gäste, die sie – wie immer – übersahen oder bewusst nicht wahrnahmen.
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Raul Cengiz
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Joakim sah der kleinen blonden Frau nach, auch Raul sah ihr nach.
Der Temerier hatte zu seinem bedauern gar nicht gesehen wen sie gemeint hatte, er hatte nur diese Stimme im Kopf und immer noch die Melodie. So schnell würde er die auch nciht mehr loswerden. Leise summte er vor sich hin.
Tatsächlich hatte auch der Wirt nichts gesehen, die beiden waren wohl verschwunden als es drunter und drüber ging und er war damit beschäftigt gewesen Krüge und Teller vor der Vernichtung zu bewahren. Er schüttelte nur den Kopf.
"Ich weiß echd nich was 'a meint, Lady."
Aber da war sie schon wieder abgerauscht.
Er blickte seinen neuen Stammkämpfer an und dann zur Tür, beide zuckten mit den Schultern und widmeten sich wieder jeweils ihren Krügen. Der eine dem mit Inhalt, der andere dem ohne.
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Sarray Cestay
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Sarray huschte durch die Tür und suchte ihre neue Freundin.
Einen Moment rutschte ihr das Herz in die Hose, als sie sich nicht gleich entdeckte.
Seltsam. Sie kannte sie zwar kaum, aber wäre sie weg, sie würde die vermissten.
Dann entdeckte sie sie doch, atmete auf und ging lächelnd auf Lysira zu.
„Total dreckig. Ich muss morgen ohnehin waschen.“, erklärte sie und reichte der Bruxa das Kleidungsstück. „Deine Gage wollen sie mir nicht geben. Da könnte ja jeder kommen..“
Die Zwergin schnaufte und verschraubte theatralisch die Augen. „Als Zwerg wird man ständig übersehen, ich sollte daran gewöhnt sein. Kommst du nochmal mit rein? Schon allein, damit sie sich auch mal erinnern…“
Die Zwergin grinste frech. Und natürlich, damit sie noch etwas Zeit mit der Schönheit verbringen konnte.
Lysira
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Die Bruxa stand noch immer unverändert im Schatten an die Wand gelehnt. Sie erwiderte das Lächeln und nahm den Mantel entgegen. „Danke. Hm ja, der war von Anfang an nicht so ganz sauber. Aber der davor war schlimmer“, sagte sie, während sie sich den schweren Stoff um die Schultern legte. Immerhin keine größeren Blutflecken. Dann blickte sie kurz etwas überrascht drein. Von dem Brauch, das Waschen zu einem sozialen Anlass zu machen wie etwa in den größtenteils arg überteuerten Badehäusern war ihr durchaus bekannt, doch war es ihr nicht in den Sinn gekommen, dass auch Sarray diesen Brauch teilte und sie dazu einladen würde. Seit sie einmal das Treiben in einem solchen Etablissement mitverfolgt hatte, war es ihr schleierhaft, wie man daraus am Ende saubererer als vorher hervorgehen würde, aber sie würde sich überraschen lassen, wie Sarray das so handhabte.
Dass die Menschen mal wieder knauserig mit der Gage waren, überraschte sie hingegen nicht im Geringsten.
„Es liegt wohl in der Natur der Menschen, eine jede glänzende Münze zu bewachen, als wären sie Drachen, die einen Schatz bewachten. Ebenso wie dass sie dabei offenbar blind sind für die Schönheit.“
Sowie für so vieles andere. Die Menschen standen in ihrer Arroganz den höheren Rasna in nichts nach, wie Lysira empfand. Es würde sie wohl nicht einmal wundern, wenn der Wirt sich auch an sie nicht erinnerte trotz des langen Auftritts.
„Ja, ich komme mit. Vielleicht benötigt der Wirt einen Denkanstoß, der seinem Gedächtnis auf die Sprünge hilft,“ antwortete sie mit einem leicht schelmischen Funkeln in den Augen, obwohl sie noch nicht genau wusste, wie schwierig es dieses Mal werden würde.
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Sarray Cestay
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Sarray nahm Lysira an die Hand und trabte zurück Richtung Taverne.
Jetzt würde es spannend werden.
Mit der Bruxa konnte man Spaß haben.
Sarra betrachtete ihre Begleitung aus dem Augenwinkel. So hübsch.
Und so besonders. Das war alles so aufregend.
Lysira
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Lysira entging nicht, dass Sarray scheinbar nicht darauf zu kommen schien, dass sie gemeint war mit der Schönheit, für die die Menschen blind waren. Die Kleine hatte Mut, das war klar. Aber scheinbar fehlte ihr dieses Selbstbewusstsein an anderer Stelle. Die Bruxa konnte es ihr nicht verdenken. Sie selbst kannte die Unterdrückung, wusste, wie es sich anfühlte, von oben herab betrachtet zu werden. Einst war sie selbst wie eine Sklavin behandelt worden.
Für einen kurzen Moment hätte sie Sarray gerne einfach in die Arme geschlossen, aber sie hielt sich zurück. Wusste ja, dass zu viel Zuneigung und freundschaftliche Gefühle früher oder später nur zu Schmerz führen würden.
Die Kühle des metallenen Türknaufs holte sie aus ihren Gedanken zurück in die Realität und im nächsten Moment hielt sie ihrer Begleitung die Tür auf.
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ERZÄHLER
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Joakim schaute auf, als sich die Tür erneut öffnete und die beiden Damen eintraten. Die Bardin erkannte er sofort, obgleich ihm das knappe Kleid besser gefallen hatte als der Mantel, den sie jetzt trug. Auch die kleine Blondine fiel ihm kurz ins Auge. Es stimmte also tatsächlich… was die beiden wohl zusammen wollten? Auch manche von den Gästen bemerkten sie, hoben kurz die Köpfe um sich dann anschließend wieder ihrem Bier zu widmen.
„Was kann ich für dich tun, schöne Frau mit der Stimme einer Nachtigall? Gelungener Auftritt, ich muss schon sagen. Wo hast du so singen gelernt? Oxenfurt?“, platzte es aus dem Wirt heraus, als die Bruxa sich dem Tresen nährte. In seiner Begeisterung vergaß er mal wieder das Glas in seiner Hand weiterzupolieren. ,Oxenfurt‘, dachte er. ‚Idiotisch… diese exotische Schönheit musste von weit her kommen, er war gut darin Sprachen und auch Akzente auseinander zu halten. Das musste er, denn Menschen und Anderlinge schnell einschätzen zu können war eine unverzichtbare Fähigkeit in seinem Beruf. Ihren Akzent aber und auch die Sprache ihres letzten Liedes hatte er noch nie gehört. Es schien beides nicht von dieser Welt. Schön war der Klang aber auch irgendwie… bedrohlich.
Nein, das war albern… was sollte an nem Weibsbild, das vermutlich weniger als halb so schwer war wie er selbst schon bedrohlich sein? Und doch hatte er etwas gespürt, nur ganz leicht und doch hatte in ihrem Gesang einen nahezu hypnotische Macht mitgeklungen.
Joakim verdrängte diesen lächerlichen Gedanken schnell wieder. Das hatte er sich sicherlich nur eingebildet. Alles, was an dieser Frau hypnotisch war waren ihre Titten gewesen. Und der Körperbau… und diese Augen. Ach verdammt, hübsch war sie und die Nacht schon bald vorbei. Sicherlich war es die Müdigkeit.
Er blickte recht unverhohlen auf den Spalt, den der Mantel offen ließ, zu schmal um etwas zu erkennen und doch schien es ihm als befände sich da nun etwas mehr nackte Haut aus zuvor. Einen Zusammenhang zwischen der ihrem Auftritt und der anschließenden Kneipenschlägerei sah er nicht, dafür war er gerade auch viel zu abgelenkt.
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Sarray Cestay
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Die Zwergin zog sich laut schräpend einen Hocker neben Lysira und kletterte flink darauf.
Sie stütze den rechten Ellenbogen auf den Tresen und das Kinn auf den Handballen.
Sie sagte nichts, grinste aber frech mit funkelnden Augen.
Lysira
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Lysira erwiderte Sarrays Lächeln, ehe sie sich betont langsam dem Wirt zuwandte. Dabei ließ sie es wie ein Versehen erscheinen, dass der Spalt ihres Mantels sich noch ein Stückchen weiter auftat. Innerlich grinsend beobachtete sie die Richtung seines Blickes, als wäre er ein Hund, den sie mit einem Stöckchen locken konnte wie eine Marionette.
Doch unterdrückte sie rasch ihren Spieltrieb. Besser war das, ehe es doch noch Tote gab.
„Wir sind hier, um meine Gage abzuholen. Und ein Bier für meine Begleitung als Entschädigung für die unverschämte Missachtung die ihr hier entgegengebracht wurde. Als ich zuletzt hier war, war dies noch ein gepflegtes Etablissement, in dem weder primitive Schlägereien noch Rassismus geduldet wurden.“ Ihre Stimme war eiskalt, in ihr schwang etwas Unnatürliches mit, was nicht greifbar war und doch jagte es einem einen eiskalten Schauder über den Rücken als kratzten scharfe Nägel über eine Tafel.
Ihr Blick war stechend und eindringlich. Zufrieden schmunzelte sie in sich hinein als sie hörte wie im Brustkorb des Wirtes das Herz schneller zu pumpen begann.
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ERZÄHLER
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Joakim blickte wieder auf. Heute würde er nicht mehr dazu kommen, aufzuräumen.
Sie war das also. Er beachtete gar nicht was unter ihrem Mantel zu sehen war, nicht dass ihn Frauen nicht interessieren, er hatte selbst lange genug eine gehabt, aber er wollte sich nicht auf spiele einlasen.
"Hör zu Mädchen... da kann jeder kommen. Und wenn der verschwitzte Fettsack da drüben gekommen wär und deine Gage hätt haben wolln, hm? Oder der Typ, von dem ich sicher bin, dass er früher zu Hurensohns Leuten gehört hat? Hätt ich denen die Gage einfach geben sollen? Woher beim verdammten Arsch der Götter soll ich denn wissen, dass sie zu dir gehört? Und unhöflich war ich nicht. Also bezahl ihr Bier selbst von deiner Gage."
Er war ein Ehrenmann und bezahlte gut und fair, aber er hatte in seiner Zeit genug erlebt, Schutzgeld, Betrug, naiv war er nicht. Und zur Not... Sein Blick wanderte zu Raul, der da noch immer saß wie festgeklebt, zur Not hatte er da einen, der seine Worten Nachdruck verleihen konnte.
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