Taverne | Eisvogel

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Crehwill von Seren
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„Äh…“ Der Hexer war sich wohl ebenso nicht so sicher, wie er auf diese Frage eine Antwort geben sollte und überlegte eine Weile: „Ich habe ehrlicherweise keine Ahnung. So viele Gedanken mache ich mir da nicht.“ Will er vielleicht auch nicht. „Die Tempel der Melitele haben oft Waisenhäuser neben dem Tempelbetrieb und mögen das ein oder andere fähige Mädchen zur Priesterin weiter ausbilden. Aber ss gibt in Nowigrad sicher auch eines.“ Ist schließlich die größte Stadt des Kontinents, auch wenn inzwischen die Ewige Flamme wohl mehr Einfluss in der Stadt hat als die Kirche der Melitele.

„Waisen oder ungewollten Kinder wird es wohl immer geben. Da helfe es wohl nur weniger davon zu zeugen, denke ich. Gestern… oder vorgestern… war eine junge Dame, ein paar Jahre jünger als Du, mit einem dicken Babybauch bei Sarray. Der Vater sei mit einer anderen verheiratet und sie auf sich gestellt. Das… ja…“ Er nahm betroffen einen Schluck von seinem Tee. Zumindest mit einer Hand, die andere durfte Delia gerne vorerst behalten. „…es gibt so viele und gerade die Väter kümmert es meist wenig.“ Er räusperte sich und sah einen Großteil der Schuld wohl bei seinem Geschlecht, auch wenn er selbst...

Er war nicht undankbar, dass das Essen so flott geliefert wurde. Der Eintopf köchelte eh vor sich hin und der Flammkuchen war schnell belegt. Mit Worten die wahrscheinlich irgendetwas in die Richtung aussagten, dass man sich das Essen schmecken lassen sollte stand es nun warm und duftend vor ihnen. Auch das Wörtchen ‚Danke‘ sollte Delia inzwischen geläufig sein.

„Es ist ein dünner Teig mit einer Schmand-Quark-Creme, die mit Zwiebeln und Speck bestreut wird. Je nach Region wirft man ebenso andere Dinge darauf oder das was weg muss. Ist für mich vor allem etwas, was man nicht so leicht bekommt, wenn man unterwegs ist und nur zu essen hat, was man zufällig im Wald findet. Reis’ Dir gerne ein Stück ab.“ Dass er eigentlich keinen großen Hunger hatte, sagte er ja bereits. Sie würde ihm sicher nichts wegessen.

„In den Drachenbergen habe ich mal einen der namensgebenden Drachen gesehen, aber wenn die am Himmel auftauchen verstecken sich die Greifen neben Dir im Unterholz.“, nahm er ihre Frage von vorhin wieder auf. „Aber was genau meinst Du mit anderen Geschöpfen wie sie?“
Delia
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Delia nickte zu dem Thema des Waisenhauses. Vielleicht sollte sie, sobald sie die Sprache besser verstand, eines aufsuchen und sehen, wie es dort so war? So ganz wusste sie noch nicht was sie mit ihrem Leben nun anfangen sollte.

Crehwills sachliches und ernsthaftes Herangehen an die Problematik mit Waisen und Kindern, die nicht gewollt waren, fand sie erfrischend anders. Wenige würden so wahre Worte finden und sie dann auch noch aussprechen.
“Leidenschaft wird oft mit Liebe verwechselt und noch seltener wird daran gedacht, was geschehen kann… Aber die Liebe geht oft auch ungewollte Pfade, was es für keinen der Beteiligten einfach macht… Ich wurde als zweite Tochter des Barons von Wintertahl geboren, nur waren weder meine ältere Schwester noch ich von ihm. Meine Mutter floh vor ihrem Mann, als er es herausfand und wir hatten das Glück, dass wir von Rashid aufgenommen wurden…” Sie lächelte ein wenig wehmütig. Wenn man es genau betrachtete, war auch sie eine Zeitlang eine Waise gewesen, nur hatte sie sich so nie gefühlt…

Das Essen roch wirklich herrlich und die Halbelfe lächelte die Schankmaid dankbar an und bedankte sich auch bei dieser. Bitte und Danke waren wichtige Worte ihrer Meinung nach und daher neben Guten Tag die ersten, die sie sich gemerkt hatte, auch wenn die Aussprache sich noch immer ungewohnt auf ihrer Zunge anfühlte.

“Und du bediene dich ruhig auch an dem Eintopf.” Delia meinte es, wie sie es sagte, sie war es gewohnt, dass Essen geteilt wurde und so scheute sie sich auch nicht ein wenig von Crehwills deftigen Kuchen zu versuchen. Seine Hand hatte sie bis dahin auch schon freigegeben. “Se dud”, es war heiß, wohl gerade frisch aus dem Ofen und dennoch mussten die Worte gleich hinaus. Sie lächelte verlegen und hielt sich auch die Hand vor den Mund. “Ich kenne das wirklich nicht, werde es mir aber merken. Flammkuchen. Was für ein Teig das wohl ist?” Schmand-Quark-Creme kannte sie auch nicht. “Kochst du eigentlich auch, also wenn Sarray es nicht für dich tut? Du scheinst dich mit den Zutaten ganz gut auszukennen.” Die meisten Männer, die sie kannten, wussten gerade einmal die Grundzutaten und man konnte das Zubereitete zwar essen, aber genießen?

“Drachen auch?” Vielleicht war es hier doch nicht so anders wie daheim? “Bei mir zuhause sind Greifen, echte Drachen, Einhörner, Flammenwölfe, Tsukis…” Hier machte sie eine Geste, die sagte und noch viele mehr. “Geschöpfe aus Sagen und Legenden. Meist sind sie schlau und wild, unbeugsam… aber es gibt sie eben nicht nur in den Geschichten, die über sie erzählt werden. Oft sind sie auch anders als es berichtet wird. Schroff und griesgrämig und doch hilfsbereit… Und wieder andere sind genau das, was über sie erzählt wird… Zu was zählen Greifen und Drachen denn für dich?” Sie nahm einen großen Schluck vom Tee.
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Crehwill von Seren
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„Ach, von Adel die Dame? Prinzessin zu Winterthal?“ Der Hexer nickte ihr bei dieser Erkenntnis ergeben zu. „Wie lange hast Du im herrschaftlichen Hause gelebt?“

Weniger herrschaftlich tunkte er ein Stück Rand seines Flammkuchens in ihren Eintopf, um davon zu probieren. „Der Teig? Weiß nicht genau. Neben Wasser und Mehl noch etwas Ei und Salz, oder so?“
Es wirkte beinahe so, als ob er durch darauf herumkauen es versucht herauszufinden. „Das mit dem Kochen als Hexer ist so eine Sache. Zum Einen sorgen die Mutationen dafür, dass man besser reichen kann und damit auch schmecken. Wie...“ Er schnupperte in Richtung ihres Eintopfes: „Rosmarin und Petersilie. Aber sie bewirken auch, dass man weniger Nahrung braucht und gewöhnliche Giftstoffe wie bei vergammelten Lebensmitteln verträgt. Ich kann mich versorgen, auch für mich kochen. Schließlich will ich ein geschossenes Rebhuhn nicht roh essen, sondern es lieber mit Kräutern marinieren oder mit Pilzen füllen. Aber... es mag passieren, dass ich vergesse, dass die Pilze bei normalen Leuten starke Halluzinationen hervorrufen. Deshalb haben Reisegefährten nichts dagegen, wenn ich für uns etwas jage, mein Kochgeschirr zu nutzen oder sich von mir einen Lagerplatz suchen und Feuer machen zu lassen, aber kochen dann doch lieber für mich mit... weil ich beim ersten Mal nicht daran gedachte hatte, dass brackiges Sumpfwasser nicht jedem bekommt - auch nicht als Suppengrundlage. Sie schauten unglücklich, blieben aber nur höflich, weil sie selbst gar keinen Proviant dabei hatten.“ Er zuckte mit den Schultern und sah niedergeschlagen auf seinen Teller: „Dabei denke ich schon, dass ich etwas hinbekomme, vor allem wenn man mir vorher die Zutaten aussucht. Aber… die meisten haben dann doch Angst, dass sie aus Versehen vergifte. Gestern hab ich für Sarray den Fisch ausgenommen und sie war zufrieden.“

Mit Ausnehmen von Lebewesen kannte er sich zumindest aus. Er hatte auch die Sirenen ausgenommen und Ljerka für die alchemistische Verwendung ihre Herzen und Stimmbänder mitgebracht, aber er erinnerte sich dann doch noch daran, dass solche Themen für manche nicht an den Tisch gehören. Dabei sind die meisten Herzmuskeln sehr schmackhaft – auch für Nicht-Hexer.

Seinen Flammkuchen aß er langsam, trank hin und wieder Tee dazu und nickte zu den Drachen und Geschichten. Denn Geschichten, Mythen, Legenden und auch Wahrheiten über Untiere, Monster und Ungeheuer kannte er zu genüge. Das war Hexergrundausbildung und Keldar war besonders dahinter, vor allem das blöde Buch auswendig zu lernen. Aber was sagte er jetzt dazu? Wie weit holte er aus?

„Es gab vor langer Zeit ein Ereignis, das man die Sphärenkonjunktion nennt. Dabei haben sich mehrere Welten, Sphären, Dimensionen überschnitten und aus Portalen kamen aller Hand Wesen, Tiere, Ungeheuer und später auch Menschen auf diesen Kontinent. Manche fanden ihre Nische im heimischen Ökosystem und fügten sich ein. Andere nicht, fraßen zu viel, lebten zu lange, vermehrten sich unaufhaltsam, hatten keine Fressfeinde und so. Manche zählen auch den Menschen zu diesen invasiven Arten, aber das will natürlich niemand hören und bei vielen wissen wir es auch nicht mehr. Bei anderen wie Ghulen sieht man schnell, dass sie nur fressen und Schaden anrichten ohne für irgendwen einen Nutzen zu haben. Natürlich gibt es mystische Geschichten über Greifen, aber sie sind… Tiere und machen das was Tiere so tun. Sie schlafen, fressen, bummsen… vermehren sich. Sie haben ihren Platz neben Adlern, Gämsen und Murmeltieren. Nur wenn der Mensch in ihre Reviere vordringt, dann fressen sie eben auch Rinder, Schafe oder Hirten und es gibt Probleme.“ Besonders wegen den Letzteren.
„Drachen hingegen sind uralte Persönlichkeiten, die ihre ganz eigene Agenda haben oder auch nicht. Aber mit denen legt man sich lieber nicht an. Natürlich verwechseln viele sie mit niederen Drachen wie Wyvern oder anderen Flugechsen, die aber nur Äußerlichkeiten gemeinsam haben. Die kommen alle auch nicht so häufig vor. Katzen sind sehr häufig und mystisch, sie können Magie wahrnehmen.“ Und gehen ihm meist aus dem Weg. „Aber was sind Tsukis?“ Flammenwölfe hatte er zwar auch noch nicht gehört, aber da konnte man sich etwas darunter vorstellen.
Delia
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„Ähm ja, ne…“ Mit einem Mal röteten sich Delias Wangen ein wenig. So hatte sie das noch nie betrachtet. Sie hatte es auch erst vor Kurzem erfahren und noch gar keine Zeit gehabt darüber nachzudenken und nun war es eh gleich. War es immer schon gewesen… was wohl…
“Ich war gerade mal zwei Jahre alt als meine Mutter mit uns geflohen ist. Ich erinnere mich also nicht daran, wie es gewesen ist.” Sie lächelte verschmitzt. “Aber zeige mir ein Mädchen, dass nicht einmal in seinen Gedanken eine Prinzessin gewesen ist, mit einem Ritter in glänzender Rüstung an der Seite, um sie vor dem Ungemach des Lebens zu bewahren…”

Während Crehwill erzählte aß die Halbelfe von dem Eintopf und trank immer wieder Tee.

Der Begriff Mutationen war noch immer neu für Delia, dennoch verstand sie so langsam, was es damit auf sich hatte. Hatte Crehwill nicht gesagt, dass Hexer einst normale Menschen waren? Doch hier saß ein hochgewachsener Mann bei ihr, den sie noch immer sehr menschlich fand und dennoch hatte er … Gaben … die ihm einen Menschen überlegen machten, überlegen genug, um gegen die Schatten der Dunkelheit zu kämpfen und weshalb ihn seinesgleichen mit großer Skepsis betrachten ließ.

Sie musste leise lachen, als er vom Sumpfwasser erzählte, was ihr sogleich leid tat, da der Hexer nun ein wenig niedergeschlagen wirkte. Sie legte ihm die Hand kurz auf den Arm. “Nimm dir das nicht zu Herzen. Es kann keiner von dir verlangen, dass du an solcherlei denkst. Ich finde es überaus nett von dir, dass du deinen Proviant mit anderen Reisenden geteilt hast. Sollten wir uns wirklich gemeinsam auf den Weg in deine Heimat machen, dann werden wir abwechselnd kochen und ich bin mir sicher, ich werde nie unglücklich sein, wenn du mit Kochen dran warst.” Sie lächelte ihn aufmunternd an.

Über die nächste Erzählung des Hexers aß Delia nur sehr langsam, denn sie vergaß es immer wieder, da sie so aufmerksam lauschte. Sphärenkonjunktion. Ob dieses Ereignis auch mit hineinspielte, dass sie hier gelandet war?
Es betrübte Delia nicht, dass Greifen einfach nur Tiere waren, sehen würde sie so einen Greifen dennoch gern, aber nur in freier Wildbahn und nicht irgendwo eingesperrt.
“Und so wurden die Hexer hervorgebracht, um dieses Ungleichgewicht wieder ein wenig mehr in die Balance zu bringen?”, fragte sie, ehe sie sich der Frage des Hexers zuwandte. “Tsukis… es gibt Legenden bei uns über fleischfressende Pferde mit Fledermausflügeln, die sich auf Schlachtfeldern von Gefallenen ernähren, entartete Einhörner sagt man. Ich habe zwei von ihnen kennengelernt. Auf den ersten Blick sind es Pferde, ein wenig dünn vielleicht, aber von selten schöner Farbe und Glanz, ihre Augen tragen die Farbe von Bernstein, gleich eines Raubtieres. Sie sind uralte Geschöpfe, Pferde welche sich verwandeln können und eine raubtierhaftere Gestalt mit Schwingen - ähnlich Fledermausflügeln - annehmen können, sie ernähren sich von Gefallenen, deren Erinnerungen, ihrer Lebensenergie, durch ihre Adern fließt dämonisches Blut.” Hier verstummte Delia einige Herzschläge lang. Zu einem dieser Tsukis hatte sie ein besonderes Band, doch dieses war mit ihrem Fortgang gerissen und hatte eine gewisse Leere hinterlassen… “Sie sind alt und weise und von Zeit zu Zeit ein wenig schroff, wenn man zu viel von Ihnen wissen will”, fuhr sie dann fort. “Wie macht sich das mit den Katzen bemerkbar? Dass sie Magie wahrnehmen meine ich?”
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Reuven von Sorokin
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von/nach: vom Friedhof
Datum: Nachmittags 12. August 1278
betrifft: Crehwill, Delia, Aedan
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Um die Zweit war der Eisvogel tatsächlich schon ganz gut gefüllt als Reuven mit seinem Gast und dem Hund eintraf.
Der Wirt schien einen Moment nachzudenken und sich dann an ihn zu erinnern, zur Gänze erfreut war er jedoch nicht. Hexer bedeuteten immer Ärger und nun hatte er gleich zwei von der Sorte hier. Er schien noch nachzudenken ob es klug war, sie an den gleichen Tisch zu setzen, da hatte Reuven ihn von selbst entdeckt.
"Komm mit, hier sind Bekannte..." erklärte er seinem Gast und dirigierte ihn an den Tisch.
"Wir können uns doch dazusetzen?" Grinste er Crehwill an, der gerade Tee und etwas zu Essen bekommen hatte.
Er orderte selbst Schmalzbrot und Speck und Kuchen und noch eine bunte Mischung an herzhaftem und setze sich dann.
"Das ist Aedan, hab ihn im Wald getroffen. Und das ist ein Kollege, Crehwill." erklärte er wiederum Aedan.
Nun blieb sein Blick bei der jungen Damen hängen, die Crehwill begleitete.
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Crehwill von Seren
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Lebenslauf: Crehwill

Zu der Aussage über Prinzessinnen musste Crehwill nicken. „Ja, wer will nicht einfach nur schöne Kleider tragen und beschützt werden.“ Wahrscheinlich jede Prinzessin, die endlich mehr machen wollte als nur winken. Aber Prinzessin statt Hexer? Ach, irgendwas ist immer.

Als Delia seinen Arm tätschelte lächelte er schief. „Milly hat erzählt, ihre Mutter kann sich immer merken, welches ihrer Kinder was isst oder mag oder nicht schmeckt. Vielleicht lässt mich Sarray auch mal an den Herd, dann müssen wir nicht gemeinsam reisen. Aber sie ist da immer sehr schnell und schon steht das Essen auf den Tisch, bevor man etwas tun oder sagen kann. Am Ende nehme ich noch zu...“ Er betrachtete kurz seinen Bauch. „Draußen hat man natürlich den Vorteil, dass sich die meisten schon freuen, wenn es etwas warmes zu essen gibt, selbst wenn man nur Wasser zur Suppe gibt. Die beiden mit dem Sumpfwasser waren auch sehr in Ordnung. Wir sind noch eine ganze Weile zusammen herumgezogen nur die Sache in Oxenfurt war etwas… riskant.“ Doch er winkte ab. Vielleicht nicht das Thema hier, er war ganz froh darüber, dass das niemand mehr ausgegraben hatte. Ein Vorteil von keinen Zeugen.

Von solchen Tsukis hatte er allerdings noch nie gehört. Fleischfressende Pferde. „Sind diese Pferdchen dann nicht ein bisschen gaga? Wenn sie die Erinnerungen von Gefallen aufnehmen? Ich meine, die sind alle gewaltsam gestorben und die letzten Eindrücke von Krieg und Todesangst waren sicher alles andere als nett. Wenn ich nur so etwas konsumiere, dann wäre ich mehr als ein wenig schroff… “ Zumindest soweit er sich mit Gefühlen auskannte. „Einhörner haben wir hier auch, aber die wissen wohl, dass sie nicht wirklich hierher gehören und sind deshalb wieder gegangen oder so...“ Bevor er jedoch etwas zu Katzen und ihrem Magiegespür sagen konnte, fiel sein Blick auf einen neuen Gast.


„Reuven, schön Dich zu sehen!“ Der eine Hexer sah doch erfreut überrascht auf, als der andere Hexer dazu kam und stand auf, um ihn zur Begrüßung ordentlich zu umarmen und zu drücken und… auch mal kurz zu mustern. Reuven hatte sich nicht einmal das Eigenblut von der Hose gewaschen, während Crehwill zumindest die beiden Schwerter dabei hatte. Aber sonst in der etwas zu weiten und zu kurzen Hose, die gerade so in den Stiefel steckte und mit der über einem einfachen Hemd viel zu schicken Weste wenig nach Hexer aussah. Gewaschen hatte sich der Kollege offenbar auch und jemand hatte den Verband am Arm, den Reuven so freundlich an Deck im Gewitter angelegt hatte, durch einen Sauberen ordentlich ersetzt. Ist vielleicht der Unterschied, ob man bei einer Heilerin oder auf einem Friedhof wohnt.

„Sicher setzt euch, nehmt euch was vom Flammkuchen noch ist der warm“ Crehwill machte eine einladende Geste an den Tisch. „Haben eh gerade indirekt über Dich und direkter über Kochkünste gesprochen. Du hast doch mal als Koch gearbeitet, oder?“

Aber bevor er sich wieder hinsetzte, stellte er natürlich seine Begleitung vor: „Das ist Delia die-aus-allen-Wolken-fällt Prinzessin zu Winterthal.“ Es klang schon ein bisschen übertrieben und war vielleicht nur bedingt richtig, wenn auch nicht gelogen. „Reuven von Sorokin, Hexer der Katzenschule“, hatte er heute zwar schon mal gesagt, aber jetzt stand er schließlich vor ihnen. Crehwills Gebärden waren dabei eher höfisch, als Biergartenstammtischmäßig und auch Aedan nickte er galant zu, bevor er sich wieder setzte. „Höchst erfreut Euch kennenzulernen der Herr.“ Auch die beiden sprachen die ältere Rede – interessant. Wird ihnen schon keinen Ärger machen, nur weil sie sich wie Elfen unterhielten.

Sobald Crehwill wieder saß, kam der riesige Hund sofort, nachdem er den Hexer erkannt hatte, zu ihm. Mehr noch. Vertrauensselig legte er den Schädel auf Crehwills Schoß ab und sah mit der Rute wedelt und großen - interessanterweise blauen - Augen zu ihm auf. Natürlich wurde dieser daraufhin ausgiebig über den Kopf gestreichelt: „Und wer bist Du?“ Irgendwas in ihm meinte, er müsste den Hund kennen...
Aedan Neros
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Ein wenig verzögert setzte sich Aedan in Bewegung, er hatte das Nicken des Hexers nicht gesehen. Doch er holte beschwingten Schrittes auf und hielt sich dann immer ein wenig hinter Reuven, welchem er dankbar war, dass er von sich aus den Weg mit Hinweisen schmückte, sonst hätte er ihn danach gefragt.

Das Oxenfurter Tor musste er sich erstmal merken, denn darüber würde er zum Friedhof, Reuvens Krypta und zu seinen Sachen gelangen, auch wenn er hoffte, dass der Hexer ihn nicht einfach mal in der Stadt aussetzte. Zumindest jetzt noch nicht.

Noch immer hielt Aedan sich hinter dem Hexer, dichter nun, als sie in den Gastraum eintraten. Er wollte sicher nicht unhöflich sein, aber auch den Anschluss an ihn nicht verlieren, zu viele Eindrücke prasselten auf ihn ein, so beschloss er, Reuven am Arm zu fassen. “Ich hoffe, es macht dir nichts aus”, begleitete er sein Tun mit leisen Worten und drückte so auch gleich seine Hoffnung aus.
Es war kein klammernder Griff, nicht mal ein wirklich fester, es war nur die Herstellung einer Verbindung zu seinem Vordermann, die es ihm leichter machte, sich mit ihm in den Raum hinein zu bewegen.

So war es Aedan ein leichtes Reuven zu seinen Bekannten zu folgen. Dort angekommen lächelte er freundlich und gab dem Hexer Raum, damit dieser seine Bekannten begrüßen konnte.

Seine Vermutung, dass der größere der beiden Umrisse zu Reuvens Kollegen gehörte, wurde bestätigt, als dieser eine männliche Stimme hervorbrachte. Ein großer Kerl, soweit er das für sich beurteilen konnte.

Auf den kleinen Ausbruch der einzigen weiblichen Anwesenden musste er schmunzeln. Ihre Stimme war klar und hell, ihr Akzent fremd, anders… anders als jener der Hexer…

“Die Freude ist ebenso auf der meinen Seite, Mylady, der Herr. Es ist nett, dass wir uns zu euch setzen dürfen.” Er lächelte noch immer freundlich, nahm seinen Geigenkasten vom Rücken, setzte sich, legte Stab und Kasten neben sich auf den Boden.
Delia
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Als für Delia Fremde in die Taverne traten kam ihre Unterhaltung mit Crewill zum erliegen, was absolut nicht schlimm war, vielleicht hatten sie zu einem späteren Zeitpunkt dort anzuknüpfen und den Hexer davon zu überzeugen, dass Tsukis nicht gaga waren, wie er es genannt hatte, obwohl seine Ansichtsweise sehr wohle etwas für sich hatte, doch sie wusste hierzu mehr…

Mit einem Lächeln beobachtete Delia die innige Begrüßung der beiden Männer, oder jene, die Crehwill seinem Freund zuteilwerden ließ. Wie man es eben sehen mochte.
Reuven, der andere Hexer, sah ein wenig mitgenommen aus, zumindest seine Kleidung tat das. Er heilte wohl ebenso schnell wie Crehwill, sonst wäre er wohl nicht hier. Aber über die letzte Nacht würde die Halbelfe kein Wort verlieren.

Dann stellte Crehwill sie den beiden Fremden vor, ihre Wangen brannten innerhalb eines Bruchteils eines Wimernschlags. “Bei allen Göttern, Crehwill?!” Es war ein leiser Ausruf, verlegen und lachend zugleich. Es war die entzückendste und peinlichste Vorstellung zugleich, die sie je gehört hatte. “Ich bin Delia, einfach nur Delia und ich bin ebenso erfreut wie mein Begleiter Crehwill von Seren, Retter fallender Damen, wenn hier alles schon so förmlich vonstatten geht.” Sie hatte es für den Begleiter von Reuven gesagt. Der andere Hexer würde ja wissen, wie Crehwill hieß. “Den Hofknicks und die Verbeugungen ersparen wir uns aber besser”, sonnig war ihre Stimme und auch ihr Lächeln. “Es ist mir ebenso eine Freude euch kennenzulernen. Euch alle drei.” Ihr Blick war dem Crehwills gefolgt, der nun einen großen Hundekopf auf dem Schoß liegen hatte. “Sind das schöne Augen”, brachte sie hervor, ehe sie wieder zu den anderen aufsah. “Ihr seid Koch gewesen?”, griff Delia Crehwills Frage an den weiteren Hexer auf. “Warum nicht mehr?”
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Reuven von Sorokin
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Als sich Aedan untergehakt hatte hatte er erst ein gespielt anzügliches Grinsen aufgesetzt und die Augenbrauen entsprechend gehoben, bis ihm einfiel, dass der Man ein solches Minenspiel gar nicht erkennen konnte. Er schluckte entsprechend auch den nächsten dummen Kommentar runter und danach ging es nicht mehr, denn der Hexer mit den rosa Augen umarmte ihn sofort. Und irgendwie freute er sich ja auch, den Kollegen zu sehen, auch wenn er meist nicht in der Lage war, das von sich aus derart überschwänglich zu zeigen.
Die Unterhaltung vorher hatte Reuven nicht mitbekommen. Vielleich hätte er sogar einen Beitrag leisten können, immerhin war da dieses fleischfressende Pferd des Werkaters gewesen.
Und es lag ihm auch nicht so sehr, eine ausführliche Vorstellung hinzubekommen.
Delia aus den Wolken, Prinzessin. Metaphorisch oder echt? Nun, echt war unwahrscheinlich, es fehlte ganz massiv an Leibwächtern und derartigem.
Also nein, einfach nur Delia.
"Freut mich, einfach nur Delia. Ach ja, und Crehwill ist ein Hexer der Greifenschule." erklärte auch er Aedan. "Einer der wenigen Kollegen von denen ich weiß, dass sie noch leben. Und Aedan ist glaube ich Barde." Erklärte er noch etwas mehr.
"Und das ist Cat." er lächelte. Soweit hatte er nicht gedacht, dass er jemanden treffen konnte der sie in ihrer anderen Form kannte und jetzt einen anderen Namen zu nennen wäre falsch gewesen. Der andere Hexer würde sicher 1 und 1 zusammenzählen können, aber er war sich mittlerweile sicher, dass auch dieser Hexer einen Doppler nicht erschlagen oder fangen und verkaufen würde.
Was ihm für einen kurze Moment auch auffiel war, dass auch die beiden in der älteren Rede sprachen. Dass ihm 'aus den Wolken' etwas hätte sagen können, soweit dachte er nicht.
Und einen Knicks bekam er ohnehin nicht hin. Er nickte "Reuven, auch einfach nur Reuven." und er zwinkerte. "Crehwill ist glaube ich der einzige Hexer, der auch nur weiß wie man 'Manieren' schreibt."
Und gewaschen zur Arbeit kam.
Der Greifen Hexer wirkte frisch gewaschen, er selbst war nur nass und wieder trocken geworden. Natürlich wusch auch das ein wenig Dreck weg, aber sauber war anders.
Er setzte sich, stellte seine Schwerter neben sich ab - auch er war voll gerüstet unterwegs.
"Ich habe auch etwas bestellt, Schmalzkuchen und so... Wir können teilen."
Und bei allem kam die Sprache auf sein kurzes Zwischenspiel als Koch. Wobei, er war wohl wirklich nicht schlecht gewesen.
"Eigentlich war ich immer Hexer, aber ich habe ne weile lang auch versucht was anderes zu machen, bis mein Auge geheilt werden konnte, musste ja trotzdem irgendwie Geld verdienen. Und das ist wohl das einzige was ich außer töten noch kann."
Sindra
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Cat tapste von einem zum anderen, bettelte offenherzig um Futter, ließ sich streicheln, stupste und schubberte hier und da.
Ein recht aufdringliches Tier und erst als sie genug Futter abgestaubt hatte ließ sie ab und legte sich unter den Tisch. Vor, und auf die Füße der anwesenden, obwohl an diesem Sommerabend sicherlich niemand fror. Gelegentlich hob sie den Kopf und rieb ihn an Reuvens Unterschenkel um zu zeigen, dass sie noch da war.
Je länger sie in der Gestalt eines Tieres wandelte, desto mehr wurde sie dazu.
Die sorgenfreie, ungezwungene Art eines Hundes tat gut. Nur ihr Benehmen ließ zu wünschen übrig, aber das passte gut zu ihrem "Herrn".
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Crehwill von Seren
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Cat? Cat. „Cat! Ach, Du bist’s.“ Crehwill kraulte den Hundekopf ausgiebig solange dieser noch auf seinem Schoß war: „Hab Dich auf den ersten Blick gar nicht erkannt, muss an den neuen Frisur liegen.“ Herzlich drückte er seine Stirn gegen die der Hündin und kuschelte ihre großen Ohren bis er damit leicht inne hielt. Cat. Reus Mädchen und er herzte sie. Oh. „Er hat nichts dagegen, oder? Darf er gar nicht, ist ja Deine Entscheidung, ne? Du bist ja emanzipiert“, redete er mit dem Hund.

Der riesige Hund drehte die Ohren mal in die eine, mal in die andere Richtung. Sie genoss die Zuwendung mit halb geschlossenen Augen und störte sich gar nicht daran, dass der Hexer meinte, sie gehöre zum anderen Hexer. Sie gehörte zu ihm, ja. Aber was bedeutete das? Was durfte sie? Was durfte er? Was durfte sie nicht? Was durfte er nicht?
Es war ihr so was von egal, was die Etikette dazu sagte. Viel interessanter war das, was Crehwill auf dem Teller hatte. erwartungsvoll klimperte sie mit den blauen Augen und sah von unten zu ihm auf…

Und bekam ein Stück Flammkuchen. Im Gegensatz zu Wölfen konnten Hunde Kohlenhydrate gut verdauen und Crehwill war die Etikette ebenso in der Richtung egal, dass man Hunde am Tisch nicht fütterte. Deshalb ließ er sie dann auch aus, damit sie die anderen Teller beschnuppern konnte.

Falls nötig rutschte der Greifenhexer ein Stück zu Delia, damit alle am Tisch Platz fanden. Leicht schüttelte er den Kopf als die Sprache auf seine Manieren kam: „Man muss die Jahrzehnte ja nicht nur mit töten und kochen verbringen, mein Herr. Sondern kann nett nachfragen, wo sie einen überall rein lassen. Dabei helfen Manieren.“ Hm, das war vielleicht zweideutig, aber er ließ es mal stehen und schob den halben Flammkuchen weiter in die Tischmitte, damit sich alle bedienen konnten.

„Keine falsche Bescheidenheit, Miss von Winterthal, Delia“ Er zwinkerte. „Unsere kurze Bekanntschaft hat mir schon gelehrt, dass Du ein Füllhorn voller Weisheiten bist, die einem alten Mann die Welt erklären können.“ Und da lag keine Ironie in der Stimme, die junge Dame ob Prinzessin oder nicht schien Crehwill auf ihre Art beeindruckt zu haben. Leibwächter und dergleichen hatte sie nicht dabei. Nur einen Hexer, der mag ähnliche Funktionen haben.

„Ein Barde wie spannend. Wir bemühen uns am Leben zu bleiben, auch wenn wir immer wieder Leute treffen, die etwas dagegen haben. Möchtest Du nun auch, dass Deine Heldentaten besungen werden, Reu? - Und wusstet Ihr, Aedan…“, wandte er sich an den Barden. „…dass Reuven neben töten und kochen, ebenso ein bisschen singen kann? Zumindest hat er mir zusammen mit Cat etwas vorgesungen.“ Ach, Cat hätte er vielleicht nicht erwähnen sollen, so schlimm, dass die Wölfe mit heulen hatte es ja gar nicht geklungen.
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