Privatwohnung | Nowigrad/Silberstein - Ein Privathaus mit Büro

Lange Zeit war Nowigrad kein Teil von Redanien, lange Zeit konnte die größte (mit ca. 30.000 Einwohnern) und zweifelsohne auch die reichste Stadt den Status einer freien Handelsstadt halten. Nach den letzten Kriegen aber ist sie mehr oder weniger zur inoffiziellen zur Hauptstadt der freien Nordländer, vor allem Redaniens geworden seit Dijkstra als Regent zusammen mit dem Handelsrat von hier aus die Fäden zieht.
Als Heimat des Kults des Ewigen Feuers hat in der Stadt allerdings auch das Wort des Hierarchen Gewicht.
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Vyacheslav Sokolov
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Tatsächlich hatte er vielleicht sogar mehr Ahnung als man gemeinhin annahm, aber er begriff schnell genug, dass er als alter weißer Mann nun besser die Klappe hielt. Mit für einen kurzen Moment eingerollten Lippen und gerunzelter Stirn. Einen sehr kurzen Moment. Immerhin waren auch die anderen Themen wichtiger und Valjan jetzt vor Pandora zu rügen war auch irgendwie falsch.
"Ja, diese Mehrzahl... Ist gewöhnungsbedürftig. Die Anrede hier ist übrigens 'Ser' für einen hochgestellten Mann und 'Sera' für eine hochgestellte Frau." Setzte er die Erklärungen fort und wechselte dabei wie sie zum 'du'. Er war jedenfalls sehr schnell in der Anpassung.

"Was denkst du wie es mir ging. Ich bin aus dem Portal gefallen, mitten im Sumpf. Da war keiner da, der mir etwas erklärt hätte und dann steh ich einer Eflin und einem Zwerg gegenüber und einem Jungen mit Schwert. Ich hab das für einen schlechten Scherz gehalten."
...bis er sich die Sterne angesehen hatte und ihm wurde, dass dies nicht mehr die Erde war.
"Im Supermarkt, schön wär's. Auf dem Bazaar und dem Wochenmarkt. Und es ist nur Ochotnik, meinetwegen der Hausmeister. Das wäre passender gewesen.
Ich geb mir keine Mühe, so zu tun, als wäre ich nicht in der Armee. Bis zum Oberst hab ich es gebracht. Spezialkräfte. Aufklärer der Fallschirmjäger."

In anderen Worten: Speznas. Nahe genug an der Wahrheit. Den GRU gab es noch nicht, allenfalls den KGB. Aber das hätte ihr Misstrauen wieder geschürt. Vermutlich kam sie aber auch so drauf.

Und eigentlich wollte er sie nicht überfordern, aber es war nun einmal viel zu erklären. Zunächst zu Valjan, des Zimmers wegen...
"Sie kann meinetwegen auch hier bleiben.... Du kannst auch hier bleiben. Es gibt Kaffee und Zigaretten... "
Dann noch einmal zu Pandora selbst.
So konnte er sie dann persönlich im Auge behalten. Dass noch etwas anderes impliziert werden konnte kam ihm im ersten Moment nicht und einmal ausgesprochen hätte es erst recht seltsam gewirkt, hätte er nun abgewiegelt. Also ließ er es darauf beruhen und nickte zu der Frage nach der Zigarette. Um das Angebot zu untermauern schob er ihr die das Silberetui hin. Auch das von einem Silberschmied gefertigt.
"Wir finden etwas für dich zu tun. Aber erst einmal ist die Sprache wichtig. Ohne wird jeder Job schwierig, ob nun in der Wache ein Wunder geschieht oder nicht."
Und sein Gast konnte kyrillisch lesen, das war offensichtlich und ein guter Anfang.
"Die Kürzel bezeichnen Positionen von Verbindungen zu mir bekannten Portalen in meiner Welt."
Erklärte er nun Zweisprachig.
"Es gibt tatsächlich ein stabiles Portal, mit dem ich eine Botschaft senden konnte, die Schura wiederum empfangen hat. Es funktioniert in beide Richtungen, nur leider ist es meiner Erkenntnis nach geformt wie ein Trichter. Schura und Valentine konnten in unsere Richtung durchkommen. Etwas in deren Richtung darf aber nur die Größe eines Schuhkartons haben oder wird eben passend zugeschnitten."
Es kam noch dazu, dass dieses Ende in etwa 4 bis 5 Metern Höhe lag. Man musste schon sehr gut werfen... oder auf einen Wagen klettern.
"Schura kann mir den Bericht bringen." schloss er, um niemanden mit Erklärungen zu überfrachten.
Ja, vielleicht war er als Laufbursche ja brauchbarer als als Leibwächter.
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Pandora
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Jordan hörte zu und es ratterte hinter ihrer Stirn schneller, als man vielleicht von außen betrachtet annahm. Zumindest was das Militärisch anging war sie zwangsläufig gut informiert und die knapp gehaltene Stellenbeschreibung reichte aus, um ihr zu sagen, dass sie nicht irgendeinen x-beliebigen Schlammkriecher vor sich hatte. Oberst. Aufklärer. Fallschirmjäger. Ach Kacke, wieso musste sie ausgerechnet einem von den gegnerischen Spezies vor die Füße fallen? Und dann stellte sie fest, dass das auch schon fast alles war, was sie in ihrem inneren Logbuch dazu finden konnte. Jordan selbst war zwar Teil einer Sondereinheit innerhalb der USAF und arbeitete mit feindlichem Material sowie der Intelligence dazu, hatte aber sonst wenig Ahnung von den Strukturen auf der anderen Seite der Welt. Sicher wusste sie, dass es da Truppen gab, die ähnlich geheim und ähnlich spezialisiert waren und die sich den Gerüchten nach darauf vorbereiteten, den Nahen Osten aufzumischen... aber da die westlichen Geheimdienste darüber so gut wie keine Informationen zusammen tragen konnten, wusste der einfache Soldat natürlich auch nichts wirklich brauchbares. Der erste Überläufer kam 1980 ins Spiel, drei Jahre nach Jordans Zeit und sie würde das wohl nicht erleben. Ebenso wenig wie den Beinaheausbruch des dritten Weltkriegs 1983, der nur durch die besonnene Reaktion eines sowjetischen Offiziers verhindert wurde.
Zum Glück wusste sie all das nicht.
Aber zu ihrem Pech hatte sie Halbwissen, was ihr gleich wieder die Spannung in den Nacken kriechen ließ. Aber hey, nur die Ruhe, das hier war sicher kein inszeniertes Theater, um ein kleines Licht wie sie in eine Falle zu locken. Sowjetische Militärs waren nicht dafür bekannt, sich ihre Informationen zu erschleichen. Da kamen schon handfestere Methoden zum Einsatz, wenn sie einen erstmal hatten. Jordans Blick überfuhr noch einmal die Züge des Mannes und fast hätte sie in dem Sprachchaos verpasst, dass er ihr anbot, hier zu bleiben.
Oh holy shit, nicht wenn sie es irgendwie vermeiden konnte!
Aber sie schwieg dazu, nahm sich mit einem dankenden Nicken noch eine Zigarette und klemmte sie zwischen die Lippen, ohne sie zu entzünden. Interessiert drehte sie das Kistchen in den Händen und besah sich die hübsch gemachte Oberfläche, während Novka sich noch einmal plusterte und ein wenig hysterisch daher redete. Jordan sah nicht mal auf, wartete auf die Übersetzung und zündete sich mit aller Ruhe, die sie aufbringen konnte, die Zigarette an. Sie verstand ohnehin nur die Hälfte dessen, was der Feldwebel da schwadronierte, vor allem da Schura selbst mit der Sprache kämpfte, aber es reichte, um zu begreifen, dass die andere Frau ein Wolkenschloss auf Sand zu errichten versuchte, um ihr klar zu machen, dass sie bullshit redete.
Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat´s einfach gemacht.
Wie eine MiG-23MF warten und fliegen, ohne auch nur eine Zeile technischer Doku.
Jordan wandte den Kopf und grinste Novka wieder auf die eine Art an, die diese vorhin so schön geärgert hatte. "Ist gebongt, morgen fangen wir an.", sprachs und pälmte dabei blauweißen Rauch aus allen Atemgängen. Wartete eine Sekunde und nickte dann mit dem Kinn in Richtung Sokolov. "Die Sprache mein ich natürlich." Klar. Natürlich. Sie lächelte ihr Matcho-Lächeln (oh ja, sie würde es ab jetzt das 'küss-mir-die Eichel-Lächeln nennen, das gefiel ihr) und ärgerte sich, dass es hier zu dunkel für die Sonnenbrille war. So war der Effekt einfach nur halb so gut. "Wenn ich Greifen züchten muss, damit ich wieder fliegen kann, dann werden wir das einfach machen, Ser Feldwebel Novka." Sie zwinkerte und wandte sich dann wieder der Karte zu, das 'Wegtreten' so grad eben unterdrückend, aber es sprach aus ihrer Körperhaltung. Wie wahrscheinlich jeder Militärangehörige sortierte auch sie die Leute sofort nach ihren Dienstgraden, auch wenn das hier nicht mehr nach ihren Regeln funktionierte.
Sie widmete sich wieder der Karten, folgte der Erklärung zu dem Portal. Gruselig. So musste also froh sein, dass Schlucha nur ein Stück Flügel eingebüßt hatte. Und dass sie nicht vor einem Bergmassiv oder sonst was unverrückbarem auf dieser Seite raus gekommen war, was sich lebensverkürzend ausgewirkt hätte. Mehr Glück als Verstand, wie so oft. Sie legte die Zigarette sorgfältig im Aschenbecher ab, um nicht aus versehen auf die Karte zu aschen und stützte sich dann mit den Händen am Rand des Tisches ab. Ein kurzes Abschätzen der Dimensionen, dann legte sie den kleinen Finger auf Nowigrad, setzte den Zeigefinger auf die vorgelagerte Felsengruppe und wanderte mit dem so abgeschätzten Abstand mit einer Drehbewegung des Handgelenks aufs Kartenmeer hinaus. Erst ein Stück nach Norden, dann wieder nach Südosten.
"Hier muss ich aufgetaucht sein. Die Turm, den ich für ein Leuchtfeuer hielt, hab ich etwa aus dem Winkel gesehen. Dann hab ich mich raus geschossen, etwa hier. Schlu... Das Flugzeug ging etwa hier nieder, vielleicht auch etwas weiter südlich. Mit den Notfallschirmen geht's flott abwärts, da war die Übersicht schnell weg.", lieferte sie bereitwillig ihren Teil der Informationen. Was brachte es auch, dahingehend die Geheimniskrämerin zu spielen? Letzten Endes war der Kerl vielleicht der Einzige, der ihr helfen konnte, wieder zurück zu kommen, auch wenn die Chance gegen Null liefen. Ihre Augen wanderten über die Karte, ihr Finger legte sich auf einen Punkt im Süden. "Ist das der Sumpf?", wollte sie wissen. Oh ja, die Frau konnte all das viel zu gut lesen und sie verstand sich auch ausgezeichnet darauf, Karten zu verstehen und Abstände einzuschätzen.
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Valjan Novka
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Sie kann hier bleiben? So einsam, Slava? Novka zog kurz die Augenbrauen zusammen. Natürlich konnte man etwas anders implizieren, aber… wo war Jarel eigentlich? Gestern beim Krankenhaus hatte er es eilig gehabt und seitdem? Keine Ahnung, was der trieb oder wo der war. Morgen ist Sonntag. Da wäre wieder Messe, falls man ihn sehen wollen würde. Aber eigentlich ist es auch egal. Ob Slava auch auf burschikose Frauen stand wusste Valjan nicht, sie selbst hatte er zumindest nicht weiter angesehen. Wahrscheinlich tat es nur gut Personen aus der eigenen Welt zu treffen, Personen, die zumindest eine bekannte Sprache sprachen und dieselbe Musik kannten. Selbst wenn man sich in Erde vielleicht gegenseitig umgebracht hätte. Schuras ‚hauen‘ war wohl untertrieben.

Aber Novka konnte es langsam nachvollziehen. Diese Frau war anstrengend, laut und unbelehrbar. Kopf Wand. Warum hielten das so viele Leute für eine gute Idee? Und diese Papierpfeifen waren eine unsägliche Sache, Schura hatte zumindest den Anstand dafür nach draußen zu gehen. Doch rückständig hatte Slava Novkas Zuhause genannt. Obwohl sie eine Ahnung hatte, was er damit meinte, hatte es weh getan es so zu hören. Die sind hier zwar rückständig, aber ihr Messer im Rücken bringt einen genauso um. Die Feldwebel nickte Pandora zu: „Am Montag reicht.“ Sie müssen mit ihrem Luftschloss nicht morgen anfangen. „Ich erwarte Eure Lösungsansätze.“ Eine Greifenreiterin, klappt vielleicht besser als mit Wyvern… zumindest Adler kann man abrichten und Katzen... bestechen.

Da Slava sein Kartenwerk ebenfalls in Gemein beschrieb, kam die Feldwebel doch wieder näher zum Tisch. Zum Einen um die Erklärung zu bekommen, aber auch um die beiden Sprachen zu hören. Der Versuch ein paar Wörter hinaus zu hören und zu zuordnen, um sie wieder zu erkennen. Ein Wunder bei der Wache, nannte er es, während er selbst über die Möglichkeiten von Zeit- und Raumreisen sprach. Interessant, was als Wunder Mi Ri Kal bezeichnete und was nicht. Und ja, das Portal aus dem Schura und Valentine gekommen waren. Valjan beugte sich neugierig über die Karte, suchte diese Wiese und wandte sich dann aber eher leise an Schura: „Wie bist vom dünnen Ende in den Trichter gekommen? - Und was ist ein Schuhkarton?“
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Vyacheslav Sokolov
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Dem Agenten war es mittlerweile egal, wer wie viel über seine frühere Tätigkeit wusste. Viel mehr gehörte es wohl schon zu einer Art Spiel, wie viele Brotkrumen konnte und musste man bei jedem einzelnen streuen bis der Groschen fiel oder wahlweise die Krone oder der Rubel. Und auch wenn er das Rattern nicht sehen konnte, da war schließlich etwas in ihrem Blick als er vorschlug, sie könne auch hier bleiben, der ihm verriet, dass sie begriffen hatte. Der Lackmustest war positiv.
Gut, er hatte schon einiges preisgegeben, den Rang, die Funktion. Das war nicht die oberste Position seiner Scharfsinnigkeitsrangliste.
Andererseits hatten die meisten seiner Kameraden auch bis jetzt keine Ahnung gehabt.
Hinter dem Bild eines heruntergekommenen Ex-Militär konnte man eben einiges ganz gut verstecken.
Er musterte sie, wie sie da stand und rauchte. Sie war sicher keine typische Vertreterin ihrer Zeit, sondern eine, die ausbrechen wollte.
Seine Mutter war 1955 geboren.
Als Jordan verschwand war just sein Geburtsjahr. Ein dummer Zufall, große Bedeutung maß er dem nicht bei. Dennoch kam er nicht umhin, die beiden nebeneinander zu stellen, in Gedanken. Seine Mutter war 22 gewesen und es gab nur weinige Fotos. Allesamt aber mit hübschen Kleidern und Frisuren. Schwer vorstellbar, das diese Frau im Grunde eine Zeitgenossin war. Sein Vater war nur ein wenig älter und sein Großvater war noch im Dienst. Er hatte die Familiengeschichte nicht mehr im Kopf, aber wusste noch, dass jeder sich unglaublich wichtig genommen hatte und er lange aufgesehen hatte, die Orden und Uniformen bewundert hatte, bis ihm später klar wurde, dass keiner wirklich so wichtig gewesen war wie er sich vorkam.

1977... Er war vielleicht gerade einmal geboren und die Katastrophe von Chernobyl noch nicht geschehen.
Was wenn sie verhindert worden wäre?
Wäre dann vielleicht und ohne diese Erfahrung später ein noch schwerwiegender Unfall geschehen?
Nur woanders?
Wäre woanders auch die Zone entstanden?
War es der Ort, der ihr Entstehen begünstigte oder wäre es an jeder anderen Stelle auch so gekommen?
Sie hatten ihn auch nach Fukushima geschickt, denn intern war er der Experte für dieses merkwürdige Phänomen, aber bisher hatte er dort keine Anzeichen finden können dass sich etwas Vergleichbares ereignet haben könnte.
Aber was wusste er schon?
In Chernobyl hatte es auch rund 20 Jahre gedauert, bis es ausgebrochen war. Was auch immer 'es' war. Magie? Er hatte empfohlen, regelmäßig Experten kontrollieren zu lassen. Das war aber nicht möglich gewesen. 6 Jahre war das nun her... Seine Reise, nicht die Katastrophe. Sollten doch die Japaner sehen wo sie blieben.
Wie kam er darauf?
Ach richtig. Jordan und die Zeit.
Und sie versteckte sich hinter der Zigarette.
Um keinen Preis wollte sie hier bleiben. Dabei hatte er es doch so gemütlich.
Und kurz zeigte sein Blick, weshalb eine bestimmte Nilfgarder Gefangene eine Schlange in ihm sah.

Greifen domestizieren. Warum auch nicht.
Schlüpften sie aus Eier oder waren sie Lebendgebärend? Eier schienen ihm am wahrscheinlichsten... Aber er hatte ja Hexer, die man fragen konnte. Und wenn sie ihm ein solches Greifenei besorgen könnten...
"Wenn du einen kleinen Greifen großziehen willst lass ich ein Ei besorgen." Spann er weiter, wohl wissend, wie absurd das klang. Aber manchmal waren es gerade die saudummen Ideen, die man umsetzen musste, die den größten Erfolg brachten. Wie auch er oft genug bewiesen hatte.
"Der Turm ist übrigens Teil des Tempel des ewigen Feuers. Die hiesige dominierende Religion. Eine Mischung aus Inquisition und Kreuzrittern. Und von beidem das schlimmste. Leider hat noch keine Säkularisation stattgefunden... Kann aber ja noch kommen."
Kommentierte er, aber nur kleine Fakten nun, kein Vortrag. Das war kein Einsatzbriefing.
Statt dessen markierte er die Stelle mit einem kleinen +.
Das Hafenbecken. Die Tiefe war nicht zu unterschätzen. Wie lange konnten Hexer eigentlich tauchen? Es hieß, sie konnten fast alles besser und länger als ein normaler Mensch, diese Mutanten. Und ja, auch DAS.
Aber vielleicht konnte man mit hiesigen Mitteln eine Tauchglocke bauen. Möglich musste es schon sein. Oder hatte sogar die Magie etwas dazu auf Lager?

Ein Schuhkarton... Und Schura gab sich immerr noch redlich Mühe alles irgendwie zu übersetzen. Eiflriger Bursche nur nicht immer der hellste. Er deuetete eben die genannte Größe an.
"In Kisten aus sehr festem Papier werden bei uns Schuhe verkauft. etwa so groß... Das eine Ende war groß genug für eine Person. Schura und Valentine haben es probiert. Sie kamen genau durch das Protal, durch das ich ihnen eine Botschaft gesendet habe. Nur mit etwa einem Jahr Versatz... Das ist auch ein Punkt, der mir Sorgen macht. Und wie es genau funktioniert weiß ich nicht, ich bin kein Physiker aber empirisch gesehen ist es wohl so, dass auf der einen Seite etwas vom Volumen zweier Menschen hineinpasst und auch am anderen Ende weitgehend vollständig hinaus kommt. Wenn ich den gleichen Weg aber zurück nehmen will muss ich etwa die Größe haben. Oder eben etwas sehr kleines schicken und dann sehr genau zielen. Ich würde nur zu gerne einmal die Ankunft direkt beobachten können... Ist etwas von der Komprimierung feststellbar?"
Technisches Gerät um alles aufzuzeichnen... Gab es messbare Werte? Optische oder unsichtbare Strahlung, veränderte sich etwas? Elektromagnetisch?
"Und ja, das ist der Sumpf von Velen. Das Portal ist in etwa hier, dort bin ich angekommen."
Er deutete die Stelle an. Velen, wo er und Jakob angekommen waren. Bisher wussten davon nur sehr wenige. Jarel war einer davon.
"Und das mit dem Schura gekommen ist ist in etwa hier... Mit den hiesigen Mitteln sind das jeweils Reisen von knapp einer Woche, wenn man noch Gepäck mitnimmt und kein Pferd zugrunde richten will."
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Pandora
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Es war gut, dass die Unterhaltung sich in Spinnerei und hiesige Folklore hinein fortsetzte, denn ihrer beider Vergangenheit war einfach zu gespickt mit Fallstricken und Tretmienen. Wer suchet der findet... Womöglich hätte sie ihm am Ende doch noch Schlucha auf die Nase gebunden, einfach um zu beweisen, dass ihr Land längst im Besitz von Material war, um sich den entscheidenden Vorteil in diesem Krieg zu verschaffen. Das Säbelrasseln pflanzte sich eben auch nach unten fort und Jordan hatte als gute Patriotin immer recht schnell den Drang, die Machtstellung der USA hervorzuheben. Militärisch. Politisch. Moralisch. Wirtschaftlich. Einfach alles sprach dafür, dass sie diesen Krieg gewinnen würden. Gewinnen MUSSTEN! Ihre Präsidenten trafen sich also in der Zukunft. Na und? Hatten sie nach dem Ende des Vietnamkrieges auch. In Moskau. Was sagte das aus? Wer hatte also gewonnen?
Besser über Greifen reden. Und über... Jordan nahm ihre Zigarette und betrachtete Sokolov mit leicht verengten Augen durch den Dunst. Wo hörte der Unsinn auf und fingen die Fakten an? Aber Novka hatte ihr die Scheiterhaufen gezeigt und sie hatte die gerüsteten Wachen vor diesem einen Haus am gleichen Platz gesehen. Imposante Typen in Dosen mit einer Rose auf dem Nachthemd und grimmigem Gesichtsausdruck. War das also die Wahrheit, in die sie hier hinein geraten war und die ihr nun den Arsch aufreißen würde, sobald sie es wagte, die Nase raus zu stecken? Weil sie eine Hexe war, wenn man mal beim Wording bleiben wollte.
Ihre Augen folgten den Bewegungen des Mannes und hingen eine Weile an der Markierung. Hätte sie geahnt, dass er tatsächlich in Erwägung zog, das Flugzeug zu bergen... Aber sie verschwendete keinen Gedanken daran. Wie sollte das gehen? Hier in diesem Freilichtmuseum mit special effects gab es keine Hubschrauber, keine Bergeschiffe oder Tauchglocken. Oder? Wer wusste schon, wie tief das Wasser da war und in wie viel Teile es Schlucha beim Aufschlag zerrissen hatte. Erfahrungsgemäß riss es mindestens mal die Mechanik der Schwenkflügel ab. Wobei die auf einer Seite schon gefehlt hatte, aufgrund des Portals und seiner durchschlagenden Wirkung.
Sie rauchte ganz in Gedanken, während Sokolov den Schuhkarton erklärte und betrachetet das kleine Kreuz. "Alle Piloten meines Geschwaders fliegen mit black box.", sagte sie nachdenklich in die nächste Pause, die entstand. "Aber da kommen wir wohl kaum dran und auslesen wird auch nicht gehen." Das sie damit die Gedanken Sokolovs quasi aufnahm, ahnte sie nicht. Aber sie dachte in die gleiche Richtung. Hatte sie Messtechnik an Bord, die irgendwie weiter helfen könnte? Zwischen Jordans Brauen bildete sich eine kleine, steile Falte, während sie in ihrer Erinnerung forschte. Unvermittelt schloss sie die Augen, rief sich das Cockpit vor Augen. Die letzte Sekunden, bevor alles völlig in Chaos explodierte...
Ihre Linke rieb unwillkürlich den Fleck an ihrer Schulter, der noch bunt werden würde und von der Beinahekollision mit dem Kabinendach erzählte. Vieles war da gewesen, was sie wahr- und aufgenommen hatte, das allerdings vom Adrenalin ins Unterbewusstsein gespült worden war. Es würde hoch kommen, wenn sie es am wenigsten brauchte, wie so vieles.
Jordan öffnete die Augen, folgte dem Fingerzeig auf das Portal, das Schura ausgespuckt hatte. Eine Woche. Zu Pferd. Immerhin etwas, dass sie mal gekonnt hatte, als Kind eines texanischen Ranchers. Komm, bleib beim Thema, man.
"In Physik war ich mal gut.", lächelte sie schief, aber ihr Blick war noch woanders, nicht auf der Karte, eher jenseits davon. "Bevor es mich gerissen hat, haben die Instrumente alle gleichzeitig abgeschaltet, obwohl Strom da war und das Triebwerk noch lief. Dann hat es den Kompass auf links gedreht. Genaugenommen hat alle Messtechnik, die auf Magnetismus beruht, ein Eigenleben entwickelt." Die freie Hand vollführte Bewegungen vor der Pilotin, berührte Instrumente, die nur ihre Augen sahen, fuhr die Litanei an Kontrollen ab und verharrte schließlich an einer Stelle. Das Radar. Da war etwas auf dem Radar gewesen, ganz sicher. Jordan krauste die Stirn. "Muss noch mal in mich gehen.", beschloss sie das erstmal beiseite zu legen. Für eine Aussage war ihr das gerade zu vage und außerdem waren die Systeme der MiG so speziell, das rief ihre anerzogene Vorsicht auf den Plan. Wenn der Kerl sich auskannte, verriet sie sich am Ende doch noch.
Dafür war ihr etwas anderes eingefallen. Sie legte die Zigarette weg und ging zu ihrem Rucksack oder besser zum G-Suit und wühlte in einer der Taschen. Zu Tage förderte sie ein kleines Kistchen, schob es auf und warf einen Blick darauf. Dann kam sie damit zurück, drehte die Karte, wie sie ihrem Raumgefühl nach richtig orientiert sein müsste und legte einen Kompass darauf ab.
"In puncto Navigation bin ich gern mal altmodisch." Sie hatte auch Karten im Flugzeug, entgegen aller Vernunft. Aber das war es auch gar nicht, worauf sie hinweisen wollte. Jordan wartete einfach, ob Sokolov es sehen würde. Sie hatte den Kompass schon freundlicherweise richtig auf der Karte abgelegt, nur zeigte die rote Nadel nicht nach oben. Die Pilotin nahm in scheinbarer Ruhe ihre Zigarette und beobachtete den leicht zappelnden Zeiger, der aussah wie ein winziger Korkenzieher. "Zu Hause war er noch intakt.", sagte sie mit gespieltem Gleichmut.
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Valjan Novka
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Die Luft, die zwischen den beiden lag, war schon verdammt spannend. Diese 'Feindschaft' konnte man spüren, obwohl sie hier kaum noch eine Bedeutung haben kann. Trotz Schuras Übersetzung konnte Valjan der Unterhaltung nicht ganz folgen für vieles gab es schlicht keine Begriffe und Novka gab sich mit den russischen Bezeichnung zufrieden. Diese schwarze Kiste war wohl irgendwie spannend.

Und was holt sie jetzt für ein Gerät? Den Wissensdurst und die Neugierde konnte man vor Valjan aus der Luft greifen. Es war weniger die Erklärung eines Schuhkartons; der Gedanke, dass die Armeestiefel der Anwesenden in einem bunten Karton gekommen sind, war ein wenig irritierend. Mehr all diese Gerätschaften, die sie anschlepppen, und viel mehr war es diese Karte, die Portale, die bisherigen Erkenntnise, die Analyse und Erforschung derer und was auch immer diese Erdenmenschen noch auspacken würden. Die Feldwebel betrachtete die Karte. Die Landmassen und Flußläufe kannte sie ein wenig, die Schrift nicht. Aber es gab Ähnlichkeiten, wenn man wusste, dass dort Nowigrad steht, konnte man sich mehr zusammen reimen. Diese Portalgeschichten fanden nun mal in dieser Welt statt und nicht im kalten Krieg.

„Und ich werde die anderen beiden Keadwener fragen, wo und wann sie raus gekommen sind. Sie sind aus... je einer... ,Elfen‘welt und fallen hier weniger auf, als von einer... Erde. Die Hexer haben sie unabhängig von einander aufgesammelt.“ Das mag Zufall gewesen sein, aber die zwei alten Herren sind zumindest greifbar. Die Stirn runzelte sich. „Sie sprechen ältere Rede... aber in einer... ,London‘welt sprechen alle english, oder?“
Valjan zog die Luft ein, es gab so viel zu lernen über diese Portale und Welten. Stand wieder eine Konjunktion bevor? Das würde verdammt viel verändern und Nilfgaard wäre plötzlich ein geringeres Problem. In ihr stieg die Aufregung über all das, als Slava nur davon erzählt hatte klang es doch weiter weg. Aber jetzt sollte man den Bericht einsammeln. Ein Nicken zu diesem stummen Gedanken. Also los, kurz musterte die Feldwebel noch einmal Pandora. Sollte sie nach ihrem Tiertotem sehen? Nein, lieber später, nicht dass noch etwas schief geht und die Besucherin den nächsten Schock bekommt. So langsam schien sie sich zu beruhigen und in Slava zumindest etwas vertrautes zu finden. Entschlossen packte Valjan Schuras Hand, um ihn mit zur Tür zu ziehen.

„Komm, Du musst mir auf dem Weg so viel erklären. Wie Deine Schrift funktioniert und Englisch und Dein PDA mit dem Lied über die Sonne und dem Gras. Und was der Unterschied zwischen einem Russen und einem Sowjet ist.“ Valjan blieb bei der Tür stehen, nahm auch die andere Hand, gab ihm ein Küsschen auf die Nasenspitze und grinste Schura an. Sie könnten so viel reden.
Aber bevor man auf die Straße trat, war man wieder der Wächter, der einen distanzierten Abstand zu seinem Mitarbeiter einhielt. Valjan war keine Frau und niemand war schwul.

Der offizielle Bericht würde noch etwas dauern, denn auf dem Schreibtisch lagen lediglich ein paar Zettel mit Angaben. Einen Bericht müsste man - Valjan - noch schreiben... offiziell schloss sich dieser aber der Meinung der Astronomin Tanjana Falking an, die den brennenden Greifen als Meteorit definierte. Die Reibung an der Luft erkläre die Hitze und die Tatsache, dass es bestimmt nichts im Hafenbecken mehr zu finden gäbe...

<bis zum Abend>
Zuletzt geändert von Valjan Novka am Montag 6. November 2023, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Slava hätte die gegenwärtige Stimmung vermutlich nicht als Feindschaft bezeichnet, überhaupt war er in der Hinsicht sehr kreativ in seinen Ansichten. Er sah viel mehr das Spiel und gerade begann es erst Spaß zu machen.
Aber ehe er sich wieder Pandora zuwandte bekam Valjan seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Die anderen beiden Kaedwener. Richtig, der Code für Reisende. Sie waren ein paar mal erwähnt worden, nur hatte er noch keine Zeit gehabt, sich darum zu kümmern.
"Mach das. Und ich würde auch sie gerne kennenlernen, wenn es sich einrichten lässt."
Über Zufälle wollte er sich nicht mehr auslassen. Hier spotteten gerade die Portal allem was so gemeinhin angenommen wurde.
"In unseren Welten gibt es Kontinente, auf denen Englisch der Gemeinsprache entspricht, aber wir kennen nicht nur einen Kontinent sondern mehrere. Auf einem anderen spricht man eine von verschiedenen slavischen Sprachen, die eben der Gemeinsprache stark ähneln und in anderen Ländern eine Sprache, die 'chinesisch' heißt, zu der es hier kein Pendant gibt, soweit ich weiß. Dann gibt es noch die afrikanischen Sprachen, die indische... ohne jetzt genau auf die Verwandtschaftsgrade der Sprachen untereinander eingehen zu wollen. Ich weiß nicht ob es nur ein Vorurteil ist, der Hautfarbe wegen, aber die afrikanische Kultur könnte der serrikanischen ähneln... wobei auch das weit komplexer ist weil es genaugenommen viele afrikanische Kulturen gibt. Das aber würde jetzt zu weit frühen. Darüber reden wir ein anderes mal. Was ich sagen wollte... Nur einige Länder haben sich eben darauf verständigt, dass Englisch die Amtssprache ist. Und mein Land grenzt an diese, weswegen mittlerweile auch viele meiner Landsleute diese Sprache gelernt haben, oder wenigstens wer beruflich mit dem Westen zu tun hat."
Wieder eine lange Erklärung, aber damit verabschiedeten sich die beiden dann auch.
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Alexander Lebedew
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Lebenslauf: Schura

Schura nickte und sie machten sich auf den Weg. Er würde sich Mühe geben alle zu erklären.
Auch wenn manches wirklich schwer werden würde...
Erst als sie auf der Straße waren blickte er Valjan an.
"Denkst du ist es wirklich möglich, Greifen reiten? Das ist doch Irrsinn!"

<geht dann irgendwo anders weiter>
Zuletzt geändert von Alexander Lebedew am Donnerstag 16. November 2023, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Vyacheslav Sokolov
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Während es für Slava fast egal war, was sie preis gab. Man wusste in seiner Zeit längst, dass die Amerikaner Kampfjets erbeutet hatten und sie auch fliegen konnten. Das war längst Inhalt der Geschichtsstunde.
Umgekehrt hatte man mittels Spionage fast das ganze Atomprogramm der Amerikaner kopiert, aber das war erst später gewesen. Keine Seite hatte der anderen etwas geschenkt und es setzte sich heute fort wenn auch meist subtiler. Aber für hier und heute sah er in dieser Frau keine Bedrohung ihres Friedens. Seiner Ansicht nach saßen sie wirklich im selben Boot, zumindest was diese Welt anging. Dann sie umgekehrt durchaus den Feind sehen mußte war ihm klar und daher hatte er es sich als erstes als Ziel gesetzt, dieses Bild abzubauen. Er wollte ihr Vertrauen gewinnen. Was er dann damit anstellen würde musste sich erst noch zeigen, aber das war sein Spiel. Konnte er sie um den Finger wickeln?

Ganz ließ auch ihn die Idee mit den Greifenreitern nicht los. Natürlich sah sein größenwahnsinniges Hirn einfach den praktischen Nutzen einer Luftwaffe gegen die Nilfgarder. Es würde dauern, Jahre vielleicht... aber warum nicht jetzt starten?
"Gut, dann können die Hexer zeigen, wozu sie gut sind. Die würden dir auch gefallen... Irgendwann stell ich sie dir vor, aber für heute waren das genug Kulturschocks."
Da waren offenbar die richtigen aneinander geraten. Jemand, der einfach ausprobierte, auch wenn es vollständiger Wahnsinn war, und dann damit sogar durchkam.
Oder eben auch nicht.

Die BlackBox bergen. Das klang doch nach einer Mission. Slava nickte. Nicht dass er sich Hoffnungen machte, das Ding auslesen zu können, aber die Hexer konnten so zeigen, wie weit sie tauchen konnte und ob sie es gefunden hatte.
Die Treibstofftanks waren ein weiterer Punkt.
Wobei er sich noch einmal Gedanken machen mußte, ob man Magnetbänder mit irgendeinem magischen Verfahren...
"Ich denke, ganz normale Physik reicht hier nicht aus. Hier geht es wohl um die Stringtheorie und Quantenmechanik und ähnlichen Kram, da bin ich ausgestiegen. Ballistik, ok. was darüber hinausgeht... Ich bin einfach kein Physiker."
Er nannte nun nicht ganz unabsichtlich Erkenntnisse die nach ihrer Zeit gefunden worden waren um zu verdeutlichen, dass das weit über den Verstand ging. Über seinen jedenfalls, und das hinterließ doch ein unangenehmes Gefühl.
"Auch die Wissenschaftler meiner Zeit können und konnte die Portale nicht erklären obwohl wir durchaus wenigstens ein paar mehr an Techniken hatten, sie aufzuspüren."
Und etwas davon hatte er nun auch. Schura hatte einiges mitgebracht. Nur war die Reichweite eines Veles Detektors zu gering um ein Portal über dem Hafenbecken zu sehen, diese Geräte für den Handgebraucht hatten wohl gerade einmal 9 bis 12 Meter Reichweite, je nach Umgebung.
Vorerst lauschte er ihrer Schilderung. Instrumente abgeschaltet und magnetische Instrumente durcheinander gebracht.
Er notierte das in Gedanken und sah zu, wie sie den Kompass holte.
Die abgeschirmten Geräte der Zone hatten alles überstanden, sogar das Tablet war heil angekommen, aber die Instrumente des Flugzeuges waren gestört... und Jakobs Motorrad?
Es war nicht mehr genug übrig gewesen um es sich anzusehen, aber vielleicht sollte er ihn bei Gelegenheit fragen, an was er sich noch erinnerte.
Noch ahnte er nicht, dass ihm bald noch ein weiterer ähnlicher Fall unterkommen sollte.

"Am Magnetfeld dieser Welt liegt es nicht, das ist intakt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass zumindest dieses Portal und andere wohl auch, einen starken elektromagnetischen Impuls emittiert hat und das hat die Instrumente gestört.
Wir haben bei unserer Arbeit abgeschirmte Geräte verwendet und sonst sind nur Personen hindurchgeraten die keine Technik bei sich hatten. Da bist du nun eine sehr große Ausnahme."

Im wahrsten Sinne des Wortes.

"Ich bin ehrlich. Ich schätze, die BlackBox wird uns nicht viel nützen, die anderen Instrumente... wer weiß. Ich kann aber derzeit nur Taucher schicken, und die werden nicht das ganze Flugzeug heben können sondern allenfalls Teile abmontieren..."
Wobei er schon bei 'montieren' wieder skeptische Gedanken bekam. Eine Verbindung, die man nicht mit einem Schwert durchtrennen konnte würde die Hexer vermutlich nicht lösen können. Obwohl er keinen Zweifel hatte, dass sie es zumindest versuchen würden.
"Mehr Sorgen macht mir der Treibstoff. Wenn der Austritt, kann es zu einer Katastrophe kommen."
Und nicht nur falls diesen jemand aus versehen entzündete...
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Pandora
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Lebenslauf:

Eine lange Erklärung für Frau Feldwebel, der Jordan nicht folgen konnte und auch nicht wirklich wollte. Irgendwie ging es um Sprachen, um Englisch und Chinesisch. Sie hatte eine Ahnung, worum es ging, aber ihre Aufnahmekapazität war einfach langsam erschöpft. Würde sie Alkohol trinken, hätte es sie jetzt nach einem Bier verlangt und das, obwohl es grad Mittag durch war. Statt dessen legte sie die Zigarette wieder in den Aschenbecher und betrachtete die Karte, folgte mit den Augen den großen Flüssen, besah sich eine Bergkette im Osten...
"Ernsthaft? Die Blauen Berge?", platzte sie heraus, auch wenn die anderen sich gerade über irgendwas anderes unterhielten. Kaedwen. Ah, da. Sie ließ die Finger über die Karte gleiten. Ser-ri-ka-nien buchstabierte sie leise für sich. Hatte er auch eben gesagt. Weit im Süden. Und was war das hier? Ein riesiges, schraffiertes Gebiet zwischen hier und da, beschriftet mit "Nilfgard". Sie legte die Hand darauf, schätzte die Größe. Unter der Schraffur andere Landgrenzen, nicht mehr so gut zu lesen. Cintra. Temerien. 'Das Nilfgardische Reich versucht die Nordländer zu überrennen.', hatte Schura gesagt. Und: 'Krieg gibt es auch.'
Sie suchte wieder Nowigrad, das vergleichsweise winzige Land drumherum.
Scheiße.
Wenn die hier nicht eine Bevölkerungsdichte hatten wie die Inder oder irgendwo Technik versteckten, die sie einfach nur bisher übersehen hatte, dann war das ein Kampf David gegen Goliath. Oder wie war das mit der Magie noch gewesen?
Jordan richtete sich auf, nahm wieder ihre Zigarette zur Hand und bekam noch mit, wie die Tür ins Schloss fiel. Dann blieb sie allein mit diesem Mann, der sich Ochotnik nannte und ihre Nerven auf irritierende Weise gleichzeitig spannte und beruhigte. Jordan lehnte sich rückwärts gegen den Tisch mit der Karte, verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn an. Auf ihrer Stirn leuchtete es in großen bunten Buchstaben: Ich hab eine wichtige Frage, aber ich weiß nicht, ob du derjenige bist, dem ich sie stellen sollte. Also zog sie zunächst wieder an ihrer Zigarette, genoss bewusst den Luxus, den sie sich hier vielleicht abgewöhnen musste. Eigentlich hatte sie schon lange aufhören wollen zu rauchen, haute immer so in den Konditionstest und die Abstinenz davor machte sie ungenießbar. Also vielleicht am besten ganz damit aufhören, aber womit dann die Hände beschäftigen?
Hör auf Jordan, die Konditionstests sind ein ganzes Universum weit weg.
Der Typ hatte vielleicht Augen. Da konnte einem Angst werden. Immerhin redete er gern und viel, was es einfach machte, wenn ihr gerade nicht einfiel, was sie sagen sollte. Und er schaffte es innerhalb einer Zehntel Sekunde, dass ihre Aufmerksamkeit sich auf ein Wort stürzte. "Hexer?!" Was war das jetzt schon wieder und wieso wurden die nicht verbrannt? Und wieso sollten die ihr gefallen? "Ich lauf was Kulturschocks angeht grad erst warm." Wurde Zeit, dass sie wieder ein bisschen dummes Zeug redete, sonst nahm der Typ sie am Ende noch ernst.
Eben dieser Typ nahm sie allerdings leider viel zu ernst und erinnerte sie mit wenigen Worten daran, dass er aus der Zukunft kam. Also aus der Zukunft ihrer Welt und entsprechend mehr wissen konnte, andere Erkenntnisse mitbrachte und einen anderen politischen Background. So richtig vorstellen konnte sie es sich trotzdem nicht und blieb lieber erstmal beim traditionelle Weltbild:
Mann + Sowjet = Obacht
Eine sehr große Ausnahme - Jordan verstand das Wortspiel und zuckte nur mit den Brauen kurz aufwärts. "Nur die großen Portale für meinen Luxusarsch." Und für ihr Ego. Einmal lächeln. Die Pilotin zog wieder an der Zigarette, die wohl bald an ihrem Ende angekommen sein würde. Was rauchte man hier sonst so? "Steht mir ne Pfeife?", fasste sie wie so oft ihren Gedankensprung direkt in Worte. Peach hatte derlei unangekündigte Themenwechsel immer verabscheut. Ach Terry... Nicht schon wieder an die Heimat denken, sonst fing sie gefangen in ihrem gereizten Nervenkostüm wirklich noch an zu flennen wie ein Mädchen. Und das wollte keiner, zuletzt sie selbst und die Umwelt auch nicht, weil sie dann wirklich ätzend wurde. Weil sie es hasste, die Kontrolle über ihren Körper zu verlieren.
Teile. Treibstoff. Wieder zuckten die Brauen der Pilotin kurz in die Höhe. "Ich bin bisher erst einmal abgestürzt und das war dank Fremdeinwirkung", sie hatte das Bedürfnis, das klar zu stellen, "aber der Effekt wird ähnlich sein. Die Flügel und Leitwerke reißen in der Regel beim Aufschlag auf das Wasser ab. Grad die Schwenkflügel halten das nicht aus. Munition war keine Scharfe an Bord und Treibstoff... Was unverbrannt im Triebwerk war, läuft natürlich raus. Extern hab ich nicht dabei gehabt, die wären sonst auch abgerissen. Intern war nur für eine Kampfeinheit geplant. Neunhundert Gallonen, abzüglich Startverbrauch und ein paar Flugminuten." Das sie damit gerade endgültig die F5-Farce auflöste, bemerkte sie durchaus. Ein bisschen war sie auch neugierig, ob er nur so schlau tat oder sich tatsächlich ein bisschen auskannte. Jordan fachsimpelte für ihr Leben gern, aber nur mit Leuten, bei denen sich das auch lohnte.
Ihre Augen nahmen ihn wieder ins Visier. "Du beschäftigst dich damit, um es zu tun, oder? Glaubst du wirklich daran, genau das Loch zu finden, in dem Zeit und Ort passen? Ich meine, hast du das mal ausgerechnet? Da wird mit schon beim Dran denken schlecht." Wo sie gerade bei Ehrlichkeit waren. Die Chance hier jemals weg und dann in die richtige Heimat zurück zu kommen, stand bei ungezählten Nullen nach einer eins. Wie passte sie also hier rein?
Am besten auf einem Greifen...
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Vyacheslav Sokolov
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Lebenslauf: Slava

Über die Blauen Berge hatte seinerzeit auch Slava schmunzeln müssen. Und tagelang hatte er einen Ohrwurm gehabt den kaum jemand verstanden hatte. Jakob vielleicht, aber der gehörte nicht zu dem Personenkreis, mit dem er sich über solche Dinge austauschte.
"Die ersten Menschen, die diese Welt besiedelten müssen Menschen aus Mittel- und Osteuropa gewesen sein. Es heißt, sie wären auf Schiffen gekommen, ich gehe daher davon aus, dass es damals noch deutlich größere Portal gab als heute, die Schiffe und ganze Landstriche versetzt haben. Jedenfalls gleicht die Flora im großen und ganze der der Erde, bis auf einzelne Ausnahmen. Die Faune in weiten Teilen auch."
Sie schien sich ein wenig zu beruhigen auch wenn sie nach wie vor aufgewühlt wirkte. Dabei passte ihr ganzer Habitus absolut nicht zu einer jungen Frau. Das könnte noch für Schwierigkeiten sorgen.
Die Hexer, ja.
"Das ist etwas, das auch für mich schwer zu akzeptieren ist. So rückständig diese Welt auch ist, es ist in der Vergangenheit gelungen genetisch verbesserte Kämpfer zu erschaffen. Stärker, schneller, mit besserer Wundheilung, Immun gegen viele Gifte, verlangsamter Alterungsprozess. Alles was sich so manche Regierung als Superrsoldat wünscht. Sie jagen hier Monster gegen Geld. Manche würden sie sicher auch gerne brennen sehen."
Er musterte sie kurz. Sollte er dem Umstand anfügen weswegen so viele Frauen die Hexer attraktiv fanden? Gesteigerte Libido und dabei steril?
Aber dann würde sie vermutlich annehmen, er würde davon ausgehen, dass sie nichts besseres zu tun hatte als sich einen Kerl zu angeln... auf jedenfall würde er sich keine Freunde machen.
"Sie sind nicht unbedingt auch die klügsten, aber brauchbare Kämpfer und auch magisch begabt."
Und ihre Gedankensprünge waren beachtlich.
"Eine Pfeife? Ich denke hier rauchen die wenigsten Frauen. Du wirst in jedem Fall auffallen."
Was sollte er mit ihr nur machen? In Männerklamotten stecken?
Sie war ihm ja irgendwie sympathisch in dieser ganzen unanagepassten Art, aber in dieser Welt und wenn sie nicht bereit wäre, ein wenig einzulenken, ihm schwante schon schlimmes.
Er ncikte zu ihren Ausführungen.
Wenn er nun loslegte würde er auch mehr preisgeben als nur Wissen. Der letzte Beweis, wenn einer so genau wußte welche Kampfjets über welches Tankvolumen verfügten.
Die Ausbildung zum Aufklärer war eine Weile her und er hatte sich auch nicht auf den Luftraum spezialisiert, deswegen konnte er in vielen Dingen nur raten und die zeitliche Tiefe war ein weiterer Faktor. Aber er hatte noch im Kopf, dass nur einige Flugzeugtypen in Frage kamen mit einem soclhen Fassungsvermögen. Die meisten Typen, auch die F-5 hatten nur einen internen 2500 Liter Tank, oder etwas mehr, aber das das ergab keine 900 Gallonen.
Auf US Seite gab es noch ein paar verbreitete Typen wie die F15 aber die Sihouetten unterschieden sich deutlich von dem gesehenen. Nur die F16 blieb im Rennen. Und auf seiner Seite der Mauer schieden auch einge Typen aus weil sie auch mit zwei Seitenleitwerken ausgestattet waren und er war sich recht sicher, nur eines gesehen zu haben. Beim Baujahr schwankte er am meisten. Viele kamen erst in dem 80er in einer Menge auf den Markt, dass auch die Amerikaner eine hätten erbeuten können.
"Dann muss es eine MiG gewesen sein." Fasst er seine Gedanken zusammen.
Wenn er gerundet rechnete, etwa 3500 Liter getankt, maximale Reichweite 3000 km, Höchstgeschwindigkeit 2.500 km/h. Wieviel waren ein paar Minuten? Eher 10? Oder 30? Über die Restreichweite kam er letztes Endes auf immer noch zwischen 400 und 700 Gallonen. Fuck. Und was im Treibwerk war trieb nun ohnehin schon im Meer.
Slava war kein Umweltschützer, er dachte rein taktisch.
Und wäre er um die Erfahrungen von ein paar Tagen in seiner Zukunft reicher gewesen, er hätte sich nur bestätigt gefühlt.
"Das ist viel zu viel. Ich muss mir etwas überlegen um diese Gefahr einzudämmen. Aber das ist kein Problem, das wie hier und heute lösen können."
Ihre Stimmung hatte sich nun gänzlich gewandelt. Vielleicht seit Novka weg war.
Kaum noch Macho, irgendwie ehrlicher. Weniger angriffslustig.
Und sie sprach genau an, was er fürchtete. Er ließ nun die Aufmerksamkeit von der Karte weg zu ihr wandern und musterte die Frau. Nun war da ein etwas anderer Tom in ihrer Stimme. Und er quittierte das indem auch er ernsthafter wurde.
"Die Chancen sind verschwindend gering, aber ich werde nicht aufgeben."
Auch wenn seine Suche ein Kampf gegen Windmühlen war.
"Die Chancen auf eine Rückkehr stehen tatsächlich miserabel, aber wenn ich aufgebe... Das wäre falsch. Ich habe eine Frau und einen Sohn, ich weiß, dass ich die nie wieder sehen werde. Aufzugeben wäre etwas wie Verrat."
Ein wenig Menschliches einfließen lassen. War das nicht etwas, was die Amerikaner in den Filmen zumindest immer beeindruckte? Wenn der böse Russe zeigte, dass ihm die gleichen Werte wichtig waren? Familie, Kinder... Das war immer der Moment, in dem der Held dann Mitleid zeigte. Es wäre jedenfalls interessant zu sehen wie die Frau reagierte.
Dass er seine Frau regelmäßig betrogen hatte und den Sohn auch eher selten zu Gesicht bekommen hatte weil er viel lieber in Arbeit versank und mit Kindern sowieso wenig anfangen konnte war der Teil der Wahrheit, den er in solchen fällen geflissentlich ignorierte. Ebenso die Tatsache, dass er sich hier dem ganz anderen Geschlecht zugewandt hatte.
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